Stottern, Poltern und Mutismus: Grundlagen, Diagnostik, Therapiemethoden



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Transkript:

Modul 1 Version 24.04.2013 Stottern, Poltern und Mutismus: Grundlagen, Diagnostik, Therapiemethoden Stottern, Poltern und Mutismus: Grundlagen, Diagnostik, Therapiemethoden 82 60 142 Kurse Kurs Dozierende KST SST TST Stottern Gehrer Susanne 45 30 75 Poltern Sick Ulricke 15 15 30 Mutismus Katz-Bernstein Nitza, Subellok Katja, Bahrfeck-Wichitill Kerstin 22 15 37 bauen aktuelles Fachwissen über Ätiologie, Theorie und Symptomatik von Stottern und Poltern auf kennen differenzialdiagnostische Kriterien von Poltern und Stottern und erkennen deren Beziehungen zu Sprachentwicklungsstörungen legen die Planung und Durchführung einer individuellen und gegebenenfalls methodenkombinierten Therapie von Stotternden und Polternden aller Altersgruppen fest kennen das vielfältige Erscheinungsbild selektiv mutistischer Kinder und Jugendlicher verstehen den Stellenwert des «safe place» für die Beziehungsgestaltung und als Gestaltungselement der Therapiemethodik bei schweigenden Kindern erhalten Sicherheit, Eltern und Institutionen bezüglich der Redeflussstörungen beraten zu können verstehen den Stellenwert der vernetzenden Zusammenarbeit mit dem Lebensumfeld des schweigenden Kindes oder Jugendlichen (vor allem Elternhaus, Kindergarten, Schule) für die Mutismustherapie und entwickeln fallbeispielbezogene Interventionsstrategien Lerninhalt Stottern Dieser Kurs umfasst einen theoretischen Teil um Ätiologie und Symptomatik des Stotterns. Diagnostische Kriterien von Stottern werden versus normale Sprechunflüssigkeiten differenziert für die Entscheidung, ob das Stottern behandlungsbedürftig ist. Die praxisnahe Vermittlung des Non-Avoidance-Konzeptes in Anlehnung an Charles van Riper für stotternde Jugendliche und Erwachsene wird vermittelt und die Ableitung des Ansatzes mit Vorschul- und Schulkindern gezeigt und gestaltet. Es geht um eine spielerische, gerechte und gleichzeitig direkte Arbeit am Stottern und an den Stotterereignissen. Wichtige Themen sind die Enttabuisierung des Stotterns bzw. der Vorbeugung von Anstrengungs- und Vermeidensreaktionen, die Wahrnehmung des Stotterns und die Modifikation des spannungsvollen Stotterns in eine lockere, dem physiologischen motorischen Ablauf des Sprechens möglichst angenäherten flüssigeren Form. Die Praxis wird durch weitere Methoden und Themen ergänzt wie Sprechmodifikation, Behandlungsmöglichkeiten in Anlehnung an das Konzept von Nitza Katz-Bernstein, Entspannung, Generalisierung/Transfer, Stabilisierung/Nachsorge. Poltern Im theoretischen Teil werden sich die Teilnehmenden mit der Frage «Was ist Poltern?» anhand unterschiedlicher Konzepte und Definitionen, sowie theoretischen Hintergründen zur Symptomatik auseinandersetzen. Beziehungen und Abgrenzungen zu anderen Störungen, insbesondere zum Stottern, sind Teil der theoretischen Diskussion. Schwerpunkt des Seminars ist die logopädische Diagnostik, Beratung und Therapie bei polternden Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern, sowie bei Mischformen von Poltern und Stottern. Dabei werden die zur Diagnosestellung Poltern relevanten Diagnostikverfahren praktisch erarbeitet und kritisch diskutiert, ferner die für eine umfassende logopädische Behandlung von Poltern erforderlichen Diagnostikverfahren vorgestellt. Anschliessend wird ein strukturierter Behandlungsaufbau in unterschiedlichen Therapiebereichen dargestellt, aus denen Übungsmethoden praktisch erarbeitet und anhand von zahlreichen Video- und Audiobeispielen demonstriert werden.

Mutismus Es wird zunächst eine allgemeine Einführung in das Phänomen des selektiven Mutismus gegeben. Unter anderem werden folgende Themen diskutiert: Definition der Störung, bekannte Risikofaktoren, Häufigkeit, Entstehung und Gesichter der Störung, Einteilung von schweigenden Kindern und Jugendlichen in Untergruppen, sowie Gründe, welche das Schweigen aufrecht erhalten können. Anschliessend wird ein Diagnosemodell vorgestellt, welches dreierlei Betrachtungsweisen einbezieht: das Symptom, die Struktur bzw. die Logik der Störung und den systemischen Aspekt. Das Therapiekonzept DortMuT (Dortmunder-Mutismus-Therapie) eine Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung des Therapieansatzes von Nitza Katz-Bernstein - wird praxisnah vorgestellt. Zentrale Elemente sind die Gestaltung der therapeutischen Beziehung und eine vernetzende Zusammenarbeit mit dem Lebensumfeld der Betroffenen. Im Speziellen werden die Arbeit mit dem Safe Place, der Einsatz von Handpuppen, Symbol- und Rollenspiel mit schweigenden Kindern, Methoden zur Evozierung des ersten Wortes bei jüngeren Kindern, interaktiv-verhaltenstherapeutische Arbeit auf dem Weg zum Sprechen mit älteren Kindern und Jugendlichen sowie die - oft langwierige - Transferarbeit systematisch behandelt. Literatur Sick, Ulrike. (2004). Poltern: Theoretische Grundlagen,Diagnostik und Therapie. Stuttgart: Thieme. Katz-Bernstein, N. (2011). Selektiver Mutismus bei Kindern. Erscheinungsbilder, Diagostik, Therapie. (3. Aufl.). München: Reinhardt. Subellok, K., Katz-Bernstein, N., Bahrfeck-Wichitill, K. & Starke, A. (2012): DortMuT (Dortmunder Mutismus-Therapie): Eine sprachtherapeutische Konzeption für Kinder und Jugendliche mit selektivem Mutismus. L.O.G.O.S. interdisziplinär, 20 (2), 84-96. Subellok, K. & Starke, A. (2012). Mutismus. In S. Niebuhr-Siebert, S. & Wiecha, U. (Hrsg.). Kindliche Sprach-, Sprech-, Stimmund Schluckstörungen. Eltern gezielt informieren und beraten (S. 219-237). München (Elsevier). Arbeitsweise Vortrag, Diskussionen, Gruppenarbeiten, Demonstrationen der praktischen Übungen, Ton- und Videovorführungen, Videoanalysen, Selbsterfahrungsübungen Die e werden in den einzelnen Kursen abgelegt. Nach Absprache mit der Kursleitung besteht die Möglichkeit, je nach eigener therapeutischer Arbeit einen Schwerpunkt zu legen: Übungs - oder Therapieideen zu einzelnen linguistischen Ebenen oder zu einem spezifischen Therapiebereich zusammenstellen und ausprobieren, Diagnostik auswerten, Aspekte aus der logopädischen Therapie kritisch reflektieren, Übungen zum Transfer oder zu Transfersituationen sammeln, Fälle und Reflexionsarbeit dokumentieren und präsentieren. Lerngruppentreffen, Hospitation, Intervision Dozierende Bahrfeck-Wichitill Kerstin, Dipl.-Päd., Dortmund Gehrer Susanne, Lehrlogopädin, Ulm Katz-Bernstein Nitza, Prof. Dr., Psychologin, Psychotherapeutin, Logopädin, Zürich Sick Ulrike, Lehr- und Forschungslogopädin, Frankfurt am Main Subellok Katja, Priv.-Doz. Dr., Dortmund

Modul 2 Version 24.04.2013 Strategien der Interdisziplinarität, Gesprächsführung und Zusammenarbeit Strategien der Interdisziplinarität, Gesprächsführung und Zusammenarbeit 30 45 75 Kurse Kurs Dozierende KST SST TST Interdisziplinarität und Zusammenarbeit Katz-Bernstein Nitza 22 38 60 Gesprächsführung Amrein José 8 7 15 kennen therapiebegleitende Strategien der Beratung sowie Gesprächs und Arbeitstechniken für die Zusammenarbeit mit Eltern, Angehörigen und Fachpersonen erwerben die Fähigkeit, Fachgespräche zu initiieren, zu gestalten und zu führen wenden konkrete Instrumente in der Gesprächsführung mit Direktbetroffenen und ihren Bezugspersonen an gehen schwierige Situationen und Probleme an und erwerben Möglichkeiten, um solche professionell auf eine konstruktive Art und Weise zu lösen Lerninhalt Die Angehörigen der Kinder werden meist erst dann mit deren Beeinträchtigungen eingehend konfrontiert, wenn sie ihre Kinder zur Therapie anmelden. Ihre Vision, ein gesundes, sozial anerkanntes Kind zu haben und sich als gute Eltern zu empfinden wird durch die Tatsache, dass ihr Kind professionelle Hilfe braucht, zunächst gestört. Sie brauchen oft unsere Unterstützung, um Zutrauen in ihrer elterlichen Kompetenz zu finden. In Zusammenarbeit mit Fachpersonen gelingen therapeutische Massnahmen besser, wenn sich das Team für einen gemeinsamen Weg entscheidet. Das fachliche Selbstverständnis, die Definition und Abgrenzung von Zuständigkeiten und eine wertschätzende Haltung in der Kommunikation sind grundlegende Bausteine für die interdisziplinäre Arbeit. Nach einer kurzen theoretischen Einführung der entsprechenden Beratungsstrategien werden dazu wichtige Fragen wie Motivation der Eltern und Lehrpersonen zum Durchhalten, Konfrontation mit Grenzen und Aufbau von tragenden Netzen erörtert und diskutiert. Ergänzend wird die Auswirkung von Gesprächen betrachtet und die Kunst des Fragenstellens gezeigt. Als weitere Themen werden die Sicht aus verschiedenen Blickwinkeln, die wohlwollende Grundhaltung, das Formulieren von Feedbacks, offenen Gedanken und Anregungen und das Erzählen von Geschichten besprochen und geübt. Da Therapiekrisen in Stottertherapien keine Seltenheit darstellen, wird ein besonderes Augenmerk auf den Umgang mit schwierigen Therapieabschnitten gelegt. Literatur Haim Omer, Eli Lebowitz.(2012). Ängstliche Kinder unterstützen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht Arist v. Schlippe, Jochen Schweitzer.(2012). Lehrbuch der systematischen Therapie und Beratung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Arbeitsweise Impulsreferate und Diskussion, Arbeit in Kleingruppen, persönliche Arbeit an Fallbeispielen Protokoll von Elterngesprächen und/oder interdisziplinären Beratungen erstellen Identifizieren und analysieren der darin angewendeten Beratungstechniken Dozierende Amrein José, dipl. Logopäde, Luzern Katz-Bernstein Nitza, Prof. Dr., Psychologin, Psychotherapeutin, Logopädin, Zürich

Modul 3 Version 24.04.2013 Psychologische Aspekte bei Stottern und Poltern Psychologische Aspekte bei Stottern und Poltern 37 30 67 Kurse Kurs Dozierende KST SST TST Psychologische Aspekte Wieser Ev 22 18 40 Humor / Gruppentherapie / Selbsthilfe Amrein José 15 12 27 kennen Grundlagen zur Emotionspsychologie, zu Verhalten und Erleben im sozialen Kontext kennen psychologische Wirkmechanismen im Kontext von Sprechablaufstörungen lernen den Zugang zu eigenen psychologischen Bereichen z.b. Emotionen in der Therapie positiv einzusetzen sehen psychische Ressourcen des Stotternden/Polternden und können sie unterstützend für die Therapie nützen kennen konkrete Anwendungsmöglichkeiten von Humor, provokativen und paradoxen Interventionen lernen, wie Gruppentherapien und Selbsthilfegruppen in den therapeutischen Prozess eingegliedert werden können Lerninhalt Die Therapie der Sprechablaufstörungen wird oft als schwierig und komplex angesehen. Fundierte Therapieansätze kommen häufig zu wenig beim stotternden Individuum an. Psychologische Wirkmechanismen sind in therapeutischen Prozessen ständig präsent, bewusst und unbewusst. Für die Logopädin oder den Logopäden ist das Erkennen von solchen Prozessen in der Arbeit mit stotternden und polternden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wichtig. Hierbei ist der erste Schritt, die eigenen Wahrnehmungen der intra- und interpsychischen Prozesse wie Emotionen und Kognitionen zuzulassen und zu schulen. In der Therapie können psychodynamische Prozesse hervorgeholt und angesprochen werden, ohne sich schon auf das Gebiet der Psychotherapie zu begeben. Negative Selbstbewertungen, Emotionen und Kognitionen, Widerstände, Vermeidungsverhalten sind mächtige Hindernisse für eine erfolgreiche Therapie und konfrontieren die Therapierenden mit der eigenen Hilflosigkeit, mit Ärger, Scham, Versagensängsten. In diesem Modul werden Grundlagen zu den oben angeführten Themenstellungen vermittelt, Selbsterfahrung wird angeboten und das Prinzip des achtsamen Umgangs mit sich und dem Klienten in der Therapie wird vorgestellt. Als grosse Ressource zeigt sich Humor in der Stottertherapie für alle Beteiligten. Entspannt öffnet dieser auf natürliche Weise den Weg aus Sackgassen und festgefahrenen Situationen. Provokative und paradoxe Elemente können jahrelange Muster und Gewohnheiten wirkungsvoll unterbrechen und in neue Bahnen lenken. Es ist daher von grossem Nutzen mehr über die Anwendung von humorvollen, provokativen und paradoxen Interventionen in Einzel- und Gruppentherapie zu wissen. Ergänzend werden verschiedenste Inhalte und Ideen vorgestellt, wie Gruppentherapien gestaltet, Freunde und Eltern einbezogen und wie der Kontakt mit anderen Direktbetroffenen aufgebaut werden kann. Literatur Maja Storch, Benita Cantieni, Gerald Hüther und Wolfgang Tschacher. (2010). Embodiment. Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen. Bern: Hans Huber Höfner, Eleonore. (2001). Das wäre doch gelacht. Hamburg: Rowohlt

Arbeitsweise Vortrag, Diskussion, Wechsel zwischen Klein- und Grossgruppenarbeit, Selbsterfahrung, Reflexion eigener Erfahrungen, Arbeit an Fallbeispielen aus der eigenen Tätigkeit wenden 10-20 humorvolle, paradoxe oder provokative Interventionen in der Stottertherapie oder im Alltag an und dokumentieren diese nach Vorlage. Literaturstudium Dozienende Amrein José, dipl. Logopädie, Luzern Wieser Ev, Dr. phil., Psychologin, Logopädin, Innsbruck

Modul 4 Version 24.04.2013 Supervision Supervision 32 15 47 beleuchten und betrachten den eigenen Transfer von der Theorie zur Praxis und setzen sich mit den möglichen Schwierigkeiten auseinander reflektieren den therapeutischen Prozess und sehen Schwierigkeiten als Chance zur Veränderung klären Unsicherheiten und erlangen mehr therapeutische Sicherheit Arbeitsweise Für die Supervision werden die Teilnehmenden in zwei Gruppen eingeteilt. Grundsätzlich bleiben die Gruppen zusammen. Eine Supervision dauert 4 Lektionen. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer stellt im Verlauf des Lehrganges mindestens zwei Mal einen Fall vor. Kurze und geschnittene Videosequenzen sind ausdrücklich erwünscht. Dozierende Amrein José, dipl. Logopäde, Luzern Gehrer Susanne, Lehrlogopädin, Ulm Katz-Bernstein Nitza, Prof. Dr., Psychologin, Psychotherapeutin, Logopädin, Zürich Sick Ulrike, Lehr- und Forschungslogopädin, Frankfurt am Main Walpen Suzanne, dipl. Logopädin, Supervisorin, Winterthur Wieser Ev, Dr. phil., Psychologin, Logopädin, Innsbruck