Fremdsprachige Jugendliche und Berufsbildung

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Transkript:

/. Bildungsdirektion des Kantons Zurich - - - Y Amtsleitung --!=o ;.E.o = Mittelschul- und Berufsbildungsamt I :? c3 L N V 200. sou,,om aro ;;v 6 Y % INFO-PARTNER Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich Tel O1 447 27 71 E-Mail dbach@schulnrtz ch Fremdsprachige Jugendliche und Berufsbildung Drei Entwicklungen, die wir fördern 1 Wir arbeiten daran, mehr ausländische Jugendliche in die Berufsbildung zu integrieren. Der Anteil von ausländischen Jugendlichen in der Berufsbildung steigt seit Jahrzehnten langsam an. Ausländische Jugendliche sind aber in anspruchsvollen Berufen und in den Mittelschulen immer noch stark untervertreten. Wir wollen erreichen, dass mehr ausländische Jugendliche eine anspruchsvolle Ausbildung auf der Sekundarstufe II abschliessen. 2 Wir optimieren die Förderkonzepte Schulerfolg hängt nach wie vor eng mit der Ausbildung der Eltern zusammen. Das gilt fir einheimische wie für fremdsprachige Jugendliche. Wir entwickeln Förderkonzepte, die sich differenziert an einheimische und fremdsprachige Jugendliche wenden. 3 Wir sind damn interessiert, das Potenzial aller Jugendlichen besser zu nutzen Das Potenzial von vielen Jugendlichen wird in der Schule noch zu wenig berücksichtigt und gefordert. Das gilt besonders fur Sprachkenntnisse, aber auch für soziale Kompetenzen. Ausserdem ist das Schulsystem noch zu stark auf den nationalen Arbeitsmarkt ausgerichtet. Die Berufsbildung muss sich öffnen, zum Vorteil aller Jugendlichen. Generell sind die Förderung ausländischer Jugendlicher und die Förderung einheimischer Jugendlicher zwei Seiten der gleichen Medaille. Gemäss einer Prognose der deutschen Bundesanstalt fur Arbeit benötigt die Wirtschaft in 1 O Jahren nur noch 1 1.4% Personen ohne Ausbildung auf Sekundarstufe II gegenüber heute 16.7%'. Der Anteil junger Erwachsener zwischen 20 und 25 Jahren, die keine Ausbildung auf der Sekundarstufe II haben, liegt bei 15-18%.* Daher ist es bildungspolitisch sinnvoll, möglichst viele Jugendliche in die Sekundarstufe II zu integrieren. ' Panorama 511999, S. 6 ' Ca. 1 1% beginnen keine Ausbildung auf Sek.-Stufe II (s. Fussnote 4, S.18), 5-7% brechen die Lehre ab (s. Fussnote 5).

~~~ ~~ Mittelschul- und Berufsbildungsarnt des Kantons Zürich L Mehr ausländische Jugendliche in die Berufsbildung Die Bildungsbeteiligung ausländischer Jugendlicher auf der Sekundarstufe II stieg in den letzten 20 Jahren langsam aber stetig an3. In der Berufsbildung entspricht der Anteil ausländischer Jugendlicher heute knapp dem Prozentsatz der ausländischen Wohnbevölkerung an der Gesamtbevölkerung (Ca. 20%). Diese Zahlen täuschen jedoch. Die ausländische Wohnbevölkerung ist jünger als die schweizerische. 23% der fremdsprachigen Jugendlichen gelingt der Übertritt in die Sekundarstufe II nicht. Bei den einheimischen sind es nur 8%. Zudem ist die Bildungsbeteiligung je nach Nationalität sehr unterschiedlich und die Jugendlichen sind in wenigen einfachen Berufen und in der Anlehre stark Über~ertreten~. Was ist zu tun? Die Information von Jugendlichen und Eltern ist weiter zu verbessern. Neben der Berufsberatung dienen dazu direkte Kontakte von Schülerinnen und Schülern mit Lehrlingen, Informations- und Untemchtsmaterial zur Berufswahl in 15 verschiedenen Sprachen, Ausbildung von interkulturellen Vermittlern. Besonders in den Städten werden bezüglich direkter Elternarbeit. grosse Anstrengungen unternommen. Die Durchlässigkeit in die Sekundarstufe II ist zu erhöhen. Es geht dabei um prüfungsfieie Auhahme mit Probezeiten, gezielte Förderung auch im Gymnasium und Anerkennung von Vorbildung. In diesem Bereich besteht noch grosser Handlungsbedarf. Besonders wichtig ist das fir Jugendliche, die erst nach der obligatorischen Schule in die Schweiz einreisen. Ein schweres Handicap für sie sind in der Mittelschule die Hauptfacher Deutsch (in der Romandie und im Tessin) und Französisch (in der Deutschschweiz). In den gewerblich-industriellen Berufen sind Fremdsprachen dagegen eine Randerscheinung. Die Quote der Jugendlichen, die eine Lehre abbrechen und danach keine weitere Ausbildung aufnehmen, ist zu senken. Sie beträgt momentan zwischen 5 und 7%. Über die Hälfte dieser Jugendlichen sind ausländischer Herkunft. Ganz besonders gefährdet sind spätimmigrierte ausländische Jugendliche. Für Jugendliche, die eine Lehre abbrechen, bestehen bis jetzt nur wenige Beratungsstellen und keine weitere Förderung. Förderkonzepte optimieren Die bestehenden Förderkonzepte richten sich noch an zu eng gefasste Zielgruppen und sie sind zu wenig eingebunden in das, was die Jugendlichen lernen. Was ist zu tun? Lischer, Rolf; integration - (k)eine Erfolgsgeschichte, Hg. Bundesamt fur Statistik, 1997, S.23 vgl. Dossier 59A der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren. EDK, Elisabeth Ambühl-Christen, Denise Da Rin, Michel Nicolet, Claudio Nodari, Ausbildung und Integration von fierndsprachigen Jugendlichen auf der Sekundarstufe II. S. 19 Neuenschwander, Markus; Statistische Daten zu Lehrvertragsauflösungen im Kanton Zürich, Teil II, Zürich 1997

bíittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich 3 Die Brückenangebote sind als Teil der Berufsausbildung zu konzipieren, wo das möglich und sinnvoll ist. Auf jeden Fall sollen sie Bausteine bilden, die die Chancen auf einen Lehrbeginn erhöhen. Dazu müssen die Zeugnisse klar definierte Kompetenzen nachweisen. Ausserdem sollen in Zukunft bestimmte Jugendliche über das Ende eines Brückenangebotes hinaus von den gleichen Lehrpersonen am Anfang der Lehre oder Anlehre weiter unterstützt werden. Dass die Anlehre neu konzipiert werden muss, ist unbestritten. Im Entwurf zum neuen Berufsbildungsgesetz ist sie in,berufspraktische Bildung' umbenannt, um die Veränderung deutlich zu machen. Vorgesehen ist jedoch wiederum nur eine zweijährige Ausbildung. In den 20 Jahren, seit es die Anlehre gibt, hat sich gezeigt, dass der Sprung vom Anlehrabschluss in eine Lehre zu gross ist. Die Anlehre fuhrt nämlich nicht einfach langsamer zum Lehrabschluss oder zu einem Teil-Lehrabschluss, sondern sie ist ganz individuell auf die Jugendlichen zugeschnitten. Die neue,berufspraktische Bildung' soll deshalb klarer auf die Anforderungen der Lehre ausgerichtet sein und trotzdem Jugendliche nicht ausgrenzen. Vorstellbar sind kleinere, zertifizierbare Bausteine, die während (teilweise vielleicht auch erst nach) der berufspraktischen Bildung abgeschlossen werden. Sie sind beim Übertritt in eine Lehre anzurechnen, so dass beispielsweise das erste LehrJahr erlassen wird. Klar ist bis jetzt eigentlich nur das Motto: kein Abschluss ohne Anschluss. Die Stützmassnahmen während der Lehre sollen besser als bisher auf den vorhandenen Kenntnissen aufbauen und sie gezielt weiterentwickeln. Sie sollen genauer an den Bedürfnissen der Jugendlichen, der Betriebe und der Berufsschule orientiert sein. Das Stichwort heisst hier individuelle Förderung. Sei es ein Coaching, oder dass die Förderung dem Regeluntemcht direkt vorgeschaltet bzw. in ihn integriert ist. Kurzmodule, die während der ersten paar Wochen nach Lehrbeginn wichtigen Stoff der Volksschule repetieren und sichern, haben sich bereits bewährt. Im sprachlichen Bereich hat die Entwicklung von Fördermassnahmen auf der Grundlage des europäischen Sprachenportfolios gerade begonnen. Innovativ an diesen Ansätzen ist, dass sie auf den vorhandenen Fähigkeiten aufbauen und nicht defizitorientiert sind. Potenzial aller Jugendlichen besser nutzen In der Berufsbildung sind Fachkompetenzen nach wie vor zentral. Ohne sie ist der Einstieg in einen Beruf nicht möglich. Daneben werden aber Selbstkompetenz und Sozialkompetenz noch zu wenig entwickelt. Zur Sozialkompetenz gehört die interkulturelle Kompetenz, die für die Berufslaufbahn immer wichtiger wird. Unabdingbar ist ausserdem, dass Berufsabschlüsse über die Landesgrenzen hinweg anerkannt werden. Was ist zu tun? An allen Lemorten in der Berufsbildung sind interkulturelle Kompetenzen zu vermitteln. Eine wichtige Grundlage dafür ist eine Mehrsprachigkeit, die über die heute üblichen Schulkenntnisse hinausreicht. Ziel ist, dass man sich mit Mitgliedern anderer Sprachgruppen erfolgreich auseinandersetzen kann und so für eine Berufslaufbahn in einer internationaleren Schweiz und

~~~~~ Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich 4 in Europa6 gut ausgebildet ist. Eine solche Mehrsprachigkeit entsteht im Austausch mit Menschen anderer Sprache und durch die Kombination von Fach- und Sprachunterricht. Wichtiger werden dabei, neben Englisch, Sprachen wie Italienisch, Russisch oder Türkisch. Unsere Schulen auf Sekundarstufe II sind mit wenigen Ausnahmen im Gymnasialbereich noch einsprachig konzipiert. Der Trend geht deutlich hin zur Mehrsprachigkeit. Bereits laufen verschiedene Pilotprojekte in Berufs- und in Mittelschulen. Der gemeinsame Nenner bei allen erwähnten Entwicklungen: Alle Jugendlichen, ausländische und einheimische, sind in ihren Fähigkeiten zu fordern und nicht auf ihre Defizite festzulegen. Peter Graf, Mehrsprachige Schulbildung als Schlüsselqualifikation im Berufsraum Europa, Europäische Zeitschrift für Berufsbildung, 1999/3, S. 46-53

hlittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich 5 Beispiele für Projekte 1 Mehr ausländische Jugendliche in die Berufsbildung Bundesamt fur Berufsbildung und Technologie, BBT: Nationale Informationskampagne. Projekt,rent-a-Stift' : Seit 1999 besuchen Lehrlinge Klassen der Sekundarstufe I. dort informieren sie über ihren Bildungsweg. Ziel ist, gute Schülerinnen, speziell Mädchen, fir High-Tech-Berufe zu rekrutieren. Ziel ist aber auch, leistungsschwächeren und ausländischen Jugendlichen anhand von Vorbildern zu zeigen, wie sie es schaffen können. (www.admin.chíbbt) Lehrstellenprojekt der Schweizerischen Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten:,Die Reise', Unterlagen zur Berufswahl für Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (12 Sprachen). CD-Rom fir Schülerinnen und Schüler vor der Berufswahl (in drei Landessprachen, Tipps in acht weiteren Sprachen). Informationsbroschüre fir Eltern (in 14 Sprachen). Die Informationsbroschüre wurde gemeinsam mit dem Schweizerischen Verband für Berufsberatung und der Eidgenössischen Ausländerkommission erstellt. (www.lehrstel1enprojekt.ch) 2 Förderkonzepte optimieren BBT: Lehrstellenbeschluss II (www.apa2.ch). Empfehlungen 2000 für Brückenangebote (werden in den nächsten Wochen erlassen) Verschiedene Kantone: Integration der Brückenangebote in die Sekundarstufe II. Deutschschweizerische Berufsbildungsämterkonferenz (DBK): div. Projekte für leistungsschwache Jugendliche (www.dbk.ch) Kanton Zurich: Förderung in den Unterricht integriert. Module im Bereich MathematiWGeometrie, die in den ersten Wochen nach Lehrbeginn den nötigen Stoff der Volksschule repetieren und sichern. Die Module haben sich bewährt und werden momentan an andere Berufsgruppen angepasst. Im sprachlichen Bereich hat die Entwicklung von Fördermassnahmen auf der Grundlage des europäischen Sprachenportfolios begonnen. Ab August 2000 werden erste Versuche im Bereich Leseverständnis und Schreiben durchgeführt. (ab Mai auf www.bildungsentwick1ung.ch) 3 Das Potenzial aller Jugendlichen besser nutzen BBT: Projekte mit denen die Bildungsziele des allgemein bildenden Untemchts an Berufsschulen effektiver umgesetzt werden. Tagung am 4./5. Mai 2000.(Informationen: J. Berset. E- Mail: jean-etienne.berset@bbt.admin.ch) DBK, Kanton Zürich: Pilotprojekt,bili': seit August 1999 wird an einigen Berufs- und Mittelschulen der deutschen Schweiz in einem oder mehreren Fächern zweisprachig unterrichtet, nämlich Englisch und Deutsch. Kanton Zurich: Gesuche von zwei Mittelschulen, die eine zweisprachige Matura durchführen wollen. Jugendaustausch über die innerschweizerischen Sprachgrenzen hinweg. (Jugendaustausch in der Schweiz, Hauptbahnhofstr. 2,4500 Solothurn Tel. 0041 (0)32 625 26 80) Eidgenössische Ausländerkommission: Betriebe, die von fremdsprachigen Inhabern geführt werden, sollen für die Ausbildung fremdsprachiger Jugendlicher gewonnen werden. Ausbildung von interkulturellen Vermittlerhnnen. Informationen: www.berufsbildung.ch ist das Portal für alle Informationen.

Mittelschul- und Berufsbildungsamt, Abt. Bildungsentwicklung, Projekt,,i O. Schuljahr Dagmar Bach, Tel 01/447 27 71 Ausländische Kinder und Jugendliche im Bildungssystem des Kantons Zürich a, L c - a, 2 31 oder 41 jährige Lehre Stütz ku rse. Motivationssemester Vorlehre Jahreskurs Berufsvorbereitungs- 1 ntegrationsku rs r -7 L I I Volksschule - 1! integrations- I : ku'rs I Fremdsprachige Kurs für 4K1ge db00041 O