"Präsentation der Ergebnisse der Vorarlberger Spitalsambulanzstudie 2010"

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Transkript:

Pressekonferenz Freitag, 10. Dezember 2010 "Präsentation der Ergebnisse der Vorarlberger Spitalsambulanzstudie 2010" mit Landesstatthalter Mag. Markus Wallner (Gesundheitsreferent der Vorarlberger Landesregierung) Obmann Manfred Brunner (Vorarlberger Gebietskrankenkasse) Dr. Michael Jonas (Ärztekammer Vorarlberg) Dr. Burkhard Walla (Ärztekammer Vorarlberg) Direktor Dr. Till Hornung (Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft) Amt der Vorarlberger Landesregierung Landespressestelle Landhaus A-6901 Bregenz Tel: +43(0)5574/511-20135 Fax: +43(0)5574/511-920196 DVR 0058751 E-Mail: presse@vorarlberg.at www.vorarlberg.at Hotline: +43(0)664/6255668 oder +43(0)664/6255667

Präsentation der Ergebnisse der Vorarlberger Spitalsambulanzstudie 2010 Pressekonferenz, 10. Dezember 2010 Die Vorarlberger Krankenhäuser verzeichnen pro Jahr steigende Zuwachsraten bei den Ambulanzfrequenzen im Umfang von rund zehn Prozent. Im Rahmen der Gesundheitsplattform haben sich Land, Gebietskrankenkasse und Ärztekammer darauf verständigt, mögliche Entlastungsmaßnahmen zu untersuchen. Als erster Schritt war dazu eine Ist-Erhebung notwendig. "Um in Zukunft Verbesserungen im Ambulanzbereich vornehmen zu können, haben wir untersucht, aus welchen Gründen die Patienten eine Spitalsambulanz aufsuchen", betont Gesundheitslandesrat Markus Wallner. "Im Sommer 2010 haben wir daher eine Erhebung in allen Akutspitälern Vorarlbergs zeitgleich durchgeführt und dabei rund 37.000 Ambulanzkontakte analysiert und auf das ganze Jahr hochgerechnet". Neben den Motiven der Patientinnen und Patienten, die Spitalsambulanz dem niedergelassenen Arzt vorzuziehen, wurden die Behandlungsdringlichkeit sowie der für diese Patienten richtige Behandlungsort (niedergelassener Allgemeinmediziner, niedergelassener Facharzt, Spitalsambulanz) erhoben und Informationen zum Behandlungsverlauf gesammelt. Fakten zur Studie: - Beteiligte Krankenhäuser: LKH Bregenz KH Dornbirn LKH Hohenems LKH Rankweil LKH Bludenz - Erhebungszeitraum: 7. Juni bis 5. Juli 2010 - Ambulanzkontakte im Untersuchungszeitraum: 37.348, davon 9.232 Selbstzuweiser - Auswertbare Erhebungsbogen: 7.499 (Patienten ohne Zuweisung und ohne Termin) Ambulanzfrequenzen in Vorarlbergs Krankenhäusern Insgesamt sind pro Jahr rund 500.000 Ambulanzkontakte in Vorarlbergs Spitälern zu verzeichnen. 52 Prozent sind Patienten, die nach einer stationären oder ambulanten Kontrolle wiederbestellt werden, 25 Prozent sind Selbstzuweiser, 15 Prozent kommen mit Zuweisung, fünf Prozent werden mit der Rettung eingeliefert und drei Prozent haben einen Termin. 2

Summe Ambulanzfrequenzen pro Jahr: 495.632 Selbstzuweisung in eine Spitalsambulanz Die Untersuchung hat ergeben, dass es rund 120.000 Selbstzuweiser pro Jahr in die Vorarlberger Spitalsambulanzen gibt, insbesondere das untere Rheintal ist davon besonders stark betroffen. Etwas mehr als die Hälfte dieser Patienten könnten nach Einschätzung der Spitalsärzte durch den niedergelassenen Bereich adäquat versorgt werden. Auffällig ist, dass insbesondere Kinder und junge Menschen bis 35 Jahre die Spitalsambulanzen verstärkt in Anspruch nehmen. 90 Prozent aller Selbstzuweiser kommen in der Zeit von 07:00 bis 22:00 Uhr. Rund 60 Prozent betreffen fachlich die Unfallchirurgie, etwa acht Prozent der Selbstzuweiser werden stationär aufgenommen. Die Hauptmotive der Patienten, nicht zum niedergelassenen Hausarzt zu gehen, liegen in dem persönlichen Eindruck, dass es im Krankenhaus schneller und einfacher gehe sowie in der subjektiven Qualitätserwartung der Patienten. Ergebnisse im Detail Tatsächliche Spitalsbedürftigkeit Nach spitalsärztlicher Einschätzung könnten rund 60 Prozent der Selbstzuweiser adäquat im niedergelassenen Bereich behandelt werden. Die stationäre Aufnahmerate liegt bei rund acht Prozent. Nur 30 Prozent werden in die Spitalsambulanz wiederbestellt. 3

Welches wäre der richtige Behandlungsort? Altersverteilung der Patientinnen und Patienten Über alle Fachgebiete ist eine Häufung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 35 zu verzeichnen. Altersverteilung -- Vorarlberger Bevölkerung -- Selbstzuweiser Bedarf an ärztlicher Akutversorgung im Tagesverlauf Der Bedarf an allgemeinmedizinischer Soforthilfe ist besonders zwischen 07:00 bis 22:00 Uhr gegeben. Nach 22:00 geht die Nutzungsfrequenz rapide auf weniger als sechs Fälle pro Stunde in ganz Vorarlberg zurück. Regionale Verteilung der Selbstzuweiser Trotz der hohen Dichte an niedergelassenen Ärzten gehen im Vorarlberger Unterland bis zu viermal mehr Patienten bezogen auf die Einwohnerzahl - direkt in die Spitalsambulanzen als wie in den Talschaften. Der Anteil an Selbstzuweisern liegt dort sogar bei 30 bis 40 Prozent aller Ambulanzpatienten. 4

Regionale Inanspruchnahme der Spitalsambulanz als Selbstzuweiser Patientenmotive die Spitalsambulanz zu bevorzugen Hauptmotive der Patienten, in eine Spitalsambulanz zu gehen liegen in der subjektiven Einschätzung, dass es im Krankenhaus schneller und einfacher gehe sowie in der Qualitätserwartung. Der Anteil derer, die vor dem Ambulanzbesuch im niedergelassenen Bereich erfolglos nach einem Behandler suchen, liegt bei rund zehn Prozent, nur acht Prozent beklagen einen Informationsmangel. Patientenmotive direkt ins Spital zu kommen Zusammenfassung der Ergebnisse Rund 120.000 Selbstzuweiser pro Jahr in den Vorarlberger Spitalsambulanzen, davon wären nach Einschätzung der Spitalsärzte etwas mehr als die Hälfte durch den niedergelassenen Bereich adäquat versorgbar. Das untere Rheintal ist besonders stark von dem Phänomen betroffen. Überzufällig häufig sind es Kinder und junge Menschen bis 35 Jahre. 90 Prozent kommen in der Zeit von 07:00 bis 22:00 Uhr. 5

Zu 60 Prozent betrifft es das Fach der Unfallchirurgie, hier liegen aber sehr viele Bagatellverletzungen vor. Die stationäre Aufnahmerate bei den Selbstzuweisern beträgt acht Prozent, die Wiederbestellrate in die Spitalsambulanz liegt bei 30 Prozent. Hauptmotive der Patienten, nicht zum niedergelassenen Hausarzt zu gehen, sind der Eindruck, dass es im Krankenhaus schneller und einfacher gehe (Termingründe), sowie die subjektive Qualitätserwartung ("dort ist alles was man braucht auf einem Fleck") der Patienten. Schlussfolgerungen "Um die Spitalsambulanzen langfristig zu entlasten, prüfen wir gemeinsam mit den zuständigen Leistungserbringer derzeit ein Konzept für eine Triageordination im Nahbereich des Spitals sowie für eine Telefonhotline", so Markus Wallner. Dadurch soll ein Leitsystem etabliert werden, das die Patienten berät und zum richtigen Versorgungsbereich weist. "In Zeiten knapper werdender Ressourcen ist es notwendig, dass die Patientinnen und Patienten in den verschiedenen Ebenen der Gesundheitsversorgung richtig geleitet werden", betont Ärztekammer-Vizepräsident und Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte in der Vorarlberger Ärztekammer Dr. Michael Jonas. "Nur so kann auch in Zukunft sichergestellt werden, dass allen Menschen die erforderliche ärztliche Hilfe zuteil wird und sie den medizinischen Fortschritt ohne Rationierung erhalten können". Eine Telefonhotline kann die Patienten in Inanspruchnahme der jeweils optimalen Versorgungsstruktur (niedergelassener Arzt, Spitalsambulanz, stationäre Aufnahme) der Beschwerden unterstützen. Die telefonische Triage erfolgt beispielsweise in der Schweiz anhand eines computerbasierten medizinischen Expertensystems. Der Anrufer erhält Vorschläge für das weitere Vorgehen. Die Entscheidung, ob und welche Versorgungsstruktur der Anrufer nach Durchführung und Bekanntgabe der empfohlenen Versorgungsstruktur wählt, obliegt ausschließlich ihm selbst. Die diesbezüglichen Erfahrungen in der Schweiz sind durchwegs positiv. Eine Triageordination kann Patienten frühzeitig dem richtigen Behandlungsort zuweisen. "Die Einführung neuer Strukturen, wie z.b. einer Triageordination, sollte dazu führen, dass Patienten optimal und an der richtigen Stelle versorgt sind. Wesentlich ist dabei, dass die Nutzung einer abgestuften Versorgung bzw. die Einführung der Versorgungspyramide für den Patienten verbindlich ist", sagt Dr. Burkhard Walla, Vizepräsident und Obmann der Kurie Angestellte Ärzte in der Vorarlberger Ärztekammer. In der Triageordination wären jene dringend notwendigen Leistungen verfügbar, bei denen einerseits 6

die Inanspruchnahme einer Krankenhausambulanz nicht notwendig ist, aber andererseits eine Inanspruchnahme des Hausarztes aus zeitlichen Gründen medizinisch nicht vertretbar ist. "Das ganze Projekt zielt damit darauf ab, bei zumindest gleicher Qualität eine volkswirtschaftlich kostengünstigere Versorgung der Patienten zu gewährleisten", so Manfred Brunner, Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse. Die Detailkonzeption sowie mit der Umsetzung zusammenhängender Kosten und Einsparungseffekte werden von einem Kernteam, bestehend aus Vertretern des Landes, der Krankenhausbetriebsgesellschaft, der Ärztekammer und der Gebietskrankenkasse, erarbeitet. Manfred Brunner: "Wenn die mit dem Projekt erhofften Ziele erreicht werden, wäre dies ein echter Reformschritt und damit das Modell auch ein Vorzeigeprojekt für andere Bundesländer". (ambulanzstudie2010.pku) 7