Trends und Perspektiven für (Innen-)Städte Impulsvortrag zur Fachtagung des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft in Kooperation mit der IHK Erfurt Erfurt, 04. Mai 2018 Dr. Eddy Donat, Niederlassungsleiter Büro Dresden
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Agenda 1. Rahmenbedingungen 2. Handel und Innenstadt 3. Wechselwirkungen und Perspektiven 4. Schlussfolgerungen 3
Megatrend: Der Weg des Geldes führt weg vom Handel Anteil der Ausgaben vom Einkommen 28% Einzelhandel 25% 23% Wohnungsmiete und Haushaltskosten 24% 17% Verkehr, Nachrichtenübermittlung 17% 10% 5% 16% Freizeit Gaststätten Sonstiges 9% 5% 19% Quelle: destatis.de ; 2017 2000 2015 4
VK in Mio. m² Verkaufsflächenwachstum in Deutschland seit 2000 +2,1% +5,6% 121,5 122,4 122,1 123,1 123,1 123,7 124,0 119,0 120,0 120,0 +5,5% 114,0 115,0 116,0 117,0 111,0 112,0 109,0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: www.handelsdaten.de; 2017 5
Deutschland fast Europameister... Verkaufsfläche je Einwohner in Europa Österreich 1,61 Deutschland Luxemburg Belgien Dänemark Schweiz 1,40 1,36 1,36 1,36 1,32 Norwegen Schweden Finnland Irland Zypern Großbritannien Spanien Frankreich Slowenien Italien Portugal Polen Tschechien Ungarn 1,21 1,14 1,13 1,11 1,11 1,10 1,09 1,05 0,99 0,97 0,95 0,94 0,94 0,93 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 Quelle: EHI, 2010 6
Mrd. Umsätze Versand- und Onlinehandel 57,1 61,7 58,5 39,3 48,3 39,1 50,2 +270 % 42,8 52,4 46,9 52,7 34,0 26,3 27,6 28,6 29,1 30,3 27,6 10,0 10,9 13,4 +217 % 15,5 18,3 21,7 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 (Prognose) Versandhandel (bevh) davon Onlinehandel (bevh) Quelle: www.handelsdaten.de; 2017 7
Jeder Erwachsene* hat ein Handy *) und Schüler... Quelle: comscore 2016, Statista 2017 8
Multichannel-Selling 9
Agenda 1. Rahmenbedingungen 2. Handel und Innenstadt 3. Wechselwirkungen und Perspektiven 4. Schlussfolgerungen 10
GMA-Studie Städteranking Mittelstädte* Thüringen: Jena Weimar Gotha Gera Eisenach Nordhausen Karte: RegioGraph *) 209 Städte zwischen 120.000 und 40.000 Einwohner 11
und danach... 12
Wo fließt das Geld hin? -> ABBA Suche nach A-Lagen in B-Städten steigende Bevölkerungszahlen wirtschaftliches Wachstum erschwingliche Mieten solider Arbeitsmarkt und hoher Freizeitwert -> B-Städte verfügen über hohes Wachstumspotenzial Suche nach B-Lagen in A-Städten In sehr begehrten Lagen sind Immobilien an A-Standorten kaum noch erschwinglich daher ausweichen auf weniger gefragte Standorte / Ortsteile benachbarte Stadteile entwickeln sich oft ähnlich positiv bieten aber noch bezahlbare Kaufpreise langfristige Aufwertung des Stadtteils durch Zuzug dieser Käuferschichten dennoch Risiko besteht, dass sich der Standort nicht wie erwartet entwickelt -> in A-Städten noch nächstmögliches Entwicklungspotenzial 13
Strukturwandel im Handel -> Wandel der Städte Verbraucher(-verhalten) Markt- / Wettbewerbsentwicklung stabiles /wachsendes Einkommen Wachstumsorientierung höhere Lebenserwartung Maßstabsvergrößerung Bequemlichkeit / Zeiteffizienz Konzentration Verfügbarkeit / Sättigung Digitalisierung höhere Mobilität Diversifizierung Vertriebswege differenziertere Lebensstile 14
Auswirkungen des Strukturwandels Suburbanisierung Hauptgeschäftslage Zentrale Versorgungsbereiche Sekundäres Einzelhandelsnetz Grüne Wiese 1 Hauptzentrum Nebenzentrum mit Nahversorgungs- und Ergänzungsfunktion Nahversorgungszentrum Magnetwirkung größerer Städte Leerstand kleinere Städte 2 Nahversorgungsstandorte 1 2 Standorte Lebensmittelmärkte 3 Ausdünnung Nahversorgung ländlicher Raum 3 Kartengrundlage Stadtplanungsamt Sömmerda, GMA-Darstellung 2016 15
Ziele der räumlichen Steuerung des Einzelhandels Keine Funktion wird in der Stadtmitte in gleicher Weise erwartet wie der Handel Es denken beim Leben in der Stadt v. a. an (in %) viele Einkaufsmöglichkeiten / Geschäfte 52 Fußgängerzonen / Einkaufspassagen 49 kurze Wege, gute Erreichbarkeit, gute Verkehrsverbindungen 43 Straßencafés 36 kulturelle Veranstaltungen 36 gepflegte Grünanlagen 30 Bildung, Bildungseinrichtungen 29 0 10 20 30 40 50 60 16
Rolle der Innenstadt Wohnen Arbeiten Konsumieren Informieren Austauschen Lernen Unterhalten Erleben Multifunktionaler Lebensraum Treffpunkt Erholen Freizeit gestalten Kultur genießen Sport treiben Begeistern Feste feiern Wiederkehren 17
Agenda 1. Rahmenbedingungen 2. Handel und Innenstadt 3. Wechselwirkungen und Perspektiven 4. Schlussfolgerungen 18
Die Stadt braucht den Handel, aber...? Verbindung von Stadt- und Handelskultur* Stadt als exklusive Plattform zur persönlichen Kommunikation Informieren Informieren anregen lassen Kopplungen Marktplatz / Shoppingcenter Internet Zeit sparen Geld sparen Freizeit Logistik sparen gestalten Raum als Treffpunkt zwischen Anbieter und Kommunen Handel = Austausch von Ware(n) und Geld * vgl. Christ, Wolfgang (2014): Konsumkultur und Raumstruktur 19
Was ist zu tun? Bewusstsein für Zentrenhierarchie stärken Steuerungsfunktion beibehalten Stadt als Marke Engagement und Netzwerke zur (Innen-)Stadtentwicklung weiter fördern fachlichen Austausch intensivieren gezielte Förderung vs. Gießkannenprinzip zur Stärkung der Innenstädte Digitalisierung auch als Chance für die Innenstädte begreifen und nutzen 20
Was ist zu tun? Bewusstsein für Zentrenhierarchie stärken Steuerungsfunktion beibehalten 21
Räumliche Steuerung des Einzelhandel ist Teil des Bodenrechtes Warum Steuerung des Einzelhandels? Einzelhandel beansprucht Flächen Einzelhandel konkurriert mit anderen Nutzungen Einzelhandel ist ein Frequenz- und Verkehrserzeuger Einzelhandel benötigt Folgeinvestitionen (Verkehr) Einzelhandel ist Investor oder Mieter von Immobilien Einzelhandel gehört für Kunden in Deutschland zur Innenstadt dazu Einzelhandel und Stadtentwicklung stehen in enger Wechselwirkung! 22
Was ist zu tun? Stadt als Marke 23
Was ist zu tun? Engagement und Netzwerke zur (Innen-)Stadtentwicklung weiter fördern 24
Was ist zu tun? fachlichen Austausch intensivieren Tagung des TMIL zum Einzelhandel in Thüringen am 6. Juni 2018 25
Was ist zu tun? Digitalisierung auch als Chance für die Innenstädte begreifen und nutzen Die Innenstadt in die Wohnstube holen und umgekehrt!! https://www.stadt-ehrenfriedersdorf.de/ http://www.prenzlau-city-on.de/ 26
Was ist zu tun? Digitalisierung auch als Chance für die Innenstädte begreifen und nutzen Die Innenstadt in die Wohnstube holen und umgekehrt!! Foto: Oleg Magni 27
Unsere (reale) Lebens-Welt ist immer noch in Echt-Zeit zum Anfassen am besten... Oder so?... Dann doch lieber so! 28
Was ist zu tun? Bewusstsein für Zentrenhierarchie stärken Steuerungsfunktion beibehalten Stadt als Marke Engagement und Netzwerke zur (Innen-)Stadtentwicklung weiter fördern fachlichen Austausch intensivieren gezielte Förderung vs. Gießkannenprinzip zur Stärkung der Innenstädte Digitalisierung auch als Chance für die Innenstädte begreifen und nutzen 29
Grundlegende Probleme klären Grundgesetz Art. 14 (2): Eigentum Steuerungsfunktion verpflichtet. beibehalten Sein Gebrauch soll zugleich dem Stadt Wohle als Marke der Allgemeinheit dienen. Bewusstsein für Zentrenhierarchie stärken Engagement und Netzwerke zur (Innen-)Stadtentwicklung weiter Planungshoheit fördern und Verantwortung: geordnete Planung ja, Verantwortung und fachlichen Austausch intensivieren Zuständigkeiten je nach Verantwortungsbereich auch gezielte Förderung vs. Gießkannenprinzip zur Stärkung der diesen Innenstädte Gremien übertragen bzw. zugestehen Koalitionsvertrag: Digitalisierung auch als Chance für die Innenstädte begreifen und nutzen...kommunen sind die Heimat der Menschen und das Fundament des Staates... Städtebauförderung... Ein Schwerpunkt liegt dabei... auf der Belebung von Ortsund Stadtkernen. 30
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