Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz 2014 Calandawölfe und Hirschjagd Email: dorfgeschichte@burgenverein-untervaz.ch. Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/dorfgeschichte erhältlich. Beilagen der Jahresberichte Anno Domini unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/annodomini.
-2-2014 Calandawölfe und Hirschjagd Bündner Tagblatt vom 27. Februar 2015. Seite 1 und 3. Bündner Tagblatt «Sämtliche Hirsche haben sich aus den zwei Wildschutzgebieten am Calanda entfernt, die von den Wölfen bejagt wurden», erklärt Jagdinspektor Georg Brosi den Einfluss der Grossraubtiere auf die vergangene Hochjagd.
-3- Während rund 50 Hirsche den Kanton in Richtung St. Gallen verliessen, blieben andere auf der Bündner Seite. Das führte dazu, dass die Jagdstrecke im Gebiet Calanda-Flimserstein rund 100 Tiere betrug. Damit wurde die dritthöchste Strecke seit 1991 erreicht. «Das ist aber nicht nur ein Erfolg», betont Brosi. Unklar sei noch, wie nachhaltig die zusätzlichen Abschüsse waren. Denn der Anteil an Stieren sei bei den zusätzlichen Abschüssen hoch gewesen. Jagdplanung verändert sich Wo sich ein Wolfsrudel etabliert, verändere sich die Jagdplanung: «Am Calanda hat sich in den vergangenen Jahren beispielsweise gezeigt, dass die Jagd nach der Hochjagd abgeschlossen werden kann.» Die Sonderjagd erübrige sich dank den Wölfen. Die Wildschutzgebiete am Calanda haben für die Hirsche praktisch keine Bedeutung mehr, so Brosi weiter: «Für die Gämsen sind sie aber noch sehr wichtig.» Der Hirschbestand am Calanda sei nach wie vor, werde aber mittelfristig wohl sinken. Kantonal gesehen war die Hirschstrecke 2014 die zweithöchste, die je registriert wurde. Das belegt die kürzlich publizierte Auswertung der Jagd.
- 4 - Nur einmal war die Hirschstrecke grösser Die Bündner Jäger haben im vergangenen Jahr total 4507 Hirsche erlegt. Der Abschussplan wurde damit zwar nicht erfüllt, die Hirschstrecke ist aber so gross wie sei dem Rekordjahr 1987 nie mehr. Marc Melcher Die Hirschpopulation hatte im vergangenen Frühjahr die tragbare Grösse von 15'00 Tieren im Kanton überschritten. Entsprechend hoch wurden die Abschusspläne angesetzt. 4655 Hirsche sollten die Bündner Jäger auf der Hoch- und Sonderjagd 2014 erlegen. Die Strecke fiel schliesslich mit 4507 um 148 Stück kleiner aus. Während auf der Hochjagd 2014 rund 3226 Hirsche geschossen wurden, waren es auf der Sonderjagd 1054. Auch diese Strecke allerdings ist sehr hoch. Nur 1987 konnten mehr Hirsche geschossen werden. «Damals wurde eine der ersten grossen Sonderjagden durchgeführt», erinnert sich Jagdinspektor Georg Brosi. Die Tiere seien sich nicht gewohnt gewesen, im Spätherbst erneut bejagt zu werden. «Oft sind sie einfach stehen geblieben. Das ist heute ganz anders - kaum beginnt die Sonderjagd, suchen sie Deckung», so der Jagdinspektor weiter. Das hohe Ergebnis des Jahres 2014 sei einerseits auf die hohen Bestände, andererseits aber auch auf eine erfolgreiche Jagd an und für sich zurückführen, betont Brosi: «Seit der Teilrevision 2006 konnten die Strecken im Durchschnitt um rund 300 Tiere erhöht werden.» Auf der Website hat das Amt für Jagd und Fischerei (AJF) nun die Auswertungen der letztjährigen Jagd publiziert. 1905 der erlegten Hirsche waren Stiere, 1751 Kühe. Insgesamt wurden zudem 851 Kälber geschossen. Von den total 21 Hirschregionen wurden die Pläne in neun Regionen erfüllt oder leicht überschossen. In den übrigen zwölf Regionen wurden die Pläne auch mit der Sonderjagd nicht erfüllt. In den Berichten ist weiter ersichtlich, in welchen Wildschutzgebieten im vergangenen Jahr Störaktionen durchgeführt worden sind. Dadurch versucht die Wildhut seit zwei Jahren, die Abschusszahlen auf der Hochjagd zu steigern.
- 5 - Der Einfluss von diesen Störaktionen auf die Jagdstrecke ist aber sehr gering, wie Brosi sagt: «Oft wird damit gar nichts erreicht. In einigen Regionen aber konnten auch Erfolge erzielt werden. Das Beste, was passieren kann, damit die Tiere die Schutzgebiete verlassen, sind aber immer noch Schneefälle während der zweiten Hälfte der Jagd.» Auch Steinwild-Plan nicht erfüllt Ähnliches gilt für die Wildschutzgebiete, die teilweise geöffnet wurden. In der Auswertung der Jagd heisst das Fazit der Störaktionen: «Das System könnte in Zukunft flexibel angewendet werden.» Beispielsweise, indem von Jahr zu Jahr festgelegt werde, welche Gebiete teilweise geöffnet werden sollen. Über 6000 Steinböcke wurden 2014 im Kanton gezählt. Es war erst das sechste Mal, dass die Bestände die Grenze von 6000 Tieren überschritten. So wurde der Abschuss von insgesamt 520 Tieren, je 260 Böcken und Geissen, geplant. Die Jäger, welche auf die Steinbockjagd durften, haben insgesamt rund 70 Tiere zu wenig geschossen. Sie konnten 225 Geissen und 219 Böcke erlegen. Inklusive der 26 Abschüsse, die durch Wildhüter erfolgten, wurde der Plan um 50 Tiere nicht erfüllt. 85 Prozent der Steinwild-Jäger schlossen die Jagd erfolgreich ab - konnten also je eine Geiss und einen Bock schiessen. Die übrigen 15 Prozent haben entweder nur die Geiss oder gar kein Steinwild erlegt. Zudem wurden auf der Hochjagd rund 3000 Gämsen geschossen. Darunter fielen je rund 1000 erwachsene Böcke und Geissen, der Rest der Strecke setzt sich aus Jährlingen zusammen. Die Rehstrecke betrug insgesamt 2568 Tiere. Der allergrösste Teil davon wurde auf der ordentlichen Hochjagd erlegt. Auf der Sonderjagd wurden noch 107 Rehe geschossen. Internet-Bearbeitung: K. J. Version 02/2015 - - - - - - - -