NABO Fachtagung Bodenmonitoring Schweiz: Ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung einer nachhaltigen Bodenpolitik

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Transkript:

Eidgenössisches Departement für NABO Fachtagung 17.11.2016 Umwelt Verkehr Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU Bodenmonitoring Schweiz: Ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung einer nachhaltigen Bodenpolitik Dr. Bettina Hitzfeld, Bundesamt für Umwelt

Inhalt Ausgangslage und Bodenpolitikzyklus Entwurf Bodenstrategie und Rolle NABO und Bodenmonitoring Stand Kompetenzzentrum Wünsche an die NABO 2

Ausblick? beobachter.ch 3

Bodenpolitikzyklus Von Fakten zu Vollzug und politischen Entscheidungen Bewertung, Vollzug Politik Datenmanagement Referenzen, Normen Erhebung Monitoring 4

Bodenmonitoring NABO Jahr Stand, Bewertung und Ausblick 1985 bis ca. 2008 NABO macht als Referenzmessnetz hauptsächlich Bodenprobenahmen mit Fokus auf Schwermetallbelastungen und -stoffflussanalysen 2016 Diversifikation und bessere Vernetzung: Standortkonzept, Bodenproben von ca. 1200 Standorten des BDM, Stoffflussanalysen auch für Nährstoffe, Spezialuntersuchungen (Cd, U, PSM, ), NABObio, NABOphys, Treibhausgasreporting, Regionale Modellierung, Prozessmodelle, NFP68, Aufbau Bodendatenplattform, Service für Bund und Kantone, eine bessere Basis für Bodenpolitik 2025 Monitoring, Modelling und Mapping der Multifunktionalität, Früherkennung der relevanten Bodenbelastungen und -risiken, intensiver Dialog mit Stakeholdern, Mithilfe Umsetzung der Bodenstrategie 5

Bodendaten NABO Die seit 1985 erhobenen Bodendaten der NABO sind wertvoll. Sie dienen auch der Beantwortung neuer Fragestellungen, z.b. bez. Klimawandel Masterarbeit H.J. Stalder, 2016 6

Management Bodendaten Schweiz Jahr Stand, Bewertung und Ausblick 2006 Schweizweit lagen ca. 500 000 Boden-Messwerte von ca. 18 000 Standorten vor, verteilt auf 30 Institutionen, mit unklarem Digitalisierungund Harmonisierungsstand keine Basis für die nationale Bodenpolitik 2016 4 Jahre NABODAT-Verbund: 9 Kantone arbeiten produktiv (demnächst 20!) mit NABODAT, erste Versionen des digitalen Bodendatensatzes der Schweiz und des Bodenmetadatenkatalogs werden durch Bund und Kantone veröffentlicht eine Basis für die nationale Bodenpolitik 2025 Schweizer Bodendatenplattform voll etabliert, Kompetenzzentrum Boden im Betrieb, d.h. methodische Basis für funktionale Bodenkarten / Multifunktionalitätskarten ist erarbeitet, Mithilfe Umsetzung Bodenstrategie 7

Zwischenfazit Der Boden soll nachhaltig genutzt werden, dafür fehlen aber unter anderem oft die nötigen Bodeninformationen Um eine nachhaltige Bodennutzung anzustreben, müssen die Elemente des Bodenpolitikzyklus spezifisch gestärkt werden Beim Monitoring durch die Diversifikation und Vernetzung der NABO, Beim Datenmanagement durch den Ausbau des NABODAT- Verbundes und. generell durch den Aufbau eines Kompetenzzentrums? 8

Inhalt Ausgangslage und Bodenpolitikzyklus Entwurf Bodenstrategie und Rolle NABO und Bodenmonitoring Stand Kompetenzzentrum Wünsche an die NABO 9

Entwurf Bodenstrategie Vision: Langfristiger Erhalt der Bodenfunktionen, damit auch zukünftige Generationen den Boden für ihre Bedürfnisse nutzen können Übergeordnete Ziele: 1. Weniger Boden verbrauchen 2. Bodenverbrauch und -nutzungen basierend auf Bodeninformationen lenken 3. Boden vor schädlichen Belastungen schützen 4. Degradierte Böden wiederherstellen 5. Internationaler Bodenschutz stärken 6. Wissen um Wert und Empfindlichkeit des Bodens verbessern 10

Ergebnisse des Workshops Entwurf Bodenstrategie Notwendigkeit und Mehrwert einer Bodenstrategie weitestgehend unbestritten 11

Bodenstrategie: Drei Handlungsfelder Vision übergeordnete Ziele Landwirtschaft Wald Ziele ZL1 ZL3 ZL4 ZW1 SL1 SL4 SW1 Bodeninformationen strategische Stossrichtungen SL2 SL5 SW2 Sensibilisierung SL3 SL6 Vollzug / Gesetzgebung Eine Reihe von strategischen Stossrichtungen wird dem Handlungsfeld «Bodeninformationen» zugeordnet Massnahmen 12

Handlungsfeld Bodeninformation Generell: «Fehlende Bodeninformationen sind eine zentrale, übergeordnete Herausforderung» 22 der 42 Strategischen Stossrichtungen sind in diesem Handlungsfeld Bodeninform. und Monitoring sind zentral Drei Beispiele strategischer Stossrichtungen im Handlungsfeld Bodeninformationen aus dem Entwurf Bodenstrategie: «Verbesserung der verfügbaren Informationen zur Bodenbiodiversität und aktivität von landwirtschaftlich genutzten Böden» «Kontrolle der Wirkung des Aktionsplans PSM» «Monitoring der Entwicklung der Siedlungsfläche und der Bodenversiegelung» 13

Evaluation und Rolle NABO «Die bestehenden Monitoringprogramme genügen jedoch nicht, um die anvisierten Ziele zu erreichen. Es ist deshalb zentral, für die relevanten Fragestellungen das Monitoring zu verstärken.» Diese geforderte Verstärkung betrifft die NABO Z.B. bei Monitoring organischer Substanz Monitoring PSM (Bezug zum Nationalen Aktionsplan PSM) Monitoring Antibiotika (Bezug zu StAR), Vernetzung von quantitativen und qualitativen Bodendaten NABO ist ein wichtiger Akteur für die Umsetzung der Bodenstrategie 14

Inhalt Ausgangslage und Bodenpolitikzyklus Entwurf Bodenstrategie und Rolle NABO und Bodenmonitoring Stand Kompetenzzentrum Wünsche an die NABO 15

Bodenpolitikzyklus und das Kompetenzzentrum Boden KOBO Bewertung, Vollzug Politik Datenmanagement Referenzen, Normen Erhebung Monitoring 16

Task Force Kompetenzzentrum Boden (Motion Müller-Altermatt, 12.4230) KOBO Vorabklärungen zu den Aspekten: Aufgaben des KOBO Organisation : Anbindung, Form, innerer Aufbau Finanzierung : Kosten & Finanzierungsmöglichkeiten Mitglieder der Task Force KOBO: BAFU, BLW, ARE Kantone durch den Cercle Sol (Regionen) Zeitplanung: Abschluss der Vorabklärungen im Frühling 2017 17

Kompetenzzentrum Boden KOBO Verfügbare Mittel bestimmen Aufgabenerfüllung Finanzierung Aufgaben Trägerschaft bestimmt Anbindung Organisation = Aufgaben bestimmen Arbeitsmodule Anbindung + Innerer Aufbau 18

Kompetenzzentrum Boden : Aufgaben KOBO Finanzierung Aufgaben Organisation = Anbindung + Innerer Aufbau 19

4 Aufgabenmodule 11 Aufgabengruppen Auswertung & Interpretation Information & Services: Unterstützung Politik & Vollzug Datenmanagement: Informationssystem NABODAT Bodenbeobachtung und -kartierung Methoden und Referenzen Auswertung & Interpretation Internationales Service, Kommunikation & Expertise Informationssystem NABODAT Zusammenführung und Harmonisierung Bodendaten Bodenkartierung Bodenmonitoring Spezialuntersuchungen Aufbau & Pflege der Klassifikation und Kartierungsgrundlagen Methodenentwicklung Bodenprobenarchiv 20

Kompetenzzentrum Boden KOBO KOBO Finanzierung Aufgaben Organisation Die Arbeiten in den Aspekten Organisation und Finanzierung haben erst begonnen Analyse bestehender Kompetenzzentren Zusammenstellung der Finanzierungsoptionen 21

Inhalt Ausgangslage und Bodenpolitikzyklus Entwurf Bodenstrategie und Rolle NABO und Bodenmonitoring Stand Kompetenzzentrum Wünsche an die NABO 22

Wünsche an die NABO Beitrag zur Umsetzung der Visionen und strategischen Stossrichtungen der Bodenstrategie D.h. Fokus von Bodenbelastungen auf Multifunktionalität der Böden ausweiten Identifikation der NABO als Teil des Bodenpolitikzyklus Ergänzung und Optimierung des bisherigen Referenzmessnetzes zur Beantwortung aktueller Fragestellungen oder Bodenbedrohungen (Antibiotika, organische Schadstoffe, organische Substanz, ) 23

Wünsche an die NABO NABO hilft bei Aufbau und Pflege der Daten-Wertschöpfungsketten Erhöht bei Stakeholdern die Identifikation mit Bodenaspekten Trägt zur nachhaltigen Bodennutzung bei Mitarbeit bei Weiterentwicklung der Schweizer Bodenpolitik U.a. durch Service- und Kommunikationsaktivitäten bei Bodenfragen 24

Fazit Durch Stärkung der Elemente des Bodenpolitikzyklus wird die Schweizer Bodenpolitik nachhaltig verstärkt Die Betriebsaufnahme von NABODAT und die neue Ausrichtung der NABO stärken die Elemente Datenmanagement und Monitoring, es ist aber noch mehr zu tun Fehlende Bodeninformationen sind eine übergeordnete, zentrale Herausforderung Die NABO (und Sie alle ) sind wichtig für die Umsetzung einer nachhaltigen Bodennutzung in der Schweiz. Beteiligen Sie sich! 25