Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen Kindheit Anja van Kampen 13.10.2009 Anja van Kampen Seite 1 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
1. Sitzung: Organisatorisches und Einführung Organisatorisches Seminarziele Seminarablauf Literatur Eine erste Einführung Anja van Kampen Seite 2 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Organisatorisches Sprechstunde: Mo. 18 bis 19 Uhr; Raum 3.317 E-Mail: anja.vankampen@em.uni-frankfurt.de Telefon: 798-32565 Sekretariat: Frau Hegewald E-Mail: hegewald@em.uni-frankfurt.de Tel: 069/798-32563 Bürozeiten: Mo 11.00-15.00 Uhr Di 13.30-16.00 Uhr Mi 9.30-12.00 Uhr Do 10.00-12.00 Uhr Anja van Kampen Seite 3 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Organisatorisches Informationen über die Arbeitseinheit Deutsch als Zweitsprache http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/inst_i/daz/index.html Informationen zum Seminar: downloads von Folien etc. http://www.uni- frankfurt.de/fb/fb10/inst_i/daz/studium/aktuelles_semester/ws09-10/index.html Benutzername: WS09-10 Kennwort: Heidelbeere Anja van Kampen Seite 4 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Seminarziele Erarbeitung systematischer Kenntnisse über die Fähigkeiten der Sprachwahrnehmung im 1. Lebensjahr Sicherung der Grundbegriffe der Phonologie und der Phonetik Auseinandersetzung mit aktuellen Forschungsmethoden im Bereich der frühen Sprachperzeption Anja van Kampen Seite 5 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Seminarplan Organisatorisches und Einführung in das Thema Linguistische Grundbegriffe I: Laut- und Wortebene Linguistische Grundbegriffe II: Phrasenebene Sprachwahrnehmung bei Kindern und Erwachsenen - Das Problem der Segmentierung Methoden in der kindlichen Sprachwahrnehmungsforschung Kategorielle Lautwahrnehmung und frühe Lautdiskrimination Anja van Kampen Seite 6 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Seminarplan Erkennen des Lautinventars der Muttersprache Die Rolle phonologischer Informationen I: Phonotaktik Die Rolle phonologischer Informationen II: Rhythmische Struktur Die Rolle prosodischer Informationen III: Phrasengrenzen Statistisches Lernen I: Übergangswahrscheinlichkeiten Statistisches Lernen II: Mustererkennung Anja van Kampen Seite 7 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Seminarplan Statistische Informationen II: Wortübergreifende Abhängigkeiten Zusammenfassung: Prosodische und statistische Faktoren in der frühen Sprachwahrnehmung; Klausurvorbereitung Klausur Anja van Kampen Seite 8 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Erwartete Leistungen Leistungen/Scheine Aktive Teilnahme UND Gründliches Lesen der Basistexte UND Übernahme eines Referats (plus Aufgabe/Übung für die Studierenden) oder take home exam (1500 Wörter) letzter Abgabetermin 12.2.2009!!! Hausarbeit Für einen Leistungsschein zusätzlich: Klausur Anja van Kampen Seite 9 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Literatur http://www.sciencedirect.com/science?_ob=articleurl& _udi=b6vh93x8gyrs6&_user=3846826&_rdoc=1&_fm t=&_orig=search&_sort=d&view=c&_acct=c000061542& _version=1&_urlversion=0&_userid=3846826&md5=81c 28fd91f6e24bbe3151f996215ef85 Homepage Carolin Féry Universität Potsdam Semesterapparat Anja van Kampen Seite 10 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Einführung in das Thema Spracherwerb Spracherwerb Erstspracherwerb - einsprachig - zwei- oder mehrsprachig Zweitspracherwerb - gesteuert - ungesteuert - gestörter Spracherwerb Anja van Kampen Seite 11 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Was ist überhaupt interessant daran, wie der Spracherwerb verläuft? - Grundlagen für Diagnostik und Therapie bei SES - Rückschlüsse auf mentale Verarbeitungsprozesse - Grundlegende Erkenntnisse für die Vermittlung von Fremdsprachen Anja van Kampen Seite 12 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Einführung in das Thema Spracherwerb Unser Thema: Kindlicher Erstspracherwerb Anja van Kampen Seite 13 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr - Produktion Das artikulatorische System in den ersten 3 Monaten: Der Kehlkopf ist noch so angehoben, dass der Kehldeckel beinahe den weichen Gaumen berührt. Der Rachenraum ist sehr kurz. Die Mundhöhle ist sehr breit. Die Zunge füllt die Mundhöhle fast vollständig aus und ist noch nicht voll kontrollierbar. Anja van Kampen Seite 14 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr - Produktion Das Neugeborene: Der Schrei. Ein angeborenes Lautmuster, das sich durch eine bestimmte Frequenz (400-600 Hz) und eine bestimmte zeitliche Strukturiertheit (an- und abschwellend) auszeichnet. Warnsystem zur Überlebenssicherung Reorganisation des cardio-respiratorischen Systems Erweiterung der Lungenkapazität Anja van Kampen Seite 15 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr - Produktion Erste kommunikative Elemente der Lautproduktion des Säuglings: vokalartigen Grundlaute, die in den ersten Lebenswochen bei der Differenzierung der Ausatmung entstehen. Zusätzlich werden weiche Gaumenlaute produziert, was zusammen den Eindruck von Gurrlauten erweckt. Anja van Kampen Seite 16 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr - Produktion 3. 4. Monat: Phase der stimmlichen Expansion Differenzierungen in Melodie, Intensität und Klangfarbe der Lautproduktion und Stimmgebung. Lautnachahmungsspiele. Es werden hauptsächlich Vokale produziert (80%), eventuell noch /k/ und /g/. Anja van Kampen Seite 17 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr - Produktion Ab dem 4. Monat: vocal play oder marginales Lallen. (Statt Lallen auch häufig der Terminus Babbeln. ) Jetzt werden auch noch Laute produziert, die in der Zielsprache nicht vorkommen, d.h., die unterschiedlichsten Artikulationsarten und orte werden ausprobiert. Anja van Kampen Seite 18 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr - Produktion Ab dem 6. Monat: systematische Produktion von Konsonanten und CV-Kombinationen, reduplizierendes Lallen. Es werden Silben produziert, die immer wiederholt werden, meist mit einem plosiven Konsonanten und einem offenen Vokal, deswegen auch häufig eher die wohl zufällige Produktion von papa als von mama (bababa, papapa, tetete, aber auch mamama). Anja van Kampen Seite 19 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr - Produktion Ab ca. 9 Monaten: variierendes Lallen jetzt werden verschiedene CV-Kombinationen miteinander kombiniert, z.b. gatewu. Der gesamte Artikulationsraum wird zur Vokalproduktion benutzt. Anja van Kampen Seite 20 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr Produktion Ab ca. 10 Monaten: die Produktion von Lauten nähert sich mehr und mehr der zielsprachlichen Phonetik, d.h., hochfrequente Laute der Zielsprache werden vermehrt produziert. Auch lassen sich prosodische Einflüsse der Muttersprache auf das Lallen nachweisen Anja van Kampen Seite 21 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr Produktion Gegen Ende des ersten Lebensjahres, ca. 12 Monate das Lallen bekommt eine prosodische Struktur, die fast klingt wie eine satzähnliche Intonation. Zudem werden jetzt, häufig aus dem Babbel- Lautinventar, die ersten Wörter gebildet. Protowörter Zu diesem Zeitpunkt aber auch Produktion der ersten Wörter Trotzdem wird weiterhin gebabbelt, bis zu einem Wortschatz von ca. 30 Wörtern. Anja van Kampen Seite 22 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr Produktion Universalität: Wie lange Laute gebildet werden, die nicht in der Muttersprache vorkommen, darüber herrscht noch keine Einigkeit in der Literatur. Ganz klar ist aber, dass die Babbelphase bis zum reduplizierenden Babbeln universell ist, weshalb auch die ersten Wörter der Kindersprache sprachübergreifend das gleiche Lautinventar aufweisen (Mama, Papa). Anja van Kampen Seite 23 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr Produktion Gehörlose Kinder: Wenn diese einer Zeichensprache ausgesetzt sind, vollziehen sie die gleichen Entwicklungsschritte wie hörende. Verbal durchlaufen sie ebenfalls die Babbelphase, aber nur bis zum universellen Stadium, d.h., bei diesen Kindern wird das Babbeln nicht muttersprachspezifisch. Anja van Kampen Seite 24 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr Perzeption, Fragestellungen 1. Welche Lernschritte sind nötig, um den sprachlichen Input verstehen und strukturieren zu können? 2. Welche Fähigkeiten bringen Babies mit auf die Welt? 3. Was wird zu welchem Zeitpunkt erworben? 4. Welche Methoden gibt es, um diese Fragen zu erforschen? Anja van Kampen Seite 25 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr Perzeption, Fragestellungen Frage 1: Welche Lernschritte müssen vollzogen werden? Sprachliche Stimuli müssen von anderen unterschieden werden. Aus dem Lautstrom müssen einzelne Wörter segmentiert werden. Hierfür müssen Phoneme voneinander unterschieden werden können. Anja van Kampen Seite 26 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Der Spracherwerb im ersten Lebensjahr Perzeption, Fragestellungen Zu Frage 2: Angeborene Fähigkeiten: Kinder können Sprachen voneinander unterscheiden. Sie erkennen die Stimme der Mutter. Sie verfügen über die kategoriale Wahrnehmung von Phonemen. Anja van Kampen Seite 27 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Wortsegmentierung umsprachelernenzukönnenmussmanerstm aldieeinzelnenwörtervoneinanderuntersch eiden Anja van Kampen Seite 28 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Das Segmentierungsproblem Wie wird Sprache erworben? Um Sprache erwerben zu können, muss das Kind den ankommenden Input segmentieren. Aber wie??? Und in was??? In was??? Sätze, Phrasen, Wörter, Silben, Laute Anja van Kampen Seite 29 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Woran erkennt das Kind diese Einheiten? Phonologisches Wissen (zu Beginn universal, später einzelsprachlich) Phonotaktische Regeln Betonungsstrukturen Statistik, Übergangswahrscheinlichkeiten
Eine erste Einführung Überblick Spracherwerb - Produktion Anja van Kampen Seite 31 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Eine erste Einführung Überblick Spracherwerb - Produktion Anja van Kampen Seite 32 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Eine erste Einführung Überblick Spracherwerb - Produktion Anja van Kampen Seite 33 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen
Eine erste Einführung (Kuhl, 2004) Anja van Kampen Seite 34 Sprachwahrnehmung und verarbeitung in der frühen