Meilensteine des Spracherwerbs Erwerb von Wort- und Satzbedeutung Lexikon, Semantik, Syntax. Ein Referat von Nicole Faller.

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1 Meilensteine des Spracherwerbs Erwerb von Wort- und Satzbedeutung Lexikon, Semantik, Syntax Ein Referat von Nicole Faller. Es gibt eine spezifisch menschliche, angeborene Fähigkeit zum Spracherwerb. Der Spracherwerb vollstreckt sich über mehrere Jahre. Sprachentwicklung vollzieht sich auf allen Ebenen am schnellsten innerhalb der ersten 8 Lebensjahre.

2 Erwerb von Wort- und Satzbedeutung Lexikon, Semantik, Syntax Gliederung des Referats: Einführung Sprachverstehen geht der Sprachproduktion voraus Entwicklung im Kleinkindalter (0-2/3 Jahre) viel intuitives Wissen Entwicklung in der frühen Kindheit (3 8 Jahre) Schulzeit beginnt in dieser Phase, Kinder beginnen zu lesen Entwicklung in der späten Kindheit und Jugend (8 18 Jahre) sprachliches Wissen wird expliziter, Erweiterungen der Entwicklungen Übung

3 Einführung: Erwerb von Wort- und Satzbedeutung In der 1. Stufe der Entwicklung (ca. 6 8 Monate) geht das Sprachverstehen der Sprachproduktion voraus. D.h., dass die Sprache des Babys nicht streng die Weltsicht wiedergibt, denn die Weltsicht beinhaltet mehr, als in Sprache ausgedrückt werden kann. Trennung zwischen Konzepten und Sprache: Konzepte: Vorstufe, mentale Repräsentanzen, Gedanken, Kategorien, Ereignisse, über die geredet werden möchte. Sprache: Das tatsächlich gesprochene, produzierte Lexikalische Entwicklung (Wortschatz) und semantische Entwicklung (Bedeutungslehre) Entwicklung hängen eng zusammen: Phonologie, Syntax, Pragmatik.

4 Einführung: Erwerb von Wort- und Satzbedeutung Phonologie (Lautlehre, Tonlehre) Semantische Entwicklung (Bedeutungs-, Inhaltslehre) Lexikalische Entwicklung (Wortschatz) Pragmatik (Sachbezogenheit, sprachl. Zeichen + interpretierende Menschen) Syntax (Satzlehre, Satzbau)

5 Entwicklung im Kleinkindalter (0 2/3 Jahre) LEXIKON Das erste gesprochene Wort nach Monaten. Verstehen mentaler Repräsentanzen, Sprachkonzepte viel früher: ab ca. 6 Monaten Lallen, erkennen von phonologischen Sequenzen. Die ersten verstandenen und produzierten Wörter des frühen Lexikons: a) Personal-soziale Wörter (hallo, nein, aua) und relationale Wörter (da, weg) b) Nominale zu 60% (Auto, Ball, Hund) Die Phase der ersten 50 Wörter ( 10/13 18 Monate) Wortschatzspurt (18-24 Monate): sprunghaftes Anwachsen des Wortschatzes, Erwerb von bis zu 10 Items pro Tag, Zweiwortäußerungen, große interindividuelle Variationen: allmählicher Anstieg, kontinuierlicher oder stufenförmiger Verlauf 24 Monate: Wörter im aktiven Wortschatz

6 Entwicklung im Kleinkindalter (0 2/3 Jahre) SEMANTIK Zu Anfang Aussagen, Fragen, Forderungen, z.b.: bitte Kekse, Mama holen, spielen!, wer kommt? Besonders wichtig ist hier die jeweilige Intonation. Wortkombinationen ab ca. 18 Monaten: die Entwicklung von Semantik, Lexikon und Syntax beginnt. Fundamentale syntaktische Beziehung in vielen Sprachen: Subjekt + Prädikat. Zu Ende des 2. und im 3. Lebensjahr vergrößert sich das Vokabular: Substantive, Verben, Adjektive, Adverbien, Präpositionen, Artikel, Pronomen kommen hinzu. Einfache, zusammengesetzte und komplexe Sätze. Die meisten Kinder haben mit 3 Jahren Meilenstein 3 erreicht.

7 Entwicklung in der frühen Kindheit (3-8 Jahre) LEXIKON 6 Jahre: aktiver Wortschatz: Wörter passiver Wortschatz: Wörter Die Schulzeit beginnt in dieser Phase, die Kinder lernen das Lesen. Weiterhin schneller Anstieg des Wortschatzes. Alltag und Lebenspraxis bestimmen die früh erworbenen Wörter. Das persönliche Lexikon des Lerners: Erlebnisse des Kindes, welche Erfahrungen sind mit einem Wort verbunden, Verwendungshäufigkeit der Wörter Unterscheidung zwischen phonologischen, syntaktischen und semantischen Merkmalen im Lexikon.

8 Entwicklung in der frühen Kindheit (3-8 Jahre) SEMANTIK In der Kommunikation haben alle Äußerungen eine Funktion, auch Teilstücke und nonverbale Äußerungen. Koordinationen + Einbettungen werden produziert, z.b. Der Junge, der Ball spielt, ist mein Freund. Steigende Kapazität des Gedächtnisses: Kinder produzieren komplexere Sätze. (Meilenstein 4 sollte lange erreicht sein.) Kinder können nun die Perspektive anderer einnehmen. Einflüsse durch Fernsehen, Film, Internet. Veränderung der konzeptuellen Strukturen.

9 Entwicklung in der späteren Kindheit und Jugend (8-18 Jahre) Lexikon und Semantik sind nicht mehr klar trennbar. Erweiterung der Entwicklungen und neuer Wissenserwerb. Schulunterricht geht weiter und wird anspruchsvoller. Sprachliches Wissen wird expliziter (zu Anfang viel implizites, intuitives Wissen). Definitionen von Wörtern: die Merkmale eines Wortes nehmen zu: kleine Merkmalsbündel, Beziehungsmerkmale, Repräsentationen, Phrasenkontexte. Erwerb von Wissen zu verschiedenen Arten von Beziehung, z.b.: konnotative Bedeutungen von Substantiven + Adjektiven Adjektive (hart, süß, kalt) können Charaktereigenschaften von Menschen als auch von Dingen beschreiben. Substantive (Ratte, Hexe) können auch auf Menschen bezogen werden.

10 Entwicklung in der späteren Kindheit und Jugend (8-18 Jahre) Kognitive Entwicklung/formallogisches Denken: Verstehen von Ironie. Es ist nicht schlimm, dass ich den Lottoschein nicht finden kann und sechs Richtige habe. Verstehen bildhafter Sprache: Idiome: Er brach das Eis. / Sie ging vor die Hunde. Metaphern: Sie ist wie eine Rose. / Mein Chef ist ein schlauer Fuchs. Sprichwörter: Der frühe Vogel fängt den Wurm. / Liebe macht blind. Infinitivsätze: Er versprach ihr, zu kommen. Pronomen: Sie redet mit sich. Quantoren: Jedes Kind reitet auf einem Pferd. Argumentationsausdrücke: auch, nur Konjunktionen: aber, sondern, deswegen, nichtsdestotrotz, obwohl, als

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12 Meilensteine des Spracherwerbs Erwerb von Wort- und Satzbedeutung Lexikon, Semantik, Syntax. vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit! Literaturangaben: Menyuk, P. (2000): Wichtige Aspekte der lexikalischen und semantischen Entwicklung, S Text 9 im Reader. Schulz, P. (2007): Erstspracherwerb Deutsch: Sprachliche Fähigkeiten von Eins bis Zehn, S Text 1 im Reader.

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