Referatsgliederung. 1. Ausgangssituation Genies Fallgeschichte Grundfragen 2. Genies Sprachentwicklung
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- Claus Jaeger
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1 Die sprachliche Entwicklung des wilden Kindes Genie Susan Curtiss, Victoria Fromkin, Stephen Krashen, David Rigler, Marylin Rigler (1974)
2 Genie
3 Referatsgliederung 1. Ausgangssituation Genies Fallgeschichte Grundfragen 2. Genies Sprachentwicklung Sprachverständnis Phonologie Spontane Satzproduktion 3. Forschungsergebnisse Genie vs. normale Kinder Die Kritische Periode (Lenneberg)/ Sprachlateralisierung 4. Diskussion
4 1. Ausgangssituation Fallgeschichte
5 Hatte Genie schon eine Sprache erworben? Ja Nein Genies Unfähigkeit, zu Kein grundlegendes sprechen = Sprachsystem performance deficit vorhanden -> Genie muss beigebracht werden, ihr vorhandenes Wissen anzuwenden -> Genie muss, wie ein kleines Kind, eine Erstsprache erlernen
6 Hatte Genie schon eine Sprache Schwierigkeiten: erworben? Mangel an Antworten kein Beweis für Unwissen Keine Sicherheit, dass Genies Antworten Keine Sicherheit, dass Genies Antworten auf sprachliche cues zurückzuführen sind.
7 Hatte Genie schon eine Sprache Argumentation (Curtiss): - Genie reagiert auf Worte, die aus normalem Zusammenhang gerissen sind - Reagiert nicht auf einfache Anweisungen -> Genie hat keine Erstsprache erworben, sondern versteht nur ein paar einzelne Worte erworben? Nach Konsultation Bellugi Klima im März 1971: Genie scheint einiges mehr zu verstehen, als sie sagen kann
8 2. Genies Sprachentwicklung Sprachverständnis Testziel: Wie viel und welche Aspekte der Sprache versteht Genie? Testvorgaben: Test von Genies grammatikalischem Verständnis Ausschließliche Verwendung von Wörtern, (Substantive, Verben, Adjektive), die Genie selbst gebrauchte Erforderliche Reaktion = einfaches darauf zeigen Testzeitraum:
9 ACHTUNG! Tests konnten erst ab Oktober 1971 beginnen. Genies Sprache hatte sich schon etwas entwickelt Tests zunächst kurz, später länger und komplexer, Streichung von Tests, Hinzufügung neuer Tests
10 Testergebnisse Von Beginn an dauerhaft korrekt: z.b. Verneinungssätze, Sätze mit Konjunktion und, affirmative Sätze Positive Entwicklung: z.b. Verneinungen, Pluralisierung von Substantiven, Komparative/ Superlative Unbeständig oder inkorrekt: z.b. Aktiv/Passiv, wh-fragen -> Genies Sprachverständnis entwickelt sich
11 Phonologische Entwicklung Psychologische Schwierigkeiten: Bestrafung für Lautproduktion Selbst während Tantren (unkontrolliertes Prügeln, Kratzen) gab Genie keinen Ton von sich! Extreme Körperspannung bei Lautprod. Genie lernte es nicht nur nicht, Sprache zu sprechen, sie lernte es, Sprache zu verhindern!
12 Physiologische Schwierigkeiten: Keine Kontrolle über Luftstrom/-volumen -> kein angemessener Luftdruck durch Glottis -> Schwingung der Stimmbänder beeinträchtigt -> seltsame Stimmqualität (allgemeine Tonlage sehr hoch, nur wenig Variation)
13 Genies Aussprache give monkey lion word spoon
14 Spontane Satzproduktion Nach fünf Monaten im Krankenhaus Spontane Äußerung einzelner Worte Vokabular: Farbworte, Zahlen 1-5, Substantiv Mama, Verbformen stop it und spit -> Kognitiv anspruchsvolleres Vokabular als bei normalem Kind Im Juni 1971 umfasst Genies Vokabular 200 Wörter (normales Kind 50 Wörter)
15 Ab Juni 1971 Zwei-Wort-Grammatik, um verschiedene Beziehungen auszudrücken z.b. 1. Verb-Substantiv-Konstruktion: Verb Objekt - Beziehung want milk Verb Subjekt Beziehung hurt hospital 2. Substantiv Substantiv-Konstruktion Butler shampoo, Curtiss chin
16 Ab November 1971 Vereinzelte längere Sätze z.b. Subjekt + Verb + Objekt Genie love Curtiss
17 Genies Strategie: Bildung von Zwei Wort Äußerungen. Werden diese nicht verstanden, eventuell Verlängerung -> Äußerungen reflektieren nicht ihre tatsächlichen Fähigkeiten
18 Keine Bewegung was die Form der Verneinung angeht z. B. Not good fish tank Keine movements in ihrer Sprache insgesamt, morphosyntaktisch rudimentäre Sprache Genie beginnt zwar damit, wh-fragen richtig zu beantworten, ( When do you see Mama? Friday ) Keine eigene Bildung von wh-fragen
19 3. Forschungsergebnisse Vergleich Genie normales Kind Genie größeres Vokabular lernt Worte schneller syntaktische Aneignung langsamer Lang anhaltender Zwei-Wort-Zustand (normalerweise 2-6 Wochen) keine Verallgemeinerungen (z.b. alles runde = Ball) Genie scheint Bedeutung von Grammatikalität zu verstehen. (Ab 1973 verbessert sie grammatikalisch falsche, schriftliche Sätze)
20 Genie und die Hypothese von der Kritischen Periode (Lenneberg) Lenneberg: Sprachentwicklung ist ausgeschlossen, wenn die Lateralisierung der Gehirnfunktionen abgeschlossen ist. (Beginn der Pubertät) Genie beginnt während ihrer Pubertät, sich Sprache Genie beginnt während ihrer Pubertät, sich Sprache anzueignen
21 Ist bei Genie die Lateralisierung schon abgeschlossen? Dichotomer Hörtest: Das Testsubjekt hört simultan verschiedene Stimuli (Reize) auf beiden Ohren Rechtshänder Linkes Ohr Nicht-verbale Reize (Musikakkorde, Umgebungs- Geräusche) Rechtes Ohr Verbale Reize
22 Dichotomischer Test mit verbalen Reizen Genie (Rechtshänder!) Linkes Ohr Starker Vorteil -> Dominanz der rechten Hemisphäre für Sprache! Rechtes Ohr Leistung unterliegt dem Zufall! (normalerweise nur bei split brain / Hemisphärektomie)
23 Dichotomischer Tests mit non-verbalen Reizen Genie (Rechtshänder) -> Bei Genie scheinen alle auditiven Prozesse in der rechten Gehirnhälfte stattzufinden. Linkes Ohr Vorteil zu normalem Grad (Dominanz der rechten Hemisphäre) Rechtes Ohr
24 Erklärungsversuch/Hypothese Bis zum 20. Lebensmonat Genie (Rechtshänder) Linke Gehirnhälfte dominant für sprachl. Prozesse Rechte Gehirnhälfte andere Prozesse In Isolation: Mangel an Sprachstimulation Linke Gehirnhälfte Sprachgebiet verkümmert Rechte Gehirnhälfte Andere Prozesse
25 Nach Befreiung Linke Hälfte (Sprachgebiet verkümmert) Rechte Hälfte für Spracherwerb! Ist aber schon auf andere Prozesse spezialisiert!
26 - Erklärung für niedrigen score für rechtes Ohr: Die Atrophie in der linken Hemisphäre blockiert die Reize, die auf rechtes Ohr ausgeübt werden. -> Reize können das Sprachzentrum in der rechten Hemisphäre nicht erreichen
27 -> Sollte diese Hypothese wahr sein, so würde dies Lennebergs Annahme einer kritischen Periode unterstützen. (Genies Kapazität für den Spracherwerb wäre begrenzt (Genies Kapazität für den Spracherwerb wäre begrenzt und würde in naher Zukunft versiegen)
28 4. Diskussion - Fragen zum Referatsinhalt, Unklarheiten? - Welche Argumente könnte man der aufgestellten Hypothese bezüglich der Kritischen Periode entgegensetzen? - Appendix 1: Vorgehensweise der Wissenschaftler? Kritikpunkte?
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