FDP Fraktion im Rat der Stadt Halver - Rede des Fraktionsvorsitzenden Andreas Gerrath zum Haushalt 2016

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Transkript:

FDP Fraktion im Rat der Stadt Halver - Rede des Fraktionsvorsitzenden Andreas Gerrath zum Haushalt 2016 Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Ratskolleginnen und kollegen, meine Damen und Herren, trotz Haushaltssanierungsplan schließt der vorgelegte Haushalt 2016 mit einem Defizit von 2 Millionen Euro ab. Die Gelder aus dem Stärkungspakt hat auch die FDP gefordert und gerne angenommen. Es war jedoch von Anfang an für uns klar, dass wir das eigentliche Ziel nicht erreichen werden. Ein dauerhafter und nachhaltiger Haushaltsausgleich lässt sich nur unter großen Anstrengungen und mit großem Zusammenhalt erreichen. Daher verlangen wir für jedes Produkt im Haushalt die Darstellung des entsprechenden Stellenanteils sowie die Feststellung, ob es im Wesentlichen eine freiwillige oder eine vom Gesetzgeber geforderte Aufgabe ist. Jedes Produkt bzw. jede Kostenstelle muss optimiert werden. Können wir es uns leisten, genau dafür Schulden zu machen? Das ist harte Arbeit. Aber wozu haben wir sonst so viele politische Gremien? Auch in diesem Bereich sollte das Kosten-Nutzen-Verhältnis kritisch betrachtet werden. 1

Wir hoffen, dass der neue Bürgermeister in vielen Bereichen endlich Transparenz herstellt und einen Einblick in die aktuelle Verwaltungsstruktur gibt. Zusätzlich erwarten wir eine Antwort auf die Frage: Wie soll die Verwaltung in 5 bis 10 Jahren aussehen? Die Anforderungen und Aufgaben einer modernen Stadt ändern sich permanent. Die Flickschusterei in der Schulpolitik zu Lasten der Kinder und Jugendlichen muss ein Ende haben. Jahr für Jahr wird plötzlich die ein oder andere Schulschließung geplant, ohne dass es richtig kommuniziert geschweige denn langfristig geplant wurde bzw. wird. Wir fordern seit Jahren ein Gesamtkonzept, welches alle Schulen berücksichtigt. Zum Glück wird jetzt der Schulentwicklungsplan grundlegend überarbeitet, das fordert die FDP seit vielen Jahren. Die baulichen Maßnahmen für die Sekundarschule werden von uns unterstützt. Es ist unsere Pflicht unseren Kindern die bestmögliche Bildung vor Ort zu gewährleisten. Dazu gehört auch ein optimales Raumkonzept für die Sekundarschule genauso wie es auch vorher von der Politik versprochen wurde. Der Haushaltsansatz zur Straßensanierung ist unserer Meinung nach viel zu gering. Eine rechtzeitige Fahrbahndeckensanierung hält jede Straße wieder über Jahre bzw. Jahrzehnte fit. Hier müssen wir frühzeitig reagieren und mehr finanzielle Mittel bereitstellen. Ansonsten sparen wir die Straßen auf Kosten der Anlieger kaputt. 2

Die derzeitige Flüchtlingspolitik stellt uns vor eine große Herausforderung. Während in anderen Bundesländern den Kommunen die entsprechenden Kosten zu 100% erstattet werden, lässt man die Stadt Halver im Stich. 2014 waren es gerade einmal 20% und auch in der Zukunft sind es wahrscheinlich nur knapp 50% der Kosten die uns erstattet werden. Die große Hilfe der vielen Ehrenamtlichen vor Ort, die wir ausdrücklich loben, wird offensichtlich als selbstverständlich und dauerhaft vorausgesetzt. Auch die Verwaltungsmitarbeiter leisten hier eine unglaublich gute Arbeit. Jeder von uns in Halver ist bereit seinen Beitrag zu leisten um Menschen in Not zu helfen. Das erwartet die FDP Halver allerdings auch von anderen europäischen Ländern und Kommunen, ansonsten ist die europäische Idee gescheitert. Alleine schaffen wir das auf Dauer nicht. Zur Energiepolitik der Landesregierung und der Mehrheit im Stadtrat: Trotz massiver Proteste der Bürger wird unsere Landschaft demnächst mit 200m hohen Windrädern verspargelt. Sie sollen in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern und Naturschutzgebieten errichtet werden. In anderen Bundesländern ist das undenkbar. Den Slogan Halver Stadt im Grünen können wir dann durch Halver Stadt der Windräder ersetzen. 3

Nach vielen Jahren bekommen wir endlich finanzielle Unterstützung für den Ausbau des Breitbandnetzes. Schnelles Internet ist für alle Bürger in Halver sehr wichtig. Ebenfalls für die Unternehmen, zum Beispiel in Oeckinghausen und Schwenke. Wir hoffen, dass wir 2016 mit den Projekten beginnen können. Die hohen Abwassergebühren mit einem Überschuss von 1,5 Millionen Euro, der dann in den allgemeinen Haushalt fließt, zeigen wie ernst die finanzielle Lage in Halver ist. Wir fordern die Senkung der Abwassergebühren auf ein akzeptables Niveau. Ansonsten werden insbesondere Familien sehr stark belastet. Spielraum für eine Senkung der Gebühren können wir durch eine Optimierung der freiwilligen Aufgaben bzw. Ausgaben der Stadt Halver schaffen. Die FDP Fraktion wird hierzu dem Finanzarbeitskreis eine aktuelle Aufstellung der Kostenentwicklung von 2008 bis 2016 überreichen. Was können wir uns wirklich noch leisten? Wo können wir die Kosten senken? Es ist unsere Pflicht als Kommunalpolitiker hier auch ins Detail zu gehen. Schließlich verlangen wir von unseren Bürgern die Finanzierung über die Abwassergebühr. 4

Grundsätzlich erkennen wir die Bemühungen des neuen Bürgermeisters an und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit. Der Haushalt 2016 unterscheidet sich jedoch nur unwesentlich vom Haushalt 2015. Erste positive Unterschiede sind aber erkennbar und werden von uns unterstützt. Wenn wir es schaffen in Zukunft die richtigen Meilensteine zu setzen, kann ein langfristiger Haushaltsausgleich gelingen. Trotzdem bleiben wir, nach langer Überlegung und Abwägung der aktuellen Situation, bei unserer Ablehnung des Haushaltsplanes 2016. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 5