Markierung und C. LAMBERT. 5. NFS 3. und 4. Juni Regensdorf. Centre Hospitalier de Chambéry - Frankreich

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geboren in Tuttlingen seit 1977 in der Medizintechnik tätig 1998 Gründung von ASANUS

Transkript:

Markierung und Rückverfolgbarkeit k chirurgischer Instrumente C. LAMBERT Centre Hospitalier de Chambéry - Frankreich 5. NFS 3. und 4. Juni 2009 - Regensdorf

Zweck der Rückverfolgbarkeit? Gesundheitsschutz Elektronische Wartung Flow-Management Lokalisation Qualitätsmanagement Kompetenztransfer 2

Rechtskontext Frankreich Rundschreiben Nr. 672 vom 20. Oktober 1997 Qualitätssystem: Rückverfolgbarkeitspflicht Rundschreiben Nr. 138 vom 14. März 2001 «Bei jedem Einsatz eines Mehrweginstruments müssen Eingriffe, Material sowie Wiederaufbereitungsverfahren und abläufe der MP rückverfolgbar sein» Erlass vom 22. Juni 2001, Gute Praxis für die Spitalapotheke (BPPh) «Jeder in der ZSVA aufbereitete Artikel muss von der Produktion bis zur Auslieferung identifizierbar sein» FD S98-135 3

Welche MP rückverfolgen? Mehrweg-Medizinprodukte (MMP) Rückverfolgbarkeit Instrument Rückverfolgbarkeit Zusammenstellung Hilfsinstrumente (Leihmaterial) zeitlich begrenzt (Eigentum Hersteller) permanent (idem MMP) MP mit zeitlich begrenztem Einsatz (Larynxmaske, Wasserfilter, Elektroskalpelle, etc.) BPPh«Wenn der Hersteller eine maximale Anzahl Wiederaufbereitungen für ein MP angibt, muss ein entsprechendes System für die Einhaltung dieser Anweisungen organisiert werden» 4

Identifikationsmethoden für Instrumente Elektro-Chemische Gravur digital, alfanumerisch DataMatrix Laser Nadelprägung RFID InfoDot 5

Merkmale der Kennzeichnungen Strichcode DataMatrix RFID-Chips Codification EAN UCC 128 Geringe Fläche Min. Kontrast 80% Auslesewinkel 3 Kompakt Min. Kontrast 20% Auslesewinkel 360 Fehlerkorrektur ekt Lagerkapazität (256 Kr) überschreibbar Fernauslesung 6

Identifizierung der MP im CH Chambéry 2007 gestartetes Pilotprojekt Autonome Markierungstechnik Aufbau eines elektronischen Rückverfolgbarkeitssystems k 7

Kennzahlen ZSVA im CH Chambéry 660 m2 4 RDG, 4 Autoklaven, 1 Kabine 16 VZ-Stellen 3 400 Zyklen/Jahr 10 000 identifizierte chirurgische Instrumente 550 Container + 540 Siebe OP-Blöcke 9 Säle (zentral) + 3 Säle (ambulant) 10 000 Eingriffe/Jahr Alle Gebiete mit Ausnahme Neurochirurgie und Kardiologie 8

Pflichtenheft Individuelle Rückverfolgbarkeit der Artikel Langlebigkeit der Informationen Verschlüsselung auf geringster Fläche Lesbarkeit der Informationen (schnell, permanent, automatisch und manuell) Werkstoffkompatibilität Autonomie und Benutzerfreundlichkeit (einfache Handhabung) Transparenz für Mitarbeiter i Kostenkontrolle 9

Technische Lösung Markierung durch Nadelprägung verschiedene Prägearten 2D DataMatrix-Codes platzsparend /InfoDot Werkstoffarten angepasst Keine Beschädigung der Instrumente Einfache Handhabung, kostengünstig ti Auslesegeräte (nicht integriert) EDV-Rückverfolgbarkeit Freie Zusammenstellung von Sets Exklusive Zusammenstellung von Sets 10

Ablauf Markierungsverfahren Platzierung Zusammenstellung OP-Sets Dauer 2.5 Stunden Markierung 2. Reinigung Parametrierung 11

Markierung der Instrumente Markieren durch Nadelprägung Wolframkarbidstilett Elektronische Steuerung Verschiedene Prägetiefen Integrierte Kamera Positionierung der Markierung Automatisches Auslesen Quiet Zone 1

Markierungsprozess: 3 Etappen Alphanumerische Markierung CHY05035 DataMatrix-Markierung (ECC 200: 2,8 x 2,8 mm) Kontrolle und Code-Analyse Jedes Instrument = 3fach markiert 2 DataMatrix-Codes: Modus normal 1 alphanumerischer Code: Modus schattiert 2

Zusammenstellung von Sets Verschiedene Zusammenstellungsmodi exklusiv (verlinkte Instrumente) frei (freie Instrumente) Modus exklusiv: Eigentumsschutz Zusammengehörigkeit verlinkter Instrumente Modus frei: Austauschbarkeit der Instrumente alltagstauglich Komplementarität der 2 Modi 3

10 gute Fragen Engagement der Spitaldirektion Erprobte elektronische Rückverfolgbarkeit (RV) Beherrschen der Software und ihrer Funktionalitäten Einschätzung der Arbeitslast Instrumentenmenge t und -vielfalt lt Dauer Markierungsprozess Verfügbares Personal (Qualifikation) Definition Geltungsbereich und Grenzen Behälter oder Inhalt OP-Blöcke oder Pflegestationen Mikrochirurgie, Griffe für Vizeralchirurgie Kapazitäten & Grenzen der RV-Software 4

vor der Entscheidung Einloggen vor Zusammenstellung von Sets Adäquate Überprüfung Inhalt/Listing Strukturierte Datenbank Klassifizierungen: Chirurgische Bereiche? Tätigkeitsbereiche? Etc. Zusammenstellungen oder Satelliten Anpassungen EDV-Ressourcen/Projekt Kapazität des Hauptservers, Speicherkapazität, Schnelligkeit, einseitige Anwendung etc. Überprüfung der Anschlüsse (Art und Anzahl) Engagement, Verfügbarkeit des EDV-Teams Engagement der Mitarbeiter Projektmanagement 5

Grössere Probleme Erstellung von Tabellen (Datenbank) Nomenklatur Instrumente Bestimmung Detailniveau i Speichern Zusammenstellungen (Sets) Übereinstimmung Datei/Inhalt Komplexe Instrumente Markierung Wiederholbarkeit je nach Mitarbeiter (Lokalisierung, Lesbarkeit) Nuancierung Stahl- und Oberflächenarten (Prägetiefe) Mikrochirurgie, Laparoskopie-Material, etc. 6

und kleinere Probleme Bestehen Hersteller-Codes? Beibehalten oder verändern? verfügbare Fläche? EDV-Probleme (Netzanschluss, Interventionszeit) Umgewöhnung Personal (Ausbildung Anwender) Dauer Zusammenstellung von OP-Sieben 7

Welches Identifikationssystem? das langlebigste das schnellste das benutzerfreundlichste das leistungsstärkste 8

Diskussion (1) Welches Identifikationssystem? Autonom oder abhängig vom Markierer Know-how der Dienstleister Verantwortlichkeitstransfer: CE-Markierung Verantwortung t des Markierers: lebenslange l Garantie oder? Der Hersteller u/o Markierer garantiert die Haltbarkeit der Identifizierung für die gesamte Lebensdauer eines Instruments: XP S94-467 9

Diskussion (2) Zuverlässigkeit der Markierungstechniken per Laser und Nadelprägung F. Kramp und al. Zentral Steril 2008 : 16(F2) : 54-62 204 markierte Instrumente DMX (Laser und NP) 4 verschiedene Markierer 242 komplette Aufbereitungszyklen (+/- schwierige Bedingungen) Lesbarkeit: 32 bis 100 % Beeinträchtigende Faktoren: Oberflächenzustand Instrumente Beleuchtung der Auslesegeräte Abmessungen der Codes Punktformen 10

Diskussion (3) Welche Verschlüsselungsnorm? Je nach Produktkreisläufen GS1-Codes: abolut kompatibel, universell, kostenpflichtig Interne Codes: unabhäng, kurz, rechtsfrei GS1-Norm ECC-200-Norm Lebenslänglich markiert? 1 einzige Code für die gesamte Lebensdauer Beibehaltung der Codes während Wartungen 11

Diskussion (4) Bewertung der 5 für die RV von Instrumenten verwendeten Auslesegeräte von DataMatrix-Codes C. Jumeau und al. CHU Avicennes: CEFH 2009 5Auslesegeräte 20 Instrumente, 10 Lesungen, 2 Ausleser 8stelliger Code per Nadelprägung ( 3mm x 3mm) % nicht lesbar (Frist > 30 Sek.): 0 bis 13,5% Durchschnittliche Lesedauer: 2,7 bis 9,1 Sek. Lesedauer je nach Stahlnuancen hell matt: 1,5 Sek. dunkel glänzend: 21,7 Sek. 12

Diskussion (5) Hygieneauflagen Vorreinigung Lagerung Sterilisation 2Empfang - Sortieren 3Reinigung 4Verpackung Technologische Auflagen 13

Fazit Autonome und erprobte Lösung, kostengünstig «Unsichtbare» Mitarbeiter Zusammenstellung Sets vereinfacht Managementtool für Instrumente Zukünftige Synergiemöglichkeiten Keine Einheitslösung: Misch- oder Hybridsystem 14

«Die Schwierigkeit ist nicht, neue Ideen zu finden, sondern den alten zu entkommen» Keynes Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit christophe.lambert@ch-chambery.fr 15