Bild 02. Bild 01. Bild 03 Bild 03-1

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Transkript:

Protokoll der Sulzbachbegehung am 1. Februar 2017 mit dem Pächter Benno Haller und Kreisvorsitzender Ortenau des LFV BW e.v. Hubert Beathalter Festgestellte Defizite und Verbesserungsvorschläge. Punkt 1 Die Bauwerkssohle der Brücke Unterer Dammen (Hockeyplatz) in Lahr ist durchgehend glatt und ohne Struktur. Bei Niedrigwasser kann über die glatte und doch steile Sohle kein Fisch den Bach aufsteigen. Bei erhöhtem Wasserstand ist die Fließgeschwindigkeit zu hoch und somit nicht durchwanderbar. Da der Brückendurchlass jedoch eine sehr schmale Dimensionierung aufweist ist ein verklammertes Sohlendeckwerk mit Störsteinen wahrscheinlich nicht möglich. Es wäre auch nicht sinnvoll die gesamte Sohle mit Störsteinen abzulegen, da dies auch kontraproduktiv zur Durchgängigkeit steht. Vorschlag: Rechts und links flache Sandsteinplatten ablegen, wie in Bild 03-1 dargestellt, und gegen das Verrutschen sichern. Somit entsteht eine schmale mittlere Rinne mit seitlichen Einbuchtungen und die Sohle erhält etwas Struktur. Jedoch nur, wenn dies die Hochwasserhydraulik zulässt. Bild 01, 02, 03 und 03-1 Bild 02 Bild 01 Bild 03 Bild 03-1 1

Punkt 2 In zum Teil größeren Abschnitten entlang der Lahrerstraße ist unterhalb und oberhalb des Mühlbacheinlaufes die Sulzbachsohle komplett mit kleineren Störsteinen schotterartig verpflockt. Siehe Bild 06 und 07 Dies ist für Fische das reinste wasserbauliche Gift. Wenn rechts und links an der Böschungssohle stellenweise solche Störsteine abgelegt sind, trägt dies zu einer natürlichen Gewässerdynamik bei. Werden die Störsteine versetzt eingebaut, entsteht ein leicht mäandrierender Bachlauf. Im oberen Abschnitt wurde dies vorbildlich ausgeführt. Siehe auch Bild 13 und 14. Die Sohle ist jedoch auch in diesem Abschnitt komplett verbaut. Mit relativ wenig Aufwand und Kosten könnte man die Steine aus der Mitte der Sohle entnehmen und diese dann seitlich an der Böschungssohle ablegen. So würde eine Mittelwasserrinne entstehen, die sich auch bei Niedrigwasser dann positiv auf die Fließdynamik auswirkt. Bild 06 Bild 07 Bild 13 Bild 14 2

Punkt 3 Die in der Bachmitte abgelegten größeren Störsteine wirken sich negativ auf die Abflussdynamik aus. Da über das Jahr hinaus an den Steinen immer wieder Pflanzengeschwemmsel hängen bleibt und so sich der Bach mit Pflanzenresten zusetzt. Siehe Bild 09 und 10. Bei der anschließenden Bachpflege der Gemeinde wird dann jedes Jahr eine komplette rigorose Beseitigung durchgeführt. Auf den Vorschlag des Pächters an die Gemeinde, die großen Steine seitlich abzulegen, wurde nicht eigegangen. Auch die Bachpflege selektiver, also immer im Wechsel, in einem Jahr diese und im anderen Jahr die andere Seite der Pflege durchzuführen, wurde ihm zugesagt aber nicht umgesetzt. Es wäre wünschenswert vor der Bachpflege den Pächter zu benachrichtigen. Kommentar zu den beiden Bildern: Nach einer längeren Frostperiode lösten sich eine größere Menge von grünen Wasserpflanzen. Diese sollten eigentlich baldmöglichst aus dem Gewässer entfernt werden, da diese zur Verlandung beitragen. Bild 10 Bild 09 Punkt 4 Mühlbachkanal: Laut dem Pächter Herrn Haller war seitens des LRA/Af. WaWi geplant den Mühlbachkanal still zu legen und zu verfüllen. Es wäre nicht sinnvoll dieses Kleinbiotop zu beseitigen, da es sich hervorragend als Rückzugsgebiet für Klein- und Brutfische eignet. Stellenweise wäre auch eine Strukturverbesserung möglich. Siehe Bild 24 Seite 4 Aus dem Protokoll der Gewässerschau vom 18.03. 2015 geht hervor, dass die Pflegearbeiten ausschließlich durch private Anlieger durchgeführt werden. Das dies vorbildlich ausgeführt wird ist aus den Bildern ersichtlich. Siehe Bilder 22 bis 24 und 25 Seite 4. 3

Auch wurde im Protokoll auf die abgelegten Komposthaufen hingewiesen die auch weiterhin noch vorhanden sind. Seitens des Pächters wurde darauf hingewiesen, dass während der Sommermonate immer noch die Wasserentnahme stattfindet. Siehe Bild 27 Eine Strukturverbesserungsmaßnahme am Auslauf in den Sulzbach und an der Uferwand des Sulzbaches wäre mit einigen Störsteinen kostengünstig zu bewerkstelligen. Siehe Bild 20 Die Schwelle am Einlauf sollte erhalten bleiben, da diese einen Restwasserdurchfluss durch den Mühlkanal sichert. Siehe Bild 26 Bild 26 Einlauf Bild 20 Auslauf in den Sulzbach Bild 22 Bild 25 Bild 24 Bild 27 4

Fazit: Der Sulzbach hat auch nach seiner Renaturierung keinen guten ökologischen Zustand. Der schlechte Fischbestand setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen die z. T. beschrieben wurden. In weiten Abschnitten fehlt eine standortgerechte Ufervegetation. Durch eine kontrollierte Umsetzung der Gewässerrandstreifenverordnung und die gezielte zusätzliche Nachpflanzung von Weiden und Erlen kann eine natürliche Ufersicherung, Strukturverbesserung (durch Wurzelwerk im Gewässer) sowie eine zusätzliche erforderliche Beschattung des Gewässers erreicht werden. Durch das abflachen der Ufer und den Bau eines etwas mäandrierendes Gewässers ist noch lange nicht ein ökologischer Zustand eines Gewässers geschaffen. Am gesamten Bachlauf habe ich Fischunterstände vermisst. Eine Bestandsaufnahme der Fischfauna des Makrozoobenthos und der Flora Fauna wie an der Schutter sollte einbezogen werden. Aufgestellt: Text und Bilder Kreisvorsitzender Ortenau des LFV BW e.v. Hubert Beathalter Pächter Benno Haller 5