Professionelles Fruchtfolgemanagement und Erfüllung der Greeningauflagen mit Planterra Zwischenfruchtmischungen

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Transkript:

Professionelles Fruchtfolgemanagement und Erfüllung der Greeningauflagen mit Planterra Zwischenfruchtmischungen planterra.de Zwischenfruchtflächen als ökologische Vorrangflächen anrechnen und Auflagen der Düngeverordnung erfüllen!

Zwischenfruchtanbau: Eine Maßnahme zwei Ziele Als Teil moderner und nachhaltiger Pflanzenbausysteme bietet der Anbau von Zwischenfrüchten dem Landwirt die Möglichkeit, die Bodenfruchtbarkeit und den Wasserhaushalt im Boden langfristig zu verbessern. In Zeiten von Flächenknappheit und stetiger Effektivitätssteigerung muss die Funktionsfähigkeit der Böden erhalten bzw. verbessert werden. Durch den Anbau von Zwischenfrüchten leistet die Fruchtfolgegestaltung hierfür einen wichtigen Beitrag. Die Bundesregierung hat der EU-Kommission Ende 2015 offiziell den Entwurf der neuen Düngeverordnung (Dünge-VO) vorgelegt. Darin werden Sperrfristen, Lagerung, Ausbringungstermin und -technik sowie Mengen organischer Dünger geregelt. Der wesentlichste Einschnitt ist, dass nach der Ernte der Hauptfrucht bis zum 31. Januar des Folgejahres kein stickstoffhaltiges Düngemittel ausgebracht werden darf. Eine Ausnahme bietet der Anbau von Zwischenfrüchten. Der Anbau von Zwischenfruchtmischungen ist daher für die Erfüllung der Auflagen zum Greening und zur neuen Dünge-VO geeignet. Durch den Einsatz von innovativen Planterra Zwischenfruchtmischungen erreichen Sie also drei Ziele mit nur einer Maßnahme: Förderung der Bodenfruchtbarkeit und Erhaltung der Bodengesundheit Erfüllung der Greeningauflagen und damit Sicherung der Prämienzahlung Ausbringung von organischen Düngemitteln unter Einhaltung der Düngeverordnung Wer und was ist Planterra Planterra ist das Ergebnis mehrjähriger, umfangreicher Versuchstätigkeiten der BayWa in Zusammenarbeit mit Landwirten, staatlichen Stellen und öffentlichen Forschungsanstalten. Hierzu leistet der Dialog mit den Kunden einen wichtigen Beitrag. Speziell im Bereich der Zwischenfruchtmischungen stehen die intelligente Fruchtfolgegestaltung sowie die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Komponenten und Folgefrüchten im Fokus. Nur mit individuellen und standortangepassten Lösungen können langfristig die vielfältigen Anforderungen an moderne Pflanzenbausysteme erfüllt werden. Inhaltsverzeichnis: Fachbeitrag: Die Einschränkungen der Dünge-VO mit Zwischenfruchtanbau kompensieren? 3 Aufgaben und Nutzen von Zwischenfrüchten 4 Vorteile von Mischungen zu Einzelsaaten 5 Entstehung von Mischungen 6 Auswahl der passenden Mischung 7 Nährstoffverfügbarkeit und Düngung 8 9 Mischungsübersicht 10 11 Stimme aus der Praxis 12 Den Boden mästen Nährstoffe konservieren 13 Zwischenfruchtbestände nach dem Winter 14 15 Untersaaten in Getreide, GPS und Mais 16 Greeningfähige Mischungen und Sorten 17 Daten und Fakten zum Greening 18 Das leisten Zwischenfrüchte 19 Bestand Planterra ZWH 4022 Vitalis Extra 2

Die Einschränkungen der neuen Düngeverordnung mit Zwischenfruchtanbau kompensieren? Ein Bericht von Helmut Döhler, Döhler Agrar, landwirtschaftliche Unternehmensberatung Die Bundesregierung hat der EU-Kommission offiziell den Entwurf der Düngeverordnung zur Notifizierung vorgelegt. Wenn es keine oder nur wenige Einwendungen seitens der EU-Kommission und des Bundesrates gibt, ist mit einem Inkrafttreten zu Beginn 2017 zu rechnen. Begrenzung von Ausbringterminen Nach der Ernte der letzten Hauptfrucht bis zum 31. Januar sollen grundsätzlich keine stickstoffhaltigen Düngemittel mehr ausgebracht werden dürfen. Ausnahmen bilden nur Winterraps, Zwischenfrüchte, Feldfutter und Wintergerste bei Getreidevorfrucht. Begrenzung von Ausbringmengen Die Vorgaben für die N- und P-Dünger-Bedarfsermittlung werden strenger und einheitlicher. Auch für Feldfutter und Grünland muss diese Bedarfsermittlung vorgenommen werden. Grundlage hierfür ist ein in der Dünge-VO gelistetes Ertragsniveau und ein hierfür erforderlicher Nährstoffbedarf. Die bisher gültige, grundsätzliche Begrenzung der Ausbringmenge von 170 kg N/ha mit Wirtschaftsdüngern tierischer Herkunft wird auf alle organischen und organisch-mineralischen Düngemittel ausgeweitet. Somit fallen auch Gärreste jedweder Herkunft unter diese Regelung. Für die oben genannten Kulturen, die im Herbst noch gedüngt werden dürfen, gilt eine grundsätzliche Begrenzung der N-Menge von 60 kg/ha Gesamtstickstoff sowie von 30 kg/ha Ammoniumstickstoff. Auch darf bei früher Ausbringung auf nachts gefrorenem und tagsüber aufgetautem Boden nur noch eine maximale N-Gabe von 60 kg/ha verabreicht werden. Alternative zur Frühjahrsausbringung: Zwischenfrüchte und Zweitfrucht Neben technischen Anpassungsmöglichkeiten sind auch solche betriebsorganisatorischer Art, z. B. über die Veränderung der Fruchtfolge, denkbar: Wenn ein Teil des Maisanbaus durch eine Biomassedauerkultur (z. B. Szarvasy) oder GPS mit Untersaat ersetzt wird, eröffnet sich ein viel weiteres und flexibleres Zeitfenster für die Gülleausbringung in den Herbst hinein und im zeitigen Frühjahr. In Verbindung mit der Nutzung von Agrar-Umwelt- Maßnahmen kann sich das kostenneutral auswirken. Bei dem Ziel der Wirtschaftsdüngerausbringung in den Herbst hinein, spricht vieles für den Anbau von Zwischenfrüchten: so kann die schlagkräftige und emissionsarme Technik mit unmittelbarer Einarbeitung weiter genutzt werden. Die Güllelager werden entlastet und selbst zwischen einer Stoppelweizenfruchtfolge lassen sich schnellwachsende und schnelldeckende Zwischenfruchtmischungen etablieren. Innerhalb von 4 6 Wochen Vegetationszeit können so die 30 kg/ha Ammoniumstickstoff entsprechend der neuen Dünge-VO in Biomasse umgesetzt werden. Die so erzeugte Biomasse fördert Bodenleben, Bodenstruktur und Humusaufbau, sorgt durch die Schattengare für einen schnelleren Ab- und Umbau von Stroh und somit für weniger phytosanitärbedingte Fruchtfolgekrank heiten. Dies ist trotz der kurzen Spanne zwischen Ernte und Aussaat der Hauptfrucht möglich. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Direkt nach der Ernte wird Gülle oder Gärrest aus gebracht, innerhalb einer Stunde eingearbeitet (max. 4 Stunden sind zulässig) und dann die Zwischenfrucht gedrillt. 2. Nach der Getreideernte wird der Boden sofort bearbeitet und die Zwischenfrucht in restfeuchten Boden gedrillt. Der Wirtschaftsdünger muss nicht zwingend vor der Saat ausgebracht werden. Wichtiger ist die schnelle Etablierung der Zwischenfrucht. Auch bei einer Wuchshöhe von 10 cm kann dann mit Schleppschläuchen oder Schlitztechnik emissionsarm gedüngt werden. Die Verordnung enthält, auf Druck der EU, massive Einschnitte mit Begrenzung der Ausbringmengen. Das gilt vor allem für Wirtschaftsdünger. Die Verwertung von organischen Düngemitteln über den Anbau von Zwischenfrüchten und GPS kann zur Entzerrung von Engpässen und Lagerproblemen beitragen. Lesen Sie den ganzen Artikel unter: planterra.de/duengeverordnung 3

Aufgaben und Nutzung von Zwischenfrüchten Aufgaben von Zwischenfrüchten Ein fruchtbarer Boden ist die Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Ackerbau! Planterra Zwischenfruchtmischungen verbessern die Struktur beanspruchter Böden, steigern die Bodenfruchtbarkeit und Bodengesundheit und sorgen für eine Auflockerung enger Fruchtfolgen. Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und Bodengesundheit Verbesserung der Bodengare Erosionsschutz durch Bodenbedeckung Erhöhung der Biodiversität Förderung des Bodenlebens Stabilisierung des Bodens durch Krümelung und Erschließung des Unterbodens Nährstoffspeicherung in Form von organischer Substanz Imagegewinn für die Landwirtschaft durch blühende Landschaftsbilder im Herbst Insektennahrung Erhöhung der Biodiversität Förderung des Bodenlebens Stabilisierung des Bodens N-Fixierung durch Knöllchenbakterien Nutzung des Aufwuchses Gründüngung (der Pflanzenbestand verbleibt auf dem Feld und friert im Winter ab) Schnitt, Frischfütterung und Beweidung (Zwischenfruchtmischung liefert hochwertiges Futter) Substratgewinnung (Konservierung im Herbst als GPS für den Einsatz als Gärsubstrat für die Biogasanlage) 4

Nährstoffkreislauf Planterra Zwischenfruchtsystem Ernteprodukte Pflanze Entzug der Hauptfrüchte Gülle/ Mineraldünger* Nährstoffe werden mit Hilfe von Zwischenfruchtmischungen gebunden und somit vor Verlusten während der Boden Rücklieferung durch Strohdüngung Fruchtfolge geschützt. Rücklieferung durch Planterra Zwischenfruchtmischung Quelle: eigene Darstellung *Auf övf ist Mineraldünger für Zwischenfruchtmischungen nicht zulässig Vorteile von Mischungen im Vergleich zu Einzelsaaten Erfüllung der Greening-Auflagen (Mischung aus mind. 2 Komponenten) Absicherung des Erfolgs der Maßnahme gegenüber unvorhersehbaren Umwelteinflüssen Optimale Kombinationen unterschiedlicher Komponenten: Bodenbedecker und langstrohige Komponenten Leguminosen und N-Verwerter Erosionsstabile Komponenten und schnell abbaubare Komponenten Effektivere Nährstofffixierung über den Winter Bessere Unkrautunterdrückung durch Auswahl bestimmter Komponenten Erhöhung der Artenvielfalt Erhöhter Schutz gegen Wind- und Wassererosion Sicherheit beim Feldaufgang auch bei verdichteten Böden Nährstoffaneignung aus unterschiedlichen Bodenschichten (siehe Abbildung auf Seite 8) Ölrettich in Einzelsaat Planterra Zwischenfruchtmischung ZWH 4021 Vitalis Plus Quelle: eigene Darstellung 5

Wie entstehen praxisorientierte Mischungen? Vom Versuchswesen zur praxistauglichen Mischung Durch die Entwicklung innovativer und standortangepasster Zwischenfruchtlösungen wird Planterra den hohen Anforderungen der praktischen Landwirtschaft gerecht. Dazu werden die Mischungen intensiven Prüfungen unterzogen. 1. Parzellenversuch In Parzellenversuchen werden die Leistungen der Mischungen überprüft. Vorgehensweise: Die Versuchsparzellen werden in drei bis vier Wiederholungen gesät Die Bonitur erfolgt im dreiwöchigen Rhythmus Beerntung der Parzellen nach Vegetationsende Folgende Kriterien werden untersucht: Entmischung der Komponenten Streufähigkeit Schnelle Jugendentwicklung Unkrautunterdrückung Bodenwasserspeicherung Wurzelleistung Lebendverbauung Beseitigung von Störschichten Erhöhung der Wasserinfiltrationsrate Aufwuchsleistung N-Speicherung Humusaufbau Verbesserung TM-Ertrag Nachwinterentwicklung Abfrierverhalten Erosionsschutz Mattenbildung des Mulches Bodenerwärmung Lebendverbauung Vorfruchtcharakter N-Mobilisierung Ertrag der Folgefrucht Phytosanitäre Wirkung 2. Praxisversuch in Streifen Nach mehrjährigen Parzellenversuchen findet eine starke Selektion statt. Am Ende schaffen es nur wenige Prüfglieder in die großangelegten Praxisversuche. Diese werden auf verschiedenen Standorten überregional auf landwirtschaftlichen Flächen weiter geprüft. Durch die langjährige Erfahrung der Pflanzenbauexperten können die Praxisversuche abschließend bewertet werden. Das Ergebnis aus diesem langwierigen Prozess ist die Aufnahme neuer innovativer Mischungen in das Planterra Sortiment. 6

Die Auswahl der fruchfolgeangepassten Mischung Bei der Auswahl der richtigen Mischung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Nutzung und Standort Fruchtfolge und Aussaattermin Betriebstyp und Gülleverträglichkeit Empfehlung von Planterra Zwischenfruchtmischungen für ausgewählte Betriebstypen Monate Juli August Herbst/Winter März/April Marktfruchtbau (Raps in Fruchtfolge) Wintergerste Zwischenfrucht Winterweizen (z. B. ZWH 4023) Futterbau und Veredelung Zwischenfrucht Winterweizen (z. B. ZWH 4024) Wintergerste Biogaserzeuger Getreide-GPS Zwischenfrucht (z. B. ZWH 4022) Zwischenfrucht (z. B. ZWH 4021) Zwischenfrucht (z. B. ZWH 4020) Zuckerrüben/Mais Zuckerrüben/Mais Mais Mais Mais Ziele N-Fixierung Verbesserung des Bodenlebens Wassermanagement Bodenbedeckung Nährstoffkonservierung Erosionsschutz Beseitigung von Störschichten Verbesserung des Bodenlebens Humusanreicherung Bodenverbesserung Nährstoffkonservierung Substraterzeugung Planterra bietet immer das passende Saatgut. Immer ausgerichtet auf den Zweck. Immer ausgerichtet auf den Standort. Neben Phacelia und Alexandrinerklee werden weitere wertvolle Komponenten für unsere Mischungen verwendet: Die richtige Wahl der Zwischenfrucht Phacelia Alexandrinerklee + + + + + Vitalis Pro ZWH 4020 Sommerwicke Sonnenblume Perserklee Hoher Leguminosenanteil Intensive Durchwurzelung Früher Anbau möglich Vitalis Plus ZWH 4021 Ölrettich Kresse (kleinblättrig) Geeignet für Güllebetriebe Intensive Durchwurzelung Spätsaatverträglich Vitalis Extra ZWH 4022 Sommerwicke Ramtillkraut Perserklee Hoher Leguminosenanteil Schnelle Mineralisierung im Frühjahr Früher Anbau möglich Vitalis Universal ZWH 4023 Ramtillkraut Anwenderfreundlich bei Saat Geringer Wasserbedarf zum Keimen Vitalis Sprint ZWH 4024 Ramtillkraut Kresse (kleinblättrig) Perserklee Geeignet für Güllebetriebe Schnelle Bodenbedeckung Spätsaatverträglich 7

Verbesserte Nährstoffverfügbarkeit durch Zwischenfruchtmischungen Die einzelnen Komponenten der Planterra Zwischenfruchtmischungen durchwurzeln unterschiedliche Bodenschichten. Sie nehmen so die vorhandenen Nährstoffe aus den Bodenhorizonten auf, speichern diese über Winter und können sie für die Folgefrucht in Form von Nährhumus bereitstellen. Vegetation Herbst Frühjahr vor Bodenbearbeitung 0 30 cm 30 60 cm Stickstoff Phosphor Kalium Bindung von Nährstoffen in verschiedenen Bodenhorizonten im Herbst und im Frühjahr Quelle: eigene Darstellung Gesamt N-Entzüge 100 90 80 70 60 kg N/ha 50 40 30 20 10 0 Planterra ZWH 4021 Planterra ZWH 4023 Planterra ZWH 4024 Gesamter Stickstoffentzug des oberflächlichen Aufwuchses der Zwischenfruchtvarianten. Säen Streuen Quelle: BayWa Zwischenfruchtversuch Gründl 2015 8

Anbauhinweise Saatzeit Stoppelsaaten brauchen nach der Getreideernte mindestens sechs bis sieben Wochen Vegetationszeit sowie günstige Niederschlagsverhältnisse von Juli bis November. Im Allgemeinen gilt für die Zwischenfruchtaussaat: Ein Tag im Juli ist besser als eine Woche im August oder der gesamte September. Bodenbearbeitung Unabhängig von der Verwertungsrichtung ist für die optimale Ausnutzung aller positiven Effekte einer Zwischenfrucht eine sorgfältige Produktionstechnik erforderlich. Es empfiehlt sich unmittelbar nach der Ernte der Vorfrucht ein erster, flacher Arbeitsgang zur Stoppelbearbeitung um Ausfallgetreide zum Auflauf zu bringen und Stroh zu zerkleinern. Die nachfolgende Grundbodenbearbeitung richtet sich nach Bodenzustand und Witterung. Fahrspuren und sonstige Verdichtungen sollten gelockert werden. Ob die Grundbodenbearbeitung mit dem Pflug oder mit nicht wendender Technik erfolgt, hängt von den betrieblichen Gegebenheiten sowie der Witterung ab. Bei einer Pflugfurche zur Zwischenfruchtsaat kann zur nächsten Hauptfrucht auf den Pflug verzichtet werden. Die Arbeitsqualität des Häckslers am Mähdrescher ist entscheidend für eine gute Zerkleinerung des Strohs Saatbett Die Mischungen enthalten klein- und großkörnige Arten, daher liegt die optimale Aussaattiefe bei zwei bis drei Zentimetern. Das Saatbett sollte so vorbereitet werden, dass es den Ansprüchen der kleinkörnigen Arten (Feinsämereien) entspricht. Es muss ein feinkrümeliges, gut abgesetztes und rückverfestigtes Saatbett mit gutem Kapillarwasseranschluss vorliegen, um einen zügigen Auflauf zu gewährleisten. Düngung Die Nährstoffgabe richtet sich nach der Dünge-VO. Für die Anwendung gelten die Richtlinien der Guten fachlichen Praxis. Auf Greeningflächen ist keine mineralische Düngung erlaubt. Organische Düngung mit Ausnahme von Klärschlamm ist zulässig. Weitere Informationen zur Düngung finden Sie auch auf Seite 3. Strohmattenbildung bei ungenügender Zerkleinerung und Einarbeitung von Ernterückständen Für den Erfolg des Anbausystems spielt die Sätechnik eine entscheidende Rolle Hauptfruchtmäßige Bestellung Bodenbearbeitung und Zwischenfruchtaussaat in einem Arbeitsgang Weiterführende Informationen zur Landtechnik: baywa.de/landtechnik 9

Mischungsübersicht Aussaatzeitraum 1 Mischung Greening konform Zusammensetzung in % Juli August September Planterra ZWFH 4010 Landsberger Gemenge 55 % Welsches Weidelgras 25 % Inkarnatklee 20 % Zottelwicke Planterra ZWFH 4011 Erbsen-Wicken-Gemenge Greening konform 75 % Erbse 25 % Saatwicke Planterra ZWH 4020 Vitalis Pro Planterra ZWH 4021 Vitalis Plus Planterra ZWH 4022 Vitalis Extra Planterra ZWH 4023 Vitalis Universal Planterra ZWH 4024 3 Vitalis Sprint Greening konform Greening konform Greening konform Greening konform Greening konform 60 % Saatwicke 21 % Alexandrinerklee 8,5 % Phacelia 7,5 % Sonnenblume 3 % Perserklee 50 % Alexandrinerklee 20 % Phacelia 20 % Ölrettich 10 % Kresse (kleinblättrig) 50 % Saatwicke 20 % Alexandrinerklee 13 % Phacelia 10 % Perserklee 7 % Ramtillkraut 50 % Alexandrinerklee 40 % Phacelia 10 % Ramtillkraut 35 % Phacelia 30 % Alexandrinerklee 20 % Kresse (kleinblättrig) 10 % Ramtillkraut 5 % Perserklee ¹ in Abhängigkeit von der Herbstwitterung, dem Standort (warm oder kalt) sowie der N-Versorgung ² Überwinterung nur in milden Wintern 3 anrechenbar für FAKT in Baden-Württemberg (FAKT E 1.2 und F 1) Schnitt, Frischfütterung und Beweidung Gründüngung Substratgewinnung = geeignet = bedingt geeignet kein Symbol = nicht geeignet Aussaatzeit Greening 16.7. 1.10. Hinweis: Mit Planterra Zwischenfruchtmischungen erfüllen Sie nicht nur die Greeningauflagen, sondern auch die neue Dünge-VO. Durch den Anbau von Zwischenfrüchten schaffen Sie die rechtliche Voraussetzung für die Ausbringung von organischem Dünger zwischen zwei Getreidearten. Stand Mai 2016 Vorentwurf Dünge-VO 10

Kurzbeschreibung kg/ha Saatstärke Überwinterung Mais Zuckerrüben Geeignet als Vorfrucht von Kartoffeln Getreide Raps (Kreuzblütler) Leguminosen Der Zwischenfrucht- Klassiker für alle Fruchtfolgen 50 ja Die vielseitge Zwischenfruchtmischung 125 nein Pro-fitieren Sie doppelt: Bodenverbesserung und Substrat 25 nein Ein Plus an Nährstoffkonservierung 15 ja 2 / nein Ein Extra an Leguminosen, ohne mineralische Düngung 25 nein Universal-Mischung für alle Betriebe, Fruchtfolgen und Techniken 15 nein Der Sprinter für späte Aussaattermine 15 nein Erfüllung der Greeningauflagen durch: Mischung aus mind. 2 Arten und max. 60 % Samenanteil je Art Aussaat der Zwischenfruchtmischung zwischen 16. Juli und 1. Oktober Zwischenfrüchte dürfen im Ansaatjahr nicht genutzt werden Keine Bodenbearbeitung bzw. Einarbeitung der Zwischenfrucht vor dem 15. Februar des Folgejahres; Mulchen oder Walzen des Zwichenfruchtbestandes ist im Herbst zur Vermeidung von Samenbildung erlaubt Der Zwischenfruchtbestand darf erst nach dem 15. Februar genutzt werden Mischung darf max. 60 % Samenanteil Gräser enthalten 11

Stimme aus der Praxis Jörn Gaudig, Kreepen, (Niedersachsen) Standort/Lage: Geest Höhe über NN: 54 m Jährlicher Niederschlag: ca. 750 mm Bodenart: lehmiger Sand Bodenzahl Acker/Grünland: 20 30 Fruchtfolgen: Raps-Gerste-CCM-Triticale/Roggen; (je nach Standort), RW 50 ha, GW 20 30 ha, RAW 20 25 ha, TIW 20 25 ha, CCM 40 50 ha Größe des Betriebes (LN): 190 ha Betriebsform: Haupterwerb AKE: 2,5 Betriebsschwerpunkte: Ackerbau und Schweinemast Besonderheiten: Ferien auf dem Bauernhof Vitalis Extra hat den Boden sehr gut abgedeckt und die Unkräuter unterdrückt, so dass im Frühjahr kein Glyphosat-Einsatz nötig ist! Warum ist der Zwischenfruchtanbau wichtig für Ihren Betrieb und Ihre Fruchtfolge? Für eine gute Bodengare zu Mais sowie für eine optimale Nährstoffaufnahme aus der Gülle, die im Herbst ausgebracht wird. Zudem ist die Zwischenfrucht wichtig für den Humusaufbau auf unseren leichten Böden. Was ist für Sie entscheidend für den Einsatz einer bestimmten Mischung? Die Stickstoff-Fixierungs-Leistung ist entscheidend. Zudem muss die Mischung in die Fruchtfolge passen und ausreichend Bodenbedeckung bieten, sodass im Frühjahr kein Glyphosat-Einsatz nötig ist. Und natürlich auch die Kosten. Welche Mischung wurde angebaut und warum? Planterra ZWH 4022 Vitalis Extra zum Probeanbau im Vergleich zu einer Ölrettich-Hafer-Mischung. Vitalis Extra hat den Boden sehr gut abgedeckt und die Unkräuter unterdrückt. Die Mischung ist sogar in diesem Winter bei leichtem Frost sicher abgefroren. ProfiTIPP vom Anbauer: Zur Zwischenfrucht im Herbst lockern wir auf unseren leichten Böden ca. 25 30 cm tief auf, damit die Zwischenfrucht alles gut durchwurzeln kann. Dadurch müssen wir bei guter Frostgare im Frühjahr nur eine flache Bearbeitung zur Gülleeinarbeitung und Saatbettbereitung auf ca. 10 cm Tiefe durchführen. 12

Den Boden mästen Nährstoffe konservieren Viele Marktfruchtbetriebe stecken in einer Misere. Zum einen werden die Fruchtfolgen immer enger und zunehmend dominieren Weizen und Raps den Anbau. Da Sommerungen kaum angebaut werden, sind Zwischenfrüchte nur schwer oder gar nicht zu integrieren. Zum anderen wollen auch Marktfruchtbetriebe die Ertragsfähigkeit ihrer Böden erhalten und im besten Falle verbessern. Der Anbau von Stoppelweizen und Stoppelroggen hat in den letzten 10 Jahren deutlich zugenommen. Getreide in Selbstfolge drischt erfahrungsgemäß 10 % weniger als Getreide nach Blattvorfrucht. So entstand der Wunsch nach einer geeigneten Zwischenfruchtmischung für derartige Fruchtfolgen. Erfahrungen der letzten Jahre: Bereits seit 2011 testet die BayWa eine Mischung bestehend aus Ölrettich und Sommerwicke. Dabei wurden gezielt frohwüchsige, schnell schossenende Ölrettichsorten gewählt. Diese bilden ein Gerüst für die hochrankenden Wicken. Die Mischung kann enorme Biomasse in kurzer Zeit bilden und dadurch auch große Mengen Stickstoff organisch binden. Bei normaler Vegetationsruhe über Winter mineralisiert der gesammelte Stickstoff erst nach und nach im Frühjahr und steht der Pflanze etwa ab Anfang Mai vollkommen zur Verfügung. Im Verlauf der Jahre 2012 und 2013 wurde die Idee mit einigen Betrieben diskutiert, sodass 2013 und 2014 großflächige Probeanbauten stattfanden. Ziel war es, mit Stoppelweizen genau so viel zu ernten, wie mit Weizen nach Raps. Dies gelang im Praxisanbau 2014. Hier wurden Stoppelweizen mit und ohne Zwischenfrucht auf einer Fläche von je 25 ha verglichen. Es wurde deutlich, dass bei den hohen Stroherträgen stets eine Strohausgleichdüngung notwendig ist. Im Jahr 2015 wurde nach abermals sehr ertragreicher Ernte wie folgt verfahren: Am 20.8. wurde die Zwischenfrucht in Direktsaat ausgebracht. Am 21.8. wurde 50 kg N/ha mit AHL gedüngt. Im weiteren Verlauf entwickelte sich die Zwischenfrucht bis Ende September rasant und unterdrückte das Ausfallgetreide sehr sicher. Unter dem Schatten der Zwischenfrucht begannen Regenwürmer das Stroh zu verdauen und bildeten eine sehr gute und stabile Gare. Fazit: Nicht die Anzahl der Arten, sondern wenige, clever kombinierte Arten bringen den Vorteil von Kurzzeit- Zwischenfrüchten (Inbetween Crops). Weitere Vorteile: Ausbringung organischer Dünger zwischen zwei Fruchtfolgegliedern Konservierung von Nährstoffen und Erosionsschutz Produktion von Biomasse für Bodenlebewesen Verbesserung der Humusbilanz Aussaat am 20.8.2015 Am 9.9.2015 überwächst die Zwischenfrucht die Stoppel (ehem. Fahrgasse links im Bild) 13

Zwischenfruchtbestände nach dem Winter Nicht nur die Witterung hat Einfluss auf die Ausgangslage nach dem Winter, sondern die gesamte Produktionstechnik. Dazu gehört der Drusch der Vorfrucht mit ausreichender Spreuverteilung, die Vorbereitung der Aussaat im Spätsommer/Herbst, die Bodenbearbeitung und die Aussaattechnik. Die Saatmenge spielt eine ebenso wichtige Rolle. Ein dichter Zwischenfruchtbestand mit einer Aussaatstärke von 15 kg/ha zeigt deutlich weniger Ausfallraps und Unkraut als der Vergleich mit 9 kg/ha. Bei dünnen Beständen sind die Stängel dicker und sind später deutlich weniger anfällig für Lager. Das kann dazu führen dass sich Rehwild in diesen Beständen wohler fühlt und vor der Bearbeitung bereits ein Kitz in der Fläche liegt. Mischungen mit hohen Anteilen an Phacelia, Alexandrinerklee und Ramtillkraut sowie dicht gesäte Mischungen liegen nach dem Winter vermehrt am Boden. Aufgrund der dunkleren Farbe erwärmt sich der Bestand schneller. Planterra Zwischenfrucht mit einer Aussaatstärke von 15 kg/ha (dichter Bestand, rechte Bildhälfte), daneben reduziert auf 9 kg/ha (lichter Bestand). Bei dünnen Senf/Ölrettich Beständen ist die Lageranfälligkeit geringer. Der Bestand an Rehwild kann sich erhöhen. Bodenbearbeitung im Frühjahr: Chemie oder Eisen? 1 2 3 Chemische Bearbeitung: Je nach Standort und Fruchtfolge hat jeder Betrieb einen individuellen Ablauf bei Mulchsaat im Frühjahr. Mit Glyphosat behandelte Flächen (1) haben den Vorteil einer flexiblen Bodenbearbeitung. Diese kann im passenden Zeitraum zu optimalen Bodenbedingungen stattfinden. Eine Bodenbearbeitung sollte kurz vor der Saat erfolgen. Bei der Folgefrucht Mais kann auf Bodenbearbeitung verzichtet werden, eine Gülle- oder Gärrestgabe kann in den stehenden Zwischenfruchtbestand erfolgen. 14

Bei allen anderen Varianten muss sehr differenziert vorgegangen werden. Ausschlaggebend für die Arbeitstiefe bei der Bodenbearbeitung sind Saat und Saatbettvorbereitung im Herbst des vorausgegangenen Jahres. Wurde das Zwischenfruchtsaatgut 2 4 cm tief abgelegt, kann leicht unter dem Saathorizont gearbeitet werden. Manuelle Bodenbearbeitung: Voraussetzung ist die Anwendung einer durchschneidenden Technik wie Gänsefußschare (2). Beim Anbau muss aber auf Kulturen wie Lupine und Ackerbohnen verzichtet werden, da diese tiefer gelegt werden müssen und eine oberflächliche Bodenbearbeitung nicht ausreichend ist. Bei sehr ungleichmäßigen Flächen (3) sind Bearbeitungstiefen von 8 12 cm möglich. Damit wird nicht nur die Gare stärker zerstört und Erosion gefördert, sondern es wird zudem der Saathorizont tiefer gelockert. Des Weiteren wird die Ablage des Maissaatgutes erschwert, da die Kapilarität bis zum Keimhorizont nicht mehr vorhanden ist. Bei fehlendem Niederschlag ist der Feldaufgang der Sommerungen ungleichmäßig. Bei sandigen und leicht schüttfähigen Böden treten diese Probleme deutlich seltener auf. Von Vorteil sind Leichtgrubber oder Federzinkenkombinationen die lockern und schneiden, aber nicht zu stark rückverfestigen. Liegt das gesamte Gewicht auf dem Nachläufer des Gerätes, werden die ausgerissenen Pflanzen wieder angedrückt. Bei feuchten Böden oder Niederschlägen können diese wieder anwachsen. Welche Unterschiede sich im Feldaufgang zeigen und wie diese die Zusammensetzung der Zwischenfruchtbestände verändern, erfahren Sie unter: planterra.de/zwischenfrucht Optimale Bodenbearbeitung bei 2 4 cm Arbeitstiefe Bodengare nach Bodenbearbeitung mit durchschneidender Technik Fazit: Dichte Bestände können die Notwendigkeit eines Einsatzes von Glyphosat verringern Eine gleichmäßige Aussaat mit Drilltechnik ermöglicht eine flache Bodenbearbeitung im Frühjahr Hohe Pflanzen- und Wurzeldichten erhöhen die Tragfähigkeit des Bodens Hohe Biomasseaufwüchse unterdrücken Ausfallgetreide und Unkraut Eine erhöhte Pflanzenzahl fördert feingliedrige Bestände, welche im Frühjahr leichter bearbeitet werden können 15

Untersaaten in Getreide, GPS und Mais Untersaaten sind in Energiefruchtfolgen in viehstarken Regionen bereits bekannt. Auf Grund der neuen Agrarpolitik (Greening, Düngeverordnung, Wasserrahmenrichtlinie etc.) wird das Thema Untersaat noch stärker in den Fokus treten. Vorteile der Untersaaten: Erosionsminderung (Wind, Wasser), Verbesserung der Humusbilanz (Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, Nährstoffbindung, Stabilisierung des Bodengefüges) Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit Nährstoffspeicherung und Schutz vor Auswaschung (bis zu 40 kg N/ha) Unkrautregulierung Ganzjährige Bodenbedeckung und Verbesserung der Bodengare Wild- und Äsungsfläche Verbesserung der Tragfähigkeit der Böden, dadurch bessere Erntebedingungen und geringere Fahrbahnverschmutzung Ausbring-/Aussaattechnik Drilltechnik: Aussaat mittels Sämaschine. Möglich gleich nach der Aussaat von Mais bis max. 6-Blatt-Stadium. Sehr gute Ergebnisse werden erzielt, wenn die Grassaat zwischen den Maisreihen (zwei bis drei Säreihen der Drillmaschine) ausgesät wird, um eine räumliche Trennung zwischen den Mais- und Graswurzeln zu gewährleisten. Saatstriegel der Sämaschine anheben. Grünlandstriegel sind hierfür nicht geeignet, da die Bodenstruktur in Mitleidenschaft gezogen wird. Breitsaat: Aussaat mittels Dünger- und Schneckenkornstreuer (windanfällig) oder Pneumatikstreuer. Ab 3-Blatt-Stadium bis Bestandesschluss möglich. Güllesaat: Grassaat wird beim Befüllen des Güllefasses über den Injektor mittels Vakuum zugeführt. Die Ausbringung erfolgt in den Maisbestand mittels Schleppschlauch- oder Schleppschuhverteilung. Speziell die Schleppschuhtechnik hat Vorteile, da die Gülle in den Schlitzen besser in den Boden eindringen und sich die Saat besser entwickeln kann. Für eine überjährige Nutzung eignet sich z. B. die Planterra Ackerfuttermischung AFU 3020 zur Frühjahrsaussaat. Weitere Mischungen, z. B. für greeningkonforme Nutzung, finden Sie unter: planterra.de Erfolgreich etablierte Untersaat Planterra AFU 3020 durch Schleppschlauch im 8-Blatt Stadium des Maises. 16

Greeningfähige Planterra Mischungen und Sorten im Überblick Was ist Untersaat? Bei der Untersaat werden Gräser oder Gräsermischungen zusätzlich zur Hauptfrucht unter -gesät. Planterra Empfehlung zu Untersaat und Futterbau Mais-Stadium 6 8 Blatt AFE 3011 Ackerfutter einjährig einjähriges Weidelgras AFU 3020 Ackerfutter überjährig Welsches Weidelgras diploid 60 % tetraploid 40 % tetraploid 40 % tetraploid 30 % diploid 30 % Saatstärke 15 kg/ha Ausbringtechnik Breitsaat Güllesaat Planterra Nachsaatmischungen im Überblick NIN 2010 Nachsaat für intensive Nutzung NIN 2015 Nachsaat als Mantelsaat zur Übersaat mit Gülle oder Streuer NIN 2011 Nachsaat für intensive Nutzung mit Weidelgräsern für hohe Konkurrenzkraft zur Altnarbe NIN 2012 Nachsaat für intensive Nutzung ohne Klee NAL 2020 Nachsaat für alle Lagen und Nutzungen mit Klee NAL 2022 Nachsaat für alle Lagen und Nutzungen ohne Klee NUL 2035 Nachsaat für ungünstige Lagen als Mantelsaat Vorteile: Auflagen zu Greening und Dünge-VO erfüllen und Flächenkosten senken Trotz Sperrfristen der neuen Dünge-VO: Möglichkeit zur bodenschonenden und humusmehrenden Ausbringung von organischem Dünger Kombinierte Ausbringung von organischen Düngern (Gülle, Gärreste etc.) in den stehenden Bestand kostenoptimierte Ausbringung Nutzung im Frühjahr als Futter möglich: nach Einhaltung der Greening-Sperrfristen Schaffen von Voraussetzungen für Mulchsaat und Strip Till mit überwinternden Zwischenfrucht-Untersaaten Anforderungen an eine Untersaat: Ausreichende Bodenfeuchtigkeit zur Keimung Wüchsigkeit und Winterhärte der Gräser Schattenverträglichkeit wird beeinflusst durch die Bestandsdichte des Pflanzentyps sowie der Pflanzenlänge Erntetermine von Mais und Getreide Regeneration nach der Ernte der Deckfrucht Weiterführende Informationen zur Untersaat: baywa.de/untersaaten TIPP: Untersaaten sind als ökologische Vorrangfläche für das Greening anrechenbar. Dazu muss die Fläche nach der Ernte der Deckfrucht bis zum 15.2. des Folgejahres erhalten bleiben (mehr dazu auf S.18). 17

Daten und Fakten zum Greening Anrechnung Aussaat Pflanzenschutz/Dünger Nutzung Zwischenfrüchte als ökologische Vorrangfläche (övf) Der Anbau von Zwischenfrüchten wird mit dem Faktor 0,3 als övf angerechnet 1 ha övf = 3,33 ha Zwischenfrucht Aussaat von mindestens 2 verschiedenen Arten in einer Mischung (aus vorgegebener Kulturartenliste) mit maximal 60 % Samenanteil einer Art in der Mischung Der Gräseranteil in der Mischung darf ebenfalls maximal 60 % Samenanteil betragen Aussaat der Zwischenfrüchte zwischen 16.7. und 1.10. (gültig ab Antragsjahr 2015) Verbot der mineralischen Stickstoffdüngung Wirtschaftsdünger sind erlaubt (entsprechend Dünge-VO), Verbot der Klärschlammausbringung Chemisch-synthetischer Pflanzenschutz ist verboten bis 15.2. Zwischenfrüchte dürfen im Ansaatjahr nicht genutzt werden (Beweidung mit Schafen und Ziegen ist aber erlaubt) Erhalt des Aufwuchses bis 15.2., keine Bodenbearbeitung oder Einarbeitung der Zwischenfrüchte (Abfrieren der Kultur ist möglich) Mulchen/Walzen ist im Herbst zur Vermeidung der Samenbildung erlaubt Untersaaten als ökologische Vorrangfläche (övf) Das Einsäen von Untersaaten wird mit dem Faktor 0,3 als övf angerechnet 1 ha övf = 3,33 ha Untersaat Bei der Untersaat sind nur Gräser erlaubt Es sind Einzelgräser oder Gräsermischungen erlaubt Aussaat in Hauptkultur Die zulässigen Grasarten sind in Anlage 3 der DirektZahlDurchfV aufgeführt Die Untersaat darf nach Ernte der Deckfrucht nicht mineralisch oder mit Klärschlamm gedüngt werden Chemisch-synthetischer Pflanzenschutz ist verboten Die Fläche muss bis zum 15.2. nach der Ernte der Deckfrucht des folgenden Jahres erhalten bleiben. (Beweidung mit Schafen und Ziegen ist aber erlaubt) Walzen, Schlegeln oder Mulchen der Untersaat ist erlaubt Nach dem 15.2. darf die Fläche als Hauptkultur genutzt werden TIPP: Bewahren Sie die Saatgutetiketten Ihrer Zwischenfruchtmischung bzw. der Untersaat als Beleg für eventuelle Kontrollen sorgfältig auf! 18

Das leisten Zwischenfrüchte in Fruchtfolgen In den Sommermonaten ist der Boden der Witterung ungeschützt ausgesetzt. Hohe Sonneneinstrahlung, Gewitterregen, Bodenbearbeitung und Stoppelreste sorgen innerhalb von getreidereichen Fruchtfolgen für einen hohen Anteil an Pilzsporen (Netzflecken, Septoria, Halmbasiserkrankungen und Fusarien) auf nicht verrottetem Altstroh und Stoppelresten. Eine Einarbeitung in Kombination mit einer Bodenbedeckung durch Zwischenfrüchte sorgt dafür, dass bei hohen Temperaturen auf der Bodenoberfläche kein Humus durch Sonneneinstrahlung verbrannt wird. Gleichzeitig werden durch ein feucht-kühles Milieu die Bodenorganismen (Springschwänze, Milben, Fadenund Regenwürmer und viele weitere), die den Abbau von Stroh- und Stoppelresten forcieren, unterstützt. Über die Durchwurzelung und die Ausscheidungen von Schleimstoffen der Wurzeln (Wurzelexudate), kommt Sonnenenergie in den Boden. Nicht alle Bodenlebewesen haben Zugang zu Sonnenenergie. Der benötigte Treibstoff (Wurzelexudate, junges Pflanzenmaterial mit hohen Mengen an Nährstoffen wie Zucker, Kohlehydrate, Eiweiß etc.) kann nur in Form von Zwischenfrüchten, Kompost oder organischer Düngung zur Verfügung gestellt werden. Der Zwischenfruchtbestand muss im Herbst durch Walzen, Messerwalzen oder Mulchen in Bodennähe gebracht werden. Die Bodenfauna kann so die Pflanzenreste sofort nutzen und umwandeln. Bei Zwischenfrüchten zum Greening ist darauf zu achten, nur Geräte zu verwenden, die im Greening erlaubt sind. Hohe Wurzeldichten sorgen für eine hohe Nährstoffaufnahme und -speicherung. Die oberirdische Masse veratmet über den Winter durch die Frost-Tau-Zyklen einen großen Teil des Nährhumus. Den Hauptnutzen einer Zwischenfrucht bringt daher die Wurzelmasse. Außerdem ist die Zahl der Kulturen weniger entscheidend. Wichtiger sind viele Pflanzen und Wurzeln pro m², welche für ausreichend Lebendverbauung und Humusaufbau sorgen. Ausgeprägtes Wurzelsystem der Planterra ZWH 4022, selbst im trockenen Herbst 2015 bei relativ kleinem oberirdischen Aufwuchs. Zwischenfrüchte sind eine der wenigen kostengünstigen Alternativen, um die Humusqualität, Humusmenge und Fruchtfolgekrankheiten in engen Fruchtfolgen zu beherrschen. 19

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