Studierende mit Behinderung/ gesundheitlichen Beeinträchtigungen

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Transkript:

Studierende mit Behinderung/ gesundheitlichen Beeinträchtigungen 28.11.2012, ÖH-Agru Behinderung Martin Unger (unger@ihs.ac.at) Institute for advanced Studies Stumpergasse 56 A-1060 Wien Tel: +43 1 59991-0 www.ihs.ac.at www.equi.at

Sozialerhebung 2011 Onlineumfrage unter allen Studierenden an öfftl. Universitäten, FHs und PHs (kleine Ausnahmen, z.b. FH Militärische Führung) Erhebungszeitraum Mai/Juni 2011 44.000 auswertbare Fragebögen 3 bändiger Kernbericht 8 thematische Zusatzberichte Internationaler Vergleich: Eurostudent unger@ihs.ac.at SOLA 2011 2

Gesundheitliche Beeinträchtigungen in der Sozialerhebung Eigenständiges Projekt, eigener Vertrag, andere auftraggebende Abteilung Seit 2002 an Sozialerhebung angehängt Vorteile Große Zahl an Befragten (die unbedingt nötig ist) Mit vielen andere Daten der sola verknüpfbar Zielgruppe sonst nur schwer erreichbar Nachteile Fragebogen ist ohnehin schon zu lang Bis dato kein barrierefreier Fragebogen unger@ihs.ac.at SOLA 2011 3

Gesundheitliche Beeinträchtigungen in der Sozialerhebung 2002 nur quantitativ (Wie viele? Welche Beeinträchtigung? Welche Bedürfnisse, mögliche Maßnahmen) 2006 quantitativ PLUS 154 qualitative Interviews mit betroffenen Studierenden in ganz Österreich 2009 quantitativ PLUS qualitative Interviews zur Sicht der Institutionen (2 Berichtsteile) 2011 quantitativ PLUS qualitative Interviews zum Übergang in den Arbeitsmarkt (2 Berichtsteile) unger@ihs.ac.at SOLA 2011 4

Konzepte Alle Angaben zur Art der Beeinträchtigung basieren auf Selbsteinstufungen der Studierenden Grundlage können, aber müssen nicht, ärztliche Diagnosen sein Fokus auf Beeinträchtigungen, die sich (aus Sicht der Studierenden) im Studium auswirken unger@ihs.ac.at SOLA 2011 5

Psychische Beeinträchtigungen vs. Erkrankungen Seit 2006 bewusste Trennung von Beeinträchtigungen (Ängste, Kontaktschwierigkeiten, mangelnde Motivation ) von Erkrankungen 2 weit voneinander getrennte Fragebogenteile Unterschiedliches Wording unger@ihs.ac.at SOLA 2011 6

Studierende mit Behinderung/ gesundheitlicher Beeinträchtigung in Österreich unger@ihs.ac.at SOLA 2011 7

Gesundheitliche Beeinträchtigung, die sich im Studium auswirkt In Summe rund 40.000 Studierende, etwa jede/r 8. unger@ihs.ac.at SOLA 2011 8

mehr Frauen, steigt stark mit Alter Gesundheitliche Beeinträchtigung, die sich im Studium auswirkt Deutlich mehr Frauen, Peak bei 26-30J mehr Frauen mehr Männer, 2,2% der über 30 Jährigen mehr Männer, steigt stark mit Alter Allergien, Sehen, Magen, Schmerzen, Atemwege unger@ihs.ac.at SOLA 2011 9

Beeinträchtigungen im Hochschulsystem Behinderung: v.a. an Unis Chronische Erkrankungen: häufig an Kunstunis Psychische Beeinträchtigungen: Kunst (!), Vetmed(!), andere Unis Teilleistungsstörungen: in allen Sektoren Sonstige: wenig berufsbegleitende FH-Studien unger@ihs.ac.at SOLA 2011 10

Wahrnehmbarkeit Nach eigener Einschätzung ist nur bei 5% die Beeinträchtigung sofort wahrnehmbar Bei rund einem Drittel ist die Beeinträchtigung nach einiger Zeit wahrnehmbar unger@ihs.ac.at SOLA 2011 11

Anerkannte Behinderungen Knapp 10% der Betroffenen anerkannte Behinderte (mit eingestuftem Grad der Behinderung) Weniger als 5% mit Behindertenpass Rund die Hälfte möchte nicht, dass jemand an der Hochschule von der Beeinträchtigung erfährt Angst vor Stigmatisierung Viele haben bereits negative Erfahrungen gemacht unger@ihs.ac.at SOLA 2011 12

Kenntnis des/der Behindertenbeauftragten Nur jede/r zehnte Studierende mit einer Beeinträchtigung, die Auswirkungen auf das Studium hat, kennt den/die Behindertenbeauftragte/n oder eine vergleichbare Anlaufstelle unger@ihs.ac.at SOLA 2011 13

Schwierigkeiten im Studium Größte Probleme: Studienunterbrechungen Prüfungsmodus (z.b. schriftlich/mündlich) Studienorganisation (z.b. Anwesenheitspflicht, Prüfungsdichte) Zeit bei Prüfungen Gestaltung von LVs + Spezifische Probleme je nach Art der Beeinträchtigung unger@ihs.ac.at SOLA 2011 14

Weitere Auswirkungen Mangelndes Verständnis der Lehrenden und der Hochschulen Studienverzögerungen, Prüfungsinaktivität Vergleichbarer Anteil Erwerbstätiger und vergleichbares Erwerbsausmaß, aber geringeres Einkommen Finanzielle Schwierigkeiten: alle Gruppen, aber rund die Hälfte (!) der Studierenden mit Mehrfachbeeinträchtigungen oder psychischen Erkrankungen unger@ihs.ac.at SOLA 2011 15

Alle Berichte unter www.sozialerhebung.at unger@ihs.ac.at SOLA 2011 16