OCHSENFARTH RESTAURIERUNGEN Freilegungsbericht Heiligenstadt Westseite, Joche SSJ1, MSJ1 Dez. 2000
Inhaltsübersicht 1.0 Aufgabenstellung III 2.0 Freilegungsbericht IV 2.1 Schriftteil IV 2.2 Fototeil V 2.2.1 Die Bemalung um die Schlusssteine VIII 2.2.2 Die Freilegung des Erzengel Gabrie l XVI 2.2.3 Die Freilegung von Maria XXI 2.2.4 Die westlichste Seite von den ersten Joch XXXII 2.2.5 Das zweite Joch XXXVII 3.0 Die Übersetzungen XL 3.1 Der Schlussstein XL 3.2 Das Spruchband des Erzengel Gabriel XLI II
1.0. Aufgabenstellung Bestandteil des Auftrages war unter anderen die Festigung der losen Farbschichten des 19. Jahrhunderts im Bereich der Gewölbekappen. Bei diesem handelt es sich um einen sichtbaren Kalkanstrich der Schollen- sowie Hohlstellenbildung aufweist. Mit einem geeigneten Mittel (Vorgabe Leistungstext) sollen diese, zum Teil versinterten Flächen, gefestigt werden. Es musste festgestellt werden, dass durch diese Art der Konservierung die Gefahr bestand, daß darunter liegende Folgefassungen unwiederbringlich mit der Fassung des 19.Jh. verfestigt worden wären..auf grund des Zustandes der letzten Überfassung musste man von einer ganzflächigen, durchgehenden Festigung ausgehen, da anders keine relevanten Ergebnisse erzielt werden könnten. Es ist daher entschieden worden, die marode Kalkschicht des 19. Jahrhunderts mechanisch abzunehmen, bis auf die feste Fassungsschicht der Zweit- oder Drittfassung. Bei beginn dieser Arbeiten konnte festgestellt werden, daß der Bereich der Ausmalung (Fresco EF) keine weiteren Überfassungen aufwies (außer in sehr kleinen Teilbereichen um den Schlussstein). Der überdurchschnittlich gute Erhaltungszustand der mittelalterlichen Fassung hat dann zur Entscheidung geführt, diese wieder sichtbar zu machen. III
2.0. Freilegungsbericht 2.1. Schriftteil Die Freilegungen wurden mittels Lupenbrille und Skalpell vorgenommenen. Die Abnahme der Kalkanstriche geschah an den Bereichen, wo die Kalkanstriche keine Bindung zum Untergrund aufweisen konnten. Festsitzende Kalkreste, die jetzt noch Teile der Malerei bedecken, sind noch nicht abgenommen worden. Eine Freilegung und Reinigung in diesen Bereichen währe sinnvoll um z. b. den Schriftzug unterhalb Marias übersetzen lassen zu können. Bei der freigelegten Bildszene handelt es sich um die Verkündung. Zur einen Erzengel Gabriel mit Botenstab und Spruchband, zur anderen Maria. Der Schriftzug um den Schlussstein und um den des Erzengel Gabriels sind übersetzt worden. Es handelt sich um die Schriftart: tectura (gotical tectualis formata), die im 13.-15. Jhr. ausschließlich vorkam. Einzig das Wort Herim-, welches sich an der Putzfläche des zweiten Joches befindet kann zur Zeit nicht gedeutet werden, es ist wohl eher ein Name, evtl. der des Ausmalenden um die Schlusssteine (?). Bei der Freilegung um die Schlusssteine wurde festgestellt, dass zur Erstfassung die Bemalungen in allen Kappen Unterschiede in der Ornamentik zeigen. Freigelegt wurde mit Skalpell und Lupenbrille, nur die leicht zu lösenden Farbschollen. Schwierige Bereiche sind dem Diplomrestaurator zur weiteren Bearbeitung belassen worden. IV
2.2 Fototeil V
Kirchenschiff, Gewölbe über Orgel Film Nr.:1 Neg. Nr.:6A Ansicht Kirchenschiff in Richtung Westen Zustand 2000 VI
Kirchenschiff, Ostansicht Film Nr.:3 Neg. Nr.:6 Ansicht Kirchenschiff in Richtung Osten Zustand 2000 VII
2.2.1 Die Bemalung um den Schlussstein VIII
Film Nr.:1 Neg. Nr.:16A Ansicht im Vorzustand IX
Film Nr.:2 Neg. Nr.:10A Ansicht nach der Freilegung X
Film Nr.:1 Neg. Nr.:13A Ansicht im Vorzustand XI
Film Nr.:2 Neg. Nr.:12A Ansicht nach der Freilegung XII
Film Nr.:1 Neg. Nr.:18A Ansicht im Vorzustand XIII
Film Nr.:2 Neg. Nr.:11A Ansicht nach der Freilegung XIV
Film Nr.:2 Neg. Nr.:13A freigelegte Malerei um den Schlussstein XV
2.2.2 Die Freilegung des Erzengel Gabriel XVI
Film Nr.:1 Neg. Nr.:2A Ansicht im Vorzustand XVII
Film Nr.:3 Neg. Nr.:7 Ansicht nach der Freilegung XVIII
Film Nr.:2 Neg. Nr.:7A Detailansicht des Gesichtes XIX
Film Nr.:2 Neg. Nr.:9A Detailansicht der Freilegung XX
2.2.3 Die Freilegung Maria XXI
Film Nr.:1 Neg. Nr.:20A Ansicht im Vorzustand XXII
Film Nr.:3 Neg. Nr.:10 Ansicht nach der Freilegung XXIII
Film Nr.:3 Neg. Nr.:18 Ansicht Maria XXIV
Film Nr.:3 Neg. Nr.:15 Detailansicht des Gesichtes XXV
Film Nr.:3 Neg. Nr.:12 Detailansicht der Malerei XXVI
Film Nr.:3 Neg. Nr.:11 Detailansicht der Malerei XXVII
Film Nr.:3 Neg. Nr.:16 Detailansicht der Malerei XXVIII
Film Nr.:3 Neg. Nr.:17 Detailansicht der Malerei XXIX
Film Nr.:3 Neg. Nr.:19 Detailansicht des Schriftzuges XXX
2.2.4 Die Westseite XXXI
/ Wand a Film Nr.:3 Neg. Nr.:20 Ansicht der Westseite XXXII
Film Nr.:3 Neg. Nr.:27 Ansicht Putzfläche mit Suchgraben XXXIII
Film Nr.:3 Neg. Nr.:28 Ansicht Putzfläche mit Suchgräben XXXIV
Film Nr.:3 Neg. Nr.:30 Ansicht Westwand Putzreste mit Bemalung XXXV
Film Nr.:3 Neg. Nr.:31 Ansicht Westwand Putzreste mit Bemalung XXXVI
2.2.5 Das zweite Joch MSJ 2 XXXVII
Kirchenschiff, Gewölbe MSJ2 Film Nr.:3 Neg. Nr.:35 39 Ansicht Schlussstein mit Bemalung XXXVIII
Kirchenschiff, Gewölbe MSJ2 Film Nr.:3 Neg. Nr.:36 Ansicht Schriftzug auf den Putz Detail vom Vorbild XXXIX
3.0 Die Übersetzungen 3.1 Der Schlussstein Der Schlussstein ist beginnend mit der Jahreszahl (links unten) im Uhrzeigersinn zu lesen. 1487 adinpletum per iohannem - wirouch die Übersetzung lautet 1487 - vollendet - durch - Johannes -Wirouch XL
3.2 Das Spruchband des Erzengel Gabriel Das Spruchband um den Botenstab ist von unten nach oben zu lesen. Bei den fünf Wörtern ist das erste, das dritte sowie das fünfte Spiegelverkehrt geschrieben. Die Wörter in Reihenfolge lauten: ave gratia plena dominus tecum die Übersetzung lautet sinngemäß: gegrüßt seiest Du (Maria) voll der Gnade der Herr ist mit dir XLI