Schulübertritt: So finden Eltern die richtige Schule für ihr Kind

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Transkript:

Hintergrundtext Schulübertritt: So finden Eltern die richtige Schule für ihr Kind Wie finden Eltern die richtige Schule für ihr Kind? Gymnasium oder Gesamtschule? Realschule oder doch lieber privat und reformpädagogisch? Am Ende der Grundschulzeit stehen die Eltern vor der schweren Aufgabe, die richtige Bildungseinrichtung für ihr Kind zu finden. Hier erhalten Sie die wichtigsten Informationen und Tipps rund um den Übertritt in die weiterführende Schule. Wohin nach der Grundschule? Nach der vierten, in manchen Bundesländern auch nach der sechsten Klasse stehen Eltern und ihre Kinder vor einer wichtigen Entscheidung, und zwar vor der Wahl der weiterführenden Schule: Gymnasium, Realschule oder doch eine Gesamtschule? In den allermeisten Bundesländern können sie diese Entscheidung selbst treffen. Nur in Bayern und einigen ostdeutschen Ländern ist die Empfehlung der Grundschulen bindend. Egal ob als Orientierungshilfe oder bindend, eine Schulempfehlung gibt es in allen Ländern. Wichtige Grundlage sind dabei vor allem die Noten in Mathe, Deutsch und Sachkunde. In der Regel bedeutet ein Durchschnitt von 2,5 und besser eine Gymnasialempfehlung. Geht die Tendenz eher zur Note 3, wird zum Besuch einer Gesamt- oder Realschule geraten. Wollen die Eltern ihr Kind trotzdem zum Gymnasium schicken, bestehen einige Länder auf einem Beratungsgespräch mit der Wunschschule. Zum Notendurchschnitt kommen die Einschätzungen der Lehrkräfte zu Arbeits- und Sozialverhalten hinzu. Im besten Fall berücksichtigt die Empfehlung also nicht nur die Noten, sondern auch die sozialen Kompetenzen und die Lernmotivation der Kinder. Zusätzlich zur schriftlichen Förderprognose empfiehlt es sich, frühzeitig den Austausch mit den Lehrkräften zu suchen. Gemeinsam kann man überlegen, in welcher Schulform das Kind am besten aufgehoben ist.

Welche weiterführenden Schulformen gibt es überhaupt? Bildung ist in Deutschland Ländersache, dementsprechend viele verschiedene Bezeichnungen gibt es für die diversen Lernorte. Die klassischen Zweige sind hierbei: Gymnasium: Gymnasien sind eine Konstante in der Bildungslandschaft. Ihre Zahl rund 3.100 hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Am Gymnasium können die Schüler und Schülerinnen ihr Abitur ablegen je nach Bundesland entweder nach acht oder nach neun Jahren. Mit der Allgemeinen Hochschulreife dürfen sie dann an allen Hochschulen studieren und haben beste Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Die Gymnasien können unterschiedliche Schwerpunkte anbieten mathematischnaturwissenschaftlich, neusprachlich, humanistisch, aber auch musisch oder leistungssportlich. Realschule: Die Realschule galt ursprünglich als praxisorientierter Gegenentwurf zum Gymnasium. Heute bietet sie vor allem die Möglichkeit, einen mittleren Schulabschluss zu erwerben. Der eröffnet den Schülern und Schülerinnen gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz und ermöglicht bei entsprechenden Noten den Wechsel auf ein Gymnasium. Hauptschule: Die Hauptschule ist ein Auslaufmodell. In den letzten zehn Jahren wurden vier von zehn Hauptschulen geschlossen, die Schülerzahlen gehen zurück. Viele Bundesländer legten deshalb Haupt- und Realschulen zusammen und schufen neue Gesamtschulkonzepte. An den noch bestehenden Hauptschulen gibt es stark praxisorientierten Unterricht. Nach der neunten Klasse erlangen die Schülerinnen und Schüler den Hauptschulabschluss. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind damit sehr gering. Bei guten Noten können sie ihren Realschulabschluss nach der zehnten Klasse machen. Gesamtschule: Gesamtschulen vereinen Gymnasium, Haupt- und Realschule unter einem Dach und bieten alle Bildungsabschlüsse an. Unterschiede gibt es bei der Umsetzung: An einer kooperativen Gesamtschule wird nur in einzelnen Fächern wie Sport und Kunst gemeinsam unterrichtet; an einer integrierten Gesamtschule lernen die Kinder bis zur zehnten Klasse auch in den Hauptfächern gemeinsam. Privatschule: Es gibt rund 3.600 allgemeinbildende Privatschulen in Deutschland. Die meisten von ihnen beziehen eine staatliche Förderung und

orientieren sich an Lehrplänen der Länder. Der mit Abstand größte Träger von Privatschulen sind die Kirchen. An Privatschulen können Schülerinnen und Schüler staatliche Schulabschlüsse ablegen. Wie finden Eltern die passende Schulform? Auf der Suche nach einer passenden Schulform gibt es mehrere Anhaltspunkte: 1. Schulempfehlung: Die Lehrkräfte konnten das Kind über einen längeren Zeitraum beim Lernen beobachten. In der Empfehlung berücksichtigen sie nicht nur die Fächernoten, sondern beziehen auch das Arbeits- und Sozialverhalten ein. Somit ist diese Empfehlung schon eine sehr gute Orientierung bei der Schulwahl. 2. Die eigene Einschätzung: Niemand kennt ein Kind so gut wie seine Eltern. Auf diese Expertise darf man vertrauen. Haben Eltern das Gefühl, ihr Kind wurde zu schlecht eingeschätzt, sollten sie das Gespräch mit den Lehrerinnen und Lehrern und der Wunschschule suchen und gemeinsam über das weitere Vorgehen beraten. Das elterliche Gefühl sollte nicht mit elterlichem Ehrgeiz verwechselt werden. Das Kind und seine Bedürfnisse stehen im Vordergrund, nicht die eigenen Wünsche und Ambitionen für das Kind. 3. Angebote vor Ort: Wenn man über die richtige Schulform für sein Kind nachdenkt, sollte man auch immer die Schulen in der Umgebung und ihr jeweiliges Schulprogramm berücksichtigen. Es kann durchaus sein, dass ein Kind wegen der Noten klar eine Gymnasialempfehlung bekommt, das Schulprogramm einer Gesamtschule mit Abiturmöglichkeit den Bedürfnissen aber viel besser entspricht. Auch die Frage, wie viel Schulweg sie ihrem Kind zumuten möchten, sollten sich Eltern stellen. 4. Interesse und Fähigkeiten: Auch die Interessen und Talente des Kindes sollten eine Rolle spielen: Ist es besonders sportlich oder musisch begabt, so bietet sich der Besuch einer Schule mit entsprechendem Schwerpunkt an. Gleiches gilt für bereits vorhandene Berufswünsche, die mit der Schulwahl unterstützt werden könnten zum Bespiel durch Arbeitsgemeinschaften im Nachmittagsbereich oder besondere Austauschangebote. 5. Freundinnen und Freunde: Auch die Freundschaften des Kindes dürfen bei der Schulwahl eine Rolle spielen. Ein paar bekannte Gesichter in der Klasse erleichtern das Ankommen in der neuen (Lern-)Umgebung.

6. Weitere Aspekte: Ziehen die Eltern eine Privatschule in Betracht, kommen weitere Kriterien dazu. Zum Beispiel müssen sich die Eltern das Schulgeld leisten können. Waldorfschulen erwarten ein hohes Engagement seitens der Elternschaft. Auch dazu müssen die Eltern Zeit und Lust haben. Wie binden Eltern ihr Kind in den Entscheidungsprozess ein? Uta Reimann-Höhn ist Diplompädagogin und beschäftigt sich praktisch und wissenschaftlich mit den Themen Kinder, Erziehung und Schule. Die endgültige Schulentscheidung treffen die Eltern, stellt sie klar und plädiert gleichzeitig für einen gemeinsamen Entscheidungsprozess. Es ist sinnvoll, mit dem Kind offen über die Anforderungen des Gymnasiums zu sprechen und gemeinsam zu hinterfragen, ob Arbeitsverhalten und Lernmotivation dafür ausreichen. Bei der Auswahl bestimmter Schwerpunkte wie einer Orchesterklasse oder der zweiten Fremdsprache sollte das Kind ebenfalls mitentscheiden dürfen. Eltern sollten sich vorab überlegen, welche Erwartungen sie selbst an das Kind haben, um darauf achten zu können, die eigenen und die Wünsche der Kinder nicht zu verwechseln. Sind die Erwartungen und Wünsche abgesteckt, sollten sich Eltern und Kind zwei bis drei Schulen in der Umgebung anschauen und danach eine Entscheidung treffen. Wie können Eltern ihre Kinder beim Wechsel auf die weiterführende Schule unterstützen? Für Kinder ist der Wechsel auf die weiterführende Schule ein Riesenschritt. Nicht umsonst sprechen wir von einem kritischen Lebensereignis, betont Reimann-Höhn. Neue Fächer, neue Strukturen, neue Lehrkräfte. Die Kinder müssen ihre Rolle in der neuen Klasse finden, sich an neue Anforderungen gewöhnen. Neben all diesen Veränderungen befinden sich die Schülerinnen und Schüler in dieser Zeit auch noch im pubertären Ablöseprozess von den eigenen Eltern. Diese Mischung ist mindestens genauso herausfordernd wie die neuen Leistungsanforderungen. Ich rate Eltern zu einer bedingungslosen Rückendeckung, ganz ohne Leistungsdruck. Gerade im ersten Halbjahr sollten sie nicht zu sehr auf die Noten achten und bei Rückschlägen vor allem Mut machen, sagt die Pädagogin. Die Kinder brauchen einfach Zeit, um sich in dem neuen Lebensabschnitt zurechtzufinden. Treten danach noch größere Probleme

auf, sollten die Eltern unbedingt den Kontakt zu den Lehrkräften suchen und mit dem Kind gemeinsam nach Lösungen für die schulischen Probleme suchen. Elternratgeber: Lernen leicht gemacht In vielen Fällen sind die Eltern auf der neuen Schule nicht nur moralische Stützen, sondern auch Lernbegleiter und Sparringspartner für die Hausaufgaben. Dabei stehen auch die Mütter und Väter immer wieder vor großen Herausforderungen: Wie können wir unser Kind beim Lernen am besten unterstützen? Und wie bleiben die Inhalte auch langfristig im Kopf meines Kindes hängen? Viele hilfreiche Anregungen für das effektive und vor allem stressfreie Lernen bietet der Learnattack- Elternratgeber Lernen leicht gemacht. Download Elternratgeber. Checkliste für die Auswahl der konkreten Schule Download Checkliste. Interview mit Diplom-Pädagogin Uta Reimann-Höhn Wie sehr bestimmt die Schulwahl die Zukunft meines Kindes? Diese Frage stellen sich im Moment viele Eltern. Immerhin stehen die Empfehlungen für die weiterführende Schule an. Pädagogin Uta Reimann-Höhn spricht im Learnattack-Interview über elterliche Zukunftssorgen und die Durchlässigkeit des Schulsystems. Klagen gegen Schulen, Beschwerden bei der Landesschulbehörde, für die Wunschschule legen sich Eltern heute ganz schön ins Zeug. Ist die dahinterstehen Sorge, mein Kind könnte durch eine falsche Schulwahl schlechtere Zukunftschancen haben, aus ihrer Sicht gerechtfertigt? Uta Reimann-Höhn: Es gibt viele Familien mit nur einem oder höchstens zwei Kindern. Die Erwartungen an ihren schulischen und beruflichen Erfolg sind daher entsprechend hoch. Genau das erklärt auch die große Sorge mancher Eltern um die Zukunft ihrer Kinder. Eng mit der beruflichen Zukunft ist nun mal die Schullaufbahn

verknüpft und nochmal in besonderem Maße die weiterführende Schule. Also Ja, diese Sorgen kann ich durchaus nachvollziehen. Aber ist es für Zukunftsängste in der vierten Klasse nicht noch zu früh? Könnte man meinen. Immerhin ist die Schulwahl nach der Grundschule alles andere als endgültig, auch wenn die allermeisten Schüler auf der nach der Grundschule gewählten Schulform ihren Abschluss machen. Aus gutem Grund. So beginnen viele Jugendliche nach dem Realschulabschluss erst einmal eine Ausbildung, auch weil es der normale Weg ist. Sich im Anschluss für den Gang auf das Gymnasium zu entscheiden und vielleicht die Freunde nicht mehr jeden Tag zu sehen, fällt ihnen deutlich schwerer. Das muss überhaupt nicht schlecht sein, eine Ausbildung kann gute Perspektiven bieten. Das Fachabitur, Abitur oder ein Studium lassen sich später noch nachholen. Gleichzeitig gibt es einfach Eltern, die sich den direkten Weg mit gutem Abitur und darauffolgendem Studium für ihr Kind wünschen. In diesem Fall kann ich die elterlichen Sorgen durchaus verstehen. Das Gymnasium bietet einfach die höchste, schnellste Chance auf eine Hochschulreife. Ob die gewählte Schulform auch die richtige für das Kind ist, sei mal dahingestellt. Von der Grundschule bekommen die Eltern eine Schulempfehlung für ihr Kind. Wie wichtig ist diese für die Schulwahl? In den allermeisten Bundesländern entscheiden die Eltern selbst, auf welche Schule ihr Kind gehen soll. Die Schulen und Lehrkräfte geben nur eine unverbindliche Empfehlung ab und unterstützen die Eltern im besten Fall bei der weiteren Entscheidung. Die Empfehlung, ob verbindlich oder unverbindlich, richtet sich in erster Linie nach den Noten in den Hauptfächern. Aber auch das Arbeits- und Sozialverhalten sollte eine wichtige Rolle spielen. Gerade an einem Gymnasium werden hohe Ansprüche an die Disziplin beim Lernen, strukturiertes Arbeiten und auch an die Motivation der Kinder gestellt. Sollten sich Eltern aus ihrer Sicht an die Empfehlung halten? Das ist eine Frage, die sich nicht pauschal beantworten lässt. Die Schulempfehlung wird sicher nicht grundlos getroffen und ist in der Regel auch eine sinnvolle Orientierung für die Eltern. Gleichzeitig sollten sie auch auf ihre eigene Erfahrung mit dem Kind vertrauen. Besonders wenn es um den Übertritt auf ein Gymnasium geht. Lernt es gerne? Macht es seine Hausaufgaben? Arbeitet es diszipliniert? Diese Einschätzungen sollten die Eltern selbst treffen und sich ehrlich fragen, ob das Kind die richtigen Voraussetzungen mitbringt. Es gibt natürlich Fälle, in denen die Eltern

zu Recht das Gefühl haben, ihr Kind wird von den Lehrkräften falsch eingeschätzt. Damit sinkt die Aussagekraft der Schulempfehlung. Ist es in Ordnung, sein Kind trotz einer anderen Empfehlung auf das Gymnasium zu schicken? Und welche negativen Folgen könnte eine möglicherweise falsch getroffene Schulwahl haben? Falsche Entscheidungen gehören zum Try-and-Error des Elternseins dazu. In den meisten Fällen sind die Fehler aber nicht weiter schlimm. Natürlich ist es für alle Beteiligten unangenehm, wenn ein Kind auf dem Gymnasium überfordert ist. Im schlimmsten Fall könnte die Schule den Schüler wegen schlechten Noten nach der 6. Klasse auf eine Realschule schicken und ihn damit aus seiner vertrauten Umgebung holen. Ich würde Eltern deshalb raten, offen mit ihrem Kind über die Anforderungen und Erwartungshaltung auf einem Gymnasium zu sprechen. Wenn Eltern und Kind gemeinsam den Sprung auf das Gymnasium wagen wollen, sollte allen bewusst sein, dass dieses Experiment scheitern könnte. Das Scheitern ist aber kein Weltuntergang. Das Leben geht auch auf einer Real- oder Gesamtschule weiter. Eine solche Haltung nimmt viel Druck von Kind. Kritisch wird es erst, wenn die Eltern das vermeintliche Scheitern als totales Versagen verkaufen. Dann kratzt es am kindlichen Selbstwertgefühl und kann unter Umständen sogar eine traumatische Erfahrung sein. Könnte man also sagen, die Schulentscheidung nach der vierten Klasse ist keineswegs endgültig? Immerhin führen offensichtlich viele Wege zum Abitur. Das ist eine Frage der Perspektive. Viele Eltern wünschen sich einen gradlinigen Weg zum Abitur. Dieser Wunsch bedeutet aber nicht, dass ein Gymnasium wirklich die richtige Schulwahl für ihr Kind ist. Oft werden von Eltern Alternativen gar nicht gesehen oder in Betracht gezogen. Gerade Gesamtschulen erleben durch das Aussterben der Hauptschule großen Zulauf. Sie bieten nicht nur die Möglichkeit alle drei Schulabschlüsse abzulegen, sondern oft auch ein großes Kursangebot, arbeiten stärker in Projekten und im offenen Unterricht. Und sie legen großen Wert auf soziale Kompetenzen. Manche Schüler profitieren von genau dieser Kombination. Das Wohlfühlen bedeutet aber nicht per se, dass sie an einer Gesamtschule auch immer den höchstmöglichen Abschluss, also das Abitur, schaffen. Aber es gibt attraktive Alternativen. Viele Ausbildungsberufe bieten eine tolle Perspektive und das Abitur und Studium lassen wie schon gesagt später noch nachholen. Das ist eine beruhigende Gewissheit für viele Eltern.

Wird das Abitur und ein Studium als Perspektive überwertet? Das würde ich nicht so sehen. Viele Ausbildungsberufe gerade im Handwerk oder der Industrie bieten sicher sehr gute Berufsaussichten und Verdienstmöglichkeiten. Gleichzeitig ist ein Studium eine wichtige Qualifikation und bietet oft eine viel bereitere Perspektive auf dem Arbeitsmarkt als ein Ausbildungsberuf. Das liegt neben Fachinhalten auch an den Schlüsselkompetenzen wie dem wissenschaftlichen Arbeiten oder der Auseinandersetzung mit immer neuen Inhalten. Andererseits kann natürlich nicht jeder studieren. Wenn ich mich für einen Weg entscheiden müsste, würde ich vielleicht die Kombination, erst Ausbildung, dann Studium, wählen. Über Uta Reimann-Höhn: Dipl. Pädagogin Uta Reimann-Höhn beschäftigt sich praktisch und wissenschaftlich mit den Themen Kinder, Erziehung und Schule. Sie arbeitet als Lerntherapeutin und ist Autorin zahlreicher Sachbücher und Unterrichtsmaterialien. Uta Reimann-Höhn lebt mit ihrem Mann in Wiesbaden und hat 1997 das pädagogische Portal https://www.lernfoerderung.de/ gegründet. Über Duden Learnattack Duden Learnattack ist der smarte Lernbegleiter für bessere Noten. Im Sinne einer guten School-Life- Balance lernen Schülerinnen und Schüler auf der Lernplattform all jene Inhalte und Methoden, die für den persönlichen Lernfortschritt Erfolg versprechen. Duden Learnattack begleitet zielgerichtet von der fünften Klasse bis zum Abitur. Mit einem ausgewogenen Medienmix bietet der digitale Lernbegleiter Unterstützung bei allen Themen rund um die Schule von Hausaufgaben über Referate und Präsentationen bis hin zu Klassenarbeiten und Abschlussprüfungen. Die Inhalte auf Duden Learnattack werden von Lehrern erstellt und umfassen neben Lernvideos und interaktiven Übungen auch Originalklassenarbeiten für die Hauptfächer Mathe, Deutsch und Englisch sowie sechs weitere Fächer. Zur individuellen Lernbegleitung stehen zusätzlich erfahrene Nachhilfelehrer zur Verfügung deutschlandweit einzigartig auch über WhatsApp. learnattack.de Pressekontakt Zucker.Kommunikation GmbH Team Duden Learnattack Torstraße 107 10119 Berlin 030 24 75 87-0 learnattack [at] zucker-kommunikation.de