band-coaching Inhaltsverzeichnis

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band-coaching Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 4 1. Übungs-Variationen - wozu soll das gut sein? 4 2. Vorschläge zur praktischen Anwendung 5 2.1. Dynamik verändern 5 2.2. Unterschiedliche Artikulationsarten 7 2.3. Unterschiedliche Dynamikstufen und Artikulationsarten kombinieren 8 2.4. Training des Zusammenspiels und rhythmischer Grundlagen 9 2.4.1. Tempo abnehmen und halten 9 2.4.2. Tempo auch während Pausen aktiv erleben 10 2.4.2.1. Zweierteilung des Grundschlages 10 2.4.2.2. Dreierteilung des Grundschlages 11 2.4.2.3. Viererteilung des Grundschlages 12 2.4.3. Notenwerte variieren 12 2.4.4. Variierte Rhythmen mit unterschiedlichen Dynamikstufen und Artikulationsarten verbinden 13 2.4.5. Tempo variieren 13 3. Problemlagen der Instrumente 14 3.1. Flöte, Oboe, Saxophon 15 3.2. Klarinette 15 3.3. Blechblasinstrumente mit Ventilen 15 4. Reines Intonieren von Intervallen 16 4.1. Bedeutung der Zahlen in den Einzelstimmen 17 4.2. Zwei verschiedene kleine Septimen! 17 4.2.1. Auswirkungen auf die reine Intonation von Septakkorden 18 4.2.2. Septakkorde in Unit 4 18 4.3. Wie erkenne ich, ob ein Ton zu hoch oder zu tief ist? 19 5. Klangschulung in Problemlagen 20 5.1. Einige Beispiele aus Unit 6 20 6. Bemerkungen zu den Perkussionsinstrumenten 21 Unit 1: Warm Up 22 Unit 2: Oktaven und Arpeggien 25 Unit 3: Drunten im Unterland 28 Unit 4: Reines Intonieren von Vierklängen 34 Unit 5: Es hat ein Bauer... 40 Unit 6: Klangschulung in Problemlagen 49 Unit 7: Chant du soir 53 Unit 8: Were You There 56 by Hans-Peter Blaser, HaPeMa Creative Coaches GmbH, CH-3624 Goldiwil 3

Vorwort Der Effekt ist sofort hörbar. Und das wars auch schon bei der 1. Übung, also im Unisono. Der Kern dieser Aussage eines Kollegen, der mit Worksheet 1 arbeitete, sollsinngemäss auch für das vorliegende Werk gelten. In Worksheet 3 werden alle wesentlichen Aspekte der Ensembleschulung behandelt. Alle Übungseinheiten wurden mit Titeln versehen, welche auf die grundlegenden Zielsetzungen der betreffenden Übungen zielen. Selbstverständlich kann jede Übung für die Arbeit an allen Aspekten der Orchesterschulung genutzt werden. So lässt sich zum Beispiel mit Unit 5, bei welcher der Fokus auf der präzisen rhythmischen Ausführung liegt, selbstverständlich auch an Klang, Intonation, Artikulation, Dynamik und Intonation gearbeitet werden. Mit anderen Worten: es können immer jene Aspekte trainiert werden, welche im betreffenden Moment erforderlich sind, um die Leistungsfähigkeit des Ensembles zu steigern. Auf diese Weise kann das Potenzial der Musikerinnen und Musiker optimal abgerufen und erweitert werden. Wie bei allen Band Coaching-Ausgaben wurde auch bei Worksheet 3 weitgehend auf Angaben zu Tempo, Dynamik und Artikulation verzichtet. Dieser Verzicht ist nicht der Bequemlichkeit des Autors geschuldet. Er entspricht vielmehr dem Konzept dieser Übungssammlungen und der Band Coaching-Lehrmittel. Die offene Übungsanordnung soll die Ausführenden dazu ermutigen, die Übungen variierend auf unterschiedlichearten auszuführen. Das ermöglicht eine individuelle Übungsweise und eine zielgerichtete Orchesterschulung. In den folgenden Anleitungen werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Übungseinheiten variiert werden können. Die Beispiele können jedoch in keiner Weise all die zahlreichen Variationsmöglichkeiten wiedergeben Mit den ausgewählten Beispielen sollen vielmehr einige Anregungen vermittelt werden, wie die Übungssätze den aktuellen Bedürfnissen und Erfordernissen sowie dem Leistungsstand des Ensembles entsprechend angewendet werden können. So haben die Dirigentinnen und Dirigenten die Möglichkeit, die von ihnen bevorzugten Methoden der Ensembleschulung in die Arbeit mit den Band Coaching - Übungssätzen einfliessen zu lassen. 1. Übungs-Variationen - wozu soll das gut sein? Es ist von Vorteil, die Übungen anfänglich in ruhigem Tempo und mittlerer Lautstärke auszuführen. Dadurch werden relativ geringe Anforderungen an die Ausführenden gestellt. Die Musikerinnen und Musiker können folglich ihre ganze Aufmerksamkeit auf alle Aspekte der Ausführung richten. Durch allmähliches variieren der Spielarten werden die Anforderungen gesteigert. Wird beispielsweise die Dynamik verändert, so hat dies oft zur Folge, dass gerade beim lauten Spiel ein unschöner harter Klang entsteht, der Klangausgleich mangelhaft ist und die Intonation nicht mehr vollständig kontrolliert werden kann. Mit einer zielgerichteten Arbeitsweise kann sichergestellt werden, dass die Übung letztendlich auch bei anforderungsreichen Ausführungsarten gut und überzeugend klingt. Dies zu gewährleisten, ist das Ziel der Ensembleschulung meiner Band Coaching-Reihe. Durch die stetige Arbeit an allen Aspekten der Ausführung mit den vorliegenden Übungssätzen und Musikstücken wird nach und nach eine Orchesterkultur entwickelt, welche sowohl Publikum als auchfachleute zu begeistern vermag. Durch diese Arbeit wird bei den Musikerinnen und Musikern in zunehmenden Masse die Fähigkeit zur differenzierten Wahrnehmung und ein Qualitätsempfinden für die ausführungstechnischen Parameter von Musik nach und nach geschult. Wird dieses Ziel erreicht und das musikalische Niveau dadurch angehoben, so führt das bei den Orchestermitgliedern zwangsläufig zu einer Steigerung der Motivation, und zur Erkenntnis: Musizieren im Ensemble macht richtig Spass! 4 by Hans-Peter Blaser, HaPeMa Creative Coaches GmbH, CH-3624 Goldiwil

band-coaching 2. Beispiele zur praktischen Anwendung Die nachfolgend beschriebenen Veränderungsmöglichkeiten gelten exemplarisch und sollen auf alle Übungssätze von Band Coaching Worksheet 3 angewandt werden. 2.1. Dynamik verändern Durch das Variieren der Dynamik werden verschiedene Zielsetzungen angestrebt. Die klangliche Wirkung eines Blasorchesters beginnt wesentlich mit einer abwechslungsreichen dynamischen Gestaltung.. Als besonders eindrücklich wird ein Konzert dann erlebt, wenn ein Ensemble in der Lage ist, das Spektrum von sehr leisen bis hin zu lauten Tonpassagen möglichst vielseitigund ausdrucksstark zu gestalten. Im gleichen Masse wird die Wirkung des Blasorchesterklanges durch eine optimale Klangbalance bestimmt. Bei einer ausgezeichneten Orchesterkultur können jederzeit alle Klangfarben, wie auch sämtliche Elemente der Komposition (Motive, Themen, Gegenstimmen, Figurationen, Basslinie, Begleitung, usw.), transparent wahrgenommen werden. Leise Abschnitte sollen rund und ausdrucksvoll erklingen. Selbst bei sehr lauter Spielweise soll der Klang transparent und lebendig bleiben. Tongebung und Intonation müssen in jeder Situation kontrolliert und in den Dienst des Ausdrucks gestellt werden. Aus diesen Forderungen ergeben sich folgende Schwerpunkte für die Arbeit mit variierter Dynamik: Arbeit an der Tongebung, besonders auch bei stärkeren Betonungen (fz, fp, Akzent, Artikulation) Arbeit an einer sauberen Intonation, besonders im Wechsel der unterschiedlichen dynamischhen Abstufungen. Arbeit am Klangausgleich Erweiterung des Dynamikspektrums von sehr leise bis sehr laut (ppp - ff) Bitte Beachten! Im Blasorchester finden sich drei Instrumentengruppen, welche jeweils unterschiedlich auf dynamische Veränderungen reagieren: Malletsinstrumente (Stabspiele), Klavier, Kontrabass und Harfe Diese Instrumente behalten Ihre Intonation unabhängig von der Dynamikstufe, in welcher sie gespielt werden. Folglich können deren Klänge als Referenztöne beigezogen werden. Klarinetten und Saxophone Diese reagieren auf Dynamikänderungen wie folgt: pp, p hoch f, ff tief crescendo werden tiefer decrescendo werden höher by Hans-Peter Blaser, HaPeMa Creative Coaches GmbH, CH-3624 Goldiwil 5

Alle übrigen Blasinstrumente Diese reagieren genau in entgegengesetzter Richtung zur Gruppe der Klarinetten und Saxophone: pp, p tief f, ff hoch crescendo werden höher decrescendo werden tiefer Beispiel: Aus diesem Grund empfiehlt es sich, einen Übungssatz immer zuerst in mittlerer Lautstärke zu spielen. Erst dann, wenn der Satz in dieser Lautstärke gut klingt und sauber intoniert wird, sollen die Anforderungen (zum Beispiel durch das Verändern der Dynamik) gesteigert werden. Beispiele: Beim Durchspiel einer Übung soll der Verlauf der Dynamik durch die Dirigentin oder den Dirigenten ausschliesslich mittels Zeichengebung (Gestik, Mimik, Atmungsführung, Körperspannung) angezeigt und gestaltet werden. 6 by Hans-Peter Blaser, HaPeMa Creative Coaches GmbH, CH-3624 Goldiwil

band-coaching Werden die diversen Dynamikstufen nicht, wie häufig praktiziert, verbal angekündigt, so führt das zu gesteigerter Aufmerksamkeit bei den Musikerinnen und Musikern, was sich positiv auf alle Aspekte des Musizierens im Orchester überträgt. 2.2. Unterschiedliche Artikulationsarten Artikulation (latein. articulare 'gliedern', 'deutlich sprechen') kann als Differenzierung der Tonerzeugung beim Singen und Musizieren bezeichnet werden. Unter Artikulation in der Musik wird erstens die Art verstanden, wie ein einzelner Ton stimmlich oder instrumental erzeugt und geformt oder gebildet wird; zweitens und im besonderen, wie aufeinander folgende Töne miteinander verbunden werden: entweder nahtlos eng (legato) oder mit meist kurzen und sehr kurzen Klangpausen zwischen den Tönen (non legato). Bei der technischen Ausführung des Non-Legato geht es um die Frage, wie lange der jeweilige Ton und die zugehörige, meist kurze bis sehr kurze Pause erklingen ohne dabei den Rhythmus zu tangieren. 1 Beim Band Coaching geht es darum, die Artikulation einheitlich und stilgereicht auszuführen. Werden einzelne Töne durch Betonungen stark hervorgehoben oder zum Beispiel beim Staccato verkürzt, so wirkt sich dies auf Tongebung, Klangbalance und Intonation aus. Durch das Setzen von Artikulationszeichen werden folglich die Anforderungen in den erwähnten Bereichen erhöht. Beispiele: Bei folgendem Notenbeispiel erfolgen die Wechsel der Artikulation alle vier Takte (a - d). In der Praxis ist es wahrscheinlich sinnvoll, die einzelnen Artikulationsarten während des gesamten Stückes beizubehalten. So können diese in unterschiedlichen Lagen trainiert werden. 1 Wikipedia Artikulation by Hans-Peter Blaser, HaPeMa Creative Coaches GmbH, CH-3624 Goldiwil 7

2.3. Unterschiedliche Dynamikstufen und Artikulationsarten kombinieren Gelingt die separate Ausführung der Übungssätze mit variierter Dynamik und Artikulation zufriedenstellend, so ist es sinnvoll, diese beiden Vortragsarten miteinander zu verbinden, was zu einer weiteren Steigerung der Anforderungen führt. Auch bei diesem Arbeitsschritt ist es empfehlenswert, die Artikulation während des ganzen Stückes oder während eines Formteils beizubehalten. Die Dynamik dagegen kann über die Zeichengebung nach Bedarf verändert werden. 8 by Hans-Peter Blaser, HaPeMa Creative Coaches GmbH, CH-3624 Goldiwil

band-coaching 2.4. Training des Zusammenspiels Das Training des präzisen Zusammenspiels ist ebenfalls Teil der Blasorchesterschulung. Unit 5 ist in diesem Worksheet 3 speziell für das Training des Zusammenspiels integriert worden. Selbstverständlich kann aber jede der übrigen Übungseinheiten auch zu diesem Zweck eingesetzt werden. Ein Blasorchester vermag mit seinen Vorträgen dann zu begeistern, wenn nebst kultiviertem Orchesterklang und reiner Intonation auch das Zusammenspiel präzise und die rhythmische Ausführung der Werke lebendig und energiegeladen sind. Die Entfaltung des Orchesterklangs kann dadurch gewinnen, dass alle Einsätze, Akkordwechsel und Abschlüsse von Akkorden präzise zusammen erfolgen. Damit dies möglich ist, müssen alle Spielerinnen und Spieler das Tempo, also den Pulsschlag der Musik innerlich miterleben. Nur dann wird es möglich sein, dass alle Spieler in der Lage sind, ihre Einsätze genau in die musikalische Struktur einer Komposition einfügen zu können. Unit 5 ist in Worksheet 3 speziell für das Training des Zusammenspiels integriert worden. Selbstverständlich kann aber jede der übrigen Übungseinheiten auch zu diesem Zweck eingesetzt werden. Ein Blasorchester vermag mit seinen Vorträgen die Zuhörenden dann zu begeistern, wenn nebst kultiviertem Orchesterklang,reiner Intonation und einer lebendig gestalteten Rhythmik auch das Zusammenspiel präzise ist. Die Entfaltung des Orchesterklangs gewinnt dadurch, dass alle Einsätze, Akkordwechsel und Abschlüsse von Akkorden präzise zusammen erfolgen. Damit dies möglich ist, müssen alle Spielerinnen und Spieler das Tempo, d.h. den Pulsschlag der Musik, innerlich miterleben. Nur dann wird es gelingen, dass alle Ausführenden ihre unterschiedlichen Einsätze genau in den musikalischen Ablauf einer Komposition einfügen können. 2.4.1. Das vorgegebene Tempo erfassen und halten Je nach Leistungsstand eines Ensembles ist es notwendig, das Übernehmen des von der Dirigentin oder vom Dirigenten vorgegebenen Tempos und das regelmässige Beibealten des Grundschlages im Orchester zu trainieren. Damit die Einsätze der Musizierenden präzise erfolgen, muss der Pulsschlag des Musikstückes auch während den Pausen aktiv miterlebt werden. Besondere Bedeutung fällt dabei der Atmung zu. Um die Einsätze rhythmisch und klanglich überzeugend auszuführen, muss das Einatmen der Musikerinnen und Musiker im Tempo der Musik erfolgen. Zum Üben eignen sich dafür Tonleitern. Dabei wird jeder Tonleiterton während eines ganzen Taktes wiederholt. Vom Dirigenten bzw. von der Dirigentin wird nur der erste Takt dirigiert. Danach spielt das Ensemble selbständig weiter und ist bestrebt, das Tempo konstant zu halten. by Hans-Peter Blaser, HaPeMa Creative Coaches GmbH, CH-3624 Goldiwil 9

2.4.2. Tempo auch während Pausen aktiv erleben Auch bei dieser Übung wird nur während des ersten Taktes dirigiert. Danach sollen die Musiker und Musikerinnen das Tempo selbständig halten können. Alternativ kann das Ensemble auch in zwei Gruppen aufgeteilt werden. Jede dieser Gruppen spielt dann jeweils während zwei Takten. Danach übernimmt die jeweils andere Gruppe das Motiv. Die Aufteilung kann in Gruppen von unterschiedlichen Registern erfolgen. Interessant wird die Übungsanlage dann, wenn die erste Gruppe von den ersten Stimmen der jeweiligen Register, die zweite Gruppe von den zweiten und dritten Stimmen gebildet wird. Auf diese Weise können sich die Spieler der zweiten und dritten Stimmen nicht denjenigen der ersten Stimmen anschliessen und müssen selbständig einsetzen. Diese Aufgaben sind bei einem mittleren Tempo relativ gut zu meistern. Anspruchsvoller wird es bei langsamen und sehr schnellen Tempi. Um Rhythmen präzise ausführen zu können, sind zusätzlich zur Tempoangabe noch weitere Informationen nötig. Das ist besonders bei komplexeren rhythmischen Gebilden unumgänglich. Die kleineren musikalischen Notenwerte werden durch Teilung eines grösseren Wertes, also zum Beispiel einer ganzen Note gewonnen. Dabei kann jeder übergeordnete Notenwert in zwei, drei,vier, fünf, usw. Teile aufgeteilt werden. Soll also ein bestimmter Rhythmus erarbeitet werden, so wird zur präzisen Bestimmung der einzelnen Notenwerte die Unterteilung des Pulses, der diesen Notenwerten zugrunde liegt, benötigt. Ein effizientes Rhythmustraining basiert folglich darauf, dass sowohl das Tempo (Grundschlag), als auch dessen Unterteilung (Zweier-, Dreier-, Viererteilung etc.) sowie der entsprechende Rhythmus mit den effektive Notenwerten gleichzeitig wahrgenommen und erlebt werden. Das kann in einem ersten Schritt auf der Basis von Tonleitern geübt werden. Dabei wird das Orchester in drei Gruppen aufgeteilt. Jeder Gruppe wird eine bestimmte Funktion innerhalb der rhythmischen Struktur zugewiesen: Tempo, Grundschlag der Musik Unterteilung dieses Grundschlages Notenwerte, welche trainiert werden sollen Während des Trainings übernehmen alle Register alle drei Funktionen. Grundschlag Unterteilung des Grundschlages Rhythmen, welche trainiert werden sollen 10 by Hans-Peter Blaser, HaPeMa Creative Coaches GmbH, CH-3624 Goldiwil