Jahrespressekonferenz



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Transkript:

Peter Bauer Vorstandsvorsitzender Infineon Technologies AG Jahrespressekonferenz am 16. November 2011 in Neubiberg - Es gilt das gesprochene Wort - Sehr geehrte Vertreter der Presse, liebe Gäste, ich heiße Sie auch im Namen meiner Vorstandskollegen herzlich willkommen zur Jahresbilanz-Pressekonferenz 2011! Infineon hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr weiterentwickelt. Unser Ertragsniveau macht uns zu einem Unternehmen mit nachhaltigen Wachstumsperspektiven. Alle angepeilten Ziele für 2011 wurden erreicht. Die Produkte und Anwendungen für Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit zielen auf Märkte mit hoher ökonomischer und gesellschaftlicher Relevanz. Die strategische Ausrichtung von Infineon stimmt. Vier Milliarden Euro Erlöse und ein Segmentergebnis von fast 800 Millionen Euro sind Rekordzahlen in den aktuellen Geschäftsbereichen. Infineon kommt damit innerhalb eines Jahres jenem Umsatzniveau nahe, das das Unternehmen vor dem Verkauf der Wireless-Sparte hatte. Alle Divisionen trugen dazu bei. Unser Wachstum liegt deutlich über dem Markt: Nach einem Anstieg des Umsatzes von mehr als 50 Prozent legten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr um 21 Prozent zu. Zum Vergleich: Die Halbleiterindustrie wuchs im selben Zeitraum nur um 5 Prozent. Infineon hat Vertrauen bei Investoren aufgebaut: Der Aktienkurs stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 10 Prozent, während der DAX im selben Zeitraum 1

um 12 Prozent zurückging. Der Halbleiter-Index SOX verlor im Vergleichszeitraum 3 Prozent, ähnlich bewegte sich der DowJones Semiconductor Index. Infineon befindet sich in einer sehr guten Verfassung. Unser Unternehmensportfolio ist heute weniger volatil als in der Vergangenheit. Das Geschäft ist von Konjunkturzyklen beeinflusst und nicht von der inneren Volatilität mancher Halbleitermärkte. Ein wichtiger Schritt der Neuausrichtung war der Verkauf der Wireless-Sparte an Intel Mobile Communications im abgelaufenen Geschäftsjahr. Infineon belegt mit den drei verbleibenden Segmenten Spitzenpositionen im Weltmarkt. Die Wachstumspotenziale sind deutlich besser als je zuvor. Motor des Erfolgs ist die Innovationskraft. Sie ist gerade in der Halbleiterindustrie DAS Differenzierungsmerkmal schlechthin. Infineon gelingt es zunehmend, exzellente Entwicklungsarbeit in marktfähige, attraktive Produkte zu überführen. Ein Beispiel dafür ist die.xt-technologie. Sie optimiert alle Verbindungen innerhalb eines IGBT-Moduls. IGBT-Module werden zum Beispiel für Windkraftanlagen gebraucht. Sie wandeln Windenergie in Strom, die Verluste bleiben dabei so gering wie möglich. Die.XT-Technologie kann die Lebensdauer von herkömmlichen IGBT- Modulen um den Faktor Zehn verlängern. Gerade für Off-Shore-Windanlagen ist dies sehr wichtig, denn Wartungsarbeiten auf Hoher See sind besonders teuer. Hinter den Produkterfolgen steht ein Innovationsmanagement, das Freiräume für unsere Ingenieure bietet: Fehler sind erlaubt, Experimente mit ungewissem Ergebnis sind bedeutend, denn nur so kann Neues entstehen. Dennoch muss das marktfähige Produkt von Anfang an das Handeln leiten. Die Balance zwischen kreativem Freiraum und Markterfordernissen bekommen wir mittlerweile sehr gut hin. Die Wirtschaftswoche und die Unternehmensberatung A.T. Kearney kürten Infineon deswegen mit dem Best Innovator Award zu einem der innovativsten Unternehmen Deutschlands. Wir sind stolz auf diesen Titel, weil er eine Bestätigung des eingeschlagenen Kurses beim Innovationsmanagement ist. Eine weitere wichtige Säule des Erfolges sind die ausgezeichneten Beziehungen zu den Kunden. Ein schwieriges Jahr der Allokation liegt hinter uns. Daher bin ich froh, dass es trotzdem gelungen ist, den Kundenanforderungen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit zu entsprechen. Wir haben in den vergangenen Monaten wichtige neue Geschäfte hinzugewonnen sei es im Antriebsstrang des Autos, bei Zugherstellern oder bei Sicherheitskarten für Krankenkassen. Infineon kennt die Anwendungen seiner Kunden und liefert passgenaue Halbleiterlösungen. Die Entwicklung wettbewerbsfähiger Systeme bei unseren Kunden wird dadurch erleichtert. Das schafft eine gute Position im Wettbewerb. 2

Wie liefen nun die Geschäfte im abgelaufenen 4. Quartal sowie im gesamten Geschäftsjahr 2011? Meine Damen und Herren, durch unsere Portfolio-Fokussierung unterliegen wir nicht mehr den typischen Schweinezyklen mancher Halbleitermärkte. Infineon ist robuster geworden, gegen globale Konjunkturschwankungen sind wir dennoch nicht immun. Trotz makroökonomischer Unruhe hat sich Infineon im vergangenen, dem 4. Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres sehr gut geschlagen: Die Umsatzerlöse lagen bei 1,038 Milliarden Euro und damit nur um 5 Millionen Euro unter denen des dritten Quartals. Damit hat sich Infineon im Vergeich zu den meisten Wettbewerbern, die höhere Umsatzeinbußen hatten, sehr gut geschlagen. Das operative Segmentergebnis betrug im 4. Quartal 195 Millionen Euro. Dies entspricht einer operativen Segmentergebnismarge von 19 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal bedeutet dies zwar einen Rückgang um 17 Millionen. Ursache dafür sind jedoch Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung sowie im Vertrieb. Hinzu kommen Effekte aus dem Verkauf des Mobilfunk-Geschäfts. Wir wollen unsere Wachstumskraft über Konjunkturzyklen hinweg weiter aufbauen. Dass sich dieser Weg rechnet, hat Infineon im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut bewiesen: Die Kapitalverzinsung belief sich auf über 60 Prozent und betrug damit ein Vielfaches der Kapitalkosten. Zu den einzelnen Segmenten: Der Umsatz von Automotive sank im Vergleich zum Vorquartal um 3 Prozent auf 396 Millionen Euro. Der Rückgang war im Wesentlichen saisonbedingt. Im Sommer machen viele Automobilhersteller Werksferien. Sehr gut lief es im Premiumsegment. Infineon ist hier stark vertreten. Das Segmentergebnis bei Automotive verringerte sich auf 66 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 14 Millionen Euro im Vergleich zum Vorquartal. Dafür verantwortlich sind niedrigere Verkaufserlöse in Kombination mit gestiegenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Es kommen Vertriebs- und Verwaltungskosten hinzu, die mit dem Auslaufen von Service-Verträgen im Rahmen des Wireless-Verkaufs jetzt auf das Ergebnis durchschlagen. Die Segmentergebnismarge belief sich auf 16,7 Prozent. 3

Industrial & Multimarket erzielte einen Umsatz von 472 Millionen Euro und erreichte damit erneut den All-time-high-Wert des Vorquartals. Niedrigere Umsätze in den Bereichen Erneuerbare Energien und Computer wurden durch eine höhere Nachfrage nach Antrieben für Industriemotoren und Non-Power-Produkten ausgeglichen. Das Segmentergebnis belief sich auf 113 Millionen Euro. Dies bedeutet gegenüber dem Vorquartal einen minimalen Rückgang um 3 Millionen Euro. Die Segmentergebnismarge betrug stattliche 23,9 Prozent. Besonders erwähnen möchte ich eine neue strategische Partnerschaft mit dem Unternehmen Bombardier Transportation, dem führenden Hersteller von modernen Schienenverkehrstechnologien. Sie betrifft den Bereich Antriebe für Hochgeschwindigkeits- und Untergrundzüge und umfasst die Lieferung unserer IGBT-Module zur effizienten Ansteuerung der Elektroantriebe. Das Partnerschaftsabkommen umfasst die nächsten fünf Jahre. Noch ein paar aber sehr erfreuliche Sätze zur Chip Card im 4. Quartal: Chip Card & Security hat beim Umsatz zugelegt. Er lag bei 116 Millionen Euro eine Steigerung um 9 Millionen Euro oder 8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Treiber waren vor allem gute Umsätze im Bereich Government ID, insbesondere durch den neuen Personalausweis in Deutschland. Darüber hinaus hat Infineon im abgelaufenen Quartal mit dem Versand der Sicherheitschips für die neue Gesundheitskarte in Deutschland begonnen. Wir gehen davon aus, bis 2013 eine untere bis mittlere zweistellige Millionenzahl an Karten auszuliefern. Das Segmentergebnis erreichte 16 Millionen Euro und übertrifft damit das Vorquartal um 2 Millionen Euro. Die Segmentergebnismarge konnte dadurch auf 13,8 Prozent gesteigert werden und liegt damit ebenfalls in einem sehr guten Bereich. Kommen wir nun zu den Zahlen des Gesamtjahres. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte Infineon einen Umsatz von rund 4 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von gut 700 Millionen Euro oder 21,3 Prozent. Damit ist es uns gelungen, den Umsatz innerhalb von nur zwei Jahren von rund 2,2 auf nun 4 Milliarden Euro annähernd zu verdoppeln! Produkte von Infineon sind gefragt. Lassen Sie uns auch hier einen Blick auf die einzelnen Segmente werfen: 4

Der Umsatz von Automotive stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr auf rund 1,55 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 284 Millionen Euro bzw. 22 Prozent. Dies verdanken wir der weltweit anhaltenden starken Nachfrage nach Autos sowie dem zunehmenden Halbleiteranteil je Auto. Infineon profitiert zudem von der steigenden Anzahl an Hybridautos in den USA: Mit unserem Powermodul HybridPACK 1 beliefern wir den Hyundai Sonata und den Kia Optima, die nach dem Toyota Prius erfolgreichsten Hybrid-Modelle. In jedem dieser Autos sind Leistungshalbleiter im Wert von 190 Euro. Das Segmentergebnis wuchs gegenüber dem Vorjahr sogar stärker als der Umsatz und zwar um über 40 Prozent. Es belief sich auf 279 Millionen Euro. Das entspricht einer operativen Marge von 18 Prozent. Im Bereich Industrial & Multimarket (IMM) erhöhte sich der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um 26 Prozent auf insgesamt 1,8 Milliarden Euro. Damit ist IMM im achten Jahr hintereinander Weltmarktführer im Bereich der Leistungshalbleiter inzwischen mit einem doch recht beachtlichen Abstand zur Nummer Zwei. Das Segmentergebnis stieg im Vergleich zum Umsatz überproportional um 51 Prozent auf 444 Millionen Euro. Die operative Marge lag damit bei herausragenden 24,7 Prozent. Chip Card & Security erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 428 Millionen Euro. Chips im Rahmen von Sicherheitsanwendungen legten damit beim Umsatz um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Das Segmentergebnis betrug 54 Millionen Euro, die operative Marge rund 13 Prozent. Hier hat sich die Profitabilität deutlich verbessert: Erstmals konnten wir den Anspruch erfüllen, auch in diesem Segment über das Jahr hinweg eine zweistellige Marge zu erzielen. In Summe weist das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2011 einen Jahresüberschuss von 1,119 Milliarden Euro aus. Gegenüber dem Vorjahreswert von 660 Millionen Euro bedeutet dies eine Steigerung um 459 Millionen Euro. Das entspricht einem Anstieg um nahezu 70 Prozent und erhöht eindrucksvoll die Finanzkraft des Unternehmens. Entsprechend verbesserte sich das unverwässerte Ergebnis je Aktie im Geschäftsjahr 2011 auf 1,03 Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert entspricht dies einer Steigerung um 42 Euro-Cent. Der Free-Cash-Flow aus fortgeführten Aktivitäten betrug 106 Millionen Euro. Die liquiden Mittel konnten wir trotz des hohen Investitionsvolumens von 887 Millionen Euro dennoch weiter erhöhen: Dazu kamen nochmals deutlich über eine Milliarde 5

Euro Free Cash Flow aus nicht fortgeführten Aktivitäten im Wesentlichen durch den Verkauf des Mobilfunk-Geschäftes. Obwohl wir während des abgelaufenen Geschäftsjahres über 300 Millionen Euro an Liquidität für Kapitalrückgewähr an die Aktionäre eingesetzt haben, beliefen sich unsere liquiden Mittel zum 30. September 2011 auf rund 2,7 Milliarden Euro. Das ist ein stattlicher Anstieg um 56 Prozent verglichen mit 1,7 Milliarden Euro zur Vorjahresbilanz. Die um die Finanzverbindlichkeiten saldierte Netto-Cash-Position hat sich gegenüber dem Vorjahr um über eine Milliarde Euro auf fast 2,4 Milliarden Euro erhöht. Zum Ende des Geschäftsjahres 2011, also am 30. September 2011, waren im Infineon-Konzern 25.750 Mitarbeiter beschäftigt. Lassen Sie mich noch kurz auf die Funktionskosten eingehen: Wie Sie sehen, sind die Forschungs- und Entwicklungskosten um 40 Millionen Euro auf 439 Millionen Euro gestiegen. Im Verhältnis zum Umsatz steht die F&E Quote weiterhin bei 11 Prozent. Unser Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von anwendungsbezogenen Produkten und Fertigungstechnologien mit hohem Wachstums- und Ertragspotential. Die Kosten für Vertrieb und allgemeine Verwaltung betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 449 Millionen Euro. Die Vertriebs- und Verwaltungskosten-Quote also das Verhältnis von Verwaltungskosten zum Umsatz sank von 12 auf 11 Prozent. Meine Damen und Herren, gestatten Sie mir zum Abschluss des Zahlenteils noch einen Blick auf unsere Bilanz. Die Vermögenswerte addierten sich zum Bilanzstichtag 30. September 2011 auf insgesamt knapp 5,9 Milliarden Euro. Dieser Wert bedeutet eine Zunahme um 880 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Unser Eigenkapital betrug zum selben Zeitpunkt rund 3,35 Milliarden Euro. Dies bedeutet ein Plus von 730 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Die Eigenkapitalquote lag mit 57 Prozent vier Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und ist Ausweis einer äußerst soliden Kapitalstruktur. Damit komme ich zum Ausblick: 6

Die ausgezeichneten Ergebnisse des Geschäftsjahres 2011 bei Umsatz und Ertrag sind ein eindrucksvoller Beweis für die Tragfähigkeit und Stärke des Geschäftsmodells. Unsere Kunden aus der Automobil-, Industrie- und Chipkartenindustrie sind weiterhin erfolgreich im Markt, die Produktionsstätten im Großen und Ganzen voll ausgelastet. Wir sehen auch keinerlei Rückgang bei der Entwicklungsintensität unserer Kunden. Im Gegenteil: Ihre Forschungs- und Entwicklungsbudgets nehmen derzeit zu. In unserer schnelllebigen Hochtechnologiebranche gilt das alte Sprichwort: Stillstand ist Rückschritt. Wie bereits im vergangenen Jahr müssen wir auch in Zukunft sinnvolle strategische Investitionen tätigen, um unseren Technologievorsprung und unsere Innovationsführerschaft zu sichern: Im Bereich der Fertigungsinnovationen ist Infineon Vorreiter. Mit der 300mm Dünnwafer Fertigungstechnologie ist dem Unternehmen ein Quantensprung gelungen. Infineon hat in Villach eine Pilotlinie für Leistungshalbleiter auf 300mm Scheiben entwickelt und installiert (Power 300). Die Power 300 Technologie hilft, Chips erheblich günstiger herzustellen und die führende Position von Infineon im Markt auszubauen. Mit dem Kauf des Qimonda-Werks in Dresden im Mai dieses Jahres hat sich Infineon zudem hochmoderne 300mm-Fertigungsanlagen gesichert. Die Anlagen dienen dazu, die Pilotlinie am Standort Villach weiter aufzurüsten und sind der Grundstock für die Hochvolumenfertigung von 300mm-Leistungshalbleitern. Standort der Hochvolumenfertigung wird Dresden sein. Mittlerweile wurden die ersten Chips auf einem 300mm-Dünnwafer für Leistungshalbleiter gefertigt. Infineon ist damit das weltweit erste Unternehmen, dem dieser Schritt gelungen ist. Insgesamt belief sich die Investitionssumme auf 887 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2012 gehen wir von einem vergleichbaren Betrag aus. Das ist bereits ein Abschlag in Höhe von ca. 20 Prozent zu den ursprünglichen Investitions- Planungen für das reine Kapazitätswachstum. Trotz des langen Vorlaufs, den unsere Investitionen haben, müssen wir die makroökonomischen Rahmendaten angemessen in unserem Budget berücksichtigen. Ein Großteil der Investitionen des laufenden Geschäftsjahres führt nicht gleichzeitig zu einem Kapazitätsaufbau im laufenden Jahr. Wir investieren langfristig. Knapp 400 Millionen Euro sind für solche strategischen Investitionen vorgesehen. Darunter fallen die Vorbereitung der Hochvolumenfertigung von 300mm-Leistungshalbleitern in Dresden sowie der Bau eines zweiten Gebäudes am Standort Kulim in Malaysia. Dazu zählen aber auch Investitionen in die Erweiterung unserer Standorte in Warstein und Cegled für die Fertigung von Leistungsmodulen für die Elektromobilität 7

oder Inverter für die alternative Energieerzeugung. Diese Geschäfte unterliegen zwar Zyklen, wie man aktuell an der Solarindustrie sieht. Es ist aber völlig unstrittig, dass die Dynamik zurückkommen wird. Wir wollen in diesen Märkten die Nummer Eins bleiben. Mit den strategischen Investitionen JETZT sichert sich Infineon erhebliche Wettbewerbsvorteile in der Zukunft. Mit dem verbleibenden Teil des Investitionsbudgets wollen wir die bestehenden Kapazitäten ausbauen und zwar um ca. 10 Prozent. Das ebnet den Weg für hohes Wachstum zum Ende des laufenden Geschäftsjahres und ab dem Geschäftsjahr 2013. Investitionen in die Halbleiterfertigung also von der grünen Wiese bis zur fertigen Produktion haben eine Vorlaufzeit von ungefähr 9-18 Monaten. Das heißt, wir müssen im Geschäftsjahr 2012 handeln, um im übernächsten Jahr die steigende Nachfrage auch tatsächlich bedienen zu können. Die Markttrends in den Bereichen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit sind intakt. Ein neuer Aufschwung wird kommen. Es wäre daher unangemessen, jetzt bei den Investitionen voll auf die Bremse zu treten zumal wir im Vergleich zur vergangenen Krise aktuell ein finanzielles Fundament haben, auf dem wir aufsetzen können. Eine antizyklische, mittelfristig ausgerichtete Investitionspolitik garantiert Infineon die Erfolge von morgen und übermorgen. Daher gibt es an der jetzigen Investitionsplanung für das laufende Geschäftsjahr auch nicht mehr viel zu rütteln. Auch die Abschwächung unseres Geschäfts im laufenden Quartal ändert daran nichts. Der Umsatz wird zwischen Oktober und Dezember voraussichtlich um etwa zehn Prozent zurückgehen. Die Segmentergebnismarge erwarten wir zwischen 13 und 14 Prozent. Eine präzise Prognose für das Geschäftsjahr 2012 ist derzeit schwierig. Die makroökonomische Gemengelage ist eine Spielwiese für Statistiker und Prognostiker. Die Entwicklung im europäischen Wirtschaftsraum bleibt unsicher. In den USA erholt sich die Wirtschaft nur schleppend. Selbst China ist über seine Exporte und durch die selbstverordnete Diät von der Unruhe der Weltwirtschaft betroffen wenn auch nicht stark. Unsere Prognose unterstellt, dass es eine verträgliche Lösung für das Schuldenproblem in Europa geben wird und die Gesamtwirtschaft nach einer Korrekturphase bis zur Mitte des nächsten Jahres dann wieder mehr Dynamik zeigt. Vor diesem Hintergrund prognostizieren wir immerhin einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich und für die Segmentergebnismarge ebenfalls einen Rückgang auf einen unteren bis mittleren Zehner-Prozentbereich. Schocks auf den Finanzmärkten sind in diesem Downturn-Szenario nicht berücksichtigt. 8

Beiden Einschätzungen liegt ein planerischer Wechselkurs von 1 Dollar 40 für einen Euro zugrunde. Mit diesen Zahlen sehen wir Infineon nicht nur im historischen Vergleich erfolgreich, sondern weiterhin sehr gut im Wettbewerb positioniert. Die Schwankungen in Umsatz und Auftragseingang liegen in ihren Ausschlägen unter denen der Wettbewerber. Die meisten von ihnen hatten in den vergangenen zwei Quartalen im Auflauf einen prozentualen Rückgang im hohen Zehnerbereich. Wir sind davon überzeugt: Das Geschäftsmodell von Infineon wird über den gesamten Konjunkturzyklus tragen. Deswegen bleiben wir dabei: Im Durchschnitt über einen kompletten Zyklus strebt Infineon ein Umsatzwachstum von 10 Prozent an. Die Segmentergebnismarge soll im Durchschnitt bei rund 15 Prozent liegen. Daran wollen wir uns messen lassen. Losgelöst von kurzfristigen konjunkturellen Schwankungen wird Infineon seine Wachstumspotenziale in den Bereichen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit stärker ausschöpfen. Vor allem die Energieeffizienz rückt immer näher in das Zentrum des unternehmerischen Handelns. Rund 60 Prozent des Umsatzes erzielt das Unternehmen mit Produkten in diesem Bereich. Der sparsame Umgang mit Energie ist der Schlüssel für steigenden Wohlstand bei zunehmender Ressourcenknappheit. Infineon wird mit seinen innovativen Halbleiterprodukten hier einen wichtigen Beitrag leisten. Zudem werden die Märkte in Asien, besonders China, für Infineon immer wichtiger. Damit wird die Betreuung der weltweiten Kunden von Infineon anspruchsvoller. Die stärkere Unterstützung unserer Präsenz in den Wachstumsmärkten sowie der enge Dialog mit unseren Kunden sind zentrale, strategische Aufgaben. Wie wir bereits am 28. Oktober mitgeteilt haben, hat unser Unternehmen deshalb beschlossen, diese Aufgaben direkt im Vorstand zu verankern. Arunjai Mittal wird dafür zum 1. Januar 2012 in den Vorstand berufen. Mit seiner internationalen Erfahrung, seinem Kundenverständnis und seiner interkulturellen Expertise ist er die ideale Person für diese Position. Ein weiterer Schritt, um Wachstum zu sichern, ist die Teilung von IMM. Diese Division wird ebenfalls zum 1. Januar 2012 in zwei eigenständig agierende Geschäftsbereiche aufgeteilt. Infineon begegnet mit diesem Schritt der wachsenden Komplexität und dem gestiegenen Managementaufwand. Schlagkraft, Internationalität und Kundenorientierung sollen weiter erhöht werden. Arbeitsplätze werden zukunftsfähig gemacht: Die neue Division Industrial Power Control (IPC) wird dabei künftig das Geschäft im Bereich Antriebselektronik und Erneuerbare Energien bündeln. Dies umfasst Halbleiter-Komponenten für elektrische Antriebe in Industrieanwendungen sowie Komponenten für die Energieerzeugung in Solar- und Windkraftanlagen. 9

Die neue Division Power Management & Multimarket (PMM) wird in Zukunft das Geschäft mit Chips für energieeffiziente Stromversorgungen und Hochfrequenz- Anwendungen bündeln. Diese werden vor allem in Konsumgütern wie Fernsehern, Spielekonsolen, PCs und mobilen Endgeräten eingesetzt. Meine Damen und Herren, lassen Sie mich kurz zusammenfassen: Ich wollte Ihnen darstellen, wie beachtlich sich Infineon im Geschäftsjahr 2011 weiterentwickelt hat. Wir sind in einer sehr guten Verfassung mit technologisch ausgezeichneten Produkten und Anwendungen sowie stabilen kaufmännischen Eckdaten. Mit den drei strategischen Zukunftsthemen Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit, mit zunehmender Bedeutung der Energieeffizienz, bedient Infineon zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft, die uns heute wie morgen sowohl Wachstum als auch Profitabilität ermöglichen. Infineon ist damit für die Zukunft bestens gerüstet. Für den Gesamterfolg unseres Unternehmens stehen sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Infineon. Sie sind unser allerwichtigstes Asset. Die Rekordzahlen im vergangenen Geschäftsjahr sind das Ergebnis vieler Einzelentscheidungen und der Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihre Motivation, Leistungsbereitschaft und vor allem ihre guten Ideen halten Infineon auf der Erfolgsspur. Deshalb ist es mir und meinen Vorstandskollegen an dieser Stelle ein ganz besonderes Anliegen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meinen allerherzlichsten Dank für ihre Leistung auszusprechen! Ich bin sicher, dass wir mit dieser Leistungsbereitschaft und diesem Teamgeist auch in Zukunft unsere ehrgeizigen Ziele erreichen werden. Ihnen, liebe Pressevertreter und Gäste, danke ich für Ihre Aufmerksamkeit. Gemeinsam mit meinen beiden Vorstandskollegen Dominik Asam und Dr. Reinhard Ploss stehe ich Ihnen jetzt gern für Ihre Fragen zur Verfügung. # 10