NACHHALTIGKEITS BERICHT



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NACHHALTIGKEITS BERICHT

ZUM BERICHT 2 Die ZF Friedrichshafen AG legt hier ihren zweiten Nachhaltigkeitsbericht vor. Er bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2013 und richtet sich an Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Politik und Behörden sowie alle weiteren Zielgruppen, die an unserem Unternehmen interessiert sind und wissen wollen, nach welchen Werten und Grundsätzen wir handeln. Der Bericht soll Transparenz schaffen und unseren Bericht des vergangenen Jahres fortschreiben, insbesondere im Bereich unserer konkreten Leistungen. Der Einfachheit halber sprechen wir im Bericht durchgängig von Mitarbeitern. Damit meinen wir selbstverständlich unsere weiblichen und männlichen Mitarbeiter. Bei der Bestandsaufnahme und der Zusammenstellung der Inhalte für diesen Bericht haben wir uns wieder an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) orientiert. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung gültig waren die GRI-Leitlinien der dritten Generation (G3). Sie erfordern Aussagen zu Strategie, Organisation und Werten sowie zu den zentralen Leistungsindikatoren in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. Im nächsten Bericht über das Geschäftsjahr 2014 planen wir die neuen G4-Leitlinien der GRI anzuwenden. Die GRI hat bestätigt, dass der vorliegende Bericht die Anforderungen der Anwendungsebene A erfüllt. Der Bericht stellt zugleich unseren Fortschrittsbericht an den Global Compact der Vereinten Nationen dar, dem wir im Mai 2012 beigetreten waren.

INHALT 3 4 Strategie und Analyse 5 Unternehmensprofil 9 Fakten zum Bericht 10 Governance und Engagement 16 Ökonomische Leistungsindikatoren 21 Ökologische Leistungsindikatoren 34 Gesellschaftliche Leistungsindikatoren Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschäftigung Menschenrechte Gesellschaft Produktverantwortung 53 GRI-Index und Fortschrittsmitteilung an den UN Global Compact 57 GRI-Statement 58 Impressum

4 Strategie und Analyse 1.1 Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers Motion and Mobility, heute und in der Zukunft, dafür steht ZF. Als weltweit führender Technologiekonzern haben wir uns der Aufgabe verschrieben, Antworten auf globale Mega trends zu geben. Bevölkerungswachstum, Ressourcenverknappung, Klimawandel, demografische Veränderungen Faktoren wie diese können volkswirtschaftliche Entwicklungen gefährden, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und gemanagt werden. Aus Risiken Chancen generieren, für unsere Kunden ebenso wie für uns, dafür sind unsere Produkte prädestiniert. Wir helfen unseren Kunden, indem wir immer bessere und effizientere Produkte entwickeln und so dazu beitragen, Energie einzusparen und Emissionen zu senken. Daher steht für uns als Industrielieferant die Verbesserung von Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Dynamik, Sicherheit und Komfort im Mittelpunkt unserer Produktentwicklung. ZF will Mehrwert schaffen für Kunden, aber auch für Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft. Nachhaltigkeit bedeutet für unser Unternehmen, dessen Dividenden zwei gemeinnützigen Stiftungen zufallen, ein Wachstum im Einklang mit seinem Umfeld. Dazu gehört nicht nur das Befolgen von Gesetzen, sondern auch ein ethisch einwandfreies Geschäftsgebaren mit einem klaren Bekenntnis zu einer werteorientierten Unternehmensführung und soliden Grundsätzen sozialer Verantwortung. Als Unterzeichner des Global Compact der Vereinten Na tionen haben wir uns dazu verpflichtet, die Grundsätze, die wir leben, zu fördern und international sichtbar zu machen. In unserem Einflussbereich bekennen wir uns damit zu den zehn Prinzipien des Global Compact, die auf anerkannten UN-Normen zum Schutz der Menschenrechte, der Arbeitsbeziehungen und der Umwelt sowie zum Kampf gegen Korruption basieren. Über unsere Fortschritte berichten wir jährlich und tun dies hiermit zum zweiten Mal in Form eines Nachhaltigkeitsberichts nach den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Dr. Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG 1.2 Wichtigste Nachhaltigkeitsauswirkungen, -chancen und -risiken Bevölkerungswachstum und Urbanisierung, demografischer Wandel und kulturelle Vielfalt sowie der Schutz von Umwelt, Klima und Ressourcen aus diesen weltweiten Entwicklungen sowie aus unserer eigenen rasch fortschreitenden Internationalisierung leiten sich für ZF sowohl Risiken als auch Chancen ab. Die Risiken reichen von der Rohstoffverknappung über regulatorische Vorgaben zum Klimaschutz bis hin zu einem potenziellen Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften. Chancen eröffnen sich vor allem durch effiziente und emissionsarme Produkte, neue Konzepte in der Personalentwicklung und ressourcenschonende Produktion. Zu den zentralen Nachhaltigkeitsauswirkungen des Unternehmens zählt die Mitgestaltung der Mobilität. Dass ZF-Produkte Ressourcen verbrauchen sowohl in der Herstellung wie in der Anwendung ist uns bewusst. Die Herausforderung besteht darin, den volkswirtschaftlichen Nutzen unserer Produkte mit dem größtmöglichen Maß an Umweltschutz und Generationengerechtigkeit zu verbinden. ZF engagiert sich für den verantwortlichen Umgang mit Ressourcen für die Kunden und Marktpartner ebenso wie im eigenen Unternehmen. Daher setzt ZF heute einen Schwerpunkt darauf, den konventionellen Antriebsstrang effizienter zu machen. Dies flankiert ZF durch sein Engagement in der Elektromobilität, der Leichtbautechnologie sowie bei der erneuerbaren Energieerzeugung durch Windkraft. Im Automobilbereich sind aktuell die Themen Kraftstoffersparnis und Emissionsreduzierung die stärksten Megatrends. Politik und Gesellschaft, Märkte und Techniken werden sich immer stärker daran orientieren. Gleichzeitig sorgt die Globalisierung unserer Märkte für eine Verdichtung der Kundenlandschaft und für stärkeren Wettbewerb. Unter Berücksichtigung dieser Rahmenbedingungen legt unsere Strategie ZF 2025 die Ausrichtung des ZF-Konzerns für die nächsten Jahre fest. Im Rahmen einer ausbalancierten globalen Marktdurchdringung wollen wir künftig in Bezug auf die Absatz- und Beschaffungsmärkte neben dem Kernmarkt Europa stärker in den Regionen Asien-Pazifik sowie Nord- und Südamerika wachsen. Für den Markterfolg wird es in der

STRATEGIE UND ANALYSE UNTERNEHMENSPROFIL FAKTEN ZUM BERICHT GOVERNANCE UND ENGAGEMENT LEISTUNGSINDIKATOREN 5 Zukunft für ZF zudem entscheidend sein, neben der Technologieführerschaft auch die Kostenführerschaft anzustreben. Kompetenzfelder wie Elektronik, deren Integration in ZF-Produkte und Systeme sowie Leichtbau wollen wir deutlich verstärken. Zudem wollen wir ZF als globale Arbeitgebermarke noch attraktiver machen. Unternehmensprofil 2.1 Name des Unternehmens ZF Friedrichshafen AG (im Folgenden kurz: ZF) 2.2 Wichtige Marken, Produkte und Dienstleistungen Gegründet wurde das Unternehmen 1915 zur Herstellung von Zahnrädern und Getrieben für Luftfahrzeuge, Motorwagen und Motorboote. Heute ist ZF ein weltweit führender Technologiekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik. Der Umsatz lag 2013 bei 16,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 72.643 Mitarbeiter und verfügt über 122 Produktionsgesellschaften in 26 Ländern. ZF hat acht Hauptentwicklungsstandorte in Europa, Nordamerika und Asien. Die globale Aufstellung wird komplettiert durch das internationale Servicenetzwerk, das den ZF-Kunden ein umfassendes weltweites Leistungsspektrum bietet. Es umfasst 33 eigene Servicegesellschaften und über 650 Servicepartner. ZF ist schwerpunktmäßig im Automotive-Bereich, also für Pkw- und Nkw-Hersteller, tätig. Im Jahr 2013 entfielen 68 Prozent des Umsatzes auf Pkw und leichte Nkw kleiner sechs Tonnen, 20 Prozent auf Nkw über sechs Tonnen sowie 12 Prozent auf Bau- und Landmaschinen, Marine, Luftfahrt, Sonder- und Schienenfahrzeuge sowie Windkraft. Mit Produkten der Antriebstechnik erwirtschaftete ZF einen Umsatzanteil von 62 Prozent und mit Produkten der Fahrwerktechnik 38 Prozent. Zu den wichtigsten Produktmarken im Aftersales- Bereich von ZF gehören: SACHS: Kupplungen und Stoßdämpfer für Personen- und Nutzfahrzeuge LEMFÖRDER: Lenkungen, Fahrwerke, Gummimetallteile, Antriebs und Bremselemente für Personen- und Nutzfahrzeuge BOGE: Stoßdämpfer für Pkw, Lenkgetriebe und Lenkungspumpen ZF Parts: Getriebe- und Achsteile ZF Lenksysteme: Lenkgetriebe und Lenkungspumpen Für weitere Gesellschaften und Produktgruppen siehe Punkt 2.3.

6 2.3 Geschäftsbereiche und Unternehmensstruktur Zum 1. August 2011 erfolgte die Verschmelzung der großen deutschen ZF-Gesellschaften auf die ZF Friedrichshafen AG. Unter diesem Dach arbeiten vier Divisionen, die das operative Geschäft leiten, und Ressorts für die funktionale Steuerung. Den Divisionen sind ferner die Auslandsgesellschaften operativ zugeordnet. Die vier Divisionen sind: Pkw-Antriebstechnik (Car Powertrain Technology) Pkw-Fahrwerktechnik (Car Chassis Technology) Nutzfahrzeugtechnik (Commercial Vehicle Technology) Industrietechnik (Industrial Technology) Das operative Geschäft von ZF Services ist weiterhin ein eigenständiges Geschäftsfeld, vergleichbar organisiert wie eine Division, und wird auf Vorstandsebene durch den Marktvorstand vertreten. Ferner besteht das Geschäftsfeld Elektronische Systeme. Das Geschäftsfeld Gusstechnologie wurde im Berichtsjahr in die Division Pkw-Antriebstechnik integriert. 2.5 Länder der Geschäftstätigkeit Der Schwerpunkt der internationalen Geschäftstätigkeit des ZF-Konzerns liegt traditionell in Westeuropa und vor allem im Heimatmarkt Deutschland. Das Unternehmen verfügt hier neben dem Konzernsitz Friedrichshafen über weitere Großstandorte in Schweinfurt, Saarbrücken, Passau und in der Dümmer-Region. Dort sind neben den Produktions- auch Entwicklungskapazitäten vorhanden. Hinzu kommen weitere Produktionsgesellschaften im gesamten Bundesgebiet sowie in Österreich, Großbritannien, Belgien, Frankreich, Italien, Spanien, Ungarn, der Slowakei, Tschechien, der Türkei, Russland und den Niederlanden. Der Anteil der Region Europa am Konzernumsatz lag 2013 bei 59 Prozent; beschäftigt wurden hier 51.792 Mitarbeiter. In Nordamerika erwirtschaftete der ZF-Konzern mit 16 Produktionsgesellschaften in den USA und Mexiko einen Umsatz von rund 3,1 Mrd. Euro ein Anteil von 18 Prozent am Konzernumsatz. Zum Jahresende 2013 beschäftigte ZF an den nordamerikanischen Standorten 7.237 Mitarbeiter. Weitere Gesellschaften des Konzerns sind dem Geschäftsbericht 2013, Seite 139 143, zu entnehmen. Standorte In Südamerika verfügt der Konzern über sechs Standorte in Argentinien, Brasilien und Kolumbien. Der Umsatz lag 2013 bei 704 Mio. Euro. Beschäftigt wurden 4.791 Mitarbeiter. Der ZF-Konzern verfügt weltweit über 122 Produktionsgesellschaften in 26 Ländern der Regionen Europa, Nordund Südamerika, Asien-Pazifik sowie über acht Hauptentwicklungsstandorte in Friedrichshafen, Dielingen, Passau, Schweinfurt, Schwäbisch Gmünd (alle Deutschland), Northville/Michigan (USA), Pilsen (Tschechien) und Shanghai (China). Hinzu kommen 33 eigene Servicegesellschaften sowie über 650 Servicepartner weltweit. 2.4 Hauptsitz des Unternehmens Friedrichshafen (Deutschland) Das prozentual größte Wachstum verzeichnete wie im Vorjahr die Region Asien-Pazifik mit einem Plus von 15 Prozent auf 2.998 Mio. Euro. ZF verfügt hier über 37 Standorte in China, Indien, Japan, Südkorea, Australien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Taiwan, Thailand und Vereinigte Arabische Emirate. Hinzu kommen Entwicklungszentren in Shanghai (China) und Tokio (Japan). Die Region wird für ZF immer bedeutender. Der Anteil der Region am Konzernumsatz betrug 18 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten betrug 7.540 Mitarbeiter. Innerhalb der Region zeigte der chinesische Markt die größte Wachstumsdynamik, vor allem im Automobilbereich. Der ZF-Konzern investierte in neue Fertigungsstandorte für Pkw-Achssysteme in Peking und den Ausbau für Pkw-Achsmontage in Shenyang.

STRATEGIE UND ANALYSE UNTERNEHMENSPROFIL FAKTEN ZUM BERICHT GOVERNANCE UND ENGAGEMENT LEISTUNGSINDIKATOREN 7 In Afrika betreibt ZF sechs Produktionsgesellschaften und erwirtschaftete mit 1.283 Mitarbeitern einen Umsatz von 213 Mio. Euro. ZF investiert auch in die globale Marktentwicklung. Besondere Investitionsschwerpunkte waren: Am Standort Saarbrücken wurde in Produktprojekte für die 8-Gang-Automatgetriebe zur Erhöhung der Kapazität auf 2,2 Mio. Stück pro Jahr investiert. Dazu waren auch entsprechende Investitionen in der Wandlerproduktion in Schweinfurt und für die Gusstechnologie in Nürnberg erforderlich. Die Umsetzung weiterer Kapazitätserhöhungen wurde begonnen. Für den Anlauf der 8- und 9-Gang-Automatgetriebe im zweiten Halbjahr 2013 am neuen Standort Gray Court, South Carolina (USA), wurden erneut große Investitionen benötigt. Bisher wurden seit 2011 für den Aufbau dieses neuen Fertigungsstandorts rund 350 Mio. investiert. Kapazitätserweiterungen in ähnlicher Größenordnung sind vorgesehen. Die Investitionen für die in Gray Court (USA) benötigten Drehmomentwandler wurden in Saltillo (Mexiko) getätigt. 2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform Die ZF Friedrichshafen AG ist eine nicht-börsennotierte Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Anteilseigner des Unternehmens sind mit 93,8 Prozent die Zeppelin- Stiftung, die von der Stadt Friedrichshafen verwaltet wird, sowie mit 6,2 Prozent die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung, Lemförde (Deutschland). Belegschaftsaktien werden nicht ausgegeben. Die Zeppelin-Stiftung erhält von ZF jährlich eine Dividende; die Mittel kommen ausschließlich gemeinnützigen und sozialen Zwecken zugute vor allem auf den Feldern Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie Kinder- und Jugendhilfe. Die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung in Lemförde fördert die Aus- und Weiterbildung junger Menschen sowie den Natur- und Landschaftsschutz. Jürgen Ulderup war der Gründer der Lemförder-Gruppe, ein Unternehmen, das heute zum ZF- Konzern gehört. Stadt Friedrichshafen Zeppelin-Stiftung https://www.friedrichshafen.de/unsere-stadt/zeppelin/ zeppelin-stiftung In der Pkw-Fahrwerktechnik wurden große Investitionen bei Achssystemen in den neuen Werken in Peking (China) und Kulim (Malaysia) getätigt. Hinzu kommen Erweiterungen in Shenyang (China) und bei Dämpfungsmodulen in Guadalajara (Mexiko) und in Shanghai (China). Schwerpunkt in der Nutzfahrzeugtechnik war der Ausbau des Standorts für schwere Nutzfahrzeuggetriebe bei ZF Kama in Naberezhnye Chelny (Russland). Im Geschäftsfeld Elektronische Systeme standen die Serienvorbereitungen für neue Produkte, insbesondere Elektronische Steuergeräte für Anwendungen in Pkw, Nkw und Arbeitsmaschinen, im Vordergrund. Dazu gehören auch die elektronischen Steuergeräte für die 8- und 9-Gang-Automatgetriebe in Juárez (Mexiko) zur Lieferung nach Gray Court (USA). Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung http://www.ulderupstiftung.de/ 2.7 Bediente Märkte Siehe Punkt 2.5 2.8 Größe der berichtenden Organisation ZF erzielte 2013 mit seinem Portfolio von mehreren Tausend Produkten in circa 80 unterschiedlichen Produktgruppen einen Umsatz von 16,8 Mrd. Euro (2012: 15,5 Mrd. Euro). Zum Jahresende waren im Unternehmen 72.643 Mitarbeiter beschäftigt (2012*: 68.406). Weitere Angaben sind dem Geschäftsbericht 2013 (Seite 52 f., 56, 59) zu entnehmen. 2.9 Wichtige Veränderungen im Berichtszeitraum Siehe Punkt 2.3 * Ab 2012 ohne ZF Lenksysteme GmbH

8 2.10 Auszeichnungen im Berichtszeitraum GM verleiht dem ZF-Standort Dingley (Melbourne) den Quality Excellence Award. Mit dieser Auszeichnung würdigt GM die Lieferanten, die in den vergangenen zwölf Monaten durch höchste Qualität überzeugt haben. ZF behauptet Spitzenplatz der Vorjahre in den Leserwahlen der Auto Bild, auto motor und sport sowie der Auto Zeitung. Nach Ansicht der Leser dieser großen deutschen Automobilmagazine ist ZF die mit Abstand beste Getriebemarke für Pkw. Mit teils deutlichem Vorsprung behauptet ZF damit auch 2013 seine Spitzenplätze in der Kategorie Getriebe. ZF erneut unter den Top Ten der deutschen Patentstatistik. Im Jahr 2012 meldete ZF exakt 740 Patente an. Das bedeutet eine Steigerung um rund zehn Prozent gegenüber 2011 und erneut eine Top Ten-Position in der Jahresstatistik des Deutschen Patent- und Markenamts. Automotive INNOVATIONS Award 2013: Bei der achten Auflage des Automotive INNOVATIONS Award erhielt ZF die Auszeichnung in der Kategorie Chassis. Im Fokus des Awards stehen Innovationen, die einen spürbaren zusätzlichen Kundennutzen bieten und sich von vorangegangenen Neuerungen unterscheiden. Doppelter Erfolg für ZF bei der Leserwahl die besten Nutzfahrzeuge und Marken : Bei der Leserwahl des ETM-Verlags konnte ZF einen zweifachen Erfolg verbuchen. Zum neunten Mal in Folge nahm der Technologiekonzern den Spitzenplatz in der Produktgruppe Nutzfahrzeuggetriebe ein. Auch in der Kategorie Retarder kam der ZF-Intarder auf den Spitzenplatz. ZF gewinnt mit Getriebe TraXon den Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit 2014. Mit dem modularen Getriebesystem TraXon für schwere Lkw sicherte sich ZF den Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit 2014 in der Kategorie Nutzfahrzeugkomponenten. Von einer Expertenjury erhielt die Produktinnovation Bestnoten in den Wertungskriterien Ökonomie, Ökologie und Soziale Verantwortung. Landmaschinen des Jahres 2014 mit ZF-Technik: Am Rande der Agritechnica, der weltweit größten Messe für Landtechnik, zeichnete der Deutsche Landwirtschaftsverlag die besten Maschinen des Jahres 2014 aus. Vier der sechs prämierten Traktoren sind mit Technik von ZF ausgestattet. Einer von ihnen erhielt zudem den Titel Innovation des Jahres.

STRATEGIE UND ANALYSE UNTERNEHMENSPROFIL FAKTEN ZUM BERICHT GOVERNANCE UND ENGAGEMENT LEISTUNGSINDIKATOREN 9 Fakten zum Bericht 3.1 Berichtszeitraum Geschäftsjahr 2013 (entspricht dem Kalenderjahr 2013). 3.2 Veröffentlichung des letzten Berichts Mai 2013 3.7 Beschränkungen des Umfangs oder der Grenzen des Berichts Keine 3.8 Grundlage für die Berichterstattung über Tochtergesellschaften und Joint Ventures Siehe Punkt 3.6 3.3 Berichtszyklus Der Nachhaltigkeitsbericht erscheint jährlich. 3.4 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht Christine Betz ZF Friedrichhafen AG Corporate Compliance/Sustainability Graf-von-Soden-Platz 1 88038 Friedrichshafen Tel: +49 7541 77-907697 E-Mail: christine.betz@zf.com 3.5 Vorgehensweise bei der Bestimmung des Berichtsinhalts Bei der Bestimmung der Berichtsinhalte hat sich ZF an den Leitlinien der Global Reporting Initiative orientiert sowie an den im Vorfeld der Berichterstattung für 2012 durchgeführten Interviews mit wichtigen Stakeholdern. Wichtige Hinweise gaben vor allem auch Fragebögen an die Kunden von ZF. In der Regel sind es vor allem die großen Automobilhersteller, die im Rahmen ihres Lieferantenmanagements von ZF umfassende Angaben zu sozialen und ökologischen Belangen erfragen. Für den nächsten Berichtszyklus plant ZF die Durchführung einer systematischen Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen der Umstellung der Berichterstattung auf GRI G4. 3.6 Berichtsgrenzen Die Aussagen im vorliegenden Bericht des ZF-Konzerns beziehen sich auf alle Zentralressorts im Konzern, alle Divisionen und die eigenständigen Geschäftsfelder Elektronische Systeme und ZF Services 3.9 Erhebungsmethoden und Grundlagen der Datenerfassung Daten zum betrieblichen Umweltschutz werden seit 2000 im Rahmen des Umweltmanagements weltweit systematisch erhoben. Mitarbeiterdaten werden seit 2013 international durch Abfragen bei den Standorten erhoben. Des Weiteren nutzt ZF bestehende Strukturen in Bereichen wie dem Controlling, der Arbeitssicherheit und der Materialwirtschaft, um Daten zu erheben. 3.10 Änderungen gegenüber früheren Berichten hinsichtlich neuer Darstellungen und Interpretationen Keine 3.11 Änderungen gegenüber früheren Berichten hinsichtlich Themen, Umfang, Messmethoden Bisher wurde die ZF Lenksysteme GmbH ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Robert Bosch GmbH mit seinen Tochterunternehmen im Wege der Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss der ZF Friedrichshafen AG einbezogen. Seit dem 1. Januar 2013 bilanziert ZF den Teilkonzern unter Anwendung der Equity-Methode, wodurch sich die Darstellung der Ertrags-, Vermögensund Finanzlage des ZF-Konzerns erheblich verändert hat. Der Ergebnisanteil der ZF Lenksysteme GmbH ist nunmehr im Finanzergebnis enthalten. Da die Methodenänderung retrospektiv durchgeführt wurde, basieren die Vergleichswerte auf den angepassten Vorjahreszahlen. Die Angaben zu Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Gesundheit, Compliance und Materialwirtschaft schlossen bereits im letzten Bericht die ZF Lenksysteme GmbH nicht mit ein. 3.12 Index nach GRI Siehe Seite 53 ff 3.13 Externe Prüfung der Berichtsaussagen Keine

10 Governance und Engagement 4.1 Führungsstruktur Die ZF Friedrichshafen AG ist eine nicht-börsennotierte Aktiengesellschaft mit zwei Stiftungen als Aktionären. Sie unterliegt als AG dennoch dem deutschen Aktiengesetz, das ein duales Führungssystem, bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat, vorschreibt. Die Führung der ZF Friedrichshafen AG erfolgt durch den Vorstand, der das Unternehmen leitet, und den Aufsichtsrat, der den Vorstand überwacht. Zu Beginn des Jahres 2013 wurde ein neues Vorstandskonzept eingeführt mit dem maßgeblichen Ziel, die Arbeit des Vorstands stärker strategisch auszurichten sowie die Vernetzung und Zusammenarbeit im Konzern zu intensivieren. Neben der Verkleinerung des Vorstands von acht auf sechs Mitglieder wurde die bisherige Trennung von Divisions-und Ressortverantwortung aufgehoben. Operative Themen der Divisionen und Geschäftsfelder werden überwiegend in den Divisionen bearbeitet. Die Überwachung des Vorstands durch den mit 20 Mitgliedern paritätisch besetzten Aufsichtsrat wird durch einen Präsidialausschuss und einen Prüfungsausschuss unterstützt, die sich beide aus Mitgliedern des Aufsichtsrats zusammensetzen. ZF ist im Sinne einer Matrixorganisation aufgebaut, die die konzernweite Zuständigkeit der Ressorts mit der weltweiten Geschäftsverantwortung der Divisionen und Geschäftsfelder verbindet. Die Zentralbereiche des ZF- Konzerns werden von den sechs Vorstandsmitgliedern geführt. Den Mitgliedern des Vorstands sind die vier Divisionen für das Geschäft in der Pkw-Antriebstechnik, Pkw-Fahrwerktechnik, Nutzfahrzeugtechnik und Industrietechnik zugeordnet. Die Divisionen umfassen die für die jeweilige Branche relevanten Geschäftsfelder mit Ausnahme der Geschäftsfelder Elektronische Systeme und ZF Services. Diese sind direkt Mitgliedern des Vorstands zugeordnet. Gleiches gilt für die Zuständigkeit bezüglich der Regionen Nordamerika, Südamerika und Asien-Pazifik. Im Jahr 2007 hat sich ZF einen eigenen Corporate Governance Kodex gegeben, der sich eng an die Bestimmungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) anlehnt, den Besonderheiten von ZF als nicht-börsennotiertem Stiftungsunternehmen aber stärker Rechnung trägt. Weiterentwicklungen des DCGK werden kontinuierlich hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf den ZF Corporate Governance Kodex überprüft. Das Nominierungs- und Auswahlverfahren für das höchste Kontrollorgan und dessen Komitees basieren ebenfalls auf dem ZF Corporate Governance Kodex. Darüber hinaus wird über den Präsidialausschuss die ordnungsgemäße Diskussion von Personalia und strategischen Themen sichergestellt. Zusätzlich sorgt der Prüfungsausschuss für die ordnungsgemäße Diskussion des Jahresabschlusses sowie der Themen aus Compliance, Revision und Planung. Im Aufsichtsrat sind gegenwärtig zwei von zehn Mitgliedern Frauen. Drei Mitglieder der Arbeitgeberseite sowie ein Mitglied der Arbeitnehmerseite sind internationaler Herkunft. Die Bestellperiode für die Mitglieder des Aufsichtsrats von maximal fünf Jahren gewährleistet die Unabhängigkeit des Kontrollgremiums. 4.2 Unabhängigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Prof. Dr. Giorgio Behr (Buchberg, Schweiz), Präsident und Inhaber der BBC Group (Villmergen, Schweiz). Gemäß dem ZF Corporate Governance Kodex gilt, dass jedes Aufsichtsratsmitglied Interessenkonflikte, insbesondere solche, die auf Grund einer Beratung oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern entstehen können, gegenüber dem Aufsichtsrat offenzulegen hat. Entsprechendes gilt im Falle einer Beratung bei wesentlichen Wettbewerbern. Jedes Mitglied des ZF-Aufsichtsrats ist dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Es darf bei seinen Entscheidungen weder persönliche Interessen verfolgen noch Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Außerdem hat das Aufsichtsratsmitglied über vertrauliche Angelegenheiten von ZF, die ihm durch seine Tätigkeit bekannt geworden sind, Stillschweigen zu bewahren. Dies gilt auch nach dem Ausscheiden aus seinem Amt. Berater- und sonstige Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds von ZF mit dem Unternehmen bedürfen der Zustimmung

STRATEGIE UND ANALYSE UNTERNEHMENSPROFIL FAKTEN ZUM BERICHT GOVERNANCE UND ENGAGEMENT LEISTUNGSINDIKATOREN 11 des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat hielt im Jahr 2013 fünf Sitzungen ab. Die durchschnittliche Teilnehmerquote betrug 97 Prozent. Für weitere Informationen vgl. Geschäftsbericht 2013 (Bericht des Aufsichtsrats), Seite 6 ff. 4.3 Höchstes Leitungsorgan bei Unternehmen ohne Aufsichtsrat Nicht relevant, da Aktiengesellschaft. 4.4 Verfahren für den Dialog zwischen Aktionären und Mitarbeitern mit dem Vorstand/Aufsichtsrat Gemäß Punkt 4.1 des ZF Corporate Governance Kodex sorgt der Vorstand für eine zeitnahe Information der Aktionäre. Soweit diese im Aufsichtsrat vertreten sind, ist die Informationspflicht durch die Berichte, wie sie im Corporate Governance Kodex unter Nummer 1.2. vorgesehen sind, erfüllt. Bei ZF sind gemäß dem deutschen Mitbestimmungsrecht die Hälfte der 20 Aufsichtsratsmitglieder Vertreter der Arbeitnehmer. Der Vorstand steht im regelmäßigen Austausch mit dem Gesamtbetriebsrat. Das gilt auch für den europäischen Betriebsrat, der seit 2000 besteht. 4.5 Zusammenhang zwischen der Vorstandsvergütung und der Unternehmensleistung Laut ZF Corporate Governance Kodex sollen die Vorstandsmitglieder für ihre Leistung angemessen vergütet werden. Basis für die Beurteilung sind insbesondere die Aufgaben und Leistungen, die wirtschaftliche Lage, der langfristige Erfolg sowie die Zukunftsaussichten von ZF unter Berücksichtigung ihres Vergleichsumfelds. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder umfasst fixe und variable Bestandteile. Sie müssen für sich und insgesamt angemessen sein. Die variablen Vergütungsteile enthalten Erfolgskomponenten und gegebenenfalls Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter unter Berücksichtigung individueller Zielvereinbarungen. 4.6 Verfahren zur Vermeidung von Interessenkonflikten Das im Jahr 2008 eingeführte Compliance Management System wurde im Berichtsjahr weiter optimiert. Corporate Compliance wurde neu strukturiert und um wesentliche Bereiche erweitert. Ebenfalls erfolgte eine Umgliederung der Abteilung in das neue Konzernressort Governance. Zum 1. Mai 2013 wurde Herr Bernhard Günther zum Chief Compliance Officer ernannt. Das ZF Compliance Management System befasst sich schwerpunktmäßig mit den Themen Antikorruption und Kartellrecht und legt den Fokus auf Maßnahmen zur Prävention, aber auch der Aufklärung und der Reaktion. Im Berichtsjahr wurde der Verhaltenskodex, der seit 2009 verbindlich für alle Mitarbeiter inklusive Vorstand gilt, überarbeitet. Im Verhaltenskodex ist festgelegt, dass Entscheidungen im Konzern nur auf Basis sachgerechter Erwägungen und im Interesse des Unternehmens getroffen werden. Wir achten darauf, bereits den Anschein sachfremder Erwägungen zu vermeiden. Wir erwarten von unseren Mitarbeitern, dass sie unter allen Umständen objektiv bleiben und darauf achten, dass ihr Urteil nicht durch persönliche oder familiäre Interessen beeinflusst wird. Alle Mitarbeiter müssen Situationen, in denen persönliche Interessen mit den Interessen von ZF kollidieren könnten, umgehend offenlegen und mit ihrem zuständigen Vorgesetzten geeignete Maßnahmen ergreifen, um den Interessenkonflikt zu vermeiden oder aufzulösen. Darüber hinaus dürfen Nebentätigkeiten und (Kapital-) Beteiligungen bei einem nicht zu ZF gehörenden Unternehmen oder einer anderen Organisation nicht den Interessen von ZF zuwiderlaufen. Sie bedürfen gemäß den arbeitsrechtlichen Regelungen einer Offenlegung bzw. Genehmigung. Der Aufsichtsrat wacht darüber, dass diese Festlegungen vom Vorstand eingehalten werden. Der im Berichtsjahr erstellte Geschäftspartnerkodex verpflichtet Geschäftspartner ebenfalls auf das Transparenzprinzip und die Vermeidung von Interessenkonflikten. Darüber hinaus beinhaltet der Geschäftspartnerkodex den dezidierten Hinweis auf die ZF Trustline, die im Oktober 2013 eingeführt wurde. Bei der ZF Trustline handelt es sich um ein elektronisches Hinweisgebersystem, das dazu dient, potenzielle Compliance-Verstöße aufzuklären. 2013 hat ZF systematisch begonnen, weltweit Transparenz über alle Mitgliedschaften in Verbänden, Vereinen und Handelskammern herzustellen und

12 deren Relevanz zu prüfen. Vorrangiges Ziel hierbei ist es, einen gemeinsamen Werterahmen zu schaffen, der im gesamten ZF-Konzern kommuniziert und gelebt wird. Darüber hinaus trägt die direkte Abstimmung mit den ZF-Mitarbeitern und die steigende Transparenz zu einem werteorientierten Verständnis, auch hinsichtlich der Compliance-Faktoren, bei. Zur Vermeidung von Interessenkonflikten beim Aufsichtsrat siehe auch Punkt 4.2. 4.9 Verfahren zur Steuerung und Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung auf Vorstandsebene Die Gesamtverantwortung für Nachhaltigkeit obliegt dem Vorstand der ZF Friedrichshafen AG (Konzern); er beschließt die konzernweit geltenden Richtlinien und Standards. Organisatorisch ist das Thema Nachhaltigkeit als Teil der Corporate Compliance-Aufgabe dem Vorstand Governance zugeordnet. Im Berichtzeitraum wurde Nachhaltigkeit als Stabsabteilung formal etabliert. Diese ist verantwortlich für die 4.7 Qualifikation und Expertise der Leitungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden von der Hauptversammlung gemäß ihrer Expertise und Qualifikation zur Beratung, Überwachung und Kontrolle des Vorstands gewählt. Der Aufsichtsratsvorsitzende erteilt dem Abschlussprüfer den Prüfungsauftrag und trifft mit ihm die Honorarvereinbarung. Außerdem vereinbart er, dass der Abschlussprüfer ihn über wesentliche Feststellungen und Vorkommnisse während der Prüfung unverzüglich informiert. Das gilt auch für zentrale Aspekte eines vorausschauenden Risikomanagements und einer nachhaltigen Unternehmensführung. Der Vorstand befasst sich in seinen Sitzungen regelmäßig mit Fragen zur Compliance, des Risikomanagements, der Personalentwicklung, des Umweltschutzes, der Sicherheit, der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes und lässt sich dazu vom Chief Compliance Officer sowie von den Leitern Personal, Gesundheitswesen sowie Arbeitssicherheit, Unternehmenssicherheit, Umweltschutz berichten und beraten. 4.8 Leitbild, Unternehmenswerte und Verhaltenskodizes Für alle Mitarbeiter des ZF-Konzerns gelten weltweit als verbindlich: Unternehmensleitlinien Give me 5, 2011 Corporate Governance Kodex, 2007 Verhaltenskodex, 2008 (2014 überarbeitet) Grundsätze sozialer Verantwortung, 2011 Umwelt- und Energiepolitik, Version 2012 Arbeits- und Gesundheitspolitik, 2013 Corporate Statement, 2013 Koordination der Themen, Funktion als zentraler Ansprechpartner intern und extern, Zusammenarbeit mit der internen und externen Kommunikation, Vertretung des Unternehmens in Veranstaltungen und nachhaltigkeitsrelevanten Mitgliedschaften wie UN Global Compact, regelmäßige Berichterstattung an den verantwortlichen Vorstand, externe Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie den Stakeholder-Dialog. Der Vorstand des Ressorts Governance leitet den regelmäßigen Lenkungskreis Nachhaltigkeit. Er setzt sich aus Verantwortlichen der Ressortfunktionen Compliance, Kommunikation, Personal, Diversity, Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheit, Markt, Produktion, Materialwirtschaft sowie Forschung und Entwicklung zusammen. Der Lenkungskreis tritt vierteljährlich zusammen. Er setzt im Wesentlichen den Rahmen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung und erarbeitet Empfehlungen an den Vorstand. Auf Konzernebene tätig sind unter anderem Abteilungen für das Personalwesen, Diversity, das Gesundheitswesen sowie Arbeitssicherheit, Unternehmenssicherheit, Umweltschutz. Diese Abteilungen sind im Vorstandsressort Personal verortet. Der zuständige Vorstand bereitet auch die entsprechenden Konzernrichtlinien vor und koordiniert das Beauftragtensystem im Konzern. Innerhalb der vier Divisionen bzw. der Geschäftsfelder Elektronische Systeme und ZF Services werden Gesundheits-, Sicher-

STRATEGIE UND ANALYSE UNTERNEHMENSPROFIL FAKTEN ZUM BERICHT GOVERNANCE UND ENGAGEMENT LEISTUNGSINDIKATOREN 13 heits- und Umweltanforderungen gemäß Konzernstandards mit Unterstützung von Beauftragten an den Standorten und in den Divisionen bzw. Regionen umgesetzt. Zur unternehmensübergreifenden Koordination relevanter Themen hat der Vorstand Councils und Committees eingerichtet. Die Councils setzen sich aus Vertretern der Zentralfunktionen, der Regionen und der Divisionen zusammen. In der Regel tagen sie zwei Mal jährlich unter Beteiligung der zuständigen Vorstände. Folgende Councils waren Ende 2013 bei ZF eingerichtet: CFO Council, HR Council, HSSE Council, Product Council, Production Council, Quality Management Council, Material Management Council und Market Council. Ergänzend zu den Councils bestehen zu den einzelnen Themenbereichen weitere Committees und Expert Teams, die an die Councils berichten. 4.10 Verfahren zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung des Vorstands Siehe Punkt 4.5 4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips Die konzernweite einheitliche Berichterstattung zur Früherkennung und Bewältigung bestandsgefährdender Risiken an den Vorstand und den Aufsichtsrat von ZF regelt eine Konzernrichtlinie. Alle Elemente des Risikomanagements sind in einem Risikomanagementsystem zusammengefasst. Dieses ist nicht nur auf die Erfüllung rechtlicher Erfordernisse ausgerichtet, es soll auch zur Wertsteigerung des Unternehmens beitragen, indem es Risikopotenziale und ihre Eintrittswahrscheinlichkeit reduziert. Von den Zentralabteilungen und dezentralen Berichtseinheiten werden alle Risiken gemeldet, die Schwellenwerte hinsichtlich Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit überschreiten. Alle Divisionen bis hin zu den einzelnen Gesellschaften sind gemäß der Richtlinie für die Umsetzung eines funktionierenden Risikomanagementprozesses (Risikoidentifikation, Risikobewertung, Risikomanagement, Berichterstattung, Überwachung/Prüfung) verantwortlich. Dies erfolgt in Abstimmung mit den jeweiligen zentralen Ressortfunktionen. Die Verantwortung für das Risikomanagementsystem auf Konzernebene liegt beim Konzern-Controlling. Daneben gibt es im ZF-Konzern weitere Instrumente, die zur Früherkennung herangezogen werden, beispielsweise Monatsberichte, Strategische und Operative Planung, Berichte der Fachbereiche (Qualität, Materialwirtschaft, Markt, Compliance etc.), Standard-Audits der Konzernrevision und Zertifizierungen nach den Normen der International Organization for Standardization (ISO). Außerdem besteht eine Vielzahl von Informationssystemen und Instrumenten, die auf spezifische Risikofelder, wie Umwelt, Qualität, Finanzstatus, Markt (Kunden, Lieferanten/Materialwirtschaft) und Wettbewerbslage ausgerichtet sind. Wesentliche Aufgaben im Sinne des Risikomanagements nehmen auch die bestehenden zentralen Ressortfunktionen wahr. Im Vorfeld von Bauprojekten werden die Standorte auf mögliche Altlasten geprüft, bei Akquisitionen werden mögliche Umweltrisiken der Projekte anhand einer Umwelt-Due-Diligence ermittelt. 4.12 Unterstützung von externen Standards, Vereinbarungen und Initiativen ZF hat zum 1. Mai 2012 den Global Compact der Vereinten Nationen unterzeichnet und sich damit zur Einhaltung und Förderung seiner zehn Prinzipien verpflichtet. Seit dem Beitritt ist ZF auch Mitglied des Deutschen Global Compact-Netzwerks und beteiligt sich am Austausch unter den Mitgliedsunternehmen. 4.13 Mitgliedschaften in Verbänden und Interessengruppen Der ZF-Konzern und seine Teilunternehmen sind in einer Vielzahl von Verbänden und Interessenvertretungen engagiert. Die folgende Auflistung stellt eine repräsentative Auswahl dar. Arbeitgeberverband Südwestmetall http://www.suedwestmetall.de/ Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.v. (BDLI) http://www.bdli.de Mitglied ist die ZF Luftfahrttechnik GmbH, Kassel-Calden.

14 Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.v. (BME) http://www.bme.de/ Carbon Composites e.v. http://www.carbon-composites.eu/ Compliance Netzwerk e.v. http://www.netzwerk-compliance.de Deutsches Global Compact-Netzwerk http://www.globalcompact.de/ Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee http://www.konstanz.ihk.de/ Industrie- und Handelskammer Oberschwaben, Weingarten, http://www.weingarten.ihk.de Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (als Zustifter) http://www.stiftung-evz.de Verband der Automobilindustrie e.v. (VDA) http://www.vda.de Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.v, (VDMA) http://www.vdma.org Verein Deutscher Ingenieure e.v. (VDI) Bodensee-Bezirksverein (als förderndes Mitglied) http://www.vdi.de/8078.0.html Wissenswerkstatt Friedrichshafen e.v. (als Träger) http://www.wiwe-fn.de Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.v. https://www.kfzgewerbe.de/ Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.v. (ZVEI) http://www.zvei.org Mitglied ist das Werk Auerbach, Geschäftsfeld Elektronische Systeme European Association of Automotive Suppliers (CLEPA) http://www.clepa.eu Stakeholder-Dialog 4.14 Liste der einbezogenen Stakeholder-Gruppen Als wesentliche Stakeholder gelten bei ZF die Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten, außerdem die Eigner des Unternehmens, Behörden, Gewerkschaften, Verbände, Medien und Politik sowie Geschäftspartner und die Anwohner an den Standorten. Eine immer wichtigere Gruppe werden potenzielle Nachwuchskräfte, weshalb Schulen, Berufsschulen, Fachhochschulen, Universitäten und wissenschaftliche Institute auf der Liste der einzubeziehenden Stakeholder-Gruppen ganz oben stehen. Mit überregionalen Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die ökologische und soziale Anliegen vertreten, ist ZF als B2B-Unternehmen bislang nur selten direkt in Berührung gekommen. Sie gehören allerdings ebenso wie die lokalen Umweltinitiativen, die oft in direktem Austausch mit den Standortleitungen stehen, zu den Stakeholder-Gruppen, die wir als wichtig erachten. 4.15 Vorgehensweise zur Identifizierung der Stakeholder Wer nachhaltig handelt, sollte die Interessen seiner Stakeholder kennen. Im ersten Schritt wurde mit relevanten Stakeholdern ein Dialog begonnen, um die Bedeutung verschiedener Nachhaltigkeitsthemen aus externer und interner Sicht zu identifizieren. Eine Analyse der Ergebnisse einer ersten Stakeholder-Befragung gab Orientierung, welche Themen zu berücksichtigen sind und was getan werden muss, um das Vertrauen der Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten und der Gesellschaft langfristig zu erhalten. Im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse für die Berichterstattung nach den GRI-G4- Leitlinien wurde 2014 darüber hinaus damit begonnen, Stakeholderinteressen systematisch in die Festlegung von Handlungsschwerpunkten im Bereich Nachhaltigkeit einzubeziehen. 4.16 Ansätze des Stakeholder-Dialogs ZF steht in regelmäßigem Austausch mit seinen Stakeholdern über die Mitgliedschaften in Verbänden, dem deutschen Global Compact Netzwerk, über persönliche Kontakte mit Anwohnern an den Standorten, mit den Medien, mit Kunden und Lieferanten in direkten Gesprächen sowie durch Befragungen unter anderem zum

STRATEGIE UND ANALYSE UNTERNEHMENSPROFIL FAKTEN ZUM BERICHT GOVERNANCE UND ENGAGEMENT LEISTUNGSINDIKATOREN 15 Formen der Stakeholderkommunikation (Gruppen und Medien) Mitarbeiter Potenzielle Mitarbeiter Kunden Lieferanten und Partner Politik, Verbände, Interessengruppen Bildungseinrichtungen Presse und Medien Standortgemeinden Ehemalige Mitarbeiter Endkunden Mitarbeiterzeitung we move, Intranet, Internet, Interne Kommunikationskampagnen wie Jahr der Energie, ZF-Familientag, Wanderausstellung Soziales/ZF hilft Hochschulkooperationen, Geschäftsbericht, Unternehmensreport, Unternehmensmagazin Drive, ZF-Website, Messebeteiligungen, Social Media, Anzeigen Geschäftsbericht, Unternehmensreport, Unternehmensmagazin Drive, ZF-Website, Broschüren, Anzeigen, Kundentage, Messebeteiligungen Geschäftsbericht, Unternehmensreport, Unternehmensmagazin Drive, ZF-Website, Messebeteiligungen, Anzeigen, Lieferantentage, Broschüre Kernstrategie Einkauf Geschäftsbericht, Unternehmensreport, ZF-Website, persönliche Gespräche Hochschulkooperationen, Geschäftsbericht, Unternehmensreport, ZF-Website, Messebeteiligungen, Anzeigen Geschäftsbericht, Unternehmensreport, ZF-Website, Unternehmensmagazin Drive, Pressemitteilungen, Pressekonferenzen ZF-Familientag, Presse, ZF-Website, Anzeigen, Sponsoring, regionale Messen wie die Internationale Bodenseeausstellung (IBO) Unternehmensmagazin Drive, ZF-Familientag, Internationale Bodenseeausstellung (IBO), ZF-Website, ZF Rentner-Verein Geschäftsbericht, Unternehmensreport, Messen wie IAA, NAIAS, Unternehmensmagazin Drive, ZF-Website, Broschüren, Anzeigen, Social Media Thema Nachhaltigkeit, mit den Mitarbeitern über den Betriebsrat, interne Veranstaltungen und die Medien des Konzerns. 4.17 Stellungnahme zu zentralen Anliegen der Stakeholder Die Erwartungen und Anforderungen, die an ZF herangetragen werden, sind im Kern immer ähnlich: Sie beziehen sich darauf, nach Recht und Gesetz zu handeln, exzellente und effiziente Produkte für die Kunden zu entwickeln und Verantwortung zu beweisen für Mitarbeiter, Umwelt und in zunehmenden Maße in der Lieferkette. Besonders wichtig sind uns zudem die Anforderungen des Nachwuchses, die sich in Fragen nach Werten, Zukunftsorientierung, Entwicklungschancen und Arbeitsbedingungen niederschlagen. Auch sie wollen wir mit diesem Bericht beantworten. Im Rahmen unserer aktiven Mitgliedschaft im Ausschuss für Umweltmanagement beim VDA sowie in zugeordneten Arbeitsgruppen, wie beispielsweise zu Energiemanagement oder Gefahrstoffen, haben wir uns am Austausch zu aktuellen Themen und Entwicklungen beteiligt. 2013 wurden beispielsweise auf Initiative von ZF Ziele, Herangehensweisen und Maßnahmen von Herstellern und Zulieferern bei der Verringerung von CO 2 -Emissionen diskutiert.

16 Ökonomische Leistungsindikatoren Managementansatz Zusammenarbeit mit unserer Lieferantenbasis, die die hohe Qualität der Produkte und die Liefertreue von ZF sichert. Unabhängigkeit und finanzielle Solidität sind die Grundlagen unseres Unternehmenserfolgs. Unsere Ertragskraft ermöglicht die notwendigen Investitionen in neue Produkte, Technologien und Märkte. So sichern wir die Zukunft unseres Unternehmens im Interesse unserer Kunden, Marktpartner, Mitarbeiter und Eigentümer. Die Sicherstellung der finanziellen Unabhängigkeit des ZF-Konzerns steht im Mittelpunkt der ZF-Finanzstrategie. Besonders in starken Wachstumsjahren mit hoher Investitions- und Entwicklungstätigkeit stellt dies eine Herausforderung dar, da aufgrund der Gesellschafterstruktur des ZF-Konzerns die Außenfinanzierung des Eigenkapitals nur begrenzt möglich ist. ZF richtet sich in seinem Wirtschaften an globalen Megatrends aus. Zentral sind dabei aus Gründen der Energieeffizienz und des Klimaschutzes die Verbrauchsund Emissionsreduzierung von Antrieben, aber auch gesellschaftliche Trends wie die steigende Mobilität und Urbanisierung, der demografische Wandel sowie die zunehmende Regulierung und die allgemeine Globalisierung der Märkte. Die Internationalisierung des Unternehmens schreitet weiter voran. Schon in den vergangenen Jahren folgte ZF mit seinen Standorten den Herstellern in neue Märkte bzw. bereitete sich auf neue Kunden in Wachstumsmärkten vor. Seit einiger Zeit stagniert der Absatz von Fahrzeugen in Europa, während insbesondere Nord- und Südamerika, China und andere Schwellenländer zu den zentralen und vielversprechenden Wachstumsmärkten für die Automobilbranche geworden sind. Zugleich wissen wir, dass wirtschaftliches Wachstum in hohem Maße von der Zufriedenheit der Kunden und damit von der Qualität der Produkte sowie der grundsätzlichen Akzeptanz des unternehmerischen Handelns in der Gesellschaft und im direkten Umfeld abhängt. Eine hohe Bedeutung kommt der Materialwirtschaft zu als Basis für eine vertrauensvolle und zuverlässige ZF hat im vergangenen Jahr den Strategieprozess ZF 2025 gestartet. Ziel ist es, das Unternehmen in der langfristigen Perspektive wettbewerbsfähig zu halten. Abgeleitet von Megatrends und deren Implikationen für ZF wurden vom Vorstand Top-Ziele definiert, die im Rahmen des neuen Strategieprozesses in der Matrixorganisation von den Divisionen, Geschäftsfeldern und Ressorts weiter konkretisiert werden. Ziel ist es, bis Ende 2014 eine belastbare Langfristperspektive aufgebaut zu haben, unterfüttert mit strategischen Initiativen und Maßnahmen, die den Rahmen für die weiteren Planungsanlässe des Konzerns (operative und strategische Planung) bilden werden. Richtlinien und Organisation Zur Steuerung der finanziellen Unabhängigkeit wurde 2012 das bestehende ZF-Steuerungssystem mit den Top- Kennzahlen Operatives Ergebnis, ROCE (Return on Capital Employed) und ZF-Wertbeitrag um finanzorientierte Elemente erweitert. Besonders der inhaltlich neu definierten Top-Kennzahl Free-Cash-Flow sowie der Bruttomarge kommt zukünftig eine stärkere Bedeutung in Bezug auf die Steuerung in allen Organisationseinheiten zu. Die Einführung weiterer liquiditätsorientierter Kennzahlen, unter anderem im Bereich des Working Capital, sowie Ergänzungen im Berichtswesen runden die Überarbeitung des betriebswirtschaftlichen Steuerungskonzepts ab. Mit der ZF Advanced Procurement Strategy (APS 25) trägt die Materialwirtschaft zur Erreichung der wirtschaftlichen Konzernziele bei. Im Rahmen ihrer Zielsetzung, die gesamte Wertschöpfungskette auf Exzellenz auszurichten, verfolgt sie drei Teilziele: Steigerung des ROCE, Total Quality Management und Standardisierung. Bestandteil von APS 25 ist auch die Integration von Nachhaltigkeit in das Lieferantenmanagement, das die rund 3.500 Zulieferer von Produktionsmaterial auf unseren Verhaltenskodex verpflichtet und mit einem Self Assessment startet.

STRATEGIE UND ANALYSE UNTERNEHMENSPROFIL FAKTEN ZUM BERICHT GOVERNANCE UND ENGAGEMENT LEISTUNGSINDIKATOREN Ökonomische Leistungsindikatoren 17 Wirtschaftliche Leistung EC1: Angaben zum wirtschaftlichen Ertrag Das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag 2013 bei 1.703 Millionen Euro (2012: 1.531 Mio. Euro). Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, ein Rückgrat unseres Unternehmens, lagen 2013 bei 836 Millionen Euro (2012: 770 Mio. Euro.). Damit lag der Anteil am Gesamtumsatz bei 5 Prozent; die Zielgröße wurde somit erreicht. Die Finanzierung des Wachstums im Jahr 2013 konnte durch einen Mix an unterschiedlichen Finanzierungsmitteln bewältigt werden. Neben der Innenfinanzierung und der Verwendung verfügbarer liquider Mittel wurde auch auf Fremdfinanzierung zurückgegriffen. Neben den beiden Basisfinanzierungen Konsortialdarlehen und Schuldscheindarlehen wurde 2013 ein KfW-Förderdarlehen aus dem Umwelt- und Energieeffizienzprogramm neu aufgenommen. ZF verpflichtet sich hierbei zur Unterschreitung strenger Umwelt- und Klimaschutz- Mindeststandards gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) beim Bau der neuen Konzernzentrale ZF Forum. Die weitere Diversifizierung der Finanzierungsmaßnahmen unterstützt und sichert das strategische Ziel, die finanzielle Unabhängigkeit des ZF-Konzerns jederzeit sicher zu stellen. Die Erreichung dieses Ziels wird auf monatlicher Basis überprüft (siehe des Weiteren Punkte EC8 und EC9 sowie den Geschäftsbericht 2013, Seite 74 und 104). EC2: Finanzielle Folgen, Risiken und Chancen des Klimawandels ZF ist vom Klimawandel mittelbar betroffen durch daraus resultierende Regulierungen und Kundenanforderungen bezüglich Energieeinsparung und CO 2 -Reduktion. Wir diskutieren nicht darüber, ob und in welchem Umfang es eine menschengemachte Veränderung des Weltklimas gibt. Allein die Möglichkeit und vorhandene Indizien sowie die sich verschärfenden internationalen gesetzlichen Regelungen sind Anlass genug, unserer Verantwortung gerecht zu werden und unseren Beitrag zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs und damit des CO 2 - Ausstoßes zu leisten. Als mögliche Risiken, die aus einer verschärften Gesetzgebung resultieren könnten, sehen wir strengere Auflagen in der Anlagengenehmigung sowie bei der Einhaltung von Emissionsgrenzwerten an den Standorten, da sie unter Umständen zu Nachrüstungsbedarf führen. Eine Ausweitung von Berichtspflichten könnte zudem zu höherem Reporting-Aufwand führen. Schließlich sind mit zunehmenden Extremwetterlagen und Naturkatastrophen angemessene Vorsorgemaßnahmen zu treffen, die der erhöhten Ausfallwahrscheinlichkeit an den Standorten und in der Lieferkette entgegenwirken. Unsere Produkte verbrauchen in Herstellung und Anwendung Ressourcen. Aber in ihrem Wettbewerbsumfeld zeichnen sich ZF-Produkte bereits heute dadurch aus, dass sie zum sparsamen Umgang mit Ressourcen beitragen. Zum Beispiel senkt unser neues 9-Gang-Automatgetriebe für Pkw den Kraftstoffverbrauch um bis zu 16 Prozent gegenüber vergleichbaren 6-Gang-Automatgetrieben, das Busgetriebe EcoLife spart 10 Prozent im Vergleich zu einem Ecomat-Getriebe und das neue modulare automatische Getriebesystem TraXon für schwere LKW reduziert den Verbrauch um 6 9 Prozent (bis zu 12 % als Hybridversion) im Vergleich zu manuellen Getrieben. So ergeben sich für uns auch neue Absatzchancen. Zugleich könnten aus einer möglichen Erhöhung von Kraftstoffoder Energiesteuern steigende Logistikkosten sowie auf der Marktseite eine sinkende Nachfrage nach individueller Mobilität resultieren. Diesem Risiko begegnen wir durch Innovationen in den Bereichen Hybridtechnologie, E-Mobilität und Leichtbau. Für unseren Bereich Windkraft sind Chancen und Risiken stark von staatlicher Regulierung bzw. Förderung Erneuerbarer Energien abhängig. Weitere Angaben sind dem Punkt 1.2 sowie dem Geschäftsbericht 2013 (Seite 20 f.) zu entnehmen.

18 EC3 Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen Die private Vorsorge für das Alter wird immer bedeutender. ZF ist darauf vorbereitet und hat bereits vor einigen Jahren eine Reihe attraktiver Modelle für die Eigenvorsorge der Mitarbeiter entwickelt. Wesentliche Gemeinsamkeit dieser Modelle ist die Möglichkeit zur Umwandlung von Bruttoeinkommen in Rentenleistung. Alle unbefristet Beschäftigten in Deutschland erhalten als freiwillige Arbeitgeberleistung die ZF-Rente. Die ZF- Rente ist beitragsorientiert und setzt sich aus einem unternehmensfinanzierten Baustein und einem Eigenbeitrag der Mitarbeiter zusammen. Seit 2013 können unsere Mitarbeiter von einem innovativen Ansatz bei unseren Rentenleistungen profitieren: Bei Umwandlung von mindestens drei Prozent des Bruttoentgelts in eine Vorsorgeleistung können sie eine zusätzliche, für den Arbeitnehmer kostenlose Basis-Berufsunfähigkeitsabsicherung erhalten. Die ZF-Altersversorgungsleistungen zahlen auch auf unser Ziel ein, im Rahmen der Strategie 2025 ein international attraktiverer Arbeitgeber zu werden. Als weitere Sozialleistungen existieren beispielsweise Zahlungen in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit (Jubiläumsgelder etc.). In der Konzernbilanz sind für 2013 insgesamt 2,729 Mrd. Euro Rückstellungen für Pensionen gebildet worden. Dies entspricht rund 116 Mio. Euro mehr gegenüber dem Vorjahr. Die überwiegende Mehrheit der Rückstellungen betrifft Mitarbeiter in Deutschland. Weitere Angaben sind dem Geschäftsbericht 2013 (Seite 120 122) zu entnehmen. Marktpräsenz EC5 Verhältnis von Standardgehältern zum lokalen Mindestlohn (GRI-Zusatzindikator) ZF ist ein fairer Arbeitgeber, der auf eine marktgerechte Entlohnung seiner Mitarbeiter achtet. In Deutschland wird sie auf zweierlei Weise sichergestellt: Im Bereich der tariflichen Beschäftigten beteiligen sich die Standorte regelmäßig an Benchmarks der entsprechenden Arbeitgeberverbände. An vielen Standorten wird über den tariflichen Mindeststandards bezahlt. Im Bereich des Managements finden in regelmäßigen Abständen Entgelt-Benchmarks über Dienstleister wie der Hay Group statt, mit der ZF kooperiert. Außerdem werden fallbezogene Marktvergleiche, beispielsweise bei Stellenbesetzungen erstellt. Um Mitarbeiter am Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen, ist ein Teil ihrer Vergütung an das Ergebnis gekoppelt. Bei tariflich Beschäftigten in Deutschland kommen die tariflichen und betrieblichen Regelungen zur Anwendung, die oft eine Leistungsentgeltkomponente auf Basis einer individuellen Leistungsbeurteilung vorsehen. Vor allem in der Produktion existieren aber auch Systeme ohne individuelle Leistungsbeurteilung. Die Leistungskomponente wird dann in der Regel über Kennzahlen ermittelt. Leih- und Zeitarbeiter beschäftigt das Unternehmen zur Abfederung von Produktionsspitzen und um eine gewisse Flexibilität zu sichern. Einvernehmlich mit dem Gesamtbetriebsrat wurde dafür eine firmeninterne Flexiquote festgelegt. Leih- und Zeitarbeiter werden bei ZF gemäß den sonst üblichen Tariflöhnen bezahlt. EC4 Zuwendungen der öffentlichen Hand Im Geschäftsjahr 2013 erhielt ZF 4 Millionen Euro (2012: 25 Mio. Euro) an Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen sowie Aufwandszuschüsse in Höhe von 17 Millionen Euro (2012: 16 Mio. Euro). Die Zuwendungen für Investitionen werden vor allem an Standorten in China, Deutschland, Ungarn sowie Nordamerika und Australien vereinnahmt. Die Aufwandszuschüsse umfassen vorwiegend Erstattungen im Rahmen von Altersteilzeitverträgen sowie staatliche Forschungszuschüsse. Zu Mindestlöhnen bei Zulieferern siehe auch Punkt EC9. EC6 Beschaffung bei Zulieferern vor Ort Für Betriebsbedarfe (außer Investitionen) gilt weltweit, dass sie zu 99 Prozent lokal eingekauft werden. Für Produktionsmaterialien wurde der lokale Bezug für das Jahr 2013 anhand einer Kennzahl berechnet. Im Durchschnitt aller Divisionen lag er bei knapp 70 Prozent für Produktionsmaterial.

STRATEGIE UND ANALYSE UNTERNEHMENSPROFIL FAKTEN ZUM BERICHT GOVERNANCE UND ENGAGEMENT LEISTUNGSINDIKATOREN Ökonomische Leistungsindikatoren 19 Lokalisierungsquote in Prozent Südkorea 84 Deutschland 79 China 75 Argentinien 74 Brasilien 71 Italien 65 USA 65 Australien 55 Thailand 49 Vereinigtes Königreich 48 Türkei 47 Ungarn 41 Mexiko 39 Spanien 30 Frankreich 17 Österreich 14 Russland 13 Malaysia 11 Slovakei 11 Tschechien 4 EC7 Einstellung von lokalem Personal Traditionell rekrutiert ZF Führungspersonal aus den eigenen Reihen. Das gilt auch für die internationalen Standorte. Um auf einen stärkeren Austausch unterschiedlicher kultureller Hintergründe und Prägungen hinzuwirken, hat ZF die Initiative Global Opportunities and Living abroad (GoaL) gestartet. Grundsätzliches Ziel von ZF ist es, an allen Standorten internationale Karrieren zu eröffnen und die Führungs- und Nachwuchskräfte in ein internationales Talent Management einzubinden. Mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen EC8 Investitionen in das Gemeinwohl vor Ort Die Zeppelin-Stiftung erhält von ZF jährlich eine Dividende, die Mittel kommen ausschließlich gemeinnützigen und sozialen Zwecken zugute vor allem auf den Feldern Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie Kinder- und Jugendhilfe. Die Stiftung betreibt in Friedrichshafen das Jugendzentrum MOLKE, das Spielehaus, die Jugendfreizeitstätte Weilermühle, bezuschusst die Jugendtreffs und finanziert den Bau und Betrieb von 32 Belegplätzen in Kindertagesstätten. Einrichtungen der Stiftung sind das Graf-Zeppelin-Haus, die Musikschule, das Medienhaus am See, die Volkshochschule und das Karl-Olga-Haus. Aus der Zeppelin-Stiftung unterstützt und gefördert werden das Zeppelin-Museum und das Städtische Krankenhaus. Auch der Sport wird gefördert. Darüber hinaus zahlt die Stiftung Zuschüsse an Familien, Senioren und sozial Benachteiligte zum Beispiel Beihilfen für Familienurlaube und Kinderferien, Brennstoffbeihilfen oder Beihilfen in besonderen Notfällen. ZF finanziert mehrere Stiftungsprofessuren in der Bodensee-Region. Die Hochschulen in Ravensburg, Weingarten und Konstanz unterstützen wir, um Professuren in technischen Studiengängen zu finanzieren. Ferner fördert ZF an der Friedrichshafener Zeppelin Universität eine Stiftungsprofessur für Unternehmensführung und eine weitere an der Universität Stuttgart für Kraftfahrzeugmechatronik (gemeinsam mit anderen Unternehmen). Der Gesamtbetrag an Spenden belief sich im ZF- Konzern 2013 auf 10,8 Millionen Euro (2012: 8,2 Mio. Euro). Der Zeppelin Universität wurde von ZF im Jahr 2012 zudem eine Spende in Höhe von 20 Millionen Euro für ein anstehendes Neubauprojekt im Zeitraum 2012-2015 zugesagt. Ferner fördert ZF für einen Zeitraum von fünf Jahren den Stiftungslehrstuhl für Pkw-Fahrwerktechnik und -dynamik am Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg (CDHK) der renommierten Tongji-Universität in Shanghai. Mit der neuen Hauptverwaltung von ZF in Friedrichshafen, die 2015 einzugsbereit sein wird, leistet das Unternehmen einen weiteren Beitrag zur städtebaulichen Entwicklung vor Ort und der Kommunikation mit den Bürgern der Stadt. Das künftige ZF Forum soll eine Begegnungsstätte bieten für Kunden, Partner, Schüler, Studenten, Mitarbeiter und Bürger. Außerdem wird es die ZF-Akademie für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter und ZF Services beherbergen sowie eine gläserne Werkstatt für Kinder und Jugendliche, die zur Wissenswerkstatt Friedrichshafen e.v. gehört, und ein Schülerforschungszentrum. Auch an anderen Standorten wie Passau, Schweinfurt und Dielingen investiert ZF in die Infrastruktur sowie kulturelle und gemeinnützige

20 Einrichtungen vor Ort. So wurden auch an diesen Standorten Einrichtungen wie die Wissenswerkstatt Friedrichshafen gestartet. Die ZF Kunststiftung unterstützt gemeinnützige Institutionen, die zur kulturellen Vielfalt in der Bodenseeregion beitragen. Die Mittel kommen Künstlern und Musikern, Festivals und Konzertreihen zugute. Bildenden Künstlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen Stipendien offen. Zudem werden alle zwei Jahre (zuletzt im März 2014) hochbe gabte Talente mit dem ZF-Musikpreis ausgezeichnet ein öffentlicher Klavierwettbewerb für junge Pianisten aus aller Welt. Am Standort Passau liegt die Förderung von Kunst und Kultur in den Händen der dortigen ZF-Kulturstiftung. Unterstützt werden regionale und lokale Künstler sowie Einrichtungen wie das Museum Moderner Kunst Wörlen und das Scharfrichterhaus. Gemeinsam unter stützen die beiden Stiftungen die renommierten Festspiele Europäische Wochen Passau. Kulturelle Aktivitäten fördert ZF auch an den Standorten Bayreuth und Auerbach. In Schweinfurt werden regelmäßig Wanderausstellungen regionaler zeitgenössischer Künstler vom Unternehmen finanziert. EC9 Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen (GRI-Zusatzindikator) In allen Regionen, in denen ZF tätig ist, gehört das Unternehmen zu den großen Arbeitgebern und Auftraggebern. Im Schnitt stecken in ZF-Produkten 60 Prozent zugelieferte Materialien und Produkte. Allein für den Bezug von Produktionsmaterialien unterhält ZF ein welt- Laufende Steuerzahlungen nach Regionen 2013 in Mio. Euro Westeuropa 146,8 Osteuropa 7,2 Nordamerika 10,4 Südamerika 0,4 Asien-Pazifik 38,4 Afrika 2,5 Gesamt 205,7 weites Netzwerk, das rund 3.500 Lieferanten umfasst vom kleinen Familienbetrieb bis zu großen Konzernen. Für Betriebsbedarf greift ZF auf rund 25.000 Lieferanten zurück. Mit seinen Lieferanten in Deutschland hat ZF Mindestlöhne für Zeitarbeiter für fünf verschiedene Kategorien verhandelt, die teilweise zu 50 Prozent über Tarif liegen. Dabei steht es ZF frei zu überprüfen, dass die Mitarbeiter von Dienstleistern ebenfalls Mindest- bzw. Tariflöhne erhalten bzw. dass auch im internationalen Umfeld gesetzliche Regelungen bezüglich der Mindestentlohnung eingehalten werden. Alle Lieferanten werden vor der Entscheidung zur Zusammenarbeit begutachtet. Im Bereich der Sportförderung sponsert ZF seit 1995 die erfolgreiche Volleyball-Mann schaft des VfB Friedrichshafen, die bei Heimspielen in der ZF Arena auftritt. Am ungarischen ZF-Standort Eger macht die Wasserball- Mannschaft den Namen des Sponsors ZF überregio nal bekannt. Auch im Breitensport zeigt sich ZF aktiv und unterstützt in den Regionen viele Mannschaften unterschiedlichster Disziplinen. Zum gesellschaftlichen Engagement siehe auch Punkt SO1.