Inhalt 1. Ziele des Standards im Überblick... 2 2. Definitionen... 3 3. Anwendungsbereich... 4 4. Wesentliche Inhalte... 5 5. Beispiel... 6 www.boeckler.de August 2014 1/7
1. Ziele des Standards im Überblick Richtlinien zur einheitlichen Ermittlung und Darstellung folgender Kennzahlen Unverwässertes Ergebnis je Aktie und verwässertes Ergebnis je Aktie Zweck: Verbesserung der Vergleichbarkeit zwischen börsennotierten Unternehmen oder Berichtsperioden. www.boeckler.de August 2014 2/7
2. Definitionen Ergebnis je Aktie (Earnings per Share, EPS ) Gebräuchliche Kennzahl zur externen Unternehmensanalyse und Aktienbewertung (zur Ermittlung siehe Abschnitt 4.) www.boeckler.de August 2014 3/7
3. Anwendungsbereich Ermittlung und Angabe eines Ergebnisses je Aktie www.boeckler.de August 2014 4/7
4. Wesentliche Inhalte Darstellung der Kennzahl unverwässertes Ergebnis je Aktie verwässertes Ergebnis je Aktie Aussage: Beteiligung jeder Stammaktie des Mutterunternehmens an der Ertragskraft des Unternehmens. Aussage: Zeigt an, wie sich das Ergebnis je Aktie bei Ausübung von Optionen oder Umwandlung von Wandelschuldverschreibungen (potenzielle Stammaktien) verringern würde oder der Verlust je Aktie erhöhen würde. Ermittlung: Jahresüberschuss./. abzüglich Minderheitsanteile./. abzüglich Vorzugsdividenden Unverwässertes Gewinn oder Verlust Ergebnis je Aktie = Aktien Gewichtete durchschnittliche Anzahl der während der Periode ausstehenden Aktien Ermittlung: Erhöhung / Verminderung um alle Auswirkungen aus der angenommenen Umwandlung der potentiellen Stammaktien in Stammaktien Gewinn oder Verlust Verwässertes nach Anpassung Ergebnis je Aktie = Aktien nach Anpassung Erhöhung der Aktienanzahl um die gewichtete durchschnittliche Anzahl aller zusätzlichen Stammaktien aufgrund der angenommenen Umwandlung der potentiellen Stammaktien in Stammaktien www.boeckler.de August 2014 5/7
5. Beispiel Sachverhalt: Die IFRS-AG weist einen Jahresüberschuss in Höhe von 500.000 aus. Das Grundkapital beträgt 2.100.000 und ist eingeteilt in 210.000 nennwertlose Stückaktien. Der Jahresabschluss zeigt, dass Aktien im Gegenwert von 10.000 Stückaktien von der IFRS-AG selbst gehalten werden. Aktien im Gegenwert von 100.000 befinden sich nicht im Umlauf, so dass die Gewinnverteilung faktisch auf ein Kapital von 2.000.000 vorgenommen wird. Frage: Wie hoch ist das unverwässertesergebnis je Aktie? Lösung: Ermittlungsschemata: 210.000 ausgegebene Stückaktien./.10.000 eigene Aktien im Besitz der IFRS-AG = 200.000 Aktien (relevante Aktienanzahl) 500.000 Jahresgewinn 200.000 Aktien (relevante Aktienanzahl) = 2,50 /Aktie (Gewinn je Aktie = unverwässertes Ergebnis je Aktie) Sachverhalt: Die IFRS-AG weist einen Jahresüberschuss in Höhe von 500.000 aus. Das Grundkapital beträgt 2.100.000 und ist eingeteilt in 210.000 nennwertlose Stückaktien. Der Jahresabschluss zeigt, dass Aktien im Gegenwert von 10.000 Stückaktien von der IFRS-AG selbst gehalten werden. Aktien im Gegenwert von 100.000 befinden sich nicht im Umlauf, so dass die Gewinnverteilung faktisch auf ein Kapital von 2.000.000 vorgenommen wird. Um zusätzliche Liquidität aufzubringen wird ein Vertrag mit einer Venture-Capital-Gesellschaft geschlossen. Diese stellt zinslos einen Kredit in Höhe von 400.000 zur Verfügung. Nach zwei Jahren hat die Gesellschaft die Option, entweder den Kredit sofort zurückzufordern, oder ihn im Rahmen einer Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsauschluss der Altaktionäre in Eigenkapitalanteile mit gleichem Nennwert umtauschen zu lassen. Frage: Wie hoch ist das verwässertes Ergebnis je Aktie? www.boeckler.de August 2014 6/7
Lösung: Ermittlungsschemata: 210.000 ausgegebene Stückaktien./.10.000 eigene Aktien im Besitz der IFRS-AG + 40.000 potenzielle Stammaktien = 240.000 Aktien (relevante Aktienanzahl) 500.000 Jahresgewinn 240.000 Aktien (relevante Aktienanzahl) = 2,08 /Aktie (Gewinn je Aktie = verwässertes Ergebnis je Aktie) Im Vergleich zur Lösung des ersten Sachverhaltes, sind zusätzlich die 40.000 potenziellen Stammaktien aus dem wandelbaren Kredit zu berücksichtigen. Da auf die bisherigen Stammaktien jeweils ein Grundkapital von 10 je Aktie entfiel, errechnet sich Zahl potenzieller Aktien wie folgt: 400.000 /10 /Stück = 40.000 Stück. www.boeckler.de August 2014 7/7