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Transkript:

Stadtvertretung der Landeshauptstadt Schwerin Datum: 2017-06-20 Beschlussvorlage Drucksache Nr. Dezernat: II / Fachdienst Bildung und Sport Bearbeiter/in: Frau Joachim Telefon: 545-2205 öffentlich 01073/2017 Beratung und Beschlussfassung Dezernentenberatung Hauptausschuss am 27.06.2017 Jugendhilfeausschuss am 05.07.2017 Ausschuss für Finanzen am 13.07.2017 Hauptausschuss Stadtvertretung Betreff Festsetzung der Tagespflegesätze ab 01.08.2017 für Kindertagespflegepersonen in der Landeshauptstadt Schwerin Beschlussvorschlag Die Stadtvertretung beschließt gem. 23 SGB VIII die in der Anlage 1 aufgeführten Entgelte für die Kindertagespflegepersonen in der Landeshauptstadt Schwerin. Begründung 1. Sachverhalt / Problem Mit Beschluss der Stadtvertretung vom 11.07.2016 (Drs.-Nr. 00745/2016) wurde die Höhe der Entgelte für die Kindertagespflegepersonen zum 01.08.2016 neu festgelegt (Anlage 2). Mit Blick auf die Tarifverhandlungen im Jahre 2015 für die SuE-Tarife des TVöD mit einer Laufzeit bis 2020 war die Verwaltung beauftragt, die Höhe der Entgelte zum 01.08.2017 erneut zu überprüfen. Diesem Auftrag ist die Verwaltung in Fortführung der Struktur der vorangegangenen Festlegung in der anliegenden Neuberechnung (Anlage 1) nachgekommen. Bei der Berechnung der Tagespflegesätze wurden Kosten zu Grunde gelegt, die bei den jährlich durchgeführten Entgeltverhandlungen mit den Trägern von Kindertageseinrichtungen verwendet werden. Diese Herangehensweise wurde gewählt, da diese Kostenansätze die allgemeinen Preissteigerungen widerspiegeln. Sie sind objektiv und entlasten die Tagespflegepersonen von aufwendig zu führender Einzelauflistung. Bei der Berechnung des Betrages zur Anerkennung der Förderleistung ( 23 Abs. 2 Nr. 2 SGB VIII) wurde die Tarifanpassung der Entgeltgruppe S 3 / Stufe 1 des TVöD (Kinderpfleger/Kinderpflegerin) berücksichtigt. Derzeitig sind Klageverfahren zur Vergütung nach S4 anhängig. 1/7

Die Ergebnisse sind abzuwarten. a) Rahmen der Festlegung der Tagespflegesätze Die Kindertagespflege hat aufgrund ihrer Verlässlichkeit, Qualität und Flexibilität ihren festen Platz neben den Kindertageseinrichtungen im vielfältigen Angebot der Betreuung von Kindern in Schwerin. Sie dient der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und berücksichtigt damit in besonderem Maße die individuellen Bedarfe der Eltern. Nach 23 Absatz 1 Sozialgesetzbuch 8. Buch (SGB VIII) umfasst die Förderung in Kindertagespflege die Gewährung laufender Geldleistungen an die Tagespflegeperson. Die laufende Geldleistung beinhaltet ( 23 Abs. 2 SGB VIII): 1. die Erstattung angemessener Kosten, die der Tagespflegeperson für den Sachaufwand entstehen, 2. einen Betrag zur Anerkennung ihrer Förderungsleistung, wobei dieser nach zeitlichem Umfang der Leistung, nach Anzahl sowie nach Förderbedarf der betreuten Kinder auszugestalten ist, 3. die Erstattung nachgewiesener Aufwendungen für Beiträge zu einer Unfallversicherung sowie die hälftige Erstattung nachgewiesener Aufwendungen zu einer angemessenen Alterssicherung der Tagespflegeperson und 4. die hälftige Erstattung nachgewiesener Aufwendungen zu einer angemessenen Krankenversicherung und Pflegeversicherung. Die Höhe der laufenden Geldleistungen werden gemäß 23 Abs. 2 a Satz 1 SGB VIII von den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe festgelegt. Der Betrag zur Anerkennung der Förderungsleistung der Tagespflegeperson ist leistungsgerecht auszugestalten. Dabei sind der zeitliche Umfang der Leistung und die Anzahl sowie der Förderbedarf der betreuten Kinder zu berücksichtigen. Die Überprüfung der Tagespflegesätze ergab folgendes Ergebnis: (1) Erstattung der angemessenen sächlichen Aufwendungen ( 23 Abs. 2 Nr. 1 SGB VIII) Wie bereits bei der Festsetzung der Erstattung der sächlichen Aufwendungen bei den noch geltenden Tagespflegesätzen sind neben den durchschnittlichen Kosten für Räumlichkeiten auch die Verwaltungs- und Materialkosten unabhängig von der Betreuungszeit berücksichtigt worden. - Kosten für die Räumlichkeiten pro Kind und pro Monat Es wird unterschieden zwischen der Betreuung im Haushalt / in eigenen Räumen der Tagespflegeperson bzw. in eigens von ihr angemieteten Räumen und der Betreuung in Räumlichkeiten der Eltern. Die angesetzten Kosten der Räumlichkeiten für die Betreuung (im Haushalt / in Räumlichkeiten der Tagespflegeperson oder eigens von ihr angemieteten Räumen) setzten sich zusammen aus dem Platzbedarf eines Krippenkindes von ca. 7 m² sowie aus der durchschnittlichen Kaltmiete von 6,40 / m² (Quelle: Mietspiegel der Landeshauptstadt Schwerin 2015/2016 nichtgewerbliche Räume Baualtersklasse 1, mittlere Ausstattung, Wohnungsgröße bis 80 m²), mithin 44,80 pro Kind / pro Monat. Auch wenn der Mietspiegel der Landeshauptstadt Schwerin 2016/2017 eine Baualtersklasse 1 B eingeführt hat, bei der bei einer mittleren Ausstattung der durchschnittliche Mietpreis bei 5,45 kalt pro m² liegt, wird verwaltungsseitig mit Blick auf ein pauschalisiertes Vorgehen 2/7

der Kosten für die Räumlichkeiten eine Absenkung nicht favorisiert und der ursprüngliche Ansatz von 6,40 pro m² beibehalten. Als Kosten für die Räumlichkeiten sind weiter in Anlehnung an die durchschnittlichen Kosten der Kita-Träger als Gebäudekosten für Wasser/Abwasser, Strom, Heizung, Abgaben, Gebühren und Reinigung von 37,19 pro Kind und pro Monat berücksichtigt worden. Die Erhöhung zum vorangegangenen Betrag von 33,62 ist insbesondere auf gestiegene Reinigungskosten (Einführung Mindestlohn) und Preissteigerungen bei den Verbrauchskosten zurückzuführen. Diese aufgeführten Kosten für die Räumlichkeiten fallen bei einer Betreuung im Haushalt oder in Räumlichkeiten der Personensorgeberechtigen nicht an, so dass sie nicht in die Überprüfung der Tagespflegesätze aufgenommen worden sind. - Verwaltungs- und Materialkosten pro Kind und pro Monat Hinzu kommen unabhängig vom Ort der Betreuung als Ersatz von Verwaltungs- und Materialkosten ebenfalls in Anlehnung an die durchschnittlichen Kosten der Kita-Träger die Kosten für pädagogische Materialien/Spielmaterialien, Kosten für Fachliteratur, Verbrauchsmaterialien/Wirtschaftsbedarf, Kosten für Versicherungen (Haftpflicht), Post- und Mediengebühren und sonstige Kosten von 10,22 pro Kind und pro Monat. (2) Betrag zur Anerkennung der Förderleistung ( 23 Abs. 2 Nr. 2 SGB VIII) Hinsichtlich des Betrages zur Anerkennung der Förderleistung ist der bewährte Ansatz, tarifliche Regelungen als Grundlage für die Ermittlung des Betrages für die Anerkennung der Förderungsleistung heranzuziehen, beibehalten worden. Nach 23 Abs. 3 SGB VIII sind die Personen für die Tagespflege geeignet, die sich durch ihre Persönlichkeit, Sachkompetenz und Kooperationsbereitschaft mit Erziehungsberechtigten und anderen Tagespflegepersonen auszeichnen und über kindgerechte Räumlichkeiten und vertiefte Kenntnisse hinsichtlich der Anforderungen der Kindertagespflege verfügen, die sie in qualifizierten Lehrgängen erworben oder in anderer Weise nachgewiesen haben. Diese gesetzlichen Anforderungen finden sich in der tariflichen Entgeltgruppe S 3 / Stufe 1 des TVöD (Kinderpfleger/Kinderpflegerin) wieder. Mit diesem Ansatz wird der Qualifikation der Tagespflegeperson in vertretbarer Weise Rechnung getragen. Demgegenüber wäre die Heranziehung der tariflichen Entgeltgruppe S 6 (staatlich geprüfte Erzieherin / Erzieher) nicht sachgerecht. Zum einen spiegelt dies nicht die tatsächlichen Gegebenheiten in der Landeshauptstadt Schwerin wieder, da nur ein geringer Teil der Tagespflegepersonen diese berufliche Ausbildung absolviert hat. Zum anderen überhöht dieser Ansatz die gesetzlichen Anforderungen an eine Tagespflegeperson, die eine Ausbildung zur staatlich geprüften Erzieherin / zum staatlich geprüften Erzieher gerade nicht als Voraussetzung für die Eignung einer Tagespflegeperson vorsehen. Das gleiche gilt für eine Orientierung an der Entgeltgruppe S4 / Stufe 1 des TVöD. Die Entgeltgruppe umfasst die Tätigkeit des Staatlich geprüften Kinderpflegers / der Staatlich geprüften Kinderpflegerin mit einer schwierigen Tätigkeit. Nach den einschlägigen Protokollerklärungen des TVöD werden als schwierige fachliche Tätigkeiten die Tätigkeiten in Einrichtungen für Behinderte und in psychiatrischen Kliniken, eine allein verantwortliche Betreuung von Gruppen z.b. in Randzeiten, Tätigkeiten in Integrationsgruppen mit einem Anteil von mindestens einem Drittel von Behinderten, Tätigkeiten in Gruppen von Behinderten, Tätigkeiten in geschlossenen Einrichtungen angesehen. Diese Tätigkeitsmerkmale liegen bei den Tagespflegepersonen in der Landeshauptstadt Schwerin nicht vor, so dass die Heranziehung der Entgeltgruppe S 4 / Stufe 1 für die Ermittlung der 3/7

Anerkennung der Förderleistung nicht angezeigt ist. Nach alldem ausgehend von einer Orientierung an der Entgeltgruppe S 3 / Stufe 1, berechnet sich der Betrag für die Anerkennung einer Förderleistung wie folgt: Das tarifliche Bruttoentgelt für die Entgeltgruppe S 3 / Stufe 1 liegt derzeit (Stand 01.07.2017) für 8 Stunden pro Arbeitstag und für 6 Krippenkinder bei 2.205,83 (brutto). Eine Tagespflegeperson kann bis zu 5 Kinder in 10 Stunden / Arbeitstag (Ganztagsplatz) betreuen. Das Entgelt der Gruppe S 3 auf eine Tagespflegeperson als Anerkennungsbetrag für die Förderleistung umgerechnet, beträgt danach pro Kind 459,50 für einen Ganztagsplatz (2.205,83 : 8 h : 6 Kinder = 45,95 / h / Kind; das entspricht 459,50 für 10 Stunden pro Kind). Der vorherige, momentan gültige Betrag von 438,47 wird damit um 21,03 erhöht. (3) Erstattung sonstiger Aufwendungen ( 23 Abs. 2 Nr. 3 und 4 SGB VIII) Den Tagespflegepersonen werden von der Landeshauptstadt Schwerin als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe nachgewiesene Aufwendungen für Beiträge zu einer Unfallversicherung und hälftig die nachgewiesenen Aufwendungen zu einer angemessenen Alterssicherung der Tagespflegeperson sowie hälftig nachgewiesene Aufwendungen zu einer angemessenen Krankenversicherung und Pflegeversicherung erstattet. Da die Tagespflegepersonen diese Erstattungen, die sich monatlich auf rd. 114,00 belaufen, zusätzlich erhalten, fließen diese nicht in die Tagespflegesätze ein. b) Festsetzung der Tagespflegesätze Ausgehend vom Vorgenannten, errechnen sich die Tagespflegesätze pro Kind und pro Monat wie folgt: - Betreuung im Haushalt / in eigenen Räumlichkeiten der Tagespflegeperson bzw. in eigens von der Tagespflegeperson angemieteten Räumen Betreuungsdauer Erstattung der sächlichen Aufwendungen in Anerkennung der Förderleistung in 0 bis Schuleintritt Ganztag (10 h) 92,21 459,50 551,71 Teilzeit (6 h) 92,21 275,70 367,91 Halbtags (4 h) 92,21 183,80 276,01 ab Schuleintritt Ganztags (6 h) 92,21 275,70 367,91 Halbtags (3 h) 92,21 137,85 230,06 Tagespflegesatz in pro Monat und pro Kind - Betreuung im Haushalt oder Räumlichkeiten der Personensorgeberechtigten Die Anwendung der vorgenannten Grundsätze bei der Ermittlung der Kosten für die Tagespflege im eigenen Haushalt der Personensorgeberechtigten führen unter Berücksichtigung des geringer ausfallenden Betrages bei den Sachkosten (Kosten für die Räumlichkeiten entfallen), es bliebe nur die Kostenerstattung für Verwaltungs- und 4/7

Materialkosten zu einem Betrag von 469,72 (459,50 + 10,22 ). Betreuungsdauer Erstattung der sächlichen Aufwendungen in Anerkennung der Förderleistung in 0 bis Schuleintritt 10,22 459,50 469,72 Ganztag (10 h) 10,22 275,70 285,92 Teilzeit (6 h) 10,22 183,80 194.02 Tagespflegesatz in pro Monat und pro Kind ab Schuleintritt Ganztags (6 h) 10,22 287,78 298,00 Halbtags (3 h) 10,22 167,58 177,80 c) Finanzierung der Tagespflegesätze Die festgesetzten Tagespflegesätze werden aus Mitteln des Landes Mecklenburg- Vorpommern, des örtlichen Trägers der öffentlichen Jugendhilfe, der Wohnsitzgemeinde und durch Elternbeiträge finanziert. d) Anhörungsverfahren zur Festsetzung der Tagespflegesätze Mit Schreiben vom 09.11.2016 wurden alle in der Landeshauptstadt Schwerin tätigen Tagespflegepersonen Schwerin in Bezug auf die anfallenden Sachkosten angehört. An dieser Anhörung beteiligten sich 9 von insgesamt 45 Tagespflegestellen. In Auswertung ist festzustellen, dass die eingereichten Aufzeichnungen qualitativ und quantitativ sehr unterschiedlich waren. Aus diesem Grund wurden die durchschnittlichen Kosten der Kita Träger bei der Berechnung zu Grunde gelegt. Es ist beabsichtigt, am 29.06.2017 alle Tagesmütter zu einer Anhörung zu den neuen Tagespflegesätzen einzuladen. 2. Notwendigkeit Vor dem Hintergrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten und der Anpassung an die tariflichen Festlegungen des TVÖD zu den SuE -Tarifen ist die Anpassung der Tagespflegesätze notwendig. 3. Alternativen Alternativ wäre die Beibehaltung der zum 01.08.2016 neugefassten Sätze denkbar. 4. Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse von Familien Die erneute Anpassung der Tagespflegesätze führt zu einer Erhöhung des Elternbeitrages von 12,95 (Ganztagsplatz). 5. Wirtschafts- / Arbeitsmarktrelevanz keine 5/7

6. Darstellung der finanziellen Auswirkungen auf das Jahresergebnis / die Liquidität Der vorgeschlagene Beschluss ist haushaltsrelevant ja (bitte Unterabschnitt a) bis f) ausfüllen) nein a) Handelt es sich um eine kommunale Pflichtaufgabe: ja Die erhöhten Stadtanteile (Mehrkosten in Form von Übernahme Elternbeiträge / Anteil Wohnsitzgemeinde) im Produkt: 36101.02 Förderung von Kindern in der Tagespflege in Höhe von ca. 42.600 sind Bestandteil des Haushaltsplanes 2017/2018 b) Ist der Beschlussgegenstand aus anderen Gründen von übergeordnetem Stadtinteresse und rechtfertigt zusätzliche Ausgaben: c) Welche Deckung durch Einsparung in anderen Haushaltsbereichen / Produkten wird angeboten: d) Bei investiven Maßnahmen bzw. Vergabe von Leistungen (z. B. Mieten): Nachweis der Unabweisbarkeit zum Beispiel technische Gutachten mit baulichen Alternativmaßnahmen sowie Vorlage von Kaufangeboten bei geplanter Aufgabe von als Aktiva geführten Gebäuden und Anlagen: Betrachtung auch künftiger Nutzungen bei veränderten Bedarfssituationen (Schulneubauten) sowie Vorlage der Bedarfsberechnungen: Welche Beiträge leistet der Beschlussgegenstand für das Vermögen der Stadt (Wirtschaftlichkeitsbetrachtung im Sinne des 9 GemHVO-Doppik): Grundsätzliche Darstellung von alternativen Angeboten und Ausschreibungsergebnissen: e) Welche Beiträge leistet der Beschlussgegenstand für die Sanierung des aktuellen Haushaltes (inklusive konkreter Nachweis ergebnis- oder liquiditätsverbessernder Maßnahmen und Beiträge für Senkung von Kosten, z. B. Betriebskosten mit Berechnungen sowie entsprechende Alternativbetrachtungen): f) Welche Beiträge leistet der Beschlussgegenstand für die Sanierung künftiger Haushalte (siehe Klammerbezug Punkt e): 6/7

über- bzw. außerplanmäßige Aufwendungen / Auszahlungen im Haushaltsjahr Die Entscheidung berührt das Haushaltssicherungskonzept: ja Darstellung der Auswirkungen: nein Anlagen: Anlage 1 Entgelte ab 01.08.2016 (alt) Anlage 2 Entgelte ab 01.08.2017 (neu) gez. Dr. Rico Badenschier Oberbürgermeister 7/7