Medialisierung der Wissenschaft:



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Medialisierung der Wissenschaft: Ergebnisse der Journalistenbefragung Vortrag im Rahmen der Tagung Wissenswerte 2013, Bremen Workshop Neue Studien: Zur Beziehung zwischen Wissenschaft und Medien Bremen, 26. November 2013 Univ.-Prof. Dr. Alexander Görke 1

Gliederung 1. Methodik der Journalistenbefragung 2. Wie Journalismus über Wissenschaftsdisziplinen berichtet 3. Wie Journalisten über Wissenschaft recherchieren 4. Die Medialisierung der Wissenschaft: aus Journalistenperspektive 5. Was Journalisten erwarten 6. Zwei Modelle journalistischer Wissenschaftskonstruktion 2

Methodik und Vorgehensweise Auswahl-Filter basierend auf Inhaltsanalyse der Berichterstattung (01/08-12/09) Stichprobe publizistischer Einheiten: Magazine u. Wochenzeitungen (Der Spiegel, Focus, Stern, Die Zeit), Überregionale Tageszeitungen (Bild, Die Tageszeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Frankfurter Rundschau), Regionale Tageszeitungen (Berliner Zeitung, Münchner Abendzeitung, Hamburger Abendblatt, Kölner Stadt-Anzeiger, Leipziger Volkszeitung) sowie Nachrichtenagenturen dpa, dapd, epd, Wissenschaft aktuell Befragt wurden Wissenschaftsjournalisten/innen und Wissenschafts- Journalisten/innen Online-Befragung (10/11-12/11 mit bis zu 5 Erinnerungen) 3

Erste Irritationen Ich recherchiere als Journalistin natürlich auch, indem ich mit Juristen, Psychologen und Historikern oder Wirtschaftswissenschaftlern spreche aber zu selten, als dass es sich bei Ihrem detaillierten Fragebogen seriös beantworten lässt. Sorry, Wissenschaft ist eigentlich nicht das Thema meiner Geschichten, da empfehle ich die Kollegen aus dem Wissenschaftsressort. 4

Erste Irritationen Gerne nehme ich an Ihrer Umfrage teil, wenn ich zu einem Erkenntnisgewinn beitragen kann. Allerdings bin ich etwas verwirrt, dass Sie mich ausgewählt haben, und wollte deshalb doch noch einmal kurz nachfragen, wie Sie auf mich kommen und auf welche Artikel / Inhalte Sie sich genau beziehen? Gerade wenn Sie die Stichworte Geowissenschaften und Neurowissenschaften nennen...!?? als freier Reporter liegt mein Stundenlohn wahrscheinlich niedriger als derjenige ihrer Putzfrau/ihres Putzmanns. Ich kann mir als Familienvater die Zeit für unentgeltliche Arbeit derzeit leider nicht nehmen. 5

Methodik und Vorgehensweise II Befragte n= 289 disziplinspezifische Antwortbögen N = 487 Ausschöpfungsquote 23% typischer Befragungsteilnehmer: - männlich - ca. 47 Jahre - 19 Jahre Berufserfahrung - publiziert ca. 5 Artikel pro Woche - Hochschulabschluss (90%) - promoviert (25%) Ressorts: Wissenschaft, Feuilleton, Politik 6

Gesellschaft Öffentlichkeit Journalismus Organisationen Unterhaltung Organisationen Personen Werbung Public Relations Organisationen Personen Personen Organisationen Personen 7

Wie Journalismus über Wissenschaftsdisziplinen berichtet 8

Wissenschaftliche vs. nicht-wissenschaftliche Kontextualisierung vs. 9

Wie Journalismus recherchieren (Akteure) 10

Wie Journalismus recherchieren (Texte) 11

Themenfokus bei Gesprächen mit Wissenschaftlern 12

Verfügt die Disziplin über Medienstars? 13

Wie häufig werden die Disziplin medienaktiv? 14

Was erwarten Journalisten von Wissenschaftlern? 15

Wer erfüllt welche Erwartungen? 16

Modelle journalistischer Wissenschaftskommunikation (In Görke 2013) 17

Ausblick: Wissenschaftsdisziplinen und unterschiedliche Öffentlichkeiten Rekonstruktion der Forschungsdisziplinen im Journalismus verwissenschaftlicht gesellschaftlich Neurowissenschaften Biologie Archäologie und Altertumswissenschaften Geographie und Geowissenschaften Psychologie Geschichtswissenschaft Philosophie Kommunikationswissenschaft Volkswirtschaftslehre Architektur und Bauwesen Rechtswissenschaft Medialisierung gering - stark positiv Ausnahme Archäologie Medialisierung schwach - sehr schwach Ausnahme VWL 18

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