KOMMUNALKONGRESS 2015 FINANZIERBARE WEGE FÜR GELINGENDES AUFWACHSEN DR. F.-W. MEYER GEBIT MÜNSTER

Ähnliche Dokumente
Stadt Oberhausen: Digitalisierung - Digitalisierungsstrategien von Unternehmen und Anforderungen an die Kommune

Evaluation zur Qualität der Hilfen zur Erziehung in Westfälischen Pflegefamilien

Evaluation des Erstellungsprozesses Integrationskonzept Zuhause im Kreis Soest

Projektausschreibung Qualitätsentwicklung der Jugendarbeit in Niedersachsen - Kurzversion - Niedersachsen

Präventionskette Kreis Warendorf

Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen im Land Brandenburg

28. Juni & 07. Juli BiGa NRW +++ BiGa NRW +++ BiGa NRW +++ BiGa NRW +++ BiGa NRW +++ BiGa NRW +++ BiGa NRW +++ BiGa NRW +++ BiGa NRW +++

Inhaltsverzeichnis... VII Abbildungsverzeichnis... XIII Tabellenverzeichnis... XVII Abkürzungsverzeichnis... XXI. 1 Einleitung...

Frühe Hilfen Gesetzlicher Auftrag, Ziele, Leistungen und Strukturen

Organisation des Modellprojekts

Zielsetzung und Funktion von Bildungsmanagement in der Kommune

Bedeutung der Frühen Hilfen - Wie Netzwerke unterstützen

LANDTAG NORD RHEIN-WESTFALEN 16. WAHLPERIODE STELLUNGNAHME 16/2848 A04, A16

Finanzierungsmöglichkeiten durch die Bundesinitiative Frühe Hilfen

Integriertes Berichtswesen Niedersachsen - IBN

Die Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen NRW

Die Stimme der Adressat_innen und die Nachhaltigkeit von Hilfen

Gesundheitsförderung in Lebenswelten Förderung durch die GKV - im Rahmen der LRV NRW - im Kontext der Präventionskette vor Ort

Über Vernetzungen der Träger und Verbände untereinander konnten darüber hinaus weitere Einrichtungen erreicht werden.

Voraussetzung: Rahmen- und Umsetzungskonzept zur Familienbildung nach 16 SGB VIII

Impuls Forum 4: Partnerschaften für Gesundheit im Quartier aus Sicht des ÖGD Ulrike Horacek, Gesundheitsamt Kreis Recklinghausen

Wohin geht die Reise? Zwischen Inklusion und Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe

Susanne Bartig europäisches. forum für migrationsstudien (efms) Bonn, efms

Die Landesinitiative Starke Seelen I: Auftrag und Umsetzung

Erzieherische Förderung an Ganztagsschulen Ressourcen erkennen und nachhaltig nutzen

Aktuelle Entwicklungen der Kinder- und Jugendhilfe auf Landesebene

Zugänge eröffnen und gestalten durch Netzwerke Frühe Hilfen

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/21 7. Wahlperiode Sicherung der Jugend- und Schulsozialarbeit in Mecklenburg-Vorpommern

Fragebogen zu den Beispielaufgaben für das Zentralabitur im Fach Chemie / Berlin

Kommunale Flüchtlings- und Integrationspolitik. Ausgewählte Ergebnisse einer Online-Befragung von Städten, Landkreisen und Gemeinden

Dienstleistungen zur Sicherung des. Fachkräfte- und Personalbedarfs der

Inhalt. Teil I Grundlagen. Einführung 11

Telefonische Evaluation des Beratungsangebots Geldanlage/ Altersvorsorge 2016

Lebenslanges Lernen für Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte

SCHULENTWICKLUNG UND SCHULSOZIALARBEIT- EIN KONZEPT UNTER BETEILIGUNG ALLER AKTEURE

Gelingende Kooperation im Kinderschutz. - Aus Fehlern lernen -

Landesprogramm. Wertevermittlung und Prävention sexualisierter Gewalt in der und durch die Jugendhilfe. Kai Sager (LVR) Dr. Claudia Buschhorn (LWL)

TOP Gremium Sitzung am Öffentlichkeitsstatus 7 Kreistag öffentlich

Die NRW-Initiative Kurve kriegen

Fachinformationssystem Frühe Hilfen (FIS) im Land Niedersachsen

Geteilte Einstellung und kooperatives Handeln

Bericht zur Kinderbetreuung im Kreis Groß-Gerau. Quantitativer und qualitativer Blick auf die aktuelle Versorgungs- und Betreuungslage

Zukunftskonferenz im Kreis Minden-Lübbecke. 27. Oktober bis Uhr Kreishaus

Actimel-Image im Verlauf

Armutssensibilisierung und Familienzentren

Wirksamkeit der Aktion immer sicher unterwegs der UK Hessen Oktober 2011

Fragebogen zur Integrationsarbeit für und mit Migrantinnen und Migranten im Kreis Kleve

Gemeinsamer Leistungsvergleich von vier FH-Bibliotheken in NRW

Fachinformationssystem (FIS) Frühe Hilfen Niedersachsen

Umfragen in der Stadt Wolfsburg am Beispiel der Familienbefragung Timm Bettels

Befragung der Kooperationspartner zur sozialraumorientierten Jugendhilfe im Landkreis Würzburg

Chancen und Grenzen kommunaler Koordinierungs- und Planungsprozesse im Übergang Schule - Beruf

Haben Sie einen Plan?

Dialog eigenständige Jugendpolitik RLP

Die Vereinbarung nach 72a SGB VIII. zwischen dem

Das Präventionskonzept NRW - Inhalte und Ziele und seine Landesinitiativen

Forum 2: Erzieherische Förderung an Ganztagsschulen gemeinsam gestalten, gemeinsam verantworten

Steuert Fachlichkeit die Jugendhilfe?

Kinderschutz und frühe Hilfen für Familien

Werkstatt integrierte Quartiersentwicklung und soziale Prävention: Förder- und Unterstützungsangebote

Das Jugendamt ist. mit im Ganztags-Boot?...!

Zentrale Begrifflichkeiten aus Gesundheitsförderung und Prävention in nichtbetrieblichen Lebenswelten

Bei mir waren die Kinder nie gefährdet, nie!

Breitbandbüro des Bundes

Präsentation über den Beteiligungsprozess zum Klimaschutzplan NRW

Zwang und Kontrolle in der Kinder- und Jugendhilfe - Zentrale Aussagen der AGJ-Expertise

Konzept und Analyseraster zur Evaluierung der BREBIT 2012 Fragestellungen für die Referent/ innen. Vorgestellt von Gabi Struck

Lernen aus problematischen Kinderschutzverläufen

1. Zukunftskongress Soziale Infrastrukturen Forum VI: Jugendpolitik

Axel Büker, Ev. Kirchenkreis AC Robert Fabig, Kreis Düren Oliver Krings, Stadt Herzogenrath

ISA. Elternbesuchsdienste Umsetzung und Perspektiven in Nordrhein-Westfalen Köln, Komed

Projektbericht Die zentralen Ergebnisse und Aktivitäten im Überblick

UNBEGLEITETE MINDERJÄHRIGE FLÜCHTLINGE IN DER KINDER- UND JUGENDHILFE

Die Bedeutung der Evaluationsfragestellung für das Bewerten

Kein Kind zurücklassen!

Patientenbegleitung - Zentrale Erkenntnisse zu Prozess, Wirkungen und Nutzen des Projektes

Wohnungsmarkt Nordrhein-Westfalen Thema Situation am Wohnungsmarkt weiterhin deutlich angespannt Experteneinschätzungen aus dem

Kommunalisierung der Eingliederungshilfe in Baden-Württemberg

Chancen und Barrieren beim Zugang zu präventiven Angeboten. Ergebnisse aus der Familienbefragung Kein Kind zurücklassen!

KVJS Forschungsvorhaben: Inklusion in Kita und Schule Beitrag der Eingliederungshilfe

Umfrage Bürgerservices

Kommunale Gesundheitsförderung in Nordrhein-Westfalen

Frühwarnsysteme ein neuer Hoffnungsträger der Jugendhilfe?

Jugendhilfe und Schule. Thomas A. Fischer

Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor (KeKiz)

Informationssicherheits- und Notfallmanagement: Trends Befragung zu Status quo, Trends und zukünftigen Anforderungen

Fachinformationssystem (FIS) Frühe Hilfen Niedersachsen

Bezirksregierung Münster Dezernat 47

Dr. Frank Gesemann Zum Stand der kommunalen Integrations- und Diversitätspolitik in Deutschland

Externe Evaluation Pakt für den Nachmittag. Prof. Dr. Natalie Fischer Prof. Dr. Hans Peter Kuhn Carina Tillack, M.A. Selina Mütze, M.A.

Anzahl FK Teilnahme Curriculum 9 päd. FK 1 Leit.

Die Landesanstalt für Medien Nordrhein Westfalen (LfM) hat bereits 2016 eine Studie zum Thema Hate Speech im Internet durchgeführt.

Schulsozialarbeit heute Standortbestimmungen

Der demographische Wandel und die Auswirkungen auf die Kommune Günter Tebbe. Lübeck, 1. Juli 2014

Schulsozialarbeit in Baden-Württemberg sozialraumorientierte Konzepte und ihre Wirkung

Die Zukunft gestalten nachhaltig investieren

~LA~N~D~TA~G~ ' STELLUNGNAHME 16/2567 A04, A01

Referenzrahmen Schulqualität. Leitfaden für den Einsatz der Reflexionsbögen

2 Ansprechpartner: 3 Telefon:

Landesrahmenvereinbarung NRW und ihre Umsetzung. Margrit Glattes Unternehmensbereich Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg

Transkript:

KOMMUNALKONGRESS 2015 FINANZIERBARE WEGE FÜR GELINGENDES AUFWACHSEN DR. F.-W. MEYER GEBIT MÜNSTER

Gliederung der Präsentation 1 2 3 4 5 6 Gegenstand der Evaluation Erkenntnisinteressen Methodisches Vorgehen Ausgewählte Ergebnisse Weiteres Vorgehen Ihre Fragen

FINANZIERBARE WEGE FÜR GELINGENDES AUFWACHSEN Gegenstand der Evaluation Aktuelle Situation und Entwicklung kommunaler Prävention in NRW. Wahrnehmung und Bewertung kommunaler Prävention aus der Perspektive von Dezernenten und Dezernentinnen der Gebietskörperschaften des Landes NRW. 16.03.2015 3

Erkenntnisinteresse Beschreibung von Stellenwert und Prioritäten kommunaler Prävention zu folgenden Fragestellungen: Welchen Stellenwert hat Präventionspolitik in den Kommunen? Welches sind die wichtigsten Präventionsstrukturen und maßnahmen im kommunalen Verständnis? Wie erfolgt die Finanzierung von präventiven Maßnahmen? Welche Hindernisse gibt es hinsichtlich des weiteren Ausbaus von Prävention in den Kommunen? Verbunden mit dem Versuch der Abbildung zeitlicher Entwicklungen. 16.03.2015 4

Methodisches Vorgehen Phase I Leitfaden basierte Telefoninterviews mit den jeweils zuständigen Dezernenten/innen der 18 Modellkommunen. Dauer ca. 40 60 Min. in der Zeit von Oktober bis November 2014. Phase II landesweite Befragung NRW auf Basis eines standardisierten, web-basierten Fragebogens der übrigen insgesamt 167 Jugendämter des Landes NRW in der Zeit von Dezember 2014 bis Ende Januar 2015. 16.03.2015 5

Fortsetzung - Themen der Erhebung in Phase II Leithemen der Befragung: Stellenwert von Prävention Präventionsangebote Effizienz der Präventionsstrukturen Ausgaben für Prävention Hindernisse für den Ausbau von Prävention Weitere Präventionsbedarfe Teilnahmequote: Insgesamt haben 164 Dezernentinnen und Dezernenten aus präventionsrelevanten Bereichen in 125 nordrhein-westfälischen Städten und Kreisen mit eigenem Jugendamt an der Befragung teilgenommen. Davon 122 Dezernenten/innen, denen die Federführung präventiver Angebote obliegt. 16.03.2015 6

Ausgewählte Ergebnisse Haushaltssicherung Fast die Hälfte (46,2%) der Kommunen befand sich aktuell in Haushaltssicherung. Modellkommunen befinden sich signifikant häufiger (66,7%) in Haushaltssicherung als Nicht-Modellkommunen (43,2%). Beschäftigung mit dem Thema Prävention Prävention ist ein relevantes Thema für Dezernenten/innen. Mehr als 80 % der Befragten insgesamt beschäftigen sich intensiv oder sehr intensiv mit Prävention. Dezernenten der Modellkommunen beschäftigen sich signifikant mehr mit Fragen der Prävention als Dezernenten der Nicht-Modellkommunen. 16.03.2015 7

Ausgewählte Ergebnisse - Fortsetzung Stellenwert von Prävention Der Stellenwert von Prävention wird sowohl von Modellkommunen als auch Nicht- Modellkommunen als hoch und zudem zunehmend bedeutsamer bewertet. Modellkommunen schätzen die Bedeutung von Prävention tendenziell höher ein. Dezernenten, die sich intensiv mit dem Thema Prävention beschäftigen, bewerten den aktuellen wie auch den zukünftigen Stellenwert höher, als Dezernenten, die sich weniger intensiv mit dem Thema Prävention befassen. 16.03.2015 8

Ausgewählte Ergebnisse - Fortsetzung Konkurrierende Themen zum Thema Prävention in den Kommunen bilden: Finanzielle Probleme / Herausforderungen Flüchtlinge / Zuwanderung Tagesaktuelle Themen Themen kommunaler Infrastruktur 16.03.2015 9

Ausgewählte Ergebnisse - Fortsetzung Bewertung von Präventionsangeboten in kommunalen Handlungsfeldern nach dem Grad ihrer Bedeutung Präventionsangebote im Kinder- und Jugendbereich werden von 88,8 % der Befragten als sehr hoch bzw. hoch bewertet. Zu den Angeboten zählen insbesondere Frühe Hilfen und Elternbesuchsdienste. Präventionsangebote im Bildungsbereich folgen an zweiter Stelle (55,9%). Hierzu zählen Schulsozialarbeit und Sprachförderung. Präventionsangebote im Sozialbereich liegen mit (47,7%) an dritter Stelle und Präventionsangebote im Gesundheitsbereich werden mit (42,9%) als relativ am wenigsten entwickelt bewertet. 16.03.2015 10

Ausgewählte Ergebnisse - Fortsetzung Effizienz von Präventionsstrukturen Die Präventionsstrukturen in den Kommunen haben sich im Verlauf der letzten fünf Jahre bezüglich Effizienz verbessert. Sie werden aktuell als mittel bis effizient bewertet. Es bestehen keine Unterschiede bzgl. Modellkommunen und Nicht Modellkommunen Ausgaben für Prävention Fast 80 % der Befragten geben an, dass ihre Kommune heute mehr finanzielle Mittel für Prävention aufwendet als vor 5 Jahren. Mit Blick auf Zukunft erwarten 43,2 % vergleichbare und 49,2% höhere Aufwendungen ihrer Kommune für Prävention. Bei den externen Mitteln für Prävention handelt es sich vor allem um Landes- (N=17) und Bundesmittel (N = 12). 16.03.2015 11

Ausgewählte Ergebnisse - Fortsetzung Entwicklung der Förderung - Der Fördermitteleinsatz hat sich: im Bereich Bildung und Jugend verdoppelt, im Gesundheits- und Sportbereich leicht gesteigert und im Sozialbereich leicht reduziert. Auffallend bei der Beantwortung dieser Frage ist, dass knapp 50 % der befragten Dezernenten, diese Frage zurzeit nicht beantworten können. Die Dezernenten der Modellkommunen bewerten die Fördermittel in allen Bereichen vor 5 Jahren höher als die Dezernenten der Nicht-Modellkommunen. 16.03.2015 12

Ausgewählte Ergebnisse - Fortsetzung Hindernisse für den Ausbau von Prävention: Die Haushaltslage lässt den weiteren Ausbau von Prävention nicht zu. Diese Aussage wird von Kreisen erst an dritter Stelle genannt. In Kreisen ist der Koordinationsaufwand mit den einzelnen Kommunen so hoch, dass es schwierig ist, Prävention flächendeckend umzusetzen. Diese Aussage wird von Kreisen an erster Stelle genannt. Durch die Art der Organisation von Prävention ist die Entwicklung bereichsübergreifender Prävention schwierig. Diese Aussage wird von Kreisen an zweiter Stelle genannt. Datenschutzrechtliche Bestimmungen stehen der Umsetzung effektiver Präventionsangebote entgegen. Die Kommune / der Kreis hat zurzeit so viele andere Probleme zu bearbeiten. 16.03.2015 13

Ausgewählte Ergebnisse - Fortsetzung Handlungsbedarf von Land und Bund aus Sicht der Dezernenten: Finanzielle Unterstützung der Kommunen Definition von Prävention als Pflichtaufgabe Gesetzesänderungen im Datenschutz Neuregelung der Zuständigkeiten zwischen Land und Kommune sowie im kreisangehörigen Raum 16.03.2015 14

Weiteres Vorgehen Vervollständigung des Datensatzes um ausgewählte Daten zur sozialen Lage der Wohnbevölkerung in den Gebietskörperschaften Daten zu Jugendhilfeleistungen Analyse der Zusammenhänge zwischen sozialer Lage Prävention Jugendhilfeleistungen Durchführung von Aktenanalysen Bewertung der fachlichen Standards im Kontext der Hilfegewährung gemäß 36 SGB VIII. 16.03.2015 15

Soweit zunächst von mir Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Ihre Fragen