Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung

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Transkript:

Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Dr. Thilo Sarrazin Senator für Finanzen 12. September 2006 2006 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 1 1. Wo kommen wir her? 2006 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 2

70 000 Schuldenstand seit 1991 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000 Länder-Benchmark 10 815 11 100 13 069 16 053 13 800 18 455 15 600 23 868 29 159 17 300 31 344 33 238 18 000 34 812 37 188 19 500 42 384 47 505 22 300 51 749 55 317 24 500 58 580 61 600 26 200 63 500 65 400 26 800 67 200 2006 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Stand September 2006. Millionen Euro. 1991 bis 2005 Ist; 2006 und 2007 Hochrechnung, ab 2008 Projektion. Daten Länder-Benchmark: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen; ab 2006 Projektion Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 3 3 000 Zinsausgaben seit 1991 2 500 Länder-Benchmark 2 000 1 500 1 714 1 823 1 915 1 963 2 071 2 194 2 255 2 312 2 396 2 450 2 550 1 466 2 770 2 940 1 000 500 710 672 866 850 985 920 1 163 990 537 1 000 1 010 1 050 1 040 1 110 1 180 2006 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Stand September 2006. Millionen Euro. 1991 bis 2005 Ist; 2006 und 2007 Hochrechnung, ab 2008 Projektion. Daten Länder-Benchmark: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen; ab 2006 Projektion Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 4

Mehrausgaben und -einnahmen gegenüber Flächenländern West 120% 120% 100% 2006 80% 60% 40% 20% 0% 1970 78% 71% 1975 1980 1985 1989 1990 61% 50,0% 1991 1992 1993 1994 66% 32% 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Mehrausgaben 2006: 4,7 Mrd 35% 32% Mehreinnahmen 2006: 4,2 Mrd Stand September 2006. Primärausgaben und Primäreinnahmen je Einwohner in v.h. der Flächenländer West. Bis einschließlich 1990 nur (West). 2001 ohne einmalige Kapitalzuführung an die Bankgesellschaft. Basisdaten: Zentrale Datenstelle der Landesfinanzminister, Statistisches Bundesamt (Kassenergebnisse) 2003 2004 2005 2006 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 5 Index des Bruttoinlandsprodukts (1991 = 100) 120 Deutschland 118,3 119,4 116 115,1 116,5 116,6 116,4 112 109,7 111,9 108 104 100 100,0 105,4 103,2 102,2 101,1 106,0 103,5 107,1 105,3 107,6 106,1 104,4 101,9 101,3 100,9 101,9 100,5 2006 98,8 96 97,6 97,6 97,5 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Stand Februar 2006. Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, eigene Berechnungen. Ab 2000 nach neuer Systematik Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 6

Wachstumsraten BIP: Trend des Wachstumsdifferentials 2006 4% 3% 2% 1% 0% -1% -2% -3% -4% 1,0% 1,8% -2,9% 2,0% 2,0% 3,2% 1,2% 0,1% -0,2% 1,6% 1,6% 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 0,9% gleitender Drei-Jahres-Durchschnitt des Wachstumsdifferentials Stand September 2006. Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, eigene Berechnungen -0,8% Trend Deutschland 0,4% Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 7 Wirtschaftsdaten 2005/2006 Arbeitslosenquote im Juli 2006 Arbeitsplatzdichte 2005 (Erwerbstätige/1000 EW) 17,5% 454 15,0% 575 11,1% 606 Deutschland 10,5% Deutschland 470 Anteil der Hartz IV-Empfänger 1 im Juli 2006 Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2005 (in Euro) 17,1% 23 470 15,1% 36 927 2006 11,4% 45 992 Deutschland 8,5% Deutschland 27 229 Stand August 2006. Bundesagentur für Arbeit, Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder, Statistisches Bundesamt 1 an der Bevölkerung; einschl. Sozialgeldempfänger Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 8

Kommunale Steuerkraft 2004 2006 Frankfurt/Main Düsseldorf Stuttgart München Köln Essen Dortmund Duisburg 456 445 430 Gewerbesteuer netto Grundsteuer Gemeindeanteil an der Lohn- und Einkommensteuer Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer Euro je Einwohner 0 200 400 600 800 1000 Stand April 2006. Statistisches Bundesamt. Realsteuerkraft hebesatzbereinigt (fiktiver einheitlicher Hebesatz); deshalb nicht unmittelbar vergleichbar mit tatsächlichem Steueraufkommen 562 557 680 822 954 940 1039 1169 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 9 2. Was haben wir getan? 2006 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 10

Stellen im unmittelbaren Landesdienst 1991 bis 2012 200 000 207 151 Länder-Benchmark 2012 nach Ausgliederung Kindertagesstätten ----> 150 000 100 000 130 657 118 208 rd. 100 000 50 000 2006 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Stand September 2006. Bis 2005 Ist, 2006, 2007 Soll; ab 2008 Projektion. Länder-Benchmark einschließlich Gemeinden Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 11 Primärausgaben je Einwohner seit 1991 Index Primärausgaben je Einwohner Flächenländer West Index Primärausgaben je Einwohner 105 104,0 107,0 107,0 108,0 107,0 108,0 100 100,0 101,0 99,0 100,0 101,0 2006 95 90 85 88,0 1991 94,0 85,0 1992 91,0 96,0 1993 96,0 97,0 1994 96,0 100,0 1995 97,0 1996 95,0 1997 Stand September 2006. Index der Primärausgaben je Einwohner (1995 = 100); Flächenländer einschließlich Gemeinden. 2001 ohne einmalige Kapitalzuführung an die Bankgesellschaft. Basisdaten: Statistisches Bundesamt (Kassenergebnisse) 94,0 1998 94,0 1999 93,0 2000 92,0 2001 92,0 2002 90,0 2003 89,0 2004 88,0 2005 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 12

Veränderung der Primärausgaben je Einwohner 1995 bis 2005 Nordrhein-Westfalen Saarland Hessen Baden-Württemberg Schleswig-Holstein Rheinland-Pfalz Bayern Niedersachsen Sachsen-Anhalt 2,7% 6,1% 5,6% 4,5% 8,9% 8,8% 8,5% 8,1% 13,3% 12,2% 11,2% 2006 Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Brandenburg Thüringen -11,7% -1,2% -2,6% -3,9% -4,2% Länderdurchschnitt 3,9 % Stand September 2006. Veränderung der Primärausgaben je Einwohner zwischen 1995 und 2005. Flächenländer einschließlich Kommunen. Bereinigt um Geberleistungen im Länderfinanzausgleich. Basisdaten: Statistisches Bundesamt (Kassenergebnisse) Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 13 Länder-Benchmark: In zehn Jahren 3,2 Mrd Euro eingespart Investitionsausgaben 0,5 Mrd Euro (14,0%) konsumtive Sachausgaben 1,4 Mrd Euro (44,2%) insgesamt 3,2 Mrd Personalausgaben 1,3 Mrd Euro (41,8%) 2006 Stand September 2006. Shift-share-Analyse der Veränderung der Primärausgaben je Einwohner im Vergleich mit allen Ländern (einschließlich kommunaler Ebene) im Vergleich der Jahre 1995 und 2005 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 14

Primärsalden 1991 bis 2006-200 -1 080-1 227-1 819-1 547-1 283-924 -2 575-2 971-2 334-2 933-2 432 2006-4 024-4 079 Länder-Benchmark -5 134 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Stand September 2006. Primärsalden (-defizite bzw. -überschüsse) in Millionen Euro. Länder-Benchmark unter Einschluss der kommunalen Ebene. 2006 und 2007 Hochrechnung, ab 2008 Planung -3 757 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 15 Primärsalden je Einwohner 2005 31.7.2006 2006 Sachsen Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Bayern Thüringen Rheinland-Pfalz Sachsen-Anhalt Niedersachsen Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Hessen Schleswig-Holstein Saarland -950 Länderdurchschnitt -120-290 -310-100 -100-120 -140-190 -220 Stand September 2006. Flächenländer einschließlich Kommunen; Werte gerundet. Basisdaten: Statistisches Bundesamt (Kassenergebnisse) -390-10 -10 50 40 170 130 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 16

3. Wo stehen wir heute? 2006 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 17 Primärausgaben je Einwohner 2005 5 000 5 490 5 330 Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Brandenburg Sachsen Thüringen 4 330 4 270 4 160 4 620 4 560 2006 Hessen 4 100 Nordrhein-Westfalen 4 040 Schleswig-Holstein Bayern Baden-Württemberg 3 840 3 820 3 780 Saarland 3 770 Niedersachsen 3590 Rheinland-Pfalz 3 570 Länderdurchschnitt 4 000 Stand September 2006. Flächenländer einschließlich Kommunen. Bereinigt um Geberleistungen im Länderfinanzausgleich. Basisdaten: Statistisches Bundesamt (Kassenergebnisse) Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 18

2006 Mehrausgaben 2006: Politikfelder in Mio Euro Ausgaben (Soll bzw. Hochrechn. 2006) Mehrausgaben ggü. Flächenländern West 2 Öffentliche Sicherheit und Ordnung 3 1 320 600 Rechtsschutz 640 210 Allgemeinbildende und berufliche Schulen 4 2 240 160 darunter: Personal 1 760 300 konsumtive Sachausgaben 390-40 Investitionen 90-110 Hochschulen 1 350 520 5 Wissenschaft und Forschung 250 140 Kultureinrichtungen und Kulturförderung 6 490 200 Hartz IV / Kosten der Unterkunft 1 380 7 890 7 Soziale Sicherung (soweit nicht Kosten der Unterkunft) 8 1 600 640 Tageseinrichtungen für Kinder 700 300 Jugendhilfe 490 130 Wohnungswesen 1 030 950 andere Bereiche 9 6 570-40 insgesamt 18 060 4 700 Stand September 2006. Schätzung der. Abweichung in den Summen durch Rundung. Abgrenzungsunterschiede zwischen den Ländern sowie gegenüber früheren Übersichten möglich. 1 Soll gemäß Doppelhaushaltsplan 2005/06 2 pauschale Hochrechnung auf der Basis des letztverfügbaren Datenstandes des Statistischen Bundesamtes (Rechnungsergebnisse 2003); einschließlich kommunaler Ebene 3 ohne Ausgaben für die Sonderversorgungssysteme der früheren DDR, ohne Versorgungsausgaben 4 einschließlich Zuschüsse für den Religions- und Weltanschauungsunterricht sowie des sonstigen pädagogischen Mehraufwandes zur Einführung der verlässlichen Halbtagsgrundschule; ohne Versorgungsausgaben 5 bereinigt um Einnahmen, aus Vergleichbarkeitsgründen unter Zusetzung von Versorgungsausgaben 6 Kultureinrichtungen und Kulturförderung einschließlich kirchlicher Angelegenheiten. ohne Zuschüsse für den Religions- und Weltanschauungsunterricht 7 Hochrechnung auf das voraussichtliche Jahresergebnis (Datenstand Juni 2006) 8 ohne Verwaltung, Sozialversicherung, Kriegsfolgelasten, Arbeitsmarktpolitik; aufgrund der Umstellung auf Hartz IV Unschärfen möglich 9 darunter kommunale Gemeinschaftsdienste, Straßen, Verkehr, Versorgungsausgaben, Allgemeines Grund- und Kapitalvermögen Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 19 2006 Mehrausgaben 2006: Analyse teilungsbedingt stadtstaatenbedingt hauptstadtbedingt nachrichtlich: notlagenbedingt in Mio Euro Ausgaben Mehrausgaben Mehreinnahmen Personal 1 6 340 600 Solidarpakt II Sonder- und Zusatzversorgung der ehem. DDR 200 200 1 990 Wohnungsbauförderung 1 030 950 100 insgesamt 2 7 570 1 750 2 090 Innere Sicherheit 106 38 Kultur, sonstiges 3 34 27 insgesamt 140 65 Öffentliche Sicherheit und Ordnung 4 1 320 430 Rechtsschutz / Justiz 640 210 40 Allgemeinbildende und berufliche Schulen 5 2 240 160 Hochschulen, Wissenschaft und Forschung 1 600 520 90 6 Kultureinrichtungen und Kulturförderung 7 490 200 Hartz IV / Kosten der Unterkunft 1 380 890 250 Soziale Sicherung (soweit nicht Kosten der Unterk.) 1 600 500 8 Tageseinrichtungen für Kinder, Jugendhilfe 1 190 430 besondere Einwohnerwertung im LFA --- --- 2 500 insgesamt 10 460 3 340 2 880 abzüglich sonstige Bereiche -490 9-810 10 insgesamt 18 060 4 700 4 230 Zinsausgaben 2 460 1 490 Stand September 2006. Schätzung der. Bezugsbasis: Flächenländer West (einschl. kommunaler Ebene). Abweichungen in den Summen durch Rundung 1 Berechnungsbasis: 15 000 Vollzeitäquivalente 2 ohne Mehrausgaben zum Abbau des infrastrukturellen Nachholbedarfs 3 Entwicklungsmaßnahme Parlamentsviertel, Shuttle-Betrieb U 55, Staatskapelle/künstlerische Leitung Staatsoper, sowjetische Ehrenmale, Schule und Justiz 4 ohne teilungsbedingte (60 Mio Euro) und hauptstadtbedingte (110 Mio Euro) Mehrausgaben 5 einschl. Zuschüsse für den Religions- und Weltanschauungsunterricht 6 nur Wissenschaft und Forschung 7 ohne Zuschüsse für den Religions- und Weltanschauungsunterricht 8 ohne teilungsbedingte Mehrausgaben (140 Mio Euro) 9 Kosten der politischen Führung (bereits in anderen Positionen enthalten) 10 insbes. kommunale Gemeinschaftsdienste, Wirtschaftsunternehmen Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 20

Index der Primärausgaben je Einwohner ( = 100) 130 126,7 125 120 115 110 105 100 100,0 95 120,4 118,5 119,0 117,8 116,5 113,9 112,4 108,5 105,8 105,4 104,2 100,8 100,0 99,3 97,6 96,5 2006 90 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Stand September 2006. Primärausgaben je Einwohner, = 100. gemäß Eckdaten für die Finanzplanungsperiode bis 2010. 2003 bereinigt um Ausgaben für WBK. 2001 ohne einmalige Kapitalzuführung an die Bankgesellschaft, 2005 ohne EU-Beihilfeentscheidung zu Landesbanken. Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 21 im Benchmark mit 1995 und 2009 Personalausgaben kons. Sachausgaben Investitionsausg. Primärausgaben Zinsausgaben bereinigte Ausgaben 65 % 37 % 39 % 27 % 20 % 3 % 2 % -5 % 4 % -3 % 2006 1995 2009 1995 2009-25 % 1995 2009 1995 2009 1995 2009 Stand Januar 2006. Finanzplanung von 2005 bis 2009, bereinigt um Kita-Übertragung und Facility Management. gemäß Eckdaten für die Finanzplanungsperiode bis 2009-38 % 1995 2009 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 22

4. Was bleibt zu tun? 2006 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 23 Primärausgaben, Primäreinnahmen 2001 bis 2009 21 000 20 511 Primärausgaben Primäreinnahmen 20 000 19 000 18 000 17 000 16 754 18 872 18 420 18 227 16 989 18 076 17 152 18 060 17 860 18 030 17 730 18 140 17 640 18 190 17 490 16 000 15 939 15 989 2006 15 000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Stand September 2006. Primärausgaben und Primäreinnahmen in Millionen Euro. 2005 bereinigt um EU-Beihilfeentscheidung zu Landesbanken. 2006 und 2007 Hochrechnung, ab 2008 Projektion Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 24

Zuweisungen aus Solidarpakt II 2 000 1 600 1 200 2 003 2 003 1 994 1 974 1 945 1 809 1 663 1 527 1 381 1 245 1 099 817 681 535 963 2 003 2 003 800 400 399 2006 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Stand September 2006. Millionen Euro. Sonderbedarfs-Bundesergänzungszuweisungen zur Deckung von teilungsbedingten Sonderlasten aus dem bestehenden starken infrastrukturellen Nachholbedarf und zum Ausgleich unterproportionaler kommunaler Finanzkraft. 11 Abs. 3 Finanzausgleichsgesetz, eigene Berechnungen 0 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 25 Index der Primärausgaben je Einwohner (Fl.-Länder West = 100) 180 170 160 160,6 150 166,7 Flächenländer West 140 130 132,5 120 110 136,3 127,8 128,3 116,0 2006 100 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Stand September 2006. Primärausgaben je Einwohner, Flächenländer West = 100. gemäß Eckdaten für die Finanzplanungsperiode bis 2010. 2003 bereinigt um Ausgaben für WBK. 2001 ohne einmalige Kapitalzuführung an die Bankgesellschaft, 2005 ohne EU-Beihilfeentscheidung zu Landesbanken Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 26

Extreme Haushaltsnotlage 2006 Eine extreme Haushaltsnotlage liegt dann vor, wenn 1 die Kreditfinanzierungsquote gegenüber dem Durchschnitt der Bundesländer mehr als doppelt so hoch ist, die Zins-Steuer-Relation zur selben Zeit weit über dem Durchschnitt der Bundesländer liegt, und die»normalen«mechanismen des Länderfinanzausgleichs für eine Hilfeleistung nicht mehr ausreichen. Die Fakten: Kreditfinanzierungsquote des Landes 2005: 17,2 % (Länderdurchschnitt: 6,9 %) Zins-Steuer-Relation des Landes 2005: 21,1 % (Länderdurchschnitt: 11,5 %) Schulden je Einwohner des Landes am 31. Dezember 2005: 17 275 (Länderdurchschnitt: 7 240 ) Stand September 2006. Zins-Steuer-Relation: Verhältnis der Zinsausgaben zur Summe von Steuereinnahmen, Einnahmen aus Länderfinanzausgleich und Fehlbetrags-Bundesergänzungszuweisungen 1 Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 27. Mai 1992 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 27 hat Anspruch auf Hilfen des Bundes Angesichts der extremen Haushaltsnotlage hat einen Anspruch auf Hilfen des Bundes. Dieser Anspruch ist jedoch an strenge Regeln gekoppelt. Das»Maßstäbegesetz«1 bestimmt: Eine Hilfeleistungspflicht der bundesstaatlichen Gemeinschaft zur Sanierung des Haushalts eines Landes aufgrund einer extremen Haushaltsnotlage besteht nur in Ausnahmefällen. Jede Hilfeleistung setzt voraus, dass das betreffende Land ausreichende Eigenanstrengungen unternommen hat, um eine drohende Haushaltsnotlage abzuwenden oder sich aus ihr zu befreien. 2006 Hilfen zur Haushaltssanierung sind mit strengen Auflagen und einem verbindlichen Sanierungsprogramm zu verknüpfen. Stand September 2006 1 12 des Gesetzes über verfassungskonkretisierende, allgemeine Maßstäbe für die Verteilung des Umsatzsteueraufkommens, für den Finanzausgleich unter den Ländern sowie für die Gewährung von Bundesergänzungszuweisungen vom 9. September 2001 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 28

hat Anspruch auf Hilfen des Bundes November 2002: Feststellung des Senats von, dass eine extreme Haushaltsnotlage vorliegt bis März 2003: Verhandlungen mit dem Bundesministerium der Finanzen September 2003: Einreichung der Klage beim Bundesverfassungsgericht April 2004: Vorlage der Stellungnahmen des Bundes und der Länder zur Klageschrift des Landes September 2004: Gegenäußerung des Landes mit Nachweis erheblicher sachlicher und statistischer Fehler 26. April 2006: mündliche Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht 2006 Verkündung des Urteils voraussichtlich im Herbst 2006 Stellschrauben und Perspektiven einer kommunalen Großsanierung Folie 29