44. Bericht über die Arbeit der Informationszentrale gegen Vergiftungen des Landes Nordrhein-Westfalen

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a) 8,56 b) 13,12 c) 25,84 d) 37,06 e) 67,01 f) 111,50 g) 99,04 h) 87,49

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Transkript:

44. Bericht über die Arbeit der Informationszentrale gegen Vergiftungen des Landes Nordrhein-Westfalen am Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn Jahresbericht 2011 Informationszentrale gegen Vergiftungen des Landes Nordrhein-Westfalen am Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn Adenauerallee 119 53113 Bonn Tel.: +49 228 19240 Fax: +49 228 287-33278 E-Mail: gizbn@ukb.uni-bonn.de

Personal Informationszentrale gegen Vergiftungen am Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn Leitung: Prof. Dr. med. Michael J. Lentze Dr. med. Carola Seidel Informatiker: Herr Michael Velten Sekretariat Frau Waltraud Dahmen Anschrift Informationszentrale gegen Vergiftungen Zentrum für Kinderheilkunde Universitätsklinikum Bonn Adenauerallee 119 Tel.: +49 228 19240 oder +49 228 287-33211 Fax: +49 228 287-33278 oder +49 228 287-33314 E-Mail: gizbn@ukb.uni-bonn.de Homepage: www.giftzentrale-bonn.de V.i.S.d.P.: Dr. med. Carola Seidel Prof. Dr. Michael J. Lentze 2

INHALTSVERZEICHNIS 1. VORWORT ZUM JAHRESBERICHT 2011... 4 1.1. EINLEITUNG... 4 1.2. AUFGABEN UND SCHWERPUNKTE... 5 1.3. QUALITÄTSSICHERUNG... 6 2.0 ANZAHL DER ANRUFE... 8 2.1 TELEFONISCHE ANFRAGEN... 8 2.2 ANFRAGEN PER E-MAIL... 9 2.3 MONATLICHE VERTEILUNG DER ANRUFE... 10 3.0 ANRUFER... 11 3.1 RUBRIKEN... 11 3.2 GEOGRAPHISCHE VERTEILUNG... 13 3.3 VERGLEICH DER ANZAHL DER ANRUFE / BERATUNGEN SEIT 1967... 14 3.4 WOCHENVERTEILUNG DER ANRUFE... 15 4.0 PATIENTEN... 16 4.1 ALTERSDIFFERENZIERUNG DER VERGIFTUNGSFÄLLE UND ANTEIL DER ANFRAGEN... 16 4.2 ALTERS- UND GESCHLECHTSVERTEILUNG DER VERGIFTUNGEN BEI KINDERN... 17 4.3 ALTERS- UND GESCHLECHTSVERTEILUNG DER VERGIFTUNGSFÄLLE BEI ERWACHSENEN 18 4.4 GESCHLECHTSVERTEILUNG ALLER VERGIFTUNGSFÄLLE... 19 5.0 NOXEN BEI HUMANEN VERGIFTUNGSUNFÄLLEN... 20 5.1 KLASSIFIZIERUNG DER NOXEN... 21 5.1.1 Medikamente... 21 5.1.2 Haushaltsmittel... 25 5.1.3 Pflanzen... 26 5.1.5 Schädlingsbekämpfungsmittel... 28 5.1.6 Genussmittel (Alkohol und Tabak)... 29 5.1.7 Drogen... 30 6.1 ÄTIOLOGIE... 31 6.2 SCHWEREGRAD... 33 7.0 INFORMATIONSHINWEISE... 35 8.0 EDV-INFRASTRUKTUR... 36 3

1. Vorwort zum Jahresbericht 2011 1.1. Einleitung Die Informationszentrale gegen Vergiftungen in Bonn wurde 1967 am Zentrum für Kinderheilkunde an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn gegründet und berät seit dieser Zeit rund um die Uhr bei Vergiftungsunfällen im Kindes- und Erwachsenenalter. Sie wird derzeit vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalens finanziert. Von wenigen hundert Anrufen pro Jahr Ende der Sechziger Jahre hat sich die Zahl der angenommenen Anrufe auf 33.165 Anrufe im Jahr 2011 gesteigert. Gegenüber dem Vorjahr (30.063 Anrufe im Jahr 2010) ist eine Zunahme um insgesamt 3102 Anrufe, d.h. 8,5 Anrufe pro Tag, zu verzeichnen. Der prozentuale Anstieg der angenommenen Anrufe beträgt 10 %. Die Beratungszahlen haben sich innerhalb der letzten zehn Jahre nahezu verdoppelt. Die genaue Verteilung hinsichtlich Alter, Schweregrad und Noxen wird im nachfolgenden Teil des Jahresberichtes dargestellt. Auf der Intensivstation und mehreren Normalstationen am Zentrum für Kinderheilkunde werden außerdem Kinder und Jugendliche mit Vergiftungen behandelt. Die enge Vernetzung mit der Informationszentrale gegen Vergiftungen erleichtert eine optimale Betreuung der Kinder und ermöglicht auch den Mitarbeitern in der Beratung eine ständige praktische Weiterbildung in der klinischen Behandlung von Vergiftungen bei Kleinkindern. 4

1.2. Aufgaben und Schwerpunkte Schwerpunkte der Arbeit der Informationszentrale gegen Vergiftungen sind Beratung, Auswertung und Ausbildung, d.h. die telefonische Beratung bei akuten und soweit telefonisch möglich bei chronischen Vergiftungsunfällen die elektronische Dokumentation und Auswertung der beobachteten Vergiftungsunfälle, um das bestehende Wissen auf dem Gebiet der Toxikologie zu erweitern und zu überarbeiten die Erkennung neuer Gesundheitsgefahren durch die Nachverfolgung von Fällen die Kooperation mit Landes- und Bundesinstitutionen bei Fragen zu bestimmten Noxen die Vorbeugung von Vergiftungsunfällen durch die Beantwortung allgemeiner Anfragen und der Publikation eines Ratgebers für Eltern von Kleinkindern die Ausbildung von Ärzten, Rettungsdienst- und Krankenpflegepersonal und Studenten auf dem Gebiet der Vergiftungen die Kooperation mit anderen Giftzentralen unter dem Dach der Gesellschaft für Klinische Toxikologie e.v. (GfKT e.v., www.klinitox.de) u.a. auf den Gebieten der Erstellung von Beratungsunterlagen und der Harmonisierung der Falldokumentation Einen besonderen Schwerpunkt bildete im letzten Jahr die Entwicklung zweier Datenbanken. Zum einen wurde eine Datenbank entwickelt, die Sicherheitsdatenblätter und Fachinformationen bereitstellt. Zum anderen konnte die Bereitstellung der Kontaktdaten von Pilzsachverständigen optimiert werden. Hier ist nun die Herausgabe des wohnortnächsten Pilzsachverständigen in Sekundenschnelle möglich. Wie in den in den letzten Jahren wurde auf die inhaltliche Weiterentwicklung der Beratungsdokumente in der hauseigenen Datenbank Wert gelegt, die dem Arzt im Vergiftungsnotfall rasch die notwendigen Grundlagen für die telefonische Beratung liefert. Diese Datenbank wurde im Hause entwickelt und enthält Monographien über Medikamente, Chemikalien, Pflanzen und Tiere, die laufend aktualisiert werden. Alle Vergiftungsfälle werden seit 1998 in einem computergestützten Dokumentationssystem (ADAM) erfasst. ADAM steht für Administration, Dokumentation, Auswertung und Module. Dieses System wurde von einem Unternehmen im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Giftinformationszentrale in Mainz entwickelt. Es ist v. a. ein wichtiges Instrument in der Fal- 5

lauswertung, da innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten alle bisherigen Fallberatungen zu einer Substanz abgerufen werden können und damit auch für die Notfallberatung als Erfahrung zur Verfügung stehen. Auch der Jahresbericht wird mit Hilfe von Abfragen in diesem System erstellt. 1.3. Qualitätssicherung Die Beratung der Informationszentrale gegen Vergiftungen hat folgende Qualitätsgrundsätze: 1. Die telefonische Beratung erfolgt sofort. In Einzelfällen können Wartezeiten von wenigen Minuten entstehen, wenn es zu einer extremen Häufung der Anrufe kommt. Die Anfragen werden in solchen Fällen zunächst entgegengenommen und nach einer kurzen allgemeinen Beratung dann in der Reihenfolge ihrer Dringlichkeit beantwortet. 2. Die Beratung richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des Anrufers. Bei Laien steht die emotional zugewandte, für den Laien verständliche und beruhigende Beratung im Vordergrund. Ärztlichen Kollegen wird in Kürze das Rüstzeug für die Akutbehandlung des Patienten an die Hand gegeben. Bei Bedarf werden im Verlauf des Gesprächs oder der Behandlung spezielle Fragen geklärt. 3. Die Beratung stützt sich auf die aktuellen medizinischen Kenntnisse durch die Bereitstellung vorhandener toxikologischer und pharmakologischer Datenbanken in ihrer neuesten Version und die Nutzung der hauseigenen toxikologischen Datenbank, die durch Fall- und Literaturauswertung ständig aktualisiert wird. Zur Qualitätssicherung werden u.a. folgende Instrumente eingesetzt: 1. Durch die Zusendung eines Fragebogens in einem gewissen Anteil der Fälle, in dem der Anrufer außer zum Vergiftungsverlauf auch zu seiner Zufriedenheit mit der Beratung befragt wird, erfolgt eine permanente Rückmeldung durch den Anrufer. Ein Fragebogen wird insbesondere bei schweren oder ungewöhnlichen Intoxikationen sowie bei Vergiftungsfällen verschickt, bei denen es wenig Erfahrung gibt. 6

2. Die Korrektheit der Beratungen wird durch die Auswertung der schriftlichen Fragebögen, der zugesandten Arztbriefe oder durch telefonische Rückfrage unsererseits beim Anrufer überprüft. 3. Die Qualitätssicherung erfolgt zudem jährlich durch die Erstellung und Veröffentlichung eines eigenen Jahresberichtes, der die Beratungssituationen statistisch auswertet und mit anderen Giftzentralen vergleichbar macht. 7

2.0 Anzahl der Anrufe 2.1 Telefonische Anfragen Im Jahr 2011 konnte die Informationszentrale gegen Vergiftungen in Bonn 33.165 händisch gezählte Anrufe annehmen. Dies entspricht einer Zunahme von 10% im Vergleich zum Vorjahr. 2011 2010 Tagdienst 28.542 25.059 von 08:00 bis 22:30 Uhr Nachtdienst 4623 5004 von 22:30 bis 08:00 Uhr Summe 33.165 30.063 Tabelle 2.1 Anzahl der Anrufe 2010 und 2011 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 Anzahl 2010 Anzahl 2011 10.000 5.000 0 Tagesdienst Nachtdienst Summe Abbildung 2.1 - Anzahl der Anrufe 2010 und 2011 im Vergleich 8

2.2 Anfragen per E-Mail Von den eingegangenen Anfragen per e-mail wurden 153 beantwortet. Viele dieser E-Mails betrafen weitergehende Fragen zu den Themenbereichen Giftige Tiere und Giftige Pflanzen, aber auch zum Thema Drogen, hier oft von Personen, die die Anonymität des Internets nutzten, um sich über Drogen und deren Gefahren zu informieren. Wie in den Jahren zuvor wurden auch chronische und akute Vergiftungsfälle über E-Mail geschildert und beantwortet. Diese E-Mails gehen in die weitere Statistik ein und werden als Anfrage oder Vergiftungsfall gewertet. 9

2.3 Verteilung der Anrufe über die Monate der Jahre 2010 und 2011 Monat Anrufe 2011 Anrufe 2010 Januar 2471 2179 Februar 2237 2091 März 2598 2413 April 2622 2470 Mai 2894 2590 Juni 2701 2501 Juli 2994 2830 August 3346 2749 September 3079 2679 Oktober 2975 2684 November 2634 2424 Dezember 2614 2453 Summe 33.165 30.063 Tabelle 2.3 Monatliche Beratungszahlen 2010 und 2011 im Vergleich. Anrufe/Monat 4000 3500 3000 2500 2000 1500 Anrufe 2010 Anrufe 2011 1000 500 0 Abbildung 2.3 - Monatliche Beratungszahlen 2010 und 2011 10

Vorbemerkung Von den händisch gezählten Anrufen gingen 29.849 (2010: 27.044, 2009: 28.117 2008: 25.947, 2007 24.816) Fälle/Anfragen in die computergestützte Dokumentation ein und konnten somit statistisch ausgewertet werden. Insgesamt wurden bedingt durch Mehrfachberatungen zu einem Fall 30.780 Beratungen (2010: 27.701; 2009 28.867 Beratungen) dokumentiert. Die Differenz der händisch durch die Telefonzentrale gezählten Anrufen und den elektronisch dokumentierten Beratungen beträgt 2385 (2010: 2362, 2009: 1433). In 2011 betrafen27.660 Vergiftungen Menschen (2010: 24.819, 2009: 25.655, 2008: 23.596, 2007: 22.439, 2006: 22.187 ). 3.0 Anrufer 3.1 Rubriken 60% der Anrufer waren Laien, 30 % Klinikärzte und 5 % niedergelassene Ärzte (inkl. Ärztlicher Notdienst und Arzthelferin). Die weitere Verteilung ist aus der folgenden Tabelle und Grafik ersichtlich. Anrufer Anzahl 2011 Anzahl 2010 Apotheke 134 153 Arzthelferin 156 170 Sonstige 6 29 Behörde 20 16 Betriebsarzt 2 2 Feuerwehr 14 10 Klinikarzt 8442 8045 Laie 18324 16319 Medien 38 60 Militär 0 2 Notarzt 251 228 Pers- Krankenhaus 100 150 Polizei 27 15 Rettungsdienst 279 233 Tox Zentrum 1 0 Veterinärmedizin 261 281 Nieder. Arzt 661 744 unbekannt 948 426 Ärtzl. Notdienst 191 163 Tabelle 3.1 Art der Anrufer 2010 und 2011 11

Rettungsdienst 0,93% Notarzt 0,84% Arzthelfer/in 0,52% Veterinärmedizin 0,87% unbekannt 3,18% Ärztlicher Notdienst 0,64% Apotheke 0,45% Personal-Krh. 0,33% Medien 0,13% Militär 0,00% Feuerwehr 0,05% niedergel. Arzt 2,21% Polizei 0,09% Behörde 0,07% Betriebsarzt 0,01% Sonstige 0,02% Klinikarzt 28,28% Laie 61,38% Abb. 3.1 Prozentuale Verteilung der Anrufer 2011 12

3.2. Geographische Verteilung Die folgende Tabelle und Abbildung geben Aufschluss über die Herkunft der Anrufe aus den einzelnen Bundesländern. Die stärkste und wesentlichste Veränderung betrifft den Anteil unbekannt. Bundesland Anzahl 2010 Anzahl 2011 Veränderung in Absolutzahlen Veränderung in % Baden-Würtemberg 545 751 206 38 Bayern 375 480 105 28 Berlin 89 148 59 66 Brandenburg 109 137 28 26 Bremen 27 27 0 0 Hamburg 185 257 72 39 Hessen 389 581 192 49 Mecklenburg- Vorpommern 57 90 33 58 Niedersachsen 433 754 321 74 Nordrhein-Westfalen 20404 22846 2442 12 Rheinland-Pfalz 761 838 77 10 Saarland 22 43 21 95 Sachsen 147 165 18 12 Sachsen-Anhalt 75 89 14 19 Schleswig-Holstein 217 305 88 41 Thüringen 33 53 20 61 unbekannt 3075 2155-920 -30 Tabelle 3.2 - Geographische Verteilung 2010 und 2011 1% 2% 3% 3% 2% 3% 1% 1% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% Nordrhein-Westfalen unbekannt Rheinland-Pfalz Baden-Würtemberg Niedersachsen Hessen Bayern 7% Schleswig-Holstein Hamburg Sachsen Brandenburg Berlin Sachsen-Anhalt Abb. 3.2. Geographische Verteilung 2011 77% Mecklenburg-Vorpommern Thüringen Bremen Saarland 13

Vergleich der Anzahl der Anrufe / Beratungen seit 1967 - bis 1997 händisch gezählte Anrufe (blau), - 1998-2004 elektronisch dokumentierte Fälle (grün) - seit 2005 Angabe der elektronisch dokumentierten Anzahl der Beratungen (schwarz) Jahr Anrufe Jahr Anrufe Jahr Anrufe 1968 262 1986 9749 2004 26325 1969 810 1987 8965 2005 26011 1970 1490 1988 9369 2006 24970 1971 1704 1989 9370 2007 25372 1972 1726 1990 9819 2008 25993 1973 1865 1991 10062 2009 28867 1974 2013 1992 12650 2010 27701 1975 2028 1993 12324 2011 30780 1976 2386 1994 14748 1977 2906 1995 16496 1978 4222 1996 17013 1979 6641 1997 18837 1980 6836 1998 20568 1981 7970 1999 21517 1982 9250 2000 23726 1983 9373 2001 24295 1984 9591 2002 25423 1985 9858 2003 26723 Tabelle 3.3 Anzahl der Beratungen von 1968 bis 2011 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 Abbildung 3.3 Anzahl der Beratungen von 1968 bis 2011 14

3.4 Wochenverteilung der Anrufe Die folgende Tabelle und Abbildung zeigen die durchschnittliche Verteilung der Anrufe auf die Wochentage, so wie sie sich aus der Falldatenbank ergibt, in der jedoch insgesamt 2385 Beratungen fehlen. Im Durchschnitt erhielt die Informationszentrale gegen Vergiftungen 574 Anrufe pro Woche. Anrufe pro Tag 2007 2008 2009 2010 2011 Montag 74 77 83 79 85 Dienstag 69 76 80 77 84 Mittwoch 69 76 83 77 85 Donnerstag 70 75 79 76 83 Freitag 73 71 78 76 85 Samstag 62 63 71 69 78 Sonntag 61 61 67 66 74 Summe 478 499 541 520 574 Tabelle 3.4 Anrufe pro Wochentag 2007 bis 2011 Samstag 13% Sonntag 13% Freitag 15% Donnerstag 14% Montag 15% Dienstag 15% Mittwoch 15% Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Abbildung 3.4 Anrufe pro Wochentag 2011 in prozentualer Verteilung 15

4.0 Patienten 4.1 Altersdifferenzierung der Vergiftungsfälle und Anteil der Anfragen Anzahl 2007 Anzahl 2008 Anzahl 2009 Anzahl 2010 Anzahl 2011 Kinder < 18 Jahre 12577 13200 14519 13541 15290 Erwachsene > 18 Jahre 9132 9783 10420 10886 11588 Alter unbekannt 734 613 732 394 791 Anfragen (prophylaktisch, kein Bezug zu einer akuten Vergiftung) 1903 1837 1788 1604 1513 Tiere 468 522 658 621 667 Summe 24.816 23.596 28.117 27.046 29.849 Tabelle 4.1 Altersdifferenzierung der Vergiftungen und Anteil der Anfragen 2007 bis 2011 Anfragen 5% Tiere 2% Alter unbekannt 3% Erwachsene > 18 Jahre 39% Kinder < 18 Jahre 51% Abbildung 4.1 - Altersdifferenzierung der Vergiftungen und Anteil der Anfragen 2011 16

4.2 Alters- und Geschlechtsverteilung der Vergiftungen bei Kindern Die folgende Tabelle und Abbildung zeigen die Alters- und Geschlechtsverteilung der Anrufe wegen Vergiftungsfällen bei Kindern bis zum Alter von 18 Jahren. Bis auf die Altersgruppe der Heranwachsenden überwiegt der Anteil der Knaben deutlich. Altersgruppe Anzahl männlich weiblich schwanger Geschlecht nicht angegeben Frühgeborenes (< 36.SSW) 3 0 0 3 Neugeborenes (1 Tag < 1 Monat) 44 14 21 9 Säugling (1 Monat -1 Jahr) 3215 1628 1340 246 Kleinkind (> 1,0 Jahr - < 6 J.) 10094 5201 4195 698 Schulkind (> 6 Jahre - < 14 J.) 1186 613 452 0 121 Heranwachsender (> 14 J. < 18 J.) 748 218 496 0 34 Tabelle 4.2 - Alters- und Geschlechtsverteilung der Vergiftungen bei Kindern Heranwachsende Schulkind Kleinkind Säugling unbekannt weiblich männlich Neugeborenes Frühgeborenes 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 Abbildung 4.2 - Alters- und Geschlechtsverteilung der Vergiftungen bei Kindern 2011 17

4.3 Alters- und Geschlechtsverteilung der Vergiftungsfälle bei Erwachsenen Die folgende Tabelle und Abbildung zeigen die Alters- und Geschlechtsverteilung der Vergiftungsfälle bei Erwachsenen > 18 Jahre. In allen Altersgruppen überwiegt wie seit Jahren der Anteil der weiblichen Patienten. Nicht erfasst werden in dieser Tabelle Patienten, bei denen das Alter nicht numerisch notiert, sondern als Erwachsener oder Älterer erfasst wurde. Altersgruppe Anzahl männlich weiblich schwanger stillend Geschlecht nicht angegeben 18-19 Jahre 434 139 280 0 0 15 20 29 Jahre 1820 734 1006 19 2 59 30 39 Jahre 1455 630 767 12 3 43 40 49 Jahre 1707 686 957 1 1 62 50 59 Jahre 1133 473 623 0 0 37 60 69 Jahre 578 234 318 0 0 26 70 79 Jahre 499 192 289 0 0 18 80-89 Jahre 297 89 201 0 0 7 Ab 90 Jahre 76 12 58 0 0 6 Tabelle 4.3 Alters- und Geschlechtsverteilung der Vergiftungen bei Erwachsenen 2011 ab 90 Jahre 80-89 Jahre 70-79 Jahre 60-69 Jahre 50-59 Jahre 40-49 Jahre unbekannt weiblich männlich 30-39 Jahre 20-29 Jahre 18-19 Jahre 0 200 400 600 800 1000 1200 Abbildung 4.3 Alters- und Geschlechtsverteilung der Vergiftungen bei Erwachsenen 2011 18

4.4 Geschlechtsverteilung aller Vergiftungsfälle Altersgruppe Gesamt männlich weiblich Geschlecht unbekannt Kinder < 18 Jahre 15290 7674 6504 1110 Erwachsene > 18 Jahre 11588 4551 6478 559 Alter unbekannt 791 245 301 245 Summe 27669 12470 13283 1914 unbekannt 7% männlich weiblich 48% männlich 45% weiblich unbekannt Abbildung 4.4 Geschlechtsverteilung aller Vergiftungen 2011 19

5.0 Noxen bei humanen Vergiftungsunfällen 2007 2008 2009 2010 2011 Medikamente 8708 9375 9998 10274 11231 Kosmetika 1160 1179 1336 1423 1609 Waschaktive Substanzen 1986 2461 2728 2868 3217 weitere Haushaltsmittel 2042 1566 1773 1682 1904 Pflanzen 3260 3395 3769 2910 3781 Chemische Substanzen 1784 1959 2067 1962 2030 Schädlingsbekämpfungsmittel 358 406 360 329 333 Genussmittel 1701 1793 1943 2084 2236 Pilze 229 224 261 337 285 Drogen 353 363 415 405 431 Tiere 403 383 379 200 247 sonstige / unbekannt 1817 1886 2170 2032 2015 Nahrungsmittel 372 447 518 587 495 Gesamt 24173 25437 27717 27093 29814 Tabelle 5.1 - Differenzierung der Noxen 2007 bis 2011 Durch Mehrfachvergiftungen ist die Anzahl der Noxen größer als die Summe der Vergiftungsfälle bei Menschen. Drogen Pilze 1% 1% Sonstige / unbekannt Tiere 7% 1% Nahrungsmittel 2% Genussmittel 7% Schädlingsbekämpfungsmittel 1% Chemische Substanzen 7% Medikamente 38% Pflanzen 13% Weitere Haushaltsmittel 6% Kosmetika 5% Waschaktive Substanzen 11% Abbildung 5.1 - Differenzierung der Noxen 2011 20

5.1 Klassifizierung der Noxen 5.1.1 Medikamente Tabelle 5.2 und Abb. 5.2 zeigen die am häufigsten eingenommenen Medikamente im Jahresvergleich 2008 bis 2011. 2008 2009 2010 2011 Psychopharmaka 3131 3381 3559 4108 Analgetika / Antirheumatika 2266 2457 2414 2604 Hypnotika / Sedativa 1117 1131 1183 1304 Antitussiva 437 536 468 526 Beta-Rezeptoren-Blocker, Calciumantagonisten und ACE-Hemmer 452 509 549 571 Tabelle 5.2 Anzahl der Vergiftungen durch Medikamentengruppen im Jahresvergleich 2008 2009 2010 2011 4500 Psychopharmaka 3131 3381 3559 4000 4108 Analgetika 3500 / Antirheumatika 2266 2457 2414 2604 Hypnotika 3000 / Sedativa 1095 1131 1183 1304 2500 Antitussiva 496 536 468 526 2000 Beta-Rezeptoren-Blocker, 458 509 549 1500 Calcium-antagonisten und 1000 ACE-Hemmer 571 500 0 2008 2009 2010 2011 Abbildung 5.2 Anzahl der Vergiftungen durch Medikamentengruppen im Jahresvergleich 2008 bis 2011 21

Tab. 5.2 und Abb. 5.2 geben Auskunft über die eingenommenen Substanzen und die Altersverteilung bei Medikamentenvergiftungen. Medikament Erwachsene > 18 Jahre Kinder/ Jugendliche < 18 Jahre Alter unbekannt Summe 2010 Abmagerungsmittel 16 9 0 25 Aldosteron-Antagonisten 1 0 1 Alkalose-/Azidosetherapeutika 1 0 0 1 Analeptika / Antihypoxämika 20 6 26 Analgetika / Antirheumatika 1818 735 51 2604 Antihelminthika 3 2 0 5 Antiallergika 59 87 1 147 Antianämika 14 13 0 27 Antiarrhythmika 11 0 1 12 Antibiotika / Chemotherapeutika 196 160 8 364 Antidiabetika 96 23 2 121 Antidota 4 14 0 18 Antiemetika / Antivertiginosa 46 89 1 136 Antiepileptika 456 65 13 534 Antifibrinolytika 1 1 0 2 Antihypertonika 110 51 2 163 Antihypotonika 10 5 1 16 Antikoagulantia 48 22 3 73 Antimykotika 10 22 32 Antiparasitäre Mittel (extern) 7 6 1 14 Antiphlogistika 6 8 14 Antitussiva / Expektorantia andere 104 417 5 526 Mittel zur Behandlung Atemwegserkrankungen Arteriosklerosemittel 0 1 0 1 Balneotherapeutika und Wärmetherapie 1 9 1 11 Beta-Rezeptorenblocker, Calciumantagonisten 395 165 11 571 und ACE-Hemmer Broncholytika / Antiasthmatika 54 110 7 171 Cholagoga und Gallenwegstherapeutika 0 1 0 1 Cholinergika 1 0 0 1 Corticoide (Interna) 25 23 1 49 Dermatika 9 42 1 52 Desinfizientia / Antiseptika 74 51 7 132 Diagnostika und Mittel Diagnosevorbereitung 2 2 4 Diuretika 76 29 1 106 Durchblutungsfördernde 8 7 0 15 Entwöhnungsmittel 18 6 0 24 Enzminhibitoren 2 2 0 4 Geriatrika 1 0 0 1 Gichtmittel 25 9 0 34 Mittel gegen grippale Infekte und 20 32 1 53 Erkältungskrankheiten Gynäkologika 15 19 0 34 Hämorrhoidenmittel 0 2 0 2 Hämostyptika/Antihämorrhagika 1 0 0 1 Hypnotika/Sedativa 1193 78 33 1304 22

Medikament (Fortsetzung) Erwachsene Kinder/ Jugendliche Alter unbekannt Summe Hypophysen-, Hypothalamushormone, 4 7 0 11 ander regulatorische Peptide und ihre Hemmstoffe Immuntherapeutika und Zytokine 3 16 0 19 InfusionsundStandardinjektionslösungen 2 3 0 5 Kardiaka 33 2 1 36 Karies und Parodontosemittel 2 54 1 57 Koronarmittel 9 3 0 12 Laxantia 13 13 0 26 Lipidsenker 57 23 2 82 Lokalanästhetika 10 2 1 13 Magen-Darm-Mittel 186 120 3 309 Migränemittel 15 6 1 22 Mineralstoffpräparate 13 22 1 36 Mund-und Rachentherapeutika 10 39 1 50 Muskelrelaxantia 79 14 1 94 Narkosemittel 14 2 1 17 Nebenschilddrüsenhormone/Calciumstoffwechselregulatoren 3 0 0 3 Neuraltherapeutika 1 3 0 4 Ophthalmika 13 14 1 28 Otologika 3 6 0 9 Parkinsonmittel und andere Antihyperkinetika 73 15 3 91 Psychopharmaka 3653 339 116 4108 Rhinologika 16 237 3 256 Schilddrüsentherapeutika 99 198 6 303 Sera,Immunglobuline und Impfstoffe 4 7 0 11 Sexualhormone und ihre Hemmstoffe 19 277 1 297 Spasmolytika 34 28 2 64 Sulfonamide 15 8 1 24 Thrombozytenaggregationshemmer 17 4 1 22 Tuberkulosemittel 2 1 0 3 Umstimmungsmittel 0 2 0 2 Urologika 22 17 1 40 Venentherapeutika 6 4 0 10 Vitamine 20 79 0 99 Wundbehandlungsmittel 3 24 0 27 Zytostatika und Metastasenhemmer 25 7 2 34 Präparateserien/RegHomöopathika 12 101 4 117 Andidementiva 5 2 1 8 23

Tabelle 5.3 Vergiftungen durch Medikamente 2011 auf Altersgruppen basierend Altersgruppe Anzahl Kinder < 18 J. 3870 Erwachsene 7105 Alter unbekannt 254 Insgesamt 11232 24

5.1.2 Haushaltsmittel Gesamt Erwachsene Kinder < 18 Jahre Alter unbekannt Kosmetika 1609 227 1356 26 waschaktive Mittel 3217 904 2233 80 weitere Haushaltsmittel 1904 494 1445 65 Summe 6730 1625 5034 171 Tabelle 5.4 - Altersdifferenzierung der Haushaltsmittel 2011 Alter unbekannt 2% Erwachsene 24% Erwachsene Kinder Alter unbekannt Kinder 74% Abbildung 5.4 Altersdifferenzierung der Haushaltsmittelvergiftungen 2011 25

5.1.3 Pflanzen Gesamt Erwachsene Kinder < 18 J Alter unbekannt Pflanzen 3781 536 3151 94 Tabelle 5.5 Altersdifferenzierung der Vergiftungen durch Pflanzen 2011 Alter unbekannt 3% Erwachsene 14% Kinder < 18 Jahre Erwachsene Kinder < 18 Jahre 83% Alter unbekannt Abbildung 5.5 Altersdifferenzierung der Vergiftungen durch Pflanzen 2011 26

5.1.4 Chemische Substanzen Gesamt Erwachsene Kinder < 18 J. Alter unbekannt Chemische Substanzen 203 943 997 90 Tabelle 5.6 - Altersdifferenzierung der Vergiftungen durch chemische Substanzen 2011 Alter unbekannt 4% Kinder 49% Erwachsene 47% Erwachsene Kinder Alter unbekannt Abbildung 5.6 Altersdifferenzierung der Vergiftungen durch chemische Substanzen 2011 27

5.1.5 Schädlingsbekämpfungsmittel Gesamt Erwachsene Kinder < 18 Jahre Alter unbekannt Schädlingsbekämpfungsmittel 333 160 153 20 Tabelle 5.7 Altersdifferenzierung der Vergiftungen durch Schädlingsbekämpfungsmittel 2011 Alter unbekannt 6% Kinder 46% Erwachsene 48% Erwachsene Kinder Alter unbekannt Abbildung 5.7 - Altersdifferenzierung der Vergiftungen durch Schädlingsbekämpfungsmittel 2011 28

5.1.6 Genussmittel (Alkohol und Tabak) Genußmittel Gesamt Erwachsene Kinder < 18 J. Alter unbekannt 2010 2084 1533 520 31 2011 2236 1612 568 56 Tabelle 5.8 Altersdifferenzierung der Vergiftungen durch Genussmittel 2010 und 2011 Genußmittel Alter unbekannt 3% Kinder < 18 J 25% Erwachsene Kinder < 18 J Alter unbekannt Erwachsene 72% Abbildung 5.8 Altersdifferenzierung der Vergiftungen durch Genussmittel 2011 29

5.1.7 Drogen Drogen Gesamt Erwachsene Kinder < 18 J. Alter unbekannt 2010 405 369 29 7 2011 431 388 30 13 Tabelle 5.9 - Vergiftungen durch Drogen 2010 und 2011 Kinder < 18 J. 6% Alter unbek. 3% Erwachsene 91% Erwachsene Kinder < 18 J. Alter unbek. Abbildung 5.9 - Altersdifferenzierung der Vergiftungen durch Drogen 2011 30

Ätiologie und Schweregrad der Vergiftungen 6.1 Ätiologie Vergiftungssituation Kinder < 18 Jahre Erwachsene Gesamt akzidentell 14479 4780 19259 Abusus 72 666 738 Suizidversuch 336 4650 4986 Arbeitsunfall 10 332 342 Nebenwirkung 29 168 197 iatrogen 32 122 154 Umwelt 13 30 43 (vermutete) Giftbeibringung 6 61 67 sonstige 7 35 42 unbekannt 306 744 1050 Tabelle 6.1 - Ätiologie der Vergiftungen 2011 Suizidversuch 2,20% Abusus 0,47% Nebenwirkung 0,19% iatrogen 0,21% Umwelt 0,09% Arbeitsunfall 0,07% Giftbeibringung 0,04% sonstige unbekannt 0,05% 2,00% akzidentell 94,70% Abbildung 6.1 - Ätiologie der Vergiftungen bei Kindern 2011 31

iatrogen 1% Umwelt 0% (vermutete) Giftbeibringung 1% sonstige 0% unbekannt 6% Nebenwirkung 2% Arbeitsunfall 3% akzidentell 41% Suizidversuch 40% Abusus 6% Abbildung 6.2 - Ätiologie der Vergiftungen bei Erwachsenen 2011 Nebenwirkung 0,7% iatrogen 0,6% Arbeitsunfall 1,3% Suizidversuch 18,6% Umwelt 0,2% Giftbeibringung 0,2% sonstige 0,2% unbekannt 3,9% Abusus 2,7% akzidentell 71,7% Abbildung 6.3 Ätiologie der Vergiftungen gesamt 2011 Gesamt 32

6.2 Schweregrad Kinder < 18 Jahre Erwachsene > 18 Jahre Schweregrad 2010 2011 2010 2011 asymptomatisch 11346 12728 4000 3920 leichte Vergiftung 1737 2203 5014 5976 mittelschwere Vergiftung 51 58 706 718 schwere Vergiftung 9 3 317 193 keine Einschätzung 395 294 848 781 Tabelle 6.2 - Schweregrad der Vergiftungen zum Zeitpunkt des Anrufs 2010 und 2011 mittelschwere Vergiftung 0,4% schwere Vergiftung 0,0% keine Einschätzung 2% leichte Vergiftung 15% asymptomatisch 83% Abbildung 6.4 Schweregrad der Vergiftungen zum Zeitpunkt des Anrufs bei Kindern 2011 33

schwere Vergiftung 2% keine Einschätzung 7% mittelschwere Vergiftung 6% asymptomisch 34% leichte Vergiftung 51% Abbildung 6.5 Schweregrad der Vergiftungen zum Zeitpunkt des Anrufs bei Erwachsenen 2011 mittelschwer 3% schwer 1% keine Einschätzung 4% leicht 30% asymptomatisch 62% Abbildung 6.6 Schweregrad der Vergiftungen zum Zeitpunkt des Anrufs Gesamt 2011 34

7.0 Informationshinweise Folgende Informationsquellen wurden für die Beratung genutzt: EDV-gestützte Informationsdatenbanken (s. auch Abschnitt 8.0 EDV-Infrastruktur ) Karteikarten frühere Protokolle Angaben der Hersteller Handbibliothek Falldokumentation ADAM 35

8.0 EDV-Infrastruktur Folgende Informationsdatenbanken werden u. a. zur Beratung in der Informationszentrale gegen Vergiftungen eingesetzt: ADAM (zentrale Falldokumentationsdatenbank) Bonntox (hauseigene Volltext Informationsdatenbank) Micromedex (Medizinisches Informationssystem) Toxikologie POISINDEX Pharmakologie DRUGDEX MARTINDALE Index Nominum (Pharmazeut./biologische Substanzen) (Arzneimittel-Monographien) (Arzneistoff-Monographien) (Internationales Arzneistoff- u. Arzneimittelverzeichnis) Reproduktionstoxikologie Reprotext Datenbank TERIS ( Teratogen Information System ) Shepard s Katalog teratogener Wirkstoffe Reprotox Datenbank (Chemikalien) (Medikamente, Umwelt) (Arzneimittel, Chemikalien) (Arzneimittel, Chemikalien, biologische Substanzen) Rote Liste Fachinformationen TDI (Toxikologischer Dokumentations- und Informatiosnverbund) als Nachfolge des TRIC (Toxikologisches Retrievalsystem zu Informationen über Chemikalien) Diese Datenbank beinhaltet die Stoff- und Mittelkarten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) RÖMPP Chemielexikon Eigene Internetseiten der Informationszentrale gegen Vergiftungen NRW http://www.giftzentrale-bonn.de Sicherheitsdatenblätter von Firmen im PDF-Format Internet-Datenbanken, z.b. Chemie: Tiere: http://www.hvbg.de/d/bia http://www.vetpharm.unizh.ch/ 36