WORK & BOX JAHRESBERICHT. Personaltraining. Work & Box. Boxen gegen Gewalt. Beratungshotline. Boxen mit Handicap. Durchboxen.

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Transkript:

WORK & BOX Work & Box Boxen gegen Gewalt Boxen mit Handicap Personaltraining Beratungshotline Durchboxen Tagesstruktur Gewaltprävention für Körper, Geist und Seele Jugend- & Familiencoaching für Mütter & Väter Sicherheitstraining JAHRESBERICHT 2015

Inhaltsverzeichnis 1. Bericht des Geschäftsführers Adrian Häggi... 3 2. Programmbericht... 5 3. Verein Türöffner - Work & Box... 11 4. Unterstützung und Zusammenarbeit... 12 5. Schlusswort (Bericht des Vereins)... 14 6. Anhang... 15 2

1. Bericht des Geschäftsführers Adrian Häggi Über 2015 2015 war kein erfreuliches Jahr. Die Teilnehmerzahlen sanken, erhoffte Anmeldungen blieben aus. Dies liegt einerseits an der rückläufigen Jugendkriminalität im Kanton Aargau und andererseits am mangelnden Willen Jugendlicher an unserem Programm teilzunehmen. Der Kanton Aargau setzt massiv den Rotstift bei Programmen von Sozialinstitutionen an. Auch wurden aufgrund der derzeitigen Situation Stellen in den Behörden abgebaut und ganze Institutionen geschlossen, um dem geforderten Einsparungsplan gerecht zu werden. Somit mussten auch wir leider Stellen abbauen und Mitarbeiter entlassen. Ab Mai führten Sandra Groner und ich den Verein Türöffner alleine. Wir nutzten die Zeit, um unser Programm zu überarbeiten und durch neue zusätzliche Angebote zu erweitern. Mit dem Ziel, uns besser auf die Teilnehmenden einzustellen und deren Bedürfnissen sowie jenen der zuweisenden Behörden und Privatpersonen gerecht zu werden. Dieser Umstand gab uns die Möglichkeit und zwang uns, altes Bewährtes mit neuem Innovativem zu verbinden. Dadurch entstanden neue zusätzliche Angebote. Zukunftsperspektive was brauchen unsere Jugendlichen? Seit gut 7 Jahren beweisen wir, dass unsere Arbeit wichtig ist. Die Jugendlichen und die zuweisenden Stellen schätzen dieses Angebot. Der gesellschaftliche Druck auf die Jugendlichen steigt jedoch stetig, die Bedürfnisse der Jugendlichen haben sich entsprechend verändert und eine Beschäftigung allein in der Arbeitsagogik reicht ihnen nicht mehr. Die meisten Teilnehmenden kommen freiwillig und ohne Bezahlung zu uns und erwarten eine entsprechend breitgefächerte, zukunftsorientierte Begleitung. Auf der anderen Seite sinken die Belastbarkeit und das Durchhaltevermögen der Jugendlichen, in einer umfassenden Tagesstruktur durchzuhalten.che Auflage für die Zeit nach ihrer Haftentlassung. Das Projekt umfasst klare Tagesstrukturen mit Arbeit und Boxen. Leider hat es keinen Zuspruch gefunden. 3

Personal-Jugend-Training Die Vergangenheit zeigte, dass viele unserer Jugendlichen nicht mehr regelmässig gekommen sind, weil sie die Tagesstruktur mit 5 vollen Arbeitstagen nach einer langen Zeit des Nichtstuns nicht durchhielten. Persönliche Ziele zu definieren war schwer, oft gar nicht möglich und stellte eine Überforderung dar. Mit dem neuen Personal-Jugend-Training in Kombination mit Familienarbeit ist es uns möglich, die Jugendlichen langsam aber gezielt und intensiv für die Tagesstruktur vorzubereiten und in diese zu integrieren. Vorgängige Abklärungen und genaue Zielvorgaben ermöglichen konkretes und individuelles trainieren mit den einzelnen Jugendlichen. Arbeit und Training finden immer im Verhältnis 1:1 statt, bis die Teilnehmenden wieder in eine Gruppe und in einen normalen Arbeitsrhythmus integrierbar sind. Das individuelle Personal-Jugend-Training wurde konzipiert für diejenigen, die nirgendwo reinpassen, die immer wieder herausfallen, auffallen und nicht andauernd an einem Ort b leiben können. Sie wollen zwar, aber es fehlt ihnen an Durchhaltevermögen. Es ist für diejenigen, die aus ihrem Trott nicht heraus können, obwohl sie wissen, dass es so nicht weitergehen kann. So entschlossen wir uns, gezielt und intensiv zu intervenieren und die Jugendlichen durch unser Training zu stärken, bis sie in der Lage sind, eigene und realistische Ziele zu formulieren. Wir vereinbarten kürzere, individuell auf jeden Einzelnen angepasste Anwesenheitszeiten im Verein Türöffner, um mit den Teilnehmenden zu arbeiten, bis sie sich stabilisiert hatten. Dies zeigt bereits Erfolg. Einzeltrainings, die mit 4 Stunden die Woche begonnen haben, konnten auf ein normales Arbeitswochenpensum erhöht werden. Wir agieren nicht nur kurzfristig, sondern bauen Energiereserven auf, damit das Training längerfristig anhält. Die Nachbetreuung findet für beide Angebote nach wie vor im gewohnten Umfang statt. Eine der vielen positiven und erfreulichen Rückmeldungen, die wir erhalten haben: Herzlichen Dank für diesen erfreulichen Bericht und Ihre Bemühungen, die dahinter stecken. Es war uns nicht von vorneherein klar, dass B. so gut auf das Programm einsteigt und es selbst mitgestaltet. Es freut mich auch für die ganze Familie, dass sich das Zusammenleben wieder normalisiert hat. An der Besprechung wurde auch deutlich, dass B. im Freizeitbereich wieder andere, eher prosoziale Aktivitäten aufgenommen hat und sich die Interessen verlagert haben. Schön, dass auch die Freundin mitzieht, die beiden waren wohl nahe daran, sich gegenseitig in den Sumpf zu ziehen. Grosse Leistung von B., aber ohne die wohlwollende und klar fordernde Unterstützung wäre es nicht gegangen. Wir finden es auch nötig, dass die Betreuung weitergeht, wohl auch über den Lehrbeginn hinaus bis zur ersten Krise. Die Eltern, die zuvor wohl resigniert hatten, schätzen die Begleitung sehr, sie haben sich bei uns noch einmal bedankt. Das gebe ich gerne an Sie weiter. Auf weiterhin gute Zusammenarbeit. U. Ebneter (Sozialarbeiterin) 4

2. Programmbericht Teilnehmer im Projekt L.B.: Tagesstruktur > Personal-Jugend-Training L. kam über die IV-Wiedereingliederungsmassnahme zu uns. Sie war frech und aggressiv gegenüber Autoritätspersonen und schwänzte viel die Schule. Zudem kämpfte sie mit rund 10 Kg Übergewicht, obwohl sie mit 9 Jahren Schweizer Karatemeisterin war. Anfangs hatte sie sehr viele Termine, damit sie ihre Präsenz im Verein Türöffner so kurz wie möglich halten konnte. Sie erlitt einige finanzielle und private Rückschläge. L. war gut ein Jahr bei uns. In der Zeit absolvierte sie einige Schnupperlehren und ein Praktikum, wo sie dann die Lehrstelle erhielt. Seitdem begleiten wir L. gemeinsam mit dem Lehrmeister in der Lehre, damit sie stabil bleibt. Mittlerweile bewegen sich ihre Schulnoten zwischen 5 und 6 und sie gewann sogar einen Lehrlingswettbewerb. Unsere Erfahrung zeigt, dass ohne enge Zusammenarbeit zwischen Familie/Schule/Lehrbetrieb/zuweisende Behörde, diese jungen Menschen alleine nicht die Kraft haben, die Ausbildung zu bestehen und die Lehre abzuschliessen. D.Z.: Tagesstruktur > Personal-Jugend-Training D. wuchs grösstenteils in einem Kinderheim auf. Danach besuchte er verschiedene Institutionen. Nach Delikten wurde er uns durch die Jugendanwaltschaft überwiesen. Die Zusammenarbeit mit ihm gestaltete sich als extrem schwierig, weil er alles sehr persönlich nahm und sich angegriffen fühlte. Zudem überschätze er sich laufend und gab sich den anderen gegenüber immer überlegen. Mit seiner selbstsicheren Art überzeugte er beim Vorstellungsgespräch auch im Lehrbetrieb und erhielt so die Lehrstelle. Bei Lehrstart bestand D. die obligatorischen übergeordneten Kurse, aber es zeigte sich bald, dass er schulisch überfordert war, trotz den Nachhilfestunden, die er alle 2 Wochen im Lehrbetrieb erhielt. Zudem eckte er dort bei den Mitarbeitenden und Lehrlingen oft an. Wir führten viele Gespräche mit dem Lehrbetrieb und handelten weitere Chancen aus, aber letztlich reichte es nicht und er verlor seine Lehrstelle wegen Verlust des Interesses an der Berufslehre. Somit kam er kurzfristig wieder zu uns. In der Zeit suchte D. sich selber einen Arbeitsplatz und fand einen Job als Telefon-Abo-Verkäufer. Er verliess unser Angebot, in der Meinung seine Bestimmung gefunden zu haben. Er geht jetzt zufrieden seiner Arbeit nach. D.D.: Tagesstruktur D. kam über das Sozialamt ins Programm. Er hatte, bevor er zu uns kam, schon einige soziale Institutionen kennengelernt. Er wurde uns als ein sehr auffälliger Jugendlicher vorgestellt, was wir im Laufe der Zeit auch so wahrnahmen. Er hat sich von Anfang an bei uns quergestellt, die Termine nicht eingehalten, keine Abmachungen eingehalten und sich versteckt. 5

Seine sich selbst angeeignete Methodik, Konflikten und unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen, wendete er auch bei uns für ihn erfolgreich an. Somit hatten wir nie eine Chance, ihn zu motivieren oder zu integrieren, geschweige denn bei uns in den verschiedenen Programmangeboten mitmachen zu lassen. D. lebt heute, wie schon zuvor, mit seiner Mutter und zwei Brüdern von der Sozialhilfe. M.M.: Tagesstruktur M. kam über die Jugendanwaltschaft zu uns ins Programm und auch er hatte schon einige Institutionen besucht, weil er sehr verhaltensauffällig und delinquent ist. Man meinte, dass er bei uns eventuell den Rank finden würde. Da er von klein auf sehr sportlich ist und sich im Boxen/Karate auskannte, konnten wir ihn sehr schnell für unser Programm begeistern. M. verhielt sich auch wirklich recht gut, war pünktlich, zuvorkommend, intelligent aber auch angepasst. Wir merkten schnell, dass er eine gute Erziehung erhalten hat. Der Vulkan, welcher in ihm brodelte, brachten wir nie zum Explodieren. Er schrieb gute Bewerbungen und hätte sich an zwei verschiedenen Orten und Berufsgattungen vorstellen können. Leider ist M. ohne Rückmeldung auf einmal in sein Heimatland abgetaucht, wie wir erfuhren. Anfangs November fragte er per «WhatsApp» nach, wie es uns gehe. Er entschuldigte sich für sein Verhalten und bedankte sich für alles. Er sei wieder zurück und starte nun von einer anderen Institution aus ein Praktikum. D.J.: Tagesstruktur > begleitendes Wohnen > Personal-Jugend-Training > Familiencoaching D. wurde von der Jugendanwaltschaft überwiesen. Wir starteten die Zusammenarbeit mit Besuchen im Gefängnis, um so das Vertrauen allmählich aufzubauen. D. packte diese Chance und zog die Tagesstruktur durch. Er kam dieses Jahr ins zweite Lehrjahr und hatte sich in der Ausbildung zu einem jungen Erwachsenen entwickelt. Seine Schulleistungen sowie sein Verhalten haben sich massiv verbessert. Er hält sich an Abmachungen und ist zuverlässiger geworden. Unser Coaching benötigt er nur noch zweimal die Woche. Einmal bei ihm in der Wohnung und einmal am Lehrplatz oder bei uns im Verein Türöffner. Themen sind Finanzen, Wohnen und Schulnoten. Leider ging seine Lehrfirma im Herbst 2015 Konkurs. Gemeinsam haben wir für D. vor den Weihnachtsfesttagen einen neuen Lehrbetrieb gefunden. Es kam zu einer Lehrvertragsunterzeichnung, die D. als sein persönliches Weihnachtsgeschenk abholen durfte. Wir begleiten und unterstützen ihn weiterhin in enger Zusammenarbeit mit seiner Mutter, der Jugendanwaltschaft und dem Lehrbetrieb, bis er seine Lehre erfolgreich abgeschlossen hat. I.K.: Tagesstruktur I. wurde uns mit 14 Jahren durch die Jugendanwaltschaft zugeteilt. Er wurde von seiner Schule aus schwerwiegenden Gründen verwiesen. Die Jugendanwaltschaft entschloss sich für ein Schultimeout und Hausarrest, bis eine andere Schule ihn aufnimmt. 6

Als Schultimeout absolvierte er im Verein Türöffner die Tagesstruktur. Eine Motivierung sowie eine Zusammenarbeit mit ihm waren vorerst nicht möglich und die Suche nach einer neuen Schule gestaltete sich wegen seiner Vergangenheit als sehr problematisch. Nach intensiven Gesprächen arbeitete er gut in unserer Tagesstruktur mit und kam immer pünktlich. Letztlich wurde eine Schule gefunden die ihn aufnahm und wo er seinen Schulabschluss nachholen kann. S.J.: Tagesstruktur S. wurde uns von der Behörde zugewiesen. Er beteuerte uns gegenüber, dass er dieses Programm starten wolle, um weiter zu kommen. Diese Motivation hielt nicht lang an. S. war nur einige Male anwesend. Wenn er erschien, setzte er alles daran, sein chronisches Kranksein zur Geltung zu bringen, indem er sich uns gesundheitlich angeschlagen zeigte. Die seltenen Tage, an denen er anwesend war, verbrachten wir mit ihm entweder im Spital oder er klagte, wie schlecht es ihm ging und liess sich durch nichts bewegen, am Programm teilzunehmen. Seine körperlichen Einschränkungen waren für ihn so stark, dass er lieber Konsultationen bei den Ärzten vorzog, um sich mittels Arztzeugnis sein Kranksein bestätigen zu lassen. Er gab der Krankheit so einen hohen Stellenwert in seinem Alltag, dass er mehrheitlich krank zu Hause war. Selbst die persönlichen Besuche bei S. bewegten ihn nicht, abermals an unserem Programm teilzunehmen. In den wenigen Malen erschien er sehr pünktlich. Der Austausch mit dem Verein Türöffner war ihm deshalb unwichtig, weil er immer besorgt um die Geheimhaltung seines jeweiligen Aufenthaltes war. Weil er die Teilnahme am Programm verweigerte, blieben alle unsere Bemühungen erfolglos. Er hat das Programm von sich aus abgebrochen. D.L.: Personal-Jugend-Training > Tagesstruktur D. lebte jahrelang nicht zu Hause, sondern erst in einem Kinder- und später im Jugendheim, weil ihr familiäres Umfeld nicht ausreichend Stabilität gewährleistete. Delinquent wurde D. erst als sie wieder zu Hause mit ihrer kranken Mutter wohnte. Daraufhin wies uns die Jugendanwaltschaft D. zu, mit dem Ziel, sie zu stabilisieren. Zuvor probierte sie verschiedene Institutionen aus. Sie stieg motiviert in unser Programm ein und startete mit einem reduzierten Pensum, da sie das vollumfängliche noch nicht schaffte. D. hat lange Zeit zuvor nichts gemacht und ist immer wieder gescheitert. Sie arbeitete motiviert mit und erschien immer pünktlich. Sie schaffte es nach und nach, ihr Pensum im Programm zu erhöhen, wollte die Lehrstellensuche in die Hand nehmen und hatte Zukunftsvisionen. Wir hatten das Gefühl, dass sie endlich bei uns gekommen sei. Ihr Selbstbewusstsein verbesserte sich und sie fasste Vertrauen zu uns. Dies ging so weit, dass sie das Angebot einer Schnupperlehre im Detailhandel annahm und erfolgreich absolvierte. Ihre Beziehungsfähigkeit wurde immer mehr gestärkt, bis sie dies nicht mehr aushielt. Die Tatsache, dass Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung sich um sie sorgten, für sie da waren, wurde ihr zu viel und machten ihr sogar Angst. Sie zog sich zurück und verweigerte letztendlich die Teilnahme am Programm. Nach langem Hin und Her und mehrmaligen Versuchen, kam D. nicht mehr ins Programm und die Behörde brach ihre Zuweisung letztlich ab. 7

D.F.: Tagesstruktur > Personal-Jugend-Training > Familiencoaching D. wurde uns durch die Jugendanwaltschaft zugewiesen. Er wurde als nicht integrierbar eingestuft, hat die Schule verweigert und war drogenauffällig. Wir hatten das Ziel, ihn wieder schulisch zu integrieren oder mit ihm gemeinsam auf eine Lehrstelle hin zu arbeiten. Er war von Beginn an wenig motiviert, freiwillig teilzunehmen. Die meiste Zeit fuhr ihn seine Familie zu uns, sonst wäre er womöglich noch weniger aufgetaucht. Auch holten wir ihn mehrmals zu Hause ab, damit er sich an die vereinbarte Tagesstruktur hält. Unsere Aufgabe war es auch, die Familie durch ein Familiencoaching zu unterstützen und zu stärken, was zur Folge hatte, dass D. mehr Selbständigkeit zeigen musste, dabei aber leider scheiterte. Er schaffte es nur unter grossem Druck zu uns zu kommen, bis zu dem Tag, an dem er gar nicht mehr kam. Das Programm wurde daraufhin in ein Jugendcoaching geändert mit dem Ziel, D. nicht zu sehr unter Druck zu setzen, ihm die Möglichkeit zu bieten, von sich aus an seinen Zielen zu arbeiten und mit externer Unterstützung zu zeigen, dass er es auch allein schaffen würde. Leider scheiterte auch das und es folgte ein Abbruch, da seitens D. keine Motivation spürbar war. Zwischenzeitlich besuchte er noch 2 weitere externe Programme. Leider auch diese ohne Erfolg. L.K.: Durchboxen L. ist 15 Jahre und hatte in der Schule Probleme im Umgang mit den Mitschülern. Sie wurde von ihnen über 2 Jahre so gemobbt, dass sie die Schule abbrechen musste. Ihre Psychiaterin machte sie auf den Verein Türöffner aufmerksam und so kam L. mit ihrer Familie auf uns zu. Sie interessierten sich speziell für unser Frauenboxtraining, das Durchboxen. Zusammen kamen wir zum Schluss, dass L. mit dem Boxen ihre Themen nach und nach angehen kann. Nach einer ausgiebigen Vorbesprechung startete sie bei uns mit einem Einzeltraining, welches ihre Familie privat finanziert. Es macht ihr Spass, tut ihr gut und sie kommt immer motiviert. L. boxt sich bei uns bis heute erfolgreich durch. B.P.: Personal-Jugend-Training > Tagesstruktur > Familiencoaching B. verlor seine Lehrstelle als Maurer, weil er in die Drogensucht rutschte. Gegenüber seinen Eltern wurde er aggressiv und gewalttätig. Die Jugendanwaltschaft wies uns B. zu, mit dem Ziel, ihn zu stabilisieren, für eine Lehrstelle vorzubereiten und gemeinsam mit ihm eine zu finden. Er ist der erste Teilnehmer, der mit einem gezielten Personal-Jugend-Training gestartet ist und erst nach einer Phase der Stabilisation in die Tagesstruktur wechselte. B. ist seit September 2015 bei uns und hielt uns von der ersten Stunde mit seiner speziellen aber intelligenten Art auf Trab. Sein Motivator war, von den Drogen los zu kommen und wieder eine Lehrstelle zu finden. Er hat beides erreicht und beginnt im Sommer 2016 eine Lehre als Informatiker. B. wünscht von sich aus eine weiterführende Unterstützung während der Lehrzeit, was ihm die Behörden ermöglichen. Wir haben mit den Eltern eine gute Zusammenarbeit mit dem Familiencoaching aufgebaut. Rachel, Sven und Ali haben erfolgreich ihre Lehrabschlussprüfung bestanden. Wir gratulieren! 8

Durchboxen - speziell für Frauen und Mütter Es gibt Kämpfe im Leben, denen man nicht aus dem Weg gehen kann! Wir stellten fest, dass ein Bedürfnis für ein solches Training vorhanden ist. Unser speziell ausgearbeitetes Boxtraining für Frauen haben wir nun als einen festen Bestandteil in das Angebot des Vereins Türöffner aufgenommen. Unser Training ist für Frauen, die zwar noch keine Erfahrung, aber eine Faszination für das Boxen haben. Die mal ihren Alltag verlassen und dabei erfahren möchten, wie man sich effektiv Ziele setzt, wie man den inneren Saboteuren begegnet, sich nicht vom Weg abbringen lässt und sich durchboxt. Ob im Ring, beruflich oder privat. Es handelt sich nicht primär um ein Fitness-Boxen oder Sport-Boxen, sondern um Selbsterfahrung und Reflektion. Sportlicher Ausgleich für Körper, Geist und Seele. Auseinandersetzung und Konfrontation mit der eigenen Person ohne blaue Flecken oder Kopfschmerzen. Körperliche Fitness ist keine Voraussetzung! Inzwischen haben bereits einige Frauen mit einem Einzeltraining begonnen. Boxen mit Handicap Juan ist 53 Jahre alt. Nach verschiedenen gesundheitlichen Problemen (mehreren Herzoperationen) wurde bei ihm eine irreversible starke Netzhautablösung diagnostiziert und er ist nun praktisch blind. Als er seine akuten körperlichen Probleme grösstenteils überwunden hatte und wieder vermehrt am Muskelaufbau arbeiten wollte, merkte er, dass seine Sehbehinderung ihn in der Wahl der Sport- und Fitnessarten stark einschränkte. Adrian Häggi bot Juan an, mit ihm und den betreuten Jugendlichen zu trainieren. Natürlich waren erst Zweifel und Unsicherheit da, ob das funktioniert. Es sollte doch möglich sein, auch ohne zu sehen zu boxen! Dank der grossen Erfahrung und dem ausgeprägten Einfühlungsvermögen des Türöffner-Teams ist es gelungen, dass sich Juan vom ersten Moment an sicher fühlte. Es entstand ein neues Konzept für ein Training mit Handicap. Der unermüdliche Wille von Juan zeigte uns, dass dies möglich ist. Trainingsabläufe wurden so verändert und angepasst, dass sie in das grosse Gruppentraining mit unseren Jugendlichen integriert werden konnten. Nach anfänglicher Zurückhaltung zeigte sich, dass alle Teilnehmenden miteinander trainieren können und ein Handicap kein Grund darstellt, nicht zu boxen. Unsere jungen Teilnehmenden haben Juan herzlich aufgenommen und ihn wie selbstverständlich mit seinem Handicap als festen und wichtigen Bestandteil der Gruppe angesehen. Ohne Zweifel und jegliches Vorurteil zeigten die Jugendlichen, dass auch sie verantwortungsvoll mit aussergewöhnlichen Situationen, in denen es Respekt und Akzeptanz braucht, umgehen können. 9

Beratungs-Hotline Ab Mai 2016 planen wir die Aufschaltung einer Beratungs-Hotline. Eltern können hier anonym eine erste Kontaktaufnahme starten um die Hemmschwelle zu überwinden sowie die Angst zu verlieren, sich Hilfe zu holen. Sie erhalten langjährige Erfahrungswerte in Umgang mit Drogen, Alkohol, Gewalt, Aggressivität, fehlender Motivation, ADHS, ADS etc. im Umgang mit ihren Kindern und Jugendlichen. Momentan ist die Hotline noch gratis. Manchmal genügt schon ein Anruf 10

3. Verein Türöffner - Work and Box Neue Webseite Die aktuelle Webseite wurde überarbeitet, die neuen Angebote integriert und Ende Dezember im neuen Kleid aufgeschaltet. Der Inhalt wird laufend aktualisiert. Neue Verpflegungsmöglichkeit Da die Institution ModulPlus des vereins ipsylon in Lenzburg Ende Jahr schliessen musste, waren wir gezwungen, ein neues Angebot für das Mittagessen zu finden. Der Austausch mit den Fachleuten und den Jugendlichen vor Ort war ein wichtiger Bestandteil unseres Tagesablaufes. Durch die gute Zusammenarbeit war es möglich, an einem Tag in der Woche unsere Teilnehmenden in den schulischen Ablauf des vereins ipsylon zu integrieren. Nun müssen wir dies durch andere externe Angebote ergänzen. Seit Februar 2016 bietet uns das Berufsbildungsheim Neuhof in Birr die Möglichkeit, während den Werktagen in ihrer hausinternen Gastronomie zu essen. Zusammenarbeit mit Firmen und Institutionen Eines unserer Ziele ist, mit verschiedenen Firmen zusammen zu arbeiten, sei das den Bereichen Coaching, Arbeitsagogik oder durch die Erledigung kleinerer externer Aufträge. Mit Spenden die Zukunft des Vereins Türöffner sichern Wie schon am Anfang dieses Jahresberichtes angetönt, genügen unsere heutigen Einnahmen nicht, um den Betrieb des Vereins Türöffner vollumfänglich zu finanzieren. 2015 waren wir leider weder kostendeckend noch selbsttragend. Es braucht zusätzliche, jährlich wiederkehrende Gönnerbeiträge. Momentan hangeln wir uns finanziell von Quartal zu Quartal. Obwohl wir laufend Anfragen haben und es genügend Jugendliche gibt, die gerne in unserem Programm mitmachen würden, fehlt es bei einigen zuweisenden Behörden an den finanziellen Mitteln, um die Betreuung der Jugendlichen durch uns bezahlen zu können. Türöffner braucht aber mindestens 8 Jugendliche im Vollpensum, um das Programm vollumfänglich finanzieren zu können. Trotzdem sind wir zuversichtlich, da die Perspektiven zu Beginn von 2016 etwas rosiger aussehen. Überdies erhalten wird von den zuweisenden Stellen laufend positive Rückmeldungen und beste Qualifikationen. Wir freuen uns über jede Unterstützung und danken im Namen der von uns betreuten jungen Menschen sehr herzlich für jegliche Hilfe. 11

4. Unterstützung und Zusammenarbeit Sponsoren / Donatoren / Gönner Folgende Institutionen und Firmen unterstützen unsere Arbeit: menarbeit Bär und Karrer AG, Dr. iur. Thomas Bär, Zürich PricewaterhouseCoopers AG, Zürich Benz Thomas, Baden Rütihof Protectas S.A., Lausanne / Zürich Blum PR - Public Affairs, Zürich Rapper und Musiker Bligg Boxclub Aarau Römisch-Katholische Kirchgemeinde, Zofingen Card Service AG, Muri Scheidegger Peter-Christian, Fahrweid Dominik Pfoster Möhlin Schelling AG, Rupperswil Dr. iur. Boner Wilhelm, Aarau Schwinger Stephan Burkhalter Ex-Boxer Stefan Angehrn Show & Music AG Albi Matter Zürich Extremartist Freddy Nock Stiftung Helvetia Patria Jeunesse, Basel Grossrat und a. Nationalrat Thomas Fuchs Stiftung Perspektiven von Swiss Life, Zürich a. Grossrat Franz Nebel Thosmi Sàrl, Zürich Kickbox-Weltmeister Dr. Adel Abdel-Latif TV Moderatorin Patricia Bose L Plus, Zofingen UGW, Zürich Laptec Services AG Unternehmensberatung Martin Schnider, Zürich Light Contact Boxing, Bern Verein Dynamic Share, Zürich Lions Club, Freiamt Verein Saddletramp Ministries, Burgdorf Love Ride Switzerland, Dübendorf Wagner Konzept & Text AG, Benglen Markus Müller GmbH, Rupperswil Walo Bertschinger AG, Schlieren Microsoft Corporation Weltrecord Motorradfahrer Markus Saegesser Morf AG, Oberentfelden Werner H. Spross-Stiftung, Zürich Musik Band Gotthard White Christmas Society, Zürich People and More, Lipperswil Unter diesen Donatoren befinden sich auch jene Firmen, die unseren Jugendlichen Praktikums- und Lehrstellen angeboten haben. Unterstützung erhalten wir auch von Privatpersonen, Unternehmen oder Institutionen, die uns Dienstleistungen oder Materialien unentgeltlich zur Verfügung stellen. Herzlichen Dank für diese Zeichen der Wertschätzung unserer Arbeit. 12

Projektteam 2015 Adrian Häggi Eidg. Dipl. Arbeitsagoge IfA (HfP), Geschäftsführer, Jugend- und Light-Contact Trainer (SwissBoxing) Sandra Groner Dipl. Ergo- und Arbeitstherapeutin HF, ADHS Coaching Michaela Jensen Buchhaltung und Rechnungswesen (Teilzeit) Franz Schor Zertifizierter Arbeitsagoge, Box-Coach (Austritt 30.04.15) Simon Lanz 2-monatiges Praktikum als Arbeitsagoge (Austritt 30.09.15) Impressum Verein Türöffner - Work and Box April 2016 Hornimattstrasse 22 / 7E 5103 Wildegg Tel.: 062 / 893 44 50 Fax: 062 / 893 44 70 E-Mail info@workandbox.ch www.workandbox.ch 13

5. Schlusswort (Bericht des Vereins) Wir sind überzeugt, dass wir mit unseren neu konzipierten Angeboten uns den aktuellen Marktverhältnissen angepasst haben. Wir bieten alles unter einem Dach an: Work and Box mit der Tagesstruktur, Personal-Jugend-Training für das Jugend- und Familiencoaching, Boxen gegen Gewalt als Gewaltprävention, Durchboxen als Sicherheitstraining und Boxen mit Handicap für Körper, Geist und Seele. Der Vereinsvorstand Adrian Häggi Walter L. Blum Dr. Daniel F. Oriesek Patrik Wolf Präsident Kommunikation Finanzen Support Leitung Alltag im Türöffner 14

6. Anhang Mitwirkungserklärung für eine Gönnerschaft im Verein Türöffner Work and Box Ich erkläre mich bereit, den Verein Türöffner Work and Box als Gönner/Gönnerin während drei Jahren mit einem jährlichen Beitrag zu unterstützen. Ich kann meine Beitragsleistung ohne Angabe von Gründen nach drei Jahren durch schriftliche Mitteilung beenden oder stillschweigend weiter führen. Ich wähle folgende Form der Gönnerschaft: Persönliche Gönnerschaft, jährlich CHF 100 Firmen-Gönnerschaft, jährlich ab CHF 100, jährlich CHF Vereins- oder Stiftungs-Gönnerschaft, jährlich ab CHF 100, jährlich CHF Persönliche und Firmen-, Vereins- oder Stiftungs-Gönnerschaft, jährlich ab CHF 100, jährlich CHF (Zutreffendes bitte ankreuzen) Name: Vorname: Titel/Funktion: Firma/Verein/Stiftung: Adresse: PLZ/Ort: Tel. Nr. Geschäft: Tel. Nr. Privat: Email: Datum: Unterschrift: Rücksendung an: Verein Türöffner Work and Box, Hornimattstrasse 22/7E, 5103 Wildegg. 15

K u r z k o n z e p t Konzept Verein Türöffner Work and Box Work and Box (Türöffner) ist eine berufsvorbereitende Jugendhilfeeinrichtung, die verhaltensauffälligen, in Massnahmen oder Krisensituationen steckenden Jugendlichen in möglichst kurzer Zeit fit für eine erfolgreiche Vermittlung in den Arbeitsmarkt und eine Re-Integration in die Gesellschaft macht. Als einzige Institution in der Schweiz setzt Türöffner das Boxen als Körpertherapeutisches Instrument ein. Die ganztägige Betreuung der Jugendlichen erfolgt nach anerkannten arbeitsagogischen und arbeitstherapeutischen Prinzipen. Bisher stammen die Klienten aus dem Aargau und angrenzenden Kantonen. Als gemeinnützige Organisation ist Türöffner von den aargauischen Kantons- und Gemeindesteuern sowie von den direkten Bundessteuern befreit. Zielgruppe Türöffner beschäftigt und schult verhaltensauffällige und gewaltbereite Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, etwa bei Massnahmenvollzug oder persönlichen Krisen. Diese jungen Menschen fallen in der Regel durch das Raster und die Möglichkeiten der konventionellen kantonalen und kommunalen Massnahmen. Sie absolvieren bei Türöffner ein Programm mit ganzheitlichem Ansatz, das ihren individuellen Problemstrukturen gerecht wird. Programm In diesem Programm geht es in einem ersten Schritt darum, an der Persönlichkeit und dem Verhalten der Jugendlichen zu arbeiten. Dabei stehen grundsätzliche Themen wie Eigenverantwortung, Pünktlichkeit, Disziplin, Respekt, Selbstbeherrschung, Teamgeist und Durchhaltewillen im Vordergrund, ohne die eine berufliche Vermittlung gar nicht erst möglich ist. Türöffner erreicht dies dadurch, dass es Situationen schafft, in denen die Betroffenen selber Verantwortung für ihr Handeln übernehmen müssen und kombiniert dies mit praktischen Elementen aus dem Boxsport, die als Analogie für Themen im richtigen Leben stehen. Dazu gehören: Durchhaltevermögen und Kampfeswille steigern. Neue Bewältigungsstrategien und Handlungsmuster für den Alltag entwickeln. Selbstkontrolle, Standhaftigkeit, Gefühlswahrnehmung, Vertrauen, Selbstüberwindung, Achtsamkeit, Respekt, Gelassenheit, Selbstsicherheit. Sind diese Themen ausreichend gemeistert, wird, in einem zweiten Schritt, mit Arbeitseinsätzen in Gruppen aber auch in Form von Schnuppertagen, die Auseinandersetzung mit der Realität des Berufsalltags wirtschaftlich arbeitender Handwerksbetriebe gefördert, bis der Jugendliche im Idealfall soweit fortgeschritten ist, dass er einen festen Lehrplatz und später eine Anstellung bekommt 16