Mammakarzinom II Diagnostik und Therapie
MR - Mammographie Empfehlung einer MRT: lokales Staging (Exzisionsgrenzen) beim lobulären Mammakarzinom Multizentrizität? okkultes Mammakarzinom?
MR - Mammographie
MR - Mammographie Fibroadenom Karzinom
MR- Mammographie Vor Kontrastmittelgabe Silikonimplantate Nach Kontrastmittelgabe
Staging bei lokal fortgeschrittenem Karzinom bei klinischem Verdacht auf Metastasierung > ct2: - Röntgen-Thorax - Lebersonographie - Skelettszintigraphie
Eigenschaften bösartiger Tumoren Bösartige Tumoren respektieren nicht das umliegende Gewebe, d.h. sie wachsen invasiv und destruierend Sie neigen zu Rezidiven, d.h. zum Wiederauftreten des Tumors an der gleichen Stelle. Ein Rezidiv ist also keine Neuerkrankung, sondern ein Rückfall. Es geht immer von am Ort verbliebenen Tumorzellen aus. Rezidive können früh nach der primären Erkrankung oder auch erst spät auftreten, abhängig von der Agressivität der Tumorzellen und der Abwehrlage des Körpers.
Merkmale bösartiger Tumoren Sie können die Wände der Blut und -Lymphgefäße zerstören und über diese zunächst Zellen in andere Organe setzen, die dann selbst wachsen können und damit Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden können Die lymphogene Metastasierung ist die häufigste Fernabsiedlung des Mammakarzinoms. Geschwulstzellen können sich über längere Zeit gar nicht oder nur sehr langsam vermehren. Sie können nach mehreren Jahren oder Jahrzehnten noch anfangen sich zu teilen.
Mamma-Ca Hauteinziehung
Mamma-Ca Hauteinziehung und Formveränderung
Mamma-Ca
Mamma-Ca Veränderung der Brustwarze Pfleiderer, A. et al.: Gynäkologie und Geburtshilfe.- Thieme-Verlag: 2000, Abb. 12.27 b
Morbus Paget
Mamma-Ca Formveränderung
Mamma-Ca
Mamma-Ca
Mamma-Ca
Metastasiertes Mammakarzinom Lymphogen - Axilläre LK zu 90% repräsentativ für LK- Metastasierung Oberer äußere Quadrant: Axilla Innerer oberer Quadrant: Supraclavikulär Zentral: Mammaria-interna-LK
Metastasiertes Mammakarzinom
Metastasiertes Mammakarzinom - Hämatogen Knochen 23% Lunge und Pleura 15% Thoraxwand und Axilla 7-12% Leber 8% ZNS 5% Ovar 3%
Metastasiertes Mammakarzinom Pfleiderer, A. et al.: Gynäkologie und Geburtshilfe.- Thieme-Verlag: 2000, Abb. 12.26
TNM-Klassifikation des Mammakarzinoms ct pt cn pn = klinische Tumorgröße = histopathologische Tumorgröße = klinischer Nodalstatus (Lymphknotenstatus) = histopathologischer Nodalstatus (c)m = Fernmetastasen
TNM-Klassifikation des Mammakarzinoms - Tx kein Primärtumor nachweisbar - Tis Karzinoma in situ - T1 2 cm T1mic 0,1 cm T1a > 0,1 bis 0,5 cm T1b > 0,5 bis 1 cm T1c > 1 bis 2 cm - T2 > 2 bis 5 cm - T3 > 5 cm - T4 Befall von Brustwand (ohne Pectoralismuskulatur) oder Haut T4a T4b T4c T4d Brustwandbefall Hautbefall 4a+b inflammatorisches Karzinom
Anatomie der Brustdrüse
TNM-Klassifikation des Mammakarzinoms - N0 klinisch unauffällige regionäre LK pn0 keine Metastasen in den histopathologisch untersuchten LK - N1 bewegliche ipsilaterale axilläre LK pn1mi Mikrometastasen, > 0,2 mm bis 2 mm pn1a 1 3 befallene axilläre LK pn1b Mammaria-interna-LK mit mikroskopisch detektierbaren Metastasen, klinisch inapparent pn1c pn1a+b - N2 fixierte axilläre LK (N2a) oder klinisch apparente ipsilaterale LK entlang A. Mammaria interna in Abwesenheit von klinisch evidenten ipsilateralen axillären LK (N2b) pn2a 4 9 befallene axilläre LK pn2b Mammaria-interna-LK-Metastasen, klinisch auffällig, ohne befallene axilläre LK-Metastasen
TNM-Klassifikation des Mammakarzinoms - N3 ipsilaterale infraklavikuläre LK-Metastasen (N3a) oder Metastasen in ipsilateralen Mammaria-interna-LK und in axillären LK (N3b) oder Metastasen in ipsilateralen supraklavikulären LK (N3c) pn3a 10 ipsilaterale befallene axilläre LK, oder ipsilaterale infraklavikuläre LK-Metastasen pn3b LK-Metastasen in klinisch auffälligen ipsilateralen Mammaria-interna-LK und befallene axilläre LK, oder > 3 befallene axilläre LK und pn1b pn3c befallene ipsilaterale supraklavikuläre LK Sentinel: pnx(sn) kein Sentinellymphknoten erkannt pn0(sn) Sentinellymphknoten ohne Tumorzellen pn1(sn) Sentinellymphknoten befallen
TNM-Klassifikation des Mammakarzinoms Zusammenfassend: Tx sowie T1-4 Tx sowie T1-4 Nx sowie N0-3 Mx sowie M0 und M1
TNM-Klassifikation des Mammakarzinoms Beispiel Tumorformel: pt1c pn0 (0/2sn) cm0 G2 R0 V0 L0 pt1c pn0 (0/2sn) cm0 G2 R0 V0 L0 ER-IRS 12 PR-IRS 12 Her2neu negativ
Operatives Management
Brusterhaltende Therapie - Etwa 70% sind brusterhaltend zu therapieren - Tumoren mit mindestens 1-5mm Abstand, DCIS mit 5-10mm Abstand im Gesunden - Nachbestrahlung der Restbrust - Chemotherapie, wenn indiziert - Antihormonelle Therapie, wenn indiziert - Antikörpertherapie, wenn indiziert - etc.
Brusterhaltende Therapie Indikationen: - Günstige Relation von Tumorgröße zu - Günstige Relation von Tumorgröße zu Brustvolumen - Keine Infiltration von Haut - Bei großen Tumoren nach vorausgegangener Chemotherapie (neoadjuvante Chemotherapie) auch möglich - Bei nachgewiesener Fernmetastasierung
Brusterhaltende Therapie Ausschlußkriterien: - Nicht im Gesunden zu entfernender Tumor - Befall der Lymphgefäße (Lymphangiosis carcinomatosa) - Inflammatorisches Carcinom - Männliches Mamma-Carcinom - Multizentrische Carcinome - Bifokale Ca (zwei Tumoren in einem Quadranten) können brusterhaltend therapiert werden - Bei zwei Herden in unterschiedlichen Quadranten: Ablatio
Operatives Procedere Entfernung des Tumors: - Inzision über dem Tumor (kürzester Weg) - Bei Hautnähe Entfernung einer Hautspindel - Bogenförmiger/Radiärschnitt, je nach Lokalisation - Fadenmarkierung mind. an 2 Stellen - Bei radiologischen Befunden: - Drahtmarkierung, Nadelmarkierung - Präparateradiographie