Einleitung Willkommen bei Ihrem Online-Fragebogen der Konsultation zur Nationalen Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten ( NCD-Strategie). Jede Organisation hat die Möglichkeit, bis zum 28. September 2015 zum NCD-Strategieentwurf Stellung zu nehmen. Die Strategie finden Sie auf der NCD-Webseite http://www.bag.admin.ch/ncd/ Wichtige Hinweise: Wir bitten Sie, nur eine Stellungnahme pro Organisation oder Kanton abzugeben. Es müssen nicht alle Fragen beantwortet werden. Sie können auch nur zu einzelnen Fragen Stellung nehmen. Die eingegebenen Antworten können mit der Schaltfläche speichern und weiter gespeichert werden. Das heisst, Sie können z.b. eine erste Version von Antworten eingeben - mit der Schaltfläche pdf erstellen (auf der letzten Seite) ein pdf erstellen und dieses an Ihre Organisation weiterleiten - und später auf den Fragebogen zurückkommen, um die Antworten vor der Freigabe nochmals anzupassen. Bitte vergessen Sie nicht, am Schluss Ihre definitiven Antworten freizugeben und abzusenden (Schaltfläche «Freigabe» auf der letzten Seite). Nach der Freigabe ist es nicht mehr möglich auf den Fragebogen zuzugreifen! Die Fragen können als Liste heruntergeladen werden: pdf-frageliste Sollten Sie Schwierigkeiten beim Zugriff oder Fragen zur Konsultation haben, wenden Sie sich bitte an: ncdmnt@bag.admin.ch Die Applikation ist vom 3. August bis 28. September 2015 (Mitternacht) zugänglich. Danach wird sie geschlossen und es kann nicht mehr auf den Fragebogen zugegriffen werden. Besten Dank für Ihre Mitwirkung. Geschäftsstelle Nationale Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten Persönliche Angaben Name der Organisation: Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie Name der Kontaktperson: Stronski Huwiler Vorname der Kontaktperson: Susanne
E-Mail-Adresse der Kontaktperson: secretariat@swiss-paediatrics.org Zu welcher Gruppe von Akteuren gehört die Organisation? Leistungserbringer (inkl. Dach- und Berufsverbände, Einrichtungen usw.): Ärzteschaft, ApothekerInnen, Pflegepersonal, Therapieberufe, andere Versicherer (inkl. Verbände) Patientenorganisation NGO und Gesundheitsligen Bund Kantone Gemeinden Wirtschaft (z.b. Pharmaindustrie) Bildung und Forschung Andere (bitte angeben): 1 Einleitung 1.1 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zu Kapitel 1 «Einleitung»? Die SGP unterstützt die gesamte NCD sehr. Insgesamt vermisst die SGP aber eine deutlichere Mitausrichtung der Strategie auf Kinder und Jugendliche. Es werden zwar öfters vulnerable Menschen und auch explizit die ältere Bevölkerung, sowie die Ausrichtung auf den letzten Lebensabschnitt benannt, Kinder und Jugendliche werden jedoch erst in der Detailbeschreibung des Handlungsfeldes 1 als Zielgruppe erwähnt. In der Zusammenfassung kommt diese Zielgruppe nicht vor. Kinder und Jugendliche sollten u.e. explizit benannt werden, ebenso sollte auch eine Ausrichtung auf die ersten Lebensphasen in den Fokus kommen. Insbesondere sollte die erste Lebensphase ab der Konzeption definiert werden. Leider findet sich in der Strategie nirgends ein Hinweis darauf, dass Prävention und Gesundheitsförderung möglichst früh (da effizienter) beginnen sollte. Diese Ergänzungen werden z.t. untenstehend unter den einzelnen Kapiteln angebracht. Positiv wird die Einbindung bisheriger Programme (Kap 1.4) zur Kenntnis genommen. Unter 1.5. würden wir einen Hinweis (nach Menschenrechtsansatz ) auf Kinderrechtsansatz und somit auf das Recht des Kindes auf das erreichbare Höchstmass an Gesundheit wünschen: (Hinweis auf die UN Kinderrechtskonvention von 1989: Insbesondere Artikel 17.das Kind Zugang hat zu Informationen und Material insbesondere der-jenigen, welche die Förderung. seiner körperlichen und geistigen Gesundheit zum Ziel haben. Ganzer Artikel 23, insbesondere (1) Die Vertragsstaaten erkennen an, dass ein geistig oder körperlich behindertes Kind ein erfülltes und menschenwürdiges Leben unter Bedingungen führen soll, welche die Würde des Kindes wahren, seine Selbständigkeit fördern und seine aktive Teilnahme am Leben der Gemeinschaft erleichtern aber auch(4) s.dort Ganzer Artikel 24, insbesondere (1) Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf das erreichbare Höchstmass an Gesundheit an sowie auf Inanspruchnahme von Einrichtungen zur Behandlung von Krankheiten und zur Wiederherstellung der Gesundheit..) Zudem sollte entweder unter Punkt 1.2. wo bei Schwerpunkten die WHO erwähnt wird, oder unter 1.5. auch noch die Investing in children: the European child and adolescent health strategy 2015 2020 erwähnt (http://www.euro.who.int/en/health-topics/lifestages/child-and-adolescent-health/policy/investing-in-children-the-european-child-and-adolescent-health-strategy-20152020) werden. Für die vorliegende Schweizer NCD Strategie wäre ein Fokus auf folgende Punkte zu setzen: - Förderung der frühkindlichen Entwicklung - Unterstützung des Heranwachsen von Jugendlichen - Gesundheit schützen und Risiken vermindern (v.a. Förderung gesunder Ernährung und körperlicher Betätigung, sowie Bewältigung von Depression und anderen psychischen Gesund-heitsproblemen, sowie Schutz vor Umweltrisiken)
2 Aktuelle Situation 2.1 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zu Kapitel 2 «Aktuelle Situation»? U.E. sehr gutes Kapitel. Die bisherigen Erfolge in der Prävention bei Kindern und Jugendlichen (Alkohol, Tabak und Ernährung) werden u.e. adäquat benannt, ebenso die Tatsache, dass es um die Bewegung bei Jugendlichen schlecht bestellt ist. U.E. sollte die daraus resultierende Notwendigkeit für präventive Interventionen zur Bewegungsförderung bei Jugendliche jedoch später wieder in der Strategie aufgenommen werden. Im Absatz über physiologische Risikofaktoren, könnte ein Hinweis auf das BMI-Monitoring bei Kindern und Jugendlichen (www.gesundheitsfoerderung.ch) beigefügt werden, in dem ja eine Stabilisierung des Trends zu Uebergewicht und Adipositas festgestellt wurde. Besonders würdigen wir das Kapitel über Präventionsansätze. Im Abschnitt über den Lebensphasenansatz sollte u.e. Die Lebensphase Kinder und Jugendliche, wie z.b. in der Graphik Lebensphasenansatz, nicht mit der Altersspanne 1-20 bezeichnet werden, sondern eher mit 0-20 oder noch besser ab Konzeption bis 20 Jahre. die wichtige Rolle der Familie für die Gesundheitsförderung und Prävention noch mehr betont werden nach Stehen in der Kindheit und der Jugend noch das Wachstum und die gesunde Entwicklung noch hinzu gefügt werden (Vorschlag in fett gedruckt) sowie bei Jugendlichen die Entwicklung eines gesunden, von Risikofaktoren freien Lebensstiles vor im Zentrum...Der letzte Satz des Abschnittes Lebensphasen sollte folgendermassen ergänzt werden:, während bei Jugendlichen häufig zentrale Ansprechpartner in Schule und Freizeitor-ganisationen zu finden sind. Abschnitt 2.3.4: Gesundheitsberatung und Präventionsleistungen Im vorletzten Abschnitt, in der Liste der in der Gesundheitsberatungen wirkenden Fachleute sollten nach Spitälern und Pflegeheime auch Arztpraxen erwähnt werden. Unter 2.4. sollten u.e. auch nicht-medizinische Akteure aufgeführt werden, v.a. diejenigen die in den verschiedenen Settings für Gesundheitsförderung und Prävention mitarbeiten, dies sind im Jugendbereich z.b. Lehrpersonen, Fachpersonen für Gesundheitsförderung, Sexualpädagogen und auch Freizeitorganisationen, die sich z.b. für gesunde Bewegung einsetzen. 3 Vision und strategische Ziele 3.1 Sind Sie grundsätzlich einverstanden mit: 3.1.1 - der Vision der NCD-Strategie? In der Vision sollte explizit ein Hinweis auf Kinder stehen: Nach dem 2. Satz sollte eingefügt werden: Kindern wird eine gesundheitsförderliche Entwicklung gewährleistet und sie erlangen das erreichbare Höchstmass an Gesundheit. 3.1.2 - den strategischen Zielen der NCD-Strategie?
Ad 1. Ergänzung, neu: Verringerung der verhaltens- und verhältnisbezogenen Risikofaktoren. Rationale: Im Kapitel 2 wird spezifisch der Settingansatz erwähnt. Zudem sind viele direkt gesundheitsrelevante Risikofaktoren in den Verhältnissen zu lokaliseren, nicht zuletzt im Umweltbereich (s.auch WHO European Strategy for child and adolescent health), sowie auch im Sozialraumbereich. Es ist nicht nach zu vollziehen, dass die NCD-Strategie auf Risikofaktoren, die auf der inviduellen Ebene im Verhaltensbereich wirken, limitiert werden soll. Bezüglich Wichtigste Inhalte der Strategie (Box) vermissen wir das Prinzip des frühen Ansatzes, es sollte hinzugefügt werden: Gesundheitsförderung und Prävention soll (im Lebensverlauf) so früh wie möglich und nötig beginnen. 4 Handlungsfelder 4.0 Sind Sie grundsätzlich einverstanden mit der Einführung zu Kapitel 4? Handlungsfelder sind aus unserer Sicht sehr gut gewählt. In der Einleitung Absatz Mensch im Zentrum sollten Kinder und Jugendliche explizit genannt werden. Vorschlag (Zusatz fett markiert): Der Förderung der Gesundheit von vulnerablen Menschen, insbesondere auch von Kindern und Jugendlichen, wird besondere Beachtung geschenkt. Unter Stossrichtung gehört u.e. nicht nur multisektorale Zusammenarbeit stärken sondern auch interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern. 4.1 «Gesundheitsförderung und Prävention» 4.1.1 - «Risikofaktoren vorbeugen»? Insgesamt fehlt im Handlungsfeld 1 u.e. dass Prävention so früh wie möglich und nötig stattfinden soll. 4.1.2 - «Lebensphasen und Settingansätze»? Bei Kindern genügt es nicht die Basis für einen gesunden Lebensstil zu fördern, sondern es sind Interventionen nötig um Familien zu befähigen, ihren Kindern einen gesunden Lebensstil zu ermöglichen und zu vermitteln.
4.1.3 - «Vulnerable Menschen stärken»? Es sollte im Text explizit erwähnt werden, dass Familien gestärkt werden sollen, um die Gesundheit von Kindern gezielt zu fördern (in den Beispielen S. 35 unten werden ja bereits als Beispiele Familienarbeit resp. Interventionen auf Familienebene aufgezeigt), 4.1.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Gesundheitsförderung und Prävention» 4.2 «Prävention in der Gesundheitsversorgung» 4.2.1 - «Prävention in der Versorgung fördern»? Folgender Kommentar ist für alle 3 Punkte (Prävention in der Versorgung fördern, Schnittstellen Kuration Prävention, Guidelines) gültig: Es sollten auch hier nicht nur vulnerable Menschen in den Fokus gesetzt werden, sondern explizit auch Kinder und Jugendliche erwähnt werden. In keiner Altersgruppe ist Gesundheitsvorsorge effizienter mit Prävention zu verbinden. So sind z.b. die pädiatrischen Vorsorgeuntersuchungen sehr effizient, da Impfungen mit Präventionsbotschaft im one-stop-shopping erhältlich sind. Dieses Prinzip müsste auch auf die Jugendgesundheit ausgedehnt werden: es gibt viele klare Präventionsbotschaften für Jugendliche, klare zu identifizierende Risikofaktoren und es gibt zunehmend auch Impfungen die explizit im Jugendalter empfohlen sind (Bsp. Impfungen gegen Hepatitis B, HPV, Meningitisviren, sowie alle Boosterimpfungen). In verschiedenen Ländern wird bereits daran gearbeitet, für Jugendliche eine systematische Impfplatform zu entwickeln, die mit Früherkennung und Prävention verbunden wird. 4.2.2 - «Schnittstellen zwischen Prävention und Kuration verbessern»? 4.2.3 - «Guidelines entwickeln»?
4.2.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Prävention in der Gesundheitsversorgung» s.o. 4.3 «Forschung, Monitoring und Innovation» 4.3.1 - «Innovation unterstützen»? Wir begrüssen, dass im Monitoring die Altersgruppe der unter 15jährigen explizit erwähnt wird. Es sollte jedoch auch - In der Präventionsforschung Projekte entstehen, die spezifische Fragestellungen der Prävention im Kindes- und separat auch im Jugendalter erforschen. - Das Monitoring sollte auch speziell die Altersgruppe der 15-24jährigen betreffen, da dort in der Regel andere Präventionsmassnahmen nötig sind als im Kindes- oder Erwachsenenalter. Nur wenn diese Altersgruppe separat betrachtet wird, lassen sich Erkenntnisse für eine wirksame Prävention für diese Lebensphase gewinnen. 4.3.2 - «Forschung und Wissenstransfer anregen»? 4.3.3 - «NCD-Monitoring etablieren»? 4.3.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Forschung, Monitoring und Innovation» 4.4 «Koordination und Kooperation»
4.4.1 - «Stakeholderkonferenz etablieren»? 4.4.2 - «Fachgremium für Prävention in der Versorgung aufbauen»? 4.4.3 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Koordination und Kooperation» Es sollten auch Anreize/Massnahmen geschaffen werden, nicht nur die multisektorale Zusammenarbeit, sondern auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern 4.5 «Finanzierung» 4.5.1 - «Finanzielle Mittel langfristig sichern»? 4.5.2 - «Finanzielle Mittel strategieorientiert einsetzen»? 4.5.3 - «Finanzierung von Präventionsleistungen klären»?
4.5.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Finanzierung» Zu überlegen wäre, ob der Fokus für Gesundheitsförderung und Primärprävention neben dem Kriterium risikofaktorenübergreifend und multisektoral auch das Kriterium frühmöglichster Beginn der Prävention beinhalten sollte. 4.6 «Information und Bildung» 4.6.1 - «Bevölkerung informieren»? Es sollen auch v.a. Eltern als wichtigste Mediatoren für die Gesundheit der Kinder informiert und ge-bildet werden. Sie sollen befähigt werden, ihren Kindern eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten und die Gesundheit ihrer Kinder wirksam zu fördern. 4.6.2 - «Selbstmanagementangebote für chronisch Kranke fördern»? Für Kinder und Jugendliche wird eine Prävalenzrate von mindestens 10-20% für chronische Krankheiten diskutiert. Darum ist auch die Förderung des Selbstmanagementes entwicklungsgerecht spezifisch für Jugendliche zu entwickeln. 4.6.3 - «Gesundheitsfachpersonen aus- und weiterbilden»? 4.6.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Information und Bildung» 4.7 «Rahmenbedingungen und Verhältnisse»
4.7.1 - «Gesundheitsförderliches Lebensumfeld stärken»? Bei der Prüfung der gesetzlichen Grundlagen ist insbesondere zu beachten, dass diese auch dem spezifischen Bedarf von Jugendlichen und Kindern entsprechen. So sind z.b. die gesetzlichen Grundlagen u.a. ungenügend für den niederschwelligen Zugang von Jugendlichen zur Gesundheitsvorsorge und zu präventiven Leistungen in der Gesundheitsvorsorge. Insbesondere sind hier jugendspezifische Aspekte des Arztgeheimnisses in Zusammenhang mit der Finanzierung zu klären, sowie informed consent für Interventionen. 4.7.2 - «Multisektorale Zusammenarbeit stärken»? Wie auch schon erwähnt: auch intersdisziplinäre Zusammenarbeit stärken 4.7.3 - «Internationales Engagement pflegen»? Wie oben erwähnt, Bezug auf die European Strategy for child and adolescent health. 4.7.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Rahmenbedingungen und Verhältnisse» 5 Umsetzung der Strategie 5.1 Was wäre aus Sicht Ihrer Organisation wichtig für die Umsetzung der NCD-Strategie? Einbezug von Stakeholdern für Kinder und Jugendgesundheit, evtl. ein eigene Mass-nahmenpakete für diese Altersgruppe. Finanzierung prüfen und wo nötig ergänzen. Gesamtbeurteilung 6.1 Sind Sie, resp. Ihre Organisation mit dem Inhalt der NCD-Strategie insgesamt einverstanden?
Sehr einverstanden mit dem sorgfältig durchdachten und formulierten Inhalt der Strategie! 6.2 Welchen Beitrag könnte Ihre Organisation zur NCD-Strategie zu leisten? - Beitrag des Fachwissens Kinder und Jugendgesundheit - Beitrag zur Quantifizierung der Zielsetzungen. - Beitrag zur Umsetzung von Präventionsprojekten im Kinder- und Jugendbereich, v.a. von denjenigen die in Verbindung mit Gesundheitsvorsorge stehen.