Studie Die Wohlstandsformel was die Deutschen zufrieden macht

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Transkript:

Studie Die Wohlstandsformel was die Deutschen zufrieden macht Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Kantar Emnid im Auftrag von Union Investment

Editorial Kantar Emnid und Union Investment sind in ihrer Studie einerseits der Frage nachgegangen, welche Komponenten zum materiellen Wohlstand beitragen, gemessen über die Frage, inwiefern man sich leisten kann, was man haben möchte. Andererseits wurde untersucht, welche Faktoren zum emotionalen Wohlstand der Menschen beitragen gemessen über die Frage nach der allgemeinen Lebenszufriedenheit. Die Ergebnisse bestätigen, dass emotionaler bzw. gefühlter Wohlstand sowie materieller Wohlstand wie zwei Seiten derselben Medaille zusammengehören und sich daher kaum getrennt voneinander betrachten lassen. Es zeigt sich zwar, dass materieller Wohlstand durchaus eine Rolle spielt, das Thema insgesamt aber umfassender ist. Daher lautet auf Basis der Studienergebnisse die Wohlstandsformel: Besitz, Einkommen und Vermögen plus Wohlbefinden, Lebensziele und Antriebe = Wohlstand Zur Studie: Befragt wurden mehr als 3.000 Erwachsene im Zeitraum von Juni bis August 2018. Dazu wurden telefonisch Interviews durchgeführt. Die Befragung ist bevölkerungsrepräsentativ. 2 Wohlstandsformel

Ein Volk zufriedener Menschen: Besonders wer Geld verschenkt oder sich ein Haus kauft, ist mit sich und der Welt im Reinen Berufseinst. Rentenbeg. Karriereschritt (nach oben) Hochzeit Scheidung Haus gekauft abbezahlt Kind bekommen Pflegebeginn Pflegeende Geld erhalten verschenkt Alter bei Ereigniseintritt 50% 60% 50% 50% 50% 50% 50% 55% 50% 50% 50% 50% 52% heitsindex Im Bundesdurchschnitt 18-24 25-34 35-44 45-54 55-64 45% 3% 7,0 heitsindex Im Osten 65-74 Durchschn. heit nach Eintritt des Ereignisses im Laufe der vergangenen zehn Jahre 7,3 7,1 7,9 7,8 6,3 8,0 7,9 7,5 6,9 7,6 8,2 Die Deutschen sind insgesamt ein Volk zufriedener Menschen. Jeder Zweite (52 Prozent) sagt, dass er mit seinem Leben äußerst zufrieden ist. Nur ein verschwindend geringer Anteil von 3 Prozent ist unzufrieden. 45 Prozent ordnen sich dazwischen ein. Auf einer Skala von null bis zehn ergibt sich damit ein heitsindex von. Im Osten liegt der Wert mit 7,0 nur knapp unter dem Bundesschnitt. heit variiert häufig mit dem Eintritt von Ereignissen einschneidender Bedeutung für die eigene Biographie: So zeigen sich unter anderem die Menschen am zufriedensten, die in den vergangenen 10 Jahren ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung gekauft (8,0) oder diese abbezahlt haben (7,9). Den gleichen Wert erreichen diejenigen, die einen Karriereschritt nach oben gemacht haben. Auch die eigene Hochzeit ist ein Ereignis, das den heitsindex nach oben treibt (7,8). Bemerkenswert: Am zufriedensten sind Menschen, die in den vergangenen Jahren einen größeren Geldbetrag verschenkt haben (8,2). 3 Wohlstandsformel

Haushaltsgröße und Bildung machen zufriedener außerdem sparen zufriedene Menschen eher Personenhaushalte Bildungsstand heit 70% 60% 64% 61% 54% 50% e 40% 41% Menschen 7,9 7,5 7,7 7,6 7,3 6,7 6,7 63% e Menschen 27% 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person Volks-/ Hauptschule Realschule Abitur Uni / FH sparen nicht sparen Familie: Je größer die Familie ist, um so zufriedener sind die Menschen. Dort wo vier oder mehr Personen im Haushalt leben, sagen fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent), dass sie zufrieden sind. Ihr heitsindex liegt bei 7,7. Bildung macht zufrieden. Unter den Befragten mit einem Universitäts- bzw. FH-Abschluss liegt der heitsindex bei 7,9, 70 Prozent geben an, dass sie mit ihrem Leben zufrieden sind. Unter den Abiturienten sind immerhin noch 61 Prozent zufrieden (heitsindex von 7,6). Unter den Realschulabsolventen gibt es nur 50 Prozent zufriedene Menschen (Index ) und unter denen mit Hauptschulabschluss sagen nur 41 Prozent, dass sie zufrieden sind (Index 6,7). Von den Befragten, die monatlich sparen, sind knapp zwei Drittel zufrieden (63 Prozent). 27 Prozent von denen, die Monat für Monat Geld beiseitelegen, sind jedoch unzufrieden mit ihrem Leben. Unter denen, die nicht regelmäßig sparen, sondern immer nur das, was am Monatsende übrig ist, sind fast vier von zehn Personen (39 Prozent ) unzufrieden. 4 Wohlstandsformel

Einkommen und Vermögen machen zufrieden bei gleichem Einkommen sind Sparer die zufriedeneren Menschen Haushaltsnettoeinkommen 75% Verfügb. Gelder 85% 10 8.3! Sparer Nichtsparer Sparer sind zufriedener als Nichtsparer 30% 8,2 41% 8,4 7.2 5,8 6,7 5.3 <1000 >4000 <10.000 >100.000 4 heit 1000 Haushaltsnettoeinkommen 4000 Erwartungsgemäß steigt die Lebenszufriedenheit der Befragten auch mit dem Einkommen und dem Vermögen. Wer nur bis zu 1.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen zur Verfügung hat, kommt auf einen heitsindex von 5,8. Bei einem verfügbaren Haushaltseinkommen von über 4.000 Euro liegt er bei 8,2. Sparer sind die zufriedeneren Menschen. Unabhängig von dem, was die Menschen verdienen, gilt: Sparer sind zufriedener als Nichtsparer. Ganz gleich ob geringes Einkommen, mittleres oder hohes Einkommen. Über alle Gehaltsstufen hinweg äußern Sparer eine größere Lebenszufriedenheit Wer frei verfügbare Gelder von über 100.000 Euro hat, kommt sogar auf einen Index von 8,4. Diejenigen mit weniger als 10.000 Euro auf der hohen Kante hingegen nur auf 6,7. 5 Wohlstandsformel

Materieller Wohlstand: Was ich mir leisten kann Heute kann ich......mir alles leisten, was ich will!...mir nur das Nötigste leisten! In 10 Jahren kann ich......mir alles leisten, was ich will!...nur das Nötigste leisten! Allgemein 26% 9% 65% liegen dazwischen 57% liegen dazwischen 36% 7% <1000 Haushaltsnettoeinkommen 6% 43% 15% 28% >4000 Haushaltsnettoeinkommen 53% 1% 61% 1% Ost 18% 14% 29% 11% West 27% 8% 38% 6% Hauptschulabschluss 17% 16% 20% 11% Uni / FH - Abschluss 41% 4% 57% 5% e 41% 2% 52% 2% e 0% 79% 6% 46% sind die Deutschen mit ihren finanziellen Möglichkeiten. Immerhin jeder vierte Deutsche (26 Prozent) glaubt, dass er sich alles leisten kann, was er haben möchte. Noch nicht einmal jeder Zehnte (9 Prozent) gibt an, dass er sich nur das Nötigste leisten kann. Die größte Mehrheit (65 Prozent) ordnet sich zwischen diesen beiden Extremen ein. Allerdings gibt es hier eine auffällige Diskrepanz zwischen den ostdeutschen und den westdeutschen Bundesländern. Im Osten Deutschlands sagen beinahe doppelt so viele Menschen wie im Westen, dass sie sich nur das Nötigste leisten können (Ost: 14 Prozent, West: 8 Prozent). Mit Blick nach vorn sind die Menschen bei der Einschätzung ihres finanziellen Spielraums jedoch grundsätzlich positiv gestimmt. Insgesamt 36 Prozent der Befragten rechnen damit, dass sie sich in zehn Jahren alles leisten können, was sie haben möchten und blicken damit optimistisch auf ihren künftigen materiellen Wohlstand. Auch bei dieser nach vorn gerichteten Frage sind die Menschen in Westdeutschland zuversichtlicher als in Ostdeutschland. Hier glauben nur 29 Prozent, dass ihnen in zehn Jahren ihre finanziellen Möglichkeiten alles erlauben. Im Westen sind es 38 Prozent. Gleichzeitig wirkt sich aber auch die Lebenszufriedenheit der Menschen auf die Einschätzungen zum materiellen Wohlstand aus. Von denen, die mit ihrem Leben zufrieden sind, glauben 52 Prozent, dass sie sich in zehn Jahren alles leisten können, was sie möchten. Unter den unzufriedenen Menschen sagen dies nur 6 Prozent. 6 Wohlstandsformel

Negative Lebensereignisse und Einsamkeit machen unzufrieden 10 9 8 7 6 5 5,6 6,9 6,3 6,7 6,8 1 0 heit Selbst auf Pflege angewiesen Pflege eigener Angehöriger Scheidung Single- Dasein Verwitwung Die größten heitskiller sind negative Lebensereignisse. Ganz vorne liegen hier vor allem die Themen, die in der Familie oder im persönlichen Umfeld für große Veränderungen oder Belastungen sorgen. Besonders gravierend und mit negativem Einfluss auf die Lebenszufriedenheit sind einschneidende Lebensereignisse, die mit der Pflege zu tun haben. So ist die eigene Pflegebedürftigkeit das kritischste Ereignis. Menschen, die selbst auf Pflege angewiesen sind, haben mit 5,6 den schlechtesten Wert im heitsindex. Aber auch diejenigen, die eigene Angehörige pflegen, sind mit ihrem Leben nicht zufrieden. Sie kommen auf 6,9 im heitsindex. Wer sein Leben allein bestreitet oder bestreiten muss, ist damit nicht zufrieden. So kommen diejenigen, die im Laufe der vergangenen zehn Jahre eine Scheidung durchgemacht haben, in ihrer Lebenszufriedenheit nur auf einen Index von 6,3. Wer seinen Lebenspartner durch Tod verloren hat, erreicht lediglich einen Wert von 6,8 auf der heitsskala. Auch wer als Single lebt, äußert sich eher unzufrieden: Menschen in einem Ein-Personen-Haushalt, kommen im heitsindex nur auf 6,7. Wer hingegen im (mindestens) Vier-Personen-Haushalt lebt auf 7,7. 7 Wohlstandsformel

Die Familie ist der größte Antrieb für wichtige Entscheidungen Familie Beziehung Gemeinschaft Idealismus Status Schönheit Durchschnitt 72% 52% 47% 18% 12% 11% e 77% 54% 51% 21% 12% 11% e 57% 53% 37% 12% 17% 9% Für knapp drei Viertel der Befragten (72 Prozent) ist die Familie der größte Antrieb für Lebensentscheidungen, gefolgt von Beziehungen (52 Prozent) und Gemeinschaft (47 Prozent) beides ebenfalls familiennahe Themen. Andere Dinge wie Schönheit (11 Prozent), Status (12 Prozent) und Idealismus (18 Prozent) sind hingegen vergleichsweise unbedeutende Motivationsfaktoren. Die zufriedenen Menschen nennen die Top-Drei-Antriebe überdurchschnittlich häufig (77, 54, 51 Prozent). 8 Wohlstandsformel

Ziele verändern sich im Laufe des Lebens Richtung Familie und Absicherung Karriere Familiengründung Selbstverwirklichung Absicherung Eigene Sonstige k.a. Immobilie 18-24 Jahre 18 % 29 % 22 % 8 % 6 % 13% 4% 25-34 Jahre 12 % 22 % 29 % 18 % 9 % 6 % 4% 35-44 Jahre 6 % 18 % 27 % 28 % 9 % 7 % 5 % 45-54 Jahre 5 % 15 % 12 % 44 % 13 % 6 % 5 % 55-64 Jahre 17 % 7 % 46 % 13 % 9 % 7 % 65-74 Jahre 8 % 17 % 7 % 40 % 12 % 8 % 11 % 9 Wohlstandsformel

heit gibt Zuversicht Ich kann durch mein Sparverhalten beeinflussen, was ich mir in 10 Jahren leisten kann. Ich kann daran nichts beeinflussen. k. A. Gesamtdurchschnitt 64% 34% 75% 36% 38% 60% Westen 66% 32% Osten 56% 42% Wer zufrieden ist, glaubt häufiger, die finanzielle Zukunft etwa über das Spare selbst in der Hand zu haben. Drei Viertel (75 Prozent) der zufriedenen Menschen glauben, dass sie durch ihr eigenes Sparverhalten beeinflussen können, wie sie in 10 Jahren finanziell aufgestellt sind. Unter denen, die unzufrieden sind, glauben dies nur 36 Prozent (bundesweiter Durchschnitt 64 Prozent). Nur rund ein Drittel (34 Prozent) glaubt nicht daran, die eigene finanzielle Zukunft selbst gestalten zu können. Diese Sparzuversicht ist im Westen mit 66 Prozent größer als im Osten (56 Prozent). 10 Wohlstandsformel

Vielfältige Zusammenhänge zwischen Sparen und heit 60% 53% 54% 67% e Bundesdurchschnitt e 61% 600 50% 47% 43% 47% 45% 41% 481 500 40% 400 30% 20% 19% 13% 22% 14,6% 300 200 10% 100 0% 0 Anteil Notgroschen Reisen Anschaffungen Nichtsparer Sparsumme pro Monat Sparbetrag Das Sparziel Notgroschen ist für viele Menschen (im Durchschnitt für 54 Prozent der Befragten) wichtig. Unter denen, die mit ihrem Leben nicht zufrieden sind, spielt es jedoch eine größere Rolle als unter zufriedenen Menschen (67 vs. 53 Prozent). Wer mit seinem Leben zufrieden ist, spart gerne auch für Reisen (47 Prozent) oder größere Anschaffungen (47 Prozent). Unter den en nennen diese Sparziele nur 19 bzw. 41 Prozent. e Menschen sparen häufig gar nicht. Fast zwei Drittel (61 Prozent) derjenigen, die unzufrieden sind sagen, dass sie gar nicht sparen. Unter den en sagen dies nur 13 Prozent. Der Durchschnitt liegt bei 22 Prozent. e Menschen sparen mehr Wer mit seinem Leben zufrieden ist, spart durchschnittlich 481 Euro pro Monat. Das entspricht einer Sparquote von 14,6 Prozent. Alle anderen Sparer kommen auf eine Quote von 11,8 Prozent und legen 316 Euro monatlich beiseite. 11 Wohlstandsformel

Männer und Frauen liegen beim Thema Wohlstand nah beieinander Ost-West-Vergleich zeigt nur schwache heitsunterschiede Sehr zufrieden! Sehr zufrieden! Ich kann mir leisten, was ich will! In 10 Jahren kann ich mir leisten, was ich will 10 9 54% 46% 52% 52% 60% 50% 8 7 7,3 7,0 26% 25% 38% 34% 40% 30% 6 20% 1 10% 0 0% heit West Ost Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen Anteil Die Westdeutschen sind tendenziell etwas zufriedener als die Ostdeutschen, allerdings ist der Unterschied nicht so stark ausgeprägt wie die Unterschiede beim Blick auf die finanziellen Möglichkeiten hätten erwarten lassen. So sagen 54 Prozent der Menschen in Westdeutschland, dass sie mit ihrem Leben zufrieden sind, im Osten immerhin 46 Prozent. Auf dem heitsindex liegen Ost und West jeweils jenseits der Sieben-Prozent-Marke: West 7,3, Ost 7,0. Keinen Unterschied gibt es im heitsindex zwischen Frauen und Männern. Der emotionale Wohlstand ist bei beiden Geschlechtern mit einem Index von identisch. Gleiches gilt für den materiellen Wohlstand. Er ist ebenfalls beinahe gleich: 26 Prozent der Männer sagen, sie können sich alles leisten, was sie haben möchten. Bei den Frauen sind es 25 Prozent. Beim Blick in die finanzielle Zukunft gibt es eine geringe Abweichung von vier Prozentpunkten. 38 Prozent der Männer glauben, dass sie sich in zehn Jahren alles leisten können, was sie möchten. Bei den Frauen sind es 34 Prozent. 12 Wohlstandsformel

Auch bei den Sparzielen gibt es kaum Geschlechtsunterschiede Sparziel Notgroschen / Altersvorsorge Sparziel Reisen, Kinder, Immobilie Nichtsparer Sparziel Notgroschen vs. Anschaffungen Notgroschen Altersvorsorge Reisen Kinder Immobilie heute In zehn Jahren Notgroschen Anschaffungen 60% 54% 54% 54% 55% 50% 40% 38% 37% 40% 47% 45% 48% 30% 25% 30% 23% 23% 22% 20% 16% 17% 14% 10% 0% Anteil Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen West Ost Für die Reserve bzw. den Notgroschen und die Altersvorsorge sparen genauso viele Frauen wie Männer (54 Prozent bzw. 37/38 Prozent). Unterschiede gibt es hingegen bei den Sparzielen Reisen, Kinder und Immobilien. Reisen und Kinder sind den Frauen wichtiger. Von ihnen sparen 47 Prozent für Reisen, 30 Prozent für Kinder. Unter den männlichen Befragten nennen diese Sparziele 40 bzw. 25 Prozent. Das Eigenheim hingegen spielt bei den Männern eine größere Rolle als bei Frauen (23 vs. 16 Prozent). Unter den Befragten, die gar nicht sparen sind fast genauso viele Männer wie Frauen (23/22 Prozent). Auch zwischen den Menschen in Ost- und Westdeutschland gibt es kaum Unterschiede bei dem, was sie mit dem Sparen erreichen möchten. Vorne liegen sowohl hier wie dort der Notgroschen und größere Anschaffungen. Den Notgroschen nennen 55 Prozent im Osten und 54 Prozent im Westen als Sparziel. Für größere Anschaffungen sparen 48 Prozent in Ost-, 45 Prozent in Westdeutschland. 13 Wohlstandsformel

Große allgemeine heit in den westlichen Bundesländern, geringe im Osten 14 Wohlstandsformel 45% 52% 3% Bundesdurchschnitt 43% 53% 4% Baden- Württemberg 44% 56% 0% Schleswig- Holstein 7,3 44% 54% 2% Niedersachsen/ Bremen 42% 57% 1% 7,5 Nordrhein- Westfalen 56% 44% 0% Rheinland- Pfalz/Saarland 7,3 36% 58% 6% Bayern 44% 51% 5% Berlin 44% 47% 9% 6,8 Mecklenburg- Vorpommern 49% 47% 4% Brandenburg 6,9 58% 36% 6% Sachsen- Anhalt 6,5 47% 52% 1% Sachsen 7,3 59% 39% 2% 7,0 Thüringen 47% 50% 3% Hessen 48% 50% 2% Hamburg

Die Selbsteinschätzung des materiellen Wohlstands zeigt immer noch einen deutlichen Ost-West-Unterschied Rheinland- Pfalz/Saarland Bundesdurchschnitt Nordrhein- Westfalen Berlin Hamburg Schleswig- Holstein Baden- Württemberg Niedersachsen/ Bremen 6,1 26% Ich kann mir heute alles leisten, was ich haben möchte 6,4 21% 6,3 30% 6,2 34% 6,2 27% 6,1 26% 6,0 28% 6,0 27% 65% 9% Ich kann mir nur das Nötigste leisten 73% 6% 65% 5% 55% 11% 68% 5% 72% 2% 61% 11% 64% 9% Bayern Hessen Sachsen Thüringen Brandenburg Mecklenburg- Vorpommern Sachsen- Anhalt 5,9 5,8 24% 5,8 20% 5,4 12% 5,2 22% 4,9 17% 4,4 8% 27% 62% 68% 76% 80% 56% 56% 76% 11% 8% 4% 8% 22% 27% 16% 15 Wohlstandsformel

Nach vorne gerichtet steigt die Zuversicht auf Wohlstand: Für die Zukunft rechnen alle damit, sich mehr leisten zu können Hamburg Berlin Bundesdurchschnitt Schleswig- Holstein Nordrhein- Westfalen Rheinland-Pfalz/ Saarland Bayern Niedersachsen/ Bremen 6,5 36% Ich kann mir in 10 Jahren alles leisten, was ich haben möchte 7,3 55% 7,3 51% 6,8 39% 6,7 38% 6,7 34% 6,6 39% 6,6 34% 57% 7% Ich kann mir in 10 Jahren nur das Nötigste leisten 39% 6% 45% 4% 60% 1% 59% 3% 63% 3% 53% 8% 62% 4% Sachsen Hessen Baden- Württemberg Brandenburg Sachsen- Anhalt Thüringen Mecklenburg- Vorpommern 6,5 6,3 34% 6,3 33% 6,2 32% 5,5 20% 5,4 19% 5,2 24% 39% 58% 59% 57% 57% 67% 67% 57% 3% 7% 10% 11% 13% 14% 19% 16 Wohlstandsformel