Projektbericht der Stiftung-YLENIA Appenzell, Oktober 2012 Rissing Elementarschule, Philippinen

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Transkript:

Projektbericht der Stiftung-YLENIA Appenzell, Oktober 2012 Rissing Elementarschule, Philippinen Liebe Spenderinnen und Spender In den vergangenen vier Jahren war die Stiftung-YLENIA hauptsächlich in einem ganzheitlichen Schulprojekt in den Philippinen engagiert. Das vierte und letzte Projektjahr in der Rissing Elementarschule endete im September 2012. Im Sommer 2008 war die Rissing Elementarschule in den Philippinen in einem sehr schlechten Zustand. Es fehlte an den einfachsten Dingen um den Kindern einen guten Schulunterricht zu bieten. Es waren nicht genügend Unterrichtszimmer vorhanden, die Kinder hatten keine eigenen Schulbücher und mussten die vorhandenen Bücher miteinander teilen. Tische und Stühle ja sogar Kreiden waren nicht in ausreichenden Mengen verfügbar. Sauberes Trinkwasser suchte man in der Schule vergebens. Viele von den 188 Kindern waren oft krank, unterernährt und konnten dem Unterricht aus diversen Gründen nicht folgen. Wegen den geringen Einkommen der landlosen Farmerfamilien war es für die Kinder oft schwierig die Schule regelmässig zu besuchen. Das war die Rissing Elementarschule im verschlafenen Hinterland auf der Nordinsel Luzon im Jahr 2008 bevor sich die Stiftung-YLENIA auf den Philippinen engagierte. Für jedes Entwicklungsprojekt sind die Kooperation aller Beteiligten, der Wille zur Mitarbeit und die Bereitschaft unter den Lehrern und Eltern, Führungsverantwortung zu übernehmen, die wichtigsten Eigenschaften, die vorhanden sein müssen. Als ersten Schritt haben wir zusammen mit den Lehrerinnen, Müttern und Kindern die Bedürfnisse der Schule und den Familien besprochen, Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt und deren Umsetzung beraten. Im Anschluss wurde eine Gruppe aus den Lehrerinnen und engagierten Müttern organisiert, denen Verantwortungsbereiche zugeteilt wurden. Nach zahlreichen Seminaren, Workshops und Diskussion über die bevorstehenden Projekte, begann die Gruppe, einen aktiven Beitrag bei der Umsetzung zu übernehmen. Nach und nach entwickelte sich eine Kameradschaft unter den Frauen, die im Teamwork zum Erfolg des Projektes und dessen Nachhaltigkeit beitrugen. Heute werden an der Schule 220 Kinder von neun, hochmotivierten Lehrerinnen unterrichtet. Erstes und zweites Projektjahr Nach der Ermittlung der Bedürfnisse ging es an die Umsetzung der Projekte. In den ersten beiden Jahren wurde der Fokus auf die Erfordernisse der Rissing Elementarschule ausgerichtet. Durch die Unterstützung der Spender, konnte ein neues, überschwemmungssicheres Schulgebäude mit drei Klassenzimmern für die Unterstufenschüler gebaut, bestehende Gebäude und die WC Anlagen saniert und die Wasserleitungen repariert werden. Neu wurde auch eine Bibliothek mit Büchern ausgestattet und vier Computer für die älteren Schüler installiert. Den Kindern wurden eigene Schulbücher, Hefte und Schreiber abgegeben. Vorher mussten sich vier Kinder ein Schulbuch teilen. Zudem wurde Schreibpapier nur für die wichtigsten Notizen aufgespart. Die Lehrer verfügen heute über ausreichend Lehrstoff, Kreiden usw. um einen optimalen, abwechslungsreichen Unterricht auf hohem Niveau zu gestalten. Die Schule betreibt zudem eine Kantine, in der die Mütter gesundes, günstiges Essen kochen. Das Gemüse wird im neu angelegten biologischen Schulgarten, der ohne Kunstdünger auskommt, geerntet. Eine Wasserfiltrationsanlage, die die Dorfbewohner selber gebaut haben, sorgt für einwandfreies Trinkwasser. In einer neu eingeführten Kindergartenklasse können die Kleinsten optimal auf die Schule vorbereitet werden. Heute gehen die Kinder gerne und dank der Unterstützung der Eltern, regelmässig in die Schule. All die Änderungen haben dazu beigetragen, dass die Kinder, Lehrer und Eltern, stolz auf ihre Schule sind. Die Gesundheit der Kinder und Lehrer, wurde in medizinischen Untersuchungen überwacht und bei Bedarf Medikamente oder Vitamine abgegeben. Unterernährte Kinder durften während jeweils 6 Monaten an einem Zusatzernährungsprogramm teilnehmen. Die Lehrer und Eltern konnten an diversen Aktivitäten und Seminaren über gesunde Ernährung, Rechte der Kinder, Ziegen und Schweinezucht, Erste Hilfe, Business Management, Führungstraining, Teambildung, Buchhaltung, Bio Gartenbau usw. teilnehmen. 1

Buchhaltungsseminar Eltern drücken die Schulbank Drittes und viertes Projektjahr Im dritten und vierten Jahr haben wir den Focus auf die Lebensbedingungen der Eltern und die Einkünfte der Schule gerichtet. Nachdem im September beendeten Engagement der Stiftung-YLENIA in der Rissing Elementarschule muss die Schule fähig sein, eigene Einkünfte zu generieren und den Schulbetrieb auf dem heutigen Standard weiterzuführen. Zu diesem Zweck wurden Ziegen und Schweine an die Schule und interessierte Familien, die sich in der Tierzucht beteiligen wollten, abgegeben. Bei der Schule wurde eine Reisbank eingerichtet bei der Reis anstatt Geld ausgeliehen werden kann. Von der Ziegen- und Schweinezucht profitieren heute 49 Familien. Von der Reisbank deren 113 und 60 Personen profitieren von Aktivitäten wie biologischem Gartenbau oder einer Coiffeur Ausbildung. Durch das gesteigerte Einkommen der Eltern werden die Lebensbedingungen der Kinder verbessert und ihre körperliche und geistige Entwicklung gefördert. Auswertung der Projektaktivitäten Projektbesprechungen In regelmässigen Treffen wurden die Projektaktivitäten ausgewertet. Die Resultate wurden von den Sozialarbeiterinnen von HBI, unserem Partner auf den Philippinen, aufgenommen und rapportiert. Durch die intensiven Gespräche mit den verantwortlichen Lehrern und Eltern konnte sichergestellt werden, dass die angestossenen Projekte umgesetzt wurden und die gewählten Führungspersonen die Ihnen zugeteilten Aufgaben erledigten und auch nach dem Rückzug der Stiftung-YLENIA erledigen werden. Als Resultat all dieser Schritte präsentiert sich heute die Rissing Elementarschule in einem vorbildlichen Zustand. Knüpfung von Kontakten Während den vier Projektjahren konnten die Lehrer und die Familien wichtige Kontakte zu den Behörden und weiteren Organisationen wie dem Departement für Bildung, Lokalbehörde von La Union, dem lokalen Büro für Agrar- und Veterinärwirtschaft, dem lokalen Gesundheitsdepartement, dem lokalen Roten Kreuz, Gemeindeschwestern und anderen Schulen knüpfen. Diese und weitere Kontakte zu privaten und 2

öffentlichen Organisationen, sind wichtige Bausteine für den Fortbestand der Schule, auf dem erreichten Niveau. Leistungssteigerung der Schüler in den letzten vier Jahren Die wichtigste Veränderung die jeder sehen kann, der seinen Fuss in die Rissing Schule setzt, ist der Wandel der Lehrer, die heute engagiert ihre Schüler zu Höchstleistungen motivieren und ohne zusätzliche Bezahlung Nachhilfestunden und Computerunterricht erteilen. Die Kinder ihrerseits beteiligen sich aktiv am Unterricht und gehen jeden Tag mit Freude zur Schule. Die Eltern unterstützen die Schule und machen bei zahlreichen Projekten und Aktivitäten mit. Die emotionale Änderung, ist eines der wichtigsten Ziele, die die Stiftung- YLENIA mit ihrem Engagement auf den Philippinen verfolgt. Ein im Jahr 2008 durchgeführter National Achievement Test (NAT) in dem die Schulen untereinander verglichen wurden, ergab ein durchschnittliches Resultat von 39.19% (Note 3.0). Dies ist weit unter den geforderten 50%. Im gleichen Schuljahr hat ein Lese Test (Philippine Informal Reading Inventory (PHIL-IRI)) rapportiert, dass in der Rissing Elementarschule nur 20 von 180 Schülern ohne grössere Schwierigkeiten, lesen konnten. Es erstaunt nicht, dass die Schule mit diesen schlechten Ergebnissen den 15. Rang und damit das zweitschlechteste Ergebnis der 16 öffentlichen Elementarschulen im Distrikt Bangar, La Union erreichte. Schulzimmer von 2008 Im fortschrittlichen Umfeld der heutigen Schule konnten die Leistungen und die Motivation der Schüler und Lehrer markant gesteigert werden. Die 30 schwächsten Schüler nutzen jetzt gerne die zusätzlichen Lektionen im Nachhilfeunterricht. Die Schule ist heute in der Region Bangar, La Union die beste Schule für die Unterstufe. Die kleinsten Schüler erreichten im letzten National Achievement Test stolze 90.3% (Note 5½) und damit das beste Resultat im ganzen Distrikt! Die Schüler der vierten bis sechsten Klasse erreichten mit 87.5% (Note 5.4) das zweitbeste Resultat in Bangar, La Union! Mit diesem sehr guten Notendurchschnitt hat die Schule, die von der Stiftung-YLENIA gesteckten Ziele, mehr als erreicht. Für uns ist dieser Erfolg eine Bestätigung, dass die Spendengelder bestmöglich eingesetzt wurden. Diese guten Resultate haben wir auch unserem Partner HBI auf den Philippinen zu verdanken. Projektleiter und Sozialarbeiter besprechen mit der Eltern Lehrer Vereinigung die laufenden und zukünftigen Projekte und ermitteln auf diese Weise die Bedürfnisse der Schule und leiten bei Abweichungen Korrekturmassnahmen ein. Die Eltern, Lehrer und Schüler arbeiten aktiv an den Projekten mit und leisten dadurch einen wertvollen Beitrag für deren erfolgreiche Umsetzung. 3

Aufmerksame Schüler im Nachhilfeunterricht Beitrag zur Nachhaltigkeit Die zwei wichtigsten Einkommen generierenden Projekte, die in der Rissing Elementarschule umgesetzt wurden, sind die Ziegen- und Schweinezucht sowie eine Reisbank. Ziegen und Schweinezucht Der Schule und 30 interessierten Familien wurden Ferkel und Ziegen für die Zucht abgegeben. Ein Teil des Nachwuchses muss jeweils an andere, arme Familien abgeben werden während sie den anderen Teil für sich behalten dürfen. Im Jahr 2009 wurden 15 Ziegen und 15 Ferkel an Bedürftige abgegeben. Heute profitieren neben der Schule weitere 49 Familien von diesem Programm. Die vor 2 ½ Jahren abgegebenen 30 Tiere (15 Ziegen und 15 Ferkel) haben sich auf 189 Tiere (34 Ziegen und 155 Schweine) mehr als versechsfacht. Die Schule besitzt drei Ziegen und 25 Schweine. Die teilnehmenden Familien konnten für sich durchschnittlich PHP 1 000 1 500 extra Einkommen generieren und gaben zusätzlich der Schule einen Anteil ab. Die Schule konnte mit den Ziegen und Schweinen einen Gewinn von PHP 31 063 (Fr.700.- ). erzielen. Familien die auf der Warteliste stehen, erzeugen den nötigen Druck, den Tieren Sorge zu tragen und dem Projekt zum Erfolg zu verhelfen. Eine Familie erhält eine Ziege für die Zucht 4

Gründung einer Reisbank Reisknappheit ist ein grosses Problem für die landlosen Reisbauern. Mit der Ausleihung von Reis wollen wir die Position der Kreditgeber, die mindestens 50% Zins verlangen, schwächen. Die Reisbank gab im Sommer 2011 je 70 kg Reis an 60 Familien. Dieser Reis half, die Zeit bis zur nächsten Ernte zu überbrücken. Zwischen Oktober und Dezember wurden der ausgeliehene Reis inklusive einem Zins von 7 kg zurückbezahlt. Die 60 Reisempfänger waren sich bewusst, dass weitere Familien von der Reisbank profitieren können wenn der Reis zeitgerecht mit 10% Zins zurückbezahlt wird. Durch den Gruppendruck der gemeinsamen Rückzahlung und die straffe Führung der Reisbank durch eine starke und fähige Reisbank Kommission, betrug die Kreditausfallrate 0%! Diese erfreulichen Zahlen haben die Stiftung- YLENIA Rückzahlung von Reis dazu bewogen, der Bank weitere 8 400 kg Reis zur Verfügung zu stellen. Dieses Jahr wurde an 113 Familien je 115kg Reis ausgeliehen. Ende Jahr wird die Reisbank 14 320 kg in ihrem Lager haben. Vorausgesetzt, die Rückzahlquote beträgt erneut 100%. Die Reisbank Kommission mit Ihrer Präsidentin, besteht ausschliesslich aus Frauen. Diese waren bei den angebotenen Ausbildungslehrgängen stets dabei und haben sich bei diversen Gelegenheiten als starke Teamplayer und Entscheidungsträger bewiesen. Mit Herzblut und der Akzeptanz der Männer, werden die Frauen die Reisbank auf einem erfolgreichen Pfad führen. Coiffeur Workshop Interessiert nahmen 30 Mütter und Jugendliche an einem Kurs in Haareschneiden, Maniküre und Pediküre teil. Durch die Abgabe von 30 StartUp Paketen, können die Teilnehmer das Gelernte anwenden und weiteres Einkommen für die Familien generieren oder zumindest ihre Ausgaben mindern. 5

Die Rissing Elementarschule heute Nach vier Jahren intensiver Zusammenarbeit ist die Rissing Elementarschule kaum wiederzuerkennen und gilt heute als Musterschule. Viele Kinder brachen die Schule vor dem sechsten Schuljahr ab, waren desinteressiert und kaum in der Lage, einen einfachen Text zu verstehen. Heute gehören die Schüler zu den Besten und nennen die Schule ihr zweites Zuhause. Die Lehrer identifizieren sich mit der Schule und geben täglich Computerunterricht und Nachhilfestunden ohne finanzielle Unterstützung der Stiftung-YLENIA. Hochmotiviert sind auch die Eltern, die sich für die Schule engagieren und den Kindern zu verstehen geben, dass die Schule wichtig ist. Erfreulich ist auch, dass alle Projekte innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens umgesetzt wurden und immer noch funktionieren. Dafür verantwortlich sind zu einem grossen Teil die 40 Mitglieder der Eltern und Lehrervereinigung die sich vorbildlich in die Projekte einbringen. Mitglieder der Elternvereinigung Der Bestand an Ziegen und Schweinen wird grösser und die Reisbank arbeitet nicht zuletzt dank der straffen Führung der Reisbankpräsidentin, profitabel und kann den Reisbestand stetig ausbauen. Wegen den markant gesteigerten Leistungen der Schüler und der sehr guten Reputation der Schule, kann die Rissing Schule vermehrt auf Spenden von ehemaligen Absolventen, die heute in Übersee arbeiten, zählen. Ausblick Der Einsatz in der Rissing Elementarschule im Norden der Philippinen, ist eine Erfolgsstory. Als das Projekt startete, waren die Reibungen zwischen den Lehrern, der Eltern Lehrer Vereinigung und den Gemeindevertretern klar spürbar. Heute bilden diese Gruppen eine vereinte Front, die Ihre Fähigkeiten mehrfach unter Beweis gestellt hat. Im Team werden Projekte umgesetzt, Entscheidungen getroffen und Verantwortung übernommen. Die zahlreichen Workshops in Teamarbeit, Führungsausbildung und Buchhaltung sind angekommen und zahlen sich jetzt aus. Wir von der Stiftung glauben, dass die Lehrerinnen und die Eltern Lehrervereinigung sich der Herausforderung auch in Zukunft stellen werden und die Projekte weiterhin Nachhaltig entwickeln. Die gut ausgebildeten Frauen, sind nicht nur fähig sondern haben auch die richtige Einstellung und werdend die Verantwortung für die Projekte auch in Zukunft übernehmen. Die Väter, die sich im Gebäude und Infrastrukturkomitee betätigen, werden ihre Arbeitskraft auch künftig der Schule zur Verfügung stellen und kleinere Reparaturarbeiten gratis ausführen. Vor vier Jahren war es kaum vorstellbar, als Absolvent der Rissing Schule, eine höhere Ausbildung zu erreichen. Viele Kinder erreichten nicht einmal die Sekundarstufe. Der Traum, ein Studienplatz zu erhalten ist kein unerreichbarer Traum mehr. Dies ist vielleicht der nachhaltigste Effekt unseres Engagements in der Rissing Elementarschule. Die Kinder und Eltern können sich heute hohe Ziele stecken und wissen, dass diese durch harte Arbeit erreicht werden können. Evaluation eines weiteren Projektes Da wir mit den Verantwortlichen von HBI in den Philippinen sehr gute Erfahrungen machten und die Projekte vorbildlich umgesetzt wurden, haben wir HBI gebeten, ein weiteres Projekt auszuarbeiten und uns einen Vorschlag für ein zweites Schulprojekt zu machen. Die Finanzierung der ersten beiden Projektjahre ist gesichert. Für das dritte und das vierte Jahr benötigt die Stiftung zusätzliche Fr. 55 000.- bis Fr. 65 000.-. Sobald wir das Geld für das dritte Jahr zusammen haben, werden wir mit dem Projekt starten. Wir denken, dass wir Ihnen das neue Projekt Anfang 2013 vorstellen können. 6

Dank an die Spender Der Verwaltungsrat der Stiftung-YLENIA ist überzeugt, dass die Spendengelder in einem nachhaltigen Projekt eingesetzt wurden. Die unterstützten Personen haben gemerkt, dass durch deren aktive Mitarbeit etwas Dauerhaftes geschaffen werden kann. Geld alleine genügt nicht, die oft verzweifelte Lage der Bedürftigen zu ändern. Ohne die Spendengelder wäre es jedoch nicht möglich gewesen, den Kindern eine gute Grundausbildung zu ermöglichen, die Schule auf ein gesundes Fundament zu stellen und den Bauern Marktbedingungen zur Verfügung zu stellen, die ein geordnetes Überleben ermöglichen. Wir, die Rissing Elementarschule, unsere Partnerorganisation HBI auf den Philippinen und der Verwaltungsrat der Stiftung-YLENIA möchten uns für Ihr Vertrauen herzlich bedanken und hoffen, dass wir weiter auf Ihre Unterstützung zählen dürfen. Den vollständigen Projektbericht in Englisch, können Sie abrufen unter: www.ylenia.ch Stiftung-YLENIA Charlotte Lenhard Präsidentin des Verwaltungsrates Spendenkonto: 85-120-000-0 7