Evidenzbasierte Reflexion von Lehr- und Lernprozessen



Ähnliche Dokumente
Sicherung der Unterrichtsqualität durch kriteriengeleitete Diagnostik, kollegialen Austausch und Schülerfeedback

Von der evidenzbasierten Unterrichtsdiagnostik zur Lehrergesundheit

Von der Hattie-Studie zur Unterrichtsdiagnostik. Tuyet Helmke Hanau,

Erhalt und Weiterentwicklung beruflicher Kompetenzen der Lehrerinnen und Lehrer

Kinder und Jugendliche in ihrer Vielfalt fördern Unterricht fokussiert auf individuelle Förderung weiterentwickeln

Evidenzbasierte. Methoden der

INFORMATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE

Von der Hattie-Studie zu Handlungsstrategien für den Unterrichtsalltag

Mitarbeiter-Gespräche der Schulleitung (MAG)

Klassenführung (Drei Perspektiven)

Meine Lernplanung Wie lerne ich?

Schulleitung Lehrperson Datum :

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Lehrer/innen und Schüler/innen als Einzelpersonen oder in Gruppen

Profiler s Academy. Geistiges Menthol, das Sinn und Sinne weckt! 1 standfestigkeit. Unerschütterlichkeit in schwierigen Situationen

WICHTIGER HINWEIS: Bitte fertigen Sie keine Kopien dieses Fragebogens an!

tipps für schülerinnen und schüler Fragen und Antworten Interview mit Unternehmen Fragebogen Interview mit Unternehmen Antwortbogen

Selbstreflexion für Lehrpersonen Ich als Führungspersönlichkeit

InteGREATer e.v. Berlin vor Ort

Erprobungsfassung. Multi-Media Berufsbildende Schulen. Regionales Bildungszentrum für die Medien- und IT-Berufsausbildung in der Region Hannover

Leitfaden für kollegiales Coaching

Pilotierung von Unterrichtsbeispielen

Jährliche Mitarbeiterbefragung 2012

Volksbank BraWo Führungsgrundsätze

Im nächsten Schuljahr bieten wir folgenden fakultativen Unterricht an:

Umfrage in den 5er-Klassen zu Hausaufgaben in den Nebenfächern im Schuljahr 2014/15

FRAGEBOGEN 3 JAHRE AUSBILDUNG IM DIALOGMARKETING

PERSONAL- ENTWICKLUNG 360º FEEDBACK. Information Factory

Fremdevaluation. Betrachtung der systematischen Qualitätsentwicklung der Schule

Das Teamrollenmodell nach Meredith Belbin

Curriculum für das Einführungsseminar im Praxissemester der RWTH Aachen, Lehramtsstudiengang GyGe Unterrichtsfach: Informatik Sitzung 1

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?


Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Kulturelle Evolution 12

Hans-Günter Rolff. Zielvereinbarungen

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I

Checkliste. zur Gesprächsvorbereitung Mitarbeitergespräch. Aktivität / Frage Handlungsbedarf erledigt

Elternumfrage Kindergarten (mit Krippe und Vorschule) Phorms Campus München

CAS-Kombination Modul + Abschluss Stand:

Elternumfrage Kita und Reception. Campus Hamburg

Wertschätzung Mensch Ideen für gesundes Arbeiten

Einführung in das Thema "Videografie des Unterrichts"

Wie oft soll ich essen?

Fragebogen der IG Metall-Jugend zur Qualität der Berufsausbildung

Meine Geheimnisse für ein bewusstes und sinnerfülltes Leben

changenow THE PLAN Die 7 Brillen der Vergangenheit

LEITFADEN FÜR LERNMENTOREN ZUR REPRÄSENTATION VON LEBENSLANGEN LERNEN IM BETRIEB

Webgestaltung - Jimdo 2.7

Übertrittsprotokoll. Name:... Datum des Gesprächs:. Berufswunsch:.. Unterschrift des Lernenden:.. Unterschrift der Eltern:.

Nachhilfeinstitut LOGOS Waldkraiburg Mühldorf Traunreut

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Recherche nach Stellenanzeigen in Zeitungen

Schulseelsorge an der Kerschensteinerschule Schweinfurt. Offenes Ohr. für alle Schüler, Eltern und Lehrer. Anja Oberst-Beck

Blog Camp Onlinekurs

Ergebnis und Auswertung der BSV-Online-Umfrage zur dienstlichen Beurteilung

Wir bestimmen mit! JAV-Wahlen nach BPersVG

Empfehlungen der Landesgruppe Baden-Württemberg der Deutschen Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium, Oktober 2010

Persönliches Kompetenz-Portfolio

Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Mitarbeiter/innen

Übung 11.1: Deine Kompetenz-Checkliste

maledive.ecml.at Reflexionsfragen 1 für Lehrende in der Aus- und Fortbildung

Meet the Germans. Lerntipp zur Schulung der Fertigkeit des Sprechens. Lerntipp und Redemittel zur Präsentation oder einen Vortrag halten

Die perfekte Bewerbung richtig schreiben online & klassisch

Intro. Seminar. Didaktik. Thema: Unterrichtsgespräche führen. Fachtagung für Thüringer Seminar- und Fachleiter am 15./16. Juni 2010 in Bad Blankenburg

Fragebogen Kopfschmerzen

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Dies fällt oft deshalb schwerer, da der Angehörige ja von früher gewohnt war, dass der Demenzkranke funktioniert. Was also kann oder soll man tun?

Fragebogen: Abschlussbefragung

Bestandesaufnahme und Bedürfnisanalyse

Modul 3: Stellenanzeigenanalyse

Das Konzept der 360 Grad Echos

Vorbereitungsklasse nach dem Rosenheimer Modell FAQs

Namibiakids e.v./ Schule, Rehoboth, Namibia

Gesprächsleitfaden Mitarbeitergespräch (MAG) für Vorgesetzte

Fragebogen ISONORM 9241/110-S

Changing paradigm. Liebe Beobachterin, lieber Beobachter,

Fragebogen für die Betriebserkundung

INTERVIEW FÜR KINDERGARTEN- UND HORTKINDER

Wenn der Papa die Mama haut

Auswertung der Evaluation des Schulversuchs PraxisHAS

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet

Zahlenwinkel: Forscherkarte 1. alleine. Zahlenwinkel: Forschertipp 1

Frage 5a: Ich nehme zum/zur Lehrer/in selbst Kontakt auf, um etwas über mein Kind zu erfahren.

Neun Strategien der Partnerarbeit

UNTERRICHT REFLEKTIEREN ABER WIE?

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Auslotung der Gefühle & Wünsche von Eltern und SchülerInnen zum Schuljahr 2011/2012

Der Klassenrat entscheidet

IT-Unternehmensarchitektur Übung 01: IT-Strategie


Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat. 1. Timotheus 2,6

Sich einen eigenen Blog anzulegen, ist gar nicht so schwer. Es gibt verschiedene Anbieter. ist einer davon.

Elternbefragung der Kindertagesstätte...

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

VIP-Programm. Herzlich Willkommen!

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Ausbildung. Erfahrungsbericht einer Praktikantin

Transkript:

Evidenzbasierte Reflexion von Lehr- und Lernprozessen Andreas Helmke und Tuyet Helmke München, 27.10.2015

Evidenzbasierte Reflexion von Lehr- und Lernprozessen Außensicht auf den eigenen Unterricht! Hattie: "Tauscht euch aus!" EMU: Konzept und Praxis Transfer in die eigene Berufspraxis Fragen, Diskussion

Warum ein "fremder Blick" auf den eigenen Unterricht so wichtig ist

Projekt DESI der KMK: Videostudie (Deutsch Englisch Schülerleistungen International) - 105 Klassen der 9. Jahrgangsstufe, alle Bundesländer, alle Schularten Interview mit den Lehrkräften direkt nach der videografierten Englischstunde "Wie viel Prozent der gesamten Sprechzeit der vergangenen Stunde haben Sie selbst ungefähr gesprochen?"

Prozent Sprechanteil: Geschätzte versus gemessene Zeit (Videografie) 40 35 Selbsteinschätzung tatsächlicher Anteil 30 25 20 15 10 5 0 bis 20% 20-30% 30-40% 40-50% 50-60% 60-70% 70-80% über 80%

Projekt VERA Gute Unterrichtspraxis 140 Stunden Grundschulunterricht, 4. Klasse, Rheinland-Pfalz "Wie viel Prozent der gesamten Sprechzeit der vergangenen Stunde haben Sie selbst ungefähr gesprochen?"

Geschätzte versus gemessene Zeit (Videografie)

Selbstevaluation erfordert eine Außensicht, einen "fremden Blick" Selbsteinschätzungen reichen nicht aus Eine gezielte Weiterentwicklung des Unterrichts setzt voraus: empirisch fundierte Bestandsaufnahme innerschulische Feedbackkultur

Hattie: Feedback zum Unterricht Der wichtigste Aspekt besteht darin, im Klassenzimmer Situationen zu schaffen, in denen die Lehrpersonen mehr Feedback über ihren Unterrichtsstil erhalten können (2013, S. 15). Ein Werkzeug dafür ist EMU (Evidenzbasierte Methoden der Unterrichtsqualität und -entwicklung)

Austausch, Feedback, Reflexion über Lehren und Lernen: Aus Hatties Sicht die zentrale Konsequenz seiner Studien!

Perspektivwechsel! Ein guter Lehrer muss seinen eigenen Unterricht durch die Augen der Lernenden sehen, sich also ständig selbst evaluieren Deshalb müssen sie [die Lehrer] immer wieder Gelegenheiten schaffen, herauszufinden, wie ihr Unterricht wirklich wirkt. Hattie im Gespräch mit der ZEIT (02.05.13)

Die eigene Wirksamkeit prüfen "Die kontinuierliche Kontrolle der Wirksamkeit des eigenen Tuns ist die Schlüsselbedingung für erfolgreiche, das heißt sich selbst ständig nachsteuernde didaktische Arbeit. Terhart, 2014, S. 216

Potenzial des Kollegialfeedback Erweiterung des eigenen Verhaltensrepertoires durch Beobachtungslernen Chance für Erprobung neuer Methoden im bewertungsfreien Raum Bewusstmachung eingefahrener Routinen, Öffnung subjektiver Theorien Potenzial eines Abgleichs von Selbst- und Fremdeinschätzung: blinde Flecken erkennen, Handlungsfähigkeit steigern

EMU - Unterrichtsdiagnostik http://www.unterrichtsdiagnostik.info/ Evidenzbasierte Methoden der Unterrichtsdiagnostik und -entwicklung

EMU im Auftrag der KMK entwickelt Non-Profit-Unternehmen, kostenlose Nutzung Keine Registrierung oder PIN, kein Passwort Adressaten: Schulpraxis, Lehreraus- und fortbildung, andere Einrichtungen, in denen gelehrt und gelernt wird (Kindergarten, vhs...) Kontinuierliche Verbesserung und Ergänzung Selbsterklärend, modular aufgebaut Vielfach bereits in die Lehrerbildung integriert

EMU umfasst Texte Fragebögen Software Foliensatz Video für Trainingszwecke Alles herunterladbar unter www.unterrichtsdiagnostik.info

EMU: Leitbild und Ziele Gegenstand: eine konkrete Unterrichtsstunde An Kriterien orientierte, evidenzbasierte Reflexion des Unterrichts durch Abgleich verschiedener Perspektiven Unterrichtende Lehrperson Hospitierende Lehrperson, Gast Schülerinnen und Schüler Intuitive Software zur Visualisierung der Ergebnisse

Basisbereich (Identische Items für alle drei Perspektiven) Fächerübergreifende Merkmale der Prozessqualität Klassenführung Klarheit / Strukturierung Lernförderliches Klima u. Motivierung Aktivierung

Beispielitem, Bereich "Lernförderliches Klima" Unterrichtende Lehrperson Hospitierende Lehrperson Wenn ich eine Frage gestellt habe, hatten die Schüler/innen ausreichend Zeit zum Nachdenken Wenn die Kollegin eine Frage gestellt hat, hatten die Schüler/innen ausreichend Zeit zum Nachdenken Schülerfragebogen Wenn die Lehrerin eine Frage gestellt hat, hatte ich ausreichend Zeit zum Nachdenken

Bereich Bilanz : Itembeispiele Lehrperson Die Schüler/innen haben heute etwas dazu gelernt Schüler/innen Ich habe in dieser Stunde etwas dazu gelernt Im Hinblick auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schüler/innen war das Unterrichtsangebot angemessen Der Unterrichtsstoff war für mich viel zu leicht eher zu leicht gerade richtig eher zu schwer viel zu schwer

Zusatzbereiche Itempools für Umgang mit Vielfalt Lehrersprache Sprachverhalten von Schüler/innen Kognitive Aktivierung Orientierung an den Bildungsstandards Kooperatives Lernen Einpflegen anderer Instrumente (z.b. der Qualitätsagentur) Eigene Items entwickeln!

Fachliche und fachdidaktische Anwendungsmöglichkeiten von EMU Fachdidaktische Aspekte aller Fächer Mathematik Deutsch als Fremdsprache Fachspezifische Fragebögen in verschiedenen Bildungsportalen Entwicklung eigener Items!

EMU in der Schulpraxis: Drei Szenarien

Kollegialfeedback Der wechselseitige Austausch über Unterricht im Rahmen von Hospitationen ist selbst bereits eine der effektivsten Lernformen in der Lehrerbildung und - fortbildung Schülerfeedback Lässt Schüler Partizipation erfahren und ist damit schon selbst eine Maßnahme der Unterrichtsentwicklung Unterrichtsanalyse im Team "Sehen Sie sich die Faktoren für sichtbare Lernprozesse an: Der wichtigste davon ist der zielgerichtete Dialog zwischen den Lehrern. (Hattie, 2013)

Kollegialfeedback "Sehen Sie sich die Faktoren für sichtbare Lernprozesse an: Der wichtigste davon ist der zielgerichtete Dialog zwischen den Lehrern. (Hattie, 2013)

Vorbereitung Mit Regeln des Gebens und Nehmens von Feedback vertraut machen (siehe: http://www.unterrichtsdiagnostik.de/video) Tandempartner/in suchen (freiwillig, gleiche Augenhöhe) Materialen vorbereiten und Zeitpunkte für die Hospitationen festlegen

Ablauf der Hospitation Wechselseitiges Hospitieren der Tandempartner, anschließend Bearbeitung der Fragebögen:

Punkte für das Reflexionsgespräch Wie ist das Gesamtprofil beschaffen (positive und negative Ausprägungen)? Wo herrscht Konsens zwischen den Perspektiven, wo Dissens? Was könnten Gründe dafür sein? Wie sind die Schülerantworten verteilt? Wo zeigen sich Stärken und Schwächen? Entwicklungsziele formulieren, Maßnahmen ableiten (Unterrichtsdiagnostik ist kein Selbstzweck) Schwerpunkte für das Feedbackgespräch mit der Klasse ableiten

Veränderungsmessung

Schülerfeedback Wenn man die Brille der Lehrperson so ändern kann, dass sie das Lernen mit den Augen ihrer Lernenden sieht, wäre das schon mal ein exzellenter Anfang (Hattie, 2013, S. 298)

Abgleich Lehrer-Schülerperspektive Schülerprofil Lehrerprofil

Triangulation Schüler Kollegen Lehrer

Kickoff-Veranstaltung mit Unterrichtsanalyse im Team

Einstieg mit Kickoff-Veranstaltung (Pädagogischer Tag, Studientag, SchiLF, Projekttag) Einführung (Kollege, Gast, Experte) Unterrichtsvideo zeigen Liste Bearbeitung des Beobachtungsbogens (oder eines Teiles davon) Pause: Dateneingabe Austausch, Reflexion in Tandems/Gruppen Datenbasierte Diskussion im Plenum

Beurteilung einer Unterrichtsvideosequenz 1. Beobachten Sie bitte die Videosequenz! 2. Stellen Sie sich vor, Sie wären Gast in dieser Stunde: Bitte um Stille. 3. Anschliessend soll die Videosequenz im Hinblick auf zwei Items beurteilt werden.

Kollegenfragebogen - Ausschnitt Wenn die Lehrperson eine Frage gestellt hat, hatten die Schüler/innen ausreichend Zeit zum Nachdenken stimme nicht zu stimme eher nicht zu stimme eher zu stimme zu Im Hinblick auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schüler/innen war das Unterrichtsangebot angemessen

Programmoberfläche bei einer Unterrichtsanalyse im Team

Unterrichtsanalyse im Team: Verteilung

Unterrichtsanalyse im Team: Durchschnittsprofil

Wo sind Stärken und Schwächen? ERSTE ERHEBUNG Verteilung der Antworten Gruppenprofil Mein Profil 1:stimme nicht zu / 2: stimme eher nicht zu 3: stimme eher zu / 4: stimme zu Klassenführung 1 2 3 4 N 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 1 Der Unterricht hat pünktlich begonnen 7 17 2 Die Klassenregeln waren den Schüler/innen klar 21 3 Die Schüler/innen konnten ungestört arbeiten 22 4 Den Schüler/innen war im Laufe der Unterrichtsstunde jederzeit klar, was sie tun sollten 5 Die gesamte Unterrichtsstunde wurde für den Lernstoff verwendet 21 0 0 0 0 0 0 4 8 0 1 4 15 11 8 10 17 3 3 12 22 Lernförderliches Klima und Motivierung 1 2 3 4 N 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 10 9 6 Mit Schülerbeiträgen ist die Lehrperson wertschätzend umgegangen 22 7 Die Lehrperson war freundlich zu den Schülern/innen 22 8 Die Lehrperson hat die Schüler/innen ausreden lassen, wenn sie dran waren 21 0 0 2 0 1 16 3 4 9 11 9 Wenn die Lehrperson eine Frage gestellt hat, hatten die Schüler/innen ausreichend Zeit zum Nachdenken 2 7 11 0 20 10 10 Die Lehrperson hat auflockernde Bemerkungen gemacht 22 4 4 4 11 Die Lehrperson hat die Schüler/innen für Beiträge zum Unterricht angemessen gelobt 5 22 12 5 0 Klarheit und Strukturiertheit 1 2 3 4 N 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 6 12 Die Lehrperson hat klar auf früher unterrichteten Stoff hingewiesen 3 21 12 0 13 Es gab anschauliche Beispiele 4 22 7 8 3 14 Die wichtigsten Punkte wurden zusammengefasst 22 14 15 Die Lehrperson hat darauf geachtet, dass die Schüler/innen sich klar ausdrücken 8 22 16 Den Schüler/innen war klar, was sie in dieser Stunde lernen sollten 8 22 16 2 5 12 1 0 0 0 0

Wo sind Stärken und Schwächen? ERSTE ERHEBUNG Verteilung der Antworten Gruppenprofil Mein Profil 1:stimme nicht zu / 2: stimme eher nicht zu 3: stimme eher zu / 4: stimme zu Klassenführung 1 2 3 4 N 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 1 Der Unterricht hat pünktlich begonnen 7 17 2 Die Klassenregeln waren den Schüler/innen klar 21 3 Die Schüler/innen konnten ungestört arbeiten 22 4 Den Schüler/innen war im Laufe der Unterrichtsstunde jederzeit klar, was sie tun sollten 5 Die gesamte Unterrichtsstunde wurde für den Lernstoff verwendet 21 0 0 0 0 0 0 4 8 0 1 4 15 11 8 10 17 3 3 12 22 Lernförderliches Klima und Motivierung 1 2 3 4 N 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 10 9 6 Mit Schülerbeiträgen ist die Lehrperson wertschätzend umgegangen 22 7 Die Lehrperson war freundlich zu den Schülern/innen 22 8 Die Lehrperson hat die Schüler/innen ausreden lassen, wenn sie dran waren 21 0 0 2 0 1 16 3 4 9 11 9 Wenn die Lehrperson eine Frage gestellt hat, hatten die Schüler/innen ausreichend Zeit zum Nachdenken 2 7 11 0 20 10 10 Die Lehrperson hat auflockernde Bemerkungen gemacht 22 4 4 4 11 Die Lehrperson hat die Schüler/innen für Beiträge zum Unterricht angemessen gelobt 5 22 12 5 0 Klarheit und Strukturiertheit 1 2 3 4 N 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 6 12 Die Lehrperson hat klar auf früher unterrichteten Stoff hingewiesen 3 21 12 0 13 Es gab anschauliche Beispiele 4 22 7 8 3 14 Die wichtigsten Punkte wurden zusammengefasst 22 14 15 Die Lehrperson hat darauf geachtet, dass die Schüler/innen sich klar ausdrücken 8 22 16 Den Schüler/innen war klar, was sie in dieser Stunde lernen sollten 8 22 16 2 5 12 1 0 0 0 0

Unterrichtsanalyse im Team: Antwortverteilung Wo gibt es Konsens, wo Dissens und warum? Bewusst- und Explizitmachung subjektiver, impliziter Theorien Herstellung eines gemeinsamen Merkmalsverständnisses

Unterrichtsanalyse im Team: Antwortverteilung Wo gibt es Konsens, wo Dissens und warum? Kriteriengeleitete/r Unterrichtsreflexion, Austausch

Unterrichtsanalyse im Team: Durchschnittsprofil versus Individualprofil Leitfragen zur Interpretation der Ergebnisse Katalysator für die Reflexion eigener subjektiver Theorien

Stärkung der Lehrergesundheit: eine weitere Führungsaufgabe der Schulleitung

www.unterrichtsdiagnostik.info

Ziele von EMUplus Ziel des Moduls EMUplus ist es, zusätzlich zum datenbasierten Diskurs über Fragen der Unterrichtsqualität die Lehr- Lernsituation aus Sicht der Lehrergesundheit zu reflektieren und über mögliche Entlastungen nachzudenken.

Prämisse Guter Unterricht, der bei Schüler/innen ankommt, bei dem sie viel lernen, der sie unter Berücksichtigung ihrer Verschiedenheit individuell fördert und der in einem lernförderlichen Klima stattfindet, steigert die Zufriedenheit und das Erleben der Wirksamkeit der Lehr-personen und ist somit zugleich ein wirksamer Schutz gegen Erkrankung und Burnout.

Bilanz: Stundenverlauf Mit welchen Phasen des Stundenverlaufs bist du zufrieden? Welche Situationen, Ereignisse oder Aspekte der Stunde sind in dieser Stunde gelungen, welche hast du als gute Praxis in Erinnerung, worüber hast du dich gefreut? Gibt es etwas, womit du nicht so zufrieden bist, was vielleicht anders hätte laufen können? Woran zeigt sich das deiner Meinung nach? Was wäre womöglich eine bessere Alternative gewesen?

Umgang mit Störungen Hast du während des Unterrichts Störungen wahrgenommen? Sind dir dabei einzelne Schüler/innen aufgefallen? Wenn du dich in sie hineinversetzt, welche Motivationslage könnte dahinter stecken? Könnte es aus lernpsychologischer Sicht vielleicht einen nachvollziehbaren Grund für das Störverhalten geben? Welche Maßnahmen hast du ergriffen? Warst du mit deren Wirkung zufrieden? Kannst du dir alternative Maßnahmen vorstellen? Wenn ja, wie könnten sie in dieser Situation wirken?

Schüleraktivierung Wie hast du die Schüler/innen im Unterricht einbezogen, wenn du an die Vorbereitung, Durchführung und Gestaltung des Unterrichts denkst? Wie hast du die Eigenständigkeit der Schüler/innen unterstützt? Hast du ihnen "vorschnell" geholfen? (Klippert: "Helfer-Syndrom)

Umgang mit der Stimme Hattest du Stimmbeschwerden oder Stimmstörungen, hat dich das Sprechen angestrengt? Könntest du dir vorstellen, deine Stimme mehr zu schonen? Wie?

Entlastung durch Kooperation Lass uns darüber nachdenken, wie wir im Kollegium durch bessere Kooperation (z.b. gemeinsame Unterrichtsvorbereitung, Austausch über Unterricht) unsere Aufgaben besser erfüllen und Belastungen verringern können!

Zum Nachlesen und Vertiefen dort:

erschienen in: Schulverwaltung Bayern, 35 (6), 180-183

Zum Nachlesen und Vertiefen