Aktuelles aus der Abfallwirtschaft Stand der Konzepte für Biomasse und Bauabfälle Martin Eugster, Abteilungsleiter Abfall und Boden Vollzugstagung 2018, 15. März 2018
Inhalt Biomassekonzept Auftrag Stand Umsetzung Massnahmen Separatsammlung in den Gemeinden Baustoffrecyclingkonzept Auftrag Stand Konzepterstellung 2
Biomassekonzept Auftrag Antrag «Konzept Biomasse TG» vom Grossen Rat angenommen (Februar 2012) Bericht der Projektgruppe an Regierungsrat (Juli 2013) Diskussion und Kenntnisnahme im Grossen Rat (Mai 2014) Umsetzung der Massnahmen:, Abteilung Energie, BBZ Arenenberg 3
Biomassekonzept Stand Umsetzung Massnahmen M1 M2 M3 M4 M5 M6 M7 M8 M9 M10 Planungsgrundlagen für Standorte von Biomasseverwertungsanlagen Gesetzliche Verankerung der Leitsätze Überprüfung der Separatsammlung Unterstützung im Bewilligungsverfahren Erweiterung Beratungsangebot Landwirtschaft Anschubfinanzierung für landwirtschaftliche Vergärungsanlagen Prüfung einer Quotenregelung für Gasversorger Anpassung und Überprüfung Förderprogramm Energie Anpassung Eigentümerstrategie EKT Öffentlichkeitsarbeit abgeschlossen in Arbeit wird nicht umgesetzt 4
Biomassekonzept Separatsammlung Zusammensetzung Kehricht 2012 BAFU, 2013 5
Biomassekonzept Separatsammlung Erhebung Sammelmengen Thurgau 2015 Ø CH 6
Biomassekonzept Separatsammlung Erhebung Kosten: Thurgau 2015 Kosten Sammlung: Ø: 138 CHF/t (78 306) Kosten Verwertung: Ø: 78 CHF/t (24 108) Gesamtkosten pro Tonne: Ø: 154 CHF/t (35 238) Sammelkosten: Ø: 8.60 CHF/EW (5 12) Gesamtkosten pro Einwohner: Ø: 23.40 CHF/EW (10 36) 7
Biomassekonzept Separatsammlung Finanzierungsmodelle: Schweiz 2017 FHNW, 2017 8
Biomassekonzept Separatsammlung Sammelmengen in Abhängigkeit Finanzierungsmodell (Kanton ZH): Geo-Balace, 2016 9
Biomassekonzept Separatsammlung Bisherige Erkenntnisse Die Sammelmengen variieren stark. Insgesamt ist die in der KVA verbrannte Menge biogener Abfälle ist etwa gleich gross wie die separat gesammelte Menge. Die Separatsammlung hat daher Ausbaupotenzial. Die Separatsammlung ist bereits weitgehend flächendeckend. Ein Ausbau kann nicht in die Breite, nur durch Optimierung bestehender Systeme erfolgen. Die Kosten sind sehr unterschiedlich. Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden sollte geprüft werden. Die Finanzierungsmodelle beeinflussen die Sammelmengen stark. Eine Kombination mengenabhängiger Gebühr und Abfallgrundgebühr erscheint am zielführendsten. 10
Biomassekonzept Separatsammlung Nächste Schritte Für die Unterstützung der Gemeinden in der Überprüfung und ggfs. Optimierung ihrer Separatsammelsysteme wird ein standardisierter Gemeinde-Checkup erstellt (verfügbar ab Herbst 2018). Die Machbarkeit einer flächendeckenden Sammlung für Rüst- und Speisereste, in Ergänzung zu den bestehenden Sammlungen für kommunales Grüngut, wird derzeit abgeklärt. 11
Baustoffrecyclingkonzept Auftrag Regierungsrichtlinien 2016 2020: Das DBU erstellt ein Konzept für den Einsatz von Recyclingmaterial im Hoch und Tiefbau Antrag Konzept Bauabfälle / Konzept zur Vermeidung von unnötigen langen Transportwegen bei Bauabfällen vom 19. April 2017 12
Baustoffrecyclingkonzept Projektgruppe Thomas Imhof, Präsident Verband Thurgauer Kieswerke Christian Trachsel, Präsident Vereinigung Thurgauischer Strassenbauunternehmungen Dirk Fenners, Thurgauer Baumeister-Verband Eric Gerber, Thurgauer Baumeister-Verband Laurent Audergon, arv Baustoffrecycling Schweiz Daniel Brüschweiler, SIA Thurgau Christoph Oechslin, Hochbauamt Marc Rudolf, Tiefbauamt Christoph Peter, Martin Eugster, (Leitung) 13
Baustoffrecyclingkonzept Lenkungsausschuss Beat Baumgartner, (Vorsitz) Andy Heller, Tiefbauamt Erol Doguoglu, Hochbauamt Marco Sacchetti, Departement für Bau und Umwelt 14
Baustoffrecyclingkonzept Bauabfallmengen 15
Baustoffrecyclingkonzept Mengen RC-Baustoffe Im Kanton Thurgau wurden im Jahr 2016 knapp 600 000 Tonnen mineralische RC-Baustoffe produziert. Um die Qualitätsanforderungen der Richtlinie für die Verwertung von mineralischen Bauabfällen zu erfüllen, wurden rund 175 000 Tonnen Primärkies verwendet. Rund 25% der mineralischen Gesteinskörnungen (ohne Asphaltgranulate) wurden gebunden eingesetzt. Knapp 80% der Asphaltgranulate wurden der Mischgutproduktion zugeführt. Rund 20% wurden lose eingesetzt. 16
Mengen in Tonnen pro Jahr Mengen in Tonnen pro Jahr Baustoffrecyclingkonzept Künftige Entwicklung Modellrechnungen zeigen, dass künftig der Anfall den Bedarf für den losen Einsatz (z.b. Kiesersatz in Fundationen) übersteigt RC-Baustoffe müssen vermehrt gebunden eingesetzt werden (z.b. Beton, Asphaltbeläge) 1'200'000 Bedarf und Anfall "gebundene Anwendungen" 1'200'000 Bedarf und Anfall "lose Anwendung" 1'000'000 1'000'000 800'000 800'000 600'000 600'000 400'000 400'000 200'000 200'000 0 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 SZ 1: Total gebundene RC-GK SZ 2: Total gebundene RC-GK Bedarf gebundene Anwendung (KAR-Modell 2016) 0 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 SZ 1: Total lose Anwendung mit PK SZ 2: Total lose Anwendung mit PK SZ 1: Total lose Anwendung ohne PK SZ 2: Total lose Anwendung ohne PK Kies/Sand-Bedarf (KAR-Modell 2016) 17
Baustoffrecyclingkonzept Hemmnisse Mangelnde Akzeptanz und schlechtes Image von RC-Baustoffen Mangelhaftes Wissen der Akteure und beschränkter Wissenstransfer Fehlende Qualitätsnachweise / unpräzise Ausschreibungen Geringe Vermarktungsaktivität durch Produzenten Durch Normen limitierter RC-Anteil, obwohl aus technischer Sicht höhere Anteile möglich wären Begrenzte Risikobereitschaft der Produzenten aufgrund von potenziellen Garantieforderungen seitens der Bauherrschaften Die bestehenden Mischgutwerke im Kanton Thurgau entsprechen nicht dem heutigen Standard von modernen Werken 18
Baustoffrecyclingkonzept Handlungsfelder Strategische Ansätze Verstärkter Einsatz von RC-Baustoffen in gebundenen Anwendungen (Beton-, Mischabbruch- und Asphaltgranulat) Wissenstransfer verstärken (z.b. Tagungen, Workshops) Aktivere Vermarktung und Qualitätsnachweise (z.b. Branchenstandard) Ausschreibung der RC-Baustoffe bei öffentlichen Projekten (z.b. Ausschreibungsempfehlungen im Hoch- und Tiefbau) 19
Baustoffrecyclingkonzept Weiteres Vorgehen Erarbeitung Massnahmenkatalog Bericht der Projektgruppe an den Regierungsrat (April 2018) Veröffentlichung und Umsetzung 20
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Martin Eugster Leiter Abteilung Abfall und Boden Kanton Thurgau Bahnhofstrasse 55 8510 Frauenfeld 058 345 51 88 martin.eugster@tg.ch 21