Hinweise zum Unterricht in der Jahrgangsstufe 11 im Land Brandenburg. Englisch

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Transkript:

Hinweise zum Unterricht in der Jahrgangsstufe 11 im Land Brandenburg Englisch

Impressum Herausgeber: Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) 14974 Ludwigsfelde-Struveshof Tel.: 03378 209-200 Fax: 03378 209-232 Internet: www.lisum.brandenburg.de Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM); Mai 2007* Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte einschließlich Übersetzung, Nachdruck und Vervielfältigung des Werkes vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des LISUM in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Eine Vervielfältigung für schulische Zwecke ist erwünscht. Das LISUM ist eine Einrichtung im Geschäftsbereich des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (MBJS).

Inhaltsverzeichnis Vorbemerkungen... 5 Grundsätzliche Orientierungen... 6 Kompetenzen und Inhalte... 7 Anhang... 10

Vorbemerkungen Die Verständigung auf Kerncurricula, wie sie zwischen den drei Ländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gelungen ist, zeigt eine veränderte Auffassung über zeitgemäßes Lehren und Lernen. Dabei kommt der Kompetenzentwicklung eine zentrale Bedeutung zu. Unabhängig davon, dass die Diskussion über entsprechende Modelle erst begonnen hat, gilt doch übereinstimmend, dass das Individuum Kompetenzen zur Hand haben sollte, Anforderungssituationen zu bewältigen, wie z. B. auf vorhandenes Wissen zurückgreifen zu können, Fertigkeiten zu besitzen, um sich erforderliches Wissen zu beschaffen, zentrale Zusammenhänge des jeweiligen Sach- bzw. Handlungsbereichs zu verstehen, bei der Durchführung von Handlungen verfügbare Fertigkeiten einzusetzen. Die Kerncurricula leisten darüber hinaus eine Verständigung über Standards im jeweiligen Fach. Als Standard gilt dabei die zu einem bestimmten Zeitpunkt verbindlich erwartete qualitative Ausprägung einer Kompetenz. In diesem Sinne soll dieses Material eine Hilfe sein, den Umstellungsprozess von den Rahmenplänen zum Kerncurriculum zu erleichtern. Die Kerncurricula sind als Bestandteil des Rahmenlehrplans für das Schuljahr 2006/2007 in Kraft gesetzt worden. Sie gelten für alle Schülerinnen und Schüler, die ab dem Schuljahr 2008/2009 in die Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe eintreten, und sie sind die Grundlage für die Abiturprüfungen des Schuljahres 2009/2010. 5

Grundsätzliche Orientierungen Mit dem neuen Rahmenlehrplan für den Unterricht in der gymnasialen Oberstufe (Kerncurriculum) gehen im Vergleich mit den bisherigen Verbindlichen curricularen Vorgaben (VcV) für die Fremdsprachenfächer Englisch und Französisch bzw. den alten Rahmenplänen Polnisch, Russisch und Spanisch Veränderungen inhaltlicher und methodischer Art einher, die beim Erstellen des schuleigenen Lehrplans für den Unterricht in der Jahrgangsstufe 11 und der sich daraus ergebenden Planung und Gestaltung des Unterrichts Berücksichtigung finden müssen. Von Vorteil wird dabei sein, dass das Kerncurriculum weitgehend gleiche Vorgaben und Hinweise für die einzelnen Fremdsprachenfächer enthält. Im Gegensatz zu den alten Rahmenplänen bzw. den VcV ist das Kerncurriculum eindeutig kompetenz- und standardorientiert, das heißt Ziel des Unterrichts ist die Entwicklung von Kompetenzen, die auf die Erreichung abschlussorientierter Standards ausgerichtet sind. Diese sind nicht nur Messinstrument für die Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung, sondern bieten Lehrkräften wie auch Lernenden Orientierung für erfolgreiches Handeln, indem sie die Grundlage für ergebnisorientierte Beratungsgespräche bzw. Selbsteinschätzung und Selbststeuerung eigener Lernwege und -strategien der Schülerinnen und Schüler bilden. Über die alten Rahmenpläne bzw. VcV für die genannten Fremdsprachenfächer hinaus werden nicht nur zu erreichende Niveaus der Sprachbeherrschung im Bereich der kommunikativen Fähigkeiten und Fertigkeiten bei Textrezeption und -produktion beschrieben, sondern auch Standards für fremdsprachige Handlungsfähigkeit in den Bereichen der kommunikativen, methodischen und interkulturellen Kompetenz für Grund- und Leistungskursniveau definiert. Neu ist dabei die Beherrschung kommunikativer Aktivitäten und Strategien im Bereich Sprachmittlung als Bestandteil kommunikativer Kompetenz und von Strategien der Präsentation als Bestandteil methodischer Kompetenz. Obwohl durch die Wertigkeit von Klausuren und schriftlichem Abitur die schriftliche Sprachproduktion im Unterricht einen hohen Stellenwert einnimmt, unterstreicht das Kerncurriculum gleichzeitig die besondere Bedeutung der mündlichen Sprachproduktion und der mündlichen Rezeption für die Weiterentwicklung der Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft. Das schließt unter anderem die Verwendung der Fremdsprache als Arbeitsmittel in Vorbereitung auf zukünftige berufs- und wissenschaftsorientierte Kommunikation, auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung der Beherrschung von Fremdsprachen, ein. Im Bereich der methodischen Kompetenz, insbesondere beim Umgang mit Texten und Medien, wird eine unterschiedliche Akzentuierung hinsichtlich der zu erreichenden Standards im Grund- und Leistungskurs vorgenommen. Speziell die Arbeit an literarischen Texten tritt im Grundkurs deutlich hinter die Arbeit an Sach- und Fachtexten zurück. Wird hier an literarischen Texten gearbeitet, sind bei der Analyse nicht die formalen Aspekte vordringlich, sondern die Inhalte. Die kompetenzorientierte Arbeit im Unterricht erfolgt exemplarisch innerhalb verbindlicher Themenfelder, aus denen die Lehrkraft mögliche Inhalte auswählen kann (siehe KC, Kapitel 5). Bei der Auswahl der Texte und Medien ist zu berücksichtigen, dass mit ihrer Hilfe Kompetenzzuwachs in den verschiedenen Dimensionen- und nicht vornehmlich Zuwachs an Sachkenntnissen zu erzielen ist. 6

Kompetenzen und Inhalte Für den erfolgreichen Kompetenzerwerb in der Qualifikationsphase sollten die Schülerinnen und Schüler zu Beginn dieser Phase bestimmte Eingangsvoraussetzungen (siehe dazu KC, Kapitel 3.1) erfüllen. Der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe kommt beim Übergang in die Qualifikationsphase eine Brückenfunktion zu, so auch mit Blick auf den Ausgleich unterschiedlicher Voraussetzungen bei den Schülerinnen und Schülern vor Eintritt in die Qualifikationsphase. Neben der Sicherung der Eingangsvoraussetzungen muss die Jahrgangsstufe 11 wesentliche Anforderungen der Qualifikationsphase im Blick haben. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung fachlicher Kompetenz. Mit Blick auf den Rahmenlehrplan der Sekundarstufe I ergibt sich, dass mit seiner Erfüllung nicht alle beschriebenen Eingangsvoraussetzungen schon auf dem erforderlichen Niveau erreicht werden können. Im Bereich der kommunikativen Kompetenz ergeben sich deshalb folgende notwendige Schwerpunktsetzungen für den Unterricht: 1. Intensivierung des Hör-/ Sehverstehens. Das heißt, - Filme und/oder Filmausschnitte / Videoclips / audiovisuelle Materialien verstärkt einzusetzen, um die Informationsentnahme aus visuellen und auditiven Impulsen zu üben und auch deren Zusammenwirken in Grundzügen zu erkennen. 2. Schulung der Sprachmittlung. Das heißt, - die Schülerinnen und Schüler mit authentischen, lebensnahen Aufgaben zu konfrontieren, die es erforderlich machen, mündliche und/oder schriftliche Äußerungen sinngemäß in die jeweils andere Sprache zu übertragen. Zum Beispiel könnte der Inhalt von Zeitungsartikeln, Nachrichten, Berichten oder Informationen aus dem Internet zusammengefasst, deren Hauptaussage formuliert oder wesentliche Informationen entnommen und als E-mail, news item, report, letter, telephone message usw. dargeboten werden. Auch das zweisprachige Agieren in simulierten interkulturellen Kontexten dient der Entwicklung von Kompetenz im Bereich der Sprachmittlung. Im Bereich der methodischen Kompetenz ergeben sich folgende notwendige Schwerpunktsetzungen: 1. Vermitteln, Üben und Anwenden einfacher Präsentationsformen. Das heißt, die Schülerinnen und Schüler werden veranlasst, - verschiedene Medien zur Informationsentnahme zu nutzen, - gewonnene Informationen und andere Arbeitsergebnisse fremdsprachig zu präsentieren, auch unter Einsatz einfacher Anschauungsmaterialien (z. B. Bildmaterial, Collagen, Folien, Plakat, Handout), - den Inhalt logisch gegliedert und verständlich darzubieten, - die Zuhörer angemessen einzubeziehen. 2. verstärktes Trainieren grundlegender Lern- und Arbeitstechniken für das selbstständige Lernen und Arbeiten. Das heißt, die Schülerinnen und Schüler sind zu befähigen, - ein- und zweisprachige Wörterbücher zu nutzen, - Lern- und Arbeitsprozesse in verschiedenen Sozialformen zielgerichtet zu organisieren, - sprachliche Produkte kritieriengestützt zu reflektieren und gegebenenfalls zu überarbeiten, 7

- Ergebnisse von Fremd- und Selbsteinschätzungen zum zunehmend selbstgesteuerten und selbst verantworteten Weiterlernen heranzuziehen. Im Bereich der interkulturellen Kompetenz ergibt sich folgende notwendige Schwerpunktsetzung: Die Schülerinnen und Schüler sollten Gelegenheit erhalten, grundsätzliche Gegebenheiten (z. B. Politik, Geschichte, Geografie, Lebensweise, Kultur, Traditionen) anglophoner Länder zu kennen und zu reflektieren. Inhaltlich-thematisch obliegt es der Lehrkraft, unter Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler Materialien auszuwählen, die folgenden Kriterien genügen: - Sie müssen Möglichkeiten zur Vertiefung der Kompetenzen bieten. - Sie haben Bezüge sowohl zu den verbindlichen Themen des Rahmenlehrplans der Sekundarstufe I als auch zu den Themenfeldern des Kerncurriculums. - Sie berücksichtigen die Lebenswelt und Interessen der Schülerinnen und Schüler. Mit Blick auf die neue Akzentuierung des Unterrichts auf den Erwerb von Kompetenzen in der Qualifikationsphase sollte dieser bereits in der Jahrgangsstufe 11 eine entsprechende Ausrichtung erfahren. In diesem Sinne sollten folgende Hinweise Berücksichtigung finden: 1. Da es erfahrungsgemäß nach der Jahrgangsstufe 10 noch Defizite speziell im Bereich des Hörverstehens gibt, das Kerncurriculum aber die Rolle der Mündlichkeit besonders unterstreicht, wird empfohlen, in der Jahrgangsstufe 11 generell intensiver an der mündlichen Rezeption zu arbeiten. 2. Die Gestaltung von Aufgaben muss sich zunehmend an den Anforderungen des KC orientieren, d. h., Aufgabenstellungen sind so zu gestalten, dass sie sowohl zur Vertiefung der Kompetenzen beitragen als auch so offen sind, dass sie den Schülerinnen und Schülern eigene Gestaltungsleistungen abverlangen (z. B. in Projekten). Gleichfalls sind die Aufgaben in einer Weise zu konzipieren, dass sie auf lebens- und arbeitsweltbezogene Textformate abzielen. Merkmale dieser veränderten Aufgabenkultur sind: - Einbetten in Kontexte, um Lebensweltbezug zu ermöglichen, - Festigen grundlegenden Wissens, ohne kleinschrittig Detailwissen abzufragen, - Anregen, Wissen aus dem Unterrichtskontext herauszulösen und auf neue, ungewohnte Situationen zu übertragen, - Erlernen von Strategien zur Lösung von Problemstellungen 3. Das deutliche Unterscheiden der im Grund- und Leistungskurs zu erreichenden Standards im Umgang mit Texten und Medien sollte bereits im Unterricht der Jahrgangsstufe 11 als Einführungsphase in die Qualifikationsphase Berücksichtigung finden. Zu bedenken ist, dass der Fachunterricht auf unterschiedlichen Anspruchsebenen nach den Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung erteilt wird. Dabei repräsentiert der Unterricht mit grundlegendem Anforderungsniveau das Lernniveau der gymnasialen Oberstufe unter dem Aspekt einer wissenschaftspropädeutischen Bildung. Der Unterricht mit erhöhtem Anforderungsniveau repräsentiert das Lernniveau der gymnasialen Oberstufe unter dem Aspekt einer wissenschaftspropädeutischen Bildung, die exemplarisch vertieft wird. Für den Englischunterricht heißt das: Während im Grundkurs der Umgang mit Texten und Medien im Bereich Analyse inhaltlich-interpretierend erfolgt, ist das Herangehen im Leistungskurs verstärkt analytisch-interpretierend. Das inhaltlichinterpretierende Vorgehen ist auf die Analyse von Texten im Hinblick auf anwendungsund problembezogene Gesichtspunkte (z. B. die Auswertung von Daten, Fakten und Meinungen vgl. auch EPA, Kapitel 1.5) ausgerichtet. Wenn laut KC im Grundkurs bei der Arbeit mit einfachen literarischen Texten die Fähigkeit zur Deutung der Thematik (KC, S.13) zu entwickeln ist, bedeutet das, den Problemgehalt (z. B. Ansichten, Handlungsmotive, Wertvorstellungen auch in ihrem gesellschaftlichen Kontext) des Textes zu erkennen und zu erläutern. 8

Da die GOST-V für das erste Halbjahr der Jahrgangsstufe 11 generell Unterricht in Grundkursen vorschreibt, wird empfohlen, sich bei der Erarbeitung des schuleigenen Lehrplans bereits an der Ausrichtung des Grundkurses im KC zu orientieren. Das heißt, die Auseinandersetzung mit Sach- und Fachtexten auch in Verbindung mit Grafiken und Statistiken sollte den Vorrang gegenüber der Behandlung literarischer Texte haben. 9

Anhang Bei den Inhalten des Rahmenlehrplans für den Unterricht in der GOST wird mit den Ziffern in der Klammer jeweils auf die korrespondierenden Themen/Inhalte der Verbindlichen curricularen Vorgaben verwiesen. Die Anzahl der Ziffern widerspiegelt lediglich die Vielfalt der Bezüge, jedoch nicht deren Breite und Tiefe. Schnittmenge der Inhalte für den Unterricht in der Qualifikationsphase Grundkurs Verbindliche curriculare Vorgaben Rahmenlehrplan (Kerncurriculum) 1.Schulhalbjahr 1. Democratic rights and values 2. Living in a multicultural society 1. Kurshalbjahr Individuum und Gesellschaft Personal relations in their social context (5) Aims and ambitions (3, 5) Changing roles of men and women (5, 7) Public and private morality (1, 4, 5, 7) 2. Schulhalbjahr 3. One world global issues 4. Challenges of science and technology 2. Kurshalbjahr Nationale und kulturelle Identität Overcoming prejudices in society (1, 2, 6) Ethnic diversity (1, 2, 5, 6) The arts (2, 5, 6, 7) Nations between tradition and change (1, 2, 6) 3. Schulhalbjahr 5. Emotions and drives 6. The importance and essence of art 3. Kurshalbjahr Eine Welt globale Fragen The challenge of globalisation (1, 2, 3, 4, 7) Saving the planet (3, 4, 5) 10

Science and technology: Visions of the future (3, 4, 7) Getting a fair deal (1, 2, 3, 4, 5) 4. Schulhalbjahr 7. The media 4. Kurshalbjahr Herausforderungen der Gegenwart Current political and social issues (1, 2, 3, 4, 7) The world of work (2, 3, 4) The impact of the media on society (1, 4, 6, 7) Urban, suburban and rural lifestyles (2, 3, 4, 5) Aus der Sicht der verbindlichen Themenfelder des KC findet sich die größte Schnittmenge mit den Themen/Inhalten der VcV wie folgt: Nationale und kulturelle Identität (KC, 2. Kurshalbjahr) und Living in a multicultural society (VcV, 1. Schulhalbjahr) Eine Welt globale Fragen (KC, 3. Kurshalbjahr) und One world global issues und Challenges of science and technology (VcV, 2. Schulhalbjahr) Individuum und Gesellschaft (KC, 1. Kurshalbjahr) und Emotions and drives (VcV, 3. Schulhalbjahr). 11

Schnittmenge der Inhalte für den Unterricht in der Qualifikationsphase Leistungskurs Verbindliche curriculare Vorgaben Rahmenlehrplan (Kerncurriculum) 1.Schulhalbjahr 1. Democratic rights and values 2. Living in a multicultural society 3. The postcolonial experience 1. Kurshalbjahr Individuum und Gesellschaft Personal relations in their social context (5) Aims and ambitions (3, 5) Changing roles of men and women (5, 7) Public and private morality (1, 4, 5, 7) 2. Schulhalbjahr 4. One world global issues 5. Challenges of science and technology 6. Visions of the future 2. Kurshalbjahr Nationale und kulturelle Identität Overcoming prejudices in society (1, 2, 6) Ethnic diversity (1, 2, 5, 6) The arts (2, 5, 6, 7) Nations between tradition and change (1, 2, 6) 3. Schulhalbjahr 7. Emotions and drives 8. Gender 9. The importance and essence of art 3. Kurshalbjahr Eine Welt globale Fragen The challenge of globalisation (1, 2, 3, 4, 7) Saving the planet (3, 4, 5) Science and technology: Visions of the future (3, 4, 7) Getting a fair deal (1, 2, 3, 4, 5) 4. Kurshalbjahr Herausforderungen der Gegenwart Current political and social issues (1, 2, 3, 4, 7) 12

4. Schulhalbjahr 10. The media The world of work (2, 3, 4) The impact of the media on society (1, 4, 6, 7) Urban, suburban and rural lifestyles (2, 3, 4, 5) Aus der Sicht der verbindlichen Themenfelder des KC findet sich die größte Schnittmenge mit den Themen/Inhalten der VcV wie folgt: Nationale und kulturelle Identität (KC, 2. Kurshalbjahr) und Living in a multicultural society (VcV, 1. Schulhalbjahr) Eine Welt globale Fragen (KC, 3. Kurshalbjahr) und One world global issues und Challenges of science and technology (VcV, 2. Schulhalbjahr) Individuum und Gesellschaft (KC, 1. Kurshalbjahr) und Emotions and drives (VcV, 3. Schulhalbjahr). 13