Begrüßung und Einführung Dr. Marcus-H. v. Stenglin Vorsitzender von: Pro Recycling e. V. Mitglied im Umweltmedizinischen Ausschuss der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Inhalt: Gesetzliche Grundlagen und Absichtserklärungen der EU / Bundesregierung Klärschlamm CO 2 -Freisetzung Phosphat-Rückgewinnung Klärschlammbehandlung alternative Verfahren
Gesetzliche Grundlagen (Auswahl) Kreislaufwirtschaftsgesetz (zentrales Bundesgesetz des deutschen Abfallrechts) Klärschlammverordnung Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung (2017) Wassergesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern (LWaG; in der gültigen Fassung) Düngemittelverordnung DüMV (Verordnung über das Inverkehrbringen von Düngemitteln,Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln) Düngeverordnung (Verordnung über die Anwendung von Düngemitteln, Bo-denhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln nach den Grundsätzen der guten fachli-chen Praxis beim Düngen; 2017)
Klärschlamm Verbrennen oder alternative Behandlung Zukunftsfähige Behandlung und Entsorgung von Klärschlamm in Mecklenburg-Vorpommern Herausgeber: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV, Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus MV Bearbeitung: Ingenieurbüro FriedrichDipl.-Ing. Michael Friedrich Schwerin, Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft + Dr. Ing. Gerd Kolisch, Dipl.-Ing. Thomas Osthof Wuppertal; S. 23
Wegen der großen Auswirkungen gibt es langfristige Umsetzungsfristen: Quelle: Anlage zur Beschlussvorlage: 2018/BV/4179 Bewertung der Ansiedlung einer Monoklärschlammverwertungsanlage am Standort nordwestlich der Zentralen Kläranlage Rostock durch die Klärsch lamm-kooperation M-V GmbH (KKMV) aus Sicht der Hanse- und Universitätsstadt Rostock
Kommen wir ohne Behandlung und Nutzung des Klärschlamms aus? Klärschlamm enthält: organische Substanz, aus der wertvoller Humus entstehen kann, weiterhin wichtige anorganische Nährstoffe. Die Trockenmasse besteht aus durchschnittlich: 45 % organischer Substanz, 5,8 % Calcium, 4,4 % Stickstoff, 2,7 % Phosphor, 0,5 % Magnesium und 0,3 % Kalium. Daneben auch noch: Schwefel und Spurenelemente wie Kobalt, Kupfer, Molybdän und Zink. Durch die Zufuhr von organischer Substanz und Kalk kann eine Verbesserung der physikalischen, chemischen und biologischen Bodeneigenschaften erreicht werden. aus: BUND-Position Klärschlamm
Klärschlamm Verbrennen oder alternative Behandlung Das Bundesministerium für Umwelt hat die Klärschlammverordnung überarbeitet, die Überarbeitung wurde 2017 verabschiedet und ist gültig. Damit sollte auf die sinkenden Schadstoffgehalte im Klärschlamm reagiert und gewährleistet werden, dass nur qualitativ hochwertige Klärschlämme landwirtschaftlich verwertet werden. Kupfer und Zink, die essentielle Pflanzennährstoffe sind, sollen gesondert bewertet werden. LMS Landwirtschaftsberatung, Rostock; Autor: Dr. Pöplau, Dr. Kape, Landwirtschaftliches Fachrecht und Beratung (LFB) aus Fachinformation: KVO 0901
Biogene Energiespeicher Energiefreisetzung bei gleichzeitiger CO 2 -Abgabe Speicherform Ursprung Nutzbarkeit für Bodenverbesserung Kohle biogen Sonne nein Erdöl biogen Sonne nein Erdgas biogen Sonne nein Klärschlamm biogen Sonne möglich Holz (usw.) biogen Sonne möglich Grünschnitt biogen Sonne möglich Bio-Abfall biogen Sonne möglich
Klärschlamm - biogen gespeicherte Sonnenenergie und - Verbrauch fossil gespeicherter Energie (vermeintlich grüne Energie?) Boden >> Pflanzennährstoffe ----------------------------->>>>>>>>>>>Boden Energie- Quelle Sonne Feld + Pflanzenanbau unter Einsatz von biogenen (fossil) gespeicherter Sonnenenergie Marktfrische Lebensmittel Verarbeitete Lebensmittel aller Art unter Einsatz von biogenen (fossil) gespeicherter Sonnenenergie Zubereitung unter Einsatz von biogenen (fossil) gespeicherter Sonnenenergie Klärwerk Trocknung Klärschlam m Abwasserklärung Braunkohleartiger Brennstoff Verbrauch fossiler Energie X Teile?????
Biogen gespeicherte Sonnenenergie (vermeintlich grüne Energie?) Spezifische Kohlendioxidemissionen verschiedener Brennstoffe https://www.volker-quaschning.de/datserv/co2-spez/index.php
Die Phosphat-Rückgewinnung ist bei der Verbrennung ungeklärt und/oder teuer Verfahren aus Montan-Verfahren (Verfahren des Bergbaues) Chemische Aufschlussverfahren Ergebnis: >> mineralisches Phosphat-Dünger >> gebraucht wird aber in der Landwirtschaft Mecklenburg- Vorpommerns im Zulaufbereich der Ostsee einem weltweit einmaligen Flachwassermeer ein organischer Depot- Phosphat-Dünger aus dem das Phosphat nur langsam pflanzenverfügbar abgegeben wird.
Lösungsansätze Forderungen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft mit Klärschlämmen Vorbehandlung der Klärschlämme vor der landwirtschaftlichen Verwertung: ist unabdingbar, da sich verschiedene organische Schadverbindungen, so in ihren Konzentrationen reduzieren lassen, Verringerung der Krankheitserreger, Vermeidung ärgerlicher Geruchsbelastungen. z. B. durch: Hygienisierung mittels Hitzebehandlung/ Vererdung, Pyrolyse, Hydrothermale Carbonisierung Vergasung