JAHRESBERICHT. Centre Hospitalier du Nord 120, Avenue Salentiny L-9080 Ettelbruck



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Transkript:

JAHRESBERICHT Rapport annuel 2010 centre hospitalier du nord I 1 Centre Hospitalier du Nord 120, Avenue Salentiny L-9080 Ettelbruck

Préface Conformément à la loi du 20.04.2009 portant création de l établissement public «Centre Hospitalier du Nord» nos deux hôpitaux fusionnés ont commencé leurs activités à partir du 01.01.2010. L objectif de cette fusion est d offrir des soins de santé de haute qualité à la population du Nord du Grand-Duché de Luxembourg et des régions limitrophes tout en optimisant l organisation des activités hospitalières sur les deux sites. Le concept médical du CHdN est en voie d élaboration et presque établi pour le site de Wiltz. Des synergies se sont développées entre les deux sites. La complémentarité entre les deux hôpitaux permettra et une meilleure couverture des pathologies traitées et la réalisation d économies par le regroupement de la logistique. Evidemment de telles «évolutions» ne se font pas sans frictions et sans craintes, chaque établissement ayant ses acquis, sa propre culture d entreprise et son mode de fonctionnement spécifique. L annexe du site Wiltz fut inaugurée le 06.10.2010 en présence du Ministre de la Santé Mars di Bartolomeo et du Ministre de l Agriculture et des Sports Romain Schneider. L autorisation définitive de la 3ième et dernière phase du projet de modernisation avec la mise à niveau et du réaménagement des infrastructures administratives, techniques et hôtelières, avec comme standard le niveau de l Hôpital St Louis, est attendue au cours de l année 2011. Malgré un environnement caractérisé par la crise financière d une part et la fusion d autre part, le budget de l exercice 2010 du CHdN est en équilibre. Au cours de cette première année de la fusion nous avons pu finaliser plusieurs objectifs. Néanmoins, il reste encore du chemin à parcourir. Relevons ensemble le défi pour offrir aux patients de chaque site, en fonction de ses missions respectives, les meilleurs soins possibles. Pour conclure nous tenons à remercier chaleureusement tous nos collaborateurs et partenaires dévoués du CHdN (médecins, direction et personnel), ainsi que les responsables communaux et les membres du Conseil d Administration, pour leur coopération engagée. Marc Mohr Président du Conseil d Administration John Shinn Vice-Président du Conseil d Administration centre hospitalier du nord I 2 centre hospitalier du nord I 1

INHALTSVERZEICHNIS Teil II Ergebnisse 39 1. Aus der Sicht unserer Patienten 40 Préface 1 Teil I Projekte, Prozesse, Maßnahmen 5 1. Auftrag und Selbstverständnis des CHdN 6 2. Modernisierung des Standorts Wiltz 11 3. Innovative Pflegekonzepte - Integration in den Pflegealltag 13 4. Triage-System in der Poliklinik 15 5. La sécurisation du circuit du médicament 17 6. KIS-Patientendossier 20 7. Neuer Internet- und Intranetauftritt 22 8. Akutgeriatrische Versorgung 23 9. Hôpital de jour psychiatrique am Standort Wiltz 25 10. Psychiatrische Versorgung vernetzt gestalten 27 11. Tumorboard 28 12. Polytraumaversorgung 28 13. Menu plaisir auf der Palliativstation 29 14. Week-end de prévention 31 15. Schulungen für Patienten 32 16. Veranstaltungen 34 2. Woher kommen unsere Patienten? 42 3. Aus der Sicht der Hausärzte 43 4. Aus der Sicht des Personals 44 5. Personalbilanz 45 6. Formation continue 47 7. Jubiläen und Ehrungen 48 8. Arbeitsunfälle 50 9. Gesellschaflliche Verantwortung 51 10. Ökologische Aspekte 52 11. Leistungsentwicklung 53 12. ICD-10 Übersichten mit Fallzahlen 55 12.1 ICD-10 Übersicht hospitalisierte Patienten 55 12.2 ICD-10 Übersicht Patienten «Places de surveillance ambulatoire» 56 13. Allgemeine medizinische und pflegerische Qualitätsindikatoren 57 14. Schlaganfallstudie 58 15. Finanzielle Kennzahlen 59 Teil III Gremien und Personen (Stand 31.12.2010) 61 1. Conseil d Administration 62 2. Comité Mixte 62 3. Conseil de Direction 63 4. Conseil d Ethique 63 5. Commission Qualité 64 6. Conseil Médical 64 7. Délégation du Personnel 65 centre hospitalier du nord I 2 centre hospitalier du nord I 3

TEIL I PROJEKTE, PROZESSE, MASSNAHMEN centre hospitalier du nord I I 4 centre hospitalier du nord I 5

1. Auftrag und Selbstverständnis des CHdN Das Centre Hospitalier du Nord (CHdN) wurde im April 2009 per Gesetz als établissement public geschaffen, um die Aufgaben des Hôpital St Louis in Ettelbruck (HSL) sowie der Clinique St Joseph in Wiltz (CSJ) in einer neuen Organisation zu bündeln. Auftrag und Selbstverständnis des CHdN basieren und orientieren sich auf den entsprechenden gesetzlichen Grundlagen des loi sur les établissements hospitaliers vom 28.8.1998, dem plan hospitalier national vom 23.3.2009 sowie der kürzlich verabschiedeten réforme du système des soins de santé vom 17.12.2010. Das CHdN ist als établissement public finanziell und rechtlich eigenständig und steht unter der Aufsicht des Gesundheitsministeriums. Der Sitz des CHdN befindet sich in 120, Avenue Salentiny, L-9080 Ettelbruck. Die Leistungen des CHdN werden an zwei Standorten: im ehemaligen Hôpital St Louis in Ettelbruck sowie in der ehemaligen Clinique St Joseph in Wiltz erbracht. Die zentrale Aufgabe des CHdN besteht in der stationären und teilstationären sowie teilweise auch in der ambulanten Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Norden Luxemburgs rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Im unmittelbaren gesetzlich fixierten Einzugsgebiet des CHdN leben derzeit ca. 80.000 Menschen verteilt über 6 Kantone. Real umfasst das Versorgungsgebiet nahezu 100.000 Bewohner. Dafür steht eine im europäischen Vergleich geringe stationäre Bettenkapazität von 342 Betten zur Verfügung (260 Betten in Ettelbruck und 82 Betten in Wiltz). Aufgrund der geringen stationären Kapazität werden an beiden Standorten zunehmend teilstationäre und ambulante Leistungen angeboten. Zusätzlich wurden für spezifische Indikationen Brückenpflegedienste (antennes mobiles) z. B. in der palliativen, geriatrischen und psychiatrischen Versorgung eingerichtet. Der Standort in Ettelbruck verfügt darüber hinaus noch über 15 Betten für die Rehabilitation geriatrischer Patienten. Das CHdN wird von einem 14 Personen umfassenden Verwaltungsrat (CA) (7 Mitglieder benannt durch die Gemeinde Ettelbruck, 4 Mitglieder benannt durch die Gemeinde Wiltz, ein Mitglied aus dem Ärzterat, ein Mitglied aus der Personaldelegation und einem Vertreter aus dem Gesundheitsministerium) geleitet. In der sogenannten phase transitoire nach der Fusion umfasst der Verwal- tungsrat bis Ende 2013 zusätzlich einen Vertreter der Ärzteschaft und einen Personalvertreter. Das operative Management wird von einem aus 5 Personen bestehenden Direktionskonzil (CdD) wahrgenommen. Im Jahr 2010 waren im CHdN im Mittel 1000 Mitarbeiter angestellt und es bestanden mit 121 Ärzten, die als liberale Ärzte in die Krankenversorgung eingebunden sind, Akkreditierungsverträge. In einer Kurzfassung unseres Leitbildes (festgelegt im Règlement Général und im Projet d établissement) sind wesentliche Eckpunkte unseres Auftrages und Selbstverständnisses zusammengefasst. Unter dem Leitmotiv Verantwortungsvolle Gesundheitsversorgung in Ihrer Nähe nimmt das CHdN den Auftrag wahr, vor allem die Bürger im Norden des Landes stationär und teilstationär sowie in Teilen auch ambulant zu versorgen. Das Spektrum der Grundversorgung wird an zwei Standorten, in Ettelbruck und in Wiltz, mit vergleichbaren Standards und auf ähnlichem Niveau wohnortnah sichergestellt. Die Schwerpunktversorgung wird an einem Standort gebündelt und ist vernetzt mit nationalen Zentren sowie Universitätskliniken. Bevölkerung im Versorgungsgebiet des CHdN 01/2010 01/2011 01/2012 01/2013 01/2014 01/2015 Clervaux 14.552 14.800 15.096 15.398 15.706 16.020 Vianden 4.362 4.413 4.501 4.591 4.683 4.777 Wiltz 13.623 13.870 14.147 14.430 14.719 15.013 Diekirch 28.777 29.080 29.662 30.255 30.860 31.477 Rédange 16.005 16.241 16.566 16.897 17.235 17.580 Mersch (Commune Berg) 1.948 1.954 1.993 2.033 2.074 2.115 Versorgungsgebiet lt. Plan hospialier nat. 09 79.267 80.852 82.469 84.119 85.801 87.517 Mersch (gesamt) 26.213 26.921 27.459 28.009 28.009 28.569 Echternach 16.041 16.290 16.616 16.948 16.948 17.287 Real anzunehmendes Versorgungsgebiet mit 50% der Bevölkerung aus dem Kanton Mersch und 25% aus dem Kanton Echternach 96.381 95.937 97.856 99.813 101.444 103.473 * * Bevölkerungsentwicklung im Norden bei 2 % Wachstum jährlich Conseil d Administration (Präsident: M. Mohr, Vizepräsident: J. Shinn) Délégation du Personnel (Präsident: P. Becker) Comité Mixte (Präsident: L. Reiles) Comité d évaluation et d assurance qualité) Directeur Général Prof. Dr Hans-Joachim Schubert Directeur Médical Directeur Administratif Directeur des Soins Dr Marcel Bauler M. Georges Bassing M. René Haagen Conseil Médical (Präsident: Dr P. Solvi) Comité d Ethique Conseil de Direction Directeur du site Wiltz M. Jean-Paul Messerig centre hospitalier du nord I 6 centre hospitalier du nord I 7

Die Arbeit des CHdN ist durch eine konsequent auf den Patienten ausgerichtete, multiprofessionelle Versorgung gekennzeichnet. Eine zentrale Bedeutung im Selbstverständnis des CHdN nimmt der Begriff des Verantwortungsbewusstseins ein. Verantwortungsvolles Handeln zeigt sich im Einzelnen in der Qualität der Patientenversorgung, die sich an effektiven Standards orientiert und sensibel für Gefährdungen der Patientensicherheit ist, in der Gestaltung von ergonomischen und persönlichkeitsförderlichen Arbeitsbedingungen sowie in der Wahrnehmung unserer Rolle als größter Arbeitgeber im Norden mit entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten, im respektvollen Umgang mit unseren Kooperationspartnern, in dem Bemühen, die zur Verfügung gestellten öffentlichen Ressourcen möglichst effizient einzusetzen und im schonenden Umgang mit nicht erneuerbaren Ressourcen wie Energie oder Wasser und in einer insgesamt ökologisch orientierten und auf Nachhaltigkeit ausgelegten Betriebsführung. An beiden Standorten haben wir den Anspruch, für Patienten, Angehörige, Besucher, Kooperationspartner und alle bei uns Tätigen eine Atmosphäre zu schaffen, die das menschliche Wohlbefinden unterstützt. Im ersten Strategieworkshop des CHdN, der Ende 2009 mit externer Unterstützung und allen Mitgliedern des Verwaltungsrates sowie der Direktion stattfand, wurde eine erfolgreiche Gestaltung des beginnenden Fusionsprozesses für die nächsten fünf Jahre mit höchster Priorität eingestuft. Ein wesentliches Ziel der Fusion besteht darin, die vorhandenen Kapazitäten gleichmäßiger auszulasten sowie Spezialleistungen mit der dafür erforderlichen Expertise und technologischen Ausstattung an einem Standort zu konzentrieren. Sieht man einmal von den Sondereffekten in 2010 durch den Streik der Ärzteschaft aufgrund des Gesundheitsreformgesetzes ab, so gelingt es langsam, die operative Aktivität am Standort Wiltz wieder anzuheben sowie die Auslastung im Bereich der Normalpflegestationen in Wiltz zu erhöhen und in Ettelbruck auf etwa 85% zu begrenzen. Als zweites wichtiges übergeordnetes Ziel wurde für diese Periode die Fortsetzung der kontinuierlichen Optimierung der Prozesse im Klinikalltag an beiden Standorten sowie die Nutzung von Synergiepotenzialen festgelegt. Darauf abgestimmt wurden die zentralen Erfolgsfaktoren in den Bereichen Finanzen, Patienten, Kooperationspartner, Organisation, Humanressourcen sowie Infrastruktur mit entsprechenden Zielsetzungen aktualisiert. Diese Konkretisierungen sind im Tableau de bord stratégique fixiert. Zusätzlich wurde ein Katalog von dazu notwendigen kurz-, mittelfristigen und langfristigen Maßnahmen vereinbart, deren Fortschritt im Rahmen einer ersten Zwischenbilanz Ende 2010 mit der CA- Executif des Verwaltungsrates bewertet wurde. Neben dem Tableau de bord stratégique wurde die im HSL und in der CSJ bereits existierende Praxis der Steuerung über sogenannte Masterindikatoren in Richtung einer Balanced Scorecard (BSC) weiterentwickelt. Die Liste der Masterindikatoren wurde harmonisiert und auf 25 Werte begrenzt. Die entsprechenden Zielwerte werden zwischen Verwaltungsrat und Direktion jährlich vereinbart, trimestriell berichtet und monatlich bzw. trimestriell zur Steuerung über die Direktion benutzt. Darüber hinaus existiert eine umfangreichere Liste von Indikatoren kategorisiert nach der BSC-Methodik, die vom Service de Controlling gepflegt wird und halbjährlich veröffentlicht wird. Darin sind auch die national festgelegten Qualitätsindikatoren enthalten. Parallel arbeitet die Ärzteschaft mit externer Unterstützung an dem zukünftigen medizinischen Leistungsprofil, das aufgrund der nationalen Veränderungen im Gesundheitswesen (Gesundheitsreformgesetz Ende 2010), der Veränderungen in der europäischen Gesetzgebung (zunehmender Wettbewerb in der Großregion), der medizinischen Fortschritte und schließlich auch aufgrund der demographischen Entwicklung in unserem SP = Service spécialisé par site CHdN CP = Centre de compétence Ettelbruck Wiltz SERVICES DE BASE Service mixte médico-chirurgical 1 SP Médecine interne 1 SP Antenne Chirurgie générale 1 SP Antenne SERVICES SPECIALISES Service d'urgence 1 SP Soins intensifs / Réanimation 1 SP Antenne ICS Cardiologie 1 SP Activité Chirurgie cardio-vasculaire - - Chirurgie digestive et vasculaire 1 SP Gastro-entérologie 1 SP Activité Neurologie 1 SP Psychiatrie 1 SP Antenne Urologie 1 SP Néphrologie - Dialyse 1 SP Pneumologie 1 SP Activité Traumatologie Orthopédie 1 voir sous centres de compétence SP ORL 1 SP Activité Ophtalmologie 1 SP Activité Chirurgie plastique et reconstructive - - Pédiatrie 1 SP Activité Gynécologie - Obstétrique 1 SP Antenne Gériatrie Rééducation gériatrique 1 voir sous centres de compétence SP Oncologie 1 SP Soins palliatifs 1 SP Antenne CENTRES DE COMPETENCE Traumatologie 1 CP Gériatrie aïgue 1 CP ACTIVITES Dermatologie activité pour les deux sites Chirurgie plastique SERVICES MEDICO-TECHNIQUES Anesthésie avec antenne pour Wiltz Radiologie avec antenne pour Wiltz Médecine nucléaire Laboratoire avec antenne pour Wiltz SERVICES AMBULATOIRES Places de surveillance ambulatoire avec antenne pour Wiltz Hôpital de jour psychiatrique avec antenne pour Wiltz Hôpital de jour en rééducation gériatrique centre hospitalier du nord I 8 centre hospitalier du nord I 9

Einzugsgebiet angepasst werden muss. Ein Rahmenkonzept für das zukünftige medizinische Leistungsspektrum des Standorts Wiltz wurde bereits in Verbindung mit der Beantragung weiterer Mittel zur Finanzierung der letzten Etappe der notwendigen Modernisierungsmaßnahmen in Wiltz (ca. 25 Mio. ) im April 2010 eingereicht und im Februar 2011 mit dem Gesundheitsministerium und der Gesundheitskasse abgestimmt. Die Aufgaben des Standortes Wiltz konzentrieren sich zukünftig auf die wohnortnahe Grundversorgung ergänzt um akutgeriatrische Leistungen und eine teilstationäre psychiatrische Versorgung. Die intensivmedizinische Behandlung soll zukünftig am Standort Ettelbruck gebündelt werden. Die Aufrechterhaltung der Geburtshilfe am Standort Wiltz kann nur noch befristet erfolgen. 2. Modernisierung des Standorts Wiltz Die offizielle Eröffnungsfeier des Anbaus fand am 1. September 2010 statt in Anwesenheit des Gesundheitsministers Mars di Bartolomeo und des Landwirtschaftsministers und früheren Bürgermeisters der Stadt Wiltz, Romain Schneider. Die Erweiterung der Pflegestationen im Ostflügel ab dem 1. September 2010 stellt eine wesentliche Verbesserung für den stationären Aufenthalt der Patienten im CHdN, Standort Wiltz dar. Endlich gehören die Dreibettzimmer der Vergangenheit an. Das Krankenhaus verfügt jetzt über 28 Zweibettzimmer und 21 Einbettzimmer. Die neuen Krankenzimmer im Anbau bieten den Patienten höchsten Komfort und entsprechen dem Standard der anderen luxemburgischen Krankenhäuser. Jedes Zimmer verfügt über eine eigene Sanitärzelle mit Dusche und WC. Jedes Bett ist mit einem multifunktionellen Monitor ausgestattet mit Multimediaverkabelung für die Funktionen TV, Radio, Internet, Schwesternrufanlage sowie Bedienung der Rolläden. Mit der Fertigstellung des Anbaus ist die erste Phase des Modernisierungsprojektes des CHdN Standort Wiltz abgeschlossen. Die im Finanzierungsgesetz von 1999 genehmigten Mittel (11,6 Millionen Euro - Index 503,26) sind somit erschöpft. Folgende Maßnahmen konnten in den letzten Jahren abgeschlossen werden: Sanierung der medizintechnischen Abteilungen: OP, Zentralsterilisation, Entbindungsstation, Radiologie und Endoskopie, Fassaden- und Fenstersanierung, Teilsanierung technischer Anlagen, Neubau Westflügel: Laboratorium, Energiezentrale und Fluchttreppe, Neubau Ostflügel: Erweiterung Pflegestationen, Untersuchungsräume, Entsorgung, Haustechnik, Bau der Tiefgarage und dem Fluchttreppenturm, Austausch Pflegebetten. centre hospitalier du nord I 10 centre hospitalier du nord I 11

3. Innovative Pflegekonzepte - Integration in den Pflegealltag Nach Fertigstellung der in der Phase 1 ausgeführten Arbeiten, hat das CHdN nunmehr im Gesundheitsministerium den Antrag für die Modernisierung der noch nicht sanierten Bereiche, eingereicht. Im Wesentlichen wurden folgende Ziele im Entwurf berücksichtigt: Standardanpassung der noch nicht sanierten Pflegestationen, Integration der Fläche des aktuellen Pflegeheimes, Anpassungen der Infrastruktur an das mit dem Ministerium abgestimmte medizinische Konzept des CHdN für den Standort Wiltz u.a. Ausbau Tagesklinik, Akutgeriatrie, psychiatrische Tagesklinik. Aufgrund des positiven Bescheids des Regierungsrates vom 24. April 2009, hat der Gesundheitsminister am 28.Mai 2009 das Modernisierungsprojekt für die Weiterführung der Planung freigegeben. Die APD-Planung (Avant projet définitif) wurde im Juni 2010 im Gesundheitsministerium eingereicht. Beantragte Kosten: Kategorie A/B inklusiv psychiatrische Tagesklinik: 24.743.000,-. Kategorie C/D: (Ärzteräume, Anteil Cafeteria, Küche, TV): 1.336.000,-. Nach dem positiven Gutachten der CPH (Commission permanente pour le secteur hospitalier) erfolgt Anfang 2011 die ministerielle Genehmigung für die Ausführung des Gesamtprojektes. Nach dem Umzug des Pflegeheimes im Mai 2011 werden die Sanierungsmaßnahmen in 3 Bauphasen ausgeführt und voraussichtlich Ende 2014 abgeschlossen sein. Bereits seit 2008 werden die Pflegekonzepte Aromapflege, basale Stimulation und Kinästhetik im Pflegealltag angewendet. Die vollständige Implementierung ist bis 2015 geplant. Definition Aromapflege: Einsatz naturreiner Aromaöle in der Pflege. Basale Stimulation: Aktivierung der Wahrnehmungsbereiche und Anregung primärer Körperund Bewegungserfahrungen. Kinästhetik: Begleitung und Unterstützung der Bewegungen des Patienten. Standortbestimmung 2010 Die Pflegekonzepte wurden im Règlement général verankert. Die vollständige Umsetzung in den Pflegealltag im gesamten CHdN ist bis 2015 vorgesehen. Praxisbegleitung Im Rahmen der Formation Continue wurde eine Stelle für die Umsetzungsunterstützung reserviert. Dieser Posten wird so aufgeteilt, dass in jedem der 3 Konzepte die Praxisbegleiter einmal pro Woche für die Stationen zur Verfügung stehen, um die Mitarbeiter im Alltag zu unterstützen und zu begleiten, Grundkurse zu leiten und als Ansprechpartner verfügbar zu sein. Pflegekonzept CHdN 304 Stunden Basale Stimulation 1.704 Stunden Kinaesthetics 3.681 Stunden Refreshday 268 Stunden Aromapflege 672 Stunden Soins palliatifs 320 Stunden Somit wurden in 2010 insgesamt 7.269 Stunden in die Weiterbildung investiert. Diese Stunden wurden von den ausgebildeten Mitarbeitern, externen Dozenten und der Pflegedirektion erbracht. Nach jeder Weiterbildung erhalten die Teilnehmer einen Zufriedenheitsfragebogen: hier ein kleiner Auszug aus den Bewertungen: 100% 80% 60% 40% 20% 0% 100% 80% 60% 40% 20% Wie hat die Weiterbildung Ihren Erwartungen entsprochen? 52,17% 47,83% 8,20% 91,80% 50,00% 50,00% 6,25% 93,75% Pflegekonzept Basale Stimulation Kinästhetik Aromapflege exzellent gut eher zufriedenstellend Würden Sie diese Weiterbildung Ihren Kollegen empfehlen? 8,20% 91,80% 18,41% 79,36% 100,00% 18,75% 81,25% Fort- und Weiterbildung 2010 Die Grundkurse, Refresherdays sowie die Schulungstage zum Pflegekonzept CHdN werden alle mit internen Praxisbegleitern sowie in Zusammenarbeit mit anderen externen und internen Praxisbegleitern und zum Teil durch die Pflegedirektion abgehalten. 0% Pflegekonzept Basale Stimulation Kinästhetik Aromapflege ja, sicher ja eher nein centre hospitalier du nord I 12 centre hospitalier du nord I 13

Materialien Die handelsüblichen Hautpflegemittel werden alle durch Aromaöle, Basisöle und Ölmischungen ersetzt. Die Dekubitusrate liegt am Site Ettelbruck sehr niedrig, welches durch das Lagerungsmaterial und unseren schmetterlingsförmigen Matratzenauflagen sowie durch die Anwendung der Pflegekonzepte zu erklären ist. Um die kontinuierliche Pflege mit Ölen auch zu Hause weiterführen zu können, arbeiten wir seit geraumer Zeit mit einer ortsnahen Apotheke zusammen. Für den Site Wiltz ist die Anschaffung und Einführung des Lagerungsmaterials für 2011 geplant. Dokumentation Um die Pflege in den einzelnen Konzepten besser dokumentieren zu können, wurde im Laufe des Jahres eine Testphase durchgeführt mit einem eigens zu diesem Zweck geschaffenen Dokumentationsbogen. Dieser wird Anfang 2011 in die bestehende Transmission ciblée integriert. Kommunikation Ende 2010 kamen öfters Anfragen von anderen Krankenhäusern besonders zum Konzept der Aromapflege und der basalen Stimulation. Auch wurde der Anfrage des LTPS (Lycée Technique pour Professions de Santé) nachgekommen, um den angehenden Krankenpfleger/-innen einen Einblick in das Pflegekonzept CHdN zu gewähren. Damit die praktische Umsetzung der 3 Pflegekonzepte im CHdN bis 2015 für alle Patienten spürbar wird, das Personal kontinuierlich weitergebildet und in der Praxis begleitet wird, braucht es auch weiterhin die gute Zusammenarbeit zwischen speziell ausgebildeten Mitarbeitern, der Pflegedirektion und der Fortbildungsbeauftragten. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wäre die andere Art zu pflegen unmöglich. 4. Triage-System in der Poliklink Wie bereits im Jahresbericht des HSL 2009 erwähnt, wurde im Februar 2010 definitiv mit der Einführung des MTS (Manchester-Triage-System) in der zentralen Poliklinik / Notfallaufnahme in Ettelbruck begonnen. Seit dem 1. April 2010 werden nun alle Patienten, welche nicht vorab im Konsultationsprogramm eingetragen sind, in der Notfallaufnahme von der anwesenden Gesundheitspflegerin (Infirmière de triage) nach diesem System bewertet. Das MTS ist ein 5-stufiges Konzept mit einer Farbcodierung. Prinizipiell orientiert sich die Einstufung des Patienten in die eine oder andere Kategorie an den Symptomen des Patienten, nicht an Diagnosen. Das Manchester-Triage-System setzt somit Maßstäbe für die Optimierung des Patientenflusses in einer zentralen interdisziplinären Notfallaufnahme. Es handelt sich somit um ein Fünfstufen-Triagesystem, welches eine valide und verlässliche Methode darstellt, um die Krankheitsschwere von Notfallpatienten durch Pflegende einzuschätzen. Dieses sollte eingesetzt werden, um strukturiert und zuverlässig die Behandlungspriorisierung vorzunehmen. Das MTS gilt neben dem ESI (Emergency Severity Index) und neben dem ATS (Australian Triage Scale) sowie dem CTAS (Canadian Triage and Acuity Scale) in der klinischen Notfallmedizin als Goldstandard. Die Einführung eines modernen fünfstufigen Triagesystems erhöht die Patientensicherheit und verbessert die Arbeitsorganisation sowie die Arbeitszufriedenheit des Notfallaufnahmepersonals und reduziert die Aufenthaltsdauer der Patienten in der Notfallaufnahme. Auch der Anteil der Patienten, die wegen der langen Wartezeiten ohne Arztkontakt die Notaufnahme verlassen, wird durch Einführung einer centre hospitalier du nord I 14 centre hospitalier du nord I 15

Triage signifikant um 50% gesenkt und damit die Patientensicherheit erhöht (Deutsches Ärzteblatt Int 2010; 107 (50): 892-8). Die Darstellung auf Seite 15 zeigt eine prozentuale Analyse der triierten Notfallpatienten mit MTS nach Farbkodierung mit den Stufen von NICHT DRINGEND bis SORFORTMASSNAHME vom 01.04.2010-01.04.2011. In diesem Zeitfenster wurden 47.406 Patienten durch diese moderne, evidenzbasierte Ersteinschätzung der Behandlungsdringlichkeit eingestuft. Der am meist eingeschätzte lebensbedrohliche Schlüsseldiskriminator in diesem Zeitraum ist: Atemnot bei Erwachsenen (22 Patienten). Die meistgenannte Hauptbeschwerde der Patienten innerhalb der 52 Präsentationsdiagramme ist: Extremitätenprobleme mit 14.049 Eintragungen, wobei 2.809 Patienten laut MTS als DRINGEND in diesem Zeitraum eingestuft wurden. Das Triagesystem ermöglicht eine zeitnahe und tägliche Analyse mit prozentualem Anteil aller Notfallpatienten in der Zentralaufnahme in Ettelbruck. Dieses System, welches ab Mai 2011 im CHdN, zweisprachig angeboten wird, soll auf alle Poliklinikbereiche ausgeweitet werden. Dieses gilt auch ab Mai 2011 für die zentrale Poliklinik in Wiltz. 5. La sécurisation du circuit du médicament 1. Le circuit du médicament Le circuit du médicament commence par la prescription (acte médical) et se poursuit par la dispensation (acte pharmaceutique), étape qui comprend l analyse pharmaceutique et la délivrance des médicaments. Il s achève par leur administration au patient (acte infirmier). Chaque étape de ce circuit est source d erreurs potentielles pouvant mettre en jeu la sécurité des patients. Schéma du circuit du médicament à l hôpital Patient Diagnostic Administration Médecin Gestion des médicaments Personnel soignant Prescription Analyse pharmaceutique Dispensation Pharmacien Préparateur 2. Amélioration et sécurisation du circuit du médicament La sécurisation du circuit du médicament ne se limite pas uniquement à la prescription par le médecin, la dispensation par le pharmacien et l administration par l infirmière / l infirmier; elle concerne également les étapes intermédiaires, depuis la commande jusqu au stockage dans les services. Pour y parvenir, tous les acteurs au sein d un établissement hospitalier sont impliqués dans la mise en place et le respect de la sécurisation du circuit du médicament : la direction, les médecins, les pharmaciens, les professionnels de santé, le qualiticien, L objectif du processus est centré sur le patient : tout doit concourir à une meilleure prise en charge de son traitement. Pour agir sur l amélioration de la qualité de ce circuit, une des voies passe par l informatisation. 2.1 La prescription informatisée Ses avantages : prescription en temps réel, intégration de la prescription au dossier informatisé du patient permettant une meilleure traçabilité des informations (historique), aide à la prescription possible par des interfaces avec des bases de données sur les médicaments : formulaire thérapeutique de l hôpital Compendium, Rote Liste CEFIP (liste reprenant tous les médicaments enregistrés au Grand-Duché de Luxembourg) La prescription peut se faire soit en nom commercial soit en DCI (dénomination commune internationale). Lors de la prescription, le médecin peut facilement consulter certains paramètres cliniques et biologiques indispensables à la rédaction de son ordonnance (tension artérielle, glycémie, valeur de l INR, taux de potassium ). Une fois le traitement rédigé, le médecin a la possibilité de visualiser les interactions médicamenteuses éventuelles via le logiciel Delphi. 2.2 L analyse pharmaceutique Les éléments pris en compte dans l analyse de la prescription sont : la posologie et la fréquence d administration la durée (surtout pour les traitements antibiotiques) le mode d administration (contrôle qu un switch IV/per os est réalisé dès que cela est possible) les interactions médicamenteuses (analyse de celles à caractère grave ou très grave signalées par le logiciel Delphi) l influence de la prise de certains médicaments centre hospitalier du nord I 16 centre hospitalier du nord I 17

sur les paramètres cliniques et biologiques (contrôle de la tension artérielle, de la température, de l INR, de la glycémie, du taux de potassium, de la créatinémie, ) De nouveau, l informatisation occupe une place importante pour les pharmaciens en leur donnant : un accès limité au dossier informatisé du patient la possibilité d adresser des notes informatisées aux médecins de signaler aux infirmières / infirmiers qu une substitution a été opérée dans le traitement prescrit (ex.: Cozaar plus = 1 Cozaar 50 mg + 1/2 Esidrix 25 mg) 2.3 La délivrance 2.3.1 Les modalités de délivrance Ce sont par ordre de sécurité décroissante : la délivrance nominative : à partir des ordonnances reçues à la pharmacie, les médicaments sont préparés pour chaque patient pour une périodicité de 24h. la délivrance globale : les médicaments sont délivrés en vrac sur la base d une commande faite par codes-barres sans transmission de l ordonnance à la pharmacie. Il est à noter qu il reste une délivrance restreinte au niveau de l unité de soins à partir de l armoire d urgence (stock tampon limité en quantité) ; cette dotation permet l administration de médicaments dans l urgence, prescrits au besoin, pour des nouvelles admissions de patients ou pour les modifications de thérapies en dehors des heures d ouverture de la pharmacie. La gestion de cette armoire est également informatisée, son stock reste constant et elle est réapprovisionnée en doses unitaires en fonction des unités sorties pour des traitements. Les péremptions sont contrôlées directement par la pharmacie centrale qui rappelle les doses périmant dans le mois. 2.3.2 La fabrication de la dose unitaire Deux modules permettent la fabrication des doses unitaires ; le premier réalise une découpe standardisée des blisters, le second opère la mise en sachet de chaque médicament. Les avantages d un tel système sont : le maintien du médicament dans son emballage d origine ce qui est important pour des raisons de stabilité (à l abri de l air, de la lumière, ) et d hygiène (aucun contact direct avec le médicament), la présence sur chaque sachet de dose unitaire d un code-barres unique ce qui permet une traçabilité depuis la fabrication de la dose unitaire jusqu à son administration au patient, la réintégration possible de chaque dose unitaire non administrée au patient dans le circuit du médicament (avantage économique). 2.4 L administration 2.4.1 Etapes de l administration L administration regroupe une série d actions : contrôler l identité du patient (= le BON patient), vérifier que la thérapie n a pas été modifiée depuis sa préparation par la pharmacie (= le BON médicament à la dose correcte), vérifier que la prise du médicament est dans le bon créneau horaire (= la BONNE heure). Il s agit de la règle des 3 B. L administration sera ensuite validée informatiquement en temps réel par l infirmière / l infirmier ce qui garantit une traçabilité de l acte. 2.4.2 Le scanning au lit du malade L administration qui est l ultime étape du circuit du médicament représente le point le plus critique car dernier maillon de la chaîne. Afin de sécuriser cette étape, le scanning au lit du malade semble être une bonne solution. En effet, celui-ci permet de faire un lien avec : la prescription électronique (règle des 3 B) le dossier informatisé du patient (historique des traitements) et garantit également la traçabilité jusqu au patient (qui, à qui, quoi, quand) Le principe : le patient est porteur d un bracelet muni d un code-barres l infirmière / l infirmier identifie le patient par la lecture du code-barre du bracelet et met en relation ce code-barres avec celui de l étiquette récapitulative de l étabag (constituant la thérapie de 24 h et comportant l ensemble des médicaments emballés unitairement, ordonnés par heure de prise et identifiés chacun par un code-barres unique) chaque sachet est ensuite scanné au lit du malade avant l administration une différence entre la prescription active et le médicament scanné conduit automatiquement à une alerte (contrôle à Patient priori). La validation au lit du malade permet : l identification sûre du patient l identification sûre du médicament le contrôle online vers la prescription 3. Conclusion L informatisation du circuit du médicament à l hôpital est une nécessité aussi bien pour les différents acteurs hospitaliers (médecins, pharmaciens, infirmiers) que pour le patient. Celle-ci va permettre la sécurisation à tous les niveaux du processus. Sa mise en place est certes complexe mais son aboutissement garantit un niveau qualitatif élevé du circuit du médicament ayant pour finalité la sécurité du patient. Soignant Médicament centre hospitalier du nord I 18 centre hospitalier du nord I 19

6. KIS-Patientendossier Le service informatique est présent dans la majeure partie des projets dans les 2 établissements du CHdN. Sa mission est de mettre à disposition de tous les acteurs de l hôpital les informations dont ils ont besoin pour accomplir leur tâche, en utilisant en permanence les technologies les plus récentes et en garantissant une protection efficace contre une intrusion interne ou externe. Le service est divisé en 3 grandes équipes: le système, le développement et le helpdesk. L équipe du système offre la plateforme pour toutes les applications qui tournent au CHdN et garantit un temps de disponibilité de presque 100%. L infrastructure se compose de connexions réseaux en interne et redondantes (aussi entre les 2 sites), avec liaison au Healthnet, et d un Datacenter distribué dans 2 salles serveurs. Ce système informatique garantit le bon fonctionnement des applicatifs et systèmes hardware internes et externes. L équipe du développement réagit sur tous les besoins des 2 sites du CHdN avec une flexibilité maximale et un temps de réponse et d intervention minimale. La multitude des applications offertes par le service est destinée à 100% aux besoins des utilisateurs sur le terrain. Le développement inhouse réduit fortement les coûts de maintenance software, la maintenance étant assurée par l équipe de développement en collaboration avec l équipe système. Ce développement permet également de pouvoir réagir aux besoins des utilisateurs de façon rapide et personnalisée. Le SIH (système d information hospitalier) complet a été élaboré par nos développeurs internes. Le patient est introduit dans le système informatique dès son entrée à l hôpital et est suivi informatiquement dans les différents services de l hôpital jusqu à sa sortie. Ceci nous permet d alimenter le dossier digital du patient avec toutes les données le concernant (données de soins, médicales et administratives). Un exemple de module du SIH est le système de triage en policlinique-urgences. Ce système a été développé en étroite collaboration avec tous les acteurs du terrain et permet de classifier tous les patients admis en policlinique-urgences selon un degré d urgence. Ce degré résulte d un système d évaluation et établit le classement médical et donc le traitement du patient. Un autre grand projet de notre SIH est la prescription informatisée des médicaments et la distribution des médicaments en dose unitaire. Ce mode de prescription et de distribution permet une distribution sûre et économique, et garantit que le bon médicament est administré au bon patient au bon moment et selon la prescription médicale établie. Ainsi le SIH permet d aider à maximiser la sécurité du patient. Le bon fonctionnement des applications et du système est garanti par une permanence 24/24. Comme les applications sont développées en interne, et que la mise en place des ressources nécessaires (réseau, Datacenter etc.) est conçue et réalisée par l équipe système du service informatique, il existe une très forte cohérence et de fortes interactions entre tous les systèmes et applications tournants. Ceci dans le but de pouvoir offrir le meilleur service aux utilisateurs de tous les services du CHdN. L atomicité des données est garantie, et la sécurisation des données à protéger se fait par des restrictions valables pour tous les acteurs interagissant sur le terrain. L équipe du helpdesk est le lien direct avec les utilisateurs sur le terrain. Ils s occupent de répondre à toutes les questions des utilisateurs et à mettre à leur disposition les outils informatiques dont ils ont besoin. Depuis 2010, ils s occupent aussi de l installation et du bon fonctionnement des applications et du matériel informatique sur le site Wiltz. centre hospitalier du nord I 20 centre hospitalier du nord I 21

7. Neuer Internet- und Intranetauftritt 8. Akutgeriatrische Versorgung Die beiden Krankenhäuser aus Ettelbruck und Wiltz hatten vor der Fusion je einen eigenen Internet- und Intranetauftritt. Mit dem Beginn der Fusion im Jahre 2010 wollte die Direktion das CHdN mit einem neuen, gemeinsamen Internetauftritt darstellen. Die hierfür gebildete Arbeitsgruppe hatte sich das Ziel gesetzt, die 2 Standorte als ein gemeinsames Krankenhaus erscheinen zu lassen. Zum anderen sollte sich der Internetbesucher klar orientieren können und die entsprechenden Informationen zu den einzelnen Standorten leicht erkennen und finden können. Die Hauptkapitel in der Navigation sind gegliedert in: CHdN, Ihr Aufenthalt, Medizinische Fachrichtungen, Praktische Informationen, Für Fachkräfte und News. Das Internet wurde bei der Onlineschaltung im Januar 2011 gleich zweisprachig (deutsch und französisch) angeboten. Das Intranet wurde 2010 vorbereitet und wird im Jahr 2011 realisiert werden. Auf der Startseite sind alle Informationen für Patienten, Besucher und Fachkäfte über eine klassische Navigation erreichbar. Weiterhin wurde ein Klinikwegweiser zur Verfügung gestellt, wo der Internetbesucher über Themen, wie Altersmedizin, Bewegungsapparat, seelische Krankheiten, Informationen zu den dazugehörenden med. Fachabteilungen und den Pflegeeinheiten und Funktionsdienste erhält. Unter Schnellzugriff werden Links zu den Seiten gezeigt, die erfahrungsgemäß am meisten von den Internetbesuchern gewählt werden (Telefonliste, Besuchszeiten, Stellenangebote,...). Eine weitere Möglichkeit zum Finden von Informationen ist eine Volltextsuche. Medizinische Fachabteilungen Bei den medizinischen Fachabteilungen sind, soweit vorhanden, die beiden Standorte nebeneinander dargestellt. Auf der Hauptseite jeder Fachabteilungen kann man Informationen zu den entsprechenden Ärzten und zu den betroffenen Stationen erhalten. Die weiter führenden Informationen werden als 2. Layer über die Hauptseite der Fachabteilung gelegt. Die Informationen zu spezifischen Themen, Behandlungen, usw. werden dem Internetbesucher in der entsprechenden Fachrichtung als Download (PDF-Datei) angeboten. Die demografische Entwicklung in allen westlichen Industrienationen - und wie unten ersichtlich, ist Luxemburg hier keine Ausnahme - führt zu einem erhöhten Versorgungsbedarf älterer multimorbider Patienten. Die Grenzen zwischen einer akutgeriatrischen stationären Versorgung und einer geriatrischen Frührehabilitation sind fließend. Ausgehend von der Behandlung der akut im Vordergrund stehenden Symptomatik geht es vor allem darum, die Selbständigkeit der Patienten so lange wie möglich zu erhalten bzw. deren Verlust hinauszuzögern und damit eine drohende bzw. sich möglicherweise verschlimmernde Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Zu den vorrangigen akuten Krankheitsbildern älterer Patienten gehören neurologische, internistische, gerontopsychiatrische und orthopädisch-traumatologische Erkrankungen. Geriatrie: Nein danke! versus Hallo wir sind bereits hier! Ältere Patienten stellen besondere spezifischere Anforderungen an unsere Pflegeteams. Ihre Verweildauer in unseren Krankenhäusern ist oft länger als die jüngerer Mitmenschen und die Umsorgung der Patienten ist oft anstrengender und zeitintensiver. Besondere Fachkenntnisse sind hier gefordert. Hört man auch manchmal den Ausdruck Geriatrie nein danke so zeigt eine Analyse unseres Patientengutes von 2009 im Hôpital St Louis sowie in der Clinique St Joseph, dass die älteren Menschen bereits hier sind. Sie gehören zum festen Bestandteil des Alltags in unserem Krankenhaus. Dieser Situation ist sich die Leitung unseres Krankenhauses wohl bewusst und entschied sich 2010 zusammen mit dem Gesundheitsministerium ein Projekt für die akutgeriatrische Versorgung unserer älteren Patienten im Akutkrankenhaus in die Wege zu leiten. Die Idee basiert auf einem systematischen geriatrischen Screening aller Patienten ab 75 Jahre bei der Aufnahme in unserem Krankenhaus. Ab einem definierten Sollwert wird automatisch ein ambulantes geriatrisches Team eingeschaltet, das den Patienten während seines Aufenthaltes im CHdN begleitet. Dieses Team, das sich aus erfahrenen Krankenpflegern, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten zusammensetzt, wird von einem Facharzt in Geriatrie geleitet und unterstützt sowohl den behandelnden Arzt als auch das Personal der Pflegestationen in ihren Entscheidungen. Das Aktionsfeld dieses Teams wird durch eine klare und präzise Prozedur gere- Quelle: Statec 2010 centre hospitalier du nord I 22 centre hospitalier du nord I 23

gelt. Die Prozedur gibt dem Facharzt für Geriatrie durch das traitement parallèle Weisungsbefugnis. Ziel der akutgeriatrischen Begleitung ist es, wie bereits erwähnt, möglichen Komplikationen im Zusammenhang mit dem aktuellen Krankenbild oder anderen Konsequenzen der Multimorbidität vorzubeugen. Es gilt ebenfalls eine bessere Abstimmung der therapeutischen und pflegerischen Maßnahmen während des Krankenhausaufenthaltes zu erreichen sowie eine optimale, mit dem Umfeld des Patienten abgestimmten, Entlassung vorzubereiten. Da das CHdN in Ettelbruck im Rahmen unserer geriatrischen Rehabilitation bereits über spezifische Fachkenntnisse in der Betreuung älterer Menschen verfügt, bietet sich zur Ermittlung des 100% 80% 60% 40% 20% 0% 8.964 9.273 8.053 7.274 44.101 Hospitalisations par âge (journées) Période: 01.01.1999-31.12.2009 2.098 468 4.899 2.081 HSL Nutzens dieser Initiative eine Doppelstudie in Ettelbruck (mit geriatrischem Team) sowie in Wiltz (ohne geriatrisches Team) an. Es ist angedacht, diese Studie durch Professor Dr. Dieter Ferring und Mitarbeiter der Uni Luxemburg evaluieren zu lassen. Momentan befindet sich unser Projekt in der Planungsphase, wurde im November 2010 dem Gesundheitsminister vorgestellt und wartet auf eine Stellungnahme seitens der Gesundheitskasse. Es bleibt abzuwarten, ob sich in Zeiten, wo die finanziellen Mittel, die für das Gesundheitssystem aufgewendet werden müssen, knapper werden, die Verantwortlichen eine Möglichkeit finden, um dieses Projekt zu fördern. Wir im CHdN sind bereit, diesen Schritt zu gehen. 3.753 2.877 2.435 1.892 8.803 CSJ > 91 86-90 81-85 76-80 71-75 66-70 0-65 9. Hôpital de jour psychiatrique am Standort Wiltz Die psychiatrische Versorgung im Norden unseres Landes zu verbessern, das ist das Ziel eines gemeinsamen Projektes zwischen dem Centre Hospitalier du Nord und der Asbl Liewen Dobaussen». Gründet sich die Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnern auf einen bereits existierenden Kooperationsvertrag, so gilt das gemeinsame Projekt psychiatrische Versorgung Wiltz als ein weiterer innovativer Mosaikstein in der guten Zuammenarbeit zwischen den beiden Organisationen. Steht hier die Betreuung psychiatrischer Patienten in ihrem täglichem sozialen Umfeld im Vordergrund, so spielt aber auch die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen und die damit verbundene Verringerung der Kosten eine nicht unwesentliche Rolle. Im Zuge dieses Joint-Venture» erwartet die Krankenhausleitung weiteren Nutzen für die vor allem den im CHdN Wiltz hospitalisierten Patienten. Es gilt hier auch psychiatrisches Know-How» am Standort Wiltz zu festigen und somit dem Bedarf unserer Patienten besser entsprechen zu können. Trägt man dem Zustand Rechnung, dass oberhalb von Ettelbruck im Norden unseres Landes kein fachspezifisches psychiatrisches Angebot besteht, so sollte dieses Projekt im Rahmen eines wohnortnahen, auf den Patienten abgestimmten Angebotes seine Früchte tragen. Dieser Umstand wurde auch von Professor Dr. Rössler, in seiner für das Gesundheitsministerium beratenden Funktion, erkannt. Dieser schlug dem Gesundheitsministerium in seinem Bericht zur psychiatrischen Versorgung Luxemburgs 2008 explizit vor, ein psychiatrisches Angebot in der Region Wiltz zu fördern. Zusammenfassend besteht das Projekt aus folgenden Eckpunkten: Psychiatrische Konsultationen in Wiltz, psychiatrische Begleitung von hospitalisierten Patienten im CHdN Site Wiltz (traitement parallèle), ambulante psychiatrische Betreuung von Patienten nach dem Modell des Tagesspitals CHdN Site Ettelbruck, Begegnungsstätte Centre de rencontre für Patienten mit psychiatrischem Hintergrund und betreutes Wohnen, welches sich dem individuellen Bedarf des Patienten anpasst. Wie aus dem Diagramm auf der folgenden Seite ersichtlich, fügt sich unsere Initiative fast nahtlos in das bereits bestehende psychiatrische Angebot im Norden Luxemburgs ein. Auch hier will und darf das CHdN keine Insel sein. Den Patienten während seines Weges zu begleiten wird durch die gemeinsamen Versammlungen Case-Management, an denen Entscheidungsträger des Centre Hospitalier Neuropsychiatrique, von Liewen Dobaussen und der Psychiatrie des CHdN teilnehmen, gewährleistet. Nach Rücksprache mit den Vertretern der Gemeinde Wiltz hat sich sowohl Liewen Dobaussen als auch unser Krankenhaus für eine gemeinsame Nutzung des Paschtoueschhaus, welches nahe am CHdN Site Wiltz liegt, ausgesprochen. Das Projekt wurde von den Verantwortlichen der obengenannten Organisationen im November 2010 dem Gesundheitsminister vorgestellt und fand seine volle Zustimmung. Die Kosten für den Ankauf des Paschtoueschhauses sowie dessen Renovation wurden der APD-Studie (Avant projet définitif) für die Instandsetzung des CHdN site Wiltz hinzugefügt. Momentan wartet sowohl Liewen Dobaussen als auch unser Krankenhaus auf die Stellungnahme der Commission permanente pour le secteur hospitalier. Die akutgeriatrische Versorgung im CHdN sowie das Projekt Hôpital de Jour / Centre de rencontre gehören zu den zentralen Projekten unseres Krankenhauses. Das CHdN hat seine Aufgaben gemacht, die Projekte befinden sich auf dem Instanzenweg und alle Beteiligten sind bereit, im Falle eines positiven Bescheids, die Phase der Realisierung anzugehen. Die Verantwortlichen von Liewen Dobaussen und des CHdN freuen sich, ab 2013 den centre hospitalier du nord I 24 centre hospitalier du nord I 25

Bewohnern der Region Wiltz ein tragfähiges, auf den Patienten abgestimmtes, psychiatrisches Konzept anzubieten. Consult psy Service de psychiatrie CHdN Unité de soins hospitalisations Suivi domicile AMP psy Centre de réhabilitation psy CHdN Réunion Case Management HdJ psy ambulatoire Centre de rencontre Logement communautaire Liewen Dobaussen asbl Appartement de suivi Logements individualisés 10. Psychiatrische Versorgung vernetzt gestalten Die Reform der Psychiatrie, die mit dem Gutachten von Prof. Dr. Rössler im Jahre 1990 ihren Anfang nahm, hat dazu geführt, dass viele verschiedene, teilweise neue Strukturen und Organisationen entstanden sind, die eine patientenund wohnortnahe psychiatrische Versorgung in Luxemburg gewährleisten wollen. Treibende Kraft dieser Reform ist ohne Zweifel die nationale psychiatrische Plattform, welche regelmäßig im Gesundheitsministerium stattfindet. Hier werden aktuelle Themen zur psychiatrischen Versorgung Luxemburgs besprochen. Seit Jahren war es ein Anliegen der Mitglieder dieser Gesprächsrunden, die Vereinfachung und Verbesserung der Schnittstellen zwischen den nun vielfältigen Strukturen voran zu treiben. Im Wissen, dass der psychiatrische Patient oft über mehrere Jahre eine medizinische und therapeutische Begleitung braucht und dabei bei mehreren Anbietern psychiatrischer Pflege vorstellig wird, scheint die Lösung der Schnittstellenproblematik hier umso wichtiger zu sein. Die Verantwortlichen des CHNP, von Liewen Dobaussen und des CHdN waren Ende 2009 bereit, einen weiteren Schritt in diese Richtung zu gehen. Geplant wurden Versammlungen, die alle 2 Wochen stattfinden sollten und an denen Entscheidungsträger der oben genannten Institutionen teilnehmen. In diesem Austausch genannt Case Management sollten die Krankheitsbilder einzelner Patienten zusammen besprochen werden und ein möglichst, auf den Patienten abgestimmtes Angebot, erarbeitet werden. Dieses primäre Ziel kann nicht immer optimal erreicht werden. Wie jedem, der in der Psychiatrie tätig ist, bekannt, gibt es nicht immer optimale Lösungen für den Patienten, ja manchmal können sogar gar keine befriedigenden Lösungen angeboten werden. Hier besteht für das Gremium Case Management die Möglichkeit, das Gesundheitsministerium zu Rate zu ziehen. Neben den primären Zielen, also eine fließende möglichst lückenlose Begleitung der Patienten im Norden unseres Landes zu gewährleisten, sind die Verbesserung der Beziehungen zwischen den einzelnen Institutionen, das regelmäßige Update von Patienteninformationen sowie der respektvolle Umgang zwischen den Partnern, ermutigende Nebeneffekte dieser Treffen. Wie oben ersichtlich, wurden die Treffen, die anfangs im Rhythmus von 2 Wochen stattfinden sollten, dem Bedarf angepasst. Heute kann jedes Mitglied ein Treffen vorschlagen. Dass Patienten immer wieder vorstellig werden, belegt folgende Analyse des Patientengutes, das auf der Tagesordnung unserer Treffen besprochen wurde. 26 Patienten waren ein Mal Gesprächsthema, 8 Personen wurden zweimal besprochen, 3 Kranke wurden dreimal erwähnt, viermal standen 2 Patienten auf der Tagesordnung und ein Patient sogar fünfmal. Mittlerweile darf man sagen, dass dieser Austausch ein Erfolg ist, der Wert dieser Zusammenkünfte jedoch noch nicht in jeder Institution vollständig verstanden wird und die getroffenen Entscheidungen noch nicht immer respektiert werden. Einig sind sich die Teilnehmer aber darin, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet und dieser Austausch unbedingt fortgesetzt werden muss. Statistiques plate-forme régionale 2010 (nombre de patients) Date CHNP Liewen Dobaussen CHdN Patients 14.01.2010 3 3 5 3 28.01.2010 4 3 6 2 11.02.2010 4 2 7 4 11.03.2010 6 3 6 6 22.04.2010 4 2 4 4 06.05.2010 1 2 5 4 03.06.2010 3 2 7 7 17.06.2010 3 2 6 4 15.07.2010 1 2 8 5 05.08.2010 4 2 6 8 23.09.2010 4 3 7 11 02.12.2010 6 3 5 5 43 29 72 63 centre hospitalier du nord I 26 centre hospitalier du nord I 27

11. Tumorboard 12. Polytraumaversorgung 13. Menu plaisir auf der Palliativstation 100 80 60 40 20 0 Im Jahr 2010 hat sich die Arbeit des Tumorboards weiter konsolidiert und systematisiert. Alle bösartigen Neuerkrankungen wurden dort behandelt, mit Ausnahme des Hautkrebses. 69 Pathologie mammaire / gynéco Cas en rapport avec les différentes pathologies 65 Pathologie digestive 47 Pathologie thoracopulmonaire 33 Pathologie sphère ORL 19 Pathologie sphère urologie Pathologie mammaire / gynéco Pathologie digestive Pathologie thoraco-pulmonaire Pathologie sphère ORL Pathologie sphère urologie Insgesamt wurden 59 Traumapatienten intensivbehandelt. Das führende Verletzungsmuster bis ISS 15 (Injury Severity Score) war die Rippenserienfraktur. Polytraumen im engeren Sinne (ISS 16) wurden 9 behandelt. Das ist im Vergleich zu den Vorjahren wenig, wenn auch sehr erfreulich für die Menschen, die es weniger betroffen hat. Diese 9 Patienten werden in das Traumaregister der DGU (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie) eingehen. Zusammenfassung Schwerverletztenaufkommen CHdN ISS >= 16 (Polytrauma) 9 Alias 5 ISS 0-8 (Leichtverletzte) 16 ISS 9-15 (Mehrfachverletzte) 29 ISS 0-8 (Leichtverletzte) ISS 9-15 (Mehrfachverletzte) ISS >= 16 (Polytrauma) Alias Elo fänkt d Iessen erem un Spass ze machen. Während eines Krankenhausaufenthaltes spielt das Essen eine zentrale Rolle. Oft beeinträchtigen das Krankheitsbild und damit verbundene Diätempfehlungen den Genuss, den das Essen uns jeden Tag bringen sollte. Bekanntlich geht das Essen weit über die Funktion einer reinen Kalorienzufuhr hinaus. Alle Sinne, Geruch, Geschmack, Sehen, Fühlen, usw. werden durch das Essen stimuliert und die soziale Kommunikation gefördert. Patienten, die unter einer schweren Krankheit leiden, erleben oft eine Veränderung ihre Ernährungsbedürfnisse. In diesem Kontext werden Abneigungen gegen Geruch und Geschmack von den Pflegenden täglich wahrgenommen. Inspiriert von einem viel versprechenden Projekt in Le Mans / Frankreich, veranlasste diese Erkenntnis unser Krankenhaus einen neuen Weg im palliativen Angebot zu gehen. Es galt dem Patienten, neben der Wahl zwischen zwei Menüs und der Möglichkeit einer Wunschkost, ein zusätzliches auf seinen individuelle Bedürfnisse abgestimmtes Angebot zu reichen, welches sich ausschließlich auf den Genuss, die Freude am Essen und die Stimulation aller seiner Sinne bezieht. Dieses Angebot, welches wir nach kontroversen Diskussionen Menu plaisir nannten, wird jedem palliativen Patienten auf Basis einer pflegerischen Beurteilung seine individuellen Ernährungssituation angeboten. Das Menu plaisir zeichnet sich durch kleine variable Portionierungen aus, die warm oder kalt zu jeder Tageszeit dargereicht werden können. Je nach Bedarf kann der alters- oder krankheitsbedingten Abnahme der Geschmacksrezeptoren durch zusätzliches Salzen oder Süßen entgegengewirkt werden. Auch werden die Mahlzeiten in besonders ansprechendem Tafelgeschirr angeboten. Aromapflege und basale Stimulation vervollständigen auch hier die Pflege. Gilt es einerseits den Wünschen und Bedürfnissen unserer Patienten zu entsprechen, so richtet sich diese Initiative andererseits aber genauso auch an die Familien und Freundeskreise. Kukkt emol, en esst jo näischt méi! Hier ist das gesamte multi-disziplinäre Team gefordert die Ängste, Sorgen und Verzweiflungen der Familien zu begleiten, und die Appetitstörungen ihres Angehörigen zu erklären und unter dem Winkel seines aktuellen Gesundheitszustandes zu beleuchten. Das Menu plaisir bietet nicht nur die Möglichkeit mit dem Patienten zu speisen, sondern erlaubt es der Familie Teil zu haben an der Pflege ihres Angehörigen, ein zusätzliches Gesprächsthema mit dem Patienten zu teilen. Wie überall in unserem Krankenhaus spielt auch hier das Pflegeteam eine zentrale Rolle. Unser Projekt startete im Januar 2010 und erlebte eine überwältigende Resonanz, nicht nur bei den Patienten und ihren Familien, sondern auch bei unserem gesamten Pflegeteam. Es war tatsächlich möglich geworden, in enger Zusammenarbeit mit unserem externen Caterer, unser Angebot ohne zusätzliche Kosten zu verfeinern und damit unseren Patienten in ihrer letzten Lebensphase eine zusätzliche Freude machen zu können. Stellt sich die Lust am Essen wieder ein und ist die Appetitlosigkeit behoben, so wird dem Patienten wieder ein normales Menü angeboten. Wie aus der Tabelle auf der folgenden Seite ersichtlich, wechselt der Bedarf am Menu plaisir auf unserer Palliativstation täglich. Hier wird von centre hospitalier du nord I 28 centre hospitalier du nord I 29

der Küche große Flexibilität verlangt, die diese mit Bravur meisterte. Nach einem Jahr Erfahrung können wir nun behaupten, dass das Menu plaisir für den Patienten, sein familiäres Umfeld sowie für unsere Pflegeteams ein voller Erfolg ist. Es gilt nun Sorge dafür zu tragen, dass alle palliativen Patienten, also auch solche, die außerhalb unserer Palliativstation hospitalisiert sind, dieses Angebot nutzen können. Dies ist eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen. Unsere Erfahrungen jedem zugänglich zu machen der, ob nah oder fern, der Begleitung von Patienten in ihrer letzten Lebensphase gegenübersteht, ist der Sinn unseres kleinen Begleitbuches Plaisir de manger en fin de vie. Dieses Buch wird, beim ersten Kontakt eines Patienten mit dem Menu Statistiques - Menu plaisir plaisir, seiner Bezugsperson kostenlos ausgehändigt. Zusätzlich kann jeder Interessierte unseren Leitfaden gegen ein Entgelt über unser Krankenhaus beziehen. Die schnelle effiziente problemlose Zusammenarbeit aller Mitwirkenden, seien es die ehrenamtlichen Helfer, die Mitarbeiter von SODEXO, die logistisch Verantwortlichen unseres Krankenhauses oder die Pflegeteams, Diätassistenten und Ärzteschaft, war während der Ausarbeitung und Umsetzung des Projektes bemerkenswert. Es war wohl das gemeinsame Bedürfnis, schwerkranken Patienten Freude zu schenken, das diesem Projekt Flügel verlieh. Jan. Fév. Mars Avr. Mai Juin Juil. Août Sep. Oct. Nov. Déc. Total Midi 64 24 40 45 42 32 28 35 25 40 51 78 504 Soir 58 26 40 32 42 27 24 33 19 35 39 70 445 Total 122 50 80 77 84 59 52 68 44 75 90 148 949 Moyenne 79,1 14. Week-end de prévention Aufgrund des jährlichen nationalen Vorsorgewochenendes in Bezug auf Diabetes entstand die Idee, für 2010 die Vorsorge auf weitere Themen auszudehnen. Die Veranstaltungen fanden an beiden Standorten des CHdN statt. Am 12.11.2010 wurde in ärztlicher und pflegerischer Zusammenarbeit eine Konferenz zu den Vorsorgethemen Diabetes (Dr. Knauf), Herz-Kreislauf- Erkrankungen (Dr. Seidel) und Prostatakarzinom (Dr. Marong) organisiert. Die Konferenz wurde von 26 Zuhörern besucht und fand positive Resonanz. Die Besucher konnten alle ihre Fragen zu den Themen an die anwesenden Ärzte stellen. Am Standort Wiltz wurden am 13.11.2010, am Standort Ettelbruck am 14.11.2011 zu allen Themen des Wochenendes Informationsstände in einer angenehmen Atmosphäre für alle interessierten Besucher / Patienten zur Verfügung gestellt. Sowohl Erklärungen zu den einzelnen Erkrankungen als auch Vorsorgemaßnahmen und Risikoermittlung wurden, in enger Zusammenarbeit mit den Ernährungsberaterinnen, angeboten. Hier bot sich auch eine gute Gelegenheit die Patientenschulungen zu den Themen Diabetes und Antikoagulation vorzustellen. Die Besucherzahlen an den 2 Tagen lagen bei etwa 170. Bei mehren Menschen wurden erhöhte Blutzuckerwerte, Blutdruckwerte sowie erhöhte Risiken für eine der genannten Erkrankungen ermittelt. Ihnen wurden durch fachkompetente Mitarbeiter das weitere Vorgehen / Verhaltensmaßnahmen angeboten und erklärt. Die Resonanz der Besucher zeigt ganz deutlich, dass im Bereich der gesundheitlichen Vorsorge sehr viel Bedarf ist und solche Wochenenden einen wertvollen Beitrag hierzu leisten. Centre Hospitalier du Nord Week-end de prévention 12.11. / 13.11. / 14.11.2010 Vendredi, le 12.11.2010 de 19:00 à 21:00 heures CHdN Ettelbruck - Salle de réunion au sous-sol Conférences (langue luxembourgeoise / allemande) - Entrée gratuite : Konferenz (in luxemburgischer / deutscher Sprache) Eintritt ist frei: - Détection précoce du cancer de la prostate / Dr Patricia Marong Früherkennung eines Prostatakarzinoms / - Prévention des maladies cardio-vasculaires / Dr Jürgen Seidel Vorsorge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Prévention du diabète type 2 / Dr Nicolas Knauf Vorsorge von Diabetes Typ 2 Samedi, le 13.11.2010: CHdN Wiltz Hall d entrée 09:00 17:00 heures et Dimanche, le 14.11.2010: CHdN Ettelbruck Hall d entrée 09:00 17:00 heures Informations / Conseils de prévention / Conseils alimentaires Informationen / Vorbeugung / Ratschläge zur Ernährung - Diabète (évaluation du risque) / Diabetes (Risikoeinschätzung) - Maladies cardio-vasculaires / Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Cancer du sein / Brustkrebs - Cancer du colon / Darmkrebs - Cancer de la prostate / Prostatakrebs - AVC (Accident vasculaire cérébrale) / Schlaganfall Centre Hospitalier du Nord Centre Hospitalier du Nord 120, avenue Salentiny 10, rue G.-D. Charlotte L-9080 Ettelbruck L-9515 Wiltz www.chdn.lu www.chdn.lu centre hospitalier du nord I 30 centre hospitalier du nord I 31

15. Schulungen für Patienten Diabetes Antikoagulation Im Oktober 2009 entstand im CHdN eine ambulante Patientenschulung zum Thema Diabetes. Site Ettelbruck eine Schulung bezüglich der An- Ebenfalls seit Oktober 2009 bietet das CHdN am Ausschlaggebend waren die permanent steigenden Zahlen von Diabetes Typ 2 und den damit (Sintrom) an. tikoagulation mit Anti-Vitamin-K-Medikamenten steigenden Schulungsbedarf. Hier ist klar eine Die Einnahme solcher Medikamente birgt ein hohes Risiko und kann unter Umständen lebensbe- Verpflichtung seitens des Gesundheitswesens erkennbar, da schätzungsweise im Jahr 2015 jeder drohlich werden. Hier sieht sich das CHdN in der dritte Einwohner in Europa an Diabetes Typ2 erkranken wird. und der Patienteninformation auch nach der Ho- Verantwortung im Sinne des Riskomanagement Das kompetent ausgebildete Pflegepersonal in spitalisationsphase. Am Site Wiltz wird diese Art Zusammenarbeit mit der Diätassistenz sowie dem der Schulung für 2011/2012 geplant werden. Diabetologen bieten diese Schulung für alle interessierten betroffenen Diabetiker und ihre Ange- Diese Schulung ist in 2 Bereiche aufgeteilt: 1.Theorie über die Wirkungsweise der Medikamente, Normwerte Labor, Überprüfung des Wishörigen an. Ziel ist es, dass der Teilnehmer nach der Schulung senstands und Verständnisses. Dieser Teil umfasst seine Krankheit mit seiner Therapie besser versteht, lernt damit zu leben, seine Blutzuckerwerte 2 x 1 Stunde. Die Teilnahme an dieser Schulung bedarf keiner richtig zu kontrollieren und durch das richtige Verhalten die Folgeerkrankungen durch Diabetes zu medizinischen Verschreibung. verhindern resp. zu reduzieren. Eine komplette Schulung umfasst jeweils 4 x 4 Stunden und baut sich auf den geforderten Richtlinien des CRP Santé auf. 2010 wurden 115 Patienten am Site Ettelbruck und 68 Patienten am Site Wiltz geschult. Viele von ihnen wurden vom Hausarzt, Diabetologen auf die Schulung hingewiesen, andere vom Pflegepersonal. Aber auch durch Mund zu Mund Propaganda und Informationsflyer wird die Schulung mehr und mehr bekannt. Die Wirksamkeit und Zufriedenheit bezüglich der Schulung wird durch einen spezifischen Fragebogen ermittelt, dessen Auswertung klar positive Aussagen zulässt. Bei Patienten, welche hospitalisiert sind, besteht ein Unterschied zwischen dem Site Wiltz und dem Site Ettelbruck. Am Site Wiltz werden diese Patienten alle durch die Diabetesberaterin besucht, wohin gegen am Site Ettelbruck dies DIABETES MELLITUS zum üblichen Stationsablauf, im Rahmen der DIABETE Patientenschulung / Patienteninformation, zählt. 120, avenue Salentiny 10, rue G.-D. Charlotte 2. Selbstkontrolle der Gerinnungswerte: Hier kommen nur Patienten zur Schulung, welche lebenslang Antikoagulantien einnehmen müssen und die in der Lage sind, das Gerät zur Selbstkontrolle zu bedienen. Dieser Teil der Schulung umfasst ebenfalls 2 x 1 Stunde und bedarf einer medizinischen Verschreibung, da das Gerät nur unter den Bedingungen einer Schulung seitens der CNS genehmigt wird. Im Jahr 2010 wurden 102 Patienten geschult. Ein Zufriedenheitsfragebogen ist in Ausarbeitung. Breast-Care-Nurse (BCN) Im Rahmen der Betreuung von Brustkrebspatientinnen wurde für das CHdN eine Mitarbeiterin zur Breast-Care-Nurse ausgebildet. Sie hat die Kompetenz, Patientinnen ab dem Verdachtsmoment auf Brustkrebs, der Diagnosestellung, der Operation sowie der nachfolgenden Behandlung, zu begleiten und zu unterstützen. Momentan besucht sie Patientinnen in der Post-OP-Phase, um ihnen Hilfsmaterial zu erklären und anzubieten. Das Projekt ist neu im CHdN und angedacht, im Rahmen des Leitfadens Betreuung und Behandlung von Brustkrebs die BCN so früh wie möglich einzubeziehen. Im Jahr 2010 wurden 22 Patientinnen betreut. L-9080 ETTELBRUCK L-9515 WILTZ tel: 8166-1 tel: 9595-1 fax: 8166-3080 fax: 957710 www.chdn.lu www.chdn.lu centre hospitalier du nord I 32 centre hospitalier du nord I 33

16. Veranstaltungen Das ChdN hat eine gesellschaftliche Verantwortung, die über die Patientenversorgung hinausgeht. Aus diesem Grunde organisieren wir öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen kultureller, sozialer, sportlicher und gesundheitsbezogener Art. Das CHDN öffnet an beiden Standorten, Ettelbruck und Wiltz, die Türen für die Bevölkerung. In 2010 gab es 8 Konzerte, 6 Ausstellungen, und 16 andere öffentliche Veranstaltungen. 2 Ausstellungen waren in Wiltz. Die Öffentlichkeit wird in der Presse über Veranstaltungen informiert. Hervorzuheben ist die Vorführung von Maskénada Shanghai I give you my heart, die über 250 Besucher anzog. Wir hatten eine sehr starke Präsenz in der gesamten Luxemburger Presse. Die Fernsehsender RTL und Nordliicht TV haben in 3 Sendungen darüber berichtet. Alle Konzerte werden auf Video aufgezeichnet und über den internen Fernsehkanal in den Patientenzimmern gratis ausgestrahlt. 20.01.2010: Strepp 24.04.2010: Nobbie Dixie Band 07.06.201: Se battre comme un lion 06.02.2010: Dezzi Brass 08.05.2010: Les Gavroches 19.06.2010: La Voix des Anges 16.01.2010: Paröcke 13.03.2010: Right Mix 07.06.2010: Einweihung des Parkplatzes 23.09.2010: Präsentation Menu plaisir centre hospitalier du nord I 34 centre hospitalier du nord I 35

23.09.2010: Ausstellung Abtenteuer-Spielplatz 10.11.2010: Conventions avec Asti / Camille 27. - 30.10.2010: Maskenada 17.12.2010: Chreschtmaart 27. - 30.10.2010: Maskenada 17.12.2010: Chreschtmaart centre hospitalier du nord I 36 centre hospitalier du nord I 37