Pflegeheime, Betreutes Wohnen Wie entwickeln sich die Angebote in der Langzeitpflege weiter und wer bezahlt was? CASA GÜPF AG, WOHLEN, 14. MÄRZ 2019 DANIEL SUTER, LEITER SPARTE PFLEGEINSTITUTIONEN /STV. GESCHÄFTSFÜHRER, VAKA T ELEFON 062 836 40 90 E-MAIL DANIEL.SUTER@VAKA.CH 1
Kurzvorstellung VAKA o Verein «Aargauische Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen» in Aarau o Gegründet 1912 o In vier Sparten organisiert: - Akutspitäler - Rehabilitationskliniken - Psychiatrische/Psychosomatische Kliniken - Pflegeinstitutionen o Pflegeheime seit 2007 Teil der VAKA (vorher Heimverband Aargau) 2
Kurzvorstellung VAKA o 1 Verband für alle stationären Leistungserbringer Gesundheitswesen Aargau o Rund 120 Mitglieder (davon ca. 100 Pflegeheime) o Kleinstes Mitglied: Pflegewohngruppe mit 7 Pflegeplätzen o Grösstes Mitglied: Kantonsspital Aarau (28 000 stationäre und 520 000 ambulante Fälle) o Spitäler und Kliniken Aargau: Über 100 000 stationäre Fälle pro Jahr o Pflegeheime Aargau: 6 700 Pflegeplätze, über 2 Millionen Pflegetage, gegen 10 000 Bewohnerinnen und Bewohner pro Jahr 3
Kurzvorstellung VAKA o Vereinszweck: Die VAKA wahrt die Interessen ihrer Mitglieder und der Sparten, unter anderem durch: o Vertretung der Mitglieder gegenüber Politik, Behörden und Verwaltung, anderen Organisationen und Verbänden, Öffentlichkeit o Mitwirkung bei Vernehmlassungen zu kantonalen und eidgenössischen Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien sowie bei deren Vollzug o Förderung des Erfahrungsaustausches und der Zusammenarbeit unter den Mitgliedern, auch spartenübergreifend 4
Wie entwickeln sich die Angebote in der Langzeitpflege weiter? 5
Bevölkerungsentwicklung Kanton Aargau Jahre 2000-2017 60 000 50 000 40 000 Pro Altersklasse 2000: 547'000 Personen 2017: 670'000 Personen 30 000 20 000 10 000 0 00 04 05 09 10 14 15 19 20 24 25 29 30 34 35 39 40 44 45 49 50 54 55 59 60 64 65 69 70 74 75 79 80 84 85 89 90 + Jahr 2017 Jahr 2000 6
Bevölkerungsentwicklung Kanton Aargau Jahre 2000-2017 In Prozent pro Altersklasse 90.0% 80.0% 70.0% 60.0% 50.0% 40.0% 30.0% 20.0% 10.0% 0.0% -10.0% -20.0% 00 04 05 09 10 14 15 19 20 24 25 29 30 34 35 39 40 44 45 49 50 54 55 59 60 64 65 69 70 74 75 79 80 84 85 89 90 + Total 7
Bevölkerungsprognose Kanton Aargau Jahre 2012-2040 70 000 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000 Pro Altersklasse 2012: 628'000 Personen 2040: 816'000 Personen 0 00 04 05 09 10 14 15 19 20 24 25 29 30 34 35 39 40 44 45 49 50 54 55 59 60 64 65 69 70 74 75 79 80 84 85 89 90 + Jahr 2012 Jahr 2040 8
Bevölkerungsprognose Kanton Aargau Jahre 2012-2040 In Prozent pro Altersklasse 450.0% 400.0% 408.0% 350.0% 300.0% 250.0% 200.0% 150.0% 100.0% 50.0% 0.0% 1.4% 10.9% 15.7%11.2% 1.8% 1.9% 5.1% 12.4% 7.2% 4.6% 21.0%36.7% 41.2%46.8% 00 04 05 09 10 14 15 19 20 24 25 29 30 34 35 39 40 44 45 49 50 54 55 59 60 64 65 69 104.5% 70 74 187.5% 146.3%147.1% 75 79 80 84 85 89 29.9% 90 + Total 9
Wie entwickeln sich die Angebote in der Langzeitpflege weiter? o Was bedeutet diese Entwicklung für das Angebot an Pflegeheim-Plätzen? o Was bedeutet diese Entwicklung für das Spitex-Angebot? o Was bedeutet diese Entwicklung für das Angebot im Betreuten Wohnen? 10
Entwicklung der Pflegeheim-Angebote im Kanton Aargau o Heute: Rund 6 700 Pflegeplätze in den Pflegeheimen o In Planung sind zusätzliche 400 Pflegeplätze o Wie viele Pflegeplätze braucht es bis ins Jahr 2040? 11
Entwicklung der Pflegeheim-Angebote im Kanton Aargau o Heutiges Eintrittsalter ins Pflegeheim: Durchschnitt 82 Jahre o Heute: Kanton geht davon aus, dass Pflegeplätze im Umfang von rund 20% der 80-Jährigen+ notwendig sind Jahr Anteil 80+ Personen 80+ Benötigte Pflegeplätze 2017 19.7% 29 915 5 893 2040 19.7% 77 466 15 261 Diff. 47 551 9 368 o Jahr 2040: Brauchen wir wirklich fast 10 000 Pflegeplätze in Pflegeheimen mehr als heute? 12
Entwicklung der Spitex-Angebote im Kanton Aargau 25 000 20 000 Klientinnen und Klienten Spitex Aargau 2011-2017 21 035 15 000 10 000 7 209 9 568 11 774 5 000 0 Hauswirtschaft Pflege Jahr 2011 Jahr 2017 13
Entwicklung der Spitex-Angebote im Kanton Aargau 1 000 000 900 000 800 000 Leistungsstunden Spitex Aargau 2011-2017 907 353 700 000 600 000 500 000 400 000 300 000 200 000 100 000 272 648 533 328 424 166 0 Jahr 2011 Jahr 2017 Hauswirtschaft Pflege 14
Entwicklung der Spitex-Angebote im Kanton Aargau o Heute: Rund 21 000 Klientinnen und Klienten für Pflegeleistungen und rund 12 000 Klientinnen und Klienten für hauswirtschaftliche Leistungen o Heute: Rund 533 000 Stunden Hauswirtschaft und 907 000 Stunden Pflege o Wie viele Klientinnen und Klienten mit wie vielen Leistungsstunden hat die Spitex im Jahr 2040? 15
Entwicklung Angebote im Betreuten Wohnen im Kanton Aargau Ambulant UND stationär Pflegeheime Intermediäre Angebote Spitex Tages- oder Nachtstrukturen Betreutes Wohnen 16
Entwicklung Angebote im Betreuten Wohnen im Kanton Aargau o Umfang und Inhalte des heutigen Angebotes im Kanton Aargau nicht genau bekannt o Betreutes Wohnen hat grosses Potential o Wohn- und Pflegemodell 2030 von CURAVIVA Schweiz mit Möglichkeit, Kosten zu sparen wenn mehr Betreutes Wohnen angeboten wird und wenn heutige Fehlanreize wegfallen 17
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Was ist Betreutes Wohnen überhaupt? o Eine allgemeingültige Definition gibt es nicht o Ein «Mittelding» zwischen stationärem Aufenthalt (Pflegeheim) und Leben in der angestammten Wohnung (Spitex bei Bedarf) o Wichtig: «Durchlässigkeit» zwischen den verschiedenen Angeboten! o Wichtig: Betreutes Wohnen ist nicht nur eine barrierefreie Wohnung, sondern beinhaltet unterschiedlich ausgeprägte Unterstützungsleistungen, welche nach Bedarf bezogen werden können «à la carte-angebot» 20
Betreutes Wohnen: Beispiel Casa Güpf! o Wohnungsmiete inklusive 24-Stunden-Notfallbereitschaft durch Pflegepersonal o Dienstleistungen bei Bedarf und auf Wunsch, z.b. o Mahlzeitenservice o Pflege und Betreuung o Reinigung der Wohnung o Wäscheservice o Weitere Dienstleistungen wie Fusspflege, Coiffeur, Therapien, etc. 21
Heutige finanzielle Fehlanreize o Bezügerinnen und Bezüger von Ergänzungsleistungen können sich das Betreute Wohnen oftmals nicht leisten o Benötigen diese Menschen Unterstützung, müssen sie aus finanziellen Gründen in ein Pflegeheim eintreten, da dort die Ergänzungsleistung die Kosten für Hotellerie und Betreuung übernimmt o Lösung: Kosten für das Betreute Wohnen (i.d.r. teurere Wohnungen wegen Barrierefreiheit) und für die Dienstleistungen (z.b. Sicherheit) müssen bei der Ergänzungsleistung anerkannt werden 22
Angebote der Langzeitpflege: Wer bezahlt was? 23
Hotellerie Betreuung Pflege Medizinische Nebenleistungen (z.b. Arzt, Therapie) Pflegeheimaufenthalt: Wer bezahlt was? Kosten Finanzierung Bewohner Bewohner Versicherer Versicherer Bewohner Kt./Gde. Ergänzungsleistungen für Bewohner 24
Hauswirtschaft Pflege Spitex: Wer bezahlt was? Kosten Finanzierung Bewohner Versicherer Klientin Kt./Gde. Ergänzungsleistungen 25
Wohnungsmiete Dienstleistungen «à la carte» Pflege Aufenthalt im Betreuten Wohnen: Wer bezahlt was? Kosten Finanzierung Mieterin Mieterin Versicherer Bewohner Kt./Gde. Ergänzungsleistungen für Mieterin 26
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 27