Beschäftigte werden Eltern Ein Praxis-Leitfaden für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter



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Transkript:

1 Beschäftigte werden Eltern Ein Praxis-Leitfaden für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Begleitheft für die werdenden Eltern Inhalt Begleitheft für die werdenden Eltern Checkliste Vereinbarkeit Familie und Beruf Ablaufplan für die werdenden Eltern Weiterführende Adressen und Links für werdende Eltern

An die werdenden Eltern! Ihre Arbeitgeberin bzw. Ihr Arbeitgeber freut sich mit Ihnen auf das bevorstehende Ereignis und hat Ihnen dieses Begleitheft des Netzwerks W(iedereinstieg) im Kreis Mettmann ausgehändigt. Das Unter nehmen bekundet damit seinen Wunsch, Sie in der Zeit vor der Geburt Ihres Kindes aktiv zu begleiten. Zugleich signalisiert es, dass es Sie als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter in das Unternehmen einbinden und Ihren weiteren beruflichen Werdegang mitgestalten und unterstützen möchte. Die Checkliste in diesem Heft enthält eine Übersicht über die wesentlichen As pek te Ihres beruflichen Ausstiegs vor der Geburt Ihres Kindes sowie des Wiedereinstiegs in das Berufsle ben nach Geburt und Elternzeit. Wir geben Ihnen damit ein In - strument an die Hand, mit dem Sie die Übergabe Ihres Aufgaben gebietes planen und sich frühzeitig mit dem Gedan ken an eine Fortsetzung Ihrer beruflichen Karriere auseinandersetzen können. Der Fragenkatalog soll auch Grund lage für Gespräche mit Ihrem Arbeitgeber oder Ihrer Arbeitgeberin sein und die Ergebnisse Ihrer beiderseitigen Gespräche dokumentieren. Nutzen Sie die Checkliste auch, um gemeinsam mit Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin über Ihre Pläne und beruflichen Perspektiven zu sprechen und sie miteinander abzustimmen. Überlassen Sie Ihre berufliche Zukunft nicht dem Zufall! Ge stalten Sie sie aktiv mit! Nutzen Sie die Angebote und Beratungsmöglichkeiten zum Thema Vereinbarkeit und pflegen Sie Ihre Ressourcen, die Sie sich durch Ihre Ausbildung und bisherige berufliche Tätigkeit erworben haben. Weitere Informationen zu den Themen Schwanger schaft, Eltern zeit, Wiedereinstieg und angrenzenden Themen bereichen finden Sie unter den angegebenen Links. Mit den besten Wünschen für Sie und Ihre Familie! Thomas Hendele Landrat Mettmann, im Oktober 2013 1

Checkliste Checkliste Vereinbarkeit Familie und Beruf Die Zeit der Schwangerschaft verläuft oft schneller als erwartet. Sicherlich haben Sie sich schon Gedanken ge macht, wie die Phase vor und nach der Geburt privat wie auch beruflich verlaufen könnte. Werdende Mütter und Väter sind dabei gleichermaßen angesprochen. Wollen Sie über die gesetzlichen Schutz fristen hinaus eine berufliche Auszeit nehmen? Denken Sie daran, Urlaubs tage oder Überstunden/Mehr arbeit für diese Zeit aufzusparen? Oder planen Sie als werdende Eltern eine Elternzeit? Unsere Checkliste soll Ihnen dazu Leitfaden sein und Anregungen geben! Nutzen Sie sie zur Vorbereitung auf das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber oder Ihrer Arbeitgeberin. Fragen zur aktue llen Situation Wichtige Eckdaten Name Abteilung/Aufgabenbereich 2

Errechneter Entbindungstermin Beginn des Mutterschutzes Noch bestehender Urlaubsanspruch Überstunden bis zum heutigen Tag Demzufolge letzter Arbeitstag Termin Termin Tage Stunden Termin Wie möchten Sie idealerweise mit Ihrem bestehenden Urlaubsanspruch verfahren? Wie möchten Sie idealerweise mit Mehrarbeit/Überstunden umgehen? Planen Sie eine Elternzeit? Wie können Sie sich eine Vertretung während Ihrer Familienzeit vorstellen? Wer könnte Sie vertreten? Wie stellen Sie sich die Einarbeitung Ihrer Vertretung vor? Wie viel Zeit sollte für eine Ein ar bei tungsphase angesetzt werden? Gibt es langfristige Projekte/Aufga ben, die Sie vor Beginn der Familienzeit voraussichtlich nicht werden abschließen können? 3

Checkliste Checkliste Vereinbarkeit Familie und Beruf Fragen zur Gestaltung der Elternzeit Planen Sie oder Ihr Partner, Elternzeit zu nehmen? Wenn, wie wollen Sie diese aufteilen? Aufteilung Für welchen Zeitpunkt können Sie sich eine Rückkehr aus der Elternzeit vorstellen? Zeitpunkt Möchten Sie während der Elternzeit Kontakt zum Unternehmen halten? Falls, wie können Sie sich diesen Kontakt vorstellen? Denken Sie dabei auch an die Ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten einer Kinderbetreuung! Falls, wünschen Sie sich eine Patin oder einen Paten, die oder der Sie über wesentliche Änderungen/Neuerungen im Unternehmen informiert? Möchten Sie während der Elternzeit E-Mails aus dem Unternehmen erhalten? Falls, in welchem Umfang soll das geschehen (alle E-Mails, die über Ihren Zugang eingehen, in Kopie mitlesen, nur Rundmails in Kopie lesen, o. Ä.)? Falls Sie E-Mails erhalten möchten, geben Sie hier bitte Ihre E-Mail-Anschrift an: 4

Möchten Sie zu betrieblichen Veranstaltungen während der Elternzeit eingeladen werden (Informationsveranstaltungen, Festivitäten )? Haben Sie Interesse an Weiterbildung/Fortbildung während der Elternzeit? Wollen Sie die Möglichkeit nutzen, während der Elternzeit regelmäßig stundenweise im Unternehmen zu arbeiten? (Teilzeit im Rahmen der Elternzeit) Falls, ab wann und in welchem Umfang? Termin, ab wann Stunden/Woche Haben Sie bestimmte Vorstellungen über die Art der Tätigkeit in der Elternzeit? Z. B.: Vertretungstätigkeiten (z. B. Urlaubsvertretung für Kolleginnen oder Kollegen) Ausgewählte, in sich abgeschlossene Projekte Sonstige: Ihre berufliche Rückkehr Wie möchten Sie die Zusammenarbeit nach Ihrer Rückkehr gestalten? Planen Sie eine Beschäftigung in Vollzeit oder Teilzeit? Vollzeit Teilzeit Stunden/Woche Sind Sie an einer stufenweisen Wiedereingliederung (reduzierte Stunden zahl anfangs mit allmählicher Steigerung der wöchentlichen Arbeitszeit bis zur Erreichung der angestrebten Stundenzahl) interessiert? Wie sieht Ihre diesbezügliche Planung aus? Sind Sie daran interessiert, sich nach Ihrer Rückkehr in neue Aufgabengebiete einzuarbeiten? Gibt es weitere Anmerkungen und Anregungen Ihrerseits? anfängliche Stundenzahl pro Woche 5

Ablaufplan Ablaufplan für werdende Eltern Phase Schwangerschaft Bekanntgabe der Schwangerschaft Planung Mutterschutz Tipps & Fakten Nach dem Mutterschutzgesetz sollten Sie Ihrer Arbeitgeberin bzw. Ihrem Arbeit geber Ihre Schwangerschaft und den voraussichtlichen Tag der Entbindung mitteilen, sobald diese Ihnen bekannt sind. Insofern steht es Ihnen frei, wann Sie Ihre Schwangerschaft bekannt geben. Sind Sie mit Arbeiten beschäftigt, die nach dem Mutter schutz gesetz verboten sind (z. B. Nacht- und Sonntagsarbeit, Umgang mit Gefahrstoffen oder infektiösem Material), sollten Sie umgehend mitteilen, dass Sie schwanger sind. So können die notwendigen Schutzmaßnahmen veranlasst werden. Der letzte Arbeits tag kommt oft schneller als erwartet, z. B. weil Sie noch Urlaub abbauen wollen oder gesundheitliche Einschränkungen dazukommen. Planen Sie die kommenden Monate also rechtzeitig. Übergabe des Arbeitsgebietes Besprechen Sie mit Ihrer Arbeitgeberin bzw. Ihrem Arbeitgeber, wie eine reibungslose Übergabe erfolgen kann. Urlaub/Abbau von Überstunden Urlaubsansprüche aus der Zeit vor der Elternzeit bleiben bestehen. Für Mutterschutzzeiten besteht auch ein Urlaubsanspruch. Die rechnerische Anzahl der Urlaubstage bleibt erhalten, auch wenn Sie nach der Elternzeit die Arbeitszeit reduzieren. Nehmen Sie Urlaub direkt im Anschluss an die Mutterschutzfrist bzw. als Vater direkt nach der Geburt, können Sie während dieser Zeit kein Elterngeld beziehen. 6

Planung Elternzeit und Berufsrückkehr Mutterschutz Dauer Elternzeit und Berufsrückkehr sollten Sie gut und frühzeitig planen. Bedenken Sie, dass die Dauer Ihrer Auszeit Folgen für Ihre beruflichen Perspektiven haben kann. Berücksichtigen Sie auch die finanziellen Auswirkungen inkl. der Folgen für Ihre persönliche und betriebliche Altersvorsorge und etwaiger Unterhaltsansprüche. Planung des Elternzeitmodelles: Kurz nach der Geburt, wenn die Frist für die Antragstellung der Elternzeit abzulaufen beginnt, haben Sie eventuell wenig Zeit, sich mit möglichen Modellen auseinanderzusetzen. Planen Sie frühzeitig vor der Geburt und gemeinsam mit dem Partner und Arbeitgeberin bzw. Arbeitgeber, wie die Elternzeit aussehen soll. Planung der Kinderbetreuung: Auch wenn es Ihnen in der Schwangerschaft früh erscheint: Wenn Sie bald nach der Geburt wieder berufstätig sein wollen, kümmern Sie sich frühzeitig um eine Kinderbetreuung. Die Wartezeiten sind oft lang. Informieren Sie sich rechtzeitig über die Termine und auch mögliche Notfalllösungen. Setzen Sie sich intensiv mit möglichen Arbeitszeitmodellen auseinander und suchen Sie nach Möglichkeiten, Ihre Flexibilität zu erhöhen. Beziehen Sie Ihren Partner mit ein, die Möglichkeiten für eine Berufstätigkeit beider Partner wachsen stetig. Beachten Sie, dass seit der Reform des Unterhaltsrechtes in 2008 mehr Eigen verantwortung von Müttern erwartet wird. (Mehr Info: www.bmj.de > Service > Broschüren > Broschüre: Das Eherecht ) Ihr Mutterschutz beginnt sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Sie entscheiden selbst, ob Sie sich in dieser Zeit von der Arbeit freistellen lassen möchten oder freiwillig weiterbeschäftigt werden wollen. Eine Entschei dung für eine freiwillige Weiterbeschäftigung können Sie jederzeit widerrufen. Nach der Geburt besteht ein achtwöchiges Beschäftigungsverbot, bei Früh- und Mehrlingsgeburten sind dies zwölf Wochen. 7

Ablaufplan Ablaufplan für werdende Eltern Phase Mutterschutz Fristen für: Antrag auf Elternzeit Antrag auf Teilzeit-Tätigkeit Elternzeit Beginn der Elternzeit Dauer der Elternzeit Tipps & Fakten Die Elternzeit muss spätestens sieben Wochen vor Antritt bei der Arbeitgeberin bzw. beim Arbeitge ber schrift lich angemeldet werden. Will der Vater nach der Geburt Elternzeit beantragen, dann muss sie sechs Wochen vorher angemeldet werden. Die gleichen Fristen gelten für den Antrag auf Teil zeit-arbeit. Mit der Anmeldung der Elternzeit legen Sie sich als Vater auf die nächsten zwei Jahre fest - als Mutter, wenn Sie die Elternzeit nach Beendigung des Mutter schutzes (und evtl. anschließenden Urlaubs) anmelden, bis zum zweiten Lebenshr des Kindes. Als Mutter können Sie die Elternzeit erst im Anschluss an die Mutterschutzfristen nehmen. Der Vater kann die Elternzeit bereits nach der Geburt des Kindes, also auch schon während der Mutterschutzfrist, beanspruchen. Für beide Elternteile besteht gleichermaßen ein Anspruch auf Elternzeit bis zur Vollendung des dritten Lebenshres des Kindes, also insgesamt 36 Monate. Sie entscheiden selbst, ob Sie gleichzeitig oder nacheinander Elternzeit nehmen. Falls Ihre Arbeitgeberin bzw. Ihr Arbeitgeber dem zustimmt, können Sie als Eltern zwölf Monate der Elternzeit auch zwischen dem dritten und achten Lebens hr nehmen. Vereinbarungen, die Sie mit Ihrer derzeitigen Arbeitgeberin bzw. Ihrem Arbeitgeber treffen, sind bei einem Arbeitsplatzwechsel am neuen Arbeitsplatz nicht verpflichtend. In der Elternzeit unterliegen Sie einem besonderen Kündigungsschutz. 8

Erwerbstätigkeit während der Elternzeit Aus- und Weiterbildung während der Elternzeit Auch während der Elternzeit können Sie bis zu 30 Stunden erwerbs tätig sein, wenn: Sie schon länger als sechs Monate in Ihrem Unternehmen beschäftigt sind, das Unternehmen mehr als 15 Beschäftigte (ohne Auszubildende) hat, der Teilzeit keine betrieblichen Gründe entgegenstehen, die Regelung für mindestens drei Monate gilt, der Antrag Ihrer Arbeitgeberin bzw. Ihrem Arbeitgeber acht Wochen vor der geplanten Wiederaufnahme der Arbeit vorliegt. Auszubildende können eine Teilzeitberufsausbildung absolvieren. Fragen Sie gezielt nach. Bildungsscheck und Prämiengutscheine können Sie auch in der Elternzeit oder als Berufsrückkehrende nutzen. Nach der Elternzeit/Berufsrückkehr Teilzeit oder Vollzeit Sie können die wöchentliche Arbeitszeit nach 8 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes reduzieren. Dieses ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft: Sie sind schon länger als sechs Monate in Ihrem Unternehmen beschäftigt. Ihr Unternehmen hat mehr als 15 Beschäftigte (ohne Auszubildende). Der Teilzeit stehen keine betrieblichen Gründe entgegen. Ihr Antrag mit Angabe der gewünschten Stundenzahl und der Verteilung der Arbeits zeit muss drei Monate vor der geplanten Umstellung vorliegen. Die Entscheidung Ihrer Arbeitgeberin bzw. Ihres Arbeitgebers muss Ihnen spätestens einen Monat vor der geplanten Umstellung mitgeteilt werden. 9

Weiterführende Adressen Weiterführende Adressen und Links für werdende Eltern Es gibt eine Vielzahl von Informationsquellen. Hier haben wir eine Auswahl für Sie zusammengestellt. Thema Organisation Link Schwangerschaft, Beratung, Hilfen Leistungen, rechtliche Regeln, Beratung Infos für Familien in NRW von A-Z Gesetzestexte Unterhaltsrechtsreform Eltern mit Migrationshintergrund Elterngeld und Elternzeit 10 AWO Bundesverband e. V. Beratungscentrum Monheim Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Deutscher Caritasverband e. V. donum vitae Beratungsstelle Kreis Mettmann e. V. Pro Familia Beratungsstelle Mettmann SKFM (Sozialdienst Kath. Frauen und Männer) Mettmann e. V. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport (MFKJKS) des Landes NRW BMFSFJ Bundesministerium für Justiz (BMJ) Kreis Mettmann, Abteilung Kreisentwick lung und Integration Landesinitiative Netzwerk W in NRW MFKJKS NRW BMFSFJ www.awo-schwanger.de www.beratungscentrum-monheim.de www.familienplanung.de > Beratung www.caritas.de > Hilfe und Beratung www.donumvitae.org > Beratungsstellen www.profamilia.de/mettmann www.skfm-mettmann.de > Frauen und Familie > Esperanza www.familien-wegweiser.de www.familienratgeber-nrw.de www.bmfsfj.de > Gesetze www.bmj.de > Service > Broschüren > Das Eherecht www.migration-me.de www.migra-info.de www.elterngeld.nrw.de www.bmfsfj.de > Familie > Leistungen und Förderung > Elterngeld/Elternzeit

Vereinbarkeit Familie und Beruf Weiterbildung Teilzeit Teilzeitberufsausbildung Agentur für Arbeit Mettmann, Beauftragte für Chancengleichheit BMFSFJ IHK Düsseldorf Initiative der Hertie-Stiftung Kreishandwerkerschaft Mettmann MFKJKS NRW Ministerium für Generationen, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA) des Landes NRW Netzwerk W(iedereinstieg) im Kreis Mettmann Verband berufstätiger Mütter Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales (MAIS) des Landes NRW Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Netzwerk Teilzeitberufsausbildung G.I.B. - Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung www.arbeitsagentur.de/mettmann > Bürgerinnen & Bürger > Chancengleichheit www.perspektive-wiedereinstieg.de www.duesseldorf.ihk.de www.beruf-und-familie.de www.handwerk-me.de www.vaeter.nrw.de www.wiedereinstieg.nrw.de www.wiedereinstieg-me.de www.berufstaetige-muetter.de zum Bestellen: Das Dschungelbuch, Leitfaden für berufstätige Mütter und solche, die es werden wollen www.bildungsscheck.nrw.de www.bildungspraemie.info Broschüren u.a. Teilzeit - alles, was Recht ist!, Abenteuer Teilzeit - Argumente für Männer, Teilzeitrechner www.bmas.de > Themen > Arbeitsrecht > Teilzeit- und Arbeitszeitmodelle www.netzwerk-teilzeitberufsausbildung.de www.gib.nrw.de > Service > Themen > Specials > Teilzeitberufsausbildung 11

Bildnachweis: Fotolia.com: Titel: BabylonDesignz (o. l.), Robert Kneschke (o. r.), bociek666 (u. r.); Titel/rück: Hubertus Blume (u. l.); S. 1 Kreis Mettmann; S. 3,5 contrastwerkstatt; S. 4,6 Gina Sander; S. 8 RTimages; S. 9 toolklickit; S. 10 chagin; S. 11 endostock; S. 14 Dasha Petrenko, Dalia Drulia, shocky; Erfolgsfaktor Familie: Titel: (Mitte l.), Titel/rück (Mitte l., u. r.), Archiv ERA Design: S. 7 (r.), S. 11 (o. r.), S. 13. Titel/rück (o. r.) Rechtlicher Hinweis Der Inhalt der Broschüre leistet keine Gewähr auf Vollständigkeit und ist nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Jede Haftung ist ausgeschlossen. Gesetze, Angebote und Adressen können sich ändern. Bitte beachten Sie deshalb das Erscheinungsdatum der Broschüre. Die Verwendung der Texte - insbesondere bei Vervielfältigungen und Darstellung der Inhalte in elektronischen Systemen - ist ohne schriftliche Zustimmung des Herausgebers nicht gestattet. 12 Für Inhalte und Links wird keine Haftung übernommen.

Projektgruppe Beschäftigte werden Eltern im Netzwerk W(iedereinstieg) im Kreis Mettmann

ein Projekt: Kontakt Kreis Mettmann Der Landrat Wirtschaftsförderung Telefon: +49 (0) 2104 99-2613 Telefax: +49 (0) 2104 99-5618 Internet: www.kreis-mettmann.de www.wiedereinstieg-me.de E-Mail: wirtschaftsfoerderung@ kreis-mettmann.de 4 Die Informationsbroschüre Beschäftigte werden Eltern ist eine Publikation des Kreises Mettmann, Der Landrat, Wirtschaftsförderung Vervielfältigung, Reproduktion und Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit Genehmigung des Herausgebers Druck: Druckerei Preuß GmbH Gestaltung und Realisation: ERA Design Lektorat: Redaktionsbüro Andrea Blome Stand: Oktober 2013 Auflage: 2.500