CAFÉ BEISPIELLOS BERATUNG. Gordon Schmid. Beratung für Glücksspielsüchtige und deren Angehörige. Dipl. Sozialarbeiter



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Transkript:

CAFÉ BEISPIELLOS Beratung für Glücksspielsüchtige und deren Angehörige BERATUNG Dipl. Sozialarbeiter

Café Beispiellos / Lost in Space / DIGITAL voll normal?! Café Beispiellos seit 1987 Beratungsstelle für Glücksspielsüchtige und deren Angehörige Lost in Space seit 2006 Beratungsstelle für Computerspiel- und Internetsüchtige und deren Angehörige Digital voll normal?! seit 2013 Präventionsprojekt Medienabhängigkeit Netpiloten (BzgA) seit 2014 Präventionsprojekt nach dem Peer-Ansatz

Soziodemographische Merkmale Betroffene Glücksspieler Soziodemographische Merkmale Spielverhalten Angehörige von Glücksspielern Soziodemographische Merkmale

Glücksspieler Glücksspielerin Soziodemographische Merkmale? Geschlecht Alter Lebenssituation

Betroffene: Geschlecht (2002 2014) 600 500 400 300 männlich weiblich 200 100 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Betroffene: Verhältnis der Geschlechter (2002 2014) 100% 90% 17,2% 18,1% 14,9% 15,8% 21,0% 14,0% 12,4% 11,9% 13,2% 12,1% 13,9% 12,0% 13,9% 80% 70% 60% 50% Frauen 40% 82,8% 81,9% 85,1% 84,2% 79,0% 86,0% 87,6% 88,1% 86,8% 87,9% 86,1% 88,0% 86,1% Männer 30% 20% 10% 0% 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 der Anteil betreuter Frauen liegt durchschnittlich nur bei 14,7%

Familienstand (2014) männlich (n=548) Weiblich (n=87) ledig 66,1 47,1 verheiratet, zusammenlebend 19,7 19,5 geschieden 8,9 24,1 verheiratet, getrennt lebend bzw. verwitwet 5,3 9,2 Weniger Frauen als Männer sind ledig Anteil geschiedener Frauen ist deutlich höher Beides mag sicherlich am höheren Lebensalter bei Betreuungsbeginn von Frauen liegen.

Lebensunterhalt (2014) männlich (n=477) Weiblich (n=77) Gesamt Lohn, Gehalt, Selbstständigkeit 49,3 41,4 48,2 Rente 5,1 14,9 6,5 ALG I 5,1 3,4 4,9 ALG II 27,8 28,7 28,0 ALG-Bezug über die Jahre hinweg nur um durchschnittlich 2 Prozentpunkte gestiegen ALG Bezüge machen ca. 1/3 aus.

Glücksspieler 2014 Glücksspielerin 35,9 Jahre ledig Partner/In Gehalt / Rente Alter Familienstand 44,4 Jahre ledig / geschieden Zusammenlebend mit Lebensunterhalt Partner/In (und Kind) Gehalt / Rente

Glücksspieler Glücksspielerin Spielverhalten? Erstkontakt Störungsbeginn Spielformen

Erstkontakt Glücksspiel (2014; n=630) 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0 50,0 Automaten - Gastro Automaten - Spielhalle 21,3 45,3 66,6% kleines Spiel / Spielbank Großes Spiel / Spielbank 3,2 6,8 10% Wetten live Oddset 2,4 7,1 9,5% Lotto / Eurojackpot / Rubbellose 2,7 Online Glücksspiele 3,8 Sonstiges 2,7

Spielformen (2014) (Mehrfachnennungen möglich) 25,6%

Erstkontakt Glücksspiel (2014; n=630) 0,00 5,00 10,00 15,00 20,00 25,00 30,00 35,00 40,00 45,00 50,00 Automaten - Gastro 36,59 46,56 Automaten - Spielhalle 20,11 29,27 kleines Spiel / Spielbank Großes Spiel / Spielbank Wetten live Oddset Lotto / Eurojackpot / Rubbellose Online Glücksspiele Sonstiges 2,90 4,88 6,16 10,98 8,15 2,72 2,72 2,44 3,44 6,10 2,54 3,66 maennlich weiblich

Alter bei Erstkontakt (2014) Mittelwert (in Jahren) männlich (n=512) weiblich (n=79) Alter bei Erstkontakt Minimum Maximum Alter beim Erstkonsum 22,5 37,2 6 69 Männer haben ihren ersten Kontakt mit dem Glücksspiel erheblich früher als Frauen Frauen beginnen 15 Jahre später mit dem Glücksspiel als Männer

Alter bei Störungsbeginn (2014) Mittelwert (in Jahren) männlich (n=687) weiblich (n=81) Alter bei Störungsbeginn Minimum Maximum Geldspielgeräte 27,1 39,6 14 72 Spielbank/Kleines Spiel 26,9 46,6 18 63 Spielbank/Großes Spiel 27,3 47,0 18 71 Wetten (Sport-/Pferdewetten) 24,8 -/- 14 62 Männer geben an ihren Störungsbeginn mit Mitte 20 gehabt zu haben, Frauen mit Anfang 40. Frauen 12 bis 20 Jahre später

Glücksspieler 2014 Glücksspielerin 35,9 Jahre 22,5 Jahren 26,6 Jahren 9,3 Jahre nach Störungsbeginn Alter Erstkontakt mit Glücksspiel Störungsbeginn Café Beispiellos 44,4 Jahre 37,2 Jahren 40,8 Jahren 3,6 Jahre nach Störungsbeginn

Gewerbliches Spiel - Geldspielgeräte Gewerbliches Spiel Geldspielgeräte: Der Erstkontakt findet hierüber bei 66,6% aller Klienten (2014) statt; 45,3% Gastro 21,3% Automatencasino Hier liegt der allergrößte Anteil pathologischen Spielens, sowohl bei Männern als auch bei Frauen Zunahme in der sog. Gastro (Döner-Buden, Friseure, Bäckereien, )

Spielbank und Online-Glücksspiel Spielbanken Frauen haben anteilig öfters den Erstkontakt mit dem Glücksspiel in der Spielbank als Männer (Bsp. Weihnachtsfeier, Kreuzfahrt, ) Zweitgrößte Anteil pathologischen Spielens in der Spielbank Online-Glücksspiele nehmen deutlich an Bedeutung zu, besonders im Bereich der Wetten! Wetten männerdominiertes Glücksspiel Wetter sind durchschnittlich jünger als Nutzer anderer Spielformen, somit setzt der Störungsbeginn auch früher ein. Der Migrationsanteil bei Wettern liegt bei knapp 50% - überproportional hoch

Onlineglücksspiele und Wetten Online-Glücksspiele nehmen deutlich an Bedeutung zu, besonders im Bereich der Wetten! Wetten männerdominiertes Glücksspiel Wetter sind durchschnittlich jünger als Nutzer anderer Spielformen, somit setzt der Störungsbeginn auch früher ein. Der Migrationsanteil bei Wettern liegt bei knapp 50% - überproportional hoch

Angehöriger Angehörige Soziodemographische Merkmale? Geschlecht Alter Beziehungsverhältnis

Angehörige Verhältnis der Geschlechter Umkehrung des Geschlechterverhältnisses im Vergleich zu den Betroffenen ¾ Frauen : ¼ Männer

Angehöriger 2014 Angehörige 27% 44,6 Geschlechterverhältnis Alter Beziehungsverhältnis 73% 39,4 Väter / Betreuer Partnerin / Mütter

CAFÉ BEISPIELLOS www.cafe-beispiellos.de 030.666 33-955 Wartenburgstraße 8 10963 Berlin cafe-beispiellos@caritas-berlin.de g.schmid@caritas-berlin.de