Kantonspolizei Glarus. Kriminalstatistik 2006



Ähnliche Dokumente
Kriminalstatistik 2005

Kriminologische Fragen und Antworten

Polizeiliche Kriminalstatistik

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele

Aggression und Gewalt im Arbeitsumfeld öffentlicher Verwaltungen

Verkehrsunfallbilanz 2013

Fremdwährungsanteil bei Tilgungsträgerkrediten bei 86 % eine Analyse der Fremdwährungskreditstatistik 1

Ihre Kunden in Handschellen? Unschuld schützt vor Strafe nicht

Polizeipräsidium Freiburg Polizeiliche Kriminalstatistik 2013

Statistische Materialien zu Existenzgründung und Selbstständigkeit der Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund

1 Steuerfahndung Ergebnisse der Steuerfahndung der Länder Fazit...65

Pflegedossier für die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)

Antwort. Drucksache 16/8781. LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Datum des Originals: /Ausgegeben:

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Beschluss vom 22. April 2015 Beschwerdekammer

Umgang mit Schaubildern am Beispiel Deutschland surft

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

Mobile Intranet in Unternehmen

Handbuch. NAFI Online-Spezial. Kunden- / Datenverwaltung. 1. Auflage. (Stand: )

Politisch Motivierte Kriminalität im Jahr 2014 Bundesweite Fallzahlen

Berechnung der Erhöhung der Durchschnittsprämien

Opferhilfe das Wichtigste in Kürze

Geschiedene Ehen nach Ehedauer

über die Sicherheitsorgane der Transportunternehmen im öffentlichen Verkehr

Strafgesetzbuch (StGB)

Statuten in leichter Sprache

Handout. Entwicklung der Grenzkriminalität 2010

Kreisschreiben über die Verrechnung von Nachzahlungen der IV mit Leistungsrückforderungen von zugelassenen Krankenkassen

Finanzen. Gesamtausgaben steigen in Niedersachsen unterdurchschnittlich. Kräftiger Anstieg der Sachinvestitionen in Niedersachsen

Pflegestatistik Eckdaten der Pflegestatistik Pflegebedürftige insgesamt. stationäre Pflege: Personen (41,1%)

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Lehrer: Einschreibemethoden

Anleitung Scharbefragung

Liechtensteinisches Landesgesetzblatt

Wirtschaftsförderung à la Schwyz in der Gastronomie

Rechtspflege. Stand: Statistisches Bundesamt

PRESSEMITTEILUNG 03. April 2014

Internet- und -Überwachung in Unternehmen und Organisationen

Pressemitteilung Dienstag, , Uhr

Ermittlungserfolg des operativen Kriminaldienstes des Stadtpolizeikommandos St. Pölten 5 Verdächtige in Haft

Protect 7 Anti-Malware Service. Dokumentation

Punkte Flensburg System: Punktesystem - Warum gibt es das Punktesystem?

Kleine Anfrage mit Antwort

EARSandEYES-Studie: Elektronisches Bezahlen

Antrag'auf'Hilfeleistungen'aus'dem'Fonds'Sexueller'' Missbrauch'im'familiären'Bereich' '' A)'Zweck'des'Fonds'Sexueller'Missbrauch'

Darum geht es in diesem Heft

KfW-Förderreport 2015 Auswertung Kurzfassung

Fragebogen zur Diplomarbeit von Thomas Friedrich

Ohne den gewerkschaftlichen Rechtsschutz hätte ich meine Rechte nicht durchsetzen können.

Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Kindeswohlgefährdung

KEINE SEXUELLEN ÜBERGRIFFE IM OL-SPORT. Merkblatt Kinder und Jugendliche oder AthletInnen

einkommenssteuerbelastung seit 1990 gesunken

Personal der Frankfurter Pflegeeinrichtungen 2005

Auszug aus der Auswertung der Befragung zur Ermittlung der IT-Basiskompetenz

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Im Folgenden werden einige typische Fallkonstellationen beschrieben, in denen das Gesetz den Betroffenen in der GKV hilft:

Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe

BUCHHALTUNG BUCHFÜHRUNG WO IST ER EIGENTLICH? - DER UNTERSCHIED?

Wirtschaftsstruktur Allschwil 2003

Ergebnis und Auswertung der BSV-Online-Umfrage zur dienstlichen Beurteilung

Bürgerhilfe Florstadt

II. Zum Jugendbegleiter-Programm

Durchschnittliche Spendensumme eines Haushaltes in den letzten 12 Monaten Vergleich D-CH/W-CH. gfs-zürich M A R K T - & S O Z I A L F O R S C H U N G

Volker Geball Lüneburg ( v.geball@gmx.de ) Rechtliche Informationen für Karateka

Fragebogen Weisse Liste-Ärzte

Datenbank LAP - Chefexperten Detailhandel

U R T E I L S A U S Z U G

mehrmals mehrmals mehrmals alle seltener nie mindestens **) in der im Monat im Jahr 1 bis 2 alle 1 bis 2 Woche Jahre Jahre % % % % % % %

Stiftung Villa YoYo St.Gallen

PRESSEMITTEILUNG. Datum 19. April Sperrfrist 20. April 2006, Uhr. Sie finden uns im Internet unter

Kriminalitätsentwicklung im Kreis Paderborn 2014

Obergericht des Kantons Zürich

Satzung der Stadt Bad Doberan über die Erhebung von Verwaltungsgebühren und Auslagen. (Verwaltungsgebührensatzung)

Wie findest du folgende Handlungen?

Pflege im Jahr Pflege

100 Mikrokredite und Abschluss der Pilotphase. Ruedi Winkler, Präsident Verein GO! Ziel selbstständig

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode

Landtag Brandenburg Drucksache 5/ Wahlperiode

ASQF-Umfrage 2014 Branchenreport für die deutschsprachige IT-Branche. Qualitätstrends in der Software-Entwicklung

Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen in Institutionen

Umfrage Mitarbeiterkapazitäten für das BCM 2010 der bcm news Mai 2010 Ergebnisse der bcm news Umfrage Mitarbeiterkapazitäten für das BCM 2010

Gutes Leben was ist das?

Herrn Dr. Theodor Windhorst Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe Gartenstraße Münster

Bedienungsanleitung: Onlineverifizierung von qualifiziert signierten PDF-Dateien

Versetzungsregeln in Bayern

Erläuterungen zu Leitlinien zum Untermodul Krankenversicherungskatastrophenrisiko

Aufsicht und Haftung. zu den Kindertageseinrichtungen

LEICHTER AUFWIND FÜR DIE TAGESZEITUNG IM INTERNET! 14% DER ÖSTERREICHER SIND TÄGLICH LESER

Frauen in MINT-Berufen

Schnelle Antwort, gute klare Beratung. Ich bin wirklich sehr zufrieden. Auswertung der Mandantenbefragung 2007

Dann zahlt die Regierung einen Teil der Kosten oder alle Kosten für den Dolmetscher.

Hautkrebsscreening. 49 Prozent meinen, Hautkrebs sei kein Thema, das sie besorgt. Thema Hautkrebs. Ist Hautkrebs für Sie ein Thema, das Sie besorgt?

Verordnung über die obligatorische Arbeitslosenversicherung und die Insolvenzentschädigung

KinderPlus. Mit KinderPlus wird Ihr Kind zum Privatpatienten im Krankenhaus.

Transkript:

Kantonspolizei Glarus Kriminalstatistik 2006

Inhaltsverzeichnis Vorbemerkungen... 1 1. Kriminalitätslage 2006... 2 2. Kriminalstatistik 2006... 3 3. Übersicht StGB- und Betäubungsmittel-Delikte... 4 3.1. Tendenz der Gesamtkriminalität nach StGB und BetmG... 4 3.2. Übersicht über Deliktsgruppen... 5 4. Entwicklungen einzelner Delikte... 6 4.1. Delikte gegen Leib und Leben... 6 4.2. Delikte gegen das Vermögen... 9 4.3. Delikte gegen die Freiheit... 14 4.4. Delikte gegen die sexuelle Integrität... 15 4.5. Delikte gegen öffentliche Interessen... 17 4.6. Handel und Konsum von Betäubungsmittel... 18 5. Aufklärungsraten in den einzelnen Deliktsgruppen... 20 6. Täterstrukturen... 22 6.1. Ausländer- Schweizeranteil bei bekannter Täterschaft... 22 6.2. Jugendliche Täterschaft... 22 6.3. Weibliche Täterschaft... 23 7. Arbeitsschwerpunkte... 24 8. Brände... 25 9. Aussergewöhnliche Todesfälle... 25 10. Entwichene oder vermisste Personen... 26 11. Ausschreibungen... 26 12. Zusätzliche Informationen... 26 12.1. Kriminaltechnischer Dienst... 26 12.2. Kriminalpolizeiliche fotographische Tatbestandsaufnahmen... 26 12.3. Ausweiskontrollen... 26 12.4. Beratungsstelle für Verbrechensprävention... 27 12.5. Kriminalpolizeiliche Sicherstellungen... 27 II

Vorbemerkungen a. Die Kriminalstatistik ist ein Instrument der kriminalpolizeilichen Lagebeurteilung. Sie gibt Auskunft über ausgewählte polizeilich registrierte Straftaten. Polizeilich nicht erfasste Vorgänge (die so genannte Dunkelziffer) finden in der Statistik naturgemäss keinen Eingang. Dadurch zeigen die vorliegenden Zahlen bzw. Ergebnisse lediglich eine Annäherung an die effektive Kriminalitätslage im Kanton Glarus auf. Bedingt durch die kleinen absoluten Zahlen ist unsere Kriminalstatistik grösseren Schwankungen unterworfen. Tendenzen in unserer Kriminalitätsentwicklung sind deshalb grundsätzlich im Lichte der gesamtschweizerischen Kriminalitätslage zu würdigen. Die blossen Verzeigungszahlen lassen keine Rückschlüsse hinsichtlich des effektiv erbrachten Aufwandes bei der Ermittlung und Fallbearbeitung zu. Gerade die polizeiliche Kriminalitätsbekämpfung ist indessen nebst der Erhebung von Tatbestandsaufnahmen durch zeit- und personalintensive Ermittlungsverfahren, welche sich nur indirekt und teilweise in der Statistik niederschlagen geprägt. Mit Ausnahme der Betäubungsmitteldelikte werden die Verzeigungen tatzeitbezogen erfasst. Als Straftaten erfasst werden die im Kanton Glarus im entsprechenden Jahr erstellten Anzeigen nach Schweizerischem Strafgesetzbuch (SR 311.0) und Nebenstrafrecht des Bundes wie z.b. Bundesgesetz über die Betäubungsmittel (SR 812.121) sowie Straftatbestände des kantonalen Rechts. Dabei ist es zwingend, dass der Tatort im Kanton Glarus und die Tatzeit im entsprechenden Jahr liegt. Nicht enthalten sind die Straftaten im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen (fahrlässige Körperverletzung, fahrlässige Tötung etc.). Werden bei einer Tatbegehung mehrere Delikte begangen, so wird nur die mit der schwersten strafrechtlichen Sanktion bedrohte Tat registriert. Damit ist ausgeschlossen, dass die gleichen Straftaten unter verschiedenen Deliktsgruppen mehrfach statistisch ausgewiesen werden. b. Die Aufklärungsquote resultiert aus der Anzahl Meldungen geklärter Straftaten. Geklärt ist eine Straftat, wenn: - die Täterschaft auf frischer Tat gefasst wird oder - die Täterschaft gemäss polizeilichem Ermittlungsstand bekannt ist (bei mehreren Tätern mindestens ein Täter namentlich bekannt ist). c. Der Öffentlichkeit werden bewusst hauptsächlich die Deliktsgruppen präsentiert, welche am meisten Beachtung finden und von der Bevölkerung auch als Indikatoren der allgemeinen Kriminalitätslage wahrgenommen werden. 1

1. Kriminalitätslage 2006 Die statistisch erfassten Delikte sind im Jahr 2006 um 149 Delikte auf gesamthaft 1170 gesunken. Im Jahr 2005 waren es 1319 registrierte Delikte. Prozentual bedeutet dies eine Abnahme von etwas über 11%. Zusammengefasst sind folgende Erkenntnisse aufgefallen: a. Bei den Delikten gegen Leib und Leben musste ein Tötungsdelikt rapportiert werden. Dabei handelt es sich um einen Versuch. b. Etwa gleich bleibend ist die Gesamtzahl bei den strafbaren Handlungen gegen das Vermögen, obwohl zum Teil recht grosse Schwankungen festzustellen sind. Bei den Fahrzeugdiebstählen ist ein Anstieg von 22% zu verzeichnen. Markante Abnahmen gab es bei den Einbruch- und Einschleichediebstählen, Diebstähle ab/aus Fahrzeugen und bei den Ladendiebstählen. b. Die Anzahl der Raubdelikte hat gegenüber dem Vorjahr von zwei auf drei Tatbestände im Jahr 2006 zugenommen. c. Hinsichtlich der strafbaren Handlungen gegen die Freiheit ist ein Rückgang von 32% zu verzeichnen. d. Im sensiblen Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Integrität ist im Jahr 2006 gleich bleibend. f. Der massive Rückgang der statistisch ausgewiesenen Betäubungsmitteldelinquenz ist primär darauf zurückzuführen, dass zum einen im Gegensatz zum Vorjahr keine Grosskontrollen mit Schwerpunkt Betäubungsmittel durchgeführt worden sind, zum anderen waren die Polizeifunktionäre stark durch andere Tätigkeitsfelder absorbiert. Die Gesamtbeurteilung der Kriminalitätslage im Kanton Glarus darf als nicht besorgniserregend eingestuft werden. Schwerere Delikte bilden glücklicherweise die Ausnahme. Die Zielsetzung vom letzten Jahr, die Kriminalitätslage zu verbessern, darf als erreicht betrachtet werden. Eine stabile Lage muss trotzdem auch weiterhin ein Ziel bleiben. Eine Abnahme der statistisch erfassten Delinquenz bedeutet keineswegs einen Rückgang des Aufwandes. Es gilt vielmehr zu berücksichtigen, dass die Statistik nichts über die effektiv geleisteten Arbeitsstunden aussagt. Das Ermitteln von Straftätern muss ein Schwerpunkt bilden, ohne dass dabei die Prävention vernachlässigt wird. Dies zu erreichen wird gegenwärtig mit der neuen Struktur der Kantonspolizei Glarus versucht. Fazit: Die Gewaltdelikte haben markant zugenommen. Dabei weist der Kanton Glarus, im Gegensatz zum schweizerischen Trend, eine geringe Jugendgewaltkriminalität auf. Hingegen liegt der Kanton Glarus bei der hohen Ausländerkriminalität bei den Delikten gegen Leib und Leben sowie bei den Vermögensdelikten im Rahmen der schweizerischen Tendenz. Insgesamt hat sich die Delinquenz 2006 im Kanton Glarus dem Mittel der letzten zehn Jahre angenähert. lic. iur. Christoph Eggel, Lt, Chef Kriminalpolizei 2

2. Kriminalstatistik 2006 Uebersicht und Vergleich mit dem Vorjahr Deliktsgruppen / Delikte 2005 2006 Delikte gegen Leib und Leben 64 75 Tötungsdelikte 4 1 Schwere Körperverletzung 1 1 Einfache Körperverletzung 18 21 Fahrlässige Körperverletzung 1 3 Tätlichkeiten 33 43 Gefährdung des Lebens 7 6 Delikte gegen das Vermögen 899 909 Veruntreuung 7 2 Diebstähle total 739 762 Einbruchdiebstähle 145 129 Einschleichediebstähle 48 36 Einsteigediebstähle 6 3 Fahrzeugdiebstähle 268 327 Diebstahl ab/aus Fahrzeugen 72 52 Ladendiebstähle 56 34 Andere Diebstähle 144 181 Raub 3 3 Sachbeschädigungen 136 134 Betrug 7 5 Erpressung 2 0 Computerdelikte 5 3 Konkurs- & Betreibungsdelikte 0 0 Delikte gegen die Freiheit 61 41 Drohung 36 29 Nötigung 12 1 Hausfriedensbruch (ohne EBD) 13 11 Delikte gegen die sexuelle Integrität 10 10 Sexuelle Handlungen mit Kindern 1 2 Vergewaltigung 1 2 Exhibitionismus 0 0 Förderung der Prostitution 0 0 Pornographie 6 6 Sexuelle Belästigungen 2 0 Delikte gegen öffentliche Interessen 29 17 Brandstiftung (inkl. unbekannte Ursachen) 4 5 Fahrlässige Brandverursachung 8 7 Urkundenfälschung 10 2 Strafbare Vorbereitungshandlungen 0 0 Rassendiskriminierung 1 0 Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamten 5 3 Rechtspflegedelikte 1 0 Geldwäscherei insbesondere 0 0 Betäubungsmitteldelikte 256 118 Total 1319 1170 3

3. Übersicht StGB- und Betäubungsmittel-Delikte Die Kriminalstatistik der Kantonspolizei Glarus beinhaltet Zahlen/Tendenzen aller gemeldeten Straftatbestände des Schweizerischen Strafgesetzbuches (StGB) und des Betäubungsmittelgesetzes mit Tatort im Kanton Glarus. Trotz dieser Beschränkung erhält man hierdurch ein Bild der effektiven Verbrechenswirklichkeit im Kanton Glarus. 3.1. Tendenz der Gesamtkriminalität nach StGB und BetmG 1600 1500 1508 1400 1300 1200 1274 1195 1169 1254 1319 1100 1105 1118 1170 1000 900 934 800 700 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 4

3.2. Übersicht über Deliktsgruppen Vorbemerkung: Nicht berücksichtig werden: - Delikte gegen die Ehre und den Geheim- oder Privatbereich (u.a. auch Missbrauch des Telefons) - Delikte gegen die Familie Deliktsgruppen 65% 6% 10% 2% 1% 4% 1% 11% Delikte gegen Leib und Leben Sachbeschädigung Delikte gegen die Freiheit Delikte gegen öffentliche Interessen Diebstahl weitere Vermögensdelikte Delikte gegen die sexuelle Integrität Drogendelikte Deliktskategorie Anzahl Prozent Delikte gegen Leib und Leben 75 6% Diebstahl 762 65% Sachbeschädigung 134 11% weitere Vermögensdelikte 13 1% Delikte gegen die Freiheit 41 4% Delikte gegen die sexuelle Integrität 10 1% Delikte gegen öffentliche Interessen 17 2% Drogendelikte 118 10% Total 1170 100% 5

4. Entwicklungen einzelner Delikte Für die Hauptkategorien der Delikte werden nachfolgend sowohl die Tendenz bzw. Entwicklung der letzten Jahre als auch die Aufteilung/Gliederung der Straftatbestände dargestellt. Dabei werden folgende Bereiche speziell hervorgehoben: a. Verbrechen und Vergehen gegen Leib und Leben b. Verbrechen und Vergehen gegen das Vermögen c. Verbrechen und Vergehen gegen die Freiheit d. Verbrechen und Vergehen gegen die sexuelle Integrität e. Verbrechen und Vergehen gegen die öffentlichen Interessen f. Verbrechen und Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz 4.1. Delikte gegen Leib und Leben 4.1.1. Entwicklung der Delikte gegen Leib und Leben 80 70 70 75 60 50 49 64 40 30 41 40 20 10 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 6

4.1.2. Übersicht über die Leib- und Lebendelikte 8% 1% 1% 28% 57% 4% Tötungsdelikte Schwere KV Einfache KV Fahrlässige KV Tätlichkeiten Gefährdung des Lebens StGB-Artikel Deliktsarten Anzahl 111-116 Tötungsdelikte 1 Abtreibungsdelikte 0 122 Schwere Körperverletzung 1 123 Einfache Körperverletzung 21 125 Fahrlässige Körperverletzung 3 126 Tätlichkeiten 43 129 Gefährdung des Lebens 6 127-136, exkl. 129 weitere Gefährdungsdelikte 0 Total 75 7

Regionale Aufteilung der Delikte gegen Leib und Leben Hinterland 19% Mittelland 37% Unterland 44% Mittlere Wohnbevölkerung Kanton Glarus per Ende 2005 Total 38 098 Einwohner Glarner Unterland / Kerenzerberg 15 928 (nördlich Netstal) Glarner Mittelland 12 027 (von Netstal bis Ennenda) Glarner Hinterland / Sernftal 10 143 (südlich Ennenda) 8

4.2. Delikte gegen das Vermögen 4.2.1. Übersicht über die Vermögensdelikte 83.8% 0.3% 0.2% 0.3% 0.6% 14.7% Veruntreuung Raub Betrug Computerdelikte Diebstahl Sachbeschädigung Erpressung Konkurs- & Betreibungsdelikte StGB-Artikel Deliktsarten Anzahl Prozent 138 Veruntreuung 2 0.2% 139 Diebstahl 762 83.8% 140 Raub 3 0.3% 144 Sachbeschädigung 134 14.7% 146 Betrug 5 0.6% 156 Erpressung 0 0.0% 143, 143 bis, 144 bis, Computerdelikte 147, 148 3 0.3% 163-171 bis Konkurs- & Betreibungsdelikte 0 0.0% Total 909 100.0% 9

4.2.2. Diebstahlsdelinquenz insbesondere 56.2% 9% 5.8% 0.5% 6.2% 22.2% Einbruchdiebstähle Einsteigediebstähle Diebstähle aus/ab Fahrzeugen Einschleichediebstähle Fahrzeugdiebstähle Ladendiebstähle Diebstahlsarten Anzahl Prozent Einbruchdiebstähle 129 17% Einschleichediebstähle 36 5% Einsteigediebstähle 3 0% Fahrzeugdiebstähle 327 43% Diebstähle aus/ab Fahrzeugen 52 7% Ladendiebstähle 34 4% andere Diebstähle 181 24% Total 762 100% 10

Entwicklung der Einbruchdiebstähle 2001-2006 200 180 181 160 140 130 145 120 129 100 80 60 40 69 85 20 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Monatliche Entwicklung der Einbruchsdelinquenz 2006 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember 11

Regionale Aufteilung der Einbruchdiebstähle Unterland 52% Hinterland 22% Mittelland 26% 4.2.3. Sachbeschädigung: Entwicklung der letzten Jahre 240 220 206 200 187 180 160 165 140 120 134 136 134 100 80 60 40 20 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 12

Regionale Aufteilung der Sachbeschädigungen Hinterland 16% unbekannt 2% Unterland 45% Mittelland 37% Regionale Aufteilung der Vermögensdelikte Hinterland 14% unbekannt 1% Mittelland 36% Unterland 49% 13

4.3. Delikte gegen die Freiheit Bei den Verbrechen und Vergehen gegen die Freiheit (Art. 180 bis 186 StGB) ist die Dunkelziffer gross. Bei Häuslicher Gewalt treten die Straftatbestände der Drohung und Nötigung zu Tage, können indessen häufig polizeilich nicht weiter verfolgt werden. 71% 27% 2% Drohung Nötigung Hausfriedensbruch (ohne EBD) StGB-Artikel Deliktsarten Anzahl 180 Drohung 29 181 Nötigung 1 186 Hausfriedensbruch (ohne EBD) 11 Total 41 14

4.4. Delikte gegen die sexuelle Integrität Strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität (Art. 187 bis 200 StGB) gehören glücklicherweise nicht zur Massendelinquenz. Unbestritten ist indessen, dass die Dunkelziffer vor allem im privaten und häuslichen Bereich hoch sein dürfte. 4.4.1. Delikte gegen die sexuelle Integrität 60% 0% 0% 0% 20% 20% Sexuelle Handlungen mit Kindern u. Abhängigen Vergewaltigung und Schändung Exhibitionismus Förderung der Prostitution Pornographie Sexuelle Belästigungen Deliktsarten Anzahl Prozent Sexuelle Handlungen mit Kindern (187) u. Abh. (188) 2 20% Vergewaltigung (190) und Schändung (191) 2 20% Exhibitionismus (194) 0 0% Förderung der Prostitution (195) 0 0% Pornographie (197) 6 60% Sexuelle Belästigungen (198) 0 0% Total 10 100% 15

4.4.2. Sexualdelikte: Entwicklung der letzten Jahre 35 30 29 25 20 15 10 13 13 10 10 5 7 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 16

4.5. Delikte gegen öffentliche Interessen Die Delikte gegen die öffentlichen Interessen umfassen zahllose Straftatbestände des Strafgesetzbuches, die unterschiedlichste Rechtsgüter schützen. 41% 29% 0% 0% 18% 0% 0% 12% Brandstiftung Fahrlässige Brandverursachung Urkundenfälschunsdelikte Strafbare Vorbereitungshandlungen Rassendiskriminierung Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamten Rechtspflegedelikte (exkl. Geldwäsche) Geldwäscherei insbesondere StGB Artikel Deliktskategorien bzw. -arten Anzahl Prozent 221 Brandstiftung 5 29% 222 Fahrlässige Brandverursachung 7 41% 11. Titel Urkundenfälschunsdelikte 2 12% 260 bis Strafbare Vorbereitungshandlungen 0 0% 261 bis Rassendiskriminierung 0 0% 285 Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamten 3 18% 17. Titel Rechtspflegedelikte (exkl. Geldwäsche) 0 0% 305 bis, 305 ter Geldwäscherei insbesondere 0 0% weitere (u.a. Geldfälschung, Störung des öffentlichen Friedens, Amts- Berufspflichtsverletzungen,) nicht erfasst Total 17 100% 17

4.6. Handel und Konsum von Betäubungsmittel Betäubungsmitteldelikte: Entwicklung der letzten Jahre 300 250 256 200 199 150 134 120 100 103 118 50 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Allgemeine Lage Im Jahr 2006 wurden im Kanton Glarus 118 Personen wegen Betäubungsmittelwiderhandlungen zur Anzeige gebracht. 5 Personen wegen Handels und Konsums und 113 Personen wegen Konsums. Festzustellen ist ein markanter Rückgang der Anzeigen gegenüber dem Vorjahr. Die Grossverfahren der letzten Jahre scheinen ihre Wirkung auf die Szene nicht verfehlt zu haben. Vor allem im Bereich des Drogenhandels ist eine spürbarer Rückgang zu verzeichnen. Drogenhandel Beim Gassenhandel ist nach wie vor Cannabis und Kokain führend. Bei den sechs wegen Handels verzeigten Personen handelt es sich um 5 Schweizer und 1 Ausländer. Drogenkonsum Die 40 verzeichneten Jugendlichen wurden alle wegen Cannabiskonsum zur Anzeige gebracht. Vereinzelt musste bei Drogenkonsumenten ebenfalls wegen Beschaffungsdelikten ermittelt werden. 18

Regionale Aufteilung der Betäubungsmitteldelikte Hinterland 19% Unterland 24% Mittelland 57% 19

5. Aufklärungsraten in den einzelnen Deliktsgruppen Aufklärungsraten verschiedener Delikte Leib + Leben Ladendiebstahl Einbruchdiebstahl Raub Brandstiftung Sachbeschädigung Betrug Sittlichkeitsdelikte Betäubungsmitteldelikte 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Anzahl Delikte Aufgeklärt Rate Leib und Leben 75 68 91% Ladendiebstahl 34 22 65% Einbruchdiebstahl 129 43 33% Raub 3 1 33% Brandstiftung 5 2 40% Sachbeschädigung 134 31 23% Betrug 5 3 60% Sittlichkeitsdelikte 10 10 100% Betäubungsmitteldelikte 118 118 100% 20

Aufklärungsraten beim Einbruchdiebstahl 50 45 40 40% 35 33% 30 25 20 17% 22% 22% 15 10 16% 5 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 21

6. Täterstrukturen 6.1. Ausländer- und Schweizeranteil bei bekannter Täterschaft 180 167 aufgeklärt Total Täter davon Ausländer davon Schweizer 160 140 120 125 118 118 100 85 81 86 89 80 68 60 40 38 47 31 43 36 29 20 7 10 10 5 5 0 Leib und Leben Vermögensdelikte Sachbeschädigungen Sittlichkeitsdelikte Drogendelikte 6.2. Jugendliche Täterschaft 180 167 Aufgeklärt Total Täter davon Jugendlich 160 140 120 125 118 118 100 85 80 68 60 40 20 15 49 31 43 19 10 10 1 40 0 Leib und Leben Vermögensdelikte Sachbeschädigungen Sittlichkeitsdelikte Drogendelikte 22

6.3. Weibliche Täterschaft 180 167 aufgeklärt Total Täter davon weiblich 160 140 120 125 118 118 100 85 80 68 60 40 31 43 20 0 13 13 10 10 11 4 0 Leib und Leben Vermögensdelikte Sachbeschädigungen Sittlichkeitsdelikte Drogendelikte 23

7. Arbeitsschwerpunkte Die Kriminalpolizei, mit zeitweiliger intensiver Unterstützung der Uniformpolizei, musste auch im Jahre 2006 personal- und zeitintensive Ermittlungen bewältigen; beispielsweise: a. Anfangs Januar 2006 ermittelte die Kantonspolizei Glarus, in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei St. Gallen gegen eine 5-köpfige Einbrecherbande. Dieser konnte 13 Delikte, begangen in den Kantonen Aargau, Schwyz, St. Gallen, Zürich und Glarus nachgewiesen werden. b. Ein mehrfach vorbestrafter, drogenabhängiger, im Kanton Glarus wohnhafter Mann konnte ebenfalls im Januar wegen wiederholtem Fahrzeugdiebstahl, wegen Betäubungsmittelkonsum, wegen SVG- und Vermögensdelikten zur Anzeige gebracht werden. Gegen dieselbe Person wurde im Dezember abermals wegen gleichgelagerter Delikte ein neues Ermittlungsverfahren durchgeführt. c. Als Hauptdarsteller kann ein im Glarnerland wohnhafter 19-jähriger Schweizer bezeichnet werden. Gelang es ihm doch mit weiteren 15 Mittätern, in unter-schiedlicher Zusammensetzung, 55 Straftaten zu setzen. Im Delikteverzeichnis treten wiederholter Einbruchdiebstahl, Sachbeschädigungen, Hausfriedensbruch, SVG Vergehen und Übertretungen sowie Betäubungsmittelkonsum auf. Der Deliktsbetrag belief sich auf ca. Fr. 86'000.--, wobei der angerichtete Schaden auf knapp die Hälfte beziffert werden konnte. d. Gegen ein Ehepaar wurde wegen Betrug, Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsführung ermittelt. Ihnen wird unter anderem Verfälschung der Buchhaltung einer öffentlichen Institution vorgeworfen. Der Deliktsbetrag beläuft sich auf mehrere Zehntausend Franken. e. Der bewaffnete Raubüberfall vom 1. August 2006 auf ein Restaurant im Kerenzerberg konnte diesen Herbst geklärt werden. Der im Kanton Graubünden wohnhafte Einzeltäter war zur Tatzeit mit einem Kollegen aus dem Massnahmevollzug abgängig. Ein weiterer Mittäter fungierte als Chauffeur. f. In Zusammenarbeit mit anderen Polizeikorps ging eine Täterbande, bestehend aus vier serbischen Staatsangehörigen, welche vornehmlich Kupferdiebstähle im grossen Stil verübte, ins Netz. So suchten diese auch eine Firma im Glarner Unterland auf. Der Deliktsbetrag betrug über Fr. 40'000.--. g. In Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Zürich mussten siebzehn aus Ex-Jugoslawien stammende, im Glarner Unterland wohnhafte Personen zur Anzeige gebracht werden. Sie werden beschuldigt Betrugsdelikte gegenüber ihren Krankenkassen verübt zu haben. Der Haupttäter war im Kanton Zürich in Haft. h. Elf Monate dauerte ein Ermittlungsverfahren wegen gewerbsmässigem Betrug, Urkundenfälschung, Unterlassung der Buchführung, Ordnungswidrige Führung der Geschäftsbücher, Verletzung der Auskunftspflicht, etc., gegen dreizehn ausserhalb des Kantons Glarus wohnhaft Personen. Mit missbräuchlicher Geltendmachung von Insolvenzentschädigungen seitens der Täterschaft entstand ein Schaden von rund Fr. 250'000.--. Die Insolvenzgesuche beliefen sich jedoch auf einen Betrag von ca. Fr. 1,4 Mio. i. Rapporterstattungen ergaben sich auch im Bereiche Pornografie und/oder Gewaltdelikte. So wurden gegen drei Personen Strafklage erhoben, wobei sich die Beweismittelsicherung einmal mehr als sehr zeitintensiv gestaltete. Zudem darf das Auswerten bezüglich der psychischen Belastung nicht unterschätzt werden. j. Ein zur Anzeige gebrachtes Sittlichkeitsdelikt einer jungen Glarnerin, wonach sie der Prostitution zugeführt worden sei, konnte dementiert werden. Wegen falscher Anschuldigung und Irreführung der Rechtspflege wurde gegen das vermeintliche Opfer Anzeige erstattet. 24

k. Im Hauptort konnte eine Hanf-Indooranlage beschlagnahmt werden. Die Pflanzen (185 Stück) wurden ausschliesslich zum Zwecke der Betäubungsmittelgewinnung angepflanzt. Im gleichen Haushalt konnten zudem knapp 4 Kilogramm Marihuana sichergestellt werden. l. Zahlreiche Rechtshilfeersuchen anderer Kantone mussten bearbeitet werden. So beschäftigte unter anderen fünf in anderen Kantonen verübten Tötungsdelikten die Kantonspolizei Glarus. Personen mussten im Auftrag z. T. verhaftet und befragt sowie Hausdurchsuchungen durchgeführt werden. m. Wegen schwerer Körperverletzung wurde ein in Niederurnen wohnhafter Schweizer verhaftet. Mit einem Messer führte dieser seiner Freundin schwere Verletzungen am Rücken zu. n. Differenzen zwischen zwei türkischen Staatsangehörigen endeten mit einem Schusswaffengebrauch (versuchte Tötung) in der Nähe des Kantonsspitals Glarus. Der Täter schoss auf sein Opfer, verbrachte dieses schwer verletzt in ärztliche Versorgung und stellte sich danach der Polizei. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. o. Als Einzeltäter war ein Rumäne in abgelegenen Tälern und Alpen unterwegs. Auf seinen Streifzügen brach er hauptsächlich in Alp- und Jägerhütten ein, verpflegte sich dort und machte sich mit Deliktsgut aus dem Staub. Im Kanton Glarus konnten in acht Fälle zugeordnet werden. Weitere Kantone sind ebenfalls involviert. p. Ein im Kanton Glarus gesuchter und zur Verhaftung ausgeschriebener Einbrecher konnte von der Grenzwache festgenommen werden, obschon er mit mehreren Aliasnamen operierte. Wegen Diebstahls war er bereits für 13 ½ Jahre Gefängnisstrafe verurteilt. Trotzdem hatte er bereits wieder 14 Straftaten begangen. Dies mehreren Kantonen der Schweiz. Zwei Fälle konnten in unserem Kanton geklärt werden. q. Zu Verletzungen führte ein Handgemenge zwischen einem türkischen und einem irakischen Staatsangehörigen. Zumal beim Streit ein Rüstmesser zum Einsatz kam. r. Noch nicht von Erfolg gekrönt sind weitere Ermittlungsverfahren. So ergeben sich noch Weiterungen wegen drei Raubüberfallen in Niederurnen sowie einen auf den Bahnhofkiosk in Schwanden. Zudem sind noch Ermittlungen betreffend einem Sexualdelikt im Gange. Von Interesse, sowohl auf kantonaler als auch auf eidgenössischer Ebene, sind die Entwicklungen im Bereiche der Häuslichen Gewalt. Im Jahr 2006 rückte die Polizei zu 50 Fällen (Vorjahr 39) Häuslicher Gewalt im Sinne des seit 1. April 2004 in Kraft stehenden Gesetzes aus. Daraus resultierten total 38 (Vorjahr 24) Anzeigen. 10 (Vorjahr 16) wegen Drohung, 6 (Vorjahr 1) wegen einfacher Körperverletzung und 18 (Vorjahr 7) wegen Tätlichkeit. In 14 Fällen (Vorjahr 1) wurde eine Wegweisung verfügt. Primär wurden diese Fälle nicht durch die Kriminal-, sondern durch die uniformierte Polizei bearbeitet. 8. Brände Die Brandermittler der Kriminalpolizei mussten insgesamt zu 16 Bränden beigezogen werden. Hiervon waren 7 Fälle von rechtserheblicher Natur, d.h. die Polizei musste die verursachenden Personen verzeigen (vgl. oben für fahrlässige Brandverursachung). 9. Aussergewöhnliche Todesfälle Die Kantonspolizei wurde im Jahr 2006 zu insgesamt 18 (Vorjahr 35) aussergewöhnliche Todesfälle aufgeboten. Davon handelt es sich um 1 (Vorjahr 2) Selbsttötung. 25

10. Entwichene oder vermisste Personen Im Jahre 2006 entwichen 4 Person (Vorjahr 15), davon 4 jugendliche (Vorjahr 9) aus zugewiesenen Heimen. 23 Personen (Vorjahr 7) galten vorübergehend als vermisst. 11. Ausschreibungen In den polizeilichen Fahndungsmittel erfolgten im Jahre 2006 total 750 Ausschreibungen (Vorjahr 707) und 252 Revokationen (Vorjahr 178) von erlassenen Ausschreibungen. Es mussten 112 Personen (Vorjahr 89) und 638 Fahrzeuge (Vorjahr 618) ausgeschrieben werden. 92 Personen und 252 Fahrzeuge wurden im Verlaufe des Jahres 2006 wieder revoziert. 12. Zusätzliche Informationen 12.1. Kriminaltechnischer Dienst Die Kriminalpolizei rückte im Jahre 2006 in 218 Fällen zur Spurensicherung, erkennungsdienstliche Tatbestandsaufnahmen aus. Es wurden 77 erkennungsdienstliche Behandlungen durchgeführt. In 81 Fällen wurden bei der erkennungsdienstlichen Behandlung Wangenschleimhautabstriche (WSA) abgenommen. 20 Personen wurden kriminaltechnisch einer Straftat überführt. 12.2. Kriminalpolizeiliche fotographische Tatbestandsaufnahmen Im vergangen Jahr erfolgten 224 fotografische Tatbestandsaufnahmen. Aussergewöhnliche Todesfälle 16 Einbruchsereignisse 100 Brände 16 Strassenverkehrsunfälle 9 Weitere (Sachbeschädigungen, Tätlichkeiten, Körperverletzungen) 77 12.3. Ausweiskontrollen Der Kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei Glarus überprüfte für das Strassenverkehrsamt, die Fremdenpolizei und das Polizeikorps 78 Ausweise auf ihre Echtheit. Dabei mussten 4 Fälschungen festgestellt werden. 26

12.4. Beratungsstelle für Verbrechensprävention Von eminenter Bedeutung ist die Arbeit der Polizei im Bereiche der Prävention. Diese wird einerseits durch die alltägliche Arbeit an der Front geleistet, aber auch durch spezielle Beratungen, bspw. bei Lehrlingen in den entsprechenden Berufsrichtungen, oder durch Vorträge, bspw. im Gastgewerbe. Die personelle Situation und der erhöhte Spardruck drohen insbesondere die präventive Arbeit einzuschränken. 18 Beratungen, vor allem im Bereich der Sicherheit, wurden durchgeführt. Für Verbrechensprävention wurden 2 Vorträge als öffentliche Dienstleistung angeboten. Wo angezeigt und auf Anfrage werden themenbezogene Broschüren ausgehändigt. 12.5. Kriminalpolizeiliche Sicherstellungen Im Jahre 2005 wurden 210 Sicherstellungen vorgenommen. 27