Klausur BWL Dauer 1h 30 min Nr. 1) Das Gesamtkapital einer Unternehmung soll 40 000, das Fremdkapital 10 000 betragen. Ein Gewinn ist in Höhe von 4000 erwirtschaftet. Auf das Fremdkapital sind 8% Zinsen zu entrichten. Ermitteln Sie die Eigen- und Gesamtkapitalrentabilität Gewinn 4000 EKR = 100 = 100 = 13,3% Eigenkapital 30000 Gewinn + Fremdkapitalzinsen 4000 + 800 GKR = 100 = 100 = 12% Gesamtkapital 40000 Nr.2 ) Nennen Sie die wichtigsten Unterschiede zwischen einer Personen- und Kapitalgesellschaft! Erläutern Sie dies am Beispiel der Gesellschaftsformen OHG und AG. Merkmale OHG AG Juristische Person keine eigene Rechtspersönlichkeit eigene Rechtspersönlichkeit Haftung gesamtschuldnerisch AG Vermögen persönlich Steuer Gesellschafter zahlen Körperschaftssteuer Einkommensteuer Stammkapital keine Angaben mindestens 50 000 Anz. Gesellschafter mindestens 2 mindestens 5 Vorstände Kapitalbeschaffung einfach schwer Fortführung des Unternehmens nach Tod Anteil erlischt mit Tod Aktien sind vererbbar Geschäftsführung durch Gesellschafter durch gewählte Vorstände
Nr.3) Welche Wege muss man im Rahmen der Unternehmensgründung gehen? Grundsätzlich ist jedermann berechtigt, ein Unternehmen zu gründen (Gewerbefreiheit). Das Unternehmen muss zunächst in das Gewerberegister der zuständigen Gemeinde (Gewerbeamt) eingetragen werden. In bestimmten Bereichen, wenn z. B. ein besonderes Schutzinteresse der Allgemeinheit besteht, kann hier unter Umständen durch die zuständige Behörde erforderlich sein. Als nächstes muss die Mitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer (bzw. Handwerkskammer) erwirkt werden. Außerdem muss man das zuständige Finanzamt, die zuständige Berufsgenossenschaft sowie eine Krankenkasse von der Unternehmensgründung in Kenntnis setzten. Schließlich sind noch die Anmeldevorschriften zum Handelsregister zu beachten. Nr. 4) Folgende Eröffnungsbilanz sei gegeben. (Beträge in 1000 ) Eröffnungsbilanz Anlagevermögen 1000 Eigenkapital 800 Rohstoffe 200 Fremdkapital 1100 Vorräte an Fertigfabrikaten Bank 400 300 1900 1900 Folgende Geschäftsvorfälle werden im Geschäftsjahr verbucht: 1) Kauf an Rohstoffen. 2800 2) Verbrauch an Rohstoffen 2900 3) Löhne und Gehälter 1500 4) Erlöse aus dem Barverkauf von Fertigfabrikaten 4800 5) Abschreibungen 200 6) Vorratsbestand an Fertigfabrikaten am Jahresende: 300 Erstellen Sie die Jahresschlussbilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung!
Tabelle 1: Bilanz Aktiva Passiva Anlagevermögen 800 Eigenkapital 800 Rohstoffe 100 Fremdkapital 1100 Vorräte 300 Gewinn 100 Kasse 800 2000 2000 Tabelle 2: Gewinn- und Verlustrechnung Erlöse 4800 Bestandsveränderung Fertigfabrikate Bestandsveränderung Rohstoffe -100-100 Gesamtleistung 4600 Aufwand für Rohstoffe -2800 Rohertrag 1800 Löhne und Gehälter -1500 Abschreibungen -200 Jahresüberschuss 100 Nr. 5) Die Langnase AG hat die gesamte Werbefläche auf dem Sportplatz des 1960 München gemietet. Der Mietvertrag läuft vom 1.7.2009 bis 30.06.2012; Mietvorauszahlungen für drei Jahre 270 000. Wie ist der Vorgang der Langnase Bilanz zum 31.12.2009 zu berücksichtigen? Aktivistische Rechnungsabgrenzungsposten ermöglichen, dass Ausgaben erst im relevanten Rechnungsjahr zu Aufwand werden: Eine Bilanzverkürzung zu Lasten des Eigenkapitals (Aufwand) wird zunächst vermieden. IM Falle der Werbeflächen müsste die Langnase AG für das Jahr 2002 auf der Passivseite ihrer Bilanz einen Abgang des Eigenkapitals (Aufwand) in Höhe von 45 000 (die Miete für 2009) verbuchen. Dem gegenüber steht auf der Aktivseite ein Abgang von 270 000 aus der Kasse und ein positiver Rechnungsabgrenzungsposten von 225 000. Der Rechnungsabgrenzungsposten wird in den folgenden Jahren um die Miete verringert (Eigenkapitalabgang auf der Passivseite), bis er 2012 auf null ist. Dies dient dem periodengerechten Erfolgsausweis.
Nr. 7) Ein Produkt beansprucht lediglich eine Kostenstelle; es gilt Stellengemeinkosten - fix 20 000 - variabel 30 000 Maschinenstunden (gesamt) 500 Maschinenstunden (Produktgruppe A) 100 A Stückzahl 5 Die Einzelkosten betragen 1000 und der Verkaufspreis 3500 je A-Stück. Ermitteln Sie den A- Deckungsbeitrag! Wie ist seine Höhe zu beurteilen? Für die Ermittlung des (Gemeinkosten-) Zuschlagsatzes werden als Bezugsgröße die Maschinenstunden verwendet. Es ergibt sich für Produkt A: 100 Zuschlagssatz: 500 0,04 5 = Dieser Gemeinkostenzuschlag wird im Rahmen der Teilkostenrechnung lediglich auf die variablen Kosten bezogen: Stellengemeinkostenzuschlag (variabel): 0,04 30000 = 1200 Herstellkosten Produkt A ( variabel) 1000 + 1200 = 2200 Stückdeckungsbeitrag Produkt A: 3500 2200 = 1300 Gesamtdeckungsbeitrag Produkt A: 51300 = 6500 Die Produktgruppe A erwirtschaftet somit einen hohen Deckungsbeitrag. Während sie nur 100 / 500 = 20% der Kapazität der Kostenstelle beansprucht, leistet sie einen Beitrag, der ( ) ( 6500 / 20000 = ) 32,5% ihrer fixen Kosten abdeckt. Nr.8) Leiten Sie graphisch die optimale Bestellmenge her! Vergessen Sie nicht die Achsen zu beschriften! Stellen Sie kur die ökonomische Aussage der verwendeten Funktionen dar!
Die optimale Bestellmenge ist die Menge, bei der die Summe aus Bestellkosten und Lagerkosten je Stück am geringsten ist. Um sie graphisch bestimmen zu können, müssen zunächst die beiden Funktionen der Bestellkosten und der Lagerkosten eingezeichnet werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Einkaufskosten je bestelltem Stück aufgrund von Mengenrabatten und einer besseren Verteilung der bestellfixen Kosten- mit größer werdender Bestellmenge sinken (Funktion A). Da mit zunehmender Bestellmenge der Lagerplatz länger beansprucht wird, die längere Kapitalbindung zu Zinsverlusten führt und eventuell höhere Versicherungskosten anfallen, steigen die Aufbewahrungskosten pro Stück mit zunehmender Menge (Funktion B). Durch Addition der Bestell- Stückkostenfunktion (A) und der Lager-Stückkostenfunktion (B) entsteht die Gesamt- Stückkostenfunktion (A+B). Im Minimum dieser Funktion befindet sich die optimale Bestellmenge. Nr.9) Zur Erledigung eines Projektes sind die folgenden Vorgänge erforderlich: Vorgang Zeitbedarf (Std.) direkt vorausgehende Vorgänge A 1 - B 2 A C 2 A D 3 A E 5 A F 7 B G 2 C H 9 E I 8 H,D K 1 G,F L 4 I,K Erstellen Sie einen Netzplan auf einem gesonderten Blatt. Ermitteln Sie die Dauer des Projektes! Ermitteln Sie den kritischen Weg!