GESCHÄFTSBERICHT. für das GESCHÄFTSJAHR 2018

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Transkript:

GESCHÄFTSBERICHT für das GESCHÄFTSJAHR 2018 des RINGES FRÄNKISCHER ZUCKERRÜBENBAUER e.v. Würzburger Str. 44 97246 Eibelstadt

I. Organisation II. III. INHALTSVERZEICHNIS 1. Der Vorstand 4 2. Der Beirat 5 3. weitere Mitglieder im Beirat 7 4. Geschäftsführung 7 5. Vertrauensleute für den Zuckerrübenanbau 7 6. RFZ im LKP-Verbund 8 7. RFZ im Beratungsteam Frankenrüben 8 Mitgliederzahlen 1. Ringmitglieder in den Landkreisen 2018 9 2. Ringmitglieder in Franken (langjährig) 9 Anbauflächen 1. Anbauflächen in den Landkreisen 2018 10 2. Anbauflächen in Franken (langjährig) 10 IV. Beratungsleistungen 11 V. Projekte der LfL - Bayern 1. EUF - Bodenuntersuchung und Düngeempfehlung 11 1.1. Zahl der untersuchten Proben 12 1.2. Proben langjährig 12 1.3. Proben in den Regierungsbezirken 12 1.4. Stickstoffempfehlungen zum Anbau 2019 13 1.5. Zahl der untersuchten Humusproben 13 2. Rhizoctonia-/Nematodenprojekt Zuckerrüben 14 VI. Rübenbegutachtung 1. Gutachter und Hofkommissionen 15 2. Abzüge und Niederschläge in Ochsenfurt 2018 16 3. Begutachtungswerte fränkischer Rüben in den externen Werken 16-2 -

VII. Polarisationskontrollen 1. Kontrollproben 17 2. Mehrfachproben (Fünfer- und Zehnerproben) 18 VIII. Bericht über das Anbaujahr 2018 1. Rübenkategorien und Vertragsmengen 19 1.1. Strukturentwicklung im Anbaugebiet Franken 19 1.2. Rübendichte in den Gemeinden 2018 20 1.3. Rübenfläche und Anzahl Anbauer in den Regionen 20 2. Sortenwahl 21 2.1. Sortenergebnisse 2015/2016/2017 (mit Nematoden) 22 2.2. Sortenergebnisse 2015/2016/2017 (mit/ohne Nematoden) 22 2.3. Saatgutanteil im Anbaujahr 2018 23 3. Aussaat/Feldaufgänge 24 3.1. Feldaufgang Franken 2018 24 3.2. Aussaatzeitpunkt und Erträge (langjährig) 24 4. Pflanzenschutz 25 4.1. Herbizidmaßnahmen 25 4.2. Fungizidmaßnahmen 26 5. Erträge und Preissituation 2018 27 5.1. Proberodungsergebnisse 27 5.2. Erträge in den Landkreisen 28 5.3. Zuckergehalte in den Landkreisen 28 5.4. Bereinigter Zuckerertrag in den Landkreisen 29 5.5. Rübenpreisberechnung nach Wegfall der Quote 29 IX. Sitzungen und Lehrfahrten 1. Vorstands-Sitzungen 30 2. Beirats-Sitzungen 30 3. Unterausschuss-Sitzungen 30 4. Mitgliederversammlung 30 5. Fachveranstaltungen/Lehrfahrten 31 X. Schlusswort 32-3 -

I. Organisation Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer e.v. Würzburger Str. 44 97246 Eibelstadt Telefon: 09303-906614 Internet: www.frankenrueben.de Mobil-Tel.: 0171-5582848 E-Mail: christian.beil@frankenrueben.de Telefax: 09303-99198 Infotel: 09303-99199 1. Der Vorstand Vorsitzender: Dr. Stefan Streng Aspachhof 97215 Uffenheim Telefon: 09848-979970 Telefax: 09848-9799862 Mobil-Telefon: 0173-3437002 E-Mail: stefan.streng@streng-engelen.de 1. stellvertr. Vorsitzender: Ernst Hahn Schandhof 1 91541 Rothenburg o. d. T. Telefon: 09861-709491 Telefax: 09861-709493 Mobil-Telefon: 0151-56114648 E-Mail: ernst_hahn@t-online.de 2. stellvertr. Vorsitzender: Johannes Menth Otto-Menth-Straße 15 97253 Rittershausen Telefon: 09337-996979 Telefax: 09337-996978 Mobil-Telefon: 0172-8642082 E-Mail: jo.menth@t-online.de - 4 -

2. Der Beirat Karl-Heinz Bernard Unterer Haidweg 18 97332 Volkach Telefon: 09381-3713 Telefax: 09381-6459 Mobil-Telefon: 0171-3338367 E-Mail: kh.u.j.bernard@t-online.de Uwe Pfister Thüngersheimer Str. 12 97282 Retzstadt Telefon: 09364-811072 Telefax: 09364-811076 Mobil-Telefon: 0170-6250990 E-Mail: uwe-pfister@t-online.de Hermann Bonnländer Am Gründlein 1 97783 Weyersfeld Telefon: 09358-1448 Telefax: 09358-901021 Mobil-Telefon: 0151-15618845 E-Mail: hermann-bonnlaender@t-online.de Andreas Schech Bahnhofstraße 43 97508 Grettstadt Telefon: 09729-1610 Telefax: 09729-1610 Mobil-Telefon: 0171-8642675 E-Mail: aukschech@t-online.de Matthias Dorsch Am Schneeberg 1 97320 Mainstockheim Telefon: 09321-267341 Telefax: 09321-21807 Mobil-Telefon: 0171-1954863 E-Mail: dorschgbr@freenet.de Peter Schlund Birkenweg 4 96155 Buttenheim Telefon: 09545-50784 Telefax: 09545-950282 Mobil-Telefon: 0171-5537804 E-Mail: Peter.Schlund@t-online.de Benedikt Endres Kirchplatz 6 97244 Bütthard-Gützingen Telefon: 09336-821 Telefax: 09336-997877 Mobil-Telefon: 0173-3061604 E-Mail: endresgbr@gmx.de Christian Schmitt St. Michael-Straße 16 97244 Bütthard-Gaurettersheim Telefon: 09336-99836 Telefax: 09336-99834 Mobil-Telefon: 0174-7569103 E-Mail: schmitt.gbr@web.de Thomas Muhr Gut Wittenfeld 85111 Adelschlag Telefon: 08424-898989 Telefax: 08424-898930 Mobil-Telefon: 0171-9903664 E-Mail: tmuhr@geo-konzept.de Ralf Schmitt Schulweg 10 b 97509 Kolitzheim-Herlheim Telefon: 09382-3185318 Telefax: 09382-3170329 Mobil-Telefon: 0171-3678574 E-Mail: ralf@schm-it.de - 5 -

Rainer Stephan Dorfstraße 14 97437 Haßfurt-Unterhohenried Telefon: 09521-7230 Telefax: 09521-610452 Mobil-Telefon: 0170-9235061 E-Mail: stephan-r-b@t-online.de Markus Werner Vorstraße 28 97618 Heustreu Telefon: 09773-8408 Telefax: 09773-8407 Mobil-Telefon: 0171-7379246 E-Mail: info@markuswerner.com Johannes Strobl Gonnersdorfer Weg 2 90556 Cadolzburg-Greimersdorf Telefon: 09103-453 Telefax: 09103-7312 Mobil-Telefon: 0171-5535262 E-Mail: Johannes.Strobl@t-online.de Tobias Wild Schloßweth 14 97294 Unterpleichfeld Telefon: 09367-99350 Telefax: 09367-99351 Mobil-Telefon: 0175-2618348 E-Mail: tobias-wild-web@web.de Jürgen Trabert Ringstraße 37 97258 Gollhofen Telefon: 09339-491 Telefax: 09339-491 Mobil-Telefon: 0170-6067707 E-Mail: trabert.petra@freenet.de - 6 -

3. weitere Mitglieder im Beirat Vertreter des Verbandes Dr. Klaus Ziegler Fränkischer Zuckerrübenbauer: Würzburger Str. 44 97246 Eibelstadt Telefon: 09303-90660 Mobil-Telefon: 0171-5517556 E-Mail: klaus.ziegler@frankenrueben.de Vertreter der Südzucker AG: Fachlicher Ringbetreuer: Dr. Georg Vierling Maximilianstr. 10 68165 Mannheim Telefon: 0621-421 444 Mobil-Telefon: 0160-8819693 E-Mail: georg.vierling@suedzucker.de Alois Aigner Landesanstalt für Landwirtschaft Vöttinger Sr. 38 85354 Freising-Weihenstephan Telefon: 08161-713652 E-Mail: Alois.Aigner@lfl.bayern.de 4. Geschäftsführung Geschäftsführer: Christian Beil Würzburger Str. 44 97246 Eibelstadt Telefon: 09303-906614 Mobil-Telefon: 0171-5582848 E-Mail: christian.beil@frankenrueben.de 5. Vertrauensleute für den Zuckerrübenbau Im Dezember 2014 fanden satzungsgemäß die Wahlen der Vertrauensleute für die nächsten 6 Jahre statt. Im Vorfeld wurde festgelegt, dass eine Anbaugemeinde mindestens 10 Anbauer haben muss. Nach dieser Strukturmaßnahme sind insgesamt 213 Vertrauensleute (vorher 329) als Vertreter von Ring/Verband und Südzucker vor Ort tätig. Des Weiteren wurden zur Unterstützung von Rübenabteilung, Verband und Vertrauensleuten 11 freie Mitarbeiter für den Südzucker-Rohstoff-Service eingestellt. - 7 -

6. RFZ im LKP-Verbund 7. RFZ im Beratungsteam Frankenrüben - 8 -

II. Mitgliederzahlen Der Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer hatte im Jahr 2018 3.455 Mitglieder (Rückgang: 110 Mitglieder). 1. Ringmitglieder in den Landkreisen 2018 2. Ringmitglieder in Franken (langjährig) - 9 -

III. Anbauflächen 1. Anbauflächen in den Landkreisen 2018 2. Anbauflächen in Franken (langjährig) - 10 -

IV. Beratungsleistungen Die neue Richtlinie zur Förderung der Beratungsleistungen im Rahmen der Verbundberatung (BerFöR) ist am 1. Januar 2017 in Kraft getreten. Die Förderung erfolgt auf der Grundlage von Art. 9 Abs. 3 des Bayerischen Gesetzes zur nachhaltigen Entwicklung der Agrarwirtschaft und des ländlichen Raumes (Bayerisches Agrarwirtschaftsgesetz BayAgrarWiG) vom 8. Dezember 2006, zuletzt geändert durch 1 Nr. 389 der Verordnung vom 22. Juli 2014. Mit Ablauf des 31. Dezember 2019 tritt die Richtlinie außer Kraft. Gegenstand der Förderung sind einzelbetriebliche Beratungsleistungen und die Beratung der Landwirte über Arbeitskreise, Workshops und Felderbegehungen sowie der Betrieb einer Fach-Hotline. Für den Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer ist die Richtlinie nicht umsetzbar. Eine einzelbetriebliche, kostenpflichtige Beratung ist im Beratungsverbund mit ARGE, Verband und Südzucker nicht realisierbar. Die Förderung Sonstiger Beratungsleistungen d.h. die Durchführung von Arbeitskreisen, Workshops und Felderbegehungen sowie der Betrieb einer Fach-Hotline wird aus verwaltungs- und abrechnungstechnischen Gründen nicht in Anspruch genommen. Die Beratungsleistungen (Rundschreiben, Zeitungsartikel, Info- Telefon, Internet, Vorträge und Telefonberatung) werden seit 1. Januar 2018 vom Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer erbracht. V. Projekte der LfL Bayern 1. EUF Bodenuntersuchung und Düngeempfehlung Vom Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer e.v. wird die Bodenuntersuchung nach der EUF-Methode für alle Kulturarten unterstützt. Die Dünge-Empfehlungen werden für die Nährstoffe Stickstoff (NO 3, N org ), Phosphat, Kali, Kalk, Magnesium, Bor und Schwefel ausgesprochen. Die EUF-Düngeempfehlung erfüllt ohne Einschränkung die Vorgaben der Düngeverordnung (DüV). Aus der EUF-Bodenprobe erhält der Landwirt alle wichtigen Informationen zur Düngebedarfsplanung, Grunddüngung und Kalkung. Die Untersuchungsergebnisse werden der Landesanstalt für Landwirtschaft in Bayern anonymisiert gegen Kostenerstattung zur Verfügung gestellt und fließen in ein Klimaprojekt ein. Das Projekt wurde 2018 um weitere 5 Jahre verlängert. - 11 -

1.1. Zahl der untersuchten Proben Fruchtart Probenanzahl untersuchte Fläche/ha 2014 2015 2016 2017 2018 2014 2015 2016 2017 2018 Zuckerrüben 2.836 2.371 2.485 2.503 2.917 15.826 11.666 10.062 10.199 10.905 Mais 307 390 241 249 872 1.172 1.320 833 1.021 3.249 Winterweizen 447 523 425 420 1.674 1.614 1.954 1.446 1.700 6.639 Wintergerste 216 166 138 177 716 662 556 482 911 2.736 Raps 107 134 137 130 255 354 436 386 397 833 restliche Feldfrüchte 154 271 228 274 1.785 386 754 748 752 5.601 Summe 4.067 3.855 3.654 3.753 8.219 20.014 16.686 13.957 14.980 29.963 1.2. Proben langjährig 1.3. Proben in den Regierungsbezirken Unterfranken 5.628 Proben (ca. 73 %) 21.973 ha Mittelfranken 2.219 Proben (ca. 27 %) 6.954 ha Oberfranken 372 Proben (ca. 3 %) 1.036 ha - 12 -

1.4. Stickstoff-Empfehlungen zum Anbau 2019 1.5. Zahl der untersuchten Humus-Proben Regierungsbezirk Unterfranken Mittelfranken Oberfranken Gesamt Proben 2013 494 147 20 661 Proben 2014 511 150 20 681 Proben 2015 443 130 18 590 Proben 2016 534 157 21 712 Proben 2017 416 134 12 562 Proben 2018 845 248 33 1.126 Der Humusgehalt hat zwar für die Düngung keine direkte Bedeutung, kann aber Aussagen über Verschlämmungsneigung und Erosionsanfälligkeit der Böden geben. Mit der Humus-Untersuchung kann die Verpflichtung zum Erhalt der organischen Substanz nach der Direktzahlungen-Verpflichtungen-Verordnung nachgewiesen werden. - 13 -

2. Rhizoctonia-/Nematodenprojekt Zuckerrüben Die Zielsetzung des Projektes ist die Erfassung der Entwicklung der Krankheits- und Schädlingssituation an Rüben zur Analyse des phytosanitären Zustandes der Böden der bayerischen Rübenanbaugebiete und die Ableitung von Beratungsinitiativen zur Qualitätserzeugung. Leistungsbeschreibung: Georeferenzierte Bonitur der Befallshäufigkeit (Anteil befallender Rüben in %) mit Rhizoctonia solani AG2-2 und Nematoden (Ditylenchus dipsaci unter anderem) von allen Schlägen der Rüben anliefernder Betriebe in den Anbaugebieten Franken und Bayern. Darüber hinaus ist beginnend ab dem Jahr 2015 für ca. 150 Befallsbetriebe eine Zusammenstellung der Schadensentwicklung mit R. solani und/oder Nematoden anzufertigen. Aus den Daten muss ersichtlich sein, wie sich der Befall mit R. solani und/oder Nematoden für den jeweiligen landwirtschaftlichen Betrieb - sowohl im Hinblick auf den Anteil an der gesamten Rübenfläche als auch in der Befallsstärke - entwickelt haben. In der ersten Jahreshälfte des Folgejahres: Bereitstellung der Daten für den Auftraggeber im Format csv mit vom fachlichen Ansprechpartner des Auftraggebers definierter Datenstruktur. Darüber hinaus sind die Daten entsprechend der Vorgabe der LfL auszuwerten und in einem jährlichen Bericht sowie am Ende der Laufzeit des Projekts in einem Gesamtbericht darzustellen. In den jeweiligen Berichten muss die Schadensentwicklung auch auf mögliche Zusammenhänge der Jahreswitterung, Fruchtfolge und anderer relevanter acker- und pflanzenbaulicher Maßnahmen analysiert werden. Ansprechpartner: o Spezielle fachliche Fragen: LfL (Dr. Michael Zellner, Tel. 08161-71-5664) o Spezielle Fragen zur technischen Datenstruktur: LfL (Günther Bauer, Tel. 08161-713809) Leistungsempfänger: LfL Das Projekt wurde im Geschäftsjahr 2018 um 5 Jahre vom 01.01.2019 bis 31.12.2023 verlängert. - 14 -

VI. Rübenbegutachtung Die Einsatzplanung für die Begutachtung in der Kampagne 2018 erfolgte am 04.07.2018 gemeinsam mit Südzucker, Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer, dem Obergutachter und seinem Stellvertreter. Neben der Feststellung der Besatzwerte werden seit der Kampagne 2009 auch die Lieferungen hinsichtlich Rübenfäule (Rhizoctonia und Rübenkopfälchen) bonitiert. 1. Gutachter und Hofkommissionen In der Kampagne 2018 waren für den Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer folgende Gutachter/Qualitätsprüfer tätig: Ochsenfurt: Obergutachter: Döppert Karl 97215 Welbhausen Gutachter: Engert Edgar 97199 Hopferstadt Hahn Bernhard 97258 Bullenheim Hahn Günter 91628 Steinsfeld Weißenberger Alban 97450 Müdesheim Popp Armin 97268 Kirchheim Hofkommission: Bernard Karl-Heinz 97332 Volkach Trabert Jürgen 97258 Gollhofen Rain: Gutachter: nicht besetzt! Hofkommission: Muhr Thomas 85111 Gut Wittenfeld Wabern: Gutachter: keine Lieferungen - nicht besetzt! Hofkommission: Bonnländer Hermann 97783 Weyersfeld Zeitz: Besatzermittlung: keine Lieferungen - Rüpro Hofkommission: Rainer Stephan 97437 Unterhohenried weitere Hofkommissionen: von Offenau/BW Preuß Klaus 97993 Waldmannshofen - 15 -

2. Abzüge und Niederschläge in Ochsenfurt 2018 3. Begutachtungswerte fränkischer Rüben in den externen Werken Besatzwerte Ochsenfurt Offenau Offstein Rain Warburg Franken Erdanhang % 1,93 1,58 1,59 2,17 2,00 1,94 loser Anteil % 1,04 1,25 0,95 0,49 0,49 1,00 Gesamt-Abzug % 2,97 2,83 2,54 2,66 2,49 2,94 Innere Qualität Ochsenfurt Offenau Offstein Rain Warburg Franken Pol. % 20,50 19,48 19,22 18,87 19,66 20,39 BZG % 18,43 17,46 17,06 16,81 17,56 18,31 SMV % 1,48 1,42 1,56 1,46 1,50 1,48 Kalium mmol 38,85 42,79 40,68 42,70 42,36 39,13 Natrium mmol 3,68 3,21 3,54 2,73 5,42 3,65 Amino-N mmol 20,31 16,08 23,02 17,97 18,66 20,18 Liefermenge t 1.452.160 6.400 17.249 89.065 17.237 1.582.110-16 -

VII. Polarisationskontrollen 1. Kontrollproben In der Kampagne werden an jedem Anlieferungstag von 2 Lieferungen - neben der üblichen Breiprobe für die Qualitätsbezahlung - noch zusätzlich 3 Proben aus dem Rübenbrei genommen. An 9 Zuckergehaltskontroll-Terminen wurden 141 Proben der Landesanstalt Veitshöchheim zur Zweituntersuchung überlassen. Diese Proben sind notwendig, um die fabrikmäßige Zuckergehaltsbestimmung zu überwachen. Die Abweichungen im Zuckergehalt und die Verteilung der Kontrollproben sind in folgender Graphik dargestellt. Häufigkeit 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% -5% Häufigkeitsstatistik Abweichungen Ochsenfurt - Veitshöchheim Kampagne 2018 Differenz Häufigkeit Häufigkeit Gleitmittel ( Z) (%) (%) -0,55-0,6 0 0,0% 0,00-0,45-0,5 0 0,0% 0,00-0,35-0,4 0 0,0% 0,00-0,25-0,3 2 1,4% 0,03-0,15-0,2 10 7,2% 0,11-0,05-0,1 32 23,2% 0,23 0,05 0 53 38,4% 0,28 0,15 0,1 32 23,2% 0,22 0,25 0,2 6 4,3% 0,10 0,35 0,3 2 1,4% 0,02 0,45 0,4 1 0,7% 0,01 0,55 0,5 0 0,0% 0,00 0,65 0,6 0 0,0% 0,00 Anzahl (ohne Ausreißer) 138-0,6-0,5-0,4-0,3-0,2-0,1 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 Durchschnitt Werk 20,62 Durchschnitt LUFA 20,62 mittlere Abweichung 0,00 (Werk - LUFA) Differenzen ( Z) Werte innerhalb ± 0,3 Z 99,3% Werte außerhalb ± 0,6 Z 2 Ausreißer Die Ergebnisse zeigen, dass die festgestellten Zuckergehalte im Werks- und Kontrolllabor eine sehr hohe Übereinstimmung haben. Bei einer Differenz > 0,3 Z wird die Rückstellprobe einer Schiedsanalyse unterzogen. In der Kampagne 2018 wurde 3 Lieferungen in der Schiedsanalyse überprüft. Eine Kontrollprobe konnte wegen Filtratproblemen in Veitshöchheim nicht analysiert werden. Gleichzeitig neben der Kontrolluntersuchung in Veitshöchheim überprüft das Werkslabor in Ochsenfurt die eigene Untersuchung mit einer Zweitanalyse der 141 Proben. - 17 -

2. Mehrfachproben (Fünfer- und Zehnerproben) Mit der Fünferprobe (5 Proben aus einem Brei-Topf) wird die Homogenität des Rübenbreies untersucht. Die Zehnerprobe (10 Proben aus der Rübenlieferung) verdeutlicht die Streuung der Analysenwerte innerhalb einer Lieferung. Polarisation der Fünferproben 2018 Polarisation der Zehnerproben 2018-18 -

VIII. Bericht über das Anbaujahr 2018 1. Rübenkategorien und Vertragsmengen Durch die Abschaffung der Zuckerquote zum 1. Oktober 2017 mussten zwischen dem Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer mit seinen sieben Landesverbänden und Südzucker bereits zum Anbau 2017 die Kontrahierungs- und Abrechnungsbedingungen neu geregelt werden. Ausgangspunkt für den Anbauumfang jedes einzelnen Landwirtes ist die Summe seiner individuellen aktiven Zuckerrübenlieferrechte einschließlich Lieferrecht E (Ethanol). Die Lieferrechte mit 16 % Zuckergehalt und 14 % Bereinigtem Zuckergehalt (BZG) werden in Basisrüben mit 18 % Zuckergehalt und 16 % BZG umgerechnet. Hinzu kommen die sogenannten Mehrrüben. Basis- und Mehrrüben bilden zusammen die Kontraktrüben. Im Anbaujahr 2018 konnte zum Erhalt von Treue- und Erfüllungsprämie die Kontraktrübenmenge zwischen mindestens 125 % und maximal 160 % gewählt werden. Die Rübenmengen: 1.633.377 t Lieferrechte (16/14) 1.597.176 t Jahreslieferrechte (16/14) 1.397.553 t Basisrüben (18/16) 433.925 t Mehrrüben (18/16) 1.831.478 t kontrahierte Rübenmenge 2018 1.1. Strukturentwicklung im Anbaugebiet Franken - 19 -

1.2. Rübendichte in den Gemeinden 2018 1.3. Rübenfläche in den Regionen Anbaufläche Verband 2016 2017 2018 2019 (1) Ø 4 Jahre ha ha ha ha ha Bayern 34.694 41.733 42.132 39.403 39.491 Baden-Württemberg 15.068 20.031 20.739 19.167 18.751 Hessen-Pfalz 20.182 23.108 23.138 21.234 21.916 Franken 22.712 26.068 26.484 23.954 24.805 Kassel 8.516 12.487 13.232 12.363 11.650 Wetterau 3.980 5.010 5.183 4.942 4.779 Sachsen-Thüringen 24.619 31.550 32.596 31.435 30.050 Südzucker AG 129.771 159.987 163.504 152.498 151.440 (1) Kontrahierung: Stand: 25.10.2018-20 -

2. Sortenwahl Die in Franken zum Anbau empfohlenen Zuckerrübensorten wurden aufgrund ihrer mehrjährigen Leistungen in den Sortenversuchen ausgewählt. Die Sortenversuche in Franken führten die fränkische Arbeitsgemeinschaft, das AELF Würzburg und die KWS SAAT SE Seligenstadt durch. Anbauhinweise 2018/2019 Franken Zuckerrübensorten zur Restbestellung 2018 und "Früh"-Bestellung 2019 Die in Franken zum Anbau empfohlenen Zuckerrübensorten wurden aufgrund ihrer mehrjährigen Leistungen in den Sortenversuchen ausgewählt. Die Sortenversuche in Franken führten die Arbeitsgemeinschaft Franken (ARGE), Strube, KWS SAAT SE Seligenstadt und das AELF Würzburg durch. Für den Anbau 2019 wird es im Mai/Juni 2018 nur noch eine "Früh"- Bestellung geben! Sorten-Empfehlung Franken 2018/2019 Toleranz (Bei der Frühbestellung wird ein Rabatt in Höhe von 10 % auf den Saatgut-Gesamtpreis gewährt - siehe Seite 2/3!) Sorten Züchter/ Vertrieb mit Nematodenbefall SV-N Deutschland 2015-2017 62 Standorte ( mit Fungizidbehandlung) relativ ohne Nematodenbefall SV Deutschland 2015-2017 67 Standorte ( mit Fungizidbehandlung) relativ Rübenertrag Bereinigter Zuckergehalt Bereinigter Zuckerertrag Rübenertrag Bereinigter Zuckergehalt Bereinigter Zuckerertrag RE BZG BZE RE BZG BZE Nema+Cerco Annarosa KWS 2 KWS 105,5 99,2 104,7 100,7 4 101,9 4 102,7 4 Nematoden Lisanna KWS KWS 104,2 99,1 103,2 99,0 102,1 101,1 Nematoden Daphna HH 111,0 92,3 102,4 108,5 5 94,1 5 102,1 5 Nema+Cerco BTS 8750 N BTS 104,5 97,4 101,7 100,9 99,0 100,0 Nema+Cerco BTS 440 BTS 100,7 99,8 100,6 98,3 102,8 101,1 Nematoden Racoon 3 SV 99,7 3 99,8 3 99,5 3 93,8 6 103,8 6 96,5 6 Danicia KWS KWS 104,3 98,5 102,8 Marley 4 ST 96,6 4 105,8 4 102,3 4 Pavo 4 SV 99,9 4 101,8 4 101,7 4 Cerco BTS 770 BTS 101,3 99,3 100,5 Hannibal ST 94,2 105,9 99,9 Armesa HH 103,5 93,9 97,2 Rhizoctonia Isabella KWS KWS 98,1 98,4 96,5 Rübenkopfälchen Beretta KWS 98,0 96,8 94,8 2 Daten aus WP NT 2015/16 und SV-N 2017 3 Daten aus WP NT 2013/14 und SN-N 2017 4 Daten aus WP 2015/16 und LNS 2017 5 Daten 2015 aus dem LNS 6 Daten 2017 aus dem LNS In Franken sind Nematoden weiter verbreitet als angenommen. Deshalb empfehlen wir bei 3- bzw. 4-jähriger Fruchtfolge generell nematodentolerante Sorten zu wählen. Der Bereinigte Zuckerertrag (BZE) ist und bleibt Auswahlkriterium Nr.1 - dieser bestimmt am stärksten den Geldertrag, auch bei frachtfernen Standorten. - 21 -

2.1. Sortenergebnisse 2015/2016/2017 (mit Nematoden) 2.2. Sortenergebnisse 2015/2016/2017 (mit/ohne Nematoden) - 22 -

2.3. Saatgutanteile im Anbaujahr 2018 Für die Sortenwahl ist der bereinigte Zuckerertrag (BZE) das Hauptkriterium, da der Anbauer mit Südzucker die Lieferung einer Zuckermenge vereinbart. Dies führt dazu, dass das Sortenspektrum sich mehr Richtung Normal- und Ertragssorten verschiebt. Deutlich an Akzeptanz gewinnen die nematoden-toleranten Sorten. Aufgrund der hohen Leistung der Sorten auch unter Nichtbefall liegt der Marktanteil inzwischen bei 71 %... Tendenz steigend. Die Blattgesundheit wird bei der Sortenwahl mittlerweile auch stärker beachtet. Insgesamt ergibt sich für BETASEED ein Marktanteil von 21,9 %, KWS von 60,8 %, SES ein Marktanteil von 3,5 %, für STRUBE 6,7 % und für SYNGENTA 7,1 %. Mit der Kontrahierung der Rübenmengen, d.h. dem Abschluss des Zuckerrüben- Liefervertrages 2019 im Mai/Juni erfolgte wieder parallel die Saatgutbestellung für das nächste Jahr. Erstmalig musste der Anbauer das komplette Saatgut für das Anbaujahr 2019 bestellen. Der Preisrabatt wird damit vollumfänglich genutzt. Eine zusätzliche Restbestellung im nächsten Anbaujahr wird es nicht mehr geben. Für die spontane und kurzfristig nötige Saatgut-Nachholung wird bei allen Südzucker-Rohstoff-Service- Leuten Kommissionsware zur Verfügung stehen. - 23 -

3. Aussaat/Feldaufgänge Die ersten Rüben wurden bereits Anfang März gesät. Richtig los ging es dann am 4./5. April. Die Böden ließen sich - aufgrund der guten Frostgare hervorragend bearbeiten. In der Regel konnte mit einer Überfahrt das Saatbeet optimal vorbereitet werden. Mit hoher Schlagkraft wurden innerhalb weniger Tage etwa 75 % der insgesamt 26.400 ha in den Boden gebracht. Dann unterbrachen vielerorts starke Gewitter in der Nacht vom 10. auf den 11. April und ergiebige Niederschläge am darauffolgenden Wochenende die Aussaat teilweise bis in die letzte April-Woche. 3.1. Feldaufgang Franken 2018 3.2. Aussaatzeitpunkt und Erträge (langjährig) - 24 -

4. Pflanzenschutz 4.1. Herbizidmaßnahmen Grundsätzlich sind die Herbizidmaßnahmen dem Unkrautbestand, Unkrautstadium und der Witterung anzupassen. Weiterhin sind Düsentechnik und Wasseraufwandmenge für die Wirkungssicherheit entscheidend. Während die 1. NAK der Frühsaaten bis Mitte April von Trockenheit geprägt war, mussten die Behandlungen in der letzten April- Dekade aufgrund der Nachtfröste stets abgewogen werden. Letztendlich haben die Herbizid-Behandlungen in der Regel gut gewirkt. Erstaunlich war, und das zeigen die Boniturergebnisse der ARGE-Franken in den Herbizidversuchen, dass trotz der schwierigen Witterungsbedingungen (Frost, etc.) keine Verträglichkeitsprobleme, d.h. Schädigungen der Rüben auftraten. Die Herbizidempfehlungen basieren auf den Versuchsergebnissen der ARGE Franken und werden über das Grüne Blatt den Anbauern zur Verfügung gestellt. Anwendung bei schwache Verunkrautung mittlere Verunkrautung mittlere Verunkrautung mittlere Verunkrautung mittlere Verunkrautung Problemunkräuter schwer-bekämpfbare Problemunkräuter starke Verunkrautung, Spätverunkrautung Verunkrautung mit Schwerpunkt Herbizid Preis 2017 Blattflächenreduzierung in % früh spät früh spät früh spät früh spät früh spät /ha Mischverunkrautung Betanal maxxpro 1,0 1,0 1,0 Goltix Titan 1,3 1,3 1,3 5,9 96,1 96,0 97,9 96,7 96,5 97,0 94,8 98,8 99,3 97,8 208 Windenknöterich, Windenknöterich, Betanal maxxpro Betanal Expert 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 1,25 Klettenlabkraut Klettenlabkraut Goltix Titan Goltix Titan 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 8,8 8,9 97,1 96,0 95,0 96,5 98,6 98,5 95,9 97,3 94,5 98,0 97,0 100,0 95,5 95,8 97,5 99,5 98,4 93,7 90,6 90,7 250 248 Windenknöterich, Belvedere Extra 1,25 1,25 1,25 Weißer Gänsefuß, Goltix Titan 1,5 1,5 1,5 8,8 97,8 97,2 99,1 97,2 98,5 96 96,5 98,8 98,0 97,3 254 Klettenlabkraut Hasten 0,5 0,5 0,5 Betasana Trio* 1,75 2,0 2,0 Windenknöterich, Weißer Gänsefuß, Klettenlabkraut Kamille, Dreiteiliger Zweizahn, Distel Hundspetersilie, Bingelkraut, Amarant Klettenlabkraut, Weißer Gänsefuß, Hirse Herbizidempfehlungen Franken für den Nachauflauf Bonituren aus den Versuchen 2015-2017 Gesamtwirkung Weißer 1. NAK 2. NAK 3. NAK Verträglichkeit Gänsefuß Windenknöterich Schwarzer Nachtschatten Sonstige Goltix Titan 1,5 1,5 1,5 8,7 97,3 97,3 99,5 98,1 97,5 99 95,6 100 99,2 95,7 233 Hasten 0,5 0,5 0,5 Betanal maxxpro 1,00 1,00 1,00 Goltix Titan 1,3 1,3 1,3 9,1 97,6 98,9 98,6 99,4 97 100 95 100 98,5 96,5 252 Lontrel 600 0,1 0,1 Betanal maxxpro 1,0 1,0 1,0 Goltix Titan 1,3 1,3 1,3 Debut 30 30 13,3 97,7 96,9 98,0 96,3 96,5 98,0 96,1 97,0 95,6 97,7 275 FHS 0,25 0,25 Betasana SC 2,0 2,0 2,0 Stemat/Oblix** 0,5 0,5** 0,5** Metafol SC 1,0 1,0 1,0 12,9 98,3 98,3 99,5 98,0 99 98 99 100 98,0 100 258 Rebell Ultra 0,8 0,8 0,8 Spectrum 0,15 0,30 0,45 HerbInfo (Internet) Standortbezogene Unkräuter/Gräser und aktuelle Witterung Mittel und Aufwandmengen variieren je nach Unkrautart, Größe und aktueller Witterung 10,9 98,3 98,3 99,0 98,3 98,8 100 96 100 99,1 98,5 308 *= Innoprotect Beta Team **= Ethofumesat Früh = 14 Tage nach der 3.NAK Spritzung Spät = Mitte Juli Verträglichkeit = 8 Tage nach der 3. NAK Spritzung Empfohlene Düsen: Injektordüsen sind heute Standard. Mit ihnen können die erforderlichen Mindestabstände zu Gewässern und Saumbiotopen verringert werden. Zur Unkrautbekämpfung ist bei Verwendung von Blattwirkstoffen eine relativ feintropfige Applikation von Vorteil - wir empfehlen, die jeweils kleinste zugelassene Düse zu verwenden. Tendenziell sind Düsen in kurzer Bauform für Zuckerrüben aufgrund besserer Blattbenetzung zu bevorzugen. Doppelflachstrahldüsen finden zunehmend Eingang in die Praxis. In Herbizidversuchen wurden die Düsen IDKT und IDK in den Größen 025 und 03 verglichen. Dabei ergaben sich weder in trocknen noch in feuchten Jahren gravierende Wirkungsunterschiede. Dem Einsatz der Doppelflachstrahldüsen zur Unkrautbekämpfung steht daher nichts im Wege. Die Hochgeschwindigkeitsdüsen konnten aus technischen Gründen nicht geprüft werden. Spritzdruck und km/h jeweils zur Ausbringung von 200 l Wasser/ha anpassen. Empfohlene Flachstrahldüsen kurzer Bauform: z.b. IDK 025, 03; MD 025, 03; AIXR 03; AirMix 03; TTI 025, 03 - Düsen der Größe 04 spritzen zu grobtropfig! Empfohlene Doppelflachstrahldüsen: z.b. AITTJ 03; CVI Twin 025, 03; IDKT 025, 03; MD Duo 03; TurboDrop HiSpeed 025, 03 Das aktuelle Verzeichnis der verlustmindernd anerkannten Düsen ist unter www.jki.bund.de zu finden. - 25 -

4.2. Fungizidmaßnahmen Das Blattkrankheiten-Monitoring von staatlicher Beratung, Erzeugerring, Verband und Südzucker startete Anfang Juli. Die Bonitur-Ergebnisse der 12 Standorte laufen in der Ring-Geschäftsstelle zusammen und werden über Internet und Fachzeitschriften veröffentlicht. Die Abbildung zeigt den Verlauf des Befalls und die Terminierung der Kontrollaufrufe an die Anbauer. Wie in den Vorjahren war der termingerechte Behandlungszeitpunkt entscheidend für die Regulierung der Blattkrankheiten. Verspätete Behandlungen konnten den Cercospora-Befallsverlauf häufig nicht mehr stoppen. Das tatsächliche Ausmaß der Infektion wurde in vielen Beständen erst spät sichtbar. Bis weit in den Oktober hinein nahm der Cercospora-Befall zu. - 26 -

5. Erträge und Preissituation 2018 5.1. Proberodungsergebnisse Von der Rübenabteilung werden ab der 31. KW auf 21 Standorten in Franken im 14-tägigen Abstand die Proberodungen durchgeführt. Die dabei ermittelten Ergebnisse sind die Basis für die gesamte Kampagneplanung, d. h. für die Anfuhr/Ankauf der Produktionsmittel bis zum Einlagern/Abtransportieren des Zuckers bzw. der Nebenprodukte (Futtermittel, Carbokalk, etc.). Bereits die erste Proberodung zeigte, dass Franken nach der Deutschen Meisterschaft im letzten Jahr deutlich an Plätze im Regionen-Vergleich verliert. Mit handgerodeten 52,7 t/ha lag der Ertrag Ende Juli 21 % unter dem Vorjahr und 6 % unter dem 5-jährigen Durchschnitt. Die Abstände vergrößerten sich dann von Proberodung zu Proberodung, da die Niederschläge ausblieben und Motte, Mäuse, Cercospora und Mehltau zusätzlich den Ertragszuwachs einschränkten. Proberodung 2018 Kalenderwoche Rübenabteilung Ochsenfurt 31. 33. 35. 37. 39. 41. Pflanzenzahl/ha (Tsd.) 2018 95 90 88 91 91 90 2017 94 93 92 92 92 94 2013-2017 88 87 87 88 88 88 Wurzelgewicht (g/rb.) 2018 572 650 731 795 862 888 2017 717 880 1.031 1.119 1.184 1.249 2013-2017 562 692 824 913 1.024 1.086 Rübenertrag (t/ha) 2018 52,7 58,2 64,2 72,4 78,4 80,1 2017 66,7 81,9 94,4 102,0 107,1 116,9 2013-2017 49,7 60,9 72,1 80,5 90,1 95,6 Zuckergehalt (%) 2018 19,00 20,37 20,82 20,38 20,23 20,58 2017 14,19 14,97 16,81 17,80 18,70 18,51 2013-2017 15,94 17,14 17,57 17,98 17,99 18,59 Bereinigter Zuckergehalt (%) 2018 16,82 18,02 18,50 18,24 18,13 18,57 2017 12,25 13,10 14,93 15,92 16,84 16,76 2012-2016 13,89 15,13 15,60 16,07 16,14 16,79 Kalium (mmol/1000 g Rübe) 2018 44,6 45,7 44,1 38,7 37,9 35,2 2017 41,9 40,3 38,4 36,7 39,3 35,4 2013-2017 34,1 40,9 37,8 36,7 36,2 34,7 Natrium (mmol/1000 g Rübe) 2018 4,1 4,8 4,8 3,8 3,3 2,9 2017 4,6 3,5 3,2 3,2 2,8 2,2 2013-2017 4,9 3,9 3,6 3,3 3,0 2,5 Amino-N (mmol/1000 g Rübe) 2018 21,7 27,8 27,2 22,8 21,9 19,8 2017 12,3 11,0 12,6 13,2 11,5 9,1 2013-2017 16,2 16,4 16,5 14,6 12,3 11,2 Standardmelasseverlust (SMV) 2018 1,58 1,75 1,72 1,53 1,50 1,41 2017 1,33 1,27 1,28 1,28 1,26 1,15 2013-2017 1,45 1,41 1,37 1,31 1,25 1,20-27 -

5.2. Erträge in den Landkreisen 5.3. Zuckergehalte in den Landkreisen - 28 -

5.4. Bereinigter Zuckerertrag in den Landkreisen 5.5. Rübenpreisberechnung nach Wegfall der Quote - 29 -

IX. Sitzungen und Lehrfahrten 1. Vorstands-Sitzungen 06. März 2018 03. Mai 2018 20. August 2018 04. Oktober 2018 (mit Kampagnebesprechung) 16. November 2018 (mit Kampagnebesprechung) 2. Beirats-Sitzungen 19. Januar 2018 (VFZ-Ausschuss-Sitzung) 04. Mai 2018 11. September 2018 (VFZ-Ausschuss-Sitzung) In den Ausschuss-Sitzungen des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer wurde über Aktuelles aus dem Erzeugerring berichtet. 3. Unterausschuss-Sitzungen 14. Dezember 2018 (UA Anbau 2020) 4. Mitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung des Ringes Fränkischer Zuckerrübenbauer fand am 29. Juni 2018 in Veitshöchheim statt. Von den Ringmitgliedern waren etwa 210 Zuckerrübenbauer darunter 68 Vertrauensmänner anwesend. Nach dem Kassen- und Prüfbericht erteilten die anwesenden Mitglieder dem Vorstand und der Geschäftsführung einstimmig die Entlastung für das Geschäftsjahr 2017. - 30 -

5. Fachveranstaltungen/Lehrfahrten - 23.01.2018 BGD-Besprechung in Gießen; - 24.01.2018 Kuratoriumstagung in Gießen; - 31.01.2018 Beratertag in Düren; - 08.02.2018 KV RSZ und VbZ in Kösching; - 19.02.2018 CfL-Praktikertag in Eibelstadt (LfL, Freising, Schmotzer, Syngenta, Hilleshög, AELF Würzburg + Karlstadt); - 20.02.2018 Biorüben Info Gollhofen; - 21.02.2018 Kuratorium-Versuchsbesprechung in Ochsenfurt; - 22.02.2018 Wasserpakt StEMLF in München; - 09.03.2018 ARGE-Fachbeiratssitzung in Eibelstadt; - 14.03.2018 CFL-Generalversammlung in Fährbrück; - 21.03.2018 Projektbesprechung mech. Beikräuterregulierung in Eibelstadt; - 10.04.2018 Fachgespräch LfL, CC Monitoring in Freising; - 18.04.2018 VbZ/RSZ Mitgliederversammlung in Rain am Lech; - 16.05.2018 Kontrahierungsversammlungen in Erbshausen; - 17.05.2018 Kontrahierungsversammlungen in Markt Herrnsheim; - 22.05.2018 Kontrahierungsversammlungen in Humbrechtshausen; - 04.06.2018 LWG- Feldrundfahrt zur mech. Unkrautkontrolle in Bütthard; - 06.06.2018 Versuchsbesichtigung mit PSM-Industrie; - 08.06.2018 KWS-Feldtag in Seligenstadt; - 12./13.06.2018 Lehrfahrt DLG-Feldtage in Bernburg-Strenzfeld; - 19.06.2018 Versuchsbesichtigung mit Saatzuchtfirmen; - 25.06.2018 Versuchsbesichtigung mit RFZ-Beirat/VFZ-Ausschuss; - 19.07.2018 LKP-Arbeitsbesprechung in Weichering; - 06.09.2018 Vertrauensleute-Versammlung Gollhofen; - 06.09.2018 Vertrauensleute-Versammlung Herlheim; - 17.10.2018 LKP Arbeitsbesprechung; - 26.10.2018 Zwischenfrucht Versuchsbesichtigung in Obersfeld; - 19.11.2018 YARA Forum in Eibelstadt; - 31 -

- 23.11.2018 Hofkommission-Sitzung in Ochsenfurt; - 26.11.2018 DLG-Agro Food Roadshow in Ansbach; - 26.11.2018 KWS-Sortengespräch in Eibelstadt; - 27.11.2018 SES-Sortengespräch in Eibelstadt; - 27.11.2018 Hilleshög-Sortengespräch in Eibelstadt; - 28.11.2018 Strube-Sortengespräch in Eibelstadt; - 28.11.2018 BTS-Sortengespräch in Eibelstadt; - 29.11.2018 Sorten-/Saatgutbesprechung Kuratorium in Ochsenfurt; - 30.11.2018 Fachausschuss-Sitzung ARGE Franken in Eibelstadt; - 03.12.2018 BAYER/BASF-Rübensymposium in Eibelstadt; - 04.12.2018 Kommission Rübenanalytik in Ochsenfurt; - 12.12.2018 Versuchsbesprechung Kuratorium 2018 in Ochsenfurt; - 13.12.2018 Versuchsbesprechung Kuratorium 2018 in Ochsenfurt; - 14.12.2018 Sitzung UA 2020 in Eibelstadt; - 19.12.2018 KWS-Fachtagung Zuckerrübe 2018 in Einbeck; X. Schlusswort Der Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer bedankt sich bei folgenden Institutionen für die gute Zusammenarbeit: Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer Arbeitsgemeinschaft Franken Südzucker AG Bodengesundheitsdienst Ochsenfurt Ring südbayerischer Zuckerrübenanbauer Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung in Bayern Ämter für Landwirtschaft und Forsten Firmen für Saatgut und Pflanzenschutzmittel Ein besonderer Dank gilt den Vertrauensleuten für die unterstützende Arbeit vor Ort. - 32 -

F R A N K E N Franken: Deutscher Meister im Zuckerertrag Top-Leistung aller Beteiligten cb Mit 93,1 t/ha Durchschnittsertrag und 18,3 % Zuckergehalt erreicht Franken erstmals den höchsten Zuckerertrag in Deutschland... ein herausragendes Spitzenergebnis, das nur durch die engagierte Zusammenarbeit aller Beteiligten gesichert werden konnte. Nicht vergessen wollen wir, dass über Mühen und Wachsen 2017/18 stets der Segen von oben hing, was uns final das Glück des Tüchtigen bescherte. Rübenmengen Die fränkischen Anbauer erzeugten im abgelaufenen Rübenjahr auf etwa 26.085 ha Anbaufläche (Vorjahr: 22.700 ha) über 2,4 Mio. t Rüben (Vorjahr 1,64 Mio. t). Davon wurden in Ochsenfurt 2,1 Mio.t (85 %) verarbeitet. Für die drei bäuerlichen Transportgemeinschaften war dabei Ertrag und Zuckergehalt in Franken die Bewältigung der Mengen und Entfernungen eine besondere Herausforderung. Letztendlich konnte nur durch Verlängerung der Annahmezeiten am Wochenende besonders in Ochsenfurt und die Unterstützung einiger Speditionen dies bewerkstelligt werden. Einzelbetrieblich fallen Ertrag und Zuckergehalt wieder unterschiedlich aus in der Regel aber deutlich über dem langjährigen Mittel und damit sehr erfreulich. Viele Schläge erreichten einen Zuckerertrag von mehr als 20 t/ha(!). Rübenqualität Neben den hohen Erträgen überraschte die gleichzeitig gute innere und äußere Qualität der Rüben. Mit 5,9 % Gesamtabzug und 18,3 % Zuckergehalt bei einem SMV von 1,25 % ließen sich die Rüben bis zum Kampagneende hervorragend verarbeiten. Bei nur 368 Lieferungen musste ein Preismalus aufgrund hoher Anteile Rüben mit Blattgrün (Blätter, Stiele und Strünke) ausgesprochen werden bezogen auf die Gesamtanzahl der Lieferung ein zu vernachlässigender Anteil. Rübenverarbeitung Die fränkischen Rüben der Kampagne 2017/2018 Stand 18.01.2018 Besatzwerte Ochsenfurt Offenau Offstein Rain Wabern Warburg Zeitz Biogas Franken Erdanhang % 4,7 4,9 4,2 5,6 5,7 2,4 8,1 4,5 4,7 loser Anteil % 1,3 2,0 1,0 0,9 1,8 1,5 0,0 1,1 1,3 Gesamt-Abzug % 6,0 6,9 5,2 6,5 7,5 3,9 8,1 5,6 6,0 Innere Qualität Ochsenfurt Offenau Offstein Rain Wabern Warburg Zeitz Biogas Franken Pol. % 18,33 18,36 17,28 17,99 17,69 17,21 17,92 17,49 18,28 SMV % 1,25 1,24 1,35 1,30 1,29 1,35 1,23 1,24 1,25 Kalium mmol 36,76 37,10 38,33 40,95 39,17 39,47 36,06 36,92 37,03 Natrium mmol 2,87 3,09 3,21 2,73 3,30 4,80 2,97 2,75 2,90 Amino-N mmol 12,06 11,36 15,33 12,29 12,51 14,03 11,64 11,78 12,10 Liefermenge t 2.071.087 78.733 23.868 88.917 67.693 16.148 5.376 2.809 2.354.631 Ein dickes Kompliment muss den Mitarbeitern am Fabrikstandort Ochsenfurt für die konstant hohe Verarbeitung während der gesamten Kampagne gemacht werden angesichts der enormen Schäden durch den Brand im Juni 2017 keine Selbstverständlichkeit. Mit durchschnittlich 16.000 t Rüben in den 137 Kampagnetagen hat das Werk die Rekordverarbeitungsmenge von über 2,1 Mio. t Rüben bravourös gemeistert wohl wissend das der Erfolg immer eine Mannschaftsleistung ist. Zum Jahreswechsel gibt es einen personellen Wechsel in der Sachbearbeitung der SZVG, Ochsenfurt konkret in der Zuständigkeit bei der Lieferrechtsbearbeitung (Nutzungen). Die langjährige Mitarbeiterin Renate Egger tritt nach 26 Jahren (Januar 1992 bis April 2018) bei der SZVG ihren wohlverdienten Ruhestand an. Sie war jahrzehntelang für alle Fragen rund um die Lieferrechtsnutzungen im Verbandsgebiet Franken zuständig und stand den rund 3.850 Rübenbauern mit Rat und Tat zur Seite. Intensiv zusammengearbeitet hat sie auf Verbandsseite mit 8 Wechsel bei der SZVG und Dienstjubiläum im Verband Besten Dank und Glückwunsch an die Damen bei SZVG/VFZ (v.l.n.r.): Renate Egger (26 Jahre SZVG), Maria Heimbach (25 Jahre VFZ) und Felicitas Unland (neue Mitarbeiterin bei der SZVG) es gratulieren die Herren Dr. Klaus Ziegler (VFZ) und Dr. Martin Pfeuffer (VSZ, rechts). Foto: dzz Maria Heimbach, die ihrerseits im Januar ihr 25-jähriges Arbeitsjubiläum in der VFZ-Geschäftsstelle Eibelstadt begeht. Das Aufgabengebiet von Renate Egger übernimmt künftig Felicitas Unland, M.Sc.Agr., die zudem im Sekretariat der SZVG tätig ist. Im Rahmen der Übergabe fand eine offizielle Vorstellung beim Verband der Fränkischen Zuckerrübenbauer in der Geschäftsstelle in Eibelstadt statt, um auch weiterhin eine gute und reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten. F. Unland, Dr. K. Ziegler

Verantwortlich: DR. KLAUS ZIEGLER an Zur Bestellung des Rest-Saatguts für die Aussaat 2018 ist das Rübenportal bis zum 6. Februar freigeschaltet. Die Gesamtbestellung (nur noch ein Bestelltermin) für das Anbaujahr 2019 wird im Sommer 2018 mit der Kontrahierung der Anbaufläche 2019 möglich. Saatgut knapp bestellen! Sämtliches Zuckerrübensaatgut enthält als insektiziden Schutz Neonikotinoide und Pyrethroide. Es droht ein Verbot der Neonikotinoide (siehe Artikel Neonikotinoide in Rüben auf Seite 24). Deshalb sollten Sie den Saatgutbedarf sehr knapp kalkulieren und Restsaatgut mit Neonikotinoiden vollständig aussäen. Falls im Frühjahr ein Verbot käme, müsste das Saatgut eventuell als Sondermüll entsorgt werden. Besorgen Sie sich zur letzten Füllung des Sägerätes Kommissionsware von Südzucker, denn die ist ohne Neonikotinoide Wirkstoffe pilliert und kann 2019 mit mechanischem Sägerät ausgesät werden. Drei Viertel des Saatgutbedarfs 2018 wurde bereits früh bestellt. Erfreulich ist der sehr hohe Anteil nematodentoleranter Sorten mit 73 %. Damit haben die Landwirte auf die hohe Leistungsfähigkeit der neuesten Nematoden-Sorten-Generation, die sowohl bei Befall als auch ohne Befall überdurchschnittlich abschneidet, reagiert, und das Risiko Nematoden minimiert. Im Grünen Blatt, das über den Vertrauensmann ausgeteilt wurde, können die Sortenleistung und die Saatgutpreise nachgelesen werden. Wichtigstes Entscheidungskriterium ist der bereinigte Zuckerertrag. Da der BZE mit dem Geldrohertrag eng korreliert, bedeutet ein Prozent höherer BZE rund 25 Mehrerlös pro Hektar. Achten Sie auf die Blattgesundheit! Wir beobachten beginnende Resistenzen bei Strobilurinen und Minderwirkungen bei den Azolen. Zur Vorbeugung sind die cercosporatoleranten Sorten Annarosa KWS (neu), BTS 8750 N (neu) oder BTS 440 zu Sortenwahl Zur Restbestellung 2018 und Gesamtbestellung 2019 Sortenprüfung in Gützingen. Rangfolge der Zuckerrübensorten in ihren Leistungsmerkmalen empfehlen. Lisanna KWS gehört zu den wenig anfälligen Sorten. Im Bereich der nicht-nematodentoleranten Sorten werden drei Sorten erstmalig empfohlen: der Zuckertyp Marley von Strube, Pavo, ein Kombinationstyp von SESVANDER- HAVE und Armesa, ein NE-Typ von Hilleshög. Neu ist, dass Sorten bereits nach dem ersten Prüfjahr im Leistungsvergleich Neuer Sorten (LNS) in die Sortenversuche Deutschland 2015/16/17 bei Nematodenbefall Foto: Anselstetter Empfehlungsliste aufgenommen werden. Ziel ist es, Sorten mit höchster Leistung schneller in die Praxis zu bringen. Allerdings sind diese jungen Sorten nicht so ausführlich geprüft, wie diejenigen aus dem SV. Das dreijährige Ergebnis der Sorten aus dem LNS errechnet sich aus zwei Wertprüfungsjahren und einem LNS- Jahr. Auf der dritten Seite des Grünen Blattes müssen deshalb zum Sor- tenvergleich zwei Tabellen gleichzeitig gelesen werden. Gehen Sie mit dem Zuchtfortschritt und wählen Sie bevorzugt neuere, nematodentolerante und empfohlene Sorten aus der Empfehlungsliste. Diese sind von den Arbeitsgemeinschaften dreijährig geprüft und bieten die Gewähr für gute Ergebnisse. Als Spezialsorte bei Rhizoctonia wird in Franken weiterhin die Sorte Isabella KWS empfohlen. Diese sollte prinzipiell in Mais-Rüben-Fruchtfolgen zur Absicherung gewählt werden. Bei Flächen mit Rübenkopfälchen (Ditylenchus dipsaci) gibt es zur Risikoabsicherung die schon ältere Sorte Beretta. Eine neuere Sorte mit höherer Leistung konnte noch nicht gefunden werden. Da es in Zukunft jährlich nur noch einen Bestelltermin gibt und dieser in den Frühbestellzeitraum fällt, geben die Züchter einen Rabatt von 10 Prozent auf das Saatgut und die Pillierung. Versuchsergebnisse Die Abbildung zeigt die Leistung der in Deutschland dreijährig geprüften Sorten unter Nematodenbefall. Die empfohlenen Sorten sind größer dargestellt. Die Leistung der Sorte Racoon (SESVANDERHAVE) wurde aus den Versuchsjahren 2013/2014 und 2017 errechnet und ist deshalb nicht voll vergleichbar; deshalb die Darstellung als Dreieck. Die Tabelle zeigt die Rangfolge der empfohlenen und damit besten Zuckerrübensorten in ihren Leistungsmerkmalen bei Nematodenbefall. Rang 1 ist der jeweils beste Wert, Rang 6 der schwächste Wert der sechs Sorten. Grün hinterlegt sind die zwei besten Werte in den jeweiligen Merkmalen, die gelben Flächen bedeuten Rang 3 und 4, rot sind die zwei schwächsten Werte der empfohlenen Sorten dargestellt. So lässt sich auf einen Blick erkennen, dass die Sorten Annarosa KWS, Lisanna KWS und BTS 8750 N in vielen Leistungsmerkmalen überdurchschnittlich abschneiden. Die Darstellung der Ergebnisse aus den Versuchen basiert auf dreijährigen Ergebnissen. 9

F R A N K E N Rückstell- und Parallelproben Bestätigung der Werkslabor-Ergebnisse cb Für die Erfüllung der kontrahierten Zuckermenge und Bezahlung der Rüben ist der Bereinigte Zuckergehalt (BZG) maßgebend. Der BZG errechnet sich aus dem Zuckergehalt abzüglich Ausbeuteverlust, wobei dieser vom Kalium-, Natrium- und AminoN-Gehalt in den Rüben abhängig ist. In einer schriftlichen Vereinbarung sind die Details der Rübenabnahme und Rübenuntersuchung geregelt. Mit der reduzierten Probennahme werden dabei Kosteneinsparungen in der Probennahme und Analyse verfolgt. Auswahlregel Die ersten fünf Lieferungen einer Miete werden beprobt. Beiladungen werden hierbei nicht mitgezählt und nicht beprobt. Die weiteren zu beprobenden Lieferungen werden per Zufallsprinzip nach der Uhrzeit der Eingangsverwiegung ausgewählt. Lieferungen, die zu einer geraden Sekunde an der Eingangswaage verwogen werden, werden beprobt. Lieferungen, die zu einer ungeraden Sekunde an der Eingangswaage verwogen werden, werden nicht beprobt. Dabei gewährt ein Kontrollsystem, dass ab der sechsten Lieferung (ohne Beiladung) maximal zwei Lieferungen in Folge beprobt oder nicht beprobt sind, d.h. ab spätestens jeder dritten Lieferung muss ein Wechsel zwischen beprobten und nicht beprobten Lieferungen erfolgen. Probennahme Aus dem homogenisierten Rübenbrei werden etwa 26 g in eine dichtschließende Dose gestrichen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Dosen vollständig gefüllt sind und unverzüglich tiefgefroren werden. Im tiefgefrorenen Zustand werden die Rübenbreiproben der Werke Brottewitz, Ochsenfurt, Offenau, Wabern, Warburg und Zeitz im Rübenlabor Ochsenfurt untersucht. Foto: Beil dichtschließende Dose eingestrichen, mit der selbstklebenden Probenmarke gekennzeichnet und unverzüglich tiefgefroren. Im tiefgefrorenen Zustand werden dann die Breiproben im Rübenlabor untersucht. Kontrollproben In der Kampagne werden an jedem Anlieferungstag von zwei Lieferungen neben der routinemäßigen Werksprobe noch zusätzlich drei- Rückstellproben aus dem Rübenbrei entnommen. Eine Probe wird an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim untersucht. Eine weitere Probe wird zeitlich versetzt als Zweituntersuchung im Werkslabor analysiert. Die dritte Rückstellprobe wird zur Schiedsanalyse benötigt, wenn die Differenz zwischen Werkswert in Ochsenfurt und Kontrollwert in Veitshöchheim mehr als plus/minus 0,3 Zucker beträgt. Kontrollergebnis Insgesamt 188 Proben wurden an zehn Terminen gleichmäßig über die Kampagne verteilt im Kontrolllabor in Veitshöchheim untersucht. Davon waren 187 Proben (99,5%) innerhalb des Toleranzbereiches nur eine Probe musste in die Schiedsanalyse. Insofern kann der fabrikseitigen Zuckergehaltsfeststellung eine hervorragende Übereinstimmung mit den Ergebnissen im Kontrolllabor bestätigt werden. Die Ergebnisse aller Werks- und Kontrolllabore werden in der Sitzung der Kommission Rübenanalytik vorgestellt und in einem jährlichen Bericht dokumentiert. Die Rübenprobe zur Herstellung des Rübenbreies sollte repräsentativ für die ankommende Lieferung sein. Insgesamt ist ein Korb voll Rüben mit ca. 25 kg notwendig. Die Proben dürfen weder Rübenbruchstücke oder erkennbare erfrorene Rüben enthalten. Jeder Rübenprobe wird eine Probennummer zur verwechslungsfreien Kennzeichnung zugeordnet. Die Rüben werden dann an der Probenaufbereitungsstation gewaschen. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Rüben frei von anhaftender Erde sind. Danach erfolgt die Breiherstellung mit der Breisäge. Nach der Homogenisierung des Rübenbreis werden ca. 26 g Rübenbrei in eine 8 Die Häufigkeitsstatistik der 188 Kontrollproben in Ochsenfurt und Veitshöchheim zeigen eine hervorragende Übereinstimmung. Mit Ausnahme einer Probe liegen alle Analysenergebnisse innerhalb des Toleranzbereiches von plus/minus 0,3 Zucker.

Verantwortlich: DR. KLAUS ZIEGLER Karl-Heinz Bernard 60 Dienstältestes Ausschuss-Mitglied (seit 1995) DR. STEFAN STRENG 50 JAHRE ten. Logischer und glücklicherweise haben die Verbandsverantwortlichen Bernard 1995 für den Ausschuss/Beirat des Verbandes bzw. Ringes Fränkischer Zuckerrüben - bauer gewinnen können. Herz für die Anfuhr Karl-Heinz Bernard Gratulation zum 60. Geburtstag. zi Wer kennt nicht Volkach? An der Mainschleife gelegener Weinort, wo sich kulturelle und kulinarische Highlights touristisch in idealer Synergie treffen! Wenn im Frühjahr der Spargel sprießt, führt kein Weg am Hof des einzigen Vollzeit-Landwirts der Stadt nämlich Karl-Heinz Bernard vorbei. Schließlich ist unser Jubilar nicht nur begeisterter Zuckerrüben-, sondern auch ambitionierter Spargelbauer mit Selbstvermarktung. Dazu verfügt er über ein besonderes Feingefühl für Land und Leute. Ehrungen gö Mit der Ehrennadel des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer, der Goldenen Zuckerrübe, wurden in den Kreisversammlungen verdiente Vertrauensmänner und Persönlichkeiten für mindestens 18jährige Tätigkeit geehrt: Kreisversammlung Gollhofen Gebhardt Hermann, Adelhofen, als Einsatzleiter der Rodegemeinschaft Neuherberg Pfeuffer Georg, Herrnberchtheim, als Einsatzleiter der Rodegemeinschaft MR Franken Mitte Kreisversammlung Hirschaid Bayer Michael, Burgebrach, Vertrauensmann seit 2000 Gewachsen ist diese positive menschliche Eigenschaft auch aus der Liebe zur Zuckerrübe, die ihm schon 1985 das Amt des Vertrauensmannes einbrachte. Seit 1990 fungiert der Netzwerker erfolgreich im Volkacher Stadtrat und sorgt so für landwirtschaftliche Image-Pflege vor Ort. Der Spargelbauer Fotos (2): Ziegler Bei seiner Geburtstagsfeier Mitte Februar zeigte sich das in einer Vielzahl von (kommunalen) Gratulan- Kreisversammlung HAS-Augsfeld Scheithauer Tino, Donnersdorf, als Einsatzleiter des MR Haßgau Damit hat das mittlerweile dienstälteste Gremien-Mitglied schon am Umbau der Anfuhr Frankens nach der Schließung der Zuckerfabrik Zeil hin zur bäuerlichen Transportgemeinschaft der LMZ-Zeil Ost eg mitgewirkt, deren stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender er heute ist. Die Effizienz der Rübenanfuhr liegt ihm von je her am Herzen; im Rübenhof der Zuckerfabrik Ochsenfurt überwacht Bernard diese als Hofkommissar nebenbei bemerkt; Ochsenfurt hat die kürzesten Hofumlaufzeiten im Konzert der süddeutschen Werke. Persönlichkeit und Verdienste von Karl-Heinz Bernard wurden vor einem Jahr mit der Verleihung der Goldenen Zuckerrübe gewürdigt. Herzlichen Glückwunsch die Zukunft des Zuckerrübenbaus braucht weiterhin solche standfeste und kreative Anker im Wandel der Zeit. Biorübentag Gollhofen Gebhardt Wilhelm, Gnötzheim, als Pionier der Biozuckerrübenanbauer seit 1993 Ehrungen Biorübentag Gollhofen (v. l.): Dr. Klaus Ziegler, Geschäftsführer des VFZ, Wilhelm Gebhardt, Pionier und Vertrauensmann der Biorübenanbauer, Gnötzheim, Dr. Georg Vierling, Südzucker AG. Foto: Göbel Dr. Stefan Streng ein profilierter Fünfziger! zi Die fränkischen (und süddeutschen) Zuckerrübenanbauer gratulieren ihrem Vorsitzenden, Dr. Stefan Streng, Uffenheim- Aspachhof, zum 50. Geburtstag. Als kompetenter Getreidezüchter mit Familientradition hat sich Streng überregional einen guten Namen gemacht. Lokal ist der beispielgebende Zuckerrübenanbauer in Kommune, Kirche und Politik bestens vernetzt. Glücklich können wir uns schätzen, dass er seit 2014 zunächst im Ausschuss/Beirat der Frankenrüben, ab 2017 als fränkischer Vorsitzender bevorzugt die Rübe mit Passion einnimmt. Seitdem vertritt er diplomatisch, vehement und rhetorisch gewandt die Belange der Zuckerrübenbauer nicht nur auf fränkischer Seite, sondern auch als Mitglied im süddeutschen Verbandsvorstand und der SZVG. Die Verantwortung für Südzucker als Aufsichtsrat ist die besondere Würze in seinen süßen Ämtern und sorgt für fairen Ausgleich. Die Zuckerrübenbauer freuen sich, eine solchen profilierten Vertreter in den Führungsgremien zu wissen und wünschen Glück und Erfolg bei den sicherlich nicht einfachen Entscheidungen mit mutigen Blick voraus. 9

cb Mit der bevorstehenden Kontrahierung der Rübenmengen, d.h. dem Abschluss des Zuckerrüben-Liefervertrages 2019 im Mai/Juni erfolgt wieder parallel die Saatgutbestellung für das nächste Jahr. Wie bereits schriftlich mitgeteilt, ist erstmalig das komplette Saatgut für das Anbaujahr 2019 zu bestellen. Der Preisrabatt wird damit vollumfänglich genutzt. Eine zusätzliche Restbestellung im Januar/Februar 2019 wird es nicht mehr geben. Für die spontane und kurzfristig nötige Saatgut-Nachholung im Frühjahr 2019 wird bei allen Südzucker-Rohstoff-Service-Leuten wie gewohnt Kommissionsware zur Verfügung stehen. Systemwechsel Im Hinblick auf den einmaligen Bestelltermin wurde bereits in den Anbauhinweisen 2018/2019 ( Grünes Blatt ) ein Systemwechsel vorgenommen. Während man bisher die neuen Sorten erst nach vier Jahren Prüfung in Wertprüfung 1, Wertprüfung 2, Leistungsvergleich Neuer Sorten (LNS) und dem Sorten-Vergleich (SV) in die Empfehlung aufnahm, wurde dies in der aktuell gültigen Liste um ein Prüfjahr reduziert. Damit ist gewährleistet, dass die leistungsstarken Sorten, d.h. der züchterische Fortschritt, weiterhin schnell in den Markt gelangen. Aber Vorsicht! Junge Sorten streuen gelegentlich in der Leistung, infolgedessen: Nur ausprobieren! F R A N K E N Saatgut-Bestellung für 2019 Erstmals ein Bestelltermin! Die leeren Kartons der Aussaat 2018 sind noch nicht entsorgt, da steht schon die Saatgutbestellung für das nächste Rübenjahr an. Nähere Informationen unter: www.frankenrueben.de/rübenanbau/saatgut/aussaat Sortenwahl Das Hauptkriterium für die Sortenwahl ist der bereinigte Zuckerertrag (BZE). Darüber hinaus sind Standortbesonderheiten wie Nematoden, Rübenkopfälchen, Rhizoctonia, etc. zu berücksichtigen. Die detaillierten Leistungen der empfohlenen Sorten sind in den Anbauhinweisen 2018/2019 ( Grünes Blatt ) aufgeführt. Nach dem der Nematodenbefall weiter verbreitet ist als angenommen, empfehlen wir bei drei- bis vierjährigen Rübenfruchtfolgen eine nematoden-tolerante Sorte. Beizung Die EU-Kommission hat beschlossen, dass künftig keine neonikotinoiden Wirkstoffe mehr im Freiland verwendet werden dürfen. Davon betroffen sind alle Beizausstattungen beim Zuckerrübensaatgut. Für den Rübenanbau bedeutet dies in Zukunft einen deutlichen Mehraufwand an Pflanzenschutzmaßnahmen. Die Arbeitsgemeinschaft für das Versuchswesen im Zuckerrübenanbau (ARGE-Franken) ist daran unterstützt von einer Bachelor-Arbeit alternative Strategien auszubeiten. Letztlich startet man dort, wo Ende der 1980er Jahre aufgehört wurde, d.h. Teflutrin-Beize gegen beißende Insekten im Boden zur Feldaufgangssicherung und Blattlaus- und Rübenfliegen-Monitoring zur Terminierung der Flächenspritzung. Ökologisch und ökonomisch eigentlich vollkommen widersinnig! 8 Maria Heimbach ein vollendetes Berufsleben beim Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer Zm 16. März 2018 ihren letzten Arbeitstag verabschiedete sich Maria Heimbach - unter Berücksichtigung ihres Resturlaubes - zum 1. April 2018 in den wohlverdienten Ruhestand. Die Bergtheimerin war seit 1. Januar 1993 beim Verband angestellt. Den Neubau und Umzug der Geschäftsstelle nach Eibelstadt in 1994 hat sie mitorganisiert und mitvollzogen. Ihre vormalige Beschäftigung in einer Anwaltskanzlei schärfte ihren Umgang mit Menschen und ihre akkurate Arbeitsauffassung äußerst positiv. Maria Heimbach war der ausgleichende Moment und die gute Seele in unserer Geschäftsstelle. Im täglichen Betrieb u. a. mit Lieferrechtsangelegenheiten blühte sie bei der Organisation von Lehrfahrten oder Maschinenvorführungen in der Gästebetreuung auf; sie sorgte auf Theresia Buchholz (l.) tritt die Nachfolge von Maria Heimbach an. Foto: Ziegler angenehme Weise für ein hohes kulturelles und gesellschaftliches Niveau dieser Veranstaltungen.3 Ihr exzellentes und verlässliches Wirken wurde 2014 mit der Goldenen Zuckerrübe, der Ehrennadel von Verband und Südzucker in Anhängerform gewürdigt. Die Frankenrüben danken Maria Heimbach für ihren unermüdlichen Ein- satz und wünschen einen langen, gesunden und neuen Lebensabschnitt im Ruhestand gemeinsam mit ihrem Mann. Theresia Buchholz neu beim VFZ In ihre Position wächst die Nachfolgerin Theresia Buchholz aus Gaukönigshofen seit 1. März 2018 hinein. Die gelernte Fachfrau für Touristikund Hotelmanagement kommt aus einem Winzerbetrieb in der Region und wird die Verbandsarbeit künftig halbtags unterstützen. Für den Einstieg und die neuen Aufgaben wünschen wir viel Erfolg, Glück und hoffen auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihrer Unterstützung.

Verantwortlich: DR. KLAUS ZIEGLER Langer Saatzeitraum Bestände sehr unterschiedlich cb Die ersten Rüben wurden bereits Anfang März gesät..., bevor Schnee und Frost zum kalendarischen Frühlingsanfang (21. März) und Niederschläge an Ostern (Ende März) die Saat verzögerten. Richtig los ging es am 4./5. April. Die Böden ließen sich aufgrund der guten Frostgare hervorragend bearbeiten. In der Regel konnte mit einer Überfahrt das Saatbeet optimal vorbereitet werden. Mit hoher Schlagkraft wurden innerhalb weniger Tage etwa 75 % der insgesamt 26.200 ha in den Boden gebracht. Dann unterbrachen vielerorts starke Gewitter in der Nacht vom 10. auf den 11. April und ergiebige Niederschläge am darauffolgenden Wochenende die Aussaat teilweise bis in die letzte April-Woche. Auf vielen Schlägen ist es trotz z.t. widriger Umstände gelungen, einen hervorragenden Bestand zu etablieren. Daneben sind aber auch einige Bestände zu finden, die sich etwas verzettelt zeigen, was die anschließenden Pflege- und Herbizidmaßnahmen erschwert. Massive Feldaufgangsprobleme mit erforderlicher Nachsaat sind zum Glück nur vereinzelt aufgetreten. Kontrahierung Die Bedingungen sind im Vergleich zu den beiden letztjährigen Vertragsabschlüssen unverändert, d.h. zum Erhalt des Treuebonus und der Erfüllungsprämie ist eine Kontrahierung von mindestens 25 % Mehrrüben erforderlich. Die garantierte Mehrrübenmenge wird wieder bis zu 40 % angeboten. Eine Mehrrübenmenge über 40 % kann beantragt werden, wobei die Höhe und Zuteilung erst im zweiten Schritt erfolgen. A B R E C H N U N G 2 0 1 7 / 1 8 K O N T R A H I E R U N G / S A A T G U T F Ü R 2 0 1 9 Verband und Südzucker geben zusätzliche Informationen zu Zuckermarkt, Kontrahierung, Saatgutbestellung und Rübenbezahlung in folgenden Versammlungen: Mittwoch, 16.05.2018 19.30 Gasthaus Lutz 97232 Giebelstadt, Ingolstädter Str. 17 19.30 DJK-Halle 97262 Erbshausen, Erbshausener Str. 40 Donnerstag, 17.05.2018 19.30 Marktschänke 97348 Markt Herrnsheim, Haus Nr. 150 20.00 Gast. Baumann/Löwen 91620 Oberscheckenbach, Haus Nr. 25 Dienstag, 22.05.2018 19.30 Gastst. Zur Friedenseiche 90556 Cadolzburg, Nürnberger Str. 15 19.30 Gasth. Scheuring 97519 Humprechtshausen, Hauptstr. 18 Mittwoch, 23.05.2018 19.30 Herlindenhalle 97509 Herlheim Donnerstag, 24.05.2018 19.30 Festhalle-Schloßparkhalle 97857 Urspringen, Schloßstrasse Montag, 28.05.2018 19.30 Sportheim 97258 Gülchsheim, Öllinger Strasse Dienstag, 29.05.2018 19.30 Festhalle 97618 Heustreu, Am Salzbrunnen 10 Dienstag, 29.05.2018 19.00 Brauereigasthof 85092 Kösching, Marktplatz 8 Mittwoch, 30.05.2018 19.00 Der Moarhof 91723 Dittenheim, Windsfeld 10 Die Kontrahierung der Zuckerrüben sowie der Abschluss des Zuckerrüben- Liefervertrages 2019 und der Saatgutbestellung erfolgen vom 22.05. 10.06.2018. In dieser Zeit ist auch das Südzucker-Rohstoffportal zum Abschluss des Vertrages freigeschaltet. PERSPEKTIVE ZUCKER & RÜBE GLOBAL AM MARKT SMART GRÜN GENERALVERSAMMLUNG des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer e.v. Freitag, den 29. Juni 2018, 9:00 Uhr in den Mainfrankensälen Veitshöchheim Tagesordnung 1. Eröffnung und Begrüßung durch den Vorsitzenden, Dr. Stefan Streng 2. Auszugsweise Verlesung des Geschäftsberichtes für das Geschäftsjahr 2017/2018, Dr. Klaus Ziegler, Geschäftsführer 3. Verlesung des Kassen- und Prüfungsberichtes für das Geschäftsjahr 2017/2018, Dr. Klaus Ziegler, Geschäftsführer 4. Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung 5. VORTRAG: Professor Dr. Peter Schulze Lammers, Institut für Landtechnik, Universität Bonn Perspektiven der mechanischen Unkrautbekämpfung und Qualität der Zuckerrübenernte Seligenstädter Tests seit 1984 6. REFERAT: Dr. Wolfgang Heer, Vorstandsvorsitzender der Südzucker AG, Mannheim SÜDZUCKERs Weg in die Zukunft 7. Wünsche und Anträge 8. Schlusswort, Dr. Stefan Streng, Vorsitzender Anmerkung: Die Mitgliederversammlung des Ringes Fränkischer Zuckerrübenbauer e.v. findet nach Punkt 4 der Tagesordnung statt. MITGLIEDERVERSAMMLUNG des Ringes Fränkischer Zuckerrübenbauer e.v. Freitag, den 29. Juni 2018, 9:00 Uhr in den Mainfrankensälen Veitshöchheim Tagesordnung 1. Eröffnung durch den Vorsitzenden, Dr. Stefan Streng 2. Auszugsweise Verlesung des Geschäftsberichtes für das Geschäftsjahr 2017, Dipl.-Ing agr. (FH) Christian Beil, Geschäftsführer 3. Verlesung des Kassen- und Prüfungsberichtes für das Geschäftsjahr 2017, Dipl.-Ing agr. (FH) Christian Beil, Geschäftsführer 4. Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung 5. Projekte und Beiträge im Geschäftsjahr 2018 6. Verschiedenes Informieren Sie sich, wie die seit Jahrzehnten erfolgreiche Kooperation/Partnerschaft von Rübenanbauer und Zuckerunternehmen gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft meistern wollen. Wir empfehlen Ihnen den Besuch der Veranstaltung sehr auch Familienangehörige und Freunde sind herzlich willkommen! Bilden Sie Fahrgemeinschaften... in Anbetracht der Bedeutung der Referenten und der zukunftsweisenden Vortragsthemen ist die Anwesenheit für Vertrauensleute und Zuckerrübenbauern ein Muss! Mit der Teilnahme dokumentieren Sie einerseits Ihr Interesse, andererseits unterstreichen Sie die Forderung auf eine weiterhin wirtschaftlich tragfähige und anerkannte Zuckerproduktion aus Rüben in der EU und Franken. Nutzen Sie die Chance zur aktiven Mitgestaltung der Zukunft von Rüben & Zucker! 9

betriebsreportage Die kreativen Wilden Die Betriebe von Wolfgang, Rainer und Tobias Wild in Unterpleichfeld (Franken) Foto: www.unterpleichfeld.de Von Christian Beil Die Gemeinde Unterpleichfeld liegt zwölf Kilometer nördlich von Würzburg direkt an der Bundesstraße 19. Mit seinen sechs Ortsteilen zählt der seit jeher von der Landwirtschaft geprägte Ort gut 2.900 Einwohner. Weit über die Region hinaus bekannt ist Unterpleichfeld durch das jährlich stattfindende Krautfest (6./7. Oktober 2018). Der intensive Anbau von Weiß- und Blaukraut startete bereits 1927 mit dem Bau der ersten Sauerkrautfabrik durch Wilhelm Bötsch. In Pläfeld, wie der Ort in der Umgebung genannt wird, wetteiferten lange Jahre drei Konservenfabriken um genügend Rohstoffe, bis 2011 auch die letzte Fabrik die Verarbeitung beendete. Parallel zum Krautanbau etablierten sich in den letzten 20 Jahren auch andere Sonderkulturen wie Spargel, Gurken, Süß-Mais und vieles mehr. Letztendlich mussten die Betriebsleiter dem Konkurrenzdruck, d.h. dem Buhlen um die guten Lößböden stets mit hoher Kreativität und auch Risikobereitschaft entgegentreten. Im Folgenden werden drei findige Beispielsbetriebe (mit dem gleichen Nachnamen) vorgestellt. Entenhausen gibt s auch in Franken Wolfgang Wild Entenmast und Möhren Der 63-jährige Absolvent der Fachhochschule in Triesdorf hat 1988 den elterlichen Betrieb übernommen. Wie in nahezu allen Betrieben in Unterpleichfeld wurde neben den klassischen Marktfrüchten (Getreide, Mais und Zuckerrüben) auch Kraut angebaut. Aus arbeitswirtschaftlichen Gründen waren es selten mehr als zwei Hektar. Auf der Suche nach neuen Betriebszweigen hat der Betriebsleiter frühzeitig nach möglichen Alternativen Ausschau gehalten. Dabei ist er auf das Unternehmen Wichmann Entenspezialitäten GmbH im nahegelegenen Wachenroth in Mittelfranken gestoßen. Das Unternehmen hatte damals schon die regionale Produktion im Fokus. Wichmann und Wiesenhof Entenspezialitäten sind in Deutschland die Marktführer für die organisierte Produktion des Entenfleisches vom Brüten bis zur Schlachtung. Mit dem DDD-Herkunftsnachweis ist gewährleistet, dass Geburt, Aufzucht und Verarbeitung nach deutschen Standards erfolgen. 28 Entenmast Für das Vorhaben wurde 2004 im Außenbereich ein Enten-Maststall für etwa 25.000 Tiere errichtet. Die zwei Abteilungen teilen sich auf in den Das Hinweisschild für die LKW-Fahrer eine tolle Idee und gleichzeitig zweckmäßig. Aufzucht- (ca. ein Drittel des Gebäudes) und dem eigentlichen Mast- Stall. Die frisch geschlüpften Küken kommen von der Brüterei im niedersächsischen Ermke (bei Cloppenburg) als Eintages-Küken. Die Küken gelangen in einem klimatisierten LKW zeitgenau zum Betrieb Wild. Hier kommen sie in den gereinigten und auf 33 bis 34 Grad aufgewärmten Stall. Enten sind sehr robust. Medikamente sind in der Mast nicht notwendig. Hygiene ist in der Entenmast sehr wichtig, da die Enten ohne Antibiotika aufgezogen werden. Dies war auch der Grund, warum sich die Familie Wild für diese robuste Geflügelart entschieden hat. In den ersten Tagen benötigen die Küken eine intensive Betreuung, um alle ans Futter und Wasser zu bringen. Die tägliche Einstreu mit Stroh und die Kontrolle der Tiere und der technischen Einrichtung sind dann die Hauptaufgaben. Die erforderliche Wärme liefert die benachbarte Biogasanlage eines Berufskollegen, der im Austausch Entenmist für die Biogasanlage erhält. Mastdauer Die Fütterung der Tiere erfolgt ausschließlich mit Fertig-Futtermischungen nach der vorgegebenen Rezeptur der Firma Wichmann, wobei innerhalb der Mast vier verschiedene Futterrationen eingesetzt werden. Medikamente kommen grundsätzlich nicht zum Einsatz. Nach 37

betriebsreportage Christian Beil, Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer, Eibelstadt Das 4-reihige pneumatische Einzelkornsägerät steht wieder in der Halle. Die Karotten sind gesät. Der Damm wird in der Regel im Herbst angelegt. bis 42 Tagen haben die Enten dann das Schlachtgewicht von 3 bis 3,2 kg erreicht. Sowohl das Verladen als auch der Transport der Tiere zum Wichmann-Schlachthof, ebenfalls in Wachenroth, sind Bestandteil der Kooperation bzw. Integration mit dem Unternehmen. Marktaussichten Wolfgang Wild geht davon aus, dass der Pro-Kopf-Verbrauch (ca. 1 kg) und Selbstversorgungsgrad (ca. 70 %) bei Entenfleisch nur steigt, wenn gesunde Ernährung und regionale Erzeugung weiter an Bedeutung gewinnen. Unabhängig davon ist ihm wichtig, die eigenen Betriebsabläufe weiter zu verbessern. Gemeinsam mit den anderen Mastbetrieben wurde dazu eine Erzeugergemeinschaft gegründet, um anhand von Auswertungen und Betriebsvergleichen die Produktions-/Kostenstruktur zu optimieren. Eine besondere Hilfe für den Betriebsleiter ist dabei Sohn Christian, der als Fachberater am Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügel- und Kleintierhaltung in Kitzingen (Unterfranken) arbeitet. Insofern steht bereits die nächste Generation in den Startlöchern. Eine Ablage von 1,5 cm in der Reihe ist nur mit der Spezial-Lochscheibe möglich. Möhren Ein weiteres, etwas außergewöhnliches Standbein im Betrieb Wolfgang Wild ist der Anbau von Karotten für die Mainfrucht GmbH & Co. KG im 30 km entfernten Gochsheim bei Schweinfurt. Nach verhaltenem Start 2008 beträgt die Anbaufläche mittlerweile beachtliche 17 ha. Da die Möhre nicht mit der Zuckerrübe verwand ist, passt sie sehr gut in die Fruchtfolge. Die dazu erforderliche Technik, wie Dammfräse, Sämaschine und Klemmbandroder wurden im Laufe der Jahre in einer Maschinengemeinschaft angeschafft. Nach der Anlage der Dämme (75 cm Reihenabstand) im Herbst und teilweise im Frühjahr erfolgt etwa zeitgleich mit den Zuckerrüben die Aussaat der Gelben Rüben. Durch den Dammanbau ist ein gleichmäßiger langer Wuchs der Möhre und eine sichere Ernte gewährleistet. Anbau Mit einem 4-reihigen pneumatischen Sägerät wird das Saatgut auf dem Damm im Abstand von 1,5 cm (ca. 800.000 Samen/ha) auf 2 cm Tiefe abgelegt. In der Regel können die Bestände mit einer Herbizid-Behandlung unkrautfrei gehalten werden. Zur Gesunderhaltung des Blattes (wichtig bei der Ernte mit dem Klemmbandroder!) sind häufig zwei Fungizid-Behandlungen nötig. Die Ernte erfolgt dann ab Ende August bis Anfang November mit einem zweireihigen Überladeroder. Meist werden die Möhren wie die Zuckerrüben am Feldrand gelagert und mit einem Reinigungsband geladen. Je nach Feldaufgang und Wachstumsbedingungen werden Erträge zwischen 60 und 100 t/ha erreicht. Hohe und sichere Bestandesdichten und damit Erträge sind auf den Schlägen garantiert, die bei Bedarf bewässert werden können. Hinsichtlich Absatz und Verwertung steht mit der Mainfrucht GmbH & Co. KG, die zur Grünewald Unternehmensgruppe in der Steiermark, Österreich gehört, ein verlässlicher Partner zur Seite. Wie die Zuckerrüben ist die Karotte eine zweijährige Pflanze. Die Samengewinnung erfolgt im zweiten Jahr. Das Tausendkorngewicht (TKG) beträgt etwas 1,5 g. Botanisch gehören die gelben Rüben zur Familie der Doldenblüter und können daher problemlos in Zuckerrüben-Fuchtfolgen angebaut werden. Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite. 29

Keller voller Pilzkulturen Rainer Wild Speisepilze, Schweinemast und Biogasanlage betriebsreportage Anders aber nicht weniger interessant aufgestellt ist der Betrieb von Carina und Rainer Wild, nicht verwandt oder verschwägert mit Wolfgang Wild. Nach einer zunächst abgeschlossenen Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann hat der junge Familienvater von drei Kindern die landwirtschaftliche Lehre und zweijährige Technikerschule in Triesdorf absolviert. Die Übernahme des elterlichen Betriebes erfolgte 2005. Neben dem Anbau der typisch landwirtschaftlichen Kulturen (Winterweizen, Silomais und Zuckerrüben) produziert der pfiffige Unternehmer Speisepilze, mästet Schweine und betreibt eine Biogasanlage mit Nahwärmeversorgung. Unterstützt wird er dabei von den beiden guten Seelen des Betriebes, den Eltern Inge und Klaus Wild. 30 Speisepilze Bereits seit nunmehr 20 Jahren werden auf dem Betrieb in den dafür umgebauten Kellerräumen Shii-Takeund Austern-Pilze gezüchtet. Der ursprünglich aus Japan stammende Shii-Take-Pilz wächst in der Natur auf Baumstämmen und ist ein sehr aromatischer und wohlschmeckender Kulturspeisepilz. Der Austernseitling wird wegen seines Geschmackes auch Kalbfleischpilz genannt und hat seinen Ursprung in Süd- und Südostasien. Seit kurzem testet Rainer Wild auch den festfleischigen Kräuterseitling. Der in Süd-, Ost- und Westeuropa vorkommende Pilz hat ein sehr zartes Aroma und würde das Angebot des Betriebes komplettieren. Allerdings zeigen die ersten Erfahrungen, dass die Zucht etwas schwieriger ist und daher noch etwas Lehrgeld bezahlt werden muss. Pilz-Zucht Mit dem Shii-Take-Pilz startete der Betrieb vor mittlerweile über 20 Jahren. Der Austernpilz wird aufgrund seines Geschmackes auch Kalbsfleischpilz genannt. Das Speisepilz-Angebot rundet der anspruchsvolle Kräuterseitling ab. Zur Herstellung der Substratblöcke beim Shii-Take-Pilz werden Buchsägemehl oder Hackschnitzel verwendet. Bei den Austernpilzen sind es gepresstes Getreidestroh oder Maiskolben. Die Sterilisierung erfolgt mit überhitztem Dampf in einem Druckgefäß bei 121 C und 1 bar für eine Stunde. Anschließend wird der Nährboden beimpft. Die Dauer der Besiedlungsphase beträgt etwa 10-12 Wochen. Nach der Besiedlungsphase folgt die Fruchtkörperbildung unter kontrollierten klimatischen Bedingungen. Geerntet werden die Pilze einzeln bzw. in Trauben per Hand. Nach vollständiger Ernte und einer dreiwöchigen Ruhephase wird durch einen 24-stündigen Tauchvorgang in 13 bis 18 C kaltem Wasser eine neue Fruchtkörperbildung eingeleitet. Dieser Vorgang kann noch ein drittes Mal wiederholt werden, bevor die Substratblöcke dann als organischer Dünger auf dem Feld landen. Vermarktung Mittlerweile werden die Pilze ganzjährig und kontinuierlich fast ausschließlich (95 %) über den Großhandel vermarktet. Die Direktvermarktung, d.h. der Verkauf ab Hof und an die umliegende Gastronomie spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Ein jährliches Highlight ist allerdings das im September stattfindende Pilzfest, in diesem Jahr am 8. und 9. September. Hier gibt es verschiedene Austern- und Shii-Take-, sowie Fleischgerichte eine Gaumenfreude für den Gourmet. Schweinemast Die Schweinemast hat im Betrieb eine lange Tradition. Nach dem an der Hofstelle keine Erweiterung mehr möglich war, wurde 2000 im Außenbereich ein Mastschweinestall mit 550 Mastplätzen errichtet. Im Jahr 2010 erfolgte dann eine Erweiterung um 615 Plätze auf insgesamt 1.165 Tiere. Die Ferkel werden mit einem Lebendgewicht von ca. 28 kg von einem ortsansässigen Ferkelerzeuger bezogen. Die kurzen Wege und den vergleichsweise geringen Arbeitsaufwand schätzt Rainer Wild an der Mastschweinehaltung gleichzeitig liefern die Tiere das Substrat für die Biogasanlage. Biogasanlage Die 190 KW Hofbiogasanlage flexibel fahrbar bis 380 KW auf Basis von Silomais und Schweinegülle wurde 2011 gebaut. Neben der Wärmenutzung im direkt benachbarten eigenen Mastschweinestall wird zusammen mit einer weiteren Biogasanlage eine Fischzucht und eine Wohnsiedlung mit 50 Häusern versorgt. Wie üblich liefern die Biogasanlagen-Betreiber ausschließlich die Wärme. Wärmenetz, Pufferspeicher etc. finanzieren und unterhalten die Wärmeabnehmer selbst.

Demeter-Betrieb seit Jahrzehnten Tobias Wild Acker- und Gemüseanbau, Schweinemast betriebsreportage Zum guten Schluss noch die Vorstellung des Öko-Betriebes Tobias und Lothar Wild GbR. Der Betrieb arbeitet seit 1997 nach den Kriterien des Bio-Anbauverbandes Demeter. Tobias Wild hat nach landwirtschaftlicher Ausbildung an der staatlichen Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Ökologischer Landbau, in Landshut-Schönbrunn studiert. Als staatlich geprüfter Wirtschafter für den ökologischen Landbau mit Meisterbrief folgte 2015 der Einstieg in die betriebliche Verantwortung durch die GbR-Gründung mit dem Vater. Ackerbau Auf den insgesamt etwa 100 ha Ackerland fährt der Betrieb in der Regel zwei getrennte Fruchtfolgen. Fruchtfolge 1: Kleegras (2-jährig) Kraut Kartoffel Zuckerrüben Fruchtfolge 2: Kleegras (2-jährig) Getreide Zuckerrüben Getreide Möhren/Kürbis. Die Zuckerrüben (Biorüben) werden sowohl für Südzucker als auch für die Schweizer Zucker AG angebaut. Eine besondere Herausforderung im ökologischen Anbau ist bekanntermaßen die Unkrautbekämpfung. Dabei setzt der junge Landwirt neben der mechanischen Beikrautregulierung (Striegeln und Hacken) vor allem auf den Anbau von Kleegras und Zwischenfrüchten. Nach seiner Erfahrung ist es vor allen Dingen wichtig, dass sofort wenn der Das Weißkraut ist fertig für die Lieferung an tegut. Die Betriebsdaten stehen auf der Banderole. Mähdrescher den Schlag verlassen hat die Zwischenfrucht (z.b. Erbsen) ausgebracht und mit der Stoppelbearbeitung eingearbeitet wird... nur dann ist eine ausreichende Unkrautunterdrückung zu erreichen. Gemüseanbau Die Vielfalt des Gemüseanbaus bzw. der Sonderkulturen ist in den letzten Jahren aufgrund der Nachfrage enorm gestiegen. Neben Speisekartoffeln werden Karotten, Kraut, Kürbisse, Kohlrabi, Rote Beete und Wirsing angebaut. Um den Markt kontinuierlich mit frischer Ware beliefern zu können, wird soweit möglich zeitversetzt ausgesät bzw. gepflanzt. Die erforderliche Technik für Anbau, Aufbereitung und Lagerung wurde sukzessive häufig in Kooperation mit anderen Betrieben angeschafft. Etwa 20 ha der Ackerfläche können von der Hofstelle aus bewässert werden. Für die z.t. sehr arbeitsaufwändige Pflege und Ernte der Sonderkulturen sind in der Saison bis zu acht Hilfskräfte beschäftigt. Vermarktung Die Vermarktung der erzeugten Produkte erfolgt in erster Linie über das Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen tegut. Dabei hat sich im Laufe der Jahre ein sehr vertrauensvolles Geschäftsverhältnis entwickelt. Einmal jährlich in der Regel im Dezember findet ein Treffen mit den Einkäufern des Unternehmens statt, in dem das abgelaufene Geschäftsjahr reflektiert und die Liefermengen für das nächste Jahr vereinbart werden. Bei der Kommissionierung und Lieferung der Bio-Produkte wird Die Kohlrabi-Pflanzen sind inzwischen gepflanzt. eine hohe Flexibilität abverlangt das morgendliche Bestellfax von tegut bestimmt den Tagesablauf, so die Aussage von Tobias Wild. Schweinemast Den Acker- und Gemüsebaubetrieb Wild rundet eine Schweinehaltung mit 450 Tieren ab. Dazu wurde 2005 im Außenbereich ein Pig-Port -Außenklimastall gebaut. Der Stall wurde vom süddeutschen Fachberater Rudolf Wiedmann entwickelt und überzeugt durch eine hohe Arbeitsqualität und niedrige Energiekosten. Dem neutralen Beobachter fällt besonders das gute Klima im Stall (Frischluft) und die Bewegungsfreiheit (Liegebox, Außenbereich) der Tiere auf. Den Schweinen ist anzusehen, dass sie sich wohlfühlen. Die Ferkel bezieht der Betrieb über die bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Entsprechend den Demeter-Richtlinien kommen 75 % des Futters aus eigener Produktion, wobei dafür ein Triticale- und Wintererbsen-Gemenge als Eiweißkomponente angebaut wird. i Im Außenbereich fühlen sich die Tiere sichtlich wohl. Die Temperatur in der Liegebox kann über die beweglichen Deckenteile gesteuert werden. Fotos (12): Beil DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE Die drei Wild-Höfe in Unterpleichfeld verdeutlichen auf engem Raum die Vielfalt der landwirtschaftlichen Betriebe und Kreativität der Betriebsleiter; bei allen spielt die Rübe noch eine (Neben-)Rolle. Letztendlich muss jeder für sich nach Neigung, Begabung und Möglichkeiten den Betrieb aufstellen und ausrichten dazu viel Erfolg! 31

F R A N K E N Rü b e n j a h r i m Trocke n modu s? Krankheiten Schosser Unkräuter nicht aus dem Blick verlieren! Aufgrund der guten Vegetationsbedingungen haben sich auch die April gesäten Rüben schnell und gut entwickelt. Die ersten Bestände schlossen bereits in der letzten Mai-Woche die Reihen. Etwas ausgebremst wurde dann die Rübenentwicklung durch die Trockenheit und die heißen Temperaturen im Juni. Den ersten Vergleich des diesjährigen Ertragsniveaus mit den Vorjahren wird die 1. Proberodung Ende Juli (31. KW) liefern. Bis dahin gilt es Blattkrankheiten, Schosser (Wildrüben) und ggf. Spezial- bzw. Altverunkrautung im Griff zu halten. Fungizidbehandlung Im Hinblick auf eine breite Wirksamkeit und vor allem Resistenzvermeidung ist bei der Erstbehandlung eine Mittelmischung aus Azol und Strobilurin in voller Aufwandmenge zu empfehlen. Fertige Mischungen aus Die Beseitigung der Schosser (kleines Bild) ist für den nachhaltigen Zuckerrübenanbau ein absolutes Muss! Wild- bzw. Unkrautrüben werden sonst zu einem Riesenproblem. Fotos (2): Beil einem Azol- und Strobilurinwirkstoff wären z.b. 1 l/ha Juwel oder 0,35 l/ ha Sphere oder 1 l/ha Mercury. Alternativ kann 0,5 l/ha Ortiva mit 1 l/ha Rubric oder 0,6 l/ha Duett Ultra gemischt werden. Cirkon, Domark und Score sind weitere Azole, die allerdings in den ARGE-Versuchen etwas schwächer abgeschnitten haben. Die Beimischung von 1,25 l/ha Funguran Progress einem Kupfermittel - ist nur bei bereits vorhandener, bekannter Fungizidresistenz nötig. In der Regel ist dies in Franken nicht erforderlich. Sollte eine Zweitbehandlung notwendig werden, ist beim Azol Einsatz unbedingt ein Wirkstoffwechsel einzuplanen. Schosser und Unkraut Auf immer mehr Standorten sind Unkrautrüben und schwerbekämpfbare Unkräuter, wie z.b. Landwasser-Knöterich und Samtpappel ein zunehmendes Problem. Sehr schnell kann daraus - infolge des überbetrieblichen Maschineneinsatzes - ein Flächenbrand entstehen. Insofern sind alle Anbauer gefordert, frühzeitig über Fruchtfolge, Anbautechnik und Pflanzenschutz - bis hin zur Handbereinigung alles zu unternehmen, um der Verbreitung entgegenzuwirken. Hier gilt nach wie vor Wehret den Anfängen. Vor allem Schosser und Unkrautrüben müssen raus aus den Beständen! Wer hier einmal nicht konsequent ist, versaut sich den Schlag häufig für Jahrzehnte. Also: dran bleiben! 8 Manfred Anselstetter 42 Jahre für die Zuckerrübe Ein einzigartiges Dienstjubiläum in der Branche feierte unser Versuchstechniker Manfred Anselstetter: mehr als 42 Jahre war er bei Verband und ARGE Franken beschäftigt. Am 1. Juni 2018 ging er in den wohlverdienten Ruhestand. Damit hat er die mittlerweile 62-jährige Geschichte der Arge Franken wie kein anderer mitbegleitet. Sein ganzes Arbeitsleben zeugt von Kontinuität, Motivation, Zufriedenheit, aber auch nachhaltigem Erfolg bei der Arbeit. Das äußerst gewissenhafte (mittel-)fränkische Naturell, komplettiert mit Stehvermögen und Verlässlichkeit, prädestinierten ihn von Anfang an für diesen Job, den er seit November 1975 wie eine Passion mit Leib und Seele zum Wohle des fränkischen Zuckerrübenanbaus ausfüllt. Doch sein Ruf und der seiner Arbeitsgemeinschaft schallt mittlerweile weit über die heimischen Grenzen hinweg Kontinuität in Beratung und Nachfolge Richtung koordinierter (süd-)deutschlandweiter Versuchsstellen. Jährlich werden viele tausend Ergebnisse/Bonituren aus fast ebenso vielen Kleinparzellen gewonnen, die das jeweilige, mitgestaltete und stets umfangreiche Versuchsprogramm vorgibt. In seiner Hand lagen nicht nur Anlage und Datengewinnung der Versuche mit den unterschiedlichsten züchterischen, pflanzenbaulichen und pflanzenschutztechnischen Fragestellungen, sondern auch die Auswertung dieser Zahlenreihen händelte er mit Blick auf eine neutrale, fundierte Beratung bravourös. Diese ideale, gesamtheitliche Bearbeitung machte ihn zu einem gesuchten Zuckerrübenfachmann und -berater. Fachvorträge in Feld und Versammlungen sowie Beiträge in etablierten Fachzeitschriften sind die allseits willkommene Essenz seiner Arbeit. Während des gesamten Rübenjahres war er ein gefragter Gesprächspartner für Praktiker und solche, die Manfred Anselstetter, 42 Jahre bei den Frankenrüben, mitten in seinem Element. Foto: Ziegler es werden wollen. Viele junge Studenten und Lehrlinge sind schon durch seine Schule gegangen fachlich und menschlich geprägt und gut vorbereitet für s Leben. Das jährlich verfasste Versuchsheft, unzählige Beratungsbroschüren analog und digital tragen seine Handschrift. Damit schenkte der gebürtige Mittelfranke 42 seiner besten Jahre den Frankenrüben herzlichen Dank, herzliche Gratulation und herzliche Glückwünsche für die Zukunft! Seine Nachfolge tritt Christoph Ott aus Unterickelsheim, Masterabsolvent der Agrarwissenschaften der TU München-Weihenstephan, an, der bereits seit April 2017 das Frankenrüben-Team verstärkt. Damit sind ein reibungsloser Übergang und Kontinuität gewahrt für eine erfolgreiche Versuchs- und Beratungstätigkeit unserer Zuckerrübenbauer. Dr. Klaus Ziegler

Verantwortlich: DR. KLAUS ZIEGLER VFZ-Generalversammlung 2018 Franken gerüstet für die liberale Zukunft?! Rückblick und Ausblick zi In der gut besuchten Generalversammlung des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer (VFZ) Ende Juni wurde die derzeitige angespannte Wirtschaftslage bei Zucker und Rüben intensiv diskutiert, waren doch die endgültige Rübengeld- Abrechnung für das Erntejahr 2017 bzw. -Überweisung kurz vorher erfolgt. Einsparpotenziale und Lösungen künftiger Herausforderungen in Feld und Fabrik sind dabei abzuwägen, ohne die Effizienz des fränkischen Zuckerrübenanbaus zu gefährden. Schließlich war nach einem absoluten Spitzenjahr 2017 in Franken und der EU auf den internationalen Märkten nach defizitären Vorjahren ein (gewaltiger) Zuckerüberschuss zu verzeichnen; der Weltmarkt sorgte also nicht für Entlastung. Dementsprechend mehrten sich die Sorgenfalten sowohl beim Zuckerunternehmen als auch unseren Zuckerrübenbauern, galt es doch bis Mai 2018 einen auskömmlichen Rübenpreis der Ernte 2017 zu finden und entsprechend motiviert im Frühsommer 2018 die Kontrahierung für den Anbau 2019 anzugehen das Motto des Tages trifft dies auf den Punkt: PERSPEKTIVE ZUCKER & RÜBE global am Markt smart grün Die Generalversammlung bietet immer auch den Rahmen für Würdigungen im Bild v.l.n.r.: Dr. Stefan Streng, VFZ-Vorsitzender, Maria Heimbach (nach 25 Jahren Tätigkeit in der VFZ-Geschäftsstelle seit April im Ruhestand), Dr. Thomas Kirchberg, Mitglied im Vorstand der Südzucker, Manfred Anselstetter (nach 42 Jahren Wirken bei VFZ/Arge seit Juni im Ruhestand), Professor Dr. Peter Schulze Lammers (Leiter des Institut für Landtechnik Bonn, gewürdigt mit der Goldenen Zuckerrübe ), Dr. Klaus Ziegler, VFZ-Geschäftsführer. Fotos (2): Göbel Umso mehr drücken nicht nur die Konkurrenz im Feld, sondern zunehmend Einschränkungen im Bereich des Pflanzenschutzes sowie sich wandelnde Ernährungsgewohnheiten und Ansprüche der Gesellschaft auf die Lust, nachhaltig Rüben anzubauen (zumindest im konventionellen Bereich im Gegensatz dazu boomt der Biozucker-Bereich, der langsam auf dem Weg heraus aus der Nischenproduktion ist). Die Nutzung des technischen Fortschritts gerade in Züchtung, Düngung und Pflanzenschutz sowie neuer Technologien, z.b. der Digitalisierung, ist allerdings notwendiger denn je. Die Arbeit unserer Versuchsund Beratungsabteilung, der ARGE Franken, im Verbund mit Kuratorium und Institut für Zuckerrübenforschung ist die beste Gewähr dafür. Im Anbaujahr 2017 mit der Mega-Rüben-Ernte sollte die Wertschöpfung pro Hektar durchweg gepasst haben. Im Vergleich zur Vorjahres-Abrechnung (noch mit Quoten und Rübenmindestpreis) wird jedoch individuell offenkundig meist eine große Lücke registriert. Effizienz erhalten Trotzdem oder gerade deshalb alle Beteiligten der Zuckerbranche werden sich in nächster Zeit auf einen Ritt auf der Rasierklinge in finanzieller und emotionaler Hinsicht einstellen müssen, was in der Versammlung auch klar ausgedrückt wurde! Das gegenseitige Vertrauen wird dabei zwangsläufig auf eine besondere Probe gestellt. Eine kurzfristige und -sichtige Reaktion führt dabei selten zum Erfolg wie Erfahrungen aus ähnlichen Situationen der jüngsten Vergangenheit schon gezeigt haben aber: Chance und Risiko haben bei jedem einen anderen Preis und trennen den Optimisten vom Pessimisten; die Zuckerwelt dreht sich weiter logisch mit uns wie es unser VFZ-Vorsitzende, Dr. Stefan Streng, Uffenheim-Aspachhof, ausdrückte! Kosten minimieren Zwei Referenten werteten die Veranstaltung nach den satzungsgemäßen Regularien auf. Der Vorstandsvorsitzende der Südzucker, Dr. Wolfgang Heer, zeigte den Weg seines/unseres diversifizierten Unternehmens (bäuerliche Aktienmehrheit!), aber auch der Zuckervermarktung national und global auf. Gegen den Zeitgeist des Anprangerns von Zucker in der Ernährung in einer bewegungslosen Gesellschaft anzugehen, ist eine riesen Aufgabe, der sich die Branche aber seriös und wissensbasiert stellt. Die Perspektive der mechanischen Unkrautbekämpfung bei immer weniger zugelassenen chemischen Mitteln sowie die Bedeutung der regelmäßigen Maschinentests (seit 1984) zur Arbeitsqualität der Erntemaschinen auf Flächen des Juliusspitalgutes Seligenstadt wurden von Professor Dr. Peter Schulze Lammers, Universität Bonn, fachlich aufgearbeitet. Gerade letztgenannte, gemeinsam mit dem Verband durchgeführten Aktivitäten und Resultate haben weit überregionale, ja weltweite Ausstrahlung; letztendlich befeuerten diese die Weiterentwicklung insbesondere der Erntetechnik. Für die beispielhafte, langjährig hervorragende und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Institut für Landtechnik (unter seiner Leitung) wurde ihm anschließend die Goldene Zuckerrübe, die Ehrennadel des fränkischen Verbandes und der Südzucker, verliehen. Südzuckers Weg in die Zukunft zeigte der Vorstandsvorsitzende, Dr. Wolfgang Heer, Mannheim, auf: Engagiert, mutig, flexibel. 9

F R A N K E N zi Wie gewohnt im Sommer wurden die Vertragsabschlüsse für den Anbau 2019 getätigt, wollte Südzucker doch rechtzeitig wieder die Anbaugrundlage für eine 120 Tage- Kampagne abgreifen. Die diesjährige Kontrahierungsphase stand unter dem Eindruck des Jahresabschlusses für die Ernte 2017 einerseits und andererseits geänderter Modalitäten für den Erfüllungsbonus (Basis Mindestfläche orientiert am fünfjährigen Ertragsmittel) sowie einer Welle an umstiegsbereiten Anbauern auf Bio. Letztere signalisierten eine zweijährige Anbaupause, beginnend mit 2019. Im ersten Schritt stand das Anbau-Angebot zwischen 125 % und 140 % der Basismenge (Summe aller Lieferrechte bei 16 % BZG). Rund 250 fränkische Bauern wünschten sogar einen Mehranbau über die genannten Grenzen hinweg. Dieses Anliegen konnte insofern erfüllt werden, dass deren Mehrrübenausgabe bis 160% 8 Zuckerrüben-Liefervertrag Kontrahierung zum Anbau 2019 zi Auf Initiative von Günter Dietsch, Kleinweisach, kam eine Aussprache bei einer Felder-Rundfahrt mit fünf Anbauern und dem Verbandsgeschäftsführer in der Region zustande; Ausgangspunkt der Diskussion war deren Befürchtung, dass aufgrund der zu erwartenden Erträge und Rübenpreise nicht einmal die variablen Anbaukosten gedeckt sein werden. Die Rüben sind früh gesät worden mit Fahrgassen, hatten Reihenschluss Ende Mai, aber seitdem keine nennenswerten Niederschläge bekommen; saubere Bestände konnten festgestellt werden! Ende September fielen dann wie überall zwischen 20 und 30 mm, die auf den sandig-tonigen Keuper-Böden schnell nicht mehr sichtbar waren: Ertragserwartung 40 bis 45 t/ha! Im Jahr 2017 erreichten die Anwesenden zwischen 80 und 90 t/ha. Es war eine intensive, aber stets konstruktive, nie in persönliche Vorwürfe abgleitende Gesprächsatmo- Chance auf Anpassung! erweitert wurde und/oder diese Anbauer zusätzliche Lieferrechte von Inhabern, die 2019 keine Rüben anbauen wollen, seitens des Verbandes vermittelt bekamen. Der durchschnittliche Prozentsatz der Kontrahierung beträgt in Franken 132 %, was eine kontrahierte Fläche von etwa 24.000 ha bedeutet 9 % weniger als 2018. In Ochsenfurt sind also die angestrebten Verarbeitungstage in einem Normal-Vegetationsjahr und ohne eine zusätzliche Abgabe von Rüben in externe Werke gegeben. Pachtung/ Verpachtung, Kauf/Verkauf sind noch bis 30. November 2018 möglich Wermutstropfen dieser Aktion ist, dass etwa 140 Lieferrechtsinhaber/Anbauer den Anbau zumindest in 2019 aussetzen werden gleichbedeutend mit rund 20.000 t inaktiver Lieferrechte! Ein Großteil dieser Mengen kann aber noch durch Anbauer mit Vertragsabschluss für 2019 aktiviert werden: In Absprache mit SZVG/Südzucker werden in solchen Fällen der Rüben- Liefervertrag und die Kontraktmenge angepasst. Vertrauensleute und SRS ler sind über diese Möglichkeit informiert. Wer also im Laufe des Herbstes noch Interesse hat, kann sich in der Verbandsgeschäftsstelle oder der SZ- Rohstoffabteilung Franken melden die VFZ-Lieferrechtsbörse gibt es noch her Somit besteht für den einen oder anderen noch die Chance, an wieder besseren Aussichten für die Zuckermärkte 2019/2020 teilzuhaben. Blitzlicht von Vestenbergsreuter Äckern Sorge um kostendeckende Ergebnisse Fünf Vestenbergsgreuther Bauern stellen sich dem Trockenjahr 2018 entgegen und hoffen auf mindestens kostendeckende Erlöse (v.l.n.r.): Helmut Ziegler, Fetzelhofen, Günter Dietsch, Kleinweisach, Wolfgang Köstner, Fetzelhofen, Stefan Krafft, Lonnerstadt, Frank Ullrich, Kirchrimbach, zusammen bauen sie 80 ha Zuckerrüben an. Foto: Ziegler sphäre; unmissverständlich wurde jedoch die Forderung an Südzucker und Verband geäußert, dafür zu sorgen, dass auch in einem solchen Trockenjahr wie 2018 wenigstens die Kosten gedeckt sein sollten! Dieser Herausforderung müssen sich alle Beteiligten in 2018/19 stellen; was Mut macht: Nach einem Trockenjahr folgt in Franken laut Statistik kein zweites! SAATGUT- BESTELLUNG zi Mit der Kontrahierung, dem Abschluss des Zuckerrüben-Liefervertrages, haben die fränkischen Anbauer nahezu 100 % des Saatgutbedarfs für den Rübenanbau 2019 bestellt. Entsprechend der Situation vor Ort geht dabei der Trend eindeutig weiter in Richtung Mehrfachtoleranz. Dabei wurden 80 % Nematoden-, 2,1 % Rhizoctonia- und 0,6 % Rübenkopfälchen-Sorten ausgewählt. Die am häufigsten bestellte Sorte ist Annarosa mit 37 %. Die Nematodentoleranz wird damit schon fast standardmäßig gewünscht nach 71 % in 2018! Wer darüber hinaus Saatgut im Frühjahr 2019 benötigt, muss sich mit Kommissionsware, zu erhalten in der Zuckerfabrik oder beim zuständigen SRSler, bedienen. Bei der Beizausstattung wird es die 10g Teflutrin/U geben, die auch mit pneumatisch arbeitenden Geräten ausgebracht werden darf. Die bodenbürtigen Schädlinge werden damit gut erfasst; für die Behandlung oberirdischer bauen wir ein Rübenfliegen und Blattlaus-Monitoring auf analog dem bei Blattkrankheiten. Bleibt jetzt noch die Frage Was wird mit dem Restsaatgut aus 2018, das mit Neonikotinoiden gebeizt ist? Falls die deutschen Zuckerrübenanbauer keine Ausnahmegenehmigung für die Aussaat 2019 bekommen Ungarn und Tschechien lassen dies übrigens noch zu (!), haben wir von allen Züchtern die Zusage, dass sie sich an einem Rückgabe-Programm beteiligen werden. Ende des Jahres dürfte die Entscheidung für die Bundesrepublik fallen: Bei einem negativen Bescheid raten wir von der Verwendung solchen Saatgutes für die Aussaat 2019 dringend ab und bieten ein entsprechendes Rückgabeprogramm an; darüber halten wir Sie auf dem Laufenden!

Verantwortlich: DR. KLAUS ZIEGLER Rübenernte Rosinen-Kampagne bei Trockenheit Höchste Zuckergehalte und enorme Ertragsunterschiede cb Bis in den Juni hinein herrschten für die Rüben optimale Bedingungen. Ausreichend Regen und eine im April und Mai etwa 2 C höhere Durchschnittstemperatur waren ausschlaggebend dafür, dass sich die Bestände schnell und gut entwickelten. Bereits in der letzten Mai-Woche etwa zwei Wochen früher als sonst schlossen die ersten Bestände die Reihen. Einige Optimisten hatten schon die Hoffnung, das Rübenjahr könne am Rekordjahr 2017 mit 93,3 t/ha und 18,3 % Zuckergehalt nahtlos anschließen. Trockenheit und vor allem die Hitze mit extremer Sonneneinstrahlung bis in den Oktober machten diese Hoffnung dann jäh zunichte. Blattkrankheiten Das Blattkrankheiten-Monitoring von staatlicher Beratung, Erzeugerring, Verband und Südzucker startete Anfang Juli. Bereits nach einer Woche herrschte in den Schlägen mit Niederschlägen (nördlich A3) ein erhöhter Infektionsdruck. Die Anbauer in den Regionen Untermain, Würzburg Nord, Schweinfurt, Haßberge und Oberfranken wurden schriftlich am 11. Juli informiert. Die restlichen Regionen eine Woche später. Ein zweiter Warn- bzw. Kontrollaufruf erging Mitte August an das gesamte Gebiet. Rückblickend betrachtet, konnte mit dem Monitoring wieder hervorragend die Infektion, d.h. der Befallsbeginn ermittelt werden. Für den standortangepassten Behandlungstermin war und ist dann die Kontrolle vor Ort nötig. Letztlich bleibt festzuhalten, dass die Blattkrankheiten (vorwiegend Cercospora und Mehltau) trotz der Trockenheit nur mit einer termingerechten Erstbehandlung reguliert werden konnten. Proberodung Die Rohstoffabteilung Ochsenfurt führt ab der 31. KW (Ende Juli) im 14-tägigem Abstand auf 21 Standorten in Franken die Proberodungen durch. Auf Basis dieser Ergebnisse wird die gesamte Kampagne vom Roden 2018 eine staubige Angelegenheit selbst die Niederschläge Ende September brachten keine Entlastung für Mensch und Maschine aber: die Rüben landen in der Zuckerfabrik so sauber wie noch nie! Foto: Ziegler Einkauf der Kalksteine bis zur Anmietung der Zuckerlager geplant. Bereits in der ersten Proberodung zeigte sich, dass Franken nach der Deutschen Meisterschaft im letzten Jahr deutlich an Plätze im Regionen-Vergleich einbüßen wird. Mit handgerodeten 52,7 t/ha lag der Ertrag Ende Juli 21 % unter dem Vorjahr und 6 % unter dem 5-jährigen Durchschnitt. Die Abstände vergrößerten sich von Proberodung zu Proberodung, da die ersehnten Niederschläge ausblieben. Gleichzeitig haben Motte, Mäuse, Cercospora und Mehltau den Ertragszuwachs zusätzlich eingeschränkt. Kampagne Die Kampagne startete am 20. September bei sommerlichen Tempera- Lang anhaltende Trockenheit und Hitze stressten die Rübenbestände. Besonders in Trockenjahren tritt die Motte (kleines Foto) auf. Das weiße Gespinst und der Kot verätzen die Herzblätter. Der geschwächte Blattapparat und die eingeschränkte Blattneubildung kosten Ertrag und Zuckergehalt. Fotos (2): Beil turen. Anders als in den Vorjahren erfolgt die Verarbeitung nahezu aller fränkischer Rüben in Ochsenfurt. Nur die Biorüben (Warburg) und einige frachtgünstigere Regionen (Untermain, Weißenburg-Gunzenhausen und Eichstätt) werden in externen Werken verarbeitet. Auf vielen Schlägen können die Rüben nur mit Umbauten am Roder, mit hohem Materialverschleiß an den Maschinen und erhöhten Rodeverlusten aus dem Boden geholt werden. Vereinzelt musste das Roden auch im Hinblick auf Verschleiß und Verluste abgebrochen werden. Die anhaltende Trockenheit und hohen Tagestemperaturen führten dazu, dass die Vorratsrodung erst in der zweiten Oktoberhälfte richtig Fahrt aufnahm. Ertragssituation Wie nicht anders zu erwarten, fallen die Fertigmeldungen in der Praxis schlagbezogen extrem unterschiedlich aus. Von nicht mal 30 t/ha bis über 80 t/ha ist alles dabei. Neben der Bonität des Schlages ist vor allem die extrem kleinräumlich unterschiedliche Niederschlagssituation in diesem Jahr entscheidend gewesen. Letztendlich wird für Franken statt dem fünfjährigen Durchschnittsertrag von 73 t/ha ein Ertrag von 62 t/ha erwartet. Der höhere Zuckergehalt (derzeit um 20% statt 18,3 % im Vorjahr) gleicht dies nicht aus. Erüllungsbonus Aufgrund der geringen Erträge werden zahlreiche Anbauer nicht in der Lage sein, die kontrahierte Zuckermenge zu erzeugen. Um diese Betriebe nicht zusätzlich zu belasten, wurde schon vor der Kampagne mit Südzucker vereinbart, dass die Regelung zum Erfüllungsbonus aus dem Zuckerrüben-Liefervertrag 2019 bereits in 2018 angewendet wird. Neben der Treueprämie wird auch der Erfüllungsbonus bezahlt, wenn die Mindestfläche auf Basis des fünfjährigen Zuckerertrages angebaut wurde. 9

F R A N K E N cb Das Rübenjahr 2018 wird bei der inneren und äußeren Qualität der Rüben wie auch bei der Bandbreite der Hektarerträge neue Maßstäbe setzen Grund: ein Jahrhundertsommer von April bis in den Spätherbst! Dies bewirkte einen frühen Vegetationssprint, doch irgendwann ging den Standorten das Wasser aus. Noch nie so sauber, noch nie so süß, aber auch noch nie so kleinräumig unterschiedliche Erträge sind die passenden Schlagworte. Letztendlich zeigt sich wieder einmal, dass die Region Franken stärker als viele andere Gebiete enormen Ertragsschwankungen je nach Niederschlagsmenge und Verteilung ausgesetzt ist. Insofern ist die Sicherung von Treueprämie und Erfüllungsbonus durch den Anbau der Mindestfläche auf Basis des fünfjährigen Zuckerertrages besonders für den fränkischen Anbauer eine deutliche Verbesserung im Zuckerrüben-Liefervertrag. 8 Rübenernte Der gesamte Erntezeitraum von Mitte September bis Ende November war geprägt von meist extrem trockenen Rodebedingungen. Die geringen Niederschlagsmengen Ende September und Ende Oktober entspannten die Situation nur kurzfristig. Besonders auf den schweren, tonigen Böden wurden sowohl dem Fahrer als auch der Maschine alles abverlangt. In der anschließenden Bodenbearbeitung und Aussaat der Folgefrucht galt es dann, die geringe Restfeuchte im Boden zu nutzen. Eine flache Bearbeitung und sofortige Einsaat war dabei die richtige Strategie trotz allem eine staubige Angelegenheit. Rübentransport Bereits zu Beginn der Kampagne war klar, dass nahezu alle fränkischen Rüben in Ochsenfurt verarbeitet werden. Die Lade- und Transportkapazitäten der drei lokalen bäuerlichen Transportgemeinschaften stehen damit vollumfänglich zur Versorgung der Zuckerfabrik Ochsenfurt zur Verfügung. Dies ermöglicht, dass die Rüben relativ flexibel just in time geliefert werden. Besonders in Sommerlich staubig süß Kampagne mit unterschiedlichen Erträgen Angesichts der Trockenheit wurde der Cercospora-Befall von einigen Anbauern unterschätzt. Für die Infektion und Ausbreitung der Pilzkrankheit reicht der Morgentau aus. Die Rübenmotte und anschließender Sekundärpilzbefall führten häufig zum Verfaulen einzelner Rüben (kleines Foto), die auch in Lieferungen auffielen und vereinzelt zu Wertminderung führen. Der erwartete und dringend benötigte Ertragszuwachs blieb aus. Fotos (6): Beil der ersten Kampagnehälfte bei den warmen Tagestemperaturen war dies im Hinblick auf die Lagerverluste im Rübenhof von Vorteil. Mit 26,5 t reine Rüben pro LKW erreichen die Fahrzeuge eine hervorragende Auslastung. Eine logistische Herausforderung ist weiterhin die Beschaffung von Diesel für die Verantwortlichen der Transportgemeinschaften aufgrund der eingeschränkten Schifffahrt auf dem Rhein. Die gemeinsam betriebene Ochsenfurter Tankgesellschaft griff zur Selbsthilfe und holt den Kraftstoff in Eigenregie günstiger von den norddeutschen Häfen. Rübenverarbeitung Nach Aussage der Techniker im Werk lässt sich der Zucker mit etwas Mehraufwand an Kalk, Soda und Zeit verhältnismäßig gut aus den Rüben lösen. Die durchschnittliche Verarbeitung in Ochsenfurt liegt nach etwas mehr als der Hälfte der Kampagne bei 14.500 t Tagesverarbeitung, wobei die maximale Tagesverarbeitung immer im Zusammenhang mit dem Zuckergehalt und der Ausbeute betrachtet werden muss. Bei extrem hohen Zuckergehalten und etwas erhöhten schädlichen Inhaltsstoffen ist schlicht und einfach die tägliche Verarbeitungsmenge begrenzt. Auch die Arbeitsgemeinschaft für das Versuchswesen im Zuckerrübenanbau (ARGE Franken) hatte bei der Versuchsernte mit der Trockenheit zu kämpfen. Die Ertragssituation zeigt sich sofort in der geringen Sackfüllung (kleines Foto). Rüben-Rosinen-Qualität Von Anfang an pendeln die Tageswerte beim Zuckergehalt zwischen 20 % und 21 %. Kumuliert wird am Kampagneende ein Zuckergehalt von 20,5 % erwartet. Der bisher höchste Zuckergehalt von 19,5 % im Extrem- Trockenjahr 2003 würde damit nochmals deutlich übertroffen werden. Der Standardmelasseverlust liegt mit 1,5 % etwas höher als im Vergleich der Vorjahre und resultiert aus 38,8 mmol Kalium, 3,7 mmol Natrium und 20,9 mmol Amino-Stickstoff. Die gute Qualität der Rüben wird komplettiert durch niedrigste Besatzwerte. Mit 1,8 % Erdanhang und 1,0 % losem Anteil kommen die Rüben sehr sauber in die Fabrik, wobei einige Lieferungen aber doch stark mit Kluten durchsetzt sind. Deutlich häufiger als in den letzten Jahren sind faule Rüben in der Ladung. Neben Rhizoctonia und Rübenkopfälchen hat dieses Jahr besonders die Rübenmotte geschädigt. Zum Glück sind oftmals nur einzelne Rüben faul, so dass eine Wertminderung eher die Ausnahme bleibt. Eingetrocknete Erträge Neben den erfreulichen Zahlen was innere und äußere Qualität anbelangt enttäuschen allerdings die Erträge oft. In allen Regionen, egal ob Rand- oder Kerngebiet variieren sie je nach Boden, Niederschlägen und damit Vegetation sehr stark. Von nicht mal 30 t/ha bis weit über 80 t/ha ist alles dabei. Fakt ist, dass durch die lang anhaltende Trockenheit der sonst übliche Ertragszuwachs weitgehend ausgeblieben ist Ausnahme: das südliche WUG/EI-Gebiet. In allen Werksregionen wurde Ende Oktober daraufhin nochmals die Ertragsschätzung nach unten korrigiert; in Ochsenfurt von 62 t/ha auf 59 t/ha. Bei diesem Durchschnittsertrag und gleichbleibender Verarbeitung ohne jegliche Störungen wäre die Kampagne dann in den ersten Januartagen zu Ende. Hoffen wir derweil auf ausreichenden Niederschlagsausgleich für die nächste Vegetationsperiode!

Verantwortlich: DR. KLAUS ZIEGLER Erich Göbel 60 Engagiert wie eh und je Erich Göbel kompetent im Feld der Rübe, dort fühlt er sich wohl, vermittelt dies auch jetzt mit 60! Foto: Ziegler zi Unser Versuchstechniker der ARGE Franken, Erich Göbel, feierte am 28. Oktober seinen 60. Geburtstag. Mehr als 36 Jahre (!) ist er schon für die Rübe bei der ARGE im fränkischen Verband unterwegs. Dies zeugt von Kompetenz und Kontinuität, die beste Basis für ordentliche Versuchs- und Beratungstätigkeit. Die Goldene Zuckerrübe stünde ihm ein zweites Mal zu! Schon früh packte den Unterpleichfelder Landwirtssohn die Liebe zur Rübe; das Gefühl für die Landwirtschaft, die Bauern und das Machbare hat er sich zeitig angeeignet, ebenso wie die Bodenständigkeit und das (Selbst-)Bewusstsein, den fränkischen Zuckerrübenbau stets weiterzuentwickeln, zukunftsträchtig zu machen. Seine Familie mit Frau Petra und zwei erwachsenen Kindern bildet das stabile, private Fundament seines Schaffens. Als Mann aus der Praxis findet er in der Versuchs- und Beratungstätigkeit stets die richtigen Worte geschätzt wird seine direkte Art, das Wesentliche unkompliziert auszudrücken... sei es anschaulich in Versammlungen oder persönlich im Gespräch. Jährlich erarbeitet er im Team wertvolle Erkenntnisse aus vielen tausend Kleinparzellen von Exaktversuchen, die mittlerweile deutschlandweit (koordinierte) Ausstrahlung haben. Diese ideale, gesamtheitliche Bearbeitung von unterschiedlichsten züchterischen, pflanzenbaulichen und pflanzenschutz-technischen Fragestellungen kam ihm auch im Konzept des nematoden-kontrollierten Anbaus zugute. Göbel war es, der über einen Zeitraum von 20 Jahren die Bodenprobenahme, Untersuchung und entsprechende Aufklärung nach dem Biotestverfahren seines Zeiler Gewächshauses organisierte/darstellte. Kein Nest schlafender Rüben ist vor dem Nematoden-Papst sicher, auch wenn diese Problematik mit der Einführung nematoden-toleranter Sorten gelöst zu sein scheint. Sportlichen Ehrgeiz und Ideen bringt er stets bei den Internationalen Maschinenvorführungen Beet Europe in Seligenstadt ein, den Ablauf in Feld und Zelt zu optimieren. Damit ist Göbel mehr als nur ein Experte der Anbautechnik; offen und flexibel kann er auch zu vielen anderen Bereichen der Rübenproduktion Auskunft geben... zum Nutzen der Anbauer. Herzlichen Dank mit Blick auf sein jahrzehntelanges Engagement herzlichen Glückwunsch für seine Power mit Blick nach vorne! Mit Blick auf die jährliche Vorbereitung des Parzellen-Saatgutes erhielt Erich Göbel eine handgefertigte Pillenrübe. W I N T E R V E R S A M M L U N G E N 2 0 1 9 Stetten Montag 28.01. 19:30 Werntalhalle Gollhofen Dienstag 29.01. 09:00 Gasthaus Zum Stern Herlheim Dienstag 29.01. 14:00 Herlindenhalle Bettenfeld- Donnerstag 31.01. 14:00 Gasthaus Grüner Baum Rothenburg o.d.t. Haßfurt-Augsfeld Freitag 01.02. 09:30 Hotel-Restaurant Goger Großostheim- Montag 04.02. 09:30 Gasthaus Waldesruh Wenigumstadt Erbshausen Montag 04.02. 19:30 Mehrzweckhalle Markt Herrnsheim- Dienstag 05.02. 09:00 Marktschänke Herrnsheim Kitzingen Giebelstadt Dienstag 05.02. 14:00 Gasthof Lutz Heustreu Mittwoch 06.02. 09:00 Festhalle in Heustreu Coburg-Grub - Mittwoch 06.02. 14:00 Landgasthof Goldene Rose Am Forst Eichstätt-Hitzhofen Donnerstag 07.02. 09:00 Landgasthof Buchberger Gunzenhausen- Donnerstag 07.02. 14:00 Der Moarhof Windsfeld Cadolzburg Freitag 08.02. 09:00 Gasthaus Friedenseiche Es sprechen für den Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer der Vorsitzende Dr. Stefan Streng, Uffenheim-Aspachhof der 1. stellvertr. Vorsitzende Ernst Hahn, Rothenburg der 2. stellvertr. Vorsitzende Johannes Menth, Rittershausen der Geschäftsführer Dr. Klaus Ziegler Für den Ring Fränkischer Zuckerrübenbauer und die ARGE Franken sprechen Geschäftsführer Christian Beil Versuchstechniker Erich Göbel Versuchstechniker Christoph Ott Für die Südzucker AG referieren u.a. Dir. Alfons Münch und Ernst Merz Vorstand und Geschäftsführung des Verbandes empfehlen den Besuch der Veranstaltungen. Neben der Anbautechnik und der aktuellen Marktsituation werden auch die künftigen Herausforderungen vorgestellt und diskutiert... Letztendlich können Anbauer und Unternehmen diese nur gemeinsam meistern. Ortsversammlungen jetzt anmelden! Die Arbeitsgemeinschaft für das Versuchswesen im fränkischen Zuckerrübenanbau (ARGE Franken) führt im Januar und Februar 2019 wie gewohnt zusätzliche Versammlungen auf örtlicher Ebene durch. Dabei werden auf Basis neutraler und regionaler Versuchsergebnisse die anbautechnischen Empfehlungen (Sortenwahl, Düngung, Pflanzenschutz, etc.) detailliert vorgestellt. Diese Veranstaltungen, zu denen auch benachbarte Anbaugemeinden eingeladen werden können, sind vom Vertrauensmann beim Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer in Eibelstadt anzumelden ( 09303 90660). Sichern Sie sich durch rechtzeitige Anmeldung Ihre Veranstaltung! 9