IEGUS Institut für Europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft GmbH Reinhardtstraße 31 D-10117 Berlin



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Transkript:

Berlin, den 09.04.2009 Beitrag zur Konsultation IEGUS Institut für Europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft GmbH Reinhardtstraße 31 D-10117 Berlin Kommission der Europäischen Gemeinschaften Grünbuch über Arbeitskräfte des Gesundheitswesens in Europa Das IEGUS Institut Das IEGUS Institut für Europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft GmbH, Berlin, erarbeitet praxisnahe Konzepte, Studien und Gutachten zu aktuellen Herausforderungen der Branche. Ziel ist, die systematische Weiterentwicklung des Gesundheits- und Sozialsektors in Europa voranzutreiben als Grundlage für politische Entscheidungsprozesse, deren Planungshorizont oft zu kurzfristig ist. Hierzu entwickelt das IEGUS Institut Inhalte unter anderem zu Zirkulärer Migration in der Altenpflege und fördert eine Promotion an der Universität Bielefeld zu dem Thema. For better health and care dem Leitmotiv folgen wir mit diesen Schwerpunkten der Institutsarbeit: Determinanten und Strukturen der europäischen Gesundheits- und Sozialsysteme Anpassungserfordernisse aufgrund von EU-Regelungen Leistungs- und Ressourcenallokation, Wirtschaftlichkeit von Gesundheits- und sozialen Dienstleistungen Gestaltung von Arbeitsprozessen und Arbeitszeitmodellen Veränderte Anforderungen an Aus- und Weiterbildung, Entstehung neuer Berufsbilder in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft Grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung Wandel vom kurativen zum stärker präventionsorientierten System Wissenstransfer im europäischen Kontext Stellungnahme zu ausgewählten Inhalten des Grünbuchs Das IEGUS Institut begrüßt ausdrücklich, dass sich die Kommission dem Thema Arbeitskräfte im Gesundheitswesen in Europa verstärkt annimmt. Sie setzt auf europäischer Ebene einen Prozess in Gang, der dazu führen soll, dass die Mitgliedstaaten gemeinsam aufeinander abgestimmte Strategien zur Lösung des Fachkräftemangels entwickeln, umsetzen und evaluieren. Die Europäische Kommission kann diesen Prozess auf unterschiedliche Art und Weise voran treiben - wir haben dazu konkret folgende Vorschläge: 1

S. 3: Einleitung Die politischen Entscheidungsträger und Gesundheitsbehörden stehen vor dem Problem, ihre Gesundheitssysteme der zunehmenden Alterung der Bevölkerung anzupassen. Im Zeitraum zwischen 2008 und 2060 wird es in den 27 EU-Mitgliedstaaten voraussichtlich 66,9 Millionen mehr Personen im Alter von über 65 Jahren geben, und die Gruppe der Hochbetagten (über 80 Jahren) wird die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe sein. S. 6: Demografie und Förderung der Nachhaltigkeit der Arbeitsplätze Da die Menschen länger leben, ist jedoch zu erwarten, dass die Zahl der Pflegebedürftigen und der alten Menschen mit schweren Behinderungen steigt. Die im Alter vorherrschende Multimorbidität wird sich auf die Pflege auswirken. Außerdem wird die Nachfrage nach professionellen Pflegeleistungen wohl steigen, da infolge sich wandelnder Familienstrukturen voraussichtlich immer weniger private Pflegepersonen zur Verfügung stehen. Auch aus Sicht des IEGUS Instituts stellt die gesellschaftliche Alterung eine der zentralen Herausforderungen für die Ausgestaltung zukünftiger europäischer Gesundheitspolitiken dar. Dabei wird von allen Gesundheitsberufen die Altenpflege am meisten vom demografischen Wandel betroffen sein. Der Bedarf an professioneller Altenpflege wird durch den explosionsartigen Anstieg Hochbetagter, den Heimsogeffekt und das rückläufige Arbeitskräfteangebot in allen EU-Staaten dramatisch anwachsen. Der Fachkräftemangel wird deshalb von allen Gesundheitsberufen in der Altenpflege am gravierendsten ausfallen. Das IEGUS Institut schlägt vor, eine europaweite vergleichende Studie zur Organisation der Betreuung pflegebedürftiger Menschen durchzuführen. Ziel der Studie soll es sein herauszufinden, welche Betreuungsangebote in den verschiedenen Mitgliedstaaten aus Sicht der Pflegebedürftigen, der Pflegekräfte sowie aus qualitativer und ökonomischer Sicht besonders vorteilhaft sind und deshalb für andere Länder beispielgebend sein können. Das gesellschaftliche Ansehen medizinisch-pflegerischer Berufe kann über eine gesamteuropäische Öffentlichkeitskampagne verbessert werden. Mehr junge Menschen könnten dabei auf die Berufschancen im Gesundheitswesen aufmerksam gemacht werden. Zusätzlich könnte ein besseres Image dazu beitragen, Aussteiger zu einer Berufsrückkehr zu motivieren und die gesellschaftliche Akzeptanz für höhere Gesundheitsausgaben zu erhöhen. Das Ziel, das gesellschaftliche Ansehen der Pflegeberufe zu erhöhen, dient auch der Bewusstseinsbildung auf politischer und wirtschaftlicher Ebene, der Pflege Mittel und Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen, die ihren Aufgaben und ihrer Verantwortung entsprechen. Dem IEGUS Institut erscheint es sinnvoll, der Kampagne eine Zielgruppenklärung voran zu stellen und die Kampagne daraufhin entsprechend aufzustellen. Neben Entscheidern aus Politik und Wirtschaft kommen vor allem die Pflegenden in Europa in Betracht. Sie profitierten neben verbesserter Wertschätzung ihrer Arbeit, von grenzüberschreitender Vernetzung und Wissensaustausch. Der Europäische Gedanke sollte bei den Praktikern der Pflege in den Mitgliedsstaaten ankommen. 2

S. 8: Aus-, Weiter- und Fortbildung Die Ausbildungskapazitäten sind ebenfalls Bestandteil der Personalplanung. Wenn mehr Ärzte, Krankenpfleger und sonstiges Personal gebraucht werden, müssen auch mehr Studien- und Ausbildungsplätze geschaffen werden, und es wird mehr Lehrpersonal benötigt. Dies erfordert sowohl Planung als auch Investitionen. Das IEGUS Institut befürwortet die Förderung von Aus-, Weiter- und Fortbildung der Gesundheitsberufe ausdrücklich. Obwohl in den meisten Mitgliedstaaten Ärztemangel herrscht, gibt es weiterhin Zula s- sungsbeschränkungen (Numerus Clausus) für Medizinstudenten. Hier sollte die EU-Kommission darauf hin wirken, dass die Mitgliedstaaten stärker bei der Ausbildung zusammen arbeiten und die Zulassung flexibler gestalten. Vor dem Hintergrund des Bologna-Prozesses sollte die Kommission auf die Vereinfachung grenzübergreifender Hoch- und Fachschulausbildung Pflege in allen Mitgliedstaaten drängen. Dies sollte sowohl die Situation der Lernenden als auch der Lehrenden umfassen. Neben den Tätigkeiten der klassischen Gesundheitsberufe (Ärzte, Pflege, med.-techn. Assistenten etc.) gibt es aufgrund des medizinisch-technischen Fortschritts mittlerweile viele neuartige Aufgabenbereiche bzw. Bereiche mit veränderten Wissensanforderungen im Gesundheitswesen, für die jedoch entsprechend zugeschnittene Ausbildungsgänge fehlen. Beispiele sind: operationstechnische Assistenten oder Fachkräfte für Sterilgutaufbereitung. Die Kommission sollte Mittel bereit stellen, um die Entwicklung neuer Ausbildungs- oder Umschulungsprogramme gezielt zu fördern. Eine dadurch mögliche stärkere Arbeitsteilung kann ärztliches und pflegerisches Personal von fachfremden Tätigkeiten entlasten und somit mehr Zeit für die Arbeit am Patienten ermöglichen. S. 11: Globale Migration von Arbeitskräften des Gesundheitswesens Die EU hat sich verpflichtet, einen Verhaltenskodex für die Anwerbung von Fachkräften des Gesundheitswesens in Nicht-EU-Ländern nach ethischen Grundsätzen auszuarbeiten und weitere Schritte einzuleiten, um die negativen Auswirkungen der Zuwanderung solcher Fachkräfte in die EU zu minimieren und die positiven Auswirkungen zu maximieren. Die Notwendigkeit, diese Verpflichtung einzuhalten, wird in dem im September 2008 angenommenen Fortschrittsbericht über die Durchführung des Aktionsprogramms erneut dargelegt. Ein Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen besteht weltweit, besonders stark ist er jedoch in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara zu spüren, wo sich das Problem zu einer regelrechten Krise entwickelt hat. Der Mangel wird durch erhöhte Nachfrage und Wettbewerb um medizinisches und Krankenpflegepersonal in den Industrieländern noch verschärft. Auch das IEGUS Institut ist der Überzeugung, dass Zirkuläre Migration eine Möglichkeit darstellt, eine sozialverträgliche Wanderung von Fachkräften des Gesundheitswesens zu ermöglichen. Nicht nur in afrikanischen Staaten stellt sich allerdings das Problem eines Brain Drains. Auch in der Karibik und Staaten Lateinamerikas droht der Fachkräfteabfluss heimische Gesundheitssysteme zu überfordern. Selbst die Philippinen, Hauptexporteur von Pflegekräften, beklagen mittlerweile massive Probleme im Zuge kontinuierlichen Care Drains. 3

Das IEGUS Institut regt deshalb an, dass die EU Maßnahmen Zirkulärer Migration im Gesundheitswesen auch mit außerafrikanischen Staaten unterstützt. Es sollten Maßnahmen gefördert werden, die sich breitflächig mit dem Thema Zirkulärer Migration mit all seinen Facetten auseinandersetzt. Es fehlt an evaluierten Instrumenten zur ethischen Rekrutierung von Fachkräften weltweit. Ein Verhaltenskodex ist deshalb unabdingbar und dringlich. Er sollte ebenso auf interkulturelle Aspekte wie auf Fragen weltweiter Verteilungsgerechtigkeit Bezug nehmen. S. 12: Globale Migration von Arbeitskräften des Gesundheitswesens Anregung zu bilateralen und plurilateralen Vereinbarungen mit Herkunftsländern und Entwicklung von Mechanismen zur Förderung der zirkulären Migration. Auch das IEGUS-Institut ist der Auffassung, dass über multilaterale Beziehungen zirkuläre Migration befördert werden kann, bislang aber gesicherte Erkenntnisse über die erfolgversprechende Ausgestaltung von Programmen Zirkulärer Migration fehlen. Die folgenden Fragestellungen müssen im Rahmen von europaweiten Forschungsaufträgen beantwortet werden: Mit welchen Partnerländern sollte ein Programm Zirkulärer Migration realisiert werden? Welche Migrantengruppen eignen sich für ein Programm Zirkulärer Migration besonders? Wie kann sicher gestellt werden, dass in die EU zuwandernde Fachkräfte des Gesundheitswesens über das notwendige kulturelle, fachliche und sprachliche Wissen verfügen? Wie kann gewährleistet werden, dass in die Herkunftsstaaten rückfließendes Know-how auch die beabsichtigten entwicklungspolitischen Effekte bewirkt? Wie sind Einrichtungen des Gesundheitswesens (und ggf. Aufnahmegesellschaften) auf die Zuwanderung von Pflegekräften vorzubereiten? Wie sind politische Rahmenbedingungen (z. B. Einreisebestimmungen, Rückkehroptionen) auszugestalten, damit Zirkuläre Migration in der Pflege erfolgreich umgesetzt wird? 4

This paper represents the views of its author on the subject. These views have not been adopted or in any way approved by the Commission and should not be relied upon as a statement of the Commission's or Health & Consumers DG's views. The European Commission does not guarantee the accuracy of the data included in this paper, nor does it accept responsibility for any use made thereof.