Wintersemester 2015/2016 Bericht zum Auslandssemester Polytechnische Universität Timișoara Emre Olcaytu September 2015 Februar 2016
Vorbereitung und Anreise Die Stadt hat mir so gut gefallen, dass ich mich auch für ein 2. Semester entschieden habe. Die Vorbereitung lief diesmal unproblematisch, man kannte sich mit dem Koordinator und man einigte sich schnell und fand dementsprechend auch schnell die Kurse. Für mein Auslandssemester war von nun an Herr Tönsmann zuständig. Außerdem sollte man sich vorher auch um eine Kreditkarte kümmern, da ansonsten durch die Automaten hohe Gebühren anfallen können. Meine Empfehlung zum Bezahlen ist eine Mastercard und zum Geld abheben eine Visacard. Am Flughafen angekommen habe ich zuerst an einem Automaten Geld abgehoben, danach habe ich mich direkt auf den Weg zum Studentenwohnheim gemacht. Man kommt für 30 Lei (ca. 7 ) bis vor die Tür. Unterkunft und Kosten Ich hatte das Glück und bekam wieder das selbe Zimmer. Auf persönliche Probleme werden Rücksicht genommen, wie zum Beispiel gegen meine Hausstaubmilbenallergie. Ich durfte mit einer Bescheinigung von meinem Lungenarzt alleine im Zimmer bleiben, zwar musste ich die Miete doppelt bezahlen, aber das war es mir wert. Die Universität bietet den Studenten 2er Zimmer im Wohnheim an. In Rumänien gelten andere Standards, als in Deutschland. Die Zimmer sind alt, renovierungsbedürftig und meiner Meinung nach für 1 Person konzipiert. Auf einer Etage gibt es ca. 50 Zimmer à 2 Personen, auf dieser Etage gibt es 1 Küche, 2 Baderäume/Toiletten mit jeweils 3 Duschen und 3 Toiletten, die gemeinschaftlich genutzt werden. Die Miete betrug ca. 40 /Monat. In jedem Zimmer gab es einen Internetanschluss, um einen Wlan Router musste man sich mit seinem Stubenkamerad kümmern. Außerdem gab es in jedem Zimmer einen Waschbecken, Regale, Kleiderschrank, Stühle und einen Schreibtisch dazu. Die Waschmaschine durfte man für 4Stunden am Stück, einmal in der Woche benutzen. Über eine Webseite konnte man sich anmelden. Das Stipendium des Erasmus-Programms ist eine hilfreiche Unterstützung, fungiert aber lediglich als Zuschuss mit 180 /Monat. Im Allgemeinen sind die Lebenshaltungskosten in Rumänien etwas geringer als in Deutschland und an einigen Stellen gleich bzw. teurer.
Polytechnische Universität Timișoara Es empfiehlt sich, vor der Ankunft in Timisoara einen Termin im Erasmus Büro zu vereinbaren, bei dem man das Confirmation of Arrival unterzeichnen kann. Hier erfährt man außerdem den zuständigen Koordinator, in meinem Fall war Herr Utu erneut für mich zuständig. Er war sehr hilfsbereit und nett, er sprach außerdem fließend deutsch. Er war der wichtigste Ansprechpartner in allen Fragen rund um das Studium. Herr Utu half mir bei der Erstellung des Studenplans und zeigte mir alle wichtigen Räume/Säle. Zu jeder Vorlesung gab es ein Praktikum, beides waren Pflichtveranstaltungen. Nach 3 Fehlstudenten (Praktikum) wurde man zur Prüfung nicht freigelassen. Oft standen Tests und/oder Projekte an, die man ebenfalls für die Prüfung bestehen musste. Die Kommunikation mit dem Erasmus Büro und den Kursprofessoren erschien oft schwierig. Häufig wurden vereinbarte Termine nicht eingehalten, nach langem Hin und Her klappte es meistens. Ein Beispiel: Es dauerte etwas mehr als 4 Wochen, bis mein Learning Agreement in Timisoara unterzeichnet wurde. Vor Ort hat sich rausgestellt, dass noch andere Kurse angeboten werden, als die die auf der Webseite zu finden waren. Aus diesem Grund gab es Veränderungen in meinem Learning Agreement. Ein kompetenter besetztes Erasmus-Büro wäre bei vielen Problemen hilfreich gewesen, andererseits bin ich davon überzeugt, dass die Herausforderung, sich in den verworrenen Geflechten der Zuständigkeiten und Verantwortlichen an der Universität/Büro zurechtzufinden, mich viel über die dortigen Verhältnisse und bedeutende Aspekte rumänischer Mentalität und Kultur gelehrt hat. Die Stadt & Freizeit Timisoara bzw. Temeschburg liegt im Westen des Landes und ist das historische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Banats. In der Stadt leben ca. 320 000 Menschen, daneben ist Timisoara etwa 550 km von Bukarest, 170 km von Belgrad, und 300 km von Budapest entfernt. An dieser Stelle verweise ich zu Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/timisoara), auf Grund der reichen Geschichte. Während meines Auslandsaufenthaltes habe ich mich nie unwohl gefühlt, im Bereich der Universität und des Wohnheims war die Polizei stets immer präsent. Man kann ohne Bedenken spät abends alleine umher laufen. Nach meinem Empfinden nach lebt man nicht gefährlicher als in einer größeren deutschen Stadt. Auch was das Thema Ausländerfeindlichkeit angeht habe ich als Deutscher gute Erfahrung gemacht; das allgemeine
Bild von Deutschland ist in Rumänien sehr gut. Meiner Meinung nach, haben es arabisch aussehende Menschen schwerer. In Timisoara sind die Sportmöglichkeiten recht begrenzt, aber vorhanden. Es gibt einen Hallenbad der Universität und einige Fitnessstudios (ca. 17-25 pro Monat). Das Hallenbad kann an bestimmten Uhrzeiten, kostenlos, von den Studenten benutzt werden. Taxis kosten im Vergleich viel weniger als hier, für ca. 3 kommt man vom Wohnheim aus, zu den wichtigsten Punkten der Stadt. Wer keine Lust aufs Kochen hat, kann im Campus günstig satt werden, allerdings bekommt man dort fast nur Fastfood serviert. Wie in jeder größeren Stadt, gibt es auch in Timisoara genug Ausgehmöglichkeiten (Cafes, Pubs, etc. ). Das Wetter war dort im Winter ziemlich kalt, doch leider ohne Schnee, wobei es Richtung Abflug (Februar) so langsam wärmer wurde. Anerkennung von Prüfungsleistungen Wird noch folgen Fazit Für mich waren die 10 Monate, die ich in Timisoara verbrachte, mit die schönsten, die ich jemals im Ausland verbringen durfte. Durch die sehr lockere Atmosphäre im Campus, die Offenheit und Interessiertheit vieler Studenten. Es ist zwar zu empfehlen, das Studium möglichst ernsthaft zu betreiben, aber da die Professoren durchaus verstehen, dass man auch etwas von Land und Leuten sehen möchte, ist ein verlängertes Wochenende hin und wieder kein großes Problem. Und da Temeschburg nach ein paar Monaten schon nicht mehr so viel zu bieten hat, sollte man von der Möglichkeit Gebrauch machen, das Umland zu besuchen, denn dort gibt es unzählige Ausflugsmöglichkeiten. Ich möchte abschließend allen danken, die mir finanziell und organisatorisch geholfen haben, dieses Auslandssemester durchzuführen, insbesondere der Westfälischen Hochschule & Frau Dr.-Ing. Waltraut Brandl. Ich kann die Nutzung des Erasmus-Angebots nur wärmstens empfehlen. Auch wenn 5 bzw. 10 Monate lange erscheinen, es geht schneller vorbei als einem lieb ist. Ein solcher Exkurs ist
nicht nur ein nettes Feature im Lebenslauf, sondern eine Erfahrung, die einen für's Leben prägen wird. Fotos Foto 1 Ein Blick zum Korridor
Foto 2 - Eine Straße im Zentrum Foto 3 - Romanian Orthodox Cathedral
Foto 4 - Romanian Orthodox Cathedral Foto 5 - Romanian National Opera House
Foto 6 - Grillen mit den Erasmus Studenten Foto 7 - Eins von vielen Gebäuden des Wohnheims
Foto 8 - Timisoara am Abend Foto 9 - hier habe ich meine Klausuren geschrieben
Foto 10 Ein Wochenend SkiTrip in Vartop Arieseni