Das Recht der Verpackungsentsorgung - Die Verpackungsverordnung



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Transkript:

Das Recht der Verpackungsentsorgung - Die Verpackungsverordnung BME-Thementag Einkauf von Verpackungen, Düsseldorf/Neuss, 21. August 2007 Dr. Andreas Kersting Rechtsanwalt BAUMEISTER RECHTSANWÄLTE Münster, Deutschland

Verpackungsverordnung (VerpackV): Verordnung der Bundesregierung vom 21.08.1998 Rechtsgrundlagen: Vorschriften des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) Umsetzung von Vorgaben des Europarechts, insbes. der Richtlinie 94/62/EG des Europ. Parlaments und des Rates vom 20.12.1994 über Verpackungen und Verpackungsabfälle, zuletzt geändert durch die Richtlinie 2004/12/EG vom 11.02.2004 bislang vier Änderungsverordnungen 5. Novelle der VerpackV geplant, BMU-Arbeitsentwurf vom 02.03.2007

Ziele Anwendungsbereich Begriffe Ziele der VerpackV: Vermeidung bzw. Verringerung der Auswirkungen von Abfällen aus Verpackungen auf die Umwelt ( 1 Abs. 1 VerpackV) Stärkung des Anteils von Mehrweggetränkeverpackungen und ökologisch vorteilhaften Einweggetränkeverpackungen ( 1 Abs. 2 VerpackV)

Ziele Anwendungsbereich Begriffe Anwendungsbereich der VerpackV: alle im Geltungsbereich des KrW-/AbfG in Verkehr gebrachten Verpackungen unerheblich, ob Anfall der Verpackungen in der Industrie, im Handel, in der Verwaltung, im Gewerbe, im Dienstleistungsbereich, in Haushaltungen oder anderswo unerheblich, aus welchen Materialien die Verpackungen bestehen (vgl. 2 Abs. 1 VerpackV)

Ziele Anwendungsbereich Begriffe Begriffe der VerpackV (1): Verpackungen sind gemäß 3 Abs. 1 Ziffer 1 VerpackV : Produkte aus beliebigen Materialien hergestellt zur Aufnahme, zum Schutz, zur Handhabung, zur Lieferung oder zur Darbietung von Waren, die vom Rohstoff bis zum Verarbeitungserzeugnis reichen können und vom Hersteller an den Vertreiber oder Endverbraucher weitergegeben werden Bsp. für Verpackungen: Süßigkeiten-Schachteln, Einwegteller; nicht: Teebeutel, Wursthäute, Einwegbestecke (vgl. Anhang V VerpackV)

Ziele Anwendungsbereich Begriffe Begriffe der VerpackV (2): Verkaufsverpackungen sind gem. 3 Abs. 1 Ziffer 2 VerpackV : Verpackungen angeboten als eine Verkaufseinheit Anfallen beim Endverbraucher (= bei demjenigen, der die Waren in der an ihn gelieferten Form nicht mehr weiterveräußert) oder Verpackungen ermöglichen oder unterstützen die Übergabe von Waren an den Endverbraucher (Serviceverpackungen) eingesetzt vom Handel, der Gastronomie u. anderen Dienstleistern und/oder Einweggeschirr

Ziele Anwendungsbereich Begriffe Begriffe der VerpackV (3): Umverpackungen sind gemäß 3 Abs. 1 Ziffer 3 VerpackV: Verpackungen Verwendung als zusätzliche Verpackungen zu Verkaufsverpackungen keine Erforderlichkeit der Verwendung für die Abgabe an den Endverbraucher aus Gründen der Hygiene, der Haltbarkeit oder des Schutzes der Ware vor Beschädigung oder Verschmutzung

Ziele Anwendungsbereich Begriffe Begriffe der VerpackV (4): Transportverpackungen sind gemäß 3 Abs. 1 Ziffer 4 VerpackV: Verpackungen Erleichterung des Transports von Waren oder Bewahrung von Waren auf dem Transport vor Schäden oder Verwendung aus Gründen der Sicherheit des Transports und Anfallen beim Vertreiber

Ziele Anwendungsbereich Begriffe Begriffe der VerpackV (5): Hersteller ist gemäß 3 Abs. 8 VerpackV: wer Folgendes herstellt: Verpackungen, Packstoffe oder Erzeugnisse, aus denen unmittelbar Verpackungen hergestellt werden, oder Waren in Verpackungen, oder wer Verpackungen in den Geltungsbereich der VerpackV einführt

Ziele Anwendungsbereich Begriffe Begriffe der VerpackV (6): Vertreiber ist gemäß 3 Abs. 9 VerpackV: wer Folgendes in Verkehr bringt: Verpackungen, Packstoffe oder Erzeugnisse, aus denen unmittelbar Verpackungen hergestellt werden, oder Waren in Verpackungen, gleichgültig auf welcher Handelsstufe oder der Versandhandel

Rücknahmepflichten für Verpackungen (VerpackV 1998) Rücknahmepflichten für Transportverpackungen: 4 VerpackV Rücknahmepflichten für Umverpackungen: 5 VerpackV Rücknahmepflichten für Verkaufsverpackungen: 6 f. VerpackV

Rücknahmepflichten für Verpackungen (VerpackV 1998) Rücknahmepflichten für Transportverpackungen: 4 VerpackV Rücknahmepflichten für Umverpackungen: 5 VerpackV Rücknahmepflichten für Verkaufsverpackungen: 6 f. VerpackV Pflicht des Herstellers Pflicht des Vertreibers nach Rücknahme: erneute Verwendung oder stoffliche Verwertung

Rücknahmepflichten für Verpackungen (VerpackV 1998) Rücknahmepflichten für Transportverpackungen: 4 VerpackV Rücknahmepflichten für Umverpackungen: 5 VerpackV Rücknahmepflichten für Verkaufsverpackungen: 6 f. VerpackV nach Rücknahme: erneute Verwendung oder stoffliche Verwertung Pflicht des Vertreibers keine Herstellerpflicht nicht, wenn Endverbr. Warenübergabe in Umverpackung verlangt: dann 6 f. VerpackV entsprechend

Rücknahmepflichten für Verpackungen (VerpackV 1998) Rücknahmepflichten für Transportverpackungen: 4 VerpackV Rücknahmepflichten für Umverpackungen: 5 VerpackV Rücknahmepflichten für Verkaufsverpackungen: 6 f. VerpackV nach Rücknahme: erneute Verwendung oder stoffliche Verwertung nach Rücknahme: stoffliche Verwertung (Anford. des Anhangs I der VerpackV) grds. Pflichten von Vertreibern und Herstellern aber: Entfallen der Pflichten bei Beteiligung an einem System im Sinne des 6 Abs. 3 VerpackV (z.b. DSD Der Grüne Punkt) Rücknahmepflichten für Verkaufsverpackungen schadstoffhaltiger Füllgüter: 7 VerpackV

Sonstige Bestimmungen der VerpackV (1998) Verwertungsquoten (vgl. Anhang 1 Ziffer 1 der VerpackV): Glas: 75 % Weißblech: 70 % Aluminium: 60 % PPK (Papier, Pappe, Karton): 70 % Verbunde: 60 % Kunststoffe: 60 %, [davon wiederum 60 % durch Verfahren, bei denen stoffgleiches Neumaterial ersetzt wird oder der Kunststoff für eine weitere stoffliche Nutzung verfügbar bleibt (werkstoffliche Verfahren)]

Sonstige Bestimmungen der VerpackV (1998) Spezielle Regelung für Kunststoffverpackungen aus biologisch abbaubaren Werkstoffen, deren sämtliche Bestandteile kompostierbar sind (gemäß hersteller-unabhängiger Zertifizierung nach anerkannten Prüfnormen), vgl. 16 Abs. 2 VerpackV: keine Rücknahmepflichten der Hersteller/Vertreiber, soweit Verwendung als Verkaufsverpackungen; keine Beteiligung am System eines Systembetreibers ( 6 VerpackV findet insgesamt keine Anwendung) Hersteller/Vertreiber haben lediglich sicherzustellen, dass ein möglichst hoher Anteil der Verpackungen einer Verwertung zugeführt wird

Sonstige Bestimmungen der VerpackV (1998) Spezielle Regelungen über Einweggetränkeverpackungen (insbesondere Pfanderhebungspflicht der Vertreiber): 8 bis 10 VerpackV

Sonstige Bestimmungen der VerpackV (1998) Drittbeauftragung gemäß VerpackV: zulässig gem. 11 Satz 1 VerpackV mögliche Auftraggeber: Hersteller, Vertreiber von Verpackungen Gegenstand der Beauftragung: Erfüllung der Pflichten der Hersteller/Vertreiber gem. VerpackV, insbes.: Rücknahmepflichten insbes. Zulässigkeit sogenannter Selbstentsorgersysteme aber: keine Umgehung des 6 Abs. 3 VerpackV; das Verhalten eines beauftragten Dritten darf nicht faktisch dem eines Systembetreibers entsprechen (vgl. Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 16.03.2006, Az.: 7 C 9/05)

Anforderungen der VerpackV (1998) an das Herstellen, Inverkehrbringen und Kennzeichnen von Verpackungen Allgemeine Anforderungen 12 VerpackV Schwermetallkonzentration 13 VerpackV Kennzeichnung 14 VerpackV Begrenzung von Verpackungsvolumen und masse auf Mindestmaß, das zur Erhaltung der erforderlichen Sicherheit und Hygiene des verpackten Produkts und zu dessen Akzeptanz für den Verbraucher angemessen Möglichkeit der Wiederverwendung oder Verwertung sowie Beschränkung der Umweltauswirkungen bei Verwertung/Beseitigung von Verpackungsabfällen auf Mindestmaß Beschränkung von schädlichen und gefährlichen Stoffen und Materialien bei Beseitigung von Verpackungen/ Verpackungsbestandteilen in Emissionen, Asche und Sickerwasser auf Mindestmaß

Anforderungen der VerpackV (1998) an das Herstellen, Inverkehrbringen und Kennzeichnen von Verpackungen Allgemeine Anforderungen 12 VerpackV Schwermetallkonzentration 13 VerpackV Kennzeichnung 14 VerpackV Konzentration von Blei, Cadmium, Quecksilber und Chrom VI kumulativ nicht höher als 100 ppm ( 13 Abs. 1 VerpackV) Ausnahmen geregelt in 13 Abs. 2, Abs. 3 VerpackV (z.b. vollstd. aus Bleikristall hergestellte Verpackungen; Verpackungen in eingerichteten Systemen zur Wiederverwendung)

Anforderungen der VerpackV (1998) an das Herstellen, Inverkehrbringen und Kennzeichnen von Verpackungen Allgemeine Anforderungen 12 VerpackV Schwermetallkonzentration 13 VerpackV Kennzeichnung 14 VerpackV keine Kennzeichnungs-Pflicht gem. VerpackV aber : Möglichkeit der freiwilligen Kennzeichnung von Verpackungen, jedoch nur mit den Nummern und Abkürzungen, die im Anhang IV der VerpackV festgelegt sind (Verwendung anderer Nummern/Abkürzungen unzulässig, vgl. 14 Satz 2 VerpackV) Bsp.: Stoff Polyethylenterephtalat, Abkürzung PET, Nummer 1 Bsp.: Stoff Wellpappe, Abkürzung PAP, Nummer 20

5. Novelle der VerpackV,, Arbeits-Entwurf des BMU, Stand: 02.03.2007 Spezifizierung d. Begriffs private Endverbraucher, 1 Abs. 11 VerpackV): - bislang: Haushaltungen und vergleichbare Anfallstellen von Verpackungen, wobei vergleichbare Anfallstellen nicht abschließend genannt, sondern beispielhaft aufgezählt, so z.b.: Gaststätten, Hotels, Kantinen, Verwaltungen, Kasernen, Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen, karitative Einrichtungen und Freiberufler sowie landwirtschaftliche Betriebe und Handwerksbetriebe (Ausnahme: kleinere Druckereien und sonstige papierverarbeitende Betriebe), vgl. 1 Abs. 11 VerpackV (1998) - neu: private Haushaltungen und diesen gleichgestellte Anfallstellen, wobei private Haushaltungen: Anfallstellen, an denen eine private Lebensführung stattfindet, die mit dem Wohnen verknüpft ist und wobei gleichgestellte Anfallstellen (abschließend!): karitative Einrichtungen, Bildungseinrichtungen, kleine und mittlere Anfallstellen des Kultur und Freizeitbereichs, Gaststätten, Hotels, Gewerbebetriebe, kleinere Freiberufler, vgl. 1 Abs. 11 VerpackV (Entwurf)

5. Novelle der VerpackV,, Arbeits-Entwurf des BMU, Stand: 02.03.2007 Neugestaltung des Rechts der Verkaufsverpackungen (1): Pflicht der Hersteller und Vertreiber von Verkaufsverpackungen, die zum Anfall beim privaten Endverbraucher bestimmt sind, zur Beteiligung an dem System eines Systembetreibers (NEU!); d.h.: insoweit keine Selbstentsorgerlösung mehr möglich Kostentragungspflicht auch solcher Hersteller/Vertreiber ggü. den Systembetreibern, die ihrer Pflicht zur Beteiligung nicht nachkommen (NEU!) keine Pflicht zur Beteiligung für Hersteller/Vertreiber von Verkaufsverpackungen, die nicht beim privaten Endverbraucher anfallen; insoweit Selbstentsorgerlösungen nach wie vor möglich

5. Novelle der VerpackV,, Arbeits-Entwurf des BMU, Stand: 02.03.2007 Neugestaltung des Rechts der Verkaufsverpackungen (2): Pflicht der Hersteller/Vertreiber zur Abgabe einer sogenannten Vollständigkeitserklärung für in den Verkehr gebrachte Verkaufsverpackungen, die zum Anfall beim privaten Endverbraucher bestimmt sind (NEU!)

5. Novelle der VerpackV,, Arbeits-Entwurf des BMU, Stand: 02.03.2007 Konsequenzen der Novelle für den Einkauf von Verpackungen und Entsorgungsdienstleistungen: keine Änderungen im Bereich von Transport- und Umverpackungen: - weiterhin Rücknahmepflichten (Hersteller/Vertreiber bzw. Vertreiber); nach Rücknahme erneute Verwendung oder stoffliche Verwertung - Markt für gebrauchte Transport- und/oder Umverpackungen? - nach wie vor Möglichkeit der Hersteller/Vertreiber bzw. Vertreiber, sich zur Erfüllung ihrer VerpackV-Rücknahmepflichten Dritter zu bedienen (insbes. Einrichtung eines Selbstentsorgersystems) Selbstentsorgersystem der Hersteller/Vertreiber auch weiterhin möglich bei Verkaufsverpackungen, die nicht beim privaten Endverbraucher anfallen

5. Novelle der VerpackV,, Arbeits-Entwurf des BMU, Stand: 02.03.2007 Konsequenzen der Novelle für den Einkauf von Verpackungen und Entsorgungsdienstleistungen: wesentliche Änderung im Bereich der Verkaufsverpackungen, die zum Anfall beim privaten Endverbraucher bestimmt sind: - künftig Pflicht der Hersteller/Vertreiber zum Abschluss eines Vertrages mit einem Systembetreibers, der dann für die Verwertung jener Verkaufsverpackungen zuständig ist - aber künftig auch ohne Vertragsabschluss Zahlungsanspruch der Systembetreiber gg. Hersteller/Vertreiber für seine Entsorgungstätigkeit - Selbstentsorgersysteme in diesem Bereich künftig nicht mehr möglich