Migration der COBOL-Anwendungen



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Transkript:

Migration der COBOL-Anwendungen von BS2000-Mainframes in Client/Server-Umgebungen mit ORACLE-Datenbank Kurzbeschreibung / Zusammenfassung Dieser Beitrag zeigt anhand eines erfolgreichen Migrations-Projekts mit geschäftskritischen Anwendungen bei WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), wie unter Einsatz integrierter, automatischer Werkzeuge der G7-Migration mit relativ geringem manuellen Aufwand eine risikofreie und schnelle Umstellung der BS2000-Cobol-Anwendungen sowie der UDS-Datenbank in eine Windows / ORACLE-Umgebung realisiert wurde. Ausgangssituation Bei WBG in Darmstadt werden für die Abwicklung der Verlags-Steuerung eine Reihe von Anwendungen eingesetzt, die speziell für WBG vom Softwarehaus ELDA entwickelt wurden. Diese Anwendungen bestehen ausschließlich aus COBOL-Programmen, die im Dialog unter UTM (TP-Monitor) mit der Bildschirmsteuerung FHS bzw. als Batch-Programme auf dem Mainframe laufen und deren Funktionalität sehr speziell auf die Erfordernisse der WBG abgestellt sind. Die Pflege der Masken erfolgt über IFG, die Datenspeicherung erfolgt in UDS-Datenbanken (Codasyl-Datenbank mit hierarchischer Struktur) und der Zugriff auf die Daten über CODASYL-Befehle (FETCH, FIND, STORE, MODIFY, ERASE, etc.) die in den Programmen nicht gekapselt sind. Die Steuerung der Batchabläufe erfolgt über eine Vielzahl von teilweise umfangreichen ISP/SDF-Jobs. Aufgabe In erster Linie aus Kostengründen, aber auch wegen der fehlenden Zukunfts-Perspektiven des BS2000- Mainframes und der darauf eingesetzten UDS-Datenbank sowie wegen fehlender Flexibilität hat WBG sich im Jahre 2007 für einen Plattform-Wechsel und die Einführung einer Standard-Software entschieden. Da diese Einführung aber mit erheblichem Aufwand und Terminrisiken verbunden sein sollte, wollte das Management von WBG zunächst die bestehende Anwendung auf eine Client/Server-Umgebung mit dem Datenbanksystem Oracle migrieren. Durch Internet-Recherchen hat der IT-Leiter von WBG festgestellt, daß für die Migration der Cobol- Anwendungen und der UDS-Datenbank aus dem Altsystem in hervorragender Weise das Softwarehaus GSE auf Grund seines Know-Hows und der zur Verfügung stehenden Werkzeuge in Frage kommt. Daher wurde GSE im Jahre 2007 zunächst mit einer Pilotmigration und einer Projektanalyse beauftragt. Nach deren Realisierung konnte WBG feststellen, daß mit Hilfe der Werkzeuge der G7-Migration (mit einigen Anpassungen) auch die gesamten Cobol-Anwendungen und die UDS-Datenbank migriert werden konnte. Daher hat sich WBG auch dafür entschieden, daß GSE die Werkzeuge der G7-Migration an die Bedürfnisse von WBG anpaßt und die Umstellung der Cobol-Anwendungen in Zusammenarbeit mit dem WBG-Entwicklungs-Team durchführt.

G7-Migration Migration der COBOL-Anwendungen bei WBG Seite 2 G7-Migrations-Werkzeuge Durch den Einsatz der G7-Migrations-Werkzeuge werden komplette COBOL-Anwendungen von proprietären Systemen in Client/Server-Umgebungen migriert. Die Anwendungen werden in ihrer Grundfunktionalität nicht verändert, können aber durch Reengineering veredelt werden. Die COBOL-Programme werden mit dem G7-Programm-Konverter automatisch umgesetzt. Neben der Auflösung von Inkompatibilitäten der COBOL-Dialekte wird dabei eine Kapselung der Bildschirm- und Daten-Zugriffe erzeugt. Durch dieses Verfahren wird im Client/Server-System die Bildschirm-Bearbeitung auf eine Präsentations-Schnittstelle und die Dateiverarbeitung auf eine Datenbank-Schnittstelle für die Altanwendung umgesetzt. Dies ermöglicht eine automatisches Client/Server-Computing. Die Masken des proprietären Systems werden durch den G7-Masken-Konverter automatisch auf das Client/Server-System übertragen, wenn sie in maschinenlesbarer und strukturierter Form vorliegen. Die Masken werden zentral in der G7-Masken-Datenbank auf dem Server verwaltet, nach jeder Änderung automatisch per Download auf die Clients übertragen und dort (zusammen mit allen Meldungstexten) auf der Festplatte gespeichert. Mit dem G7-Präsentations-Manager werden die Masken der Altanwendung (ohne sie zu ändern) auf dem PC automatisch im WINDOWS-3D-Format auf einem PC oder JAVAbasierend auf einem NC grafisch dargestellt und können mit der Maus bedient werden. Eine Schulung der Endanwender ist nicht erforderlich, da die Anwendungs-Logik unverändert bleibt. Mit Hilfe einer automatischen Daten-Struktur-Analyse (G7-Daten-Struktur-Konverter) werden die COBOL-Datenstrukturen in das G7-Data-Dictionary übernommen und daraus die Tabellen in der relationalen Datenbank generiert. Aus dem G7-Data Dictionary werden mit Hilfe von Ablaufmodellen Übernahme-Programme (G7-Daten-Konverter) generiert, um die echten Daten der Anwendung im proprietären System in eine entpackte Form zu entladen, den Code von EBCDIC nach ASCII zu konvertieren und im Client/Server-System direkt in die ORACLE-Datenbank einzuspeichern. Durch Übernahmeprotokolle wird die korrekte Konvertierung der Daten kontrollierbar. Für die Datenübernahme entfällt das mühselige Erstellen von Programmen. Nicht nur VSAM-/ISAM-/LEASY-Dateien werden in die Datenbank übernommen, sondern auch andere Datenbanken, die es nur auf den Mainframes gibt. So ist es beispielsweise gelungen, unter Einsatz von G7-Werkzeugen mit geringem manuellen Aufwand komplexe COBOL-Anwendungen mit DL/1-, DMS-, IDMS- oder UDS-Datenbank auf die relationale Datenbank (z.b. Oracle) zu migrieren. Lediglich die Schema-Definitionen (hierarchische Struktur bzw. Netzwerkstruktur) der Datenbanken wurden manuell in die Zielumgebung übernommen. Für die Umsetzung von Codasyl- bzw. hierarchischen Datenbanken (UDS, DMS, DL/1, IDMS, etc.) gibt es den G7-SQL-Generator, der aus der Datenbankbeschreibung (Schema) die SQL-Skripts für die Definition der Tabellen in der relationalen Datenbank und die intelligenten Zugriffsmodule mit embedded SQL- Befehlen für den Zugriff auf die Datenbank-Tabellen generiert. Nach der Konvertierung erfolgt der Datenzugriff über das vom COBOL-Programm per CALL aufgerufene, intelligente G7-Datenbank-Interface. Es leitet sämtliche Daten-Zugriffe (READ, WRITE, REWRITE, etc.) auf die ORACLE-Datenbank um und konvertiert die record-orientierten in mengen-orientierte Daten- Zugriffe. Um eine sehr gute Performanz bei der Konvertierung sicherzustellen, wurde das Interface mit einer ganzen Reihe von intelligenten Funktionen versehen und in C programmiert. Durch die dynamische Konvertierung der Feldformate wird auch der interaktive Zugriff auf die ursprünglichen COBOL-Strukturen mit SQL-Funktionen ermöglicht. Eine Veränderung der COBOL-Datenstrukturen entfällt dadurch. Bei der Verwendung von hierarchischen oder Codasyl-Datenbanken erfolgt der Datenzugriff im Zielsystem über die vom G7-SQL-Generator generierten Zugriffsmodule. In diesem Falle werden die Programme, in denen die CODASYL-Befehle vorkommen durch den G7-Programm-Konverter so umgestellt, daß statt dieser CODASYL-Befehle CALL-Befehle auf die Zugriffsmodule eingesetzt werden.

G7-Migration Migration der COBOL-Anwendungen bei WBG Seite 3 Mit den beschriebenen Verfahren kann auch eine reine Datei/Datenbank-Konvertierung ohne Wechsel des proprietären Systems durchgeführt werden, z.b. von VSAM-Dateien oder LEASY-Dateien auf die ORACLE-Datenbank. Das G7-Datenbank-Interface wird dann auf dem proprietären System zum Einsatz gebracht. Die OLTP-Funktionen des Mainframes (UTM, CICS) werden durch Funktionen von UNIX bzw. WINDOWS (Code-Sharing) und der G7-Ablauf-Steuerung, sowie durch ORACLE-Datenbank- Funktionen (COMMIT, ROLLBACK) abgedeckt. Der Einsatz von OLTP-Monitoren für migrierte Anwendungen ist nur bedingt notwendig. Hierfür bieten sich TUXEDO (oder TOPEND) an. Das G7-Client/Server-Runtime-System stellt sicher, daß die Anwendung nach der Migration in allen Client/Server-Systemen (alle Unix-Derivate, Linux und WINDOWS) sowie auf allen relationalen Datenbank-Systemen (insbesondere Oracle) zum Einsatz kommen kann. Durch die Migration wird auch eine Performanz-Verbesserung erreicht. Bei Einsatz einer Anwendung mit über 100 gleichzeitig aktiven Benutzern wurde ein RISC-System mit Single-Processor im Dialogbetrieb nur zu 20 % ausgelastet. Dabei lagen die Antwortzeiten generell unter einer Sekunde. Der Einsatz von modernen Systemen gestattet Benutzerzahlen, die weit über 1000 liegen können. Die Entwickler können in der Zielumgebung ihre COBOL-Anwendungen weiterentwickeln und sind dabei wegen der Vielzahl von Tools des G7-Systems, des Oracle-Datenbanksystems und der Micro-Focus- Entwicklungsumgebung produktiver als vorher. Vorteile des Einsatzes der G7-Migrations-Werkzeuge Verbesserung der Datenbasis und der Benutzeroberfläche Minimierung des Fehlerrisikos kurze Migrations-Dauer 1 : 1 - Umstellung ohne Risiko durch Einsatz von Konvertern und Generatoren Portabilität der Anwendung Portabilität der Datenbasis Verbesserung der Bildschirmdarstellung Kompatibilität für den Einsatz von Zukunftstechnologien Ein TP-Monitor wird in der Zielumgebung nur bedingt benötigt

G7-Migration Migration der COBOL-Anwendungen bei WBG Seite 4 Migrations-Projekt Vor Beginn des eigentlichen Migrations-Projektes wurde eine Projekt-Analyse mit Pilotmigration durchgeführt. Sie stellte die technische und organisatorische Durchführbarkeit des Migrations-Projektes sicher. Zunächst wurde gemeinsam mit dem Kunden auf der Basis einer vom G7-Migrations-Berater vorbereiteten Checkliste eine genaue Ist-Analyse des proprietären Systems erstellt. Anschließend wurde der Soll-Zustand (Hardware- und Software-Umgebung) detailliert beschrieben. Anhand dieser Informationen und der vom Kunden bereitgestellten Programme, Masken, Datenstrukturen und Daten wurde die technische Machbarkeit analysiert. Um die theoretischen Ergebnisse der technischen Projekt-Analyse abzusichern, wurde eine Pilot- Migration mit Teilen der Kunden-Anwendungen durchgeführt und deren Ergebnisse in die technische Projekt-Analyse eingearbeitet. Schließlich wurden die Migrations-Risiken definiert, der genaue Aufwand für die Migration abgeschätzt und die Projektdauer bestimmt. Die Projekt-Analyse war damit die wichtigste Entscheidungs-Grundlage für die Durchführung des Migrations-Projektes. Inhalte der Projekt-Analyse waren im wesentlichen: Detaillierte Aufgaben-Beschreibung Gegenwärtige und zukünftige System-Umgebung Vorschlag zur Projekt-Organisation Beschreibung der Kritischen Faktoren Analyse und Auswahl der zu migrierenden Systemkomponenten Analyse der technischen und organisatorischen Machbarkeit Ressourcenplanung und Projektdauer Aufwandsanalyse und Angebot für das Migrations-Projekt Hardware- und Software-Empfehlungen Die Vorteile der Durchführung der Projekt-Analyse sind für den Kunden: Entscheidungs-Grundlage für das Migrations-Projekt Basis für eine gesicherte Budgetplanung Voraussetzung für eine genaue Mitarbeiter-Einsatz-Planung Grundlage für die Hardware- und Software-Planung Realistische Einschätzung der Migrations-Risiken Transparenz des Migrations-Projektes für das Management Die Ergebnisse der Projekt-Analyse wurden dem Kunden auf einem Notebook präsentiert. Da der Kunde für die Pilot-Migration Programme, Masken, Datenstrukturen und Dateninhalte geliefert hatte, konnte auch seine Pilot-Anwendung (Dialog- und Batch-Programme) unter Windows mit Oracle-Datenbank vorgeführt werden. Auf Grund der Ergebnisse der Projekt-Analyse fiel es dem Kunden WBG nicht schwer, die Entscheidung zugunsten des Migrations-Projektes zu treffen.

G7-Migration Migration der COBOL-Anwendungen bei WBG Seite 5 Das eigentliche Migrations-Projekt wurde nach der G7-Migrations-Methode durchgeführt. Sie besteht aus 7 Phasen, die logisch voneinander abhängen und zeitlich aufeinander folgen. Nach einer präzisen Planung des Projektes folgte die eigentliche Umstellung durch automatische Konvertierung mit dem G7- Migrations- und Wartungs-System. Der System- und Integrations-Test stellte die Lauffähigkeit der umgestellten Anwendung sicher. Vor der eigentlichen Produktions-Umstellung wurde eine Sicherheits- Strategie definiert, um für die korrekte Funktionalität der Anwendung nach der Migration zu sorgen. Schwerpunkt der G7-Migrations-Methode war die kontinuierliche Qualitätssicherung während und nach der Migration. Die Phasen der G7-Migrations-Methode sind: PHASE I Der Projekt-Plan Ziel des Projekt-Planes ist die Definition und Strukturierung der einzelnen Aktivitäten des Migrations-Projektes. Entsprechende Abhängigkeiten der Aktivitäten werden in Relation zueinander gebracht. Die zur Verfügung stehenden Kapazitäten (Manpower) werden den Aktivitäten zugeordnet. PHASE II PHASE III PHASE IV PHASE V PHASE VI Der Aufbau der Client/Server- Migrations- Umgebung Die Umstellung der Anwendungen Der System- und Integrations-Test Die Definition der Sicherheits- Strategie Die Produktions- Umstellung Der Aufbau der Migrations-Umgebung ist Grundvoraussetzung für den Einsatz der Werkzeuge der G7-Migrations-Methode. In dieser Phase erfolgt auch die Schulung der Mitarbeiter des Kunden im Umgang mit den Werkzeugen und ihre Motivation für die Durchführung des Projektes mit der Methode. Die Umstellung der Anwendung verifiziert die Machbarkeit der Migration und stellt sicher, daß die Anwendung komplett in die Zielumgebung migriert wird. Die Projekt-Mitarbeiter des Kunden sind nach kurzer Einarbeitung in der Lage, die Migration mit den G7-Werkzeugen selbständig durchzuführen. Der System- und Integrationstest stellt die Lauffähigkeit der migrierten Anwendungen sicher. Hierbei wird insbesondere auf logische und formale Korrektheit sowie auf Datenintegrität getestet. Festlegen einer Sicherheits-Strategie, mit der die korrekte Übernahme der Anwendungs-Daten und die einwandfreie Funktionalität der migrierten Anwendung sichergestellt wird. Kontrollierter Ablauf der automatischen Übernahme der aktuellen Daten am Stichtag in die Zieldatenbank und kontrollierter Start der Anwendung auf dem Client/Server-System PHASE VII Die Qualitäts- und Zukunfts-Sicherung Sicherstellung des dauerhaft korrekten Ablaufes der migrierten Anwendung auf dem Client/Server-System. Verbesserung und Weiterentwicklung der migrierten Anwendung. Integration von Zukunfts-Technologien in die migrierte Anwendung. Im Rahmen der Projekt-Analyse wurde vorgeschlagen, daß die COBOL-Anwendungen durch Migration mit Hilfe des G7-Migrations- und Wartungs-Systems im Client/Server-System realisiert werden.

G7-Migration Migration der COBOL-Anwendungen bei WBG Seite 6 Das Migrations-Projekt wurde unter Anleitung des G7-Migrations-Beraters aus dem Softwarehaus GSE von seinem Assistenten und den internen Mitarbeitern des Kunden weitgehend selbständig durchgeführt. Alle Fragen und Probleme, die zu Beginn und im Verlaufe der Migrationsarbeiten auftraten, konnten durchweg zur Zufriedenheit des Kunden gelöst werden. Hier handelte es sich neben gegenseitigen Verständnisproblemen um einzelne noch nicht implementierte Funktionen in den Werkzeugen, die von GSE im Verlaufe des Projektes zügig entwickelt wurden. Von GSE wurden insbesondere folgende Tätigkeiten ausgeführt: Projektplanung und steuerung zusammen mit dem internen Projekt-Management Projekt-spezifische Konfiguration der G7-Migrations-Werkzeuge Umstellung der Cobol-Programme, Masken und Copy-Elemente Erstellung und Einsatz eines speziellen SQL-Generators (UDS-spezifisch) für die Generierung der SQL- Skripts (35), CTL-Skripts (35) für den Oracle-Loader und Module (95) für den Zugriff auf die Oracle- Tabellen Konvertierung der Daten aus der UDS-Datenbank in die Oracle-Datenbank Konvertierung der ISP-Jobs in PERL-Skripts Formaltest der migrierten Komponenten Schulung der WBG-Mitarbeiter im Umgang mit den G7-Migrations-Werkzeugen und den migrierten Anwendungen Unterstützung der WBG-Mitarbeiter bei den System- und Integrationstests Für das Migrations-Projekt mit der Umstellung von 300 Dialog-Programmen (450 000 LOC) und 350 IFG- Masken (150 000 LOC), 480 Batch-Programmen (380 000 LOC), 510 Cobol-Copy-Elemente (50 000 LOC), 220 ISP-Jobs, 35 UDS-Records und 60 UDS-Sets, die in die ORACLE-Datenbank zu übernehmen waren, wurden inklusive Schulung im Umgang mit den G7-Migrations- und Entwicklungs-Werkzeugen und Einarbeitung sowie Beratung beim Einsatz insgesamt ca. 20 Mannmonate von GSE aufgewendet. Alle übrigen Arbeiten konnte das Entwicklungsteam von WBG selbständig innerhalb von etwa einem Jahr erledigen. Als Ergebnis steht eine Anwendung zur Verfügung, die über Jahre hinweg gute Dienste geleistet hat und jetzt in einer modernen System-Umgebung mit windows-orientierten Masken auf der Basis des Datenbank-Systems ORACLE unter Windows weiterleben kann. Da die G7-Migration auch ein leistungsfähiges Entwicklungs-/Wartungs-System enthält, können die migrierten Anwendungen von WBG auch selbstständig weiterentwickelt und verbessert werden. In Zukunft soll allerdings eine neue Anwendung eingeführt werden. Mit den ersten Vorbereitungen für die Erstellung eines Pflichtenheftes wurden bereits begonnen. Jetzt kann sich WBG aber ohne Zeitdruck mit diesem neuen Projekt befassen. Die Einführung der migrierten Anwendungen erfolgte etwas mehr als ein Jahr nach der Auftragserteilung durch WBG. Seitdem sind die WBG-Mitarbeiter von GSE weitgehend unabhängig, denn WBG verfügt über sämtliche Quellen der G7-Migrations-Werkzeuge und wurde auch im Umgang mit diesen Werkzeugen geschult. Der bisher verwendete BS2000-Rechner konnte nach der Einführung abgeschaltet werden. Püttlingen, den 30.09.2009 Autor: Karl-Albrecht Graeber GSE Graeber Software-Entwicklung Junkernfeldstraße 3 D-61381 Friedrichsdorf E-Mail: info@g7-migration.de Telefon: +49 (0) 6172 / 99 76 36 7