Frauen in MINT-Berufen

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Transkript:

Frauen in MINT-Berufen Weibliche Fachkräfte zwischen Familie, Beruf und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten #MINTme virtuelle Messe für Frauen 29./30.01.2015

Übersicht 1 Arbeitsmarktanalyse 2 Berufliche Entwicklung 3 Vereinbarkeit Familie und Beruf 4 Fazit und Handlungsmöglichkeiten Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 2

1 Arbeitsmarktanalyse 2 Berufliche Entwicklung 3 Vereinbarkeit Familie und Beruf 4 Fazit und Handlungsmöglichkeiten Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 3

Beschäftigte in MINT-Berufen In 2013 waren 7,3 Mio. Menschen sozialversicherungspflichtig in einem MINT- Beruf beschäftigt: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in MINT-Berufen; Bestand, Anteile nach Berufen und Anforderungsniveaus, Deutschland, Stand: 30.06.2013 Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 4

Frauen in MINT-Berufen Frauen sind mit einem Anteil von 14 Prozent an den MINT-Beschäftigten deutlich unterrepräsentiert. Allerdings gab es in den letzten Jahren ein überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum bei Frauen in einigen MINT-Berufen: Veränderung der Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter insgesamt und Frauen in ausgewählten MINT-Berufsgruppen (KldB 1988), Deutschland 30.06.2011 im Vergleich zum 30.06.2007 Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 5

Junge Frauen in MINT-Berufen Die Beschäftigungsentwicklung der letzten Jahre hat zwei Trends hervorgebracht: 1. Der Frauenanteil in der jüngeren Beschäftigtengruppe in mathematischen und naturwissenschaftlichen Berufen sowie in Ingenieurberufen fällt vergleichsweise höher aus. 2. Der Frauenanteil in der jüngeren Beschäftigtengruppe in den nichtakademischen Berufen in den Feldern Technik und IT fällt vergleichsweise niedriger aus. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in MINT-Berufen; Bestand, Frauenanteil insgesamt und Frauenanteil unter 35 Jahren, Deutschland, Stand: 30.06.2013 Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 6

Akademischer Fachkräftenachwuchs Die Entwicklung in den MINT-Studiengängen verlief in den letzten Jahren positiv. Es ist ein Trend zu mehr MINT-Studierenden zu verzeichnen; auch bei Frauen. Lag der Frauenanteil bei den Neueinschreibungen in MINT-Studiengängen 1993 noch bei 25 Prozent, so ist er inzwischen auf 31 Prozent (2013) gestiegen. Allerdings variiert der Frauenanteil in den unterschiedlichen MINT-Studiengängen stark: Frauenanteil an den Studierenden im 1. Fachsemester in ausgewählten Studienbereichen; Deutschland, 1993 bis 2012 (Wintersemester und folgendes Sommersemester) Datenquelle: Statistisches Bundesamt Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 7

Fachkräftenachwuchs durch Ausbildung Im Bereich der MINT-Berufe wird derzeit überdurchschnittlich viel ausgebildet, wenngleich das Ausbildungsplatzangebot im MINT-Bereich in den letzten Jahren rückläufig war. Frauen profitieren kaum vom MINT-Ausbildungsplatzangebot; nur rd. 12 Prozent der MINT-Auszubildenden sind weiblich. Frauen tendieren auch im Ausbildungsbereich eher zu mathematischen bzw. zu naturwissenschaftlichen Berufen als Männer: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Auszubildende nach Geschlecht und MINT-Fachrichtung; Deutschland, 30.06.2013 Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 8

Arbeitslosigkeit Die Arbeitslosigkeit im MINT-Bereich bewegt sich auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau: 4,7 Prozent in nichtakademischen Berufen und 4,2 Prozent in akademischen Berufen (bezogen auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten). In 2013 ist ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, insbesondere im akademischen Bereich. Trotz des Anstiegs in 2013 ist die Arbeitslosigkeit in MINT-Berufen rückblickend bis 2007 gesunken. Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 9

Arbeitslosigkeit und Frauen Frauen konnten von dem Rückgang in diesem Zeitraum besonders profitieren; die Zahl arbeitsloser Frauen in MINT-Berufen hat in diesem Zeitraum überproportional abgenommen. Dennoch sind Frauen in akademischen MINT-Berufen häufiger arbeitslos als es ihrem Beschäftigungsanteil entspräche: Frauenanteil an allen MINT-Beschäftigten (akademische Berufe): 17 Prozent Frauenanteil an allen MINT-Arbeitslosen (akademische Berufe): 26 Prozent Besonders in den akademischen Fächergruppen Mathematik, Naturwissenschaften und Technik sind Frauen häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. 2013 Hingegen haben Frauen im nicht-akademischen technischen Bereich sowie in Informatik-Berufen einen vergleichsweise guten Stand am Arbeitsmarkt. Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 10

Zwischenfazit: Arbeitsmarktsituation Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich die Beschäftigung in vielen MINT-Berufsgruppen in den letzten Jahren positiv entwickelt. Es gibt einen hohen Bedarf an Fachkräften, wenngleich von einem generellen Fachkräftemangel in MINT- Berufen nicht die Rede sein kann. Frauen sind mit einem Anteilswert von 14 Prozent unterdurchschnittlich in MINT-Berufen beschäftigt. Dies liegt insbesondere daran, dass die meisten MINT-Berufe im technischen Bereich angesiedelt sind. Zahlreiche Initiativen und Kampagnen versuchen Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen. Der Frauenanteil steigt, aber nur im akademischen Bereich und im mathematisch-naturwissenschaftlichen nichtakademischen Bereich und auch nur langsam. Besonders im nichtakademischen technischen Bereich muss deutlich mehr für Frauenförderung gemacht werden. Die Arbeitslosigkeit in MINT-Berufen nimmt bei Frauen überproportional ab; dennoch sind Frauen in akademischen MINT-Berufen häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als es ihrem Anteil entspräche. Die überproportional hohe Arbeitslosigkeit von Frauen in einigen MINT-Berufen ist Ausdruck struktureller Benachteiligung. Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 11

1 Arbeitsmarktanalyse 2 Berufliche Entwicklung 3 Vereinbarkeit Familie und Beruf 4 Fazit und Handlungsmöglichkeiten Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 12

Strukturelle Barrieren Frauen in MINT-Berufen sind mit strukturellen Hürden in ihrer beruflichen Entwicklung konfrontiert: Sie verdienen i.d.r. weniger als ihre männlichen Kollegen. Insbesondere im Verlauf ihrer Biographie wächst die Entgeltlücke. Sie arbeiten öfter in Teilzeit, auch ohne Kinder. Sie haben besonders auf der Top-Ebene begrenzte Karriereaussichten. Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 13

1 Arbeitsmarktanalyse 2 Berufliche Entwicklung 3 Vereinbarkeit Familie und Beruf 4 Fazit und Handlungsmöglichkeiten Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 14

Vereinbarkeit Familie und Beruf I Akademikerinnen in MINT-Berufen entscheiden sich häufiger gegen den vollen Umfang der Elternzeit als Akademikerinnen insgesamt, um die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten nicht zu gefährden, aus Befürchtung nicht die gleiche Stelle zu bekommen oder aus Angst vor Arbeitslosigkeit. Rund die Hälfte der MINT-Akademikerinnen bekommt ein Angebot zur Kontakthaltemöglichkeit während der Elternzeit. Zwei Drittel aller berufstätigen MINT-Akademikerinnen mit Kindern sehen sich insgesamt mit Schwierigkeiten in der Vereinbarkeit konfrontiert. Dennoch sind rd. zwei Drittel der MINT-Akademikerinnen mit Kind zufrieden mit der Familienfreundlichkeit ihres Betriebes. Ein kleinerer, aber dennoch beachtlicher Teil ist aber auch sehr unzufrieden. Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 15

Vereinbarkeit Familie und Beruf II Obwohl Frauen in MINT-Berufen am Arbeitsmarkt immer stärker nachgefragt werden, gibt es noch Einiges zu tun, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (stärker) zu fördern. Dazu zählen u.a. Maßnahmen in den Bereichen Kinderbetreuung auch in Randzeiten und während der Ferien. Angebote von geeigneten Teilzeitstellen. individuelle Lösungen bei der Arbeitszeiteinteilung bspw. durch Kontenmodelle und Home- Office-Regelungen. familienfreundliche Unternehmenskultur. Ermutigung auch von Männern zur Übernahme von Betreuungsaufgaben. Aufgrund der demographischen Entwicklung muss in Zukunft auch das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stärker in den Fokus genommen werden. Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 16

1 Arbeitsmarktanalyse 2 Berufliche Entwicklung 3 Vereinbarkeit Familie und Beruf 4 Fazit und Handlungsmöglichkeiten Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 17

Fazit und Handlungsmöglichkeiten Die Orientierung von Frauen auf bislang eher männertypische Berufe ist noch kein Garant für Gleichstellung: Frauen in MINT-Berufen sind zwar stark am Arbeitsmarkt nachgefragt, dennoch sind sie mit strukturellen Hürden in ihrer beruflichen Entwicklung im Spannungsfeld Familie, Beruf und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten konfrontiert. Neben zahlreichen Initiativen für mehr Frauen in MINT-Berufen braucht es auch deutliche Verbesserungen für Frauen in den entsprechenden Berufen. Letztendlich helfen zahlreiche positive Rollenmodelle am ehesten, für diese Berufe zu begeistern. Nachhaltige Frauenförderung im MINT-Bereich wird jedoch erst dann möglich, wenn sie nicht nur von einzelnen Unternehmen und einzelnen Personen unterstützt, sondern strukturell verankert wird. Der DGB hat hierzu in seiner Analyse Frauen in MINT-Berufen Weibliche Fachkräfte im Spannungsfeld Familie, Beruf und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten Vorschläge erarbeitet, die auf betrieblicher, tariflicher und gesetzlicher Ebene ansetzen. Insgesamt muss in der Debatte rund um Frauen in MINT-Berufen der Fokus zukünftig stärker auf die Förderung von Frauen im nichtakademischen technischen Bereich gelegt werden! Hierzu braucht es mehr Anstrengungen bspw. durch eine politische Initiative die auf der bildungsund arbeitsmarktpolitischen Ebene ansetzt. Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 18

Noch Fragen? Die Analyse Frauen in MINT-Berufen Weibliche Fachkräfte im Spannungsfeld Familie, Beruf und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten finden Sie unter www.dgb.de/themen/++co++55947064-dff5-11e2-8fc5-00188b4dc422 oder an unserem Messestand. Weitere Informationen zum Fachkräftenachwuchs in MINT-Berufen finden Sie unter www.dgb.de/themen/++co++20627542-c183-11e3-a8f5-52540023ef1a. Informationen zur Mitgliedschaft finden Sie unter www.dgb.de/service/mitglied-werden/index.html. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne im Chat an unserem virtuellen Messestand zur Verfügung. Frauen in MINT-Berufen, Arbeitsmarktpolitik, Sabrina Klaus-Schelletter, Januar 2015 19

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Sabrina Klaus-Schelletter DGB Bundesvorstand Abt. Arbeitsmarktpolitik Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon (+49) 030 240 60 682 E-Mail sabrina.klaus-schelletter@dgb.de