Fertigungsvorschriften SN 200



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1 Grundsätze 21 2 Materialien 3 Thermisches Schneiden und Biegeumformen Fertigungsvorschriften SN 2 4 Schweißen 5 Spanen 6 Montieren 7 Beschichten und Konservieren 8 Kennzeichnen und Versenden 9 Verpacken 1 Prüfen

Weitergabe sowie Vervielfältigung dieses Dokuments, Verwertung und Mitteilung seines Inhalts sind nur nach vorheriger ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung von SMS group gestattet. Das Dokument ist vor unberechtigtem Zugriff Dritter zu schützen. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadensersatz. Alle Rechte aus Patent-/Gebrauchsmuster-/Markenschutz vorbehalten. The reproduction, distribution and utilization of this document as well as the disclosure of its content to others without prior explicit written consent of SMS group is prohibited. Holder has to protect this document against unauthorized withdrawal of third parties. Offenders will be held liable for the payment of damages. All rights reserved in case of patent/utility model/trademark protection. SMS Siemag Aktiengesellschaft Normenstelle Telefon: ( 27 33) 29-1 93 ( 27 33) 29-39 64 Fax: ( 27 33) 29-77 1 93 ( 27 33) 29-77 39 64 E-mail: hueb@sms-siemag.com zejo@sms-siemag.com 1. Auflage September 21

September 21 Fertigungsvorschriften Grundsätze SN 2-1 ICS 1.12 1 Anwendungsbereich Ersatz für SN 2-1:27-2 Die nachfolgend aufgeführten Grundsätze gelten für die Fertigung und Lieferung von mechanischen und fluidtechnischen Produkten/Materialien der SMS group. Die Verbindlichkeit dieser Norm ist im Schriftkopf von Zeichnungen, Verträgen und/oder Bestellunterlagen angegeben. 2 Normative Verweisungen Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments einschließlich aller Änderungen. SN 2-2:21, Fertigungsvorschriften - Materialien SN 2-3:21, Fertigungsvorschriften - Thermisches Schneiden und Biegeumformen SN 2-4:21, Fertigungsvorschriften - Schweißen SN 2-5:21, Fertigungsvorschriften - Spanen SN 2-6:21, Fertigungsvorschriften - Montieren SN 2-7:21, Fertigungsvorschriften - Beschichten und Konservieren SN 2-8:21, Fertigungsvorschriften - Kennzeichnen und Versenden SN 2-9:21, Fertigungsvorschriften - Verpacken SN 2-1:21, Fertigungsvorschriften - Prüfen 3 Anforderungen Die in den Teilen der SN 2 aufgeführten Anforderungen sind Mindestanforderungen und sind somit in jedem Falle einzuhalten, wenn in Zeichnungen, Bestellungen und/oder anderen Fertigungsunterlagen keine anders lautenden Anforderungen vereinbart sind. 4 Gefahrenstoffe / Umweltschutz 4.1 Unzulässige Gefahrstoffe Folgende Stoffe, Zubereitungen oder Produktbestandteile sind in Produkten oder Materialien der SMS group in jedem Falle unzulässig: - Asbest und/oder asbesthaltige Mischverbindungen, - Blei-, Cadmium- oder Chrom (VI)-Verbindungen, - Lösungsmittel verbleibend in Produkten oder Materialien. Darüber hinaus sind länderspezifische Bestimmungen bezüglich unzulässiger Gefahrstoffe zu beachten und einzuhalten. Weitere unzulässige Gefahrenstoffe sind in Zeichnungen, Bestellungen und/oder anderen Fertigungsunterlagen aufgeführt. Treten im Zuge der Herstellung unzulässige Gefahrstoffe auf, z. B. Emissionen bei Schweißarbeiten, sind diese an der Entstehungsstelle abzusaugen. Die Einhaltung dieser Vorschrift ist zu bescheinigen, siehe SN 2-1:21. 4.2 Zulässige Gefahrstoffe Für zulässige Stoffe, Materialien oder Zubereitungen, die nicht unter Abschnitt 4.1 fallen und in unseren Produkten Verwendung finden, sind Sicherheitsdatenblätter nach der Gefahrstoffverordnung gemäß EG-Richtlinie 98/24/EG oder die sich daraus ergebenen nationalen Vorschriften der Lieferung mit Angabe der SMS group Bestellnummer beizufügen. Sind keine Sicherheitsdatenblätter vorhanden, verpflichtet sich der Fertiger/Lieferant, der Lieferung andere umwelt- und sicherheitsrelevante Produktinformationen rechtzeitig und gut sichtbar beizufügen, damit ein ordnungsgemäßer Transport, eine vorschriftsmäßige Handhabung, Lagerung und Entsorgung dieser zulässigen Gefahrstoffe bei SMS group bzw. unserem Kunden erfolgen kann. 4.3 Radioaktivität Sämtliche Produkte/Materialien dürfen keine ionisierende Strahlung, die über die natürliche Eigenstrahlung hinausgeht, besitzen. Eine über die natürliche Eigenstrahlung hinausgehende ionisierende Strahlung ist dann vorhanden, wenn zum Zeitpunkt einer Prüfung ein über die Umgebungsstrahlung hinausgehender Wert festgestellt wird. SMS group behält sich vor, bei Feststellung einer ionisierenden Strahlung die Annahme der Produkte/Materialien zu verweigern. Herausgeber: SMS Siemag Normenstelle SMS group 21 Weitergabe sowie Vervielfältigung dieses Dokuments, Verwertung und Mitteilung seines Inhalts sind verboten, soweit nicht ausdrücklich gestattet. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadenersatz. Alle Rechte für den Fall der Patent-, Gebrauchs- oder Geschmacksmustereintragung vorbehalten. Seitenanzahl 2

Seite 2 SN 2-1 : 21-9 5 Lastaufnahmemittel Lastaufnahmemittel mit Vorgabe von Basisdaten von SMS group sind durch qualifizierte Fachbetriebe für Lastaufnahmemittel zu konstruieren, fertigen und prüfen zu lassen. Für von SMS group konstruierte Lastaufnahmemittel sind die grundlegenden Anforderungen in der SN 195 festgelegt. 6 Tolerierungsgrundsatz Für alle Maß-, Form- und Parallelitätstoleranzen gelten auch ohne Zeichnungseintragung die Hüllbedingung DIN 7167. 7 Referenzfläche Bei der Kennzeichnung von Referenzflächen in Zeichnungen nach Bild 1 handelt es sich um eine SMS group spezifische Festlegung. Das Bezugsdreieck mit Bezugsbuchstabe R im Kreis stellt eine Referenzfläche für den Ausgang der Bemaßung dar und ist im Fertigungsablauf zu berücksichtigen. Bezugsdreieck mit Bezugsbuchstaben R im Kreis Bild 1 Referenzfläche 8 Restmagnetismus Alle Teile dürfen bei Auslieferung einen Restmagnetismus von 8A/m nicht überschreiten. Teile, die mittels Hebemagneten transportiert und/oder mit Vollwellen-Gleichstrom-Prüfgeräten auf Oberflächenfehler geprüft wurden, sind zu entmagnetisieren. Der Restmagnetismus ist grundsätzlich mit einem geeignetem Feldstärkenmessgerät zu prüfen. Die Prüfung ist auf Anforderung von SMS group nachzuweisen und zu bescheinigen. 9 Lieferantenbewertungssystem Die vollständige und richtige Abgabe des Liefer- und Leistungsumfanges wird bei SMS group in einem Lieferantenbewertungssystem erfasst. Hierzu zählen die Qualität, der Preis, die Termintreue, sowie die Vollständigkeit der dazugehörigen Dokumente, Prüfaufzeichnungen und Bescheinigungen. 1 Ausgabeform der Werknorm Die SN 2:21 mit ihren Teilen ist in die für die Fertigung und Lieferung erforderlichen Fremdsprachen übersetzt und wird neben der Veröffentlichung im SMS group INTRANET auch als gebundene Heftversion herausgegeben. Zitierte Technische Regelwerke DIN 7167 SN 195 SN 2-1:21 EG-Richtlinie 98/24/EG Zusammenhang zwischen Maß-, Form- und Parallelitätstoleranzen; Hüllbedingung ohne Zeichnungseintragung Lastaufnahmemittel Konstruktionsrichtlinie, Fertigungsrichtlinie, Prüfvorschrift Fertigungsvorschriften Prüfen Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer vor der Gefährdung durch chemische Arbeitsstoffe bei der Arbeit Änderung September 21 Layout an SN 14 angepasst. SMS group neu aufgenommen. Referenzfläche neu hinzu. Redaktionell überarbeitet.

September 21 Fertigungsvorschriften Materialien SN 2-2 ICS 25.2 Maße in mm Ersatz für SN 2-2:27-2 Inhaltsverzeichnis Seite 1 Anwendungsbereich...1 2 Gießen...2 2.1 Oberflächengüten...2 2.2 Allgemeintoleranzen...2 2.3 Bearbeitungszugaben...4 2.4 Prüfungen...4 2.5 Produktionsschweißungen...6 3 Schmieden...7 3.1 Grundsätzliches...7 3.2 Prüfungen...7 3.3 Abnahmeprüfzeugnisse...1 4 Halbzeuge...11 4.1 Allgemeintoleranzen...11 4.2 Technische Lieferbedingungen...11 4.3 Prüfungen...11 Zitierte Technische Regelwerke...12 1 Anwendungsbereich Die nachfolgend aufgeführten Anforderungen gelten, wenn in Konstruktions-, Bestell- bzw. Fertigungsunterlagen keine anders lautenden Forderungen enthalten sind, für gegossene oder geschmiedete Rohmaterialien und Halbzeuge, die als Material für Produkte der SMS group eingesetzt werden. Herausgeber: SMS Siemag Normenstelle SMS group 21 Weitergabe sowie Vervielfältigung dieses Dokuments, Verwertung und Mitteilung seines Inhalts sind verboten, soweit nicht ausdrücklich gestattet. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadenersatz. Alle Rechte für den Fall der Patent-, Gebrauchs- oder Geschmacksmustereintragung vorbehalten. Seitenanzahl 12

Seite 2 SN 2-2 : 21-9 2 Gießen Das Fertigungsverfahren Gießen zählt zu den Urformverfahren. Durch Gießen wird flüssiger Stahl, Eisen oder Nichteisenmetalle durch Füllen in eine Form in geometrisch bestimmte Teile mit definierten Eigenschaften überführt und eine endabmessungsnahe Form erzielt. Gussstücke sind unter Einhaltung der Normenreihe DIN EN 1559-1, DIN EN 1559-2 und DIN EN 1559-3 herzustellen. 2.1 Oberflächengüten Wenn keine abweichenden Zeichnungsangaben vorhanden sind, gelten entsprechend der DIN EN 137:1997-2 folgende Oberflächengüten. Für Stahlguss und Nichteisenmetalle Für Gusseisen 4S1 für gestrahlte Flächen 3S1 für gestrahlte Flächen 4S2 für geschliffene Flächen 3S2 für geschliffene Flächen 2.2 Allgemeintoleranzen Maßgebend für die Definition der Allgemeintoleranzen ist DIN ISO 862:1998-8. Die Allgemeintoleranzen gelten an unbearbeiteten Flächen von Gussrohteilen. Für ein Maß zwischen einer unbearbeiteten und einer bearbeiteten Fläche, gilt die jeweilige halbe Gussallgemeintoleranz. Die Werte der Allgemeintoleranzen sind entsprechend dem gewählten Toleranzgrad CT den Tabellen 1 und 2 zu entnehmen. 2.2.1 Genauigkeitsgrade Die grau hinterlegten Felder, in den Tabellen 1 und 2, zeigen die Standardwerte für den jeweiligen Nennmaßbereich als SMS group spezifische Festlegung. Der CT-Grad wird durch die größte Werkstückabmessung bestimmt. Ausgehend vom Nennmaßbereich, in dem die größte Werkstückabmessung liegt, wird der CT-Grad ermittelt und die Werte aller anderen Abmessungen am Werkstück sind der Spalte des so ermittelten CT-Grades zu entnehmen. Für die kleineren Abmessungen am Werkstück gelten also nicht die Werte in den grau hinterlegten Feldern, sondern die Werte in der Spalte des CT-Grades, der ausgehend von der größten Werkstückabmessung für das Werkstück ermittelt wurde. Sind kleinere zulässige Gusstoleranzen erforderlich, sind diese in der Zeichnung am betreffenden Nennmaß einzutragen. In Bild 1 sind die Toleranzgrenzen definiert. Erforderliche Bearbeitungszugabe siehe Tabelle 6 Erforderliche Bearbeitungszugabe siehe Tabelle 6 Legende 1 Nennmaß des Rohgussstückes 2 Maße nach Fertigbearbeitung 3 Mindestmaß 4 Höchstmaß Rohgussstück- Nennmaß über einschl. Bild 1 Toleranzgrenzen Tabelle 1 Allgemeintoleranzen für Gussstücke aus Stahlguss Gesamte Gusstoleranz a) für Längenmaße b) Gusstoleranzgrad CT für Wanddicken 8 9 1 11 12 13 14 15 9 1 11 12 13 14 15 16-25 1,2 1,7 2,4 3,2 4,6 6 8 1 1,7 2,4 3,2 4,6 6 8 1 12 25 4 63 1 16 25 4 63 1 16 25 4 63 4 63 1 16 25 4 63 1 16 25 4 63 1 1,3 1,4 1,6 1,8 2 2,2 2,6 2,8 3,2 3,8 4,4 - - 1,8 2 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4 4,6 5,4 6,2 7-2,6 2,8 3,2 3,6 4 4,4 5 6 7 8 9 1 11 3,6 4 4,4 5 5,6 6,2 7 8 9 1 12 14 16 5 5,6 6 7 8 9 1 11 13 15 17 2 23 7 8 9 1 11 12 14 16 18 21 24 28 32 9 1 11 12 14 16 18 2 23 26 3 35 4 11 12 14 16 18 2 22 25 29 33 38 44 5 a) Das Toleranzfeld muss symmetrisch zum Nennmaß angeordnet sein. b) Längen, Breiten, Höhen, Mittenabstände, Durchmesser und Rundungen. 1,8 2 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4 4,6 5,4 6,2 7-2,6 2,8 3,2 3,6 4 4,4 5 6 7 8 9 1 11 3,6 4 4,4 5 5,6 6,2 7 8 9 1 12 14 16 5 5,6 6 7 8 9 1 11 13 15 17 2 23 7 8 9 1 11 12 14 16 18 21 24 28 32 9 1 11 12 14 16 18 2 23 26 3 35 4 11 12 14 16 18 2 22 25 29 33 38 44 5 14 16 18 2 22 25 28 32 37 42 49 56 64

Seite 3 SN 2-2 : 21-9 Rohgussstück- Nennmaß über einschl. Tabelle 2 Allgemeintoleranzen für Gusstücke aus Gusseisen für Längenmaße b) Gusstoleranz a) Gusstoleranzgrad CT für Wanddicken 8 9 1 11 12 13 14 15 9 1 11 12 13 14 15 16-25 1,2 1,7 2,4 3,2 4,6 6 8 1 1,7 2,4 3,2 4,6 6 8 1 12 25 4 63 1 16 25 4 63 1 a) b) 16 25 4 63 4 63 1 16 25 4 63 1 16 25 4 63 1 1,3 1,4 1,6 1,8 2 2,2 2,6 2,8 3,2 3,8 4,4 - - 1,8 2 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4 4,6 5,4 6,2 7-2,6 2,8 3,2 3,6 4 4,4 5 6 7 8 9 1 11 3,6 4 4,4 5 5,6 6,2 7 8 9 1 12 14 16 5 5,6 6 7 8 9 7 8 9 1 11 12 14 16 9 1 11 12 14 16 1 18 11 2 13 18 23 15 17 2 23 21 24 28 32-3 35 4 11 12 14 16 18 2 22 25 29 33 38 44 5 1,8 2 2,2 2,5 2,8 3,2 3,6 4 4,6 5,4 6,2 7 - Das Toleranzfeld muss symmetrisch zum Nennmaß angeordnet sein. Längen, Breiten, Höhen, Mittenabstände, Durchmesser und Rundungen. 2,6 2,8 3,2 3,6 4 4,4 5 6 7 8 9 1 11 3,6 4 4,4 5 5,6 6,2 7 8 9 1 12 14 16 5 5,6 6 7 8 9 1 11 13 15 17 2 23 7 8 9 1 11 12 14 16 9 1 11 12 14 16 18 2 11 12 14 16 18 2 22 25 18 23 29 21 24 28 32-3 35 4 33 38 44 5 14 16 18 2 22 25 28 32 37 42 49 56 64 2.2.2 Außen- und Innenrundungen Bei Außen- und Innenrundungen wird das Toleranzfeld nach Tabelle 1 oder 2 so aufgeteilt, dass das untere Abmaß stets Null wird. Beispiel: Nennmaß der Rundung 2 mm, Gusstoleranzgrad CT 13; aus Tabelle 1 ergibt eine Toleranz 6 mm; für die Rundungen gilt dann ein unteres Abmaß von und ein oberes Abmaß von 6 mm. Zur Minderung der Rissgefahr sind für Innenrundungen in Abhängigkeit von der Wanddicke die Mindestwerte nach Tabelle 3 einzuhalten. Tabelle 3 Innenrundungen Innenrundung Wanddicke min. 1 6 > 1 3 1 > 3,33 x Wanddicke 2.2.3 Formschrägen Formschrägen sind notwendige Schrägen an Formelementen, die die Trennung eines Modells oder Gusstücks von einer Form ermöglichen, sie sind in Tabelle 4 und 5 beschrieben. Die durch Formschräge bedingte Maß- und Formänderungen gegenüber der Nenngestalt des Gussrohteiles gilt nicht als Toleranzüberschreitung. Die Formschräge ist auf das Nennmaß bezogen zu mitteln (Formschräge ±). Bei zu bearbeitenden Flächen ist die Formschräge am Gussrohteil so anzuordnen, dass die Fertigmaße eingehalten werden. Höhe 18 >18 3 >3 5 >5 8 >8 18 Tabelle 4 Formschrägen für innere und äußere Flächen >18 25 >25 315 >315 4 >4 5 >5 63 >63 8 >8 1 >1 125 >125 16 >16 2 >2 25 >25 315 in Grad ( ) in mm Schräge 2, 1,5 1,,75,5 1,5 2, 2,5 3, 3,5 4,5 5,5 7, 9, 11, 13,5 17, 21, >315 4 Tabelle 5 Formschrägen für Kernmarken Höhe 7 > 7 Schräge 5 3

Seite 4 SN 2-2 : 21-9 2.2.4 Versatz Soweit nicht anders festgelegt, muss der Versatz der Gussstückflächen, innerhalb der in Tabelle 1 und Tabelle 2 angegebenen Toleranzen liegen. 2.2.5 Wanddicken Für Wanddicken gilt bezogen auf den CT-Grad der Längenmaße der nächst höhere CT-Grad entsprechend Tabelle 1 und 2. 2.3 Bearbeitungszugaben Bearbeitungszugaben bei Gussrohteilen sind Zugaben, um durch nachfolgendes spanendes Bearbeiten gießtechnisch bedingte Einflüsse an der Oberfläche zu beseitigen sowie den gewünschten Oberflächenzustand und die erforderliche Maßhaltigkeit zu erreichen. Die tatsächlich zu zerspanende Stoffmenge ist darüber hinaus von dem am Gussrohteil vorliegenden Istmaßen abhängig. Diese können im Rahmen der vorgegebenen und zulässigen Allgemeintoleranzen oder der an einem Maß angegebenen Toleranz unterschiedlich ausfallen. Die Zugabe ist im Sinne einer Schnittzugabe zu verstehen, d. h. bei Rotationskörpern oder beidseitiger Bearbeitung ist diese zweimal zu berücksichtigen. Soweit nicht anders festgelegt, gilt die erforderliche Bearbeitungszugabe nach Tabelle 6 für das gesamte Rohgussstück. Die Bearbeitungszugabe ist von der größten Außenabmessung des Gussrohteiles und nicht vom Gusstoleranzgrad CT abhängig. Die Vorgaben in Tabelle 6 beruhen auf SMS group Erfahrungen; sie weichen von den Bearbeitungszugaben der DIN EN ISO 862-3 ab. Unabhängig von Tabelle 6 obliegt die Verantwortung für ausreichende Bearbeitungszugabe zum Erreichen des zeichnungsgerechten Zustandes und drossfreier Oberflächen der Gießerei. Nennmaßbereich (Größte Länge, Breite, Höhe oder größter Ø des Gussstückes) Tabelle 6 Bearbeitungszugaben für Gussstücke (SMS group spezifisch) Stahlguss GS Gusseisen EN-GJL Gusseisen EN-GJS je Fläche für obenliegende oder in der Form senkrecht stehende Flächen (Konus) zusätzlich je Fläche für obenliegende oder in der Form senkrecht stehende Flächen (Konus) zusätzlich je Fläche senkrechte Flächen (Konus) zusätzlich 3 4 > 3 5 5 > 5 8 4 4 > 8 12 6 > 12 18 2 > 18 25 > 25 315 7 > 315 4 > 4 5 8 5 2 5 2 > 5 63 1 6 6 > 63 8 3 > 8 1 12 8 8 > 1 125 > 125 16 14 1 1 > 16 2 4 16 > 2 25 12 3 12 3 > 25 315 18 15 15 > 315 4 2 5 4 4 17 17 > 4 63 25 > 63 1 3 7 2 5 2 5 Bohrung voll gegossen Ø 1 mm Ø 8 mm obenliegende Flächen zusätzlich (Drossschicht) 5 45 2 11 5 24 11 5 2.4 Prüfungen 2.4.1 Grundsätzliches Auf Basis der DIN EN 1268-1:23-6 sind in den Tabellen 7 9 SMS group spezifische Anforderungen festgelegt. Für Anforderungen die nicht erwähnt sind, gilt DIN EN 1268-1:23-6. Die Vorgaben hinsichtlich Gütestufen sind, wenn gefordert, in der Zeichnung oder in erzeugnisspezifischen SN-Normen angegeben. Für Teile von SMS group ist mindestens Gütestufe 4 nach DIN EN 1268-1:23-6 gefordert, Gütestufe 5 kommt nicht zur Anwendung.

Seite 5 SN 2-2 : 21-9 2.4.2 Prüfungen von Stahlguss 2.4.2.1 Innere Beschaffenheit Tabelle 7 Anforderungen an die Ultraschallprüfbarkeit Wanddicke Kleinster nachweisbarer Durchmesser der Flachbodenbohrung entsprechend 5.2 DIN EN 1268-1:23-6 3 3 > 3 4 4 > 4 6 6 > 6 8 Wanddicke Tabelle 8 Registriergrenzen für Reflektoren bezogen auf Prüfkopf 2MHz Anzeigen ohne Anzeigen mit messbare Ausdehnung, messbarer Ausdehnung Geprüfter Bereich Durchmesser Durchmesser der äquivalenten der äquivalenten Flachbodenbohrung Flachbodenbohrung min. min. Rückwandechoabnahme 3 Rand- und Kernzone 4 3 12 > 3 4 Rand- und Kernzone 6 4 12 > 4 6 Rand- und Kernzone 6 6 12 > 6 Rand- und Kernzone 8 8 12 a) SMS group spezifisch Sonderrandzone 3 3 12 >db a) Tabelle 9 Zulässigkeitsgrenzen für räumliche Reflektoren (SMS group spezifisch) Gütestufe Merkmal Einheit Zone 1 2 3 4 > 5 > 1 mm - 5 1 6 5 > 5 > 1 5 1 6 Gussstückwanddicke im geprüften Bereich Größter Durchmesser der äquivalenten Flachbodenbohrung Anzahl der registrierpflichtigen Reflektoren in einer Fläche von 1 mm x 1 mm Zulässigkeitsgrenze für Rückwandechoabnahme mm Stk. Reflektoren ohne messbarer Ausdehnung Rand a) Kern 3 8 Rand a) 3 5 6 6 3 Kern Nicht als Merkmal bewertet max db 6 12 > 5 1 > 1 6 Nicht als Merkmal bewertet Nicht als Merkmal bewertet Reflektoren mit messbarer Ausdehnung Größter Durchmesser der Rand a) äquivalenten Flachboden- mm 3 8 bohrung Kern Größte Ausdehnung des Rand a) 15% der Zonendicke Reflektors in Wanddickenrichtung Kern 15% der Wanddicke % Größte Länge ohne Rand a) 75 75 75 75 75 75 75 75 75 mm messbare Breite Kern Nicht 75 75 1 75 75 12 1 1 15 Rand a) 6 1 1 6 2 2 2 2 2 Größte Einzelfläche b) mm² zulässig 1 1 15 15 15 2 15 15 2 Kern Größte Gesamtfläche pro Rand a) 1 1 1 1 1 1 1 15 15 Bezugsfläche b) mm² Kern 1 15 15 15 15 2 15 2 2 15 (39 mm x Bezugsfläche mm² 1 (32 mm x 32 mm) 39 mm) Zulässigkeitsgrenze für Rückwandechoschwächung max 6 12 db Jeder Reflektor, der eines der Kriterien überschreitet, muss als unzulässig angesehen werden. Anzeigen außerhalb der Zulässigkeitsgrenzen sind schriftlich der SMS group Qualitätsprüfung mitzuteilen. a) Zoneneinteilung: Rand = t/3 jedoch max. 1 mm, t = Wanddicke im Prüfbereich, Kern = verbleibender Kernbereich b) Anzeigen mit einem Abstand unter 25 mm sind als eine Anzeige zu betrachten.

Seite 6 SN 2-2 : 21-9 2.4.2.2 Äußere Beschaffenheit Die äußere Beschaffenheit wird an den in der Zeichnung gekennzeichneten Stellen mit Magnetpulverprüfung DIN EN 1369 oder Eindringprüfung DIN EN 1371-1 geprüft. Die Vorgaben sind in der Zeichnung oder in erzeugnisspezifischen SN-Normen angegeben. 2.4.3 Prüfungen von Gusseisen mit Kugelgraphit 2.4.3.1 Innere Beschaffenheit Die Ultraschallprüfung zur Bestimmung der inneren Beschaffenheit muss nach DIN EN 1268-3 erfolgen. Die Anforderungen an die innere Beschaffenheit von Gussstücken aus Gusseisen mit Kugelgraphit sind in der Zeichnung angegeben oder in erzeugnisspezifischen SN-Normen geregelt. 2.4.3.2 Äußere Beschaffenheit Die äußere Beschaffenheit wird an den in der Zeichnung gekennzeichneten Stellen mit Magnetpulverprüfung DIN EN 1369 oder Eindringprüfung DIN EN 1371-1 geprüft. Die Vorgaben sind in der Zeichnung oder in erzeugnisspezifischen SN-Normen angegeben. 2.5 Produktionsschweißungen Produktionsschweißungen sind mit Einhaltung der werkstoffspezifischen Anforderungen möglich. Hierzu müssen erprobte Schweißverfahren, technische Schweißanleitungen und geeignete qualifizierte Schweißer vorhanden sein. Vor Beginn einer Produktionsschweißung ist das vorgesehene Schweißverfahren in Form einer WPS (Welding procedure spezification) zur Genehmigung an SMS group zu senden. In Bestellungen, Zeichnungen und Werknormen der SMS group können nachstehende Bedingungen vereinbart sein: - Der Lieferant informiert im nachhinein mit einer Schweißdokumentation SMS group über durchgeführte Produktionsschweißungen. - Der Lieferant hat vor Schweißbeginn das Einverständnis der SMS group einzuholen und im Nachhinein eine Schweißdokumentation über die durchgeführten Produktionsschweißungen zu übergeben.

Seite 7 SN 2-2 : 21-9 3 Schmieden 3.1 Grundsätzliches Schmieden ist Warmumformen von Vorblöcken und geschieht durch Freiform- oder Gesenkschmieden auf eine für die weitere Bearbeitung endabmessungsnahe Form des Bauteiles. Durch den Verformungsprozess wird ein weitgehend gleichmäßiges und dichtes Gefüge über den Querschnitt erreicht. Technische Lieferbedingungen und Gütevorschriften sind, wenn keine besonderen Anforderungen gestellt werden, den entsprechenden DIN, EN, ISO oder SEW Werkstoffnormen zu entnehmen. Bei besonderen Anforderungen sind die Qualitätsvorschriften für Schmiedestücke in der Zeichnung mittels CAD-Folie vorgegeben. Wärmebehandlungen sind durch den Schmiedebetrieb und/oder den Fertigungsbetrieb auszuführen oder zu veranlassen. 3.2 Prüfungen 3.2.1 Oberflächenbeschaffenheit Werden Schmiedestücke im Schmiedezustand geliefert, so sind diese dann als annehmbar zu betrachten, wenn die festgelegte Qualitätsklasse erreicht werden kann. Werden Schmiedestücke im Bearbeiteten Zustand geliefert, so muss entsprechend Tabelle 1 die Oberflächengüte der geforderten Qualitätsklasse entsprechen. Tabelle 1 Oberflächengüten Qualitätsklasse und Rauheit R a Oberflächengüte 1 2 3 4 25 µm 12,5 µm 12,5 µm 6,3 µm Spanend bearbeitet x x x x Mit x ist die Qualitätsklasse gekennzeichnet, die bei der festgelegten Rauheit erreichbar ist. 3.2.2 Innere Beschaffenheit Die innere Beschaffenheit ist, wenn gefordert, nach DIN EN 1228-3:1998-7 oder DIN EN 1228-4:1999-1 durch Ultraschallprüfung zu prüfen.

Seite 8 SN 2-2 : 21-9 3.2.2.1 Durchführung der Prüfung Die Prüfung ist unter Einsatz des Impuls-Echo-Verfahrens in Kontakttechnik durchzuführen, die Größenbestimmung von Anzeigen erfolgt nach der AVG(Amplituden-Vergleichs-Größe)- Methode. Der erforderlichen Mindestprüfumfang ist durch den Typ des Schmiedestückes bestimmt und davon abhängig, ob in der Bestellung oder in der Zeichnungsvorschrift Rasterprüfung oder 1%-Prüfung festgelegt ist. Tabelle 11 legt die Anforderungen an den Prüfumfang bei Senkrechteinschallung für die Schmiedestücktypen 1,2 und 3 fest. Tabelle 12 legt die Anforderungen an den Prüfumfang bei Winkeleinschallung für die Schmiedestücktypen 3a und 3b mit einem Verhältnis Außendurchmesser zu Innendurchmesser unter 1,6 fest. Die erfasste Tiefe bei der Prüfung in Umfangsrichtung ist durch den Einschallwinkel und den Durchmesser des Schmiedestückes begrenzt. Typ Form Tabelle 11 Prüfumfang bei der Senkrechteinschallung Rasterprüfung a) Durchmesser D in mm Prüfbahnen b) a) b) 1%ige Prüfung 1 1a 1b 2 < 5 < D 2 D 5 D 1 D > 1 2 bei 9 3 bei 6 4 bei 45 6 bei 3 1%ige Abtastung in einem Kreuzraster auf zwei c) d) zueinander senkrechten Prüfflächen 1%ige Abtastung über mindestens 18 der zylindrischen Oberfläche Abtastung auf zwei zueinander senkrechten Prüfflächen 2 Abtastung jeweils in einem Kreuzraster über 36 auf der Mantelfläche und auf einer Stirnfläche 1%ige Abtastung über mindestens 18 auf der Mantelfläche und 1%ige Abtastung einer Stirnfläche 3 3a 3b und 3c e) Abtastung im Kreuzraster über 36 auf der 1%ige Abtastung über 36 äußeren Mantelfläche d) auf der äußeren Mantelfläche Abtastung im Kreuztaster über 36 auf der äußeren Mantelfläche und in einer Stirnfläche d) 1%ige Abtastung über 36 auf der äußeren Mantelfläche und einer Stirnfläche a) 4 Der Prüfumfang ist in der Anfrage und Bestellung festzulegen. Zusätzliche Einschallrichtung (z.b. in beiden axialen Richtungen beim Typ 3a) können bei entsprechender Festlegung in der Anfrage und Bestellung angewendet werden. b) 1% bedeutet, dass sich die aufeinanderfolgenden Prüfbahnen um mindestens 1% überlappen. c) Für die Typen 1a und 1b ist die Anzahl der Prüfbahnen durch Einbeziehen der gegenüberliegenden Prüfflächen zu verdoppeln, wenn es das Vorhandensein einer Bohrung nicht erlaubt, die gegenüberliegende Oberfläche zu erreichen. d) Der Rasterabstand ist genauso groß wie die Dicke des Teiles - bei einem Höchstwert von 2 mm - zu wählen. e) 3b = aufgeweitet, 3c = ringgewalzt Tabelle 12 Prüfumfang bei der Winkeleinschallung Typ Rasterprüfung a) a) b) 1%ige Prüfung 3 3a 3b Abtastung in beiden Richtungen auf 36 -Umfangsrasterbahnen, deren Abstand zu einem Höchstwert von 2 mm der radialen Dicken entspricht 1%ige Abtastung der äußeren Mantelfläche in beiden Umfangsrichtungen a) b) 4 Der Prüfumfang ist in der Anfrage oder Bestellung festzulegen. Zusätzliche Abtastungen können bei entsprechender Festlegung in der Anfrage und Bestellung durchgeführt werden. 1% bedeutet, dass sich die aufeinander folgenden Prüfbahnen um mindestens 1% überlappen.

Seite 9 SN 2-2 : 21-9 3.2.2.2 Registriergrenzen und Zulässigkeitskriterien Die in Tabellen13 und14 enthalten Angaben beschreiben die bei den vorgeschriebenen Qualitätsklassen einzuhaltenden Registriergrenzen und Zulässigkeitskriterien. Die Empfindlichkeit des Prüfsystems (Prüfgerät, Prüfkopf, Prüfkabel) muss ausreichend sein, um den Nachweis der kleinsten Inhomogenitäten entsprechend der geforderten Registrier- und Zulässigkeitsgrenze sicherzustellen. Tabelle 13 Qualitätsklassen, Registriergrenzen und Zulässigkeitskriterien für Senkrechtprüfköpfe Qualitätsklasse 1 2 3 4 Registriergrenzen Flachbodenbohrungen FBB d eg in mm Durchmesser > 8 > 5 > 3 > 2 R-Verhältnis für abrupte Schwächung des Rückwandechos a) b),1,3,5,6 Zulässigkeitsgrenzen FBB bei einzelnen punktförmigen Inhomogenitäten d eg in mm Durchmesser 12 8 5 3 FBB bei Inhomogenitäten mit Ausdehnung oder Anhäufung von Inhomogenitäten d eg in mm Durchmesser 8 5 3 2 a) R = Fn mit n = 1 für t 6 mm und n = 2 für t < 6 mm Fo, n F n Amplitude (Höhe auf dem Bildschirm) des n-ten geschwächten Rückwandechos Fo,n Amplitude (Höhe auf dem Bildschirm) des n-ten Rückwandechos im nahegelegensten Abschnitt im Bereich von F n der frei von Inhomogenitäten ist. b) Wird die Schwächung des Rückwandechos so groß, dass die Nachweisgrenze unterschritten wird, so sind weitere Untersuchungen erforderlich. Der Verhältniswert R gilt nur für eine starke Schwächung des Rückwandechos durch die Anwesenheit einer Inhomogenität. Tabelle 14 Qualitätsklassen, Registriergrenzen und Zulässigkeitskriterien für Winkelprüfköpfe Qualitätsklasse 1 a) 2 3 4 Registriergrenze Registriergrenze Flachbodenbohrungen FBB d eg in mm - > 5 > 3 > 2 Zulässigkeitsgrenzen FBB für einzelne Inhomogenitäten d eg in mm Durchmesser - 8 5 3 FBB bei Inhomogenitäten mit Ausdehnung oder Anhäufung von Inhomogenitäten d eg in mm Durchmesser a) Winkeleinschallung ist für Qualitätsklasse 1 nicht anwendbar. - 5 3 2

Seite 1 SN 2-2 : 21-9 3.2.3 Äußere Beschaffenheit Die äußere Beschaffenheit muss an den am Werkstück gekennzeichneten Stellen mittels Magnetpulververfahren DIN EN 1228-1:1999-7 oder Eindringprüfung DIN EN 1228-2:1998-6 geprüft werden. Sollten keine anders lautenden Angaben aus der Zeichnung hervorgehen, kommt als Mindestforderung die Qualitätsklasse 3 nach DIN EN 1228-1:1999-7 oder DIN EN 1228-2:1998-6 zur Anwendung. 3.3 Abnahmeprüfzeugnisse Die Ergebnisse der nachstehenden, durchzuführenden Prüfungen sind der SMS group in einem Abnahmeprüfzeugnis 3.1 DIN EN 124:25-1 durch den Schmiedebetrieb (S) oder den Fertigungsbetrieb (F) (siehe Zeichnungsvorgabe CAD-Folie F11 und F12) zu bescheinigen: - Chemische Analyse von jeder in der Lieferung enthaltenen Schmelze - Ergebnis der Härteprüfung und die ermittelten mechanischen Eigenschaften pro Schmelze und Wärmebehandlungseinheit. - Wenn gefordert das Ergebnis des Warmzugversuches bei maximaler Einsatztemperatur des Werkstoffes bei warmfesten Stählen pro Schmelze und Wärmebehandlungseinheit. - Ergebnisse der zerstörungsfreien Prüfungen nach Zeichnungsvorgabe. - Ergebnisse ggf. weiterer Prüfungen nach Zeichnungsvorgabe.

Seite 11 SN 2-2 : 21-9 4 Halbzeuge 4.1 Grundsätzliches Halbzeug ist der Oberbegriff für gewalzte, gezogene, gepresste oder nach einem anderen Verfahren hergestellt Rohmaterialformen wie beispielsweise Bleche, Platten, Tafel, Bänder, Stangen, Stäbe, Rohre und Profile, bei denen mindestens noch ein Maß unbestimmt ist. Bei Einzelteilen aus Stahl ohne besondere Festigkeitsanforderung ist die Bezeichnung St zulässig. Dem Fertigungsbetrieb bleibt das Ausgangsmaterial und das Halbzeug für die Herstellung des Einzelteiles überlassen. Die Schweißeignung ist zu berücksichtigen. Maßgebend für die Allgemeintoleranzen von Stahlerzeugnissen sind die entsprechenden DIN-, DIN EN-Normen für Halbzeuge. 4.2 Technische Lieferbedingungen Die technischen Lieferbedingungen sind in der DIN EN 121 bzw. in den entsprechenden Halbzeug-Normen festgelegt. Für Dicken- und Ebenheitsabweichung der zur Anwendung kommenden Bleche gilt die DIN EN 129:1991-1 Tabelle 1, Klasse A und Tabelle 4, Klasse N. Für Bleche über 25 mm gelten ebenfalls die zulässigen Abweichungen der in DIN EN 129:1991-1 gemachter Angaben des Nenndickenbereiches 15 25 mm. Es sind Bleche mit der Oberflächenbeschaffenheit Klasse A nach DIN EN 1163-2:25-3 zu verwenden. 4.3 Prüfung Die Ergebnisse aller nachfolgend genannten Prüfungen am jeweiligen Halbzeug (Vormaterial), sind in einem Abnahmeprüfzeugnis 3.1 nach DIN EN 124:25-1 zu bescheinigen. Einzelteile brauchen, wenn die aufgeführten Prüfungen am Halbzeug erfolgt sind, nicht noch einmal einzeln geprüft und bescheinigt werden. Es ist aber sicherzustellen, dass die Einzelteile aus dem geprüften Halbzeug gefertigt werden. Blech Bei Blech mit einer Dicke 1 mm und einer Streckgrenze, bezogen auf die kleinste genormte Materialdicke von min. 25 MPa, ist eine Ultraschall-Flächenprüfung nach DIN EN 116:1999-9, Qualitätsklasse S2/E2 und eine Zugfestigkeits- bzw. Härteprüfung durchzuführen. Unlegierter - Rundstahl mit einem Ø 15 mm - Vierkantstahl mit einer Seitenlänge 15 mm - Flachstahl mit einer Breite 15 mm und einer Dicke 1 mm mit einer Streckgrenze, bezogen auf die kleinste genormte Materialdicke von mind. 25 MPa, ist eine Ultraschallprüfung nach DIN EN 1228-3:1998-7 (Typ 1 Rasterprüfung, Qualitätsklasse 2) und eine Zugfestigkeits- bzw. Härteprüfung durchzuführen. Legierter - Rundstahl mit einem Ø 8 mm - Vierkantstahl mit einer Seitenlänge 8 mm - Flachstahl mit einer Breite 8 mm und einer Dicke 8 mm mit einer Streckgrenze, bezogen auf die kleinste genormte Materialdicke von mind. 35 MPa, ist eine chemische Analyse erforderlich sowie eine Ultraschallprüfung nach DIN EN 1228-3:1998-7 (Typ 1 Rasterprüfung, Qualitätsklasse 2) und eine Zugfestigkeits- bzw. Härteprüfung durchzuführen. Warmfester Stahl Bei Halbzeug aus warmfesten Stahl ist zusätzlich zur chemischen Analyse ein Warmzugversuch mit der maximal zulässigen Einsatztemperatur des Stahles pro Schmelze und Wärmebehandlungslos erforderlich, wenn in der Bestellung oder Zeichnung gefordert. Rohr Bei Rohr mit einem Außendurchmesser 38 mm und einer Wanddicke 5 mm ist ein Nachweis der Prüfung nach technischer Lieferbedingungen der vorliegenden Rohre erforderlich.

Seite 12 SN 2-2 : 21-9 Zitierte Technische Regelwerke DIN EN 1369 DIN EN 137:1997-2 DIN EN 1371-1 DIN EN 1559-1 DIN EN 1559-2 DIN EN 1559-3 DIN EN 121 DIN EN 129:1991-1 DIN EN 116:1999-9 DIN EN 1163-2:25-3 DIN EN 124:25-1 DIN EN 1228-1:1999-7 DIN EN 1228-2:1998-6 DIN EN 1228-3:1998-7 DIN EN 1228-4:1999-1 DIN EN 1268-1:23-6 DIN EN 1268-3 DIN EN ISO 862-3 DIN ISO 862:1998-8 Gießereiwesen; Magnetpulverprüfung Gießereiwesen; Prüfung der Oberflächenrauhigkeit mit Hilfe von Vergleichsmustern Gießereiwesen; Eindringprüfung; Teil 1: Sand-, Schwerkraftkokillen- und Niederdruckkokillengussstücke Gießereiwesen, Technische Lieferbedingungen; Teil 1: Allgemeines Gießereiwesen, Technische Lieferbedingungen; Teil 2: Zusätzliche Anforderungen an Stahlgussstücke Gießereiwesen, Technische Lieferbedingungen; Teil 3: Zusätzliche Anforderungen an Eisengussstücke Allgemeine technische Lieferbedingungen für Stahlerzeugnisse Warmgewalztes Stahlblech von 3 mm Dicke an, Grenzabmaße, Formtoleranzen, zulässige Gewichtsabweichungen Ultraschallprüfung von Flacherzeugnissen aus Stahl mit einer Dicke größer oder gleich 6 mm (Reflexionsverfahren) Lieferbedingungen für die Oberflächenbeschaffenheit von warmgewalzten Stahlerzeugnissen (Blech, Breitflachstahl und Profile); Teil 2: Blech und Breitflachstahl Metallische Erzeugnisse; Arten von Prüfbescheinigungen Zerstörungsfreie Prüfung von Schmiedestücken aus Stahl; Teil 1: Magnetpulverprüfung Zerstörungsfreie Prüfung von Schmiedestücken aus Stahl; Teil 2: Eindringprüfung Zerstörungsfreie Prüfung von Schmiedestücken aus Stahl; Teil 3: Ultraschallprüfung von Schmiedestücken aus ferritischem und martensitischem Stahl Zerstörungsfreie Prüfung von Schmiedestücken aus Stahl; Teil 4: Ultraschallprüfung von Schmiedestücken aus austenitischem oder austenitisch-ferritischem nichtrostendem Stahl Gießereiwesen; Ultraschallprüfung; Teil 1: Stahlgussstücke für allgemeine Verwendung Gießereiwesen; Ultraschallprüfung; Teil 3: Gussstücke aus Gusseisen mit Kugelgraphit Geometrische Produktspezifikationen (GPS); Maß-, Form- und Lagetoleranzen für Formteile; Teil 3: Allgemeine Maß-, Form- und Lagetoleranzen und Bearbeitungszugaben für Gussstücke Gussstücke, System für Maßtoleranzen und Bearbeitungszugaben Änderung September 21 Layout an SN 14 angepaßt. Firmenzeichen SMS group neu. Normen datiert. Tabelle 8 Rückwandecho neu. Tabelle 9 Zulässigkeitsgrenze für Rückwandecho neu. Produktionsschweißungen neu. Tabelle Bezuglinienmethode entfernt. Qualitätsklasse 3 in Abschnitt 3.2.3 neu. Redaktionell überarbeitet.

September 21 Fertigungsvorschriften Thermisches Schneiden und Biegeumformen SN 2-3 ICS 25.2 Maße in mm Ersatz für SN 2-3:27-2 Inhaltsverzeichnis Seite 1 Anwendungsbereich...1 2 Thermisches Schneiden...1 2.1 Autogenes Brennschneiden...1 2.2 Plasmaschneiden...1 2.3 Laserstrahlschneiden...1 2.4 Schnittflächengüte...2 3 Biegeumformen...5 3.1 Biegen von Flacherzeugnissen...5 3.2 Biegen von Rohren...6 4 Prüfung...6 Zitierte Technische Regelwerke...7 1 Anwendungsbereich Die nachfolgend aufgeführten Anforderungen gelten, wenn in Konstruktion-, Bestell- bzw. Fertigungsunterlagen keine anders lautenden Forderungen enthalten sind, für durch thermisches Schneiden oder Biegeumformen hergestellten Teile, die als Material für Produkte der SMS group eingesetzt werden. 2 Thermisches Schneiden 2.1 Autogenes Brennschneiden Autogenes Brennschneiden ist ein thermischer Schneidprozess, der mit Brenngas-Sauerstoff-Flamme und Schneidsauerstoff ausgeführt wird. Die von der Heizflamme abgegebene und bei der Verbrennung entstehende Wärme ermöglicht eine fortlaufende Verbrennung durch den Schneidsauerstoff. Die entsprechenden Oxide, vermischt mit wenig Metallschmelze, werden durch die kinetische Energie des Schneidsauerstoffstrahls aus der Schnittfuge geblasen. Die Angaben gelten für Brennschnitte bei Werkstückdicke von 3 mm 4 mm. 2.2 Plasmaschneiden Plasmaschneiden ist ein thermischer Schneidprozess, der mit einem eingeschnürten Lichtbogen ausgeführt wird. Im Lichtbogen werden mehratomige Gase dissoziiert und teilweise ionisiert; einatomige Gase teilweise ionisiert. Der so erzeugte Plasmalichtbogen hoher Temperatur und großer kinetischer Energie schmilzt den Werkstoff oder verdampft ihn teilweise und treibt ihn aus. Dadurch entsteht die Schnittfuge. Die Angaben gelten für Plasmaschnitte Werkstückdicke von 1 mm 15 mm. 2.3 Laserstrahlschneiden Laserstrahlschneiden ist ein thermischer Schneidprozess bei dem der fokussierte Laserstrahl die zum Schneiden erforderliche Energie liefert, die dann im Werkstoff in Wärme umgesetzt wird. Der Schneidvorgang wird durch einen Gasstrahl unterstützt. Beim Laserstrahlschneiden wird zwischen Laserstrahlbrennschneiden, -schmelzschneiden und -sublimierschneiden unterschieden. Die Angaben gelten für Laserstrahlschnitte Werkstückdicke von,5 mm 4 mm. Herausgeber: SMS Siemag Normenstelle SMS group 21 Weitergabe sowie Vervielfältigung dieses Dokuments, Verwertung und Mitteilung seines Inhalts sind verboten, soweit nicht ausdrücklich gestattet. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadenersatz. Alle Rechte für den Fall der Patent-, Gebrauchs- oder Geschmacksmustereintragung vorbehalten. Seitenanzahl 7

Seite 2 SN 2-3 : 21-9 2.4 Schnittflächengüte Die Schnittflächengüte ist der Abstand zwischen zwei parallelen Geraden, zwischen denen das Schnittflächenprofil innerhalb des theoretischen Winkels (z.b. 9 bei einem Senkrechtschnitt) liegt. In der Rechtwinkligkeits- oder Neigungstoleranz sind sowohl die Geradheits- als auch die Ebenheitsabweichungen enthalten. In Bild 1 Senkrechtschnitt und Bild 2 Fasenschnitt sind die größten Istabweichungen innerhalb der Toleranzklasse dargestellt. SMS group spezifisch gelten die Werte der Tabelle 1 4 auch für Schnittdicken 4 mm. 2.4.1 Lage der Messstellen Die Kenngröße Rechtwinkligkeits- oder Neigungstoleranz u, die in Tabelle 2 beschrieben ist, wird nur in einem eingeschränkten Bereich der Schnittfläche ermittelt. Der Bereich muss um das Maß a nach Tabelle 1 von der oberen und von der unteren Schnittflächenkante vermindert sein, siehe Bild 1 und 2. Der Grund für die Reduzierung des Schnittprofils ist die Anschmelzung auf der Oberkante des Schnittes. Prüfbereich Bild 1 Senkrechtschnitt Prüfbereich Bild 2 Fasenschnitt Tabelle 1 Maße für a Schnittdicke a a 3,1a > 3 6,3 > 6 1,6 > 1 2 1 > 2 4 1,5 > 4 1 2 > 1 15 3 > 15 2 5 > 2 25 8 > 25 4 1

Seite 3 SN 2-3 : 21-9 Tabelle 2 Rechtwinkligkeits- oder Neigungstoleranz Schnittdicke a 2 >2 4 >4 6 >6 8 >8 1 >1 12 >12 14 >14 16 >16 18 >18 2 >2 22 >22 24 >24 26 >26 28 >28 4 u a) 1,3 1,6 1,9 2,2 2,5 2,8 3,1 3,4 3,7 4, 4,3 4,6 4,9 5,2 5,5 a) Werte 14 mm entsprechen Bereich 4 der DIN EN ISO 913:23-7, Werte >14 mm sind SMS group spezifisch 2.4.2 Gemittelte Rauhtiefe Die gemittelte Rauheitstiefe R Z5 ist das arithmetische Mittel der einzelnen Profilelemente von fünf benachbarten Einzelmessungen, siehe Bild 3 und Tabelle 3. Legende l n Messstrecke Z t1 Z t5 einzelne Profilelemente l r Einzelmessstrecke (1/5 von l n ) Bild 3 Gemittelte Rautiefe Tabelle 3 Gemittelt Rautiefe Schnittdicke a 2 >2 4 >4 6 >6 8 >8 1 >1 12 >12 14 >14 16 >16 18 >18 2 >2 22 >22 24 >24 26 >26 28 >28 4 a) R Z5 a),146,182,218,254,29,326,362,398,434,47,56,542,578,614,65 Werte 14 mm entsprechen Bereich 4 der DIN EN ISO 913:23-7, Werte >14 mm sind SMS group spezifisch

Seite 4 SN 2-3 : 21-9 2.4.3 Form- und Lagetoleranz In Bild 4 sind die maximal zulässigen Istabweichungen innerhalb der Toleranzzonen dargestellt. Als Nennmaß gilt das Zeichnungsmaß. Die Istmaße werden an den gesäuberten Schnittflächen festgestellt. Die Grenzabmaße für Nennmaße nach Tabelle 4 gelten für Maße ohne Toleranzangabe. Die Grenzabmaße entsprechen Toleranzklasse 1, DIN EN ISO 913:23-7. a) Seitenansicht b) Ansicht Legende t G1 t G2 Geradheitstoleranz (siehe DIN EN ISO 111: 28-8, 18.1) für Schnittlänge; Geradheitstoleranz (siehe DIN EN ISO 111: 28-8, 18.1) für Schnittbreite; t w Rechtwinkligkeitstoleranz (siehe DIN EN ISO 111: 28-8, 18.1) für Schnittbreite bezogen auf A; t p U Parallelitätstoleranz (siehe DIN EN ISO 111: 28-8, 18.9) für Schnittbreite bezogen auf A in Blechebene; Rechtwinkligkeitstoleranz (siehe DIN EN ISO 111: 28-8, 18.1) in Schneidstrahlrichtung; Bild 4 Form- und Lagetoleranzen (Beispiel eines Bleches)

Seite 5 SN 2-3 : 21-9 Tabelle 4 Grenzabmaße für Nennmaße Nennmaße Werkstückdicke > < 3 3 < 1 1 < 35 35 < 125 125 < 315 315 < 1 1 < 2 2 < 4 Grenzabmaße > 1 ±,4 ±,1 ±,1 ±,2 ±,2 ±,3 ±,3 ±,3 > 1 3,15 ±,1 ±,2 ±,2 ±,3 ±,3 ±,4 ±,4 ±,4 > 3,15 6,3 ±,3 ±,3 ±,4 ±,4 ±,5 ±,5 ±,5 ±,6 > 6,3 1 - ±,5 ±,6 ±,6 ±,7 ±,7 ±,7 ±,8 > 1 5 - ±,6 ±,7 ±,7 ±,8 ± 1 ± 1,6 ± 2,5 > 5 1 - - ± 1,3 ± 1,3 ± 1,4 ± 1,7 ± 2,2 ± 3,1 > 1 15 - - ± 1,9 ± 2 ± 2,1 ± 2,3 ± 2,9 ± 3,8 > 15 2 - - ± 2,6 ± 2,7 ± 2,7 ± 3 ± 3,6 ± 4,5 > 2 25 - - - - - ± 3,7 ± 4,2 ± 5,2 > 25 4 - - - - - ± 4,4 ± 4,9 ± 5,9 3 Biegeumformen 3.1 Biegen von Flacherzeugnissen Beim Biegen von Flacherzeugnissen sind die zulässigen Biegeradien und Schenkellängen nach Bild 5 und Tabelle 5 zu beachten. Beim Kaltbiegen von Flacherzeugnissen gelten die Werte aus der Tabelle 5 nur für Stahlsorten mit einer Mindestzugfestigkeit R m 39 MPa. Weitere Festlegungen sind der DIN 6935:21-1 zu entnehmen. Bild 5 Anordnung beim Biegen Tabelle 5 Biegeradius und Schenkellänge für einen Biegewinkel von 9 Blechdicke s 1 1,5 2 2,5 3 4 5 6 8 1 12 15 2 25 3 35 4 Biegeradius min. r 2,5 3 6 8 1 16 2 24 3 4 5 6 7 1 Schenkellänge min. l 1 16 24 32 4 64 8 96 12 16 2 24 28 32

Seite 6 SN 2-3 : 21-9 3.2 Biegen von Rohren Das Kaltbiegen von Rohren ist dem Einschweißen von Rohrbogen vorzuziehen. Sind in Zeichnungen Schweißbogen dargestellt die durch kaltgebogenes Rohr unter Berücksichtigung des größeren Biegeradius ersetzt werden können, so kann diese Änderung von dem Fertigungsbetrieb ausgeführt werden. Bei Isometriezeichnungen von Rohren ist die Einhaltung der Zeichnungsvorgaben zu gewährleisten. 3.2.1 Biegeradien Biegeradien für kaltgebogene Rohre sind in der Tabelle 6 festgelegt. Eine Unrundheit des Rohres von max. 2% ist nach DIN EN 1348-3:22-8 zulässig. Tabelle 6 Biegeradien von Rohren Rohraußendurchmesser Biegeradius 6 12 min. 2 x Rohraußendurchmesser bei Wandstärke > 1, > 12 48,3 min. 2 x Rohraußendurchmesser bei allen Wandstärken > 48,3 114,3 min. 2,5 x Rohraußendurchmesser bei allen Wandstärken 3.2.2 Allgemeintoleranzen Die Allgemeintoleranzen sind in der Tabelle 7 entsprechend DIN EN ISO 1392:1996-11 festgelegt. Diese Allgemeintoleranzen entsprechen den Schweißtoleranzen und sind analog für Biegeteile anzuwenden. Für komplett bemaßte Rohrleitungen (z. B. Rohrdetail, Isometrie) und aus Flacherzeugnissen gebogenen Werkstücken gilt die Toleranzklasse B nach Tabelle 7. Für nicht komplett bemaßte und frei verlegte Rohrleitungen gilt die Toleranzklasse C nach Tabelle 7. Als Längenmaße sind Außen-, Innen-, Absatzmaße, Biegedurchmesser und Biegeradien zu verstehen. Toleranzklasse 2 3 > 3 12 > 12 4 Tabelle 7 Längenmaßtoleranzen Nennmaßbereich > 4 1 > 1 2 > 2 4 > 4 8 > 8 12 > 12 16 > 16 2 > 2 B ± 1 ± 2 ± 2 ± 3 ± 4 ± 6 ± 8 ± 1 ± 12 ± 14 ± 16 C ± 1 ± 3 ± 4 ± 6 ± 8 ± 11 ± 14 ± 18 ± 21 ± 24 ± 27 3.2.3 Allgemeintoleranzen für Winkelmaße Die Allgemeintoleranzen für Winkelmaße sind in SN 2-4:21, Abschnitt 9.2.3 beschrieben. 4 Prüfung An brenngeschnittenen und gebogenen Teilen prüft der Hersteller die Einhaltung der angegebenen Maße und Winkel. Zusätzlich hat der Hersteller die Oberflächenqualität (Rautiefe R z5 ) an brenngeschnittenen Flächen zu ermitteln. Eine Dokumentation der durchgeführten Prüfungen ist nicht erforderlich.

Seite 7 SN 2-3 : 21-9 Zitierte Technische Regelwerke DIN 6935:21-1 DIN EN 1348-3:22-8 Kaltbiegen von Flacherzeugnissen aus Stahl Metallische industrielle Rohrleitungen; Teil 3: Konstruktion und Berechnung DIN EN ISO 111:28-8 Geometrische Produktspezifikation (GPS); Geometrische Tolerierung; Tolerierung von Form, Richtung, Ort und Lauf DIN EN ISO 913:23-7 Thermisches Schneiden; Einteilung thermischer Schnitte; Geometrische Produktspezifikation und Qualität DIN EN ISO 1392:1996-11 Schweißen; Allgemeintoleranzen für Schweißkonstruktionen; Längen- und Winkelmaße, Form und Lage SN 2-4:21 Fertigungsvorschriften; Schweißen Änderung September 21 Layout an SN 14 angepaßt. SMS group neu aufgenommen. Normen datiert angegeben. Thermisches Schneiden. Angaben zu Biegeumformen ergänzt. Redaktionell überarbeitet.

September 21 Fertigungsvorschriften Schweißen SN 2-4 ICS 25.16 Maße in mm Ersatz für SN 2-4:27-2 Inhaltsverzeichnis Seite 1 Anwendungsbereich...2 2 Zeichnerische Darstellung von Schweißverbindungen...2 2.1 Zeichnungsangaben von Schweißsymbolen...2 2.1.1 Symbole für Nahtarten...2 2.1.2 Zusatzsymbole...3 2.2 Darstellungsarten in Zeichnungen...3 2.2.1 Materialanschluss...3 2.2.2 Schweißnähte mit nachfolgender spanender Bearbeitung...3 2.2.3 Auftragsschweißung...3 2.2.4 Kehlnähte...3 2.2.5 Stumpfnähte, teil- und vollversenkte Nähte...3 2.2.6 Schweißnähte an Rohrleitungen...3 2.3 Zeichnungsangabe von Bezugszeichen...4 2.3.1 Bezugszeichen...4 2.3.2 Lage des Symbols zur Bezugslinie...4 2.3.3 Lage und Beziehung zwischen Pfeillinie und dem Stoß...4 2.3.4 Anwendungsbeispiele...4 3 Anforderungen an den Hersteller...5 4 Schweißzusätze...6 4.1 Grundsätzliches...6 4.2 Mischverbindungen...6 5 Schweißprozesse...6 6 Ausführung von Schweißarbeiten an Bauteilen für den Maschinenbau...6 6.1 Schweißnahtvorbereitung...6 6.1.1 Grundsätzliches...6 6.1.2 Vorwärmung für schweißgeeignete Stähle...6 6.2 Versteifungen durch Rippen und Stege...1 6.3 Schweißnahtausführungen...1 6.3.1 Grundsätzliches...1 6.3.2 Materialanschluss...1 6.3.3 Bedarfsstoß...1 6.3.4 Schlitzschweißung...1 6.3.5 Lochschweißung...1 6.3.6 Stumpf- und Kehlnähte...11 7 Ausführung von Schweißarbeiten an medienführenden Bauteilen...11 7.1 Schweißnahtvorbereitung...11 7.2 Schweißnahtausführung...12 7.2.1 Grundsätzliches...12 7.2.2 Medienführende Bauteile aus Stahl...12 7.2.3 Medienführende Bauteile aus nichtrostendem und säurebständigem Stahl...12 8 Wärmebehandlung...13 8.1 Grundsätzliches...13 8.2 Unlegierte Baustähle...13 8.3 Austenitische Stähle...13 8.4 Mischverbindungen...13 Herausgeber: SMS Siemag Normenstelle SMS group 21 Weitergabe sowie Vervielfältigung dieses Dokuments, Verwertung und Mitteilung seines Inhalts sind verboten, soweit nicht ausdrücklich gestattet. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadenersatz. Alle Rechte für den Fall der Patent-, Gebrauchs- oder Geschmacksmustereintragung vorbehalten. Seitenanzahl 34

Seite 2 SN 2-4 : 21-9 Seite 9 Prüfung... 13 9.1 Grundsätzliches... 13 9.2 Allgemeintoleranzen... 14 9.2.1 Längenmaße... 14 9.2.2 Geradheit, Ebenheit und Parallelität... 14 9.2.3 Winkelmaße... 14 9.3 Prüfarten... 15 9.4 Prüfung und Schweißnahtbewertung an Bauteilen für den Maschinenbau... 15 9.4.1 Grundsätzliches... 15 9.4.2 Bedarfsstoß... 15 9.4.3 Auftragschweißen... 15 9.5 Schweißnahtbewertung und Prüfumfang an medienführenden Bauteilen... 16 9.6 Schweißnahtbewertung und Prüfumfang von tragenden teil- und vollangeschlossenen Schweißnähten... 16 9.7 Bewertung von Unregelmäßigkeiten... 16 Zitierte Technische Regelwerke... 32 Anhang A (normativ) Erläuterungen zur Tabelle 16... 34 1 Anwendungsbereich Die nachfolgend aufgeführten Anforderungen gelten, wenn in Konstruktion-, Bestell- bzw. Fertigungsunterlagen keine anders lautenden Angaben enthalten sind, für durch schweißtechnische Verfahren hergestellten Teile, die als Vormaterial für und/oder als Fertigungsmaterial in Produkten/Materialien der SMS group eingesetzt werden. 2 Zeichnerische Darstellung von Schweißverbindungen 2.1 Zeichnungsangaben von Schweißsymbolen Die folgenden Schweißnahtsymbole werden entsprechend nach DIN EN 22553:1997-3 dargestellt. 2.1.1 Symbole für Nahtarten Die verschiedenen Nahtarten werden durch jeweils ein Symbol gekennzeichnet, das im Allgemeinen ähnlich der zu fertigenden Naht ist. Die Symbole kennzeichnen die Form, Vorbereitung und Ausführung der Naht, siehe Tabelle 1. Das Symbol bestimmt nicht das anzuwendende Verfahren. Falls erforderlich, werden Kombinationen von Grundsymbolen angewendet. Typische Beispiele sind in der Tabelle 2 angegeben. Tabelle 1 Grundsymbole für Nahtarten Benennung Darstellung Symbol Benennung Darstellung Symbol Benennung Darstellung Symbol I-Naht HY-Naht Kehlnaht V-Naht U-Naht Steilflankennaht HV-naht HU-Naht (Jot-Naht) Halb-Steilflankennaht Y-Naht Gegennaht (Gegenlage) Auftragung Tabelle 2 Kombination von Grundsymbolen Benennung Darstellung Symbol Benennung Darstellung Symbol Benennung Darstellung Symbol D(oppel)- V-Naht (X-Naht) D(oppel)- HY-Naht (K-Stegnaht) V-U-Naht D(oppel)- HV-Naht (K-Naht) D(oppel)- Y-Naht D(oppel)- U-Naht D(oppel)- HU-Naht (Doppel- Jot-Naht) V-Naht mit Gegennaht Doppel- Kehlnaht

Seite 3 SN 2-4 : 21-9 2.1.2 Zusatzsymbole Grundsymbole dürfen durch ein Symbol das die Form der Oberfläche oder die Ausführung der Naht beschreibt, ergänzt werden. Ist kein Zusatzsymbol vorhanden, so bedeutet dies, dass die Oberflächenform innerhalb der angegebenen Nahtgüte liegen muss. Eine Kombination von mehr als zwei Zusatzsymbolen ist nicht zulässig. Zusatzsymbole, Ergänzungssymbole und Anwendungsbeispiele siehe Tabelle 3 5. Tabelle 3 Zusatzsymbole Tabelle 4 Ergänzungssymbole Oberflächenform der Naht Symbol Nahtausführung Symbol Bedeutung Symbol flach Nahtübergänge kerbfrei Ringsum - Naht konvex (gewölbt) Beilage benutzt Baustellennaht konkav (hohl) Unterlage benutzt SMS group Festlegung Werkstattmontagenaht Tabelle 5 Anwendungsbeispiele für Zusatzsymbole Benennung Darstellung Symbol Benennung Darstellung Symbol Flache V-Naht Y-Naht mit Gegenlage Gewölbte Doppel-V- Naht Flach nachbearbeitete V- Naht Hohlkehlnaht Kehlnaht mit kerbfreiem Nahtübergang Flache V-Naht mit flacher Gegenlage 2.2 Darstellungsarten in Zeichnungen Die Darstellung von Schweißnähten ist entsprechend der DIN EN 22553:1997-3 auszuführen. Die symbolische Darstellung ist gegenüber der Schnittdarstellung aus Vereinfachungsgründen bevorzugt zu verwenden. 2.2.1 Materialanschluss Bei im Schnitt dargestellten Schweißnähten ist als SMS group spezifische Zusatzangabe bei vollen Anschlüssen der Vermerk voller Anschluss eingetragen. voller Anschluss 2.2.2 Schweißnähte mit nachfolgender spanender Bearbeitung Die Schweißnahttiefe wird bei nachträglich spanender Bearbeitung von der gegenüberliegenden Seite der noch zu bearbeitenden Fläche bemaßt, siehe Bild 1. So wird gewährleistet, dass die gewünschte Nahttiefe nach der Bearbeitung erreicht wird. 2.2.3 Auftragschweißung Bei Auftragschweißung siehe SN 42. Bild 1 Zeichnungsangabe 2.2.4 Kehlnähte Für Kehlnähte ist an den Schweißstößen der Schweißteile ein geschwärztes Dreieck bzw. ein Symbol (siehe Abschnitt 2.1.1 und 2.1.2), im Schnitt oder in der Ansicht des Schweißteils eingetragen. Alle Kehlnähte sind als durchgehende Nähte ohne Unterbrechung auszuführen. 2.2.5 Stumpfnähte, teil- und vollversenkte Nähte Die Darstellung von Stumpfnähten, teil- und vollversenkten Nähten erfolgt in Zeichnungen im Schnitt oder in der Ansicht mit Symbolen (siehe Abschnitt 2.1.1 und 2.1.2) und Angabe der Nahttiefe s. 2.2.6 Schweißnähte an Rohrleitungen Der Betriebsdruck der Rohrleitung ist einzutragen. Nur in Ausnahmefällen sind Symbole (siehe Abschnitt 2.1.1 und 2.1.2) oder Angaben entsprechend Tabelle 1, Seite 12 einzutragen.