EXKURSIONSBERICHT Neubau der U-Bahnlinie U5 vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor vorgelegt von: Katharina Niggemann Christian Beck vorgelegt am: Lehrstuhl für Geotechnik Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Ziegler Aachen Juli 2013 Geotechnik im Bauwesen Geotechnical Engineering Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Ziegler
Pfingstexkursion Berlin 2013 I Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis... I Einleitung... 2 1 Startschacht TBM (Gleiswechselanlage)... 3 2 Kreuzungsbahnhof U6 Unter den Linden... 4 3 Literatur... 5
Pfingstexkursion Berlin 2013 2 Einleitung Das Projekt Neubau der U-Bahnlinie U5 wird seit 2010 von der Bilfinger SE ausgeführt, wobei die Baustrecke eine Gesamtlänge von 1,9 km aufweist. Durch den Bau der U5 in Berlin wird die fehlende Verbindung zwischen den Bahnhöfen Brandenburger Tor und Alexanderplatz geschlossen. Dabei schließt die U5 an die bestehende U55 am Brandenburger Tor an. Das Projekt U5 umfasst dabei den Bau von den Bahnhöfen Berliner Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden sowie eine zweigleisige Tunneltrasse, die im Schildvortrieb aufgefahren wird. Im Rahmen der Pfingstexkursion 2013 wurde der Fokus auf den Startschacht der TBM und dem Kreuzungsbahnhof Unter den Linden gelegt. Bild 1: Übersicht Bauwerkslage, Innenstadt Berlin 1 1 https://maps.google.com/
Pfingstexkursion Berlin 2013 3 1 Startschacht TBM (Gleiswechselanlage) Zuerst wurde der Startschacht besichtigt, dieser wurde in Schlitzwandbauweise mit einer UW-Betonsohle hergestellt, welche mit Verpresspfählen verankert wurde. Im Anfahrtsbereich wurde die Schlitzwand mit einer Glasfaserbewehrung hergestellt um das Schneidrad der TBM zu schützen. Außerdem wurde für die Anfahrt auf der Erdseite der Baugrube ein DSV-Körper hergestellt, der neben dem Anfahrtopf mit Lippendichtung und einer aufblasbaren Notdichtung eine dichte Anfahrt garantieren soll. Die Baugrube wird nach Fertigstellung des Vortriebs zu einer Gleiswechselanlage (GWA) ausgebaut und schließt an die noch zu errichtende Station Berliner Rathaus an. Im Zuge des Tunnelvortriebs werden zwei parallele Tunnelröhren im Schildvortrieb aufgefahren. Die TBM von der Firma Herrenknecht fährt die Tunnelröhren mit einer flüssigkeitsgestützten Ortsbrust auf, wobei das Schild einen Bohrdurchmesser von 6,7 m aufweist und die Gesamtlänge der TBM 74 m beträgt. Die Tunnelröhren werden nacheinander mit der gleichen Maschine aufgefahren. Wie in Bild 1 zu sehen, stand die TBM zur Zeit der Exkursion bereits im Startschacht. Zu diesem Zeitpunkt wurden Arbeiten am Anfahrtopf verrichtet und die Maschine für den Start vorbereitet. Während des Vortriebs unterfährt die TBM mit einer geringen Überdeckung die Spree. Damit der Schiffsverkehr nicht unterbrochen werden muss, wird die Sohle des Gewässers zur Sicherheit beschwert. Bild 2: TBM im Startschacht der zukünftigen GWA 2 2 Eigene Aufnahme (Beck)
Pfingstexkursion Berlin 2013 4 2 Kreuzungsbahnhof Unter den Linden Nach der Besichtigung des Startschachts der TBM war das nächste Ziel der U5 Besichtigung der Kreuzungsbahnhof Unter den Linden. Im diesem Bereich kreuzt die U5 die bereits bestehende U-Bahnlinie U6. Dabei verläuft die Trasse der U5 unterhalb der Straße Unter den Linden und die Trasse der U6 unterhalb der Friedrichstraße. Zur Realisierung des Kreuzungsbahnhofs musste zunächst die bestehende Tunnelröhre der U6 zurückgebaut werden. Für den Neubau des Bahnsteigbereichs der U6 und der Herstellung des Kreuzungsbereichs muss sowohl die Friedrichstraße für mehrere Monate gesperrt als auch der Betrieb der U6 für mehrere Monate unterbrochen werden. Um den Verkehr Unter den Linden während der Bauzeit weitestgehend aufrecht zu erhalten, erfolgt der Bau des neuen Teilstücks der U6 in Deckelbauweise. Weiterhin soll eine Unterteilung des Abschnitts in einzelne Baufelder zur Aufrechterhaltung des Individualverkehrs dienen. Die Baugrubenumschließung erfolgt mit Hilfe von Schlitzwänden. Für die Wasserhaltung sowie die Baugrubenaussteifung werden DSV-Sohlen bzw. DSV-Aussteifungen gebaut. Um den Betrieb der U6 möglichst schnell wieder aufnehmen zu können, wird die U5 ebenfalls in Deckelbauweise gebaut. Die Baugrubenumschließung der U5 erfolgt ebenfalls mit Schlitzwänden und DSV-Sohlen bzw. DSV-Aussteifungen. Nach Herstellung des Deckels und der Baugrubenumschließung kann die TBM durch den Bahnhof fahren. Zu diesem Zeitpunkt soll der Betrieb der U6 bereits wieder aufgenommen worden sein. Bild 3: Bauarbeiten Kreuzungsbahnhof Unter den Linden 3 3 Eigene Aufnahme (Beck)
Pfingstexkursion Berlin 2013 5 3 Literatur Erdmann, P., Brenner T., Schmeiser J., Weizenegger M. Aspekte der Planung der U-Bahnlinie U5, Berlin Lückenschluss zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor Forschung + Praxis: STUVA-Tagung 2011 Berlin, 2011, pp. 309-315