Erstellen wissenschaftlicher Arbeiten mit den KOMA-Script-Klassen Günter Partosch, September 2006 1
Zusammenfassung: Zum Abschluss eines wissenschaftlichen Studiums oder eines Studienabschnitts ist es fast immer notwendig, eine wissenschaftliche Arbeit (Seminararbeit, Studienarbeit,..., Ph.D.-Arbeit) zu erstellen. Dass das mit Hilfe von L A TEX (genauer gesagt mit den KOMA-Script-Klassen) gar nicht so schwierig ist, wird in diesem Tutorium gezeigt. Leider wird es den Erstellern wissenschaftlicher Arbeiten zuweilen nicht einfach gemacht: Vorgaben für Layout und andere Formalien sind oft nur schwer zu erfüllen. Wie mit solchen Anforderungen umgegangen werden kann oder wie man es besser macht, ist eine andere Aufgabe des Tutoriums. An vielen Hochschulen können wissenschaftliche Arbeiten auch in elektronischer Form (z. B. als PDF-Datei; ggf. auch mit allen Vorteilen von Hypertext-Strukturen) eingereicht werden auch eine Aufgabe, die mit den KOMA-Script-Klassen leicht erledigt werden kann. Im Tutorium werden keine Kenntnisse über den elementaren Umgang mit TEX/L A TEX vermittelt. Es ist deshalb nicht für Änfänger geeignet. Abgesehen davon setzt es aber keine weiter gehenden Kenntnisse voraus. 1
Inhalt 1 4 1.1 Wissenschaftliche Arbeiten 4 1.2 Randbedingungen 6 2 7 2.1 Warum TEX und nicht WinWord? 7 2.2 Warum L A TEX und nicht TEX? 8 2.3 Warum KOMA-Script-Klassen und nicht Standard-Klassen? 10 3 g 11 4 12 4.1 Aufteilung auf Dateien 12 4.2 Gliederungsbefehle 13 4.3 Aufzählungen 14 5 16 5.1 Funktionale Textteile 16 5.2 Schriftbefehle in Standard-L A TEX 17 5.3 Schriftgrößen in Standard-L A TEX 18 2
6 19 3
1 1.1 Wissenschaftliche Arbeiten Zum Abschluss eines wissenschaftlichen Studiums oder eines Studienabschnitts ist es fast immer notwendig, eine wissenschaftliche Arbeit zu erstellen: Studienarbeiten Seminararbeiten Examensarbeiten Bachelor- und Master-Arbeiten Diplomarbeiten Dissertationen... An vielen Hochschulen können wissenschaftliche Arbeiten auch in elektronischer Form eingereicht und veröffentlicht werden: 4
als PDF-Datei als PDF-Datei mit Hypertext-Strukturen 5
1.2 Randbedingungen Zuweilen wird es den Erstellern wissenschaftlicher Arbeiten nicht einfach gemacht: Vorgaben für Layout und andere Formalien sind manchmal widersprüchlich und oft nur schwer zu erfüllen. Diese Vorgaben sind meistens an dem Arbeiten mit Schreibmaschine orientiert und führen daher oft zu altbackenen Dokumenten. Betreuer wissenschaftlicher Arbeiten müssen erst von besserem Layout und besserer Typographie überzeugt werden. 6
2 2.1 Warum TEX und nicht WinWord? Dokumente, die hohen typographischen Anforderungen genügen, werden immer benötigt. Und TEX erfüllt diese Qualitätsansprüche. TEX kann qualitativ hochwertige PDF-Dateien erzeugen. TEX ist fehlerfrei und läuft nahezu stabil. TEX ist schnell und kann auch sehr große Dokumente aufbereiten. TEX läuft auf Wunsch auch batch-artig ab und kann daher auch in Tool- Ketten eingesetzt werden. Die Darstellung mathematischer Formeln in TEX ist unübertroffen gut. Die automatischen Trennungen in TEX sind gut. Diese Aussagen gelten auch für L A TEX und KOMA-Script. 7
2.2 Warum L A TEX und nicht TEX? Das Arbeiten mit dem normalen TEX ist fehleranfällig und mühsam. TEX ist satz-orientiert L A TEX ist objekt-orientiert und stellt verschiedene Textobjekte zur Verfügung: Kapitel, Abschnitt, Unterabschnitt,... Zitate Formeln (nummeriert/unnummeriert, eingebettet, abgesetzt,...) nummerierte Fußnoten Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis Titelseite... L A TEX unterstützt verschiedene Textsorten, wie article, report, book. Diese Textsorten können durch zusätzliche Optionen weiter spezifiziert werden, z. B. \documentclass[11pt,a4paper]{article} 8
Zusätzliche Einstellungen und Funktionen werden durch bestimmte Pakete verfügbar gemacht. Der Definitionsbereich vieler L A TEX-Befehle ist eingeschränkt, d. h. funktioniert nur in einem bestimmten Kontext bzw. in bestimmten Umgebungen. Konzept der Umgebungen: realisieren verschiedene Textobjekte, wie Aufzählungen, Tabellen, Floats,... beschränken die Wirkung von Befehlen erhöhen die Lesbarkeit verringern die Fehleranfälligkeit 9
2.3 Warum KOMA-Script-Klassen und nicht Standard-Klassen? Die Standard-L A TEX-Klassen realisieren amerikanisches Layout und Typographie die KOMA-Script-Klassen europäisches Layout und Typographie. Die KOMA-Script-Klassen sind weitgehend parametrisiert und ermöglichen so flexible Anpassungen von Layout und. Es gibt eine (automatische) g, die durch verschiedene Parameter und Optionen gesteuert werden kann. Es gibt eine ausgezeichnete Dokumentation. Die KOMA-Script-Klassen werden weiter entwickelt. 10
3 g In den KOMA-Script-Klassen gibt es einen Mechanismus (g), der es dem Anwender abnimmt, angepasste Seitenränder und Zeilenlängen zu berechnen (intern wird das Paket typearea aufgerufen). Beispiel 1: \documentclass[a4paper,bcor8.25mm]{scrreprt}... Beispiel 2: \documentclass[twoside,div15,a4paper,bcor12mm]{scrartcl} \usepackage{bookman}... Beispiel 3: \documentclass[bcor12mm,divcalc,twoside]{scrartcl} \usepackage{bookman} \typearea[12mm]{1}... 11
4 4.1 Aufteilung auf Dateien \input{...} \include{...} 12
4.2 Gliederungsbefehle \chapter{...} \chapter[...]{...} \chapter*{...} Ebenso \section \subsection \subsubsection \paragraph \subparagraph In KOMA-Script zusätzlich: \minisec{...} 13
4.3 Aufzählungen itemize \begin{itemize} \item...... \end{itemize} enumerate \begin{enumerate} \item...... \end{enumerate} description \begin{description} \item[...]...... \end{description} 14
labeling \begin{labeling}[...]{...} \item[...]...... \end{labeling} 15
5 5.1 Funktionale Textteile Zusatz in den KOMA-Script-Klassen zum gezielten Formatieren bestimmter funktionaler Textteile, wie caption, descriptionlabel, footnote, captionlabel, chapter, section: \setkomafont{element}{befehle} \addkomafont{element}{befehle} \usekomafont{element} Beispiel 1: \setkomafont{sectioning}{\normalcolor\ssfamily\bfseries} Beispiel 2: \setkomafont{captionlabel}{\usekomafont{descriptionlabel}} 16
5.2 Schriftbefehle in Standard-L A TEX \emph{... } \textsuperscript{... } \textsubscript{... } \textrm{... }, {\rmfamily...} \textsf{... }, {\sffamily...} \texttt{... }, {\ttfamily...} \textbf{... }, {\bfseries...} \textit{... }, {\itshape...} \textsl{... }, {\slhape...} \textsc{... }, {\scshape...} \textup{... }, {\upshape...} 17
5.3 Schriftgrößen in Standard-L A TEX {\tiny...} {\scriptsize...} {\footnotesize...} {\small...} {\normalsize...} {\large...} {\LARGE...} {\huge...} {\Huge...} Es gibt nur wenige Gründe, diese Befehle direkt in Texten zu verwenden. Auch Sperren und Unterstriechen sind m. E. nicht sinnvoll. 18
6 Ist die Arbeit erstellt und sind keine Text- und Layout-Änderungen mehr zu erwarten, können abschließende Korrekturen vorgenommen werden, z. B.: Trennungen Gedankenstrich, Von-bis-Zeichen, Bindestrich Auslassungspunkte Anführungszeichen, Apostroph Abkürzungen 19