Benigne Knochentumoren Indikation und Grenzen der allogenen Knochentransplantation 7. Update Knochenbank, 12.05.2012 Kassel Dr. Eva-K. Renker, Universitätsklinik Heidelberg Department für Orthopädie und Unfallchirurgie
WHO-Einteilung (Lyon Klassifikation) Knorpelige Tumoren Chondroblastom, Enchondrom Osteogene Tumoren - Osteoblastom Fibrogene Tumoren Fibrohistiozytäre Tumoren Ewing-Sarkom (Primär neuroektodermaler Tumor, PNET) Hämatopoetische Tumoren Riesenzelltumor Notochordaler Tumor (Chordom) Vaskuläre Tumoren Tumoren der glatten Muskulatur Lipogene Tumoren Neurale Tumoren Gemischtförmige Tumoren Sonstige Läsionen AKZ, juvenile Knochenzyste, Fibröse Dysplasie Gelenkläsionen
Behandlungsweg Anamnese Untersuchung Bildgebung Biopsie Therapie
Bildgebung Röntgen MRT (mit KM) Szintigraphie CT (nativ) PET-CT Ultraschall
Bildgebung Röntgen
Bildgebung Röntgen
Bildgebung MRT
Bildgebung CT, Szintigraphie
Biopsie CT-gesteuert Incisionsbiopsie
Biopsie CT-gesteuert
Biopsie Vorteile der CT-gesteuerten Biopsie: Minimalinvasiv, ambulant Meist in Lokalanästhesie möglich Probleme: Nur geringe Biopsievolumina, daher häufiger Re-Biopsie erforderlich Punktionsstelle muss markiert / dokumentiert werden
Biopsie Incisionsbiopsie Standard: Zugang direkt über dem Tumor unter Beachtung der Schnittführung der geplanten endgültigen Operation Entnahme ausreichender Gewebeproben unter Beachtung des kernspintomographischen Befundes Penible Blutstillung Ausleitung der Wunddrainage immer nach distal, direkt am Wundpol Durchführung in einem Tumororthopädischem Zentrum
Therapie Intraläsionale Resektion Ohne weitere Maßnahmen Defektauffüllung mit autologem Knochen (Spongiosa, Fibulatransplantat) Defektauffüllung mit allogenem Knochen Defektauffüllung mit Knochenersatzmaterialien Mischformen Extraläsionale Resektion
Fall: Nele Guth., 7J Therapie Intraläsionale Resektion (ggf. mit osteosynthetischer Stabilisierung) 7 Monate postop.
Fall: Marian D., 47J Therapie Intraläsionale Ausräumung, Auffüllung mit autologer Spongiosa 6 Monate postop.
Fall: Selam B., 10J Therapie Intraläsionale Ausräumung, Auffüllung mit autologer Spongiosa 8 Monate postop.
Fall: Moritz M., 6J Therapie Intraläsionale Ausräumung, Auffüllung mit allogener Spongiosa 2 Monate postop. Vorteile: Keine Entnahmemorbidität Verfügbarkeit größerer Mengen als autologe Spogiosa Osteoinduktiver als Knochenersatzmaterialien Nachteile: Höheres Infektionsrisiko Übertragung von Erkrankungen Verfügbarkeit
Fall: Justin K., 8J Therapie Intraläsionale Ausräumung, Auffüllung mit autologem Knochentransplantat, allogener Spongiosa / anderen Knochenersatzmaterialien 1 Woche postop.
Therapie Intraläsionale Ausräumung, Auffüllung mit autologem Knochentransplantat und allogener Spongiosa / anderenknochenersatzmaterialien 18 Monate postop. 3 Monate postop.
Therapie Intraläsionale Ausräumung, Auffüllung mit Knochenzement T.P., 6J
Therapie Intraläsionale Ausräumung, Auffüllung mit Knochenzement
Therapie Intraläsionale Ausräumung, Auffüllung mit Knochenzement 3 Jahre postop.
Therapie Extraläsionale Resektion, Defektüberbrückung mit autologem Knochentransplantat, oder Implantat
Therapie Extraläsionale Resektion, Defektüberbrückung mit autologem Knochentransplantat, oder Implantat 14 Monate postop.
Therapie Wann eignet sich die Zementauffüllung? Benigne Tumoren mit höherer Rezidivgefahr (Riesenzelltumor, Chondroblastom, Enchondrom) adjuvante Eigenschaften (durch Hitzeentwicklung) besseres Erkennen eines Rezidives im Röntgen oder MRT in den Verlaufskontrollen
Therapie Wo liegen die Vorteile der Spongiosaplastik? Benigne Tumoren mit geringer Rezidivgefahr (AKZ, juvenile Knochenzyste, NOF) Nähe zur Gelenkfläche Nähe zu noch offenen Wachstumsfugen Kleinere Knochen (V.a. im Hand und Fußbereich)
Therapie
Vielen Dank